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Das Evangelium erfahrbar machen Seelsorge in Wendezeiten in Kirche und Gesellschaft Seelsorgerinnen und Seelsorger sind dazu da, ganz Ohr zu sein für das, was Gott uns sagt, um dann das Empfangene mit ganzer Kraft weiterzugeben. „Das Herz spricht zum Herzen“, wie Kardinal Newman sagt. Nur so können die Menschen erahnen, wie Gott ist: ein menschenfreundlicher, sich um sie sorgender Gott.

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Das Evangelium erfahrbar machen

Seelsorge in Wendezeiten in Kirche und Gesellschaft

Seelsorgerinnen und Seelsorger sind dazu da, ganz Ohr zu sein für das, was Gott uns sagt, um dann das Empfangene mit ganzer Kraft weiterzugeben.

„Das Herz spricht zum Herzen“, wie Kardinal Newman sagt. Nur so können die Menschen erahnen, wie Gott ist: ein menschenfreundlicher, sich um sie sorgender Gott.

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Bibel und Leben

Die fünf Strahlen des Sterns symbolisieren das versprochene Reich

Wort und Lebe

n

Prophetische

Berufung

Befreiende Sendung

Geschichte Israels und der Christen heute

Gemeinschaft Eingliederung

Bekehrung als Geschenk des Glaubens

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Kriterien der Bibellektüre

Wenn wir erfahren wollen, was Gott von uns will, müssen wirdas "erste Buch" - das Leben - mit dem "zweiten Buch"

- die Bibel - interpretieren. (Augustinus).

Es gibt ein Ziel der Bibelarbeit:dass das Volk entdeckt, wie Gott heute tu uns spricht.

Es gibt drei BlickwinkelGemeinschaft im Hl. Geist

Gottspricht in heute

Realität Bibel

Die Bibel ist ein Buch der Gemeinschaft und darum nur als Gemeinschaft neu zu entdecken. Wir sollen entdecken, wie Gott heute spricht. Deshalb ist

die Realität so wichtig,, in der Gott (verändernd) zu uns spricht.

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Herausforderungen heute

"Soziale Marktwirtschaft": Der Wettbewerb der Güter und Leistungen wird durch den Staat gesteuert, um Ungerechtigkeiten des Marktes zu verhindern oder auszugleichen. Heute wird oft das Wort "ökologisch" hinzugefügt. im Interesse der Natur bzw. der Bewahrung der Schöpfung.

"Freie Marktwirtschaft": Der Wettbewerb der Güter und Leistungen darf keinen staatlichen Regeln oder Gesetzen unterliegen. Wenn diese Auffassung philosophisch gestützt wird, spricht man - vor allem in Lateinamerika - von "Neoliberalismus", weil ihr die Idee der absoluten Freiheit des einzelnen zugrunde liegt. Oder man spricht von "Neodarwinismus", weil das Gesetz des Stärkeren, das nach Ch. Darwin († 1882) die Evolution bestimmt, auf das wirtschaftliche Gebaren übertragen wird.

"Kapitalismus": Die hier genannten Wirtschaftsordnungen können unter dem Stichwort "Kapitalismus" zusammengefasst werden. Damit wird die Bedeutung unterstrichen, welche dem Kapital, besonders in der Form des Geldes, in allen Bereichen zukommt. Die "Planwirtschaft", welche gewöhnlich dem Kapitalismus gegenübergestellt wurde, war im Grunde genommen ebenfalls "Kapitalismus", nur waren die Gewinner des Kapitals der Staat bzw. die Machttragenden Kräfte, welche sich auf unvorstellbare Weise bereichern konnten ("Bonzen").

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Kultur des Herrschens

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Neue Seelsorgefelder Die Reich Gottes Frage

Wir brauchen eine neue Missionsbegründung. Mission nicht, um Menschen für den Himmel zu retten, sondern Mission im Sinne der Reich Gottes Idee, d. h. um diesen ewig gültigen Traum von Frieden, Gerechtigkeit und Liebe spürbar und erfahrbar zu machen.

Die ökologische WendeWir sind nicht die Herren der Schöpfung, sondern Mitgeschöpfe. Also müssen wir wieder lernen, den zerstörerischen Umgang mit der Schöpfung zu beenden. D.h. Wiederentdeckung der Einheit von Gott, Mensch und Natur als Paradigma einer neuen Schöpfungsspiritualität. Dieses neue Verständnis gehört heute zum Kernbereich einer menschen- und Welt orientierten Seelsorge.

Gott in allen ReligionenDie Kirche hat wieder entdeckt, dass sich Gott im Laufe der Geschichte auf vielfache Weise den Menschen offenbart und eine vielstimmige Antwort gefunden hat. Heil also auch in anderen Religionen. Dabei bleibt freilich die schwierige Frage nach der universalen Rolle Jesu Christi in der Heilsvermittlung Gottes.

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Kultur der Diakonie

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Schöpfung – Schöpfer aller

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Für eine geschwisterliche Gesellschaft und Kirche

"Kein Bruder (soll) eine Machtstellung oder ein Herrscheramt innehaben, vor allem nicht unter den Brüdern selbst" - heißt es in der nichtbullierten Regel. "Keiner soll 'Prior' genannt werden, sondern alle sollen schlechthin 'mindere Brüder' heißen. Und einer wasche des anderen Füße."

Das heißt konkret: hinhorchen auf die Bedürfnisse des anderen, auf das Leben der Gemeinschaft, auf den Anruf Gottes hier und jetzt. Wieder ist es die Spur Jesu, der Franziskus mit Entschiedenheit folgt: also nicht länger die Machtspiele der Erwachsenen, nicht länger das Machtgerangel um die besten Plätze und Positionen, nicht länger diese verdammte Angst, zu kurz zu kommen. Denn Gott ist da, und jeder Mensch ist sein Ebenbild und hat deshalb eine unvertretbare Würde und Einmaligkeit. "Alle Brüder sollen bestrebt sein, der Demut und Armut unseres Herrn Jesus Christus nachzufolgen.

Wie sähe eine Kirche aus, in der alle – vom Papst bis zum kleinen Gemeindemit-glied - wie Geschwister miteinander umgingen. Franz hatte genau dies im Sinn: Mit seinem Konzept der Jesusnachfolge, mit seiner Vision von der universalen Freundschaft zwischen Geschöpf und Geschöpf, zwischen Schöpfer und Geschöpf.

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Pyramide oder Communio

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…aber mit welchem Mandat?

Franziskus beruft sich immer auf seine innere Stimme, die ihm Gewissheit gibt: „Gott selbst hat mir offenbart...“ Das gilt für seine Berufung, das gilt aber sicherlich auch für seine Missionsidee, die für das damalige theologische Denken ganz ungewöhnlich war. Was damals war und was für Franziskus galt, gilt auch heute noch.

Die bloße Beauftragung durch Weihe und Sendung reicht nicht aus für einen Boten der Frohbotschaft. Wer nicht innerlich glüht, kann die Welt nicht entzünden. Wer Gottes Stimme nicht in sich spürt, wird schwerlich fähig sein, ihn unter den Menschen zu bezeugen. Nach Franziskus' Meinung gilt das für Priester und Laien, für Männer und Frauen. Sie alle sind berufen und beauftragt, das Evangelium zu bezeugen. Und Laien sind dann keine „Lückenbüßer“, sondern einfach Schwestern und Brüder, denen die gleiche Sorge für das Reich Gottes anvertraut ist.

Bleibt noch die Frage nach dem kirchlichen Amt. Franziskus hat seine innere Stimme bestätigen lassen durch den hl. Stuhl und sich so vergewissert, dass sie der Wille Gottes ist. Das gilt für jeden, der an Gottes Reich mitbauen will. Es ist Gott, der beruft und der sendet. Aber er lässt Berufung und Sendung bestätigen durch sein Heilszeichen auf Erden, die Kirche.

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