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Archiv für Dermatologie und Syphilis, Bd. 188, S. 120--127 (1949). Aus der Univ.-Hautklinik Gießen (Komm.Leiter: Doz.Dr. med. habfl. KortmE~). Das Lichtsehnittverfahren in der Dermatologie. Von HANS I~OEHLEt( und RO~A~D HEI:tRMANN, Mit 11 Text~bbildungen. (Eingegangen am 20. September 1948.) Die Hautoberfläche kann nur dann eine Schutzfunktion gegenüber den Umwelteinflüssen für die unter der Itornschicht ]legenden leben- den Zellen der'Epidermis darstellen, wenn sie eine möglichst in sich geschlossene Fläche bildet. Ist dies nicht der Fall, so können durch äußere Einwirkungen die unteren Schichten der Epidermis infolge ihrer starken Reaktionsbereitschaft gereizt werden..Dieser Entwick- lung muß unbedingt begegnet werden. Nicht nur durch äußere Fak- toren, sondern auch anlagemäßig bedingt kann die erwünschte geschlos- sene Hornschicht gestört sein und damit eine geringere Belastungs- fähigkeit aufweisen. Im allgemeinen muß man mit einem gewissen biologischen Gleichgewichtszustand zwischen äußerer Belastung und germinati, er Reaktion der noch lebenden Epidermiszel]en rechnen, so daß sich eine dementsprechen.de Hornschieh~ entwickelt. Wenn man nun die tIautoberfläehe beurteilt, pflegt man von einer glatten oder rauhen Haut zu sprechen. Erstere ist aber keineswegs streng genommen gegeben, dä schon normalerweise das I-Iautrelief Falten, Furchen, Felder, Papillarfelderang aufweist. Dabei ist jedoch bei einer [unlctionstüchtigen Haut ein möglichst kontinuierlieher Über- gang bei diesen Niveaaunterschieden des Reliefs gegeben. Dies wird besonders durch das ttautfett gewährleistet, welches vorwiegend der Hornschicht aus den lebenden Zellen der Epidermis zugeführt wird. Dadurch wird einer Aufrauhung und dem Brüchigwerden der Haut- oberfläche biologisch vorgebeugt. :Neben dem Fettgehalt der ttorn- schicht spielen deren Wasserstoffionenkonzentration und Wasser- gehalt eine ausschlaggebende l~olle für die Erhaltung der Eul~olloidalität des Ke•atins der ttornschicht. Diese ist die wichtigste Voraussetzung für die Belastungsfähigkeit der I-Iornschicht. Ungünstige Beeinf]ussung derselben durch chemische, aktinische Faktoren oder mechanische Überbeanspruehung bedingen daher Veränderungen der I-Iautober- fläche. Es sei in diesem Zusammenhang anf die grundlegenden Ar- beiten unserer Klinik durch W. SGHULTZE und Mitarbeiter hingewiesen, die die Bedeutung der Schädiguvgsmöglich!~eiten gewerblicher Arbeit

Das Lichtschnittverfahren in der Dermatologie

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Page 1: Das Lichtschnittverfahren in der Dermatologie

Archiv für Dermatologie und Syphilis, Bd. 188, S. 120--127 (1949).

Aus der Univ.-Hautklinik Gießen (Komm. Leiter: Doz. Dr. med. habfl. KortmE~).

Das Lichtsehnittverfahren in der Dermatologie.

Von HANS I~OEHLEt( und RO~A~D HEI:tRMANN,

Mit 11 Text~bbildungen.

(Eingegangen am 20. September 1948.)

Die Hautoberfläche kann nur dann eine Schutzfunktion gegenüber den Umwelteinflüssen für die unter der Itornschicht ]legenden leben- den Zellen der'Epidermis darstellen, wenn sie eine möglichst in sich geschlossene Fläche bildet. Ist dies nicht der Fall, so können durch äußere Einwirkungen die unteren Schichten der Epidermis infolge ihrer starken Reaktionsbereitschaft gereizt werden..Dieser Entwick- lung muß unbedingt begegnet werden. Nicht nur durch äußere Fak- toren, sondern auch anlagemäßig bedingt kann die erwünschte geschlos- sene Hornschicht gestört sein und damit eine geringere Belastungs- fähigkeit aufweisen. Im allgemeinen muß man mit einem gewissen biologischen Gleichgewichtszustand zwischen äußerer Belastung und germinati, er Reaktion der noch lebenden Epidermiszel]en rechnen, so daß sich eine dementsprechen.de Hornschieh~ entwickelt.

Wenn man nun die tIautoberfläehe beurteilt, pflegt man von einer glatten oder rauhen Haut zu sprechen. Erstere ist aber keineswegs streng genommen gegeben, dä schon normalerweise das I-Iautrelief Falten, Furchen, Felder, Papillarfelderang aufweist. Dabei ist jedoch bei einer [unlctionstüchtigen Haut ein möglichst kontinuierlieher Über- gang bei diesen Niveaaunterschieden des Reliefs gegeben. Dies wird besonders durch das t tautfett gewährleistet, welches vorwiegend der Hornschicht aus den lebenden Zellen der Epidermis zugeführt wird. Dadurch wird einer Aufrauhung und dem Brüchigwerden der Haut- oberfläche biologisch vorgebeugt. :Neben dem Fettgehalt der ttorn- schicht spielen deren Wasserstoffionenkonzentration und Wasser- gehalt eine ausschlaggebende l~olle für die Erhaltung der Eul~olloidalität des Ke•atins der ttornschicht. Diese ist die wichtigste Voraussetzung für die Belastungsfähigkeit der I-Iornschicht. Ungünstige Beeinf]ussung derselben durch chemische, aktinische Faktoren oder mechanische Überbeanspruehung bedingen daher Veränderungen der I-Iautober- fläche. E s sei in diesem Zusammenhang anf die grundlegenden Ar- beiten unserer Klinik durch W. SGHULTZE und Mitarbeiter hingewiesen, die die Bedeutung der Schädiguvgsmöglich!~eiten gewerblicher Arbeit

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und zusätzlicher Reinigungsmethoden auf die menschliche Haut hervor- heben. Durch I(OE~Y~E~ und G~ET:~~ wurde diesen Problemen beson- dere Aufmerksamkeit geschenkt.

Will man die tIautoberfläehe in vivo mit ihren l~auhigkeiten im Bilde festhalten, so stehen dafür eine l~eihe von bekannten M~thoden zur Verfügung. Zum Aufnehmen und Ausmessen der Hautrauhig- ketten sind diese bisher bekannten Verfahren meist wenig geeignet. Dabei wollen wir im folgenden unter Hautrauhigkeit die Summe aller Unebenheiten auf der Haut verstehen. Die bisher üblichen Verfahren sind :

a) Normale Mikroau/nahmen im Au~licht, z: ]3. mit dem Ultropak (Leitz) oder bei Schrägbeleuehtung, Hierbei erweist es sich als zweck- m~tBig, 0rthochromatisehes Platten- bzw. Filmmaterial zu verwenden, da mit ttilfe von solchen Émulsionen die Oberflächenkontraste gegen- über dem durchscheinenden diffusen Licht aus tieferen Hautschiehten besser hervorgehoben werden. Verbessert wird diese Wirkung, wenn man Grünfilter vor die Lichtquellen schaltet und besonders grün- empfindliche Emulsionen (z. ]~. den Fliegerfilm von Perntz) verwendet. Man erleidet allerdings dadurch eine gewisse Einbuße an HelligkeiG wodurch l~ngere Belichtungszeiten erforderlich sind. Die Oberflächen- reflexionen kann man auch durch geeignete Polarisationsfi]ter vor den Lichtquellen und vor dem Objektiv besser hervorheben.

b) Mikroau/nahmen im fluoreseierenden Licht nach t~. und F. JXGE~. Man f~rbt die Haut vor der Aufnahme mit einem fluorescierenden Farbstoff, z. B. Primulin oder Auramin an und w~scht diesen Farb; stoff anschließend wieder ab. Restliche adsorbierte Farbstoffmengen bleiben besonders an den Schuppen der I-Iautoberfläche haften, die dadurch bei den Aufnahmen bzw. bei der Beobachtung mit Ultra- violettbeleuchtung (Filter UG5, 2 m m von Schott) vor der Beleuch- tungsquelle und Gelbfilter (GG9, 1 mm) vor dem Objektiv besonders schön hervorgehoben werden.

:Ein Nachteil bei alt diesen Mikroaufnahmen ist, daß man die Tiefen- unterschiede auf der Haut nur ahnen kann. Sie werden aber nicht- objektiv festgehalten, was gerade bei ]~auhigkeitsuntersuehungen oft von Bedeutung ist. Diesen l~Tachteil vermeidet man durch Stereo- Mikroau[nahmen, wobei man sich der unter a und b genannten Auf- nahmeverfahren bedienen kann. Die Tiefenunterschiede der Haut werden hierbei meist allerdings überhöht sichtbar gemacht, jedoch ist ein Ausmessen noch nicht ohne weiteres möglich. Erst bei Anwen- 'dung von photogra;mmetri«chen Methoden, wie sie sich z. B. bei der Vermessung von L~ndoberflächen vom Flugzeug aus eingebürgert haben, kann man die Größe der Höhenunterschiede auf der Haut angeben (HE~a~A~-~). ~aehteilig ist hierbei allerdings der erhebliche

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122 HA~s KO~HL~R und ROLA~D H~~XMA~~:

Arbeitsaufwand, wenn man ein ,Hautgebi rge" mit all seinen Schicht- linien durchmessen will. Schneller kommt man zum Ziel, wenn man Autographen verwendet, die zum Teil bei der Ausmessung von stereo- skopisehen Röntgenaufnahmen verwendet werden. Der instrumentelle Aufwand ist aber groß.

Schließlich kann man auch noch die Oberf]ächenrauhigkeiten durch histologische Schnitte sichtbar machen, jedoch ist hierbei, abgesehen von der schmerzhaften Excision, bedenklich, daß durch das histo- logische Arbeitsverfahren die Haut in ihrer ursprünglichen FoI:m, z. ]3. durch das mehrfache Quellen und Entque]len beim Einbetten, sowie

durch das Fehlen der elastischen Span- nungen ehemals benachbarter Hauttei le verändert ist.

Ein Verfahren, das alle diese Nach- teile vermeidet, soll jetzt besprochen werden. Es ist das an sich schon ~zgs.

aus der Metallographie (SGH~ALTZ) be- kannte Lichtschnittver/ahren, das aber, soweit wir das aus der uns zur Ver- fügung stehenden Literatur ersehen können, auf die menschliche Haut noch nicht angewandt ist. In der Metallo-

&bb.1. GesamtanordungbeiLieht- graphie verwendet man das Verfahren schnitt~ufnakmen (schematiseh). meist zur Prüfung der Güte von Ober-

flächenpolituren. Das Prinzip des Lichtschnittver]ahrens ist folgendes: Eine Licht-

quelle hoher Leuehtdichte beleuchtet direkt oder mit Hilfe eines Kolli- mators einen Spalt (s. Abb. 1).

Dieser Spalt wird von einem Mikroobjektiv, meist unter einem Winkel von 450 schräg auf die Hautoberfläche projiziert. Mit H i l f e eines 2. Mikroobjektives und einer Aufnahmekamera nimmt man dann das Bild des Spaltes auf. Die beiden optischen Achsen dieser beiden Systeme, Spa]tprojektions- und Aufnahmesystem, stehen unter einem Winkel von 900 zueinander. Man erhält dadurch einen Lichtschnitt der Hautoberfläche, der d ie Huutoberfläche in vivo so darstellt, als ob an dieser Stelle ein histologischer Schnitt vorgenommen worden wäre.

Abb. 2 zeigt als Beispiel eine Aufnahme einer Feilenoberfläche, Abb. 3 zeigt die Aufnahme eines Mi]limetermaßstabes, damit man einen Anhalt für die tatsächlichen Größenverhältnisse für diese und die nachfolgenden Aufnahmen bekommt.

Man kann nun diese Lichtschnitte meß~eehnisch auswerten und dadurch zu einem obiektiven Maß für die Rauhigkeit der Haut kommen, wenn man wie

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folgt verfghrt: Ein MaB ffir die R~uhigkeit eines Liehtsehnittes ist die L/~nge des betreffenden Lichtschnittkurvenzuges (K) im Vergleich zur Li~nge einer geraden Strecke (S) veto Anfang bis zum Endpunkt des Kurvenzuges, a]so

K R = - - . S

Eine ideal glatte Haut hat also den Wert 1. Man mul~ jedoch dabei berficksich- . tigen, dal~ bei Messungen im Bereich stitrkerer Felderung und Faltenbildung

auch bei sons~ intakter Hautoberfl~che die R-Werte etwas fiber I liegen werden. Je gr6iter R ist, desto rauher ist nach dieser Definition die tiau~. Man miflt diese beiden L~ngen am zweekmABigsten mi~ einem Mel31'~dehen (Kurvinaeter).

Abb. 2.

Abb. 3.

Will man nieh~ nur ein MaB fiir die Rauhigkeit eines einzigen Lichtschnittes~ solldern einer ganzen ttautl~artie haben, so muB man an verschiedenen I-~aut- stelIen solche Lichbschnitte vornehmen und ausmessen. Der Mittelwert slier erhaltenen R-Werte ist dann der gesuchte l~auhigkeitswert der untersuchten Hautpartie. Bei den nachfolgenden Abbildungen sind jeweils die erhaltenen R-Werte bei den Bildunterschriften mit angegeben.

Die /olgenden Au/nahmen an der menschlichen I~autoberfl~che mit dem Lich~schni t tverfahren sollen einmal mit den Bildeindrfieken ver- t r au t machen. Wei terh in soil das Charakterist isehe daran hervor- gehoben werden. Es bedarf einer gewissen Erfahrung, u m die gewon- nenen Hautschni t~e der Oberfl'hche zu deuten. Wir haben einige Dar- stel lungen normaler Hau tpa r t i en im Vergleich zu der durch Quel]ung und R a u h u n g ve rander ten Hautoberf l~ehe ausgewi~hlt.

Abb. 4. Glatte Haut: Der Lich tschni t t gibt einen t t inweis ffir die Dars te l lung einer m(iglichst geschlossenen Hornschicht , die einen Malt- s tab bezfiglich de]: Glgtte einer Hautober f laehe bedeutet . Wir sehen

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124 HANS KO:~:~LEt¢ u n d ROLAN HERI~MANN:

nut an einer Stelle die Projektion einer aufgelagerten abgestogenen Hornlamelle. Rechts d~von geringe Einsenkungen durch scbwache Faltenbildung. t~auhigkeitswert R ~-- 1,2.

Abb. 5. Haut/elderung: Seharfes ttervortreten einer fast gleich- m~Bigen durch die PapillarkSrper bedingten Felderung der tIa~tober- flache. Diese ist dureh Quellung in ihren Konturen noch st/trker

Abb. 4.

Abb. 5.

Abb. 6.

fixiert. An den Grenzfl~Lchen erkennt man die AblSsung einzelner Epidermisscho]len. R -- 1,5.

Abb. 6 . Fingerkuppe-Papillarliniendarstellung: Man erkennt sehr ~nsdrucksvoll die fast parallel verlaufende, we]lenfSrmig sich dar- stellende Linienzeichnul~g einer Fingerkuppe. R--2 ,2 .

Abb. 7. Haut/alten-Ober]Idchenrelie/ i~ber dorsalem tZingergelenlc: Plastisches Hervortreten zweier grober Bewegungsfalten. Oberflachlich tritt in gitterfSrmiger Musterung die tiautfelderung schSn hervor, die sich nach dem Faltental zu verliert. R ~-1,3.

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Das Lichtschnittverfahren in der Dermatologie. 125

Abb. 8. Mäßig rauhe Haut: In der Tiefe der d~rgestellten Furche kommt es infolge mechanischer Beanspruchung (Dehmmg) bei voraus- gegangener Schädigung, wie sie einleitend besprochen wurde, zu Bruchstellen der Hornschicht. Es bilden sich tiefe Einschnitte, seitliche Aufsplitterung der Hor1~schicht, Zackenbildung, nach oben abgebogene

Abb. 7.

Abb. 8.

Abb. 9.

Hornlamellen. Auch der übrige Anteil der dargestellten I-Iautober- fläche ist infolge der Aufrauhnng unregelmäßig gestaltet. R =-2,2.

Abb. 9. Haaraustritt: Follikuläre Einstülpung mit Projektion des austretenden ttaarschaftes. Links davon Anh/£ufungen von Epidermis- schollen, die durch Talgsekret verbacken erscheinen. R = 1,6.

Abb. 10 und 11. Fluorescierende rauhe Hautoberfläche: Da die Imprägnierung mi~~ der fluoreseierenden Flüssigkeit besonders gut an den rauhen, ausgetroekneten Hornlamellen gelingt, leuchten die Schuppen und Auflagerungen stark auf. Rlo = 1,6; R n = 2,1.

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126 HA~s KOEHLER und ROLAND HERRMAN:N:

Soweit aus der kleinen Auswahl von Aufnahmen der Hautober- fläche mittels Lichtschnittverfahren hervorgeht, bedeutet diese Methode eine wertvolle Ergänzung der übrigen Darste]]ungsformen. Die Tie]en- unterschiede auf der Haut treten dabei gut hervor und können ob- j ektiv festgehalten werden. Dies ist für Rauhigkeitsuntersuchungen aus- schlaggebend. Weiterhin besteht, wie schon ausgeführt, die ~iög]ich- keit, die Haut-Lichtschnitte meßtechnisch auszuwerten, wodurch eine objektive Meßmethode für den l~auhigkeitsgrad der Haut gegeben ist.

Abb. 10.

Abb. 11.

Interessant erscheint in diesem Zusammenhang die :Frage, inwieweit das Ver/ahren noch. ausbau]ähig ist, um so z.B. die morphologischen Veränderungen der Hautoberfläche bei den verschiedensten Derma- tosen im Lichtschnitt zur Darstellung zu bringen. Ähnlich wie die instruktiven Bilder durch das Dermatogrammverlahren nach B~TT- MANN, auf welches SG~Iö:NFELD erneut hinwies, könnten derartige Bilder eine weitere Ergänzung in der Aufzeichnusg pathogenetischer Vorg~nge auf der Hautoberfläche bedeuten.

Nachteilig ist bei den Lichtschnittau]nahmen allerdings, daß die auf- genommenen I-Iautste]]en bei Xontrolluntersuchungen iiber längere Zeiten schwer wiederzufinden~ sind. Solche Aufgaben können einem z.B. dann gestellt sein, wenn man die aufrauhenden Wirkungen von Wasehmitteln auf die Haut laufend ihrer :Form nach und nicht nur zah]enmäl~ig verfolgen will. Ein weiterer I~achteil ist, daß tatsächlich nur ein Schnitt in seiner Oberflächenbeschaffenheit dargestellt wird.

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Das Lieh~schnittverfahren in der Dermatologie. 12~

Man erh~lt kein iibersichtliches Bild fiber ein grSfteres tI~utstfick, wie z. B. bei don Mikro-Stereo-Hautaufnahmen.

Die yon uns angewandte Au[nahmetechnik war folgende: Beleucb- tungssystem: Queeksilberiiberhoehdruoklampe H B F 700 yon Osram, Kol l imator und Spalt. Bei den Liohtsehnit taufnahmen im fluorescie- renden Lieht naoh J £ G ~ (Abb. 10) wurde der Capillarbrenner der genannten L~mpe nach Fil terung mit einem UG 5 in 2 m m St~rke direkt auf der Kau t abgebildet. Projektionsobjektiv: Leitz Miler, Aufnahme objektiv: Zeiss Mikrophotoobjekt iN'r. 3, Belichtung: 1/~ 0 Sek.

Die Aufnahmen wurden mit laborma.Big selbst zusammengestell ten Teilen gefertigt. Bei Verwendung besserer I i i l fsmit tel insbesonders v0n fertigen Liehtsohnit tmikroskopen und yon besseren Photomate- rialien, die uns his heute leider nooh nieht zur Verfiigung stunden, ]assert sich zweifellos wesentlich bessere Aufn~hmen herstellen. Herrn W. HOTTES~I~A~ danken wir fiir hilfsbereite Unterstii tzung.

Zusammen/assung. Es wird das aus der ~eta l lographie bekannte Lichtschnit tverfahren

auf die lebende menschliche Hau t angewandt. Die Vor- und Nachteile dieses Verfahrens im Yergleich zu den bisher bekannten Veffahren zur Siehtbarmaehung der IIautoberfl~ehe, insbesondere der I Iau t - ruuhigkeiten, werden d'argestellt. Einige Aufnahmen der Hau t nach dem Lichtschnit tveffahren werden besprochen.

Litera~ur. G ~ R , W. : Arch. Derm. (D.) 185, 232 (1944). - - H ~ A ~ , 1%. : Z. wiss.

i~Iikrosk. (ira Druek seit 1944). - - J~G~, R.u .F . : Arch. Derm. (D.) 179, 531 (1939). - - K o ~ L ~ , H. : Arbeit und ttaut. Leipzig: Johann Ambrosius Barth 1944. - - Sc~AnTz: Technisehe Oberfiachenkunde. Berlin 1937. - - SC~5~F~LD: Arch. Derm. (D.) 179, 339 (1939).

Dr. med. habil, t t ~ s KOEHLEIR, Gief~en, Unive~sit~ts-Hautklinik.