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582 Kurze wissenschaftliehe Mitbeilungen. Klfnische Wochensehrif~ Nach diesen Untersuchungen war zu erwarten, dab aueh das Nor-AdrenMin ira Verg]eieh zu AdrenMin keine bzw. nnr eine sehr geringe Pupillenerweiterung herbeifiihren kSnne, was sieh experimentell best~tigen lieB. Die denervierte Pupille der Maus erweist sieh auflerordentlieh empfindlich auf Ad- renalin. Noeh in einer Konzentration yon 10 -s, das ist 0,0001 y/g Maus (intravenSs) 1/~Bt sieh der Adrenalineffekt naehweisen, w/ihrend Nor-Adrenalin ~ noeh in der Konzentra- tion 10 -s, das ist 0,01--0,1 7/g, unwirksam bleibt (Abb. 1). G I1 0 -/iNor-//:en~I(~ ~.d Ckoli# I 7 ~.~:/o:-/]:~,di#,#d ::~/~:o#,', A~sz/'sse : Dos/s yon/Idzezu//'n ode: Nor-/fd:enul:'n Abb. 1. Dosenwirkungskttrve: Adrenalin, Nor-Adrenalin 10-s--10 -~ mit oder ohne Cholin und ~ethionim die Pupille verst/irkt, wahrend er in gleieher Konzentration die Adrenalinwirkung aufhebt. Wir nehraen an, dab naeh der Sl0altung des Acetyleholins dureh die Cholinesterase frei- gewordenes Cholin den Methyldonator fiir die Urawandlung yon Nor-Adrenalin zu AdrenMin darstellt. Die tIypothese finder eine Stiitze in der Tatsache, dab die Kombination Cholin-Nor-Adrenalin gegeniiber einer solchen yon Methionin- Nor-AdrenMin einen st~rkeren Effekt an der denervierten M~usepupitle zeigt, und zwar in solehem Ausmal?e, dag die Wirkung des Nor-Adrenalins der des reinen Adrenalins nahe- komrat. Diese Ergebnisse Iiefern einen Beitrag fiir die Annahme, dab der Wirkungsraeehanismus: Aeetyleholin-AdrenMin nieht so sehr als Anteil eines starren Systems konsequenter antE- gonistiseher Wirkung anzusehen ist, sondern in gewissen Bereichen aueh s)mergistiseher Natur sein kann. Cholin ist somit nicht nur Stammsubstanz ffir Aeetyleholin, sondern kann im Bedarfsfalle aueh als 3/[ethyldonator fiir den Aufbau von Adrenalin aus Nor-Adrenalin dienen. Die Versuche werden an M/iusen naeh Extirpation der Nebennieren fortgesetzt. IA/erat~r. Bf~LB~G, E.: Brit. J. Pharmaeol. 4, 234 (1949). -- Bi~LB~ZNG,E., and J. BurN: Brit. J. PharraacoL 4, 202 (1949). -- KE~LER, BOISSONAS and VmNEAUD: J. of biol. Chem. 183, 627 (1950). -- D~J VIGNEAVD, CHANnLE~, Mo¥~ and KEPFEL: J. of biol. Chem. 128, 108 (1939). In dieser Konzentration ist das Nor-Adrenalin also 100mal schw/icher wirksam als Adrenalin. Auffallenderweise ist es in hSherer Dosierung (0,S y/g) jedoeh nut 5raa] sehwacher als Adrenalin. Bei einer zu anderen Zwecken gesehafI~nen Versuehs- anordnung, die dazu diente, Acetyleholin in kleinsten Mengen quantitativ nachzuweisen, hob Aeetyleholin in einer Dosierung yon 0,01--0,001 y/g, im Verein mit Adrenalin (0,1 ytg) gleieh- zeitig intravenSs injiziert, die Wirkung des Adrenalins voll- koramen auf (Abb. 2). Im Gegensatz dazu hob dieselbe Menge Nor-Adrena/in-:c~ ~/~oh':: " ~'~~~liel. # II -~ IO-Y 10 -e 10-7 lO-O IE/-S A~sz/'~s~:Dos#'~ ~:I{I] yon Ace~Idz~hb m/'/ Adte~d:'# glTl{I ode: N&-Adreaalin 0:~5~I~ kbb. 2. Dosenwirkungskurve: Ace~hylcholin 10 ~--10 -~ mit ~drenalin oder Nor-Adrenalin. Aeetylcholin mit Nor-Adrenalin (0,25 y/g) intravenSs injiziert, dessen geringe raydriatische Wirkung nieht nur nieht auf, sondern ftihrte zu einer ~usgesprochenen Mydriasis. Der gMche Effekt lieg sich erzielen bei Ersatz yon Aeetylcholin <lurch Doryl. Injiziert man nun Cholin in einer Menge, die die dener- vierte Pupille unbeeinflugt lagt, zusammen mit Adrenalin, so zeigt sieh im Vergleich zur norraalen Adrena]inwirkung keine wesentliche ~nderung der Pupillenreaktion. Cholin und Nor-Adrenalin zusammen injiziert lassen dagegen eine auf- fallende Verstarkung der ursprtinglieh nur schwachen Nor- Adrenalin-t~Iydriasis erkennen, so dag diese annahernd der Adrenalinwirkung gMehkommt, tIierbei laBt sich Cholin (7,4 F/g) dutch Methionin (5 y/g) ersetzen (Abb. 1). Aus diesen Versuchsergebnissen lassen sich folgende Setflfisse ziehen: 1. Das Nor-Adrenalin wirkt in niedriger Konzentration mehr als 100raal sehwacher, in hohen Konzentrationen nur 5real schwaeher als Adrenalin. Dieser Wirkungsuntersehied bei veranderter Konzentration lal3t verrauten, dal3 ein erhShter Nor-Adrenalinspiegel im Blur eine Steigerung der Methy- lierung yon Nor-Adrenalin zu Adrenalin zttr Folge hat. 2. Die im Versueh rait Acetyleho]in gewonnenen Ergeb- nisse zeigen, dab dieser Stoff die Nor-AdrenMinwirkung auf Von den Farbwerken Hoeehst in dankenswerter Weiss zur Ver- ffigung gestent. DAS VERHALTEN DER EOSINOPHILEN GRANULOCYTEN UND DER LEUKOCYTEN W~HREND DER ALARMI REAKTION NACH EINEM GLUCOSESTRESS. Von HEINZ HUNGERLAND und PAUL ~AI~IING. Ans der Universitats-Xinderklinik Freiburg i. Br. (Direktor: Prof. Dr. W. KE~LE]~). (Eingegangen am 6. April 1951.) Auf Grund verschiedener Angaben der Literatur (H. SELYE, H. PmUPPA und J. A. DE V~IES, G. PINCUS und H. HOAGLAND, H. FREEMA~ und F. ELMADJIAN, J. W. JAILER, - 2g Gin/rose ora//~ ~- ~o ::o W./:4m~:" V-- .......... .~ _:~ick: /n sjo-\ - 2 0 ---20%/.#Sr/6'su:/q \ ~ '-~0 -SO % - 60 --30 0 30 6"0 90 120 ]50 16;~ 2'tOmin 2¢0 Abb. 1, Verhalten der eosinophilen Granulocyten nach oraler Zufuhr yon 2 g Glucose je Xilogramm K6rpergewicht in 5--10--20%iger L~Ssung ( ) und ihr Verlmltennach Trinken yon etwa 200 g milden ungesfil~ten Tees (- - -). (Mittelwertskurven aus }e 10 Untersuehungen.) D. T. MA~KS und P. A. MAxKS, H. LANGENDORYF und E. To- Nu2~ri) stellten wir uns die Frage, ob nach Glucosegaben (2 g Glucose je Kilograrara KSrpergewicht in 5--10--20% LS- sung) eine Veranderung der Zahl der eosinophilen und der gesamten Granuloeyten ira Capillarblut naehweisbar ist. Zu diesem Zweek wurden insgesarat 25 Un~rsuchungen bei Kindern ira Alter yon 5--13 Jahren, bei einem Saugling und bei einem Erwachsenen durehgefiihrt. Die Zahlung der Leukoeyten erfolgte in der fibliehen Weise, die der eosino- philen Zellen naeh der DuNGEnschen Methode, deren Zuver- lassigkeit kfirzlich yon A. KE~ best~ttigt werden konnte. Das Ergebnis der Untersuchungen ist in der Tabelle 1 und 2 und Abb. 1 dargestellt. Wie aus den vorstehenden Zahlen ersiehflich, ffihrt die in der oben beschriebenen Weise durchgeftihrte Glucose- belastung schon naeh 1/2 Std zu einem deutlichen Abfall der t ..-:<7"7> / / /

Das Verhalten der eosinophilen Granulocyten und Der Leukocyten während der Alarmreaktion nach einem Glucosestress

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Page 1: Das Verhalten der eosinophilen Granulocyten und Der Leukocyten während der Alarmreaktion nach einem Glucosestress

582 Kurze wissenschaftliehe Mitbeilungen. Klfnische Wochensehrif~

Nach diesen Untersuchungen war zu erwarten, dab aueh das Nor-AdrenMin ira Verg]eieh zu AdrenMin keine bzw. nnr eine sehr geringe Pupillenerweiterung herbeifiihren kSnne, was sieh experimentell best~tigen lieB. Die denervierte Pupille der Maus erweist sieh auflerordentlieh empfindlich auf Ad- renalin. Noeh in einer Konzentration yon 10 -s, das ist 0,0001 y/g Maus (intravenSs) 1/~Bt sieh der Adrenalineffekt naehweisen, w/ihrend Nor-Adrenalin ~ noeh in der Konzentra- tion 10 -s, das ist 0,01--0,1 7/g, unwirksam bleibt (Abb. 1).

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A~sz/'sse : Dos/s yon/Idzezu//'n ode: Nor-/fd:enul:'n Abb. 1. Dosenwirkungskttrve: Adrenalin, Nor-Adrenalin 10-s--10 -~

mit oder ohne Cholin und ~ethionim

die Pupille verst/irkt, wahrend er in gleieher Konzentration die Adrenalinwirkung aufhebt. Wir nehraen an, dab naeh der Sl0altung des Acetyleholins dureh die Cholinesterase frei- gewordenes Cholin den Methyldonator fiir die Urawandlung yon Nor-Adrenalin zu AdrenMin darstellt. Die tIypothese finder eine Stiitze in der Tatsache, dab die Kombination Cholin-Nor-Adrenalin gegeniiber einer solchen yon Methionin- Nor-AdrenMin einen st~rkeren Effekt an der denervierten M~usepupitle zeigt, und zwar in solehem Ausmal?e, dag die Wirkung des Nor-Adrenalins der des reinen Adrenalins nahe- komrat.

Diese Ergebnisse Iiefern einen Beitrag fiir die Annahme, dab der Wirkungsraeehanismus: Aeetyleholin-AdrenMin nieht so sehr als Anteil eines starren Systems konsequenter antE- gonistiseher Wirkung anzusehen ist, sondern in gewissen Bereichen aueh s)mergistiseher Natur sein kann. Cholin ist somit nicht nur Stammsubstanz ffir Aeetyleholin, sondern kann im Bedarfsfalle aueh als 3/[ethyldonator fiir den Aufbau von Adrenalin aus Nor-Adrenalin dienen.

Die Versuche werden an M/iusen naeh Extirpation der Nebennieren fortgesetzt.

IA/erat~r. Bf~LB~G, E.: Brit. J . Pharmaeol. 4, 234 (1949). - - Bi~LB~ZNG, E., and J. BurN: Brit. J . PharraacoL 4, 202 (1949). - - KE~LER, BOISSONAS and VmNEAUD: J. of biol. Chem. 183, 627 (1950). - - D~J VIGNEAVD, CHANnLE~, M o ¥ ~ and KEPFEL: J . of biol. Chem. 128, 108 (1939).

In dieser Konzentration ist das Nor-Adrenalin also 100mal schw/icher wirksam als Adrenalin. Auffallenderweise ist es in hSherer Dosierung (0,S y/g) jedoeh nut 5raa] sehwacher als Adrenalin.

Bei einer zu anderen Zwecken gesehafI~nen Versuehs- anordnung, die dazu diente, Acetyleholin in kleinsten Mengen quanti tat iv nachzuweisen, hob Aeetyleholin in einer Dosierung yon 0,01--0,001 y/g, im Verein mit Adrenalin (0,1 ytg) gleieh- zeitig intravenSs injiziert, die Wirkung des Adrenalins voll- koramen auf (Abb. 2). Im Gegensatz dazu hob dieselbe Menge

Nor-Adrena/in-:c~ ~/~oh'::

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A~sz/'~s~:Dos#'~ ~:I{I] yon Ace~Idz~hb m/'/ Adte~d:'# glTl{I ode: N&-Adreaalin 0:~5~I~ kbb . 2. Dosenwirkungskurve: Ace~hylcholin 10 ~--10 -~ mi t ~drenal in

oder Nor-Adrenalin.

Aeetylcholin mit Nor-Adrenalin (0,25 y/g) intravenSs injiziert, dessen geringe raydriatische Wirkung nieht nur nieht auf, sondern ftihrte zu einer ~usgesprochenen Mydriasis. Der gMche Effekt lieg sich erzielen bei Ersatz yon Aeetylcholin <lurch Doryl.

Injiziert man nun Cholin in einer Menge, die die dener- vierte Pupille unbeeinflugt lagt, zusammen mit Adrenalin, so zeigt sieh im Vergleich zur norraalen Adrena]inwirkung keine wesentliche ~nderung der Pupillenreaktion. Cholin und Nor-Adrenalin zusammen injiziert lassen dagegen eine auf- fallende Verstarkung der ursprtinglieh nur schwachen Nor- Adrenalin-t~Iydriasis erkennen, so dag diese annahernd der Adrenalinwirkung gMehkommt, tIierbei laBt sich Cholin (7,4 F/g) dutch Methionin (5 y/g) ersetzen (Abb. 1).

Aus diesen Versuchsergebnissen lassen sich folgende Setflfisse ziehen:

1. Das Nor-Adrenalin wirkt in niedriger Konzentration mehr als 100raal sehwacher, in hohen Konzentrationen nur 5real schwaeher als Adrenalin. Dieser Wirkungsuntersehied bei veranderter Konzentration lal3t verrauten, dal3 ein erhShter Nor-Adrenalinspiegel im Blur eine Steigerung der Methy- lierung yon Nor-Adrenalin zu Adrenalin zttr Folge hat.

2. Die im Versueh rait Acetyleho]in gewonnenen Ergeb- nisse zeigen, dab dieser Stoff die Nor-AdrenMinwirkung auf

Von den Farbwerken Hoeehst in dankenswerter Weiss zur Ver- ffigung gestent .

DAS VERHALTEN DER EOSINOPHILEN GRANULOCYTEN UND DER LEUKOCYTEN W~HREND DER ALARMI

REAKTION NACH EINEM GLUCOSESTRESS.

Von HEINZ HUNGERLAND u n d PAUL ~AI~IING. Ans der Universitats-Xinderklinik Freiburg i. Br.

(Direktor: Prof. Dr. W. KE~LE]~).

(Eingegangen am 6. April 1951.) Auf Grund verschiedener Angaben der Literatur (H.

SELYE, H. PmUPPA und J . A. DE V~IES, G. PINCUS und H. HOAGLAND, H. FREEMA~ und F. ELMADJIAN, J. W. JAILER,

- 2g Gin/rose o r a / / ~

~- ~o ::o W./:4m~:" V-- .......... .~ _:~ick: /n sjo-\ -20 ---20%/.#Sr /6'su:/q \

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-SO % - 60 --30 0 30 6"0 90 120 ]50 16;~ 2'tOmin 2¢0

Abb. 1, Verhalten der eosinophilen Granulocyten nach oraler Zufuhr yon 2 g Glucose je Xilogramm K6rpergewicht in 5- -10--20%iger L~Ssung ( ) und ihr Verlmlten nach Trinken yon etwa 200 g milden ungesfil~ten Tees (- - -).

(Mittelwertskurven aus }e 10 Untersuehungen.)

D. T. MA~KS und P. A. MAxKS, H. LANGENDORYF und E. To- Nu2~ri) stellten wir uns die Frage, ob nach Glucosegaben (2 g Glucose je Kilograrara KSrpergewicht in 5--10--20% LS- sung) eine Veranderung der Zahl der eosinophilen und der gesamten Granuloeyten ira Capillarblut naehweisbar ist.

Zu diesem Zweek wurden insgesarat 25 Un~rsuchungen bei Kindern ira Alter yon 5--13 Jahren, bei einem Saugling und bei einem Erwachsenen durehgefiihrt. Die Zahlung der Leukoeyten erfolgte in der fibliehen Weise, die der eosino- philen Zellen naeh der DuNGEnschen Methode, deren Zuver- lassigkeit kfirzlich yon A. K E ~ best~ttigt werden konnte. Das Ergebnis der Untersuchungen ist in der Tabelle 1 und 2 und Abb. 1 dargestellt.

Wie aus den vorstehenden Zahlen ersiehflich, ffihrt die in der oben beschriebenen Weise durchgeftihrte Glucose- belastung schon naeh 1/2 Std zu einem deutlichen Abfall der

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ag. 29, Heft 33/34 Kurze wissenschaftliche Mitteilungen. 583 1. September 1951

Tabelle l. Zahl der eosinophiIen Granulocyten und Zahl der Leukoeyten (diese in Klammern gesetzt) ]e mm a, Zeit in Minuten. Bei 0 rain er/oIgte orale Zu/uhr yon 2 g Glucose ]e KiIogramm K6rpergewieht in 5--10--°0 %iger L6sung.

Kind Alter - - 60 min I 0 rain 30 min 60 min 90 min 120 rain 150 min 180 rain 210 min 240 rain Jabre

1 2 3 4 5 6 7 8 9

10

91/~

8/~ 24 10U.~

13

1~ */~

108

286 (6650) i115 ,248 (6600) 353 (7100). 338 (6800) 917 (8900) 739 (10400) 277 (8900) 254 (8600) 597 (6900) 614 (6650) 588 (5900) 654 (5450) 647 (8000) 743 (8500) 244 (8600) 281 (9150)

61 103 152 (4750) 264 (6800) 652 (8400) 191 (8050) 435 (6000) 446 (5900) 479 (8050) 175 (8900)

28 84 95 (4400)

214 (6100) 636[9900) 43 (7500)

344 (6100) 383 (5500) 429 (8650) 134 (8050)

31 64

122 (4350) 188 (6050) 397(10400) 51 (7950)

297 (5850) 279 (5750) 323 (6500) 107 (77O0)

28 55 51 (5100)

163 (5550) 407 (8750) 82 (8t50)

280 (6150) 28O (6250) 315 (6200)

86 (7050)

~04 (6000) 205 (6000) 336 (8650) 140 (8100) 303 (5950) 295 (5400) 345 (6800) 131 (7050)

18 58

100 (6200) 171 (5950) 531 (9900) 213 (8700) 305 (5950) 350 (5700) 356 (7100) 166 (6800)

23 67

100 (5300) 246 (4800) 580 (9600) 194 (9100) 367 (5800) 408 (5800) 383 (7000) 172 (6500)

50 75

182 (7150) 269 (5150) 567 (9500) 247 (8650) 439 (6050) 479 (5750) 467 (7000) 218 (6600)

Tabelle 2. Dieselben Zahlen wie in

Alter Kind Jahre

1 8~/~ 2 24 3 9~/~ 4 10~/: 5 5 6 8U:~ 7 2~/~ 8 8 9 13

10 6

--- 60 min

!

325 (6900) 376 (6750) 145 (6650) 652 (7750)

!498 (8400) 305 (8150) 663 (9850) 185 (11400)

[520 (7400) 521 (8OO0)

TabeIle 1; den Kin&re wurde keine Glucose, sondern um 0 Uhr etwa 200 cm a milder ungesii/3ter Tee oral gegeben.

0 rain

275 (6200) 397 (6350) 160 (5450) 592 (8200) 470 (72oo) 325 (7400) 721 (8750) 196 (9950) 538 (7450) 490 (7250)

30 min 60 min

292 (6700)! 242 (6500) 376 (6700) 331 (6400) 114 (6000) I 157 (5850) 612 (7550) 461 (7750) 564 (7000) 429 (8200) 297 (7150) : 359 (7900)

1 695 (9250) ! 644 (9950) 185 (11650) 172 (9850) 516 (7400) 533 (6000)

1510 (8500) 511 (6750)

I 90 rain

292 (6250) 307 (6950) 131 (6600) 444 (8450)

~495 (8150) 305 (7400) 645(10100)

]200 (10150) 521 (6900) 484 (6950)

I 120 min [ 150 min ! 180 min

(7950) I' 264 237 (6700) 1312 (7550) 315 (6300)] 301 (5800) 213 (5500) 114 (7500) 137 (6200) 128 (6900) 424 (8850) 403 (7800) 403 (7800)

383 (6800) 379 (8000) 467 (7800) i 336 (8¢50)] 336 (7850) 340 (7850) 644 (9300) I 622 (9550) 609 (10350) 196 (10000) / 206 (9800) 157 (10250) 500 (6950) 518 (7000) 495 (6300) 461 (~500) 432 (7050) 466 (7300)

210 min I 240 min

I 243 (71.50) I 193 (7300) 247 (5650)[ 208 (5200) 125 (6550) 138 (5600) 412 (8300) 345 (7250) 416 (8700) 1 361 (7600) 280 (9200) 1 285 (9500) 565 00050) I 563 (10100) 150(10700) I 161 (9600) 505 (6500) 513 (6750) 470 (6950) 450 (7300)

eosinophilen Zellen. Naeh 2 Std ist die ruaximale Verminde- rung um durchsehnittlieh 61% eingetreten. In den 10 Kon- ~rolluntersuchungen zeigt sieh eine geringe und gleiehmgBige Abnahme der eosinophilen Zellen, die nach 5 Std um durch- schnittlieh 22% abgenommen haben. Diese Abnahme wird durch den Hungerzustand, der als Stress angesehen wh'd, er- klgrt, da in 3 Untersuehungen, bei denen die normalen Mahl- zeiten gereieht wurden, die Eosinopenie nieht eintrat. Zwei sehr gngstliche Kinder zeigten eine deutliche Eosinopenie schon vor der Glueosegabe (Verminderung der eosinophilen Zellen um 75% bzw. 60% naeh der ersten Bluten~nahme). Die erste Blutentnahme hat te anscheinend als psyehischer Stress gewirkt. In einer wiederholten Untersuchung verhielten sieh beide Kinder wie die fibrigen Kinder.

Die Gesam~leukoeyten verhalten sich bei allen Unter- suehungen wenig eindeutig, obwohI s ~ t s eine gewisse Leuko- penie beobaehtet wurde.

EINE E X A K T E UND ZUGLEICH ANSCHAULICHE DARS TELLUNG ¥ O N M I T T E L W E R T K U R V E N BEI

CYCLISCH S C H W A N K E N D E N F U N K T I O N E N .

Von GERD K. DSRING.

Aus der Universi~gts-Frauenklinik Tiibingen (Direktor: Prof. Dr. W. BIOK~NBACH).

(Eingegangen am 23. April 1951.)

Bei Untersuchungen fiber periodiseh ablaufende Vergnde- rungen der versehiedensten K6rperfunktionen wird die Auf- stetlung yon Mittelwertkurven hgufig dazu verwendet, den typischen Verlauf unbeeinflugt durch Streuwerte herauslesen zu k6nnen. Bei immer gleieh groBen Perioden wie z. B. 24~Std- Rhythmen bereitet die Erreehnung der 2~Iitte]werte keinerlei Schwierigkeiten. Handelt es sich dagegen um Perioden, die in ihrer Lgnge Schwankungen aufweisen, wie das z. B. beim Menstruationscyelus der Fall ist, so ist man gezwungen, bei der Aufstellung yon typischen Mittelwertkurven Kunstgriffe anzuwm~den. Wfirde man einfach mit dem I. Cyelustag (:= Menstruationsbeginn) anfangend fiir jeden Cyclustag den Mittelwert bilden, so kgme infolge der versehiedenen Lgnge der einze]nen Cyelen besonders an den letzten Cye]ustagen eine VerfMsehung der Mittelwerte zustande.

Sieht man die Literatur auf Darstellungen typiseher cyeliseher Schwankungen, z .B . Hormonkurven, dutch, so finder man (insbesondere bei allen Lehrbfiehern) hgufig yon Hand gegt~ttete IdeMkurven. Diese sind sehr ansehauiich, dfirfen jedoch nicht den Anspruch auf exakte Wiedergabe objektiver Befunde erheben.

Einen Versuch, Mittelwertkurven aufzustellen, die zugleieh ansehaulich und exakt sind, hat BA~TmV 1940 gemachtL Dabei wnrden alle Cyclen in 10 Zehntel geteilt, um auf diesem

Wege verschieden lange Cyelen gemeinsam auswerten zu k6nnen. Der Fehler dieser Methode ist in erster Linie darin zu suehen, dab Vertgngerung oder Verkiirzung der Cyden die Follikelphase and die Corpus luteum-Phase nicht zu gleichen Teilen betreffen. Die Lgnge der Corpus Iuteum-Phase sehwankt nux" um =J= 1- -2 Tage, wghrend die Follikelphase entsprechend den Schwankungen der Gesamtlgnge des Cyelus Vergnderungen bis zu mehreren Woehen zeigen kann (VoLLMA~ 2, I-Im~Em: a). Abgesehen davon ist eine Methode, die je Cyclus nut 10MeI3 )unkte besitzt, zur Beobaehtung kurzfristiger Anderungen, wIe sie z. B. um die Zeit des Follikeb sprunges auftreten, ungeeignet.

Ein anderer Weg, um zu einer exakten Darstellung eycliseh sehwankender Funktionen zu gelungen, war folgender (D6- RI~CG4-S): Zungchst wurden bei der Errechnung der Mit~eL werte die Cyelen derartig untereinander geordnet, dab der Menstruationsbeginn iibereinstimmte, wobei ffir das Post- menstruum vorw/irts und ffir d~s Praemenstruum rtiekwgrts je 14 Tage gezahlt wurden. Auf diese Weise war es mSglieh, diejenigen Vergnderungen zuverlgssig zu erfassen, die sieh in der Zeit vor, wghrend and naeh der Menstruation abspielen. Infolge der Sehwankungen der L~nge beider Cyelusphasen war diese Art der Darstellung natiirlieh nieht geeignet, die- jenigen Vergnderungen zu erfassen, die sieh im Intermenstruum ereignen und die man mit der Ovulation in Zusammenhang bringen kann. Fiir eine dazu geeignete Gruppieruug kommt als Fixptmkt in erster Linie der Temperatursprung in Frage, dessen Zusammenhang mit der Ovulation nachgewiesen ist 9 -15 Besonders geeignet ist der Temperatursprung auch deswegen, weft der Vertauf der Basaltemperatnr bei allen mSglichen Untersuehungen ohne Sehwierigkeit zusatzlieh mit beobaehtet werden kann. Gruppiert man also zweitens die Cyclen derartig untereinander, da/~ der Tag des Temperatursprunges fiber- einstimmt, dann erlaub~ die auf diese Weise gewonnene Mittelwertkurve einen zuverlgssigen Sohlu~ anf diejenigen Vergnderungen, die sieh vor, wghrend oder naeh der Ovulation abspielen. Eine solche Gruppierung um den Temperatursprung verwandte spgSer auch PAL~IE~ t6, um die typisehen int~r- menstrue]len Vergnderungen ohne St6rung dureh Schwan- kungen in der Lange der beiden Cyclusphasen zeigen zu k6nnen.

Wenn aueh die Gruppierung der ~Verte um den ~/[en- stlmationsbegJnn und um den Temperatursprung exakte Mittelwertkurven ergibt, so ist das Ergebnis doch nicht sehr ansehaulich, da es den Verlauf der cyelischen Sehwankungen nioht in gewohnter Weise yon Menstruation zu Menstruation zeigt.

Die Kombination der wesentliohen Abschnitte beider Mittelwertkurven erlaubt nun eine Darstelhmg cyclischer Vergnderungen, die sowohl exakt als auch anschaulich ist (D/3Rr~G17, is). Dabei geht man so vor, dag man zungehst um die Punkte, die den iV[enstruationsbeginn markieren, die Mittelwerte vorwgrts und rfickwgrts auftrggt, die durch