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Jg. 39, Heft 12 K.P. EYNEt¢et al. : Das VerhMtcn der veresterten und nichtveresterten Fettsgaren im Serum 63t 15. Juni 1961 2. Bei den 15Asthma$ikern mit normalem Residual- volumen im anfallsfreien IntervaI1 waren der patho- logisehe 1 see-Wert nach TIsF~s~Av und der patho- logisehe Atemgrenzwert die einzigen spirometrischen GrTBen, die einen tIinweis auf das bestehende Asthma- leiden gaben. Ira Asthma-AnfaI1 und zu Zeiten einer voriiber- gehenden Versehleehterung des Asthma bronchiMe war das l~esiduMvohtmen un&bh/ingig veto Alter aueh bei Asthmatikern erhTht, die sp/~ter im anfaJIsfreien Intervall wieder ein normales l~esidualvolumen zeigten. 3. Die Volumetric bei bleibenden Lungenfiber- bliihungen nieht asthmatiseher Genese untersehied sieh in ihrem Ergebnis nicht yon dem Ergebnis der Volumetrie bei vorfibergehender Lungenfiberblghung z. ]3. im kurzdauernden Asthma-Anfall. Eine Aussage fiber die Genese einer spirometrisch ermittelten Lungenfiberbl~hung ist ohne Kenngnis anderer Daten nur aus dem Ergebnis der Volumetrie nicht mTglich. Literatur. A~OTT, O.A., W.A. HIot'xI~s, W.E. vast FI~AIW and J. S. l~oI~ISCSOX: Thorax 8, 116 (1953). --ANTJgON¥, A.: D~seh. Arch. klin. Med. 167, 129 (1930). -- BALDWIN, E., A. COl,'raN'AND and D. W. RIe~r~DS: Medicine (Baltimore) 28, 201 (1949). -- BA~w~nS, tI., E. BOcHnt~n, C.W. HEI~TZ, G. RODEWALD U. M. SCHWAB: Lungenfunktionsprfifungen. Berlin-GSttingen-Heidelberg: Springer I959.- BIt~A~H, G.: Aeta reed. seand. Suppl. 154, 7 (1944). -- B!TWOl~, A., u. J. Fol~scm~Acm Z. klin. Med. 70, 474 (1910). - - B/3ttL~I±~-~, A.: Verb. dtsch. Ges. inn. Med. 62, 130 (1956). -- CAs~D~, B.S.: Int. Arch. Allergy 8, 234 (1956). -- G~sEn, P.: Schweiz. Z. Path. 2, 373 (1939). -- G~scmeJ~T~, C. F., and A. Po~owei: Arch. intern. Ned. 92, 767 (I953). -- GI~SE, W. : 5fed. Welt 1959, 2447. -- In E. 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Baltimore 1925. -- ROSSIER, P.H., A. B/)t~L~IANN U. K. WIEsI~a~: Physiologic und Pathophysiologie des A~mung. Berlin-GSttingen-I-Ieidelberg: Springer 1958. --. SC~AeX:Z~L, 1~{.: In Vorbereitung 1961. - - SC~Eg~EI¢, 3/[., A. KOSeYAL, H. ~¢VIEI~ZNJEWSXI, F. SCFiMIDand H. A. v. G~v~s: Int. Arch. Allergy 9, 65 (1956). -- SC~]~E~T, H., U. W. FlSCHX~: Medizinisehe 19.~6, 1129. - - SIEBEOK, R.: Z. Biol ~ , 267 (1910). -- TmESIE, E. ~., and J.M. S~ELDON: J. Allergy 9, 246 (1938). --U~cE~, L. : Bronchialasthma. Springfield, Ill. : Ch. C. Thomas 1945.- WILLIAMS, I). A., and J. G. L~O~'OLD: III. Congr. Internat. d'Allergologie, Paris 1958. Acta allerg. (Kbh.) 14, 83--86 (1959). --WALZ~, I., and T.T. FROS~: J. Allergy 23, 204 (1952). Das Verhalten der veresterten und nichtveresterten Fettsiiuren im Serum unter dem Einflull yon Glukagon und Insulin beim Menschen Von K. P. Er~asl¢, K. Sci~w~,l~z und K. F. Wasi~ens Aus des II. Medizinisehen D~niversit~i~sklinik 2~Iiinchen(Dh'ek~or:Prof. Dr. Dr. C:.]~OD/::~]~) In den letzten Jahren wnrden zahlreiehe Unter~ suehungen fiber den Einflug der verschiedenen Hor- mone auf den Fettstoffweehsel durehgeffihrt 1-1~.Dabei wurde die Bedeutung des niehtveres~erten Fetts~turen (NFS) hervorgehoben, die sieh dureh einen groBen und schnellen Umsatz auszeiehnen, der mit demjenigen des Glucose vergleiehbar ist. Donald, ~4, Go~noN u. Mitarb. ~5, 16 sowie WEIN- GJsS ~7konnten zeigen, dab die NFS im wesentliehen aus dem Fettgewebe stammer und die zirkulierende MeRge im Blu~ sowie ihre Abgabe bzw. Produktion veto Fett- gewebe sieh den augenblieklichen Stoffweehselerfor- dernissen des Organismus anpassen. Im Hungerzusgand steigen die NFS im Serum stetig an is, 15, ts; such bei des diabetisehen Stoffweeh- selstSrung, insbesondere des Aeidose, sowie bei alimen- rarer Lipgmie sind die NFS erheblieh eshSht ~5, 19,-~,1. Gaben yon Adrenalin verursaehen neben einer Blut- zuekersteigerung aueh eine sehnelle Zunahme des NFS im Serum is. Zufnhr vonKohlenhydraten ffihrt dagegen zu einem signifikanten Abfall des NFS is, is, ~, 2~. Des gMehe Effekt kann aueh dureh Gaben yon Insulin, GNkagon mid Tolbutamiden erreicht~ werden is, ~s,~s. Messungen yon arterio-ven6sen Differenzen bestfi- tigen den hohen Umsatz des NFS ~s, e~-es, a~ Enge Beziehungen zwischen dem Glueoseangebot bzw. ihrer Verwertung und des NFS-Konzentration im Blur sind aus den aufgefiihrten Untersuehungsergeb- nissen ersichtlich. Des Anteil der NFS an den Gesamtbtutlipiden ist aber /iugerst gering und betr~tgt mlr 5%. Dutch die Bestimmung der veresterten Fetts~uren im Serum, d.h. des im Neutralfett sowie an Cholesterin und Phospholipiden gebundenen Fettsguren, wird da- gegen des wesentliehste An~eil des Blutlipide erfagt. Fiir die Beurteilung des Fettmobilisation und -de- position sowie des Fett~r&nsporges ersehien es uns des- halb yon Interesse, das gleichzeitige VerhMten der VFS und des NFS im Blur in Relation zum Blutzueker zu nntersuchen. A~?p~sn u. Mitarb. 27-29 besehrieben 1958 einen An- stieg der veres~erten Fetts/~uren im Blur 11ach Glucose- gaben und einen Abfall nach Injektion yon Insulin. Ein Einflug des Glukagons auf den BlutfeCtspiegel konnte nicht fes~gestellt werden. ALs~I~X u. Mitarb. sowie tIAvEn as, al fanden dagegen einen deuttiehen AbfalI der Triglyceride (Neutralfette) nnd NFS im Serum durch eine mit Glucose odes Glukagon erzeugte I~Iyperglyk- /~mie bei aliment/~rer Lipgmie. CA~E~- und Co~Bo s2 berichteten fiber das Auftreten einer Cholesteringmie beim Ka, ninehen naeh selektiver ZerstTrung der ~-Zellen im Pankseas durch Kobalt- ehlorid, die sieh naeh I~egeneration des Zellen wieder normalisierte. Bei tIunden konnten sic dutch Gaben yon 1 mg Glukagon intravenTs deutlieh das Gesamt- eholesterin im Plasma senken. Von diesen Autoren wird eine endokrine Kontrolle des Cholesterins~off- wechsels dutch die ~-Zellen im Pankreas vermutet.

Das Verhalten der veresterten und nichtveresterten Fettsäuren im Serum unter dem Einfluß von Glukagon und Insulin beim Menschen

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Page 1: Das Verhalten der veresterten und nichtveresterten Fettsäuren im Serum unter dem Einfluß von Glukagon und Insulin beim Menschen

Jg. 39, Heft 12 K.P. EYNEt¢ et al. : Das VerhMtcn der veresterten und nichtveresterten Fettsgaren im Serum 63 t 15. Juni 1961

2. Bei den 15Asthma$ikern mi t normalem Residual- volumen im anfallsfreien IntervaI1 waren der patho- logisehe 1 see-Wert nach TIsF~s~Av und der patho- logisehe Atemgrenzwert die einzigen spirometrischen GrTBen, die einen tIinweis auf das bestehende Asthma- leiden gaben.

I ra Asthma-AnfaI1 und zu Zeiten einer voriiber- gehenden Versehleehterung des As thma bronchiMe war das l~esiduMvohtmen un&bh/ingig ve to Alter aueh bei As thmat ikern erhTht, die sp/~ter im anfaJIsfreien Interval l wieder ein normales l~esidualvolumen zeigten.

3. Die Volumetr ic bei bleibenden Lungenfiber- bliihungen nieht as thmatiseher Genese untersehied sieh in ihrem Ergebnis n icht yon dem Ergebnis der Volumetrie bei vorfibergehender Lungenfiberblghung z. ]3. im kurzdauernden Asthma-Anfall . Eine Aussage fiber die Genese einer spirometrisch ermit te l ten Lungenfiberbl~hung ist ohne Kenngnis anderer Da ten nur aus dem Ergebnis der Volumetrie nicht mTglich.

Literatur. A~OTT, O.A., W.A. HIot'xI~s, W.E. vast FI~AIW and J. S. l~oI~ISCSOX: Thorax 8, 116 (1953). --ANTJgON¥, A.: D~seh. Arch. klin. Med. 167, 129 (1930). - - BALDWIN, E . , A. COl,'raN'AND and D. W. RIe~r~DS: Medicine (Baltimore) 28, 201 (1949). - - BA~w~nS, tI., E. BOcHnt~n, C.W. HEI~TZ, G. RODEWALD U. M. SCHWAB: Lungenfunktionsprfifungen. Berlin-GSttingen-Heidelberg: Springer I 9 5 9 . - BIt~A~H, G.: Aeta reed. seand. Suppl. 154, 7 (1944). - - B!TWOl~, A., u. J. Fol~scm~Acm Z. klin. Med. 70, 474 (1910). - - B/3ttL~I±~-~,

A.: Verb. dtsch. Ges. inn. Med. 62, 130 (1956). - - CAs~D~, B.S.: Int. Arch. Allergy 8, 234 (1956). - - G~sEn, P.: Schweiz. Z. Path. 2, 373 (1939). - - G~scmeJ~T~, C. F., and A. Po~owei: Arch. intern. Ned. 92, 767 (I953). - - GI~SE, W. : 5fed. Welt 1959, 2447. - - In E. KAUt~MA~N, Lehrbuch der speziellen pathologischen Anatomie. Berlin: W. de Gruyter & Co. 1960. - - GLOOt¢, F.: Virehows Arch. path. Anat. 32~, 189 (1954). - - Goceg, J.: Prec. roy. Soc. ~ied. 4~, 576 (t952). - - Lancet 1955 I, 161. - - I'IE~XHEX~J~n, H., u. E. STI~S~A~X: Im Druck, 1961. - - H~lC'rADO, A., N. L. IS~ALT- ~EIDFm, W. W. Ft~EY, W. D. W. BROOKS and W. W. McCAll: J. clin. Invest. 13, 1027 (I934). - - KAL~a~ID~R, N. L.: J. industr. Hyg. 19, I63 (1937). - - L~twls, W.H. : Z. ges. exp. ~Med. 82, 71 (1932). - - LO]SSeHCKE, H.: StTrungen des Luftgehalts. In HS~eKE-LvBA~segs Handbuch der spezielten pathologischen Anatomic und Histologie, Bd. III/1. Berlin- GSttingen-Heidelberg: Springer 1928. - - LoT:rE~sACg, K. : Das Lungenemphysem. In B~RG~'~A~X, FgEY, SCmVlEGXS Handbuch der inneren Medizin, Bd. IV/2. Berlin-GTt.tingen- Heidelberg: Springer 1956. - - LU~-DSGAA~D, C., and N. SeHl~m~eK: VI.--IX. Prec. See. exp. Biol. (N.Y.) 20, 158--167 (1922). - - MYERS: The vitalcapacity of the lungs. Baltimore 1925. - - ROSSIER, P.H., A. B/)t~L~IANN U. K. WIEsI~a~: Physiologic und Pathophysiologie des A~mung. Berlin-GSttingen-I-Ieidelberg: Springer 1958. --. SC~AeX:Z~L, 1~{.: In Vorbereitung 1961. - - SC~Eg~EI¢, 3/[., A. KOSeYAL, H. ~¢VIEI~ZNJEWSXI, F. SCFiMID and H. A. v. G~v~s: Int. Arch. Allergy 9, 65 (1956). - - SC~]~E~T, H., U. W. FlSCHX~: Medizinisehe 19.~6, 1129. - - SIEBEOK, R.: Z. Biol ~ , 267 (1910). - - TmESIE, E. ~., and J.M. S~ELDON: J. Allergy 9, 246 (1938). - -U~cE~, L. : Bronchialasthma. Springfield, Ill. : Ch. C. Thomas 1 9 4 5 . - WILLIAMS, I). A., and J. G. L~O~'OLD: III . Congr. Internat. d'Allergologie, Paris 1958. Acta allerg. (Kbh.) 14, 83--86 (1959). - - W A L Z ~ , I., and T.T. FROS~: J. Allergy 23, 204 (1952).

D a s V e r h a l t e n de r v e r e s t e r t e n u n d n i c h t v e r e s t e r t e n F e t t s i i u r e n i m S e r u m u n t e r d e m E i n f l u l l y o n G l u k a g o n u n d I n s u l i n b e i m M e n s c h e n

Von K. P. Er~asl¢, K. Sci~w~,l~z und K. F. Wasi~ens

Aus des II. Medizinisehen D~niversit~i~sklinik 2~Iiinchen (Dh'ek~or: Prof. Dr. Dr. C:. ]~OD/::~]~)

In den letzten Jahren wnrden zahlreiehe Unter~ suehungen fiber den Einflug der verschiedenen Hor- mone auf den Fettstoffweehsel durehgeffihrt 1-1~. Dabei wurde die Bedeutung des niehtveres~erten Fetts~turen (NFS) hervorgehoben, die sieh dureh einen groBen und schnellen Umsa tz auszeiehnen, der mi t demjenigen des Glucose vergleiehbar ist.

Donald, ~4, Go~noN u. Mitarb. ~5, 16 sowie WEIN- GJsS ~7 konnten zeigen, dab die N F S im wesentliehen aus dem Fet tgewebe s t a m m e r und die zirkulierende MeRge im Blu~ sowie ihre Abgabe bzw. Produkt ion veto Fe t t - gewebe sieh den augenblieklichen Stoffweehselerfor- dernissen des Organismus anpassen.

I m Hungerzusgand steigen die N F S im Serum stetig an is, 15, ts; such bei des diabetisehen Stoffweeh- selstSrung, insbesondere des Aeidose, sowie bei alimen- rarer Lipgmie sind die N F S erheblieh eshSht ~5, 19,-~,1. Gaben yon Adrenalin verursaehen neben einer Blut- zuekersteigerung aueh eine sehnelle Zunahme des N F S im Serum is. Zufnhr vonKoh lenhydra t en ffihrt dagegen zu einem signifikanten Abfall des N F S is, is, ~, 2~. Des gMehe Effekt kann aueh dureh Gaben yon Insulin, GNkagon mid Tolbutamiden erreicht~ werden is, ~s,~s.

Messungen yon arterio-ven6sen Differenzen bestfi- t igen den hohen Umsa tz des N F S ~s, e~-es, a~

Enge Beziehungen zwischen dem Glueoseangebot bzw. ihrer Verwertung und des NFS-Konzen t r a t i on im Blur sind aus den aufgefiihrten Untersuehungsergeb- nissen ersichtlich.

Des Anteil der N F S an den Gesamtbtutl ipiden ist aber /iugerst gering und betr~tgt mlr 5%.

Dutch die Bes t immung der veresterten Fet ts~uren im Serum, d.h. des im Neutra l fe t t sowie an Cholesterin und Phospholipiden gebundenen Fet tsguren, wird da- gegen des wesentliehste An~eil des Blutlipide erfagt.

Fiir die Beurtei lung des Fet tmobil isat ion und -de- position sowie des Fett~r&nsporges ersehien es uns des- halb yon Interesse, das gleichzeitige VerhMten der VFS und des N F S im Blur in Relat ion zum Blutzueker zu nntersuchen.

A~?p~sn u. Mitarb. 27-29 besehrieben 1958 einen An- stieg der veres~erten Fetts/~uren im Blur 11ach Glucose- gaben und einen Abfall nach In jekt ion yon Insulin. Ein Einflug des Glukagons auf den BlutfeCtspiegel konnte nicht fes~gestellt werden. ALs~I~X u. Mitarb. sowie tIAvEn as, al fanden dagegen einen deuttiehen AbfalI der Triglyceride (Neutralfette) nnd N F S im Serum durch eine mi t Glucose odes Glukagon erzeugte I~Iyperglyk- /~mie bei aliment/~rer Lipgmie.

CA~E~- und Co~Bo s2 berichteten fiber das Auftreten einer Cholesteringmie beim Ka, ninehen naeh selektiver ZerstTrung der ~-Zellen im Pankseas durch Kobal t - ehlorid, die sieh naeh I~egeneration des Zellen wieder normalisierte. Bei t Iunden konnten sic dutch Gaben yon 1 mg Glukagon intravenTs deutlieh das Gesamt- eholesterin im Plasma senken. Von diesen Autoren wird eine endokrine Kontrol le des Cholesterins~off- wechsels dutch die ~-Zellen im Pankreas vermutet .

Page 2: Das Verhalten der veresterten und nichtveresterten Fettsäuren im Serum unter dem Einfluß von Glukagon und Insulin beim Menschen

632 K.P . E¥~EI~ et al. : Das Verhalten der veresterten und nichtveresterten Fetts~uren im Serum Xlinische WochenschrHt

BALLAXCD u. ~ i t a r b . z~ bes t immten arterio-ven6se I)ifferenzen der veres ter ten undn ich tveres~er ten Fet t - s~uren am ~Ierzen u n d f~nden, dab der I-Ierzmuskel aus dem angebotenen Blu t fe t t beide aufn immt . Die Un te r suehungen ergaben sogar, da$ der AnteiI der VFS yon der Gesamtext rak t ion aus den Blu t fe t t en mehr ats die H~i~lfte ausmacht , die Aufnahme der N F S sieh dagegen naeh dem arteriellen Angebot richter.

I n vorliegender Arbei t wurde das Verhal ten des Btutzuckers (BZ) sowie der veres ter ten (VFS) u n d niehtveres ter ten (NFS) Fe t t s~uren im Serum im Hungerversueh u n d nach Gaben y o n Glucose, Insu l in sowie einemwasserlSsliehen Glukagon* u n d einem pro- trahier~ wirkenden Glukagon-Zink-Komplex* unter - sucht.

Es l~g d~bei die Fr~ge zugrunde, ob im ~kuten Stoffweehselgeschehen die Ges~mtlipide im Blur oder ~ber vorwiegend die N F S als Energielie~eranten iiir die Peripherie u n d die Org~ne betefligt sind. Wir w~ren uns dabei im klaren, daf~ auf Grand dieser Unter - suchungen n u r eine beschr£nkte Auss~ge mSglich ist, d~ wir die einzelnen F~ktoren der Ges~mtlipide wie d~s Neutr~lfet t , die Cholesterinester u n d die Phospho- Iipidester unber i ieksicht igt Iiei~en.

Methodik Die Untersuchungen wurden an gesunden, 12 Std niich-

ternen m~nnlichen und weiblichen Personen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren morgens zwisehen 8--12 Uhr bzw. fiber 12 Std durehgefiihrt. W~hrend der Versuehsdauer waren die Probanden unter den ]3edingungen vSlliger Bettruhe und Nah- rungskarenz. Die Aplolikationsar~ und Dosierung der Glucose- gaben sowie der Insulin- und Glukagonin]ektionen wird jeweils bei der Besprechung der Ergebnisse besch~Seben.

Es wurden Alt-Insulin 40 IE/ml und hoch gereinigtes kristal- lines Glukagon sowie ein Glukagon-Zink-Komplex verwandt. Zur Kontrolle der Versuehe wurden Leerversuche mit physio- logischer NaC1 durchgeffihrt.

Der Blutzueker wurde euzymatiseh in Anlehnung an die yon ligGETT ~ angegebene Methode im Fingerbeerenblut bestimmt.

Die Bestimmung der Fetts~uren erfoIgte im Serum yon Cubitalvenenblut, das durch eine mit Mandrin versehene Dauerkaniile gewonnen wurde, innerhalb einer Stunde nach Entnahme.

Bestimmung der veresterten Fettsiiuren (VFS). Die ¥FS im Serum wurden naeh der Methode yon BAUXl~ und HllCSCI~ 3~ in der yon EGGSTEIN 35 and WELLEt¢ 36 angegebenen ~odifikation bestimmt, naehdem wir im Gegensatz zu A ~ n and in Cber- einstimung mit EGCSTE~¢ mit der Originalmethode keine befriedigeuden Ergebnisse erzielen konnten. Der ~ethode liegen die Untersuehungen yon FEIGL s7 fiber die Bildung der Hydroxamsiure aus Fettsaureestern and deren Farbsalzbil- dung mit Eisenverbindungen zugrunde. Dabei kommt es zu folgendem chemischem Vorgang:

1. RiCOOR.2 + NH20K ---> RICO" NHOH d- R~OI{ 2. 3R~CO" NHOH + FeCI~ --> 3 HC1 ~ Fe [t~ 1" C 0 ' (1NIH0) ] 3,

Reagentien 1. Absolut wasserfreier Ather: ~ther DAB 6 p. a.. wird yon

Eisen-2-sulfat abdestilliert (1000 ml Ather, etwa 10 g Eisen- 2-sulfat und 2 ml l~lz. :H~S0~) und dann fiber Naeht mit CaCI~ stehengelassen, filtriert und mit l~atrinmdi'aht, der so lange erneuert werden muB, bis er blank bleibt, aufgehoben.

2. ~thanol absotut., p. a. aldehydfrei: Athanol p. a. mit CaO 6 Std am Rfickflul3kiihler gekoeht, dann langsam ab- destilliert.

3, Alkohol-Ather 3:1 : aus den obigen. 4. l~atrinmg]koholat. 1,5 g blankes 17atrium p, a. werden

in einem kleinen Erleumeyer mit aufgesetztem Chlorealcinm- rohr in 50 ml Xthanol (2) unter stg, ndiger Abkiihlung gelSst,

5. I-Iydroxylaminhydroehlorid, 1,25 g IIydroxylhydro° ehlorid p, a. werden in 50 ml absolutem Xthanol gel6st.

* N. V. Organon, Oss, ~oll~nd.

6. Eisenperchlorat-Stamml6sung: 2 g Eisenperehlorat (wei- Ses Fe (C104)s.12 HsO) werden in 10 mt aqna dest. geI6st und 20 ml 70%ige Perehlorsaure hinzugeffigt.

7. Eisenperehlorat-ReagenzlSsung: 5 mt der Stamml6sung werden mit 96%igem Xthanol ad 100 aufgefiillt. Die L0sung mug mindestens 20 min vor Gebrauch angesetzt und t~gtieh friseh hergestellt werden.

Alle l~eagentien werden im Eissehrank bzw. Ktihlraum aufbewahrt, die L5sungen 2, 4, 5 und 6 werden alle 7 Tage frisch hergestellt.

A us/iihrung In einem 50 ml-Erlenmeyer-K61bchen gibt man zu 15 ml

Alkohol-~thergemisch (3) langsam 1 ml Serum. Dureh Ein- tauchen und Umschwenken in heil3em Wasser l~13t man einmal aufwallen (10--20see). Nach Abkiihlung ~drd durch eine Glasfilterfritte (g 3--4) mit Druck in ein 25 ml-Mel~k61behen

• " ' - " " ' ' d hltrmrt und mit Alkohol-Ather nachgespult. Das ]J fitrat wlr mit Alkohol-Xther (3) bis zur Marke aufgeffillt und das K61b- ehen versehlossen.

2,5 ml des Filtrates werden in einen 200 ml-Kjeldahl- Kolben pipettiert and dieser dann in einen Vakuum-Troeken- sehrank (am besten auf Sand) gestellt. Bei 500 C und 1--5 Torr wird der Ansatz zum Eintrocknen gebracht. Die Gef~i]e wer- den dann herausgenommen, verschlossen und jeweils sechs AnsEtze weiterbehandelt.

Im Kfihlraum werden damn hintereinander (mit geeichten Pipetten) 5 ml LSsung 1, 0,2 ml L6sung 4 und 0,2 ml L6sung 5 in die Gef~Be pipettiert, umgeschwenkt und wieder versehlos- sen. Nach einer I~eaktionszeit yon 5--7 rain wird die L6sung aui~erhalb des Kfihlraums unter Vakuum und vorsichtigem Erwi~rmen (Wasserbad 50 °) erneut zum Eintrocknen gebracht und naeh Abkfihlen 10 ml der L6sung 7 zugegeben. Jeder An- satz wird hierbei einzeln behandelt. Das verschlossene GefEB bleibt dann etwa 20 rain bei 20--250 stehen. Die komplexe rotviolette Eisenverbindung wird bei 530 m/~ (z. B. Filter S 53 im Elko XI) in 1--2 em Sehiehtdieke gemessen.

Zur Herstellung einer Eichkurve wurden TrioIein (MG 885,60) und Palmitinsiiuremethylester (I~G 270,5) in Chloro- form-~ther gel6st und in Konzentrationen yon 200--600 y pro Ansatz genommen.

Die Messungen erfolgten gegen einen Leerwert (Alkohol- Xther). Die Extinktion verNiuft konzentrationsproportional. Das Lambert-Beersche Gesetz trifft fiir ~einsubstanzen wie fiir Serumverdfinnungen zu.

Die Reproduzierbarkeit wurde dureh mehrfaehe Bestim- mungen yon einer Blutprobe geprfif~.

Mittelwert 488 mg- % Zahl der Analysen 10 a ~z 12,24

Die yon uns gefundenen Fetts~urewerte im Nfichternserum 20--40j~hriger gesunder Frauen und M/~nner stimmen mit denen yon EGGSTEIN ~ und ~TEL~E~S fiberein. Wit fanden bei 50 Analysen einen Mittelwert yon 340 mg- % ( ± 55,9 rag- % ). Bei den vorliegenden Untersuchungen wurden alle Analysen doppelt ausge~fihrt und jeweils eine Test]6sung mitbestimmt.

Bestimmung der nichtveresterten Ivetts~uren (NFS). Die Bestimmung der niehtveresterten Fettsi%uren im Serum (NJ~S) erfolgte nach der yon DOLE i~ angegebenen Methode, wie sie aueh yon STUm~FAV~ und ZSLL~NEt~ 22 besehrieben wurde.

Reagentien 1. IsopropytalkohoI p. a. (Merck). 2. n-Heptan p. a. (Schuchardt). 3. n-Schwefelsaure p. a. 4. Extraktions15sung: 40 Teile Isopropylalkohol + 10 Teite

Heptan und 1 Teil H2SO 4. 5. Titrationsl6sung : 0,01% ThymoIblaulOsung (t~glich

friseh hergestellt aus einer 0,1%igen. w~Brigen Thymolblau- I6sung, indem man mit 9 Teilen At hylalkohol verdfinnt).

6. Alkali-L6sung: 0,018n-NaOI-I, 0,72g NaOH werden mit abgekoehtem aqua dest. auf 100 ml aufgeffillt. 10 ml dieser StammlSsung werden mit CO2-freiem aqua dest. auf 100 ml aufgeffillt. Die LSsung wird in einer braunen Sehliff- flasche unter einem Caleiumearbonat-l~6hrchen aufbewahrt und tier Titer vor jeder Bestimmung mit einer 0,018 n-H2SO4 (1,8 ml n-H~SO~ auf i00 mI aqua dest.) eingest~llt.

Die titrierbare S~ure des Xthanols steigt allm~hlieh an. Dureh Zugabe einiger Tropfen der Alkali-LOsung kann diese jedoch Ieicht auf ein Minimum reduziert werden.

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Jg. 39, Heft 12 K .P . E~5~a et al. : Das Verhalten der veresterten und nichtveresterten Fettsiiuren im Serum 633 15. :[ani 1961

7. StandardlSsung: 500~X/1 Palmi~insgure oder Stearin- sgure (i4,2 mg unkristallisierte Stearinsgure [MG 284,47] bzw. 12,8 mg Palmitinsgure [MG 256,42] werden in 100 ml Heptan gelOst).

A us]i~hrung In einen 25 mLErlenmeyerkolben mit Sehliffstopfen werden

naeheinander 1 ml Serum und 5 ml der ExtraktionslSsung (4) pipettiert, krgftig gesehiittelt und mindestens l0 min stehen- gelassen. Zu diesem Gemiseh werden 2 ml tIeptan (2) and 3 ml aqua dest. gegeben. Naeh Umffillen in ein Re~gensglas trennen sieh zwei Phasen, die obere Sehieht entsprieh~ mengen- mgBig dem eingesetzten Heptan (3 ml).

Von der oberen Phase wird ein aliquoter Teil (2,7--3 m]) in ein koniseh zulanfendes Zen~r~fugenglas abpipettiert nnd 1 ml der TitrationslSsung (5) zugegeben. In dem Zentrifugen- glas hat man nun zwei Phasen auf dem Boden des Glases, die durch Einblasen yon Sticks~off mit einer Glaseapillare ge- mischt werden. Gleiehzeitig wird s~Srendes CO~ dureh den Stiekstoff ausgetrieben. Die Titration erfolgt nun mittels einer Mikrobiirette mit Alkali (6) yon gelb zu gelbgriin. Der Farb- umschlag wird dureh kurzes Unterbrechen des Gasstromes festgestellt. Eine entsprechende Beleuehtung erleiehtert die Bestimmung des Endpunktes der Titration.

Bei jeder Versuehsreihe laufen zwei Standardl6snngen [500 #A/1 Palmitinsgure bzw. Stearinsgure (7)] mit. ~{a.n gibt 1 ml StandardlOsung zu I ml TitrationslOsung and titriert bis zum Umschlag yon gelb zu gelb-griin.

Berechnung Stand~rdlSsung titriert: 0,035

0,036 0,0355 Serum titriert: 0,048 0,0475

0,047 0,0475.500 _ 670pA/1.

5ienge der NFS = 0,0355

Palmitinsgure and Stearinsgure wurden als Standard- 15sung gewghlt, da diese auf Grand gasehromatographiseher Untersuehungen mit die gauptbestandteile der NFS im Serum sind. Es kann somit als mit~leres Molekulargewicht der NFS das Molekulargewieht der Palmitin- bzw. Sgearinsgure ange- nommen werden. Die Grenze der Ablesungsgenauigkeit beim Titrieren betrug 0,0005 ml, wobei 0,00I ml etwa 15 #A/1 Fett- sguren entspreehen.

Die l~eproduzierbarkeit der Ergebnisse ist ausgezeiehnet. Die ]~ehlerbreite bei ausgewerteten 100 Doppelbestimmungen lag zwischen 0 und 32 ~A/1 (Mit~el 9,2 p,A/1).

Mehrfaehbestimmungen im Serum (20) ergaben eine Fehler- breite yon ±2,5%, entsprechend 14#A/1 Fettsguren.

Die Niiehternwerte yon 46 stoffweehselgesunden und nieht- adipSsen Patienten lagen zwisehen 365 und 724~X/1 NFS (3/iittel 529 ± 86).

Diese yon uns gefundenen Werte stimmen mit denjenigen Von DOLE U. I~IEIgMAN" s o w i e STUIILI~AITTI~I u n d ZOLLNEI~ angegebenen/iberein. Nine StTrung dureh Milehsgure konnten wir bei der angewandten Methode nieht feststellen.

Ergebnisse

Die Ergebnisse unserer Un te r suehungen sind in den Tabe l len 1 - - 7 wiedergegeben. Neben den abso lu ten W e r t e n wurde jeweils der p rozen tua le Vergleiehswert gegenfiber dem Nfieh~ernwert ( = 100%) aufgeffihrt . Der B lu tzueker (BZ) sowie die ve res te r t en Fe~tsguren (VFS) wurden in rag- % a n d die nieh~veres~erten F e ~ - sguren (NFS) in ~X/I angegeben. 500/,24/1 N F S ent- spreehen e twa 13,5 rag-% bei Zugrunde tegung eines mi t t l e r en 5{olekulargewiehtes yon 270.

I m Leerversueh (Tabelle 1) fiber 4 S t d s teigen die N F S s~etig an, u n d im l~itt, el l iegen die W e r t e naeh 4 S t d 41% fiber d e m Nf ieh ternwer t . W g h r e n d der gMehen Zeit k a m es bei unseren Un te r suehungen zu einem le iehten Blu tzuekerans t ieg , und die Konzen t r a - t ion der V F S n a h m geringffigig ab.

Naeh e iner Gabe yon 0,1 I E Insu l in /kg KTrper- gewieht in~ravenSs k a m es mi~ dem typ i sehen BZ-Ab-

Tabdle 1. Verhalten der VI~S und NFS im Serum sowie des Blutzuckers im Leerversueh nach einer Gabe yon 2 ml physiologi-

scher NaCl int~uvenSs Absolutwerge mit lorozen~ualen Vergleiekswerten. M =

Mit~ellwerte ± ~.

Pr.-Nr. ~rfic~'te~:n- 30rain I 60mi, ] 120ma 180min [ 240rain

254 388 t00 %

301 384 I00 %

303 345 100 %

333 276 100%

M 100%

254 352 100 %

301 320 100 %

303 573 I00 %

333 417 100 %

M 100 % ± ~

254 94 o 100

301 70 100%

303 73 100 %

333 63 100%

M 100% ± s

VFS in rag-% 354 354 332

9] % 9I% 86%

362 395 379 94 % 103 % 99 %

344 297 34I 100% 86% 99%

255 289 309 93% 105% 112%

94,5% 96,2% 96,5% ~:3,88 ::L 9,18 :511,0

459 480 520 130% 136% 147%

344 365 386 107% 114% 120% i

595 t 622 710 104% I 108% 124% 480 462 513 115% i 110% 123% I n 4 % , n 7 % 128% t

± 11,61 t± t2,88 i 12,44 I Blutzueker in mg-%

101 99 100 107% 105% 106%

82 84 75 117% 120% 107%

76 79 75 104 % 108 % 103 %

69 77 82 109% t 122% 130% I

I 109% 117% I12%

~_5,56' ~8,54 ±12,44

359 307 93% 79%

385 354 100% 92%

335 315 97% 91%

320 307 116% 111%

.01,5% 93,2%

L10,55 -± 13,2

477 540 135% 153%

380 393 119% 123%

740 790 129% 138%

520 632 124% 151%

127% 141%

6,85 ~ 13,85

107 lo0 114% 106%

82 78 117% 111%

77 80 105% 110%

88 840 140% I 133

t 119% 115%

14,45 i t2,32

fal i naeh 30 rain auch zu e inem signifikan~en Sehwund der N F S a n d V F S im Serum, u n d zwar auf e twa 80 % des Nfieht, ernwer~es. Zwisehen der 2. a n d 3. S td naeh der I n j e k t i o n (p. i ) errmehen alle W e r t e wieder das Ausgangsniveau. Die N F S steigen dann bis zur 4. S td be t rgeh t l i eh an ( + 4 0 % ) ; der B lu tzueker lieg~ 20% fiber dem Nfiehternwer t . Die Konzentxa~ion der V F S f ibersteigt dagegen den Ansgangswerg n ieh t mehr (Tabelle 2).

Bei ErhShung der Insul indos is auf 0,2 I E / k g blieb der Gehal t an V F S im Serum tiber 4 S td 10 % un te r d e m Niichternwert . , a n d aueh die B lu tzucke r senkung scheint e twas lgnger anzuha l ten . Die N F S s te igen dagegen naeh dem Abfa l l innerha lb der e rs ten 30 rain p, i. sehneller a n d s ta rker an (60%) (Tabelle 3).

W g h r e n d einer in t ravenSsen Glueoseinfusion (10mg/kg /min) fiber 3 0 r a i n (Tabe t l e4) k a m es bei e inem BZ-Ans t i eg yon t75% nach Beend igung der Infus ion zu einem deut l iehen N F S - S e h w u n d im Serum mig seinen niedrigsgen W e r t e n (60 % des Nf ieh ternwer . tes) naeh 60 rain. Bis zur 4. S td erfolgt dann wieder eine Zunahme der N F S his zu einer K o n z e n t r a t i o n yon e~wa 30% fiber den N/ieh~ernwert . Die V F S fal len

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634 K.P. EY~s~ e~ al. : D~s Verhalten der veresterten und nichtveresterten Fettsguren im Serum Kii~ische Woehenschr i f t

erst 2 Std naeh Beginn der Glucoseinfusion um etw~ 15% nnter den Ausgangswert ab.

% - Leer~er~uck i / "~ ~aO NaC~z'.v. - ' _ ~ _ ~ z " - - -

710 ' - -

90

se

I f I 1 i g/uco.:e-Iz/u:/on ~Oi~--L- - aO/SO~g/kg/mi,

soL__ i I I 30~ 7 2 2 N

•Y--7---I ; AIL~xuh>s z.~, i a U, 1/. ~ . / k / - -

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) q !- 30' 2 3 k, ¢

Abb. 1. Graphische Dars te l lung des Verhal~ens t ier V F S und N F S i m Serum sowie des Blutzuckers ira Leerversuch und nach Gaben yon I~zsulin, Gluka-

gon und Glucose. o - - - o ]~lutzucker, o . . . . o N F S , o . . . . o V F S

<~lob k'ungerversuck i . / " i bBungerv~rxuck+3~TOtucago,7-

'-HI- . . . .

-T " - ' -

/vU7 z 3 5' 9 Sfd 7~//dsz z 3 G 8 Sld m Abb. 2. Graphische Dars te l lung des Verhal tens tier V F S nnd N F S im Senlra sowie des :Blutzuekers w~hrend eines 12stiindigen t tungerve r suehes mi t 2 ml physiologischer NaC1 (a) u n d 2 ral eines Glukagon-Zink-Komplexes

(b) subeutau, o-- o ]31utzucker, o - - - o N F S . e . . . . o V F S

Abb. 3. Verhal ten tier N F S ira Serura i m YergIeich z u m Blutzueker i lmer- halb tier e rs ten 30 ra in wS, h rend einer Glucoseinfusion ( t0 r ag imin /kg) ( a ) u n d naeh der Gabe yon 0,02 m g Glukagon/kg XOrpergewicht (b) in t raven6s .

o - - o Blutzucker , o - - - , o N F S im Serum

Bei einer mit 0,02 mg wasserl6slichen kristallinen Glukagon/kg K6rpergewieht (intraven5s) induzierten Hyperglyk£mie mi t einem BZ-Anstieg yon 52 % fiber

Tabelle 2. Verhalten der V F S und NI~'S im Serum sowie des Blulzuc/sers im Leerversuch nach einer intravengsen Gabe von

0,1 I E Insulin~tog Kfrpergewicht Absolu~werte mi~ prozentualen Vergleichswerten. M- -

Mitte]werte ± ~.

~ r " ~ r " N f i c h t e r n " 3 0 r a i n [ 60 ra in I 120ra in I 1 8 0 m i n I 240ra in

329 339 100 %

347 270 100%

349 299 100%

351 336 100%

M 100 %

329 480 100%

347 454 100 %

349 506 100%

351 421 100%

M 100 % ± a

VFS in rag-% 296

88% 239

89% i264 i 88%

298 i 89%

88,2%

:k 1,00

329 78 100%

347 72 100%

349 59 100 %

351 69 I 0 0 %

M 100%

283 86%

279 103%

268 90%

321 96%

93,1%

=k 8,42

NFS in

304 323 90% 96%

312 282 115% 104%

275 92 % 287 96%

336 350 ] 00 % 104 %

99,2% 100%

=k 11,61 =k 4,89

427 3820 89 % 80

420 387 93% 85%

347 347 69% 69%

349 440 83 % 104 %

S3,2% 84,4%

E 10,67 ~ 15,06

Blutzucker 260 41 33 ~ 53 %

26 49 36% 68%

20 40 34% 68%

22 56 32% 81%

33,7% 67,4%

±2,00 ± 11,87

539 112%

394 87%

38O I v5%

402 96%

92,4%

i 15,52

in rng- % 69 89% 67 93%

555

93% t 62 90%

91,4%

i 2,44

284 84%

260 97%

245 82%

337 100 %

90,5 %

± 9,00

633 132%

561 123 %

594 I 117%

592 • 140%

103,4% 1147,9% i30,57 ~2,64

690 144%

681 150%

753 149 %

626 148 %

83 82 106% 104%

82 85 114% 118% 72 81

122% t 137%

81 86 117% 125%

114,8% 121,0%

:~6,72 ~14,6

den N/ichternwert nach 30 rain verhal ten sich die N F S gen~u so wie nach der Glucoseinfusion. Eine signifik~nte Beeinflussnng der VFS-Konzen~r&tion wa,r dagegen nicht zu beobachten (Tabelle 5).

Verfolgt man jedoch innerh~lb der ers~en 30 rain das Verhalten der NFS im Serum nach einer Glukagon- injektion, so finder mgn zun/~ehst eine deutlidhe Zu- n~hme der N F S bis zu 15 rain p . i . bei gleichzeitigem BZ-Anstieg. Naeh einer Gabe yon Glucose k o m m t es dagegen sofort zu einem NFS-Se hwund (Abb. 1).

Wghrend eines zw61fstiindigen Hungerversuches k o m m t es bei ausgeglichenem Blutzuekerniveau zu einer betrg, ehtliehen Zunahme der NFS im Serum mit einem maximalen Anstieg nm 78% des Nfichtern- wertes naeh der 12. Std. Die VFS weisen dagegen keine signifikanten Sohwankungen anf; sie fallen w£h- rend der Hungerperiode nur geringffigig ab (Tabelle 6).

Der deutliehe Anstieg der N F S im Hungerversuch kann dur~h eine Gube yon 2 mg eines Glnkagon-Zink- Komplexes mit protrahier ter Wirkung etw~ fiber 9 Std verhindert werden. I m Vergleich zum Leerver- such liegend&bei die BZ-Werte imDurchschn i t t h6her,

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Jg. 39. Heft t2 K.P . E'z~IEg et aI. : Das VerhMten der veres~er~en und nichtveresterten Fetts/iuren im Serum 635 15. Juni 1961

Tabelle 3. Verhalten der VFS und Nt i s im Serum sowie des Blutzue]cer8 im Leerversuch naeh einer intravendsen Gabe von

0,2 IE Insulin/kg Kdrpergewieht Absolutwerte mit prozentualen Vergteiehswerten. M ....

Mittelwerte 4" a.

291

293

295

305

325

M

N~ch

291

293

295

305

325

M

291

293

295

305

325

M ± a

t20 rain I

VYS in rag-% 309

87%

289 101%

187 91%

266 76%

256 95%

89,9%

4, 9,43

NFS in #A/1

358 100 %

385 100 %

206 100 %

350 100 %

269 100 %

100%

482 1OO %

529 100%

593 100%

372 100 %

579 100%

100%

73 100 %

81 l e o %

75 100%

56 o 100 Yo

79 100 %

100%

297 83%

313 110%

219 106 %

277 68%

239 89%

91,2%

4" 17,52

232 48%

359 68%

500 85%

293 79%

435 76%

~0,9 %

_ 13,89

297 62%

451 86%

427 72%

337 91%

584

337 94%

278 98%

205 99%

232 67%

333 124%

96,3 %

4" 20,59

22 40%

32 41%

43,4%

± 6,87

440 92%

478 91%

365 62%

401 108 %

884 101% , 153%

82% 100,9%

4,15,13 4-37,94

Blutzueker in mg-% 40 52 76 55% 71% 104%

32 49 92 40% 61°% 114%

32 32 48 43% 43% 64%

36 35 65 % 63 %

26 51 33% 65%

54,3% ~1,9%

4-15,87 L 25,07

180 min 240mi~

401 388 112% 108%

247 193 87% 68%

212 21I 103% 102%

243 226 70% 65%

246 292 92 % 108 %

72,5 % 90,3 %

t-17,08 ±22,33

704 713 146 % 148 %

634 718 120 % 140 %

714 834 120% 140%

544 694 146 % 187 %

091 1124 188% 194%

124,2% 161,3%

[:35,63 ±27,38

80 87 110% t18%

109 102 135% 126%

77 76 103% 101%

630 68 113 ~o 122%

70 o 75 89 go 95 %

100% 112,4%

4" I6,78 4" 13,75

u n d die VFS fallen innerha tb der ers~en 6 Std deut l ich ab (Tabelle 7).

Die wo t rah ie r t e ~Tirkung fiber e inen Ze i t raum yon 6 - - 9 Std des Glukagons in Fo rm eines Zinkkomplexes konn te bereits flqiher an H a n d der Bes t immung des Verhal tens der Gesamtaminos&uren im Serum naeh- gewiesen werden as. SOKAL best£t igte diesen Befund3%

Die gefundenen Ergebnisse sind zur besseren Uber- sieht u n d zum Vergleieh auf Abb. 2 u n d 3 noeh einmal graphiseh darges~ellt.

Diskussion

Die vorl iegenden Un te r suchungen haben gezeigt, dab die K o n z e n t r a t i o n der veres~erten Fet ts / iuren im Serum im Gegensatz zu den n ich tveres te r ten Fe t t - s£uren ziemlieh kons t an t ist. Wie sehon yon anderen Autoren besehrieben ~s, so, 31, ffihren ein vermehr~es

Tubelle 4. Verhalten der VFS und 2VFS im Serum sowqe des Blutzuckers im Leerversuch. nach einer intraven6,sen Glucose-

in/usion (t0 mg/min/kg KSrpergewichl) iiber 30 rain Absolutwe~e mit prozentuale~ Vergleiehswerten. M =

Mittelwerte ± a.

Pr.-Nr. I Nfichtern l

307 441 I00 %

313 251 100 %

315 318 100 %

317 219 100%

319 327 100 %

M 10O % ± a

307 814 100%

313 420 100 %

315 493 100%

317 705 100 %

319 603 100%

M 100%

4- a

307 66 100 %

313 58 100%

3t5 66 100%

317 60 100%

319 73 100 %

M 100%

lgach

30 rain

VFS in m 409 397

93% 90%

217 242 87% 97%

309 353 97% 111%

209 227 96% 103%

318 326 98% 99,5%

93,9% 100,1%

4"4,58 ±7,87

I 0 rain I 120min

-%

360 82%

212 85%

358 112%

244 111%

356 91%

99,8 %

± 15,49

541 67%

360 86%

340

NFS in/~X/1 426 630

53% 78%

227 307 54% 73%

320 527 69% 65%

493 441 70% 63%

439 406 73% 68%

72,7 % 60,3 %

4" 7,34 :j: 6,63

Btutzucker in 2 3 4

354 %

179 308 %

155 235 %

155 258%

160 220 %

2~5%

4" 55,31

107 %

736 96%

467 78%

87,9%

± 16,46

rag-% 158 75 240% 113%

89 52 153% 91%

63 59 96% 90%

103 64 171% 106 %

lO4 f 64 142% I 88%

160,6 % 97,3 %

~- 52,72 4.11,81

180min 240min

392 89%

197 209 79% 84%

299 323 94% 101%

184 168 84% 77%

284 280 87% 86%

86,5% 86,9%

4"5,91 ~-10,24

853 105%

481 600 114% 143%

534 567 108% 115%

902 943 128% 133%

625 757 103 % 125 %

111,9% 129,2%

i 10,09 ~ 11,87

78 1t8% - -

64 110%

70 i 0 6 % - -

65 108 %

80 110%

.i0,5% --

4, 4,58 - -

Angebot an Kohlenhych-aten sowie Gaben yon Insu l in zu e inem M e h t e n VFS-Seh~amd im Serum. Ein weit- aus st/~rkerer Effek~ war jedoeh auf die N F S zu beob- aehten. E in EinftuB yon Glukagon auf die VFS war n ieh t zu beobaehten. Der deutl iehe Abfatl der N F S 30 min naeh einer Glukagongabe ist seknnd&r du tch die Kyperglyk£mie bedingt . Bei in vi t ro-Versuehen mig isoliertem Fet tgewebe konn te ein lipolygiseher Effekt des Glukagons und zwar sehon bei Konzent ra - t ionen yon 0,004y/mI naehgewiesen werdeniL Tat- sgehlieh k o m m t es aueh am i n t a k t e n Organismus innerha lb der ersten 15 rain zu einem NFS-Ans t i eg im Serum, der d a n n dutch die Hyperglyk&mie gehemmt wird.

Aueh die Verhinderung emes NFS-Anst ieges im Serum w/ihrend eines zw61fstfindigen t tungerversuehes dureh die Gabe eines Glukagon-Zink-Komplexes wird

Page 6: Das Verhalten der veresterten und nichtveresterten Fettsäuren im Serum unter dem Einfluß von Glukagon und Insulin beim Menschen

636 K.P. EYI~EI~ et al. : Das VerhMten der veresterten und niehtveresterten Fettsguren im Serum Klinische Wochenschrift

Tabelle 5. Verhalten der V F S u~M N F S im Serum sowie des Blutzuckers im Leerversuch nach einer intraven6sen Gabe yon

0,02 mg Glukagon/kg KSrpergewicht Absolutwerte mit. l)rozentualen Vergleichswerten. M =

Mittelwerte 4. a.

Pr.-Nr.

249

250

251

252

253

256

278

238

M ,±a

253

256

278

280

287

M

.4.a

249

25O

251

252

253

256

278

280

287

M ,±a

343 100 %

304 100 %

265 100 %

372 100%

289 100%

326 100%

330 100%

~53 100 %

100%

533 100%

508 100%

632 100%

584 100 %

700 100%

100%

86 100%

84 100%

107 100 %

107 100 %

100 100 %

96 100%

74 100 %

75 100%

67 I00%

100 %

VFS in mg-% 316 92%

303 o 19,5

242 92%

334 9O%

330 114%

3O4 93%

354 107 %

400 89%

97%

± 9,27

475 90%

357 71%

455 71%

379 65%

485 70%

72,9%

4. 9,59

Blutzucker 137 98 159°/0 114%

178 134 212% 159%

176 115 164% 107%

195 155 182 % 145 %

152 I08 152% 108%

175 108 182°/0 112%

137 90 185% 122%

143 96 190% 128%

141 o 85 210 ?; i27%

182% 124,8%

4. 20,95 1 4.18,65

298 352 87% 102%

283 192 93% 63%

267 242 101% 92%

299 326 81% 88%

325 240 11274 83%

357 390 109 % 120 %

330 334 100% 101%

361 356 80% 78,5%

95% 91%

4. 12,32 -4- 17,29

NFS in #~/1 398 527 75% 99%

314 529 62 % 104 %

466 o 507 '~4 ~o 80%

372 440 63,5% 76%

397 591 57% 85%

66% 87%

4-7,68 ~10,34

in rag- % 116 135%

92 109%

115 107 %

96 90%

98 98%

102 106%

68 108 %

79 105 %

296 86,5 %

304 100 %

213 81%

331 89%

336 116,5~

404 124%

281 85%

446 99%

98%

j= 15,6

533 100%

55O 108%

646 I02 %

690 118%

820 117%

109,1%

4. 8,30

97 113%

9t 108 %

118 110%

104 97%

97 97%

119 124%

I

58 I - - 87% i _

103,3% I08,3~

-4-14,66 -4- t0,2

304 89%

303 99,5 %

295 98%

266 72%

334 116%

335 103 %

294 89%

95%

4.14,07

655 123 %

650 128 %

653 103 %

751 128 %

1015 145 %

125,6 %

4.15,03

wahrscheinlieh durch eine glukagoninduzier te pro- t rahier te Glykogenolyse in der Leber mi t entspreehen- d e m k o n s t a n t e m BZ-Niveau verursaeht . Die Bedeu tung

Tabelle 6. Verhalten der V F S und NIVS im Serum sowie des Btutzuckers im Hungerversuch iiber 12 Std mit einer subcutanen

Gabe yon 2 ml physiologischer NaCI (Leerversuch) Absolutwerte mit prozentuMen Vergleichswerten. M =

~Iit4elwerte ±a .

[ 338 372

100 %

339 279 100 %

340 373 100 %

M 100%

± a

VFS in mg-% 350 1334 94% 87%

288 296 103% 106%

370 360 99% 97%

18,7 % 96,7 %

±4,511 +9,52

338 458 514 541 100% 112% 118°£

339 416 482 480 100% 116% 115%

340 361 451 506 100% 124% 140%

M [100% 118% 124%

± a ] .4.6,081-4-13,63

338 91 100 %

339 84 100%

340 85 100%

M 100%

334 299 87% 80%

293 302 105 % 108 %

357 96%

96,0%

4- 9,00

91 I 100%

81 96%

88 103 %

100% t 104% t I

4- 3 , -4- 3,74

341 331 92% 89%

:285 295 102 % 106 %

,

318 36i 280 85% ! o 197)/o 75%

91,0% i97,0% 90,0%

• 4-14,921 -4- 5,00 ± 15,51

NFS in ~X/t 482 576 105% 125%

472 621 113% 1149%

521 1566 144% ] I56%

121% 144%

:~ 15,32 ~ 15,2

Blutzueker in rag-% 93 900 98

102 % 99 go 108 %

85 82 81 101% 97% 96%

92 900 92 108% 106~ ' 108%

I01% 104%

=[=4,35 4.6,32

695 619 151% 135 %

583 840 140 % 202 %

666 715 184% 197%

159% 178%

4- 22,89 ± 37,28

101 102 111% 112%

77 73 91% 87%

92 92 108% 108%

t 90% 89%

4-19,54 4.21,14

der Triglyeeride im zirkul ierenden Blu t ffir den Stoff- weehsel des Organismus ist bis heute noch u n b e k a n n t . Sieher stellen sie eine Fo rm des Fe t t t r anspor t e s naeh der Resorpt ion im Darm dar. Es konnte gezeigt wer- den, dab naeh Verffi t terung bes t immter Triglyeeride (VFS) sieh die gleiehe F o r m aueh im Chyhs u n d Blur- plasma l and u n d dari iber h inaus sogar das Depotfe t t in seiner Zusammense tzung der gefi i t ter ten F e t t a r t entsprach~% Die Frage, ob bei der Fe t t resorp t ion die Triglyeeride ats Par t ike l die Darmzelle passieren oder abe t zumindes~ teilweise hydrolysier t werden mfissen, ist heute noeh n ieht einheit l ieh entschieden 4I.

Wie /iber den Absorpt ionsvorgang so herrseht auch fiber die Art u n d Weiss, nach der die VFS in den Geweben abgelagert werden, noch keine Klarhei t . Das im Blu tp lasma dispergierte F e t t wird wahrseheinlieh hauptsgchlieh vom Fet tgewebe u n d yon der Leber auf- genommen. Dureh Versuehe mi t mark ie r ten Substan- zen l a n d m a n jedoeh einen kont inuier l iehen Umsatz der Triglyeeride mi t einer t Ia lbwer tszei t im Fet tgewebe yon 6 - - 8 Tagen 4s. Inwiewei t aber das Fet tgewebe selbst Triglyceride I /~ die Peripherie zur Verffigung stellt, ist noeh u n b e k a n n t .

Naeh Gaben yon Hepar in konn te eine intravasMe I-Iydrolyse der VFS beobaehte t werden 25, u n d m a n spraeh yon der Akt iv ie rung eines sog. ,,clearing fac- tors", da Zusatz yon Hepar in zum Pls~sma in vi t ro ohne Effekt war 4% Neuerdings fanden CIt:mcKES u. MJtarb. 4s, dab t t epa r in in vi t ro vom Fet tgewebe eine Lipopro-

Page 7: Das Verhalten der veresterten und nichtveresterten Fettsäuren im Serum unter dem Einfluß von Glukagon und Insulin beim Menschen

Jg. 39, tieft 12 K.P . EYMEg et al. : Das Verhalten der veresterten und nichtverester~sen Fetts/~uren im Serum 637 15. Juni 1961

te in l ipase ins I n k u b a t i o n s m e d i u m freisetzt . Die Akt i - v i t £ t konn te du tch NIessnng der H y d r o l y s e yon Tri- g lyeer iden b e s t i m m t werden. Es is t mSglich, dab d e m , ,clearing f ac to r " eine wesent l iche I~olle bei der Auf- nahme nnd Verwer tnng der Tr ig lycer ide yon den Ge- weben und Organen z u k o m m t , zumal in den meis ten Geweben das Vorhandense in einer Lipase nachgewie- sen werden konn te und ein n n m i t t e l b a r e r E i n t r i t t yon Tr ig lyeer iden in die Zelle k a u m d e n k b a r ist .

BALLAtgD u. 5f i tarb . ~s e rw~hnten ers t- reals, d a b V F S ve to Herzmuske l d i r ek t au fgenommen warden.

Ein wei taus grSgerer und schnel lerer Umsa t z konn te dagegen yon den N F S nachgewiesen werden. Versuche mi t mar-

Nr. k ie r t en 1%tts/~uren e rgaben eine Halb- wer tsze i t im P l a sma zwisehen 2 nnd 5 rain ~, % Den N F S sehein t eine wesent- l iche B e d e u t u n g f/Jr den F e t t t r a n s p o r t vom 360 F e t t d e p o t in die Per ipher ie und zu den Organen zuzukommen. I m Hunge rve r such 362 g ib t das Fe t t gewebe betri~chtliche ~ e n g e n 364 yon N F S ab, und die K o n z e n t r a t i o n im Blur s te ig t an 1~, ~. GreBe ar te r ioven6se

M Differenzen k o n n t e n gemessen werden, und der N F S - S p i e g e t im Blur reag ie r t 4-~ empf indt ieh sowohl auf die Bedi l r fnisse der augenbl ick l ichen S tof fwechse ls i tua t ion 360 630 des Organismus wie aueh auf ho rmona le 100% Einflfisse im Gegensa tz zu den V F S . Es 362 423 konn te gezeigt werden, dab a m i n t a k t e n 100% 0 rgan i smus aueh a m isol ier ten Fe t t gewebe 364 507 in v i t ro durch fe t tmobi l i s i e rende Hormone 100 % wie Adrena l in , STH, A C T H und Glukagon M 100% N F S und Glycer in in be t rgch t ] i chem Urn- ± fang p roduz ie r t u n d f re igese tz t werden und somi t als Energ ie l i e fe ran ten f/ i t d ie Per ipher ie znr Verff igung s tehen n, ~z, ~7 360 85

Auf den EinfluB der Glucose auf die 100% F e t t m o b i l i s a t i o n und -depos i t ion wurde 362 65

100 % bere i ts fr / iher h ingewiesen ~, ~. Bei der untersehiedl ichen Gesehwindigke i t und 364 79 GrSBe des Umsa tzes yon Tr ig lycer iden 100% und N F S im Serum mag anch die bessere M 100% L6sl ichkei t de r an A tbumine gebundenen ± N F S eine wesent l iehe Rol le spielen. AuBer- dem s ind signifikant, e Ver/~nderungen bei den Tr igly- ceriden, deren K o n z e n t r a t i o n im Serum e twa 20real h6her l iegt als d ie jenige der N F S , sicher schwerer zu erfassen.

Zur K1/~rung der F r a g e fiber die B e d e u t u n g der V F S im Blur And noch wei tere Un te r suchungen erforder l ieh, wobei besonders a r te r io -ven6se Bi lanzen und die A r t u n d ~Weise der m6gl ichen A u f n a h m e a n d A b g a b e ve to F e t t g e w e b e ber i l eks ieh t ig t werden mils- son. Naeh den bisher igen Un te r suchungsbe funden scheint die B e s t i m m u n g der N F S im Serum einen besseren E inb l i ek in den F e t t u m s a t z des Organismus zu gew/~hren als die Messung der VFS . Zur Er fassung der Gesamt l ip ide im Blur und i/ares Verha l tens bei den versch iedens ten S tof fweehse le rkrankungen i s t dagegcn nach Eoas,r]~i~ aa die f r ak t ion ie r t e B e s t i m m u n g yon N F S , VFS , Choles ter ines tern a n d Phospho l ip iden erforderl ieh.

Z u s a m m e n / a s s u n g . Das Verha l t en der ve res t e r t en (VFS) u n d n i eh tve res t e r t en (NFS) Fetts/~uren im

KIin.Wschr., 39. gahrg.

Serum gesunder Versuchspersonen wurde naeh Gaben yon Insul in , Glukagon und Glucose sowie im Hunger - versuch verfolgt . Dabe i zeigte sieh, dab die Best im- mung der N F S ein besserer I n d e x filr den F e t t u m s a t z im Organismus is t als die Messung der VFS , obwohl ers tere nur e twa 5% der Gesamt l ip ide im Blur aus- machen. Die Beur te i lung der Unte rsuchungsergebnisse muB jedoch noch durch wei tere Un te r suchungen t iber das Verha l t en der V F S ges t~ tz t werden.

Tabelle 7. Verhalteu der I ~ S und N ~ S im Serum sowie des Blutzucker8 im Hungerversuch fiber 12 Std mit einer 8ubcutanen Gabe von 2 mI eines

Glukagon-Zink-Komplexes Absolutwerte mit prozentualen VergMchswerten. M = Mittelwerte ± a.

~'r.-[ ~ h - [ , ..... , X~oh ............

fern '30min [ 60min 2Std [ 3Std 6Std OStd 12Std

338 100%

268 100 %

228 100%

100 %

313 t 93% I

208 I 78% ]

i s4 I 81% I

83,5% l ± 7,93i

527 84%

384 ] 91%

423 84%

86%

4,5~

101 119%

71 109 %

84 106 %

111%

± 6,78

246 73%

179 79%

75,7%

:j: 3,60

431 69%

455 107%

494 98%

91%

=~ 20,24

VFS in rag-% 264 272

78% 81%

224 248 84% 93%

169 174 74% 77%

81,8% ~3,1%

±5,56 ±8,30

NFS in ~_~/1 382 377

61% 60%

377 435 89 % 102 %

435 351 86% 69%

79% 75%

15,36 ~ ~ 16,7

98 115%

80 123 %

88 111%

116%

A 6,08

Blutzucker in rag-% 89 77

104% 91%

86 79 132% 121%

102 98 129 % 124 %

122% 112%

1 ± 15,3~ h 18,24

250 74%

275 102 %

222 99%

91,7%

=3=15,1

305 49%

390 93%

337 67%

69%

±22,1

76 90%

83 127%

91 115%

111%

18,8

264 78%

254 95%

205 90%

87,7 %

~8,77

416 66%

507 119%

390 77%

74,5 %

7,34

85 100%

102 157%

82 104 %

120%

:j= 31,87

248 74%

354 132%

102,7 70

___' 41,71

450 72%

409 97%

416 82%

83%

=t= 12,52

87 102%

86 132 %

82 104 %

113%

=[= 16,76

Fra~l E. I~i~EGG und Fr. H. KETTL danken wir herzlieh ffir ihre wertvolle technisehe Assistenz.

Die Arbeit wurde mit Unterstiitzung der Deutschen For- schungsgemeinsehaft durchgefiihrt.

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638 Klinische H. ZISCHINSX¥ et al. : T6dliche Encephalitis naeh Poliomyelitissehutzimpfung Wochenschrift

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TSdliche Encephalitis nach Poliomyelitissehutzimpfung Von

H. ZISCHINSK¥, O. PENDL, C:t-I. KUNZ u n d K . J]~LLINO~:Ela

Aus der Kinder-Infektionsabteilung (Vorstand: Prof. Dr. ]=I. ZISOHINSXY) und der Prosektur (Vorstand: Doz. Dr. O. 2]~NDL) des Wilhelminenspitals der Stadt Wien, dem Hygiene-Institut der Universitgt Wien (Suppl. Vorstand: Doz. H. MOalTSCH) und dem Neurologischen Institut din' ITniversit~t Wien

(Vorstand: Prof. Dr. F. SEITELB]~I~GElZ)

Als die P o l i o m y e l i t i s s c h u t z i m p f n n g a k t u e l t wurde , l eg te mar t s ich die F r a g e vor , ob d u r c h sic e tw~ e ine E r k r a n k u n g an K i n d e r l g h m n n g h e r v o r g e r u f e n w e r d e n k6nn~e. D~s Cut~er -Ungl f i ck i n d e n U S A i m J ~ h r e 1955 sch ien P e s s i m i s t e n ffirs e r s te l%echt zu geben . B~Id a b e r w u r d e es absolu~ klar , dab solche B e d e n k e n v611ig urtberech~ig~ waren . V o n Gs~nn w u r d e die Be- h ~ u p t u n g aufges te l l t , d ie K i n d e r l ~ t h m u n g s i m p f u n g sei die haxmloses t e a l le r S c h u t z i r a p f u n g e n . Daf t ander s - s r t i g e I m p f s c h £ d e n m6g l i ch wgren , d a r a n d a c h t e m ~ n v o r e r s t o f f e n b a r k a u m , o b w o h l m a n solehe bere i t s bei a l ien A r t e n y o n I m p f u n g e n - - n i c h t n u r be i de r P o c k e n v a c c i n ~ t i o n - - k~nn~e.

N u n s ind abe r d o c h e in ige Zwischenf~tlle y o n se i t en des N e r v e n s y s t e m s n a c h P o l i o m y e ] i t i s s e h u t z i m p f u n g mi~ i n ~ k t i v i e r t e r V~ce ine (SANK) bekann~ g e w o r d e n (vgl. P o l i o m y e l i t i s Su rve i l l ance R e p o r t s , f e rne r NA- TI~A~SON U. Mita rb . , B A I Y I g I A ~ 11. FENDER, B E R G E R

U. I{OTTII~GEI%, I~EPLOK U. ALTEVOGT, GIaASER U. FOI~,TONG, M E Y E I ~ ~1. M~it&rb., PARKAS U. Mitarb., ZISCHIIqSKY, KLEINSCHMIDT, CH]?~ISTEI~SEI~*, Sowle JELLI~GEI% u. WEINGAI%TEN, SIEGEI%T 11. ENDEICS- I<~UCKLE, FUTER U. ~A/AMFOLSKAYA, GRAI~ICKI, KLEE, ferner I-IANsEN U. LENNAIaTZ, FALK U. HII~I~ICHS). Sehr selten sind darunter auch letale Komplikationen. Seit den I m p f z w i s c h e n f g l l e n des J a h r e s 1955 s ind ]edigl ich v e r e i n z e l t e Todes fa l ]e m~eh P o l i o - S e h u t z i m p f n n g p u b l i z i e r t w o r d e n :

NATHA=USO~ U. Mitarb. verzeiehneten in den USA bis Ende 1956 bei 70 Mill. Impfungen nut einen einzigen Todes- fall (plStzlicher Exitus), dessert Ursache auch autoptisch nicht gekl~rt werden konnte.

Ut~mm, i~m~ (1957) sah Bin 4~/~jghriges Mg,dchen, das zwei Tage naeh Zweitimpfnng mit Salk-Vaeeine unter den Er- scheinnngen der progressiven Landryschen Paralyse mit sehlaffer Paraplegic erkrankte und binnen 24 Std anAtem- lahmung verstarb. PAne Liquorpunktion sowie serologisehe und virologisehe Untersuehungen ~arden nieht durehgefiihrt. Histo]ogisch land sich in Grol~hit~, Hirnstamm und Klein- h im neben allgemeiner starker Hypergmie ein massives perivaseulgres 0dem. Medulla oblonga~a und 1%fickenmark boten ein ausgepr~gtes pericapillares 0dem In den Vorders hSrnern des Brust- und Lendenbereiehs l a n d sich ein ,,peri-

ganglion~res 0dem" mit friseher Tigrolyse bei gut erhaltenen ZcIIkernen. Entziindlieh-infiltrative Ver£nderungen im ZNS fehlten v611ig.

TogsAY (1958) berichtete aus Philadelphia klinis ch fiber eine binnen 48 Std ad exitum fiihrende Meningitis und sekund£re Encephalitis nach Erstimpfung mit einer freigegebenen Charge (keine Cutter-Vaccine), bei welcher ein posi~iver Virusbefund (Polio Typ I) erhoben werden konnte, doch fehlt die Angabe des virologisch nntersuehten Materials; ein pathologischer Befund liegt nicht vor.

Bei der yon LIEBE U. W6CK~L bzw. yon W6CKEL (1959) mitgeteilten ]3eobachtung handelte es sich um ein 21°/~ 2 Jahre altes M£dchen, das 23 Tage naeh Polio-Erstimpfung an einem klinisch als Landrysche Paralyse aufgefai~ten polyradikuliti- schen Syndrom mit aufsteigenden Pa,resen erkrankte und 1t Tage sparer a.n AtemlShmung verstarb. Im Liquor bestand eine leichte EiweiBvermehrung ohne erhShte Zcllzahl. Der Vh'usnachwe, is aus Stuhl, ]31ut und ZNS sowie dig serologischen Untersuchungen (K]3R und Neutralisationstest) waren ne- gativ. Der histologisehe Befnnd des Nervensystems ergab Hyper~imie und entzfindliche Ver~nderungen im Bereiche der Spinalnervenwurzeln sowie allgemeine Hyper~mie mit ver- einzelten kleinen Ringblutungen und deutlicher Adventitia- zellprolifemtion im GroBhirn. Poliomyelitische und polio- encephalitische VerSndernngen lagen nicht vor.

~be r drei Todesfglle, die in zeitlichem Zusammenhang mit der Poliomyelitissehutzimpfung standen, berichtete ]3XCKEI% (1959}. Es handelte sich um ein 3j~thriges M~dchen, das vier Tage naeh Zweitimpfung innerhalb eines Tages verstarb und einen erhShten AntikSrpe~iter gegen Polio- myelitis im NeutraIisationstest bet. Ein 2s/~2 Jahre ~lter Knabe erkrankte 15Tage nach Zweitimpfung und starb nach zweRgtigem Verlauf, wShrend ein lS/12 Jahre alter Kn~be einen Tag nach Erstimpfung erkrankte und fiinf Tage sp{iter ad exitum kam. Die vh-olog%chen Untersuehungen yon Gehim, l%fiekenmark und Darminhalt waren negativ; bei

zwe i F5llen wurden auch negative serologische ]3efunde erhoben. Histologisch lag im ZNS eine mehr oder minder starke Hyper~mie mit periadventitiellem 0dem und einzelnen Btutungen vor; zellige Infiltrationen fehlten.

Der persSnlichen Mitteilung yon ~AYMAXER verdanken wir schliel~lich die Kenntnis eines Falles, der mit der eigenen, unten mi%geteilten ]3eobachtung in wesentlichen MerkmMen iibereinstimmt: Ein 4~/~ Jahre Mtes M~idehen erkrank~ am 12. Tag naeh Zweitimpfung mit Salk-Vaeeine an einem bnlbgr-encephalitischen Syndrom und starb nach fiinf Krank- heitstagen. Im ZNS fanden sich zahlreiche grebe spongiSse perivasculare Nekrosen, stellenweise aueh HSmorrhagien. Die L~isionen betrafen besonders stark den Hinlstannn und das