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THEMEN-SCHWERPUNKT
MOBILITÄTIM ALTER
ZEITSCHRIFTFÜR BETREUUNGUND PFLEGE DAHEIM
4/200910. JAHRGANG daSein
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Inha
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s
EDITORIAL 3
PFLEGE IM GESPRÄCH
Behinderung, Alter und Straßenverkehr? 4
INFORMATION
Aktion Demenz 5
Führerschein-Entzug im Alter 6
Bewegung ist Leben 10
Veranstaltungskalender 12
Stürze vermeiden im Heim . . . und daheim 14
Aktive Senior Innen 16
ALT.JUNG.SEIN 16
Mobi l i tät im Alter 17
Senioren punkten beim Autofahren 18
RUND UM DIE PFLEGE DAHEIM
Hör nie auf anzufangen! Fang nie an, aufzuhören! 19
FORUM
Fre iwi l l ige Vers icherungen
Informationsbroschüren, Buchempfehlung 21
Ich tanze mit d i r . . . 22
Impressum / Vorschau 23
Edito
rial
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Liebe Leserin, lieber Leser,
wir begrüßen Sie zur letzten Ausgabe dieses Jahres! Der Schwerpunkt unseres Heftes dreht sich um das Thema Mo-bilität/Bewegung. Ein besonde-rer Aspekt dabei ist sicher die Teilnahme am Straßenverkehr im Alter. Wie stehen Sie dazu? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Kennen Sie die gültige Rechtslage bzw. die dazuge-hörende gängige Praxis? Wir kannten sie nicht. Wir freuen uns daher, Ihnen dank der Amts-ärztin Dr. Margarete Müller-Wohlgenannt umfassendeInformationen geben zu können.
Zum Thema Sturz und Sturz-prophylaxe veröffentlichten wir bisher fünf Beiträge. Jetzt brin-gen wir den sechsten und letz-ten Artikel. Dr. Herbert Spiess erläutert praxisnah, welches die häufigsten Gründe für Stürze im Alter sind. Er stellt dar, welche
Möglichkeiten es gibt, Stürze oder daraus resultierendeVerletzungen zu verhindern. Daraus ist ersichtlich, dass viele Stürze vermeidbar sind. Und Sie können auch erkennen, dass wir nicht alles verhindern können, denn letztendlich geht es bei jedem Menschen um Selbstbe-stimmung, Freiheit und Lebens-qualität.
Wir haben den Begriff Bewe-gung recht weit gefasst. Deshalb wollen wir Sie zu einem kleinen „Gehirnjogging“ anregen. Auf den Seiten 19 und 20 finden Sie einige Übungen dazu.
Nun wünschen wir uns, dass Sie auch aus dieser Ausgabe Ihren persönlichen Nutzen ziehen. Und wir freuen uns über Ihre Gedanken und Erfahrungen zum Thema Mobilität im Alter.
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Pfle
ge im
Ges
präc
hBehinderung, Alter und Straßenverkehr?
Vor zwölf Jahren hatte mein damals
70-jähriger Vater zwei Gehirnblutun-
gen, welche neurologisch gesehen
nicht ohne Folgen blieben. Nachdem
Autofahren nicht mehr möglich war,
kaufte sich mein Vater ein Behinder-
tenfahrrad, mit dem er ein bisschen
Mobilität zurückbekam.
Extremer Schwindel und zuneh-mende körperliche Schwäche, bis hin zum starken Nachlassen der Reaktionsfähigkeit führten dazu, dass eine einigermaßen sichere Teilnahme am Straßen-verkehr immer schwieriger und gefährlicher wurde. Leider liegt es in der Natur der Sache, dass es bezüglich Verkehrstüchtigkeit und allgemeiner körperlicher Verfassung meines Vaters zwei Auffassungen und Meinungengab. Mehrere Stürze und Schwä-cheanfälle vermochten es nicht, ein Umdenken bei Vater her-beizuführen. Dieser Umstand bewog mich schlussendlich zu einer nicht ganz alltäglichenVorgangsweise.
Ich sagte ihm (kleine Notlüge), dass mich ein Polizist auf sei-nen unsicheren Fahrstil ange-sprochen habe, mit der Bitte, Fahrten auf der Hauptstraße zu unterlassen. Das Wort „Polizist“ wirkte Wunder. Somit war eine Gefahrenquelle ausgeschaltet. Vater nahm sogar mein Angebot an, Erledigungen im Dorf mit meiner Frau oder mit mir mit-tels Auto zu erledigen. Das Gan-ze ereignete sich im Sommer.
Nach einigem Murren sah dann Vater widerwillig ein, dass es vorerst mit Radfahren vorbei war. Seither fragte er nicht mehr nach, wann das Schloss wieder entfernt würde.
Als Angehöriger eines alten und kranken Menschen hat man es nicht leicht. Will man doch in erster Linie das Beste für seinen lieben Patienten und möchte ihm eine immer gerin-ger werdende Selbstständigkeit so lange wie möglich erhalten. Auf der anderen Seite sollten auch größere Risiken möglichst vermieden werden. Ich bin mir bewusst, dass ich mich hin und wieder mit meinen Lösungen in einer moralischen und gesetz-lichen Grauzone bewege. Ich versuche auch in Zukunft einen wirksamen und doch gangbaren Weg durch die Problematik des Altwerdens meiner Eltern zu finden.
Wir danken Herrn G. für seinen offenen Bericht. Er zeigt gut, in welchem Dilemma sich Angehörige befinden können. Und er macht sichtbar, welchen Verlust es für den alten Herrn bedeutet, seine Fahr-ten aufzugeben. Wir finden, dieser Beitrag lädt zur Diskussion ein. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf – was meinen Sie zum Spannungsfeld Autonomie – Sicherheit? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Zu welchen Lösungen sind Sie gekommen?
Nun dachte ich an den bevor-stehenden Herbst und Winter. Ich sah voraus, dass unser All-wetterfahrer seine verbliebene tägliche Fahrt zum Friedhof, ca. einen Kilometer auf einer relativ ungefährlichen Straße, nicht so ohne Weiteres nur auf warme und trockene Tage beschränken würde. Und genauso war es dann auch.
An einem kalten und regneri-schen Samstag im November wollte ich am Friedhof eine Kerze anzünden. Als ich zum Grab kam, sah ich meinen Vater, wie er sich mit letzter Kraft am Grabstein festhielt und fast nicht mehr in der Lage war, sich auf den Beinen zu halten. Ihm fehlte einfach die Kraft. Als wir die Situation wieder im Griff hatten und sicher zu Hause waren, sprachen wir natürlich über den Vorfall. Nach längerem gutem Zuspruch kamen wir zum Schluss, dass das Fahrrad bis auf Weiteres in der Garage blieb. Leider hielten die guten Vorsätze nicht lange. Nach zwei Tagen war Vater mit seinem Fahrzeug wieder unterwegs. Bei Tempera-turen um den Gefrierpunkt war nun Handeln angesagt.
Mit einem Fahrradschloss war auch bald eine sichere, aber et-was drastische Lösung gefunden.
Allen Fahrangeboten mit dem Auto zum Trotz ging es bei jedem Wetter auf die Piste.
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Info
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ionVIER GEMEINDEN SCHAFFEN
EINEN LEBENSRAUM – AUCH FÜR
DEMENZ
Die Vorarlberger Kummenberg-
region mit den vier Gemeinden
Altach, Götzis, Koblach und Mäder
setzt sich dafür ein, dass Demenz
innerhalb ihrer Kommunen nicht
länger ein unbekannter und ver-
unsichernder Begriff bleibt.
Als Modellgemeinden haben sie sich der landesweiten Aktion Demenz angeschlossen. Deren Ziel ist es, die Bevölkerung Vor-arlbergs über das immer noch mit Unwissenheit und Tabus be-haftete Krankheitsbild Demenz aufzuklären. Ruth Weiskopf, Pflegedienstleiterin im Haus der Generationen in Götzis und eine der Projektkoordinatorinnen in der Kummenbergregion, enga-giert sich in der aus 15 Mitglie-dern bestehenden Projektgruppe dieser Aktion.
Um mit ihrem Einsatz so viele Menschen wie möglich zu er-reichen, setzt sich diese Gruppe
Erkrankungen und Behinderungen wesentlich besser um als Erwach-sene“, sagt Ruth Weiskopf aus Erfahrung und erzählt, dass der muntere Zug der Kleinen, die durch das Haus der Generatio-nen trippeln, für die Alten einen Höhepunkt des Tages bedeutet!
Eine Aktion der Kummenberg-gemeinden wendet sich an die Jüngsten: Über Kindergarten-personal und Grundschullehrer sollen die Kleinen in den Kom-munen angesprochen werden. Wenn Kinder mit Demenz kon-frontiert werden, ist es wichtig, rasch einleuchtende und ver-ständliche Erklärungen zur Hand zu haben.
Das Buch „Herbst im Kopf“ von Dagmar Mueller, erschienen im Anette Betz Verlag, bietet solche Hilfe: Es erzählt von der kleinen Paula und ihrer Oma Anni, die an Alzheimer leidet.
In diesem Buch finden sich bildhafte und unkonventionelle Anregungen, wie das manchmal doch sehr eigenartige Verhal-ten der Oma kindgerecht und unkompliziert verständlich ge-macht werden kann.
KONTAKT | PROJEKTMANAGEMENT
DER „AKTION DEMENZ“
connexia – Gesellschaft fürGesundheit und PflegeT 05574 [email protected]
bewusst aus Laien und Fachkräf-ten aus verschiedenen Lebensbe-reichen der vier Kummenberg-Gemeinden zusammen.
Mit Hilfe unterschiedlicher Ak-tionen, die gemeinsam erarbei-tet und umgesetzt werden, soll innerhalb der Gemeinschaft zu einem gelungenen Miteinander von dementen und nicht-de-menten Menschen in gegensei-tiger Wertschätzung beigetragen werden. So schön es auf der einen Seite ist, dass wir immer älter werden, die Tatsache, dass von den heute 70- bis 90-Jähri-gen schon jeder Dritte an einer Demenz erkrankt, drängt zum Handeln. Die Aktion Demenz bietet nun die geeignete Platt-form dazu.
Jede der vier Kummenberg-gemeinden zeichnet sich durch eine individuelle Beschaffenheit und Struktur aus, eines aber haben alle vier gemeinsam: ein Sozialprofil, das das Miteinander von Jung und Alt, von Aktiv und Gebrechlich als Generationen-
modell zum Inhalt hat.
„Pädagogen an Kindergärten und Grundschulen können sehr viel bewirken, indem sie über Demenz und ihre Erscheinungs-bilder aufklären. Kinder gehen mit
– gemeinsam für ein besseres Leben mit Demenz
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Info
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ion
Führerschein-Entzug im Alter– aus amtsärztlicher Sicht
Dr. Margarete Müller-Wohlgenannt, Amtsärztin der Bezirkshauptmann-schaft Bludenz
Die „Senioren“ von heute unter-
scheiden sich in vielerlei Hinsicht
von den „Alten“ der früheren Jahre.
Das Autofahren im Alter hat einen
anderen Stellenwert bekommen
und ist heutzutage fast selbstver-
ständlich. Viele sind auf das Auto
und die damit verbundene Mobilität
angewiesen, da sich die Familien-
und Versorgungsstrukturen massiv
verändert haben – und sie wollen
auf ihre Selbstständigkeit trotz
Beschwerden und Krankheiten nicht
verzichten.
Im Gegensatz zu anderen euro-päischen Ländern (z.B. Frank-reich, Schweiz) ist es in Öster-reich nicht üblich, ab einer gewissen Altersgrenze in regel-mäßigen zeitlichen Abständen Kraftfahrzeuglenkende auf ihre weitere körperliche und geistige Lenkeignung zu untersuchen.
GRÜNDE FÜR FÜHRERSCHEINENT-
ZÜGE (FS-ENTZÜGE) IM ALTER:
Anlass für einen FS-Entzug im Alter können eine auffällige und unsichere Fahrweise oder kleinere Unfälle sein.
Beispielsweise zu langsames Fahren, Fahren in der Fahrbahn-mitte, Missachten von Vorrang-regeln, falsches Auffahren auf die Autobahn, Übersehen von Ampel-Rotlicht, Parkschäden, Anfahren der Fahrbahnkante. Dies führt zum Einschreiten
der Exekutive. Im Rahmen der Amtshandlung können aufgrund des Erscheinungsbildes, des Gesundheitszustandes oder des Verhaltens der älteren Kfz-Len-kenden bei den Exekutivbeam-ten Bedenken entstehen, ob eine ausreichende gesundheitliche Lenkeignung noch vorhanden ist. Diese Bedenken werden im Rahmen des Unfall- bzw. des Vorfallberichtes geäußert und der Behörde mitgeteilt. Gleich-zeitig wird die Behörde ersucht, die Fahrer auf ihre gesundheitli-che Lenkeignung zu überprüfen. Die Behörde fordert dann per Bescheid eine Untersuchung bei der Amtsärztin / dem Amtsarzt.
Ein weiterer Auslöser für die Einleitung eines FS-Entzuges können Mitteilungen oder Mel-dungen bei der Behörde oder Exekutive sein, die von Nach-barn, Angehörigen, Bekannten, Behandelnden oder betroffenen Verkehrsteilnehmern erfolgen. Diese erstatten – anonym oder nicht-anonym – Anzeige, weil aus ihrer Sicht Bedenken be-züglich der Verkehrstauglichkeit bestehen. Auch in diesem Falle erfolgt von Seiten der Behörde per Bescheid eine Vorladung zur Untersuchung durch die Amts-ärztin / den Amtsarzt.
Die amtsärztliche Untersuchung muss binnen einer festgesetz-ten Frist durchgeführt werden. Diese erfolgt nach den Vorgaben des Führerscheingesetzes und
der Führerscheingesetz-Gesund-heitsverordnung. Wird diese Frist nicht eingehalten, erfolgt der Führerscheinentzug durch die Polizeiabteilung.
DIE AMTSÄRZTLICHE
UNTERSUCHUNG:
Vor der amtsärztlichen Unter-suchung muss ein Fragebogen ausgefüllt werden. Es werden frühere Krankheiten, Medika-menteneinnahmen, aktuelle Beschwerden, bisherige Fahrer-geschichte u.a. abgefragt. Allein die Art, wie dieser Fragebogen ausgefüllt wird (Schriftbild, Ver-ständnis, Erinnerungsvermögen) bzw. ob dafür Hilfe benötigt wird (beeinträchtigte Feinmo-torik, Brille nötig oder verges-sen), hinterlässt einen ersten Eindruck über die vorhandenen Fähigkeiten.
Im Gespräch mit dem Proban-den erhebt die Amtsärztin / der Amtsarzt die Anamnese. Überprüft werden Verständnis, Auffassungsfähigkeit, Gedächt-nisleistung, Denk- und Erinne-rungsvermögen, die Fähigkeit der Gesprächsführung und des Erfassens des Gesprächsinhaltes.
In weiterer Folge wird der kör-perliche Befund erhoben. Unter-sucht werden Augen, Reaktion der Pupillen, Herz und Lunge, der Bewegungsapparat, die gro-be Kraft, das Nervensystem, der Gleichgewichtssinn, die Reflexe etc. Bei Bedarf werden auch
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ionkrankungen erstmals festgestellt
und dann der notwendigenBehandlung und Betreuungzugeführt.
Manchmal wird jedoch eine allgemeine Verlangsamung und Beeinträchtigung der Leistungs-funktionen festgestellt, die über das übliche Altersausmaß hinausreicht. Dies lässt auf eine beginnende Demenz schließen. Hier sind weiterführende Un-tersuchungen und Abklärungen notwendig. Besonders diese Personen sind hinsichtlich ihrer Mängel oft sehr uneinsichtig und in ihrer Kritik- und Urteilsfähig-keit beeinträchtigt.
MANGELNDES SEHVERMÖGEN
Wird ein nicht ausreichendes
da für diese wesentlich höhere Anforderungen gelten. Dagegen werden selten Einwände erho-ben. Es wird somit meistens nur noch die Lenkeignung für das Lenken von PKWs beurteilt.
HÄUFIG FESTGESTELLTE DEFIZITE
Sehr häufig finden sich bei der körperlichen Untersuchung Beeinträchtigungen des Sehver-mögens. Ist kein ausreichendes Sehvermögen gegeben, ist auch die Lenkeignung ausgeschlos-sen und der Führerschein muss entzogen werden. Oft liegen bereits behandlungsbedürftige Krankheiten (z.B. Erkrankung der Herzgefäße, Zuckerkrank-heit) vor. Gelegentlich werden im Rahmen der amtsärztlichen Untersuchung internistische Er-
kurze Tests zur Konzentrations-fähigkeit, der Reaktionsfähigkeit und des Kurzzeitgedächtnisses durchgeführt. Typische Alterser-scheinungen sind Seh- und Hör-minderung, verminderte Reak-tion, abnehmende Aufmerksam-keit und Reflexe, abnehmende Muskelkraft, Versteifungen der Gelenke, verminderte Beweg-lichkeit, insbesondere der Hals-wirbelsäule. Dadurch ist der Schulterblick beeinträchtigt und der Blickwinkel reduziert.
Ältere Fahrzeuglenker sind oft noch im Besitz von Führerschei-nen für Motorräder, Lastwagen und/oder Lastwagen mit Anhän-ger. Als erster Schritt wird meis-tens die Lenkeignung für diese Kfz-Gruppen abgesprochen,
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Info
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ion
eine Testung der kraftfahrspe- –
zifischen Leistungsfunktionen, welche an diversen Geräten durchzuführen ist.
Bei Menschen, deren geistige Leistungsfähigkeit noch gegeben ist und keine schwerwiegende körperliche Leistungsbeein-trächtigung vorliegt, soll eine Beobachtungsfahrt mit einem technischen Sachverständigen durchgeführt werden. Diese erfolgt mit dem eigenen Auto des Probanden. Der technische Sachverständige übermitteltder Behörde anschließend sein Gutachten.
MEHRFACHE DEFIZITE
Nicht selten gibt es Personen, bei denen sowohl Beeinträchti-gungen des Sehvermögens, in-ternistische Grunderkrankungen als auch Defizite der psycho-physischen Leistungsfähigkeit erhoben werden. Hier ist die Einholung mehrerer Gutachten notwendig.
Alle diese Gutachten sind natür-lich kostenintensiv. Deshalb wird von den Amtsärzten empfohlen, diese in entsprechender Abfolge einzuholen. Sollte bereits daserste Gutachten negativ sein,erübrigen sich die weiteren.Entsteht im Rahmen der amts-ärztlichen Untersuchung der Eindruck, dass die Lenkeignung nicht mehr gegeben ist, wird mit dem Betroffenen das Thema der freiwilligen Führerschein-
unter Auflagen (z.B. regelmäßige Kontrollen beim Hausarzt, zeit-liche Befristung mit Nachkon-trolle) bestätigt.
DEGENERATIVER
HIRNABBAU ODER DEMENZ
Gibt es Hinweise auf eine begin-nende oder bereits bestehende Demenz, erfolgt die Zuweisung zur nervenfachärztlichen Begut-achtung. In unklaren Fällen, bei welchen aus amtsärztlicher Sicht berechtigte Bedenken bezüglich der Leistungsfähigkeit vorlie-gen, erfolgt eine Zuweisung zur verkehrspsychologischen Unter-suchung. Diese wird von aner-kannten Instituten durchgeführt.
DIE VERKEHRSPSYCHOLOGISCHE
UNTERSUCHUNG BEINHALTET DREI
KERNBEREICHE:
eine genaue Befragung des –
BetroffenenFragebogen zur Beurteilung –
der Persönlichkeitsfaktoren und der Intelligenz
Sehvermögen erhoben, erfolgt die Zuweisung zur augenfach-ärztlichen Begutachtung. Im einfachsten Fall kann durch eine entsprechende Gläserkorrektur das notwendige Sehvermögen wieder erreicht werden. Die Lenkeignung wird dann mit der Auflage „Tragen einer passenden Sehbrille“ bestätigt.
Oftmals stellt der Augenfach-arzt die Diagnose „Grauer Star“ (Trübung der Augenlinse) als Ursache der Sehverminderung fest. Ist dieser operationsbe-dürftig, kann nur durch eine Operation wieder ein ausrei-chendes Sehvermögen erreicht werden. Bis zur Durchführung der Operation darf kein Auto gelenkt werden. Ist der Graue Star nur kontrollbedürftig und mit Brillenkorrektur noch ein ausreichendes Sehvermögen er-reichbar, muss der Führerschein zusätzlich befristet werden.Der Graue Star ist nämlicheine fortschreitende Krankheit,wobei sich das Sehvermögenzunehmend verschlechtert.
INNERE ERKRANKUNGEN
Liegen innere Erkrankungen wie z.B. Bluthochdruck vor, wird der Lenker einem Fach-arzt/einer Fachärztin für Innere Medizin zur Untersuchung und Begutachtung zugewiesen. Ent-sprechend den Ergebnissen und Vorgaben des Facharztes wird die gesundheitliche Lenkeignung
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Info
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ionsie meiden Städte oder unbe-
kannte Gegenden und längere Fahrtstrecken. Oder sie hören überhaupt rechtzeitig mit dem Autofahren auf. Verfahren zum Führerscheinentzug, wie oben beschrieben, sind im Alltag des Amtsarztes eher selten, auch wenn sie in den letzten Jahren aufgrund der Bevölkerungsent-wicklung und der größeren Zahl an FS-Besitzern zunehmen. Es handelt sich um ca. ein Verfahren während 1–2 Monaten imBezirk Bludenz.
Für die Betroffenen sind diese Verfahren meist mit großer Aufregung, schlaflosen Nächten und Angstzuständen verbunden. Angst vor der amtsärztlichen Untersuchung ist sicherlich unbegründet. Es wird von ärzt-licher Seite bedachtsam vorge-gangen und anhand der noch bestehenden Fähigkeiten das Gutachten objektiv erstellt.
Mit gewissen Einschränkungen und/oder Befristungen muss je-doch in vielen Fällen gerechnet werden. Tatsächliche Führer-scheinentzüge, allein aufgrund der amtsärztlichen Begutach-tung, sind die Ausnahme. Durch das Entzugsverfahren wird viel-fach ein Umdenken eingeleitet. Wegen des auslösenden Vorfal-les, der drohenden amtsärzt-lichen Untersuchung bzw. der Gespräche im Vorfeld geben die Betroffenen den Führerschein oft freiwillig ab.
oder das Lenken eines Kfz auf ein Gebiet (z.B. auf einen Kilometer-umkreis vom Wohnort) eingeschränkt oder dass das Fahren auf Autobahnen verboten wird.
Gleichzeitig kann die Gültig-keitsdauer des Führerscheines befristet werden, wenn auf-grund des Krankheitsbildes eine Verschlechterung zu erwarten ist. Das bedeutet, dass nach dem vorgegebenen Zeitraum (z.B. nach einem Jahr) wieder eine amtsärztliche Untersuchung notwendig ist. Bei dieser Nach-untersuchung ist eine Stellung-nahme des behandelnden Fach-arztes vorzulegen.
Die größte Hürde stellt im Alter sicher eine verkehrspsycholo-gische Untersuchung dar. Vor ihr bestehen auch die größten Ängste. Hier ist anzumerken, dass diese Tests altersgenormt sind und die Untersuchungsbe-dingungen an das Alter des Pro-banden angepasst werden. Com-putervorkenntnisse sind nicht notwendig. Es gibt vor jedem Test eine Einweisung durch das Testpersonal und direkt am Ge-rät eine Übungsphase vor dem eigentlichen Testdurchgang.
Die Erfahrungen zeigen, dass der Großteil der älteren Kfz-Lenkenden verantwortungsvoll handelt. Viele schränken sich aus eigenem Antrieb ein. Sie fahren z.B. nicht mehr bei schlechten Wetterbedingungen oder nachts,
abgabe angesprochen. Selten jedoch sind solche Gespräche von Erfolg gekrönt, da die Un-einsichtigkeit der / des zu Beur-teilenden meist auch Anlass der amtsärztlichen Untersuchung ist. Vorteilhaft ist es, wenn Ange-hörige die Probanden begleiten und für ein anschließendes Ge-spräch zur Verfügung stehen. In diesem Gespräch können Fragen und die weitere Vorgehensweise geklärt werden.
ERGEBNISSE DER AMTSÄRZT-
LICHEN UNTERSUCHUNG –
BEFRISTUNGEN UND AUFLAGEN
Die einfachsten Lösungen sind sicher jene, in welchen die au-genfachärztliche Begutachtung ergibt, dass durch das Tragen einer angepassten Brille wieder das notwendige Sehvermögen erreicht wird. Aufwendiger und komplizierter ist es, wenn fach-ärztliche Begutachtungen und/bzw. verkehrspsychologische Stellungnahmen eingeholt wer-den müssen. Diese ergeben, dass eine Lenkeignung unter Bedin-gungen oder Beschränkungen erteilt wird. Schlimmstenfalls wird eine Nichteignung ausge-sprochen und damit der Führer-schein entzogen.
Bedingungen können z.B. sein, dass eine regelmäßige fachärztliche Behandlung und Betreuung undeventuell notwendige Medikamenten-einnahme wahrgenommen werden. Beschränkungen sind z.B., dass nur Fahrten bei Tageslicht erlaubt sind
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Bewegung ist Leben– Mobilität bedeutet auch im Alter ein großes Stück Lebensqualität – Tipps für einen sicheren Alltag
Barbara Offner, Physiotherapeutin, im Auftrag der Initiative Sichere Gemeinden
BEWEGUNG IST LEBEN
UND LEBEN IST BEWEGUNG
Ohne Bewegung verliert der Mensch
nicht nur schnell an Vitalität, son-
dern auch seine sozialen Kontakte.
Unabhängigkeit trägt wesentlich
zur Lebensqualität bei, vor allem im
Alter. Deshalb sollte, wer geistig und
körperlich nicht rosten will, auch
im wohlverdienten Ruhestand nicht
rasten. Denn der Mensch verlernt
schnell. Doch nun kommt die gute
Nachricht: Das Gehirn ist bis ins
hohe Lebensalter lernfähig. Es lohnt
sich also, auch später mit Bewegung
anzufangen. Denn damit lassen sich
sogar natürliche Alterungsprozesse
verlangsamen.
DOSIERTE AKTIVITÄTEN
Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination und Gleichge-wicht sind Voraussetzungen, um im Alltag sicher mobil zu sein. Regelmäßige körperliche Be-tätigung ist der Schlüssel dazu. Doch Höchstleistungen sind fehl am Platz. Die Bewegung muss dosiert und altersgemäß sein. Wenn es schon knirscht und knackt, empfehle ich Ihnen, die Gelenke bereits im Bett mit leichten Übungen in Schwung zu bringen.
UNTERWEGS MIT DEM RAD
Die Vorarlberger sind Öster-reichs fleißigste Radfahrer. Auch Senioren wissen dieses Fortbe-wegungsmittel zu schätzen. Im Alter darf der – rundum ver-kehrstüchtige – Drahtesel ruhig bequem sein. Ein niederer Ein-stieg und eine leicht zu bedie-nende Gangschaltung sind kein Luxus. Der Sattel sollte in der Höhe so eingestellt sein, dass die Füße beim Absteigen flach auf dem Boden aufkommen. Das gibt einen sicheren Halt.
VOM SEHEN UND HÖREN
Mit zunehmendem Alter lassen Sehen und Hören nach. Dank modernster Technik lassen sich solche Mankos jedoch ausglei-chen. Wer aus Eitelkeit auf eine Brille oder ein Hörgerät verzich-tet, schadet sich selbst. Denn besonders im Straßenverkehr sind ein gutes Seh- und Hörver-mögen unverzichtbar. Allerdings sollten sowohl Brille als auch Hörgerät regelmäßig kontrolliert und bei Bedarf nötige Anpassun-gen vorgenommen werden.
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Info
rmat
ionBei der Beleuchtung sind Auf-
stecklichter oder Nabendynamos zu bevorzugen, da sie weniger Tretkraft benötigen und im Stand nachleuchten. Auf die gute Sichtbarkeit, auch durch Reflek-toren, sollte überhaupt größter Wert gelegt werden.
Für den Transport von Taschen und anderen Dingen empfehlen sich Drahtkörbe, die fix amGepäckträger montiert sind.Auf diese Weise kann nichtsverrutschen.
Benützen Sie Radwege statt stark frequentierter Straßen, auch wenn es einen Umweg bedeutet. Und was Jüngeren anempfoh-len wird, nämlich Radhelm und Brille, steht auch Senioren gut.
Lässt die Balance langsam nach, darf man sich ruhig an einem Dreirad versuchen. Auch ein elektrounterstütztes Rad leistet gute Dienste, wenn der Körper langsamer wird.
UNTERWEGS ALS FUSSGÄNGER
Laufen hält beweglich. Berück-sichtigen Sie jedoch altersbe-dingte Einschränkungen. Denn Überforderung schadet nur. Be-quemes Schuhwerk mit rutsch-fester und dämpfender Sohle schont die Gelenke und gibt den nötigen Halt.
Wer noch gerne im Geländeunterwegs ist, sollte Touren so planen, dass der Abstieg miteiner Seilbahn möglich ist. Ge-hen Sie auch nicht alleine und nehmen Sie das Handy mit. Ich rate Ihnen auch, Stöcke zu ver-wenden. Sie nützen allerdings nur dann etwas, wenn die Höhe passt. Das gilt übrigens für alle Gehhilfen. Und: Bei Schmer-zen gehört der Stock auf die schmerzfreie Seite.
Bewerkstelligen Sie den Einkauf mit einem Taschenwagen. Der zehrt weniger an den Kräften als eine schwere Tasche. Achten Sie
beim Kauf auf ein niedrigesEigengewicht und gute Räder. Nehmen Sie Hilfe an, wenn große Besorgungen anstehen. Überqueren Sie Zebrastreifen möglichst zügig. Aber Vorsicht: Hetzen erhöht das Unfallrisiko. Außerdem besteht zwischen der Umschaltung von Grün auf Rot noch genug Zeit, um die andere Seite der Straße ohne Gefahr zu erreichen. Und: Machen Sie sich auch als Fußgänger durch helle Kleidung und Reflektoren sichtbar.
BEWEGUNG MIT SPASS
Stürze sind im Alter die häufigsteUnfallursache und oft das Ende der Mobilität. Bewegung kann dieses Risiko deutlich redu-zieren, wie zahlreiche Studien schon belegt haben.
Möglichkeiten zur körperlichen Betätigung gibt es genug. Was grundsätzlich im Vordergrund stehen sollte, ist Spaß ohne Leistungsdruck, wie er in Be-wegungsgruppen und Senioren-tanzgruppen angeboten wird. Diese Gruppen haben zudem einen hohen integrativen Faktor. Wichtig ist nur, die eigenenLeistungsgrenzen zu erkennen und zu respektieren. Dies ist durch speziell geschulte Übungs-leiterinnen gewährleistet.
In der nächsten Ausgabe der Zeit-
schrift „daSein“ gebe ich Ihnen Tipps
für ein mobiles Leben im Alter im
häuslichen Umfeld.
Veranstaltungen – Oktober bis DezemberIn
form
atio
nBILDUNGSHAUS BATSCHUNS
6832 Zwischenwasser, Kapf 1
Info: T 05522 44290, F DW -5
www.bildungshaus-batschuns.at
PROJEKT TANDEM
GRUPPEN- UND EINZELBEGLEITUNG
FÜR ANGEHÖRIGE VON MENSCHEN
MIT EINER DEMENZERKRANKUNG
Ansprechpartnerin: AngelikaPfitscher, DGKS*Zeit: nach Vereinbarung, kurz-fristige Organisation einer Klein-gruppe möglich, auch für FamilienOrt: Bildungshaus Batschuns oder nach Absprache an einem anderen Ort; Kosten: Für die TeilnehmerIn-nen fallen keine Kosten an. Diese werden vom Amt der Vorarlberger Landesregierung übernommen.
GESPRÄCHSGRUPPE FÜR BETREUEN-
DE UND PFLEGENDE ANGEHÖRIGE
Bernhard Kempf, DGKP*Andelsbuch, jeden zweiten Don-nerstag im Monat, jeweils 20 UhrOrt: Kaplanhaus AndelsbuchInformation und Anmeldung:Verena Marxgut, Koordinationsstelle Andelsbuch, T 05512 2243-16
VORSORGEVOLLMACHT,
PATIENTENVERFÜGUNG,
ANGEHÖRIGENVERTRETUNG
Dr. Martina Schmidhofer,Notariatskandidatin, Feldkirch08.10.2009, 14.30 bis 16 UhrOrt: Feldkirch, Haus Schillerstraße, Sonnensaal, Anmeldung:T 05522 3422-6881,Eintritt frei!
VERSTRICKUNGEN
IM SYSTEM ERKENNEN
Johannes Staudinger, Familien-therapeut, Göfis12.10.2009, 15 Uhr bis 13.10.2009, 17 Uhr, Kurskosten: 115 €Ort und Anmeldung: Bildungshaus Batschuns
GESPRÄCHE MIT STERBENDEN
DGKS Patrizia Pichler, Referentin für Palliative Care, Lebens- und Trauerbegleiterin14.10.2009, 9 Uhr bis 15.10.2009, 17 Uhr, Kurskosten: 140 €Ort und Anmeldung: Bildungshaus Batschuns
IST KÖRPERSCHMERZ
AUCH SEELENSCHMERZ ?
Prim. Dr. Georg Weinländer, Leiter des Dept. für PsychosomatischeMedizin am LKH Rankweil28.10.2009, 14 bis 17.30 Uhr, Kurskosten: 49 €, Ort und Anmel-dung: Bildungshaus Batschuns
TRAUER BEDARF DES TROSTES
NICHT DER VERTRÖSTUNG
Pfarrer Elmar Simma,Caritasseelsorger,Marianne Hauts, Supervisorin02.11.2009, 9 bis 18 Uhr, Kurs-kosten: 38 €, Ort und Anmeldung: Bildungshaus Batschuns
ELIJA GEHT STERBEN.
ELISCHA GEHT MIT.
BIBLISCHE SELBSTERFAHRUNG ZUR
STERBEBEGLEITUNG
Dr. phil. Maria Prieler-Woldan,Studium der Soziologie undPädagogik, Pastoralassistentin,Seelsorgerin, Linz05.11.2009, 9 Uhr bis 06.11.2009, 12 Uhr, Kurskosten: 95 €, Ort und Anmeldung: Bildungshaus Batschuns
7. VORARLBERGER HOSPIZ-
UND PALLIATIVTAG – GRENZEN
ERFAHREN
07.11.2009, 8.30 bis 16.30 UhrKurskosten: 54 € bis 64 €,Ort: Kulturhaus DornbirnAnmeldung: Bildungshaus BatschunsBitte Detailprospekt anfordern!
INTUITION UND ACHTSAMKEIT
IN PALLIATIVE CARE
Barbara Mutschler, DGKS,Heilpraktikerin, Hospizfachkraft, Initiatische Therapie nach Graf Dürckheim/M. Hippius20.11.2009, 14 bis 17.30 Uhr, Kurskosten: 59 €, Ort und Anmel-dung: Bildungshaus Batschuns
ALT.JUNG.SEIN. – LEBENSQUALITÄT
DURCH BEWEGLICHKEIT FÜR KÖRPER
UND GEIST
Herta Pfanner, Leiterin vonSenioren-Bewegungsgruppen undALT.JUNG.SEIN TrainerinDSA* Regina Brunmayr,Caritas Seniorenarbeit26.11.2009, 14.30 bis 16.30 UhrOrt: Feldkirch, Haus Schillerstraße, Sonnensaal, Anmeldung:T 05522 3422-6889, Eintritt frei!
NACH DEM TOD EINES
VERTRAUTEN MENSCHEN ...
Annelies Bleil, Hospizkoordinatorin, Bregenz14.12.2009, 10 bis 17 UhrKurskosten: 25 €, Ort: Caritashaus Bregenz, Kolumbanstraße 9Info und Anmeldung:Bildungshaus Batschuns
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* DGKS | Dipl. Gesundheits- und Krankenschwester
DGKP | Dipl. Gesundheits- und Krankenpfleger
DSA | Dipl. SozialarbeiterIn
Info
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connexia – Gesellschaft für
Gesundheit und Pflege
6900 Bregenz, Broßwaldeng. 8
Info: T 05574 48787-0, F DW -6
www.connexia.at
PFLEGE IM GESPRÄCH
Vorträge: Kosten pro Abend max. 5 €
BURN-OUT –
AUSGEBRANNT UND ERSCHÖPFT
Mag. DDr. Adelheid Gassner-Briem,Fachärztin für Psychiatrieund NeurologieLudesch, IAP Sozialzentrum08.10.2009, 19.30 bis 21.30 Uhr
CHRONISCHE SCHMERZEN –
MUSS DAS HEUTE NOCH SEIN?
Dr. Bernhard Schwärzler,LKH Hohenems, PalliativstationFrastanz, Sozialzentrum12.10.2009, 19.30 bis 21.30 Uhr
MEIN WILLE GESCHEHE,
MARIAS LETZTE REISE
FILM- UND GESPRÄCHSABEND
Johannes C. Heil, Diakon,KrankenhausseelsorgerHörbranz, Pfarrheim, Martinsraum13.10.2009, 19.30 bis 22 Uhr
DIE SPRACHE ALS QUELLE ALLER
MISSVERSTÄNDNISSE
Mag. Ingrid Feuerstein, DGKSLauterach, Seniorenheim SeneCura14.10.2009, 19.30 bis 21.30 Uhr
GANZHEITLICHES
GEDÄCHTNISTRAINING
Katharina Ritter, Gedächtnis-trainerin des Österr. Bundesver-bandes für GedächtnistrainingWolfurt, Sozialdienste Wolfurt15.10.2009, 19.30 bis 21.30 Uhr
„LASS DAS NUR, ICH MACHE DAS
FÜR DICH“ – VON DER KUNST, DAS
RICHTIGE MASS AN UNTERSTÜTZUNG
ZU FINDEN
Barbara Bischof-Gantner, DGKSLangen bei Bregenz, Pfarrsaal15.10.2009, 19.45 bis 21.45 Uhr
WENN DEMENZ FÜR ANGEHÖRIGE
ZUR BELASTUNG WIRD
Wilfried Feurstein, Lehrer fürGesundheitsberufe und ValidationAndelsbuch, Vereinehaus Andelsbuch15.10.2009, 20 bis 22 Uhr
„WENN DIE SCHUHE PLÖTZLICH
IM KÜHLSCHRANK STEHEN“ – UM-
GANG MIT DEMENZIELL ERKRANKTEN
Rosemarie Wilfing, DGKSMäder, Pfarrsaal Mäder20.10.2009, 19.30 bis 21.30 Uhr
FAMILIÄRE PFLEGE – HERAUSFOR-
DERUNG ODER ÜBERFORDERUNG
Johannes Staudinger, Sozial-pädagoge, PsychotherapeutHard, Seniorenhaus am See27.10.2009, 14.30 bis 16.30 Uhr
ARTHROSE UND OSTEOPOROSE
Mag. Rudolf Pfeiffer,Stadtapotheke DornbirnDalaas, Mehrzweckraum (VS)04.11.2009, 19.30 bis 21.30 Uhr
INNEHALTEN – VON DER
VERLANGSAMUNG DER ZEIT
Dr. Franz-Josef Köb, Wirtschafts-pädagoge, Mitarbeiter ORFEgg, Rotes Kreuz, Saal05.11.2009, 20 bis 22 Uhr
GEISTIGE VERÄNDERUNGEN IM
ALTER – ZWISCHEN NORMALITÄT UND KRANKHEIT
Mag. Michaela Jenny, Psychologin
Satteins, Sozialzentrum Satteins05.11.2009, 20 bis 22 Uhr
„… UND MANCHMAL SCHÄME ICH
MICH VOR MIR SELBST, WENN ICH
SPÜRE WIE MEINE MUTTER/MEIN
VATER FÜR MICH ZUR LAST
GEWORDEN IST UND DANN ...“
Wilfried Feurstein, Lehrer fürGesundheitsberufe und ValidationWolfurt, Sozialdienste Wolfurt12.11.2009, 19.30 bis 21.30 Uhr
CHRONISCHE SCHMERZEN –
MUSS DAS HEUTE NOCH SEIN?
OA Dr. Otto Gehmacher,LKH Hohenems, PalliativstationSchruns, Stand Montafon,Sitzungssaal (1. Stock links)12.11.2009, 19.30 bis 21.30 Uhr
SCHWERHÖRIGKEIT IM ALTER
Angelika Fenkart, Dipl. LogopädinGötzis, Haus der Generationen17.11.2009, 19.30 bis 21.30 Uhr
„… UND MANCHMAL SCHÄME ICH
MICH VOR MIR SELBST, WENN ICH
SPÜRE WIE MEINE MUTTER/MEIN
VATER FÜR MICH ZUR LAST
GEWORDEN IST UND DANN …“
Wilfried Feurstein, Lehrer fürGesundheitsberufe und ValidationHöchst, Alte Schule, Wappensaal18.11.2009, 19.30 bis 21.30 Uhr
DER ALTE MENSCH:
DEHYDRATIONSGEFAHR –
FLÜSSIGKEITSMANGEL
Simone Chukwuma-Lutz, Lehrerin im GesundheitswesenLauterach, Seniorenheim SeneCura18.11.2009, 19.30 bis 21.30 Uhr
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Info
rmat
ion
Dr. Herbert Spiess,Leiter der Bewoh-nervertretungbeim Institutfür Sozialdienste
Sturzvorbeugung ist ein komple-
xes Thema, weil viele Faktoren
berücksichtigt werden müssen. Zum
Abschluss dieser Serie beschreibe
ich, wie mit unterschiedlichsten
Maßnahmen das Risiko älterer
Menschen minimiert werden kann,
zu Sturz zu kommen. Angehörige
haben dabei eine wichtige Funktion,
weil sie oft die Betreuung koordinie-
ren und Hilfsmittel besorgen.
SICHERES WOHNEN IM ALTER
Der Weg zwischen Bett und Bad/WC soll frei von Möbeln sein. Stolperfallen wie z.B. lose Kabel oder Teppiche müssen entfernt oder befestigt werden. Bauen Sie Türschwellen inälteren Häusern ab. In Gängen bewähren sich Handläufe und Sessel zum Ausruhen.
TATORT TREPPE
Bei mehrstöckigen Gebäudenist eine rutschsichere Treppe mit runden Handläufen an bei-den Seiten wichtig. Gehfähige ältere Menschen sollen sich mit Kraftaufwand bewegen, daher durchaus auch Treppen steigen. Demente Menschen in Pfle-geheimen sind oft nicht in der Lage, selbstständig einen Lift zu benützen. Sie verwenden da-
her lieber die Treppe, was aber bei Sturz schwere Verletzungen nach sich ziehen kann. Auch für Rollstuhlfahrer – vor allem bei Wahrnehmungsstörungen nach Schlaganfall oder bei Demenz – besteht die Gefahr, samt Roll-stuhl über einen Treppenabgang zu stürzen.
In manchen Pflegeheimen und auch privaten Haushalten wer-den daher die Treppen mit Stie-gengittern verschlossen. Der unangenehme Nebeneffekt für mobil verwirrte Menschen: Sie
stehen ratlos vor der verschlos-senen Treppe und verwenden sie nicht mehr.
PRAXISTIPP
Eine bessere Alternative sind
Absturzsicherungsbügel: Sie ver-
hindern den Absturz von Rollstuhl-
fahrern, weil der Rollstuhl sich im
Bügel verkeilt. Gehfähigen Men-
schen ermöglicht der Bügel, sich
daran festzuhalten. So überwinden
sie die oberste Treppenstufe gefahr-
los. Die Lebenshilfe Vorarlberg hat
Stürze vermeiden im Heim... und daheim Teil 6 – Abschluss
solche Bügel entwickelt und bietet
sie Interessierten an (nähere Aus-
künfte: T 05523 53255).
MÖBLIERUNG IN WOHNUNG
UND BAD/WC
Besonders wichtig sind stand-sichere, der Körpergrößeangepasste Stühle mit seitlichen Armlehnen. Die Feststellbrem-sen an Pflegebetten und Nacht-kästchen müssen fixiert sein,damit sie nicht wegrollen –ältere Menschen halten sich ja oft an den Möbeln fest, damit sie nicht stürzen.
Sturzgefährdete Menschen sollten WC-Sitzerhöhungen und klappbareHaltestangen beim WC verwenden. Montieren Sie im Bad Haltegriffe.Ein Toilettenstuhl neben dem Bett ist
für ängstliche Menschen eine gute Alternative zum nächt-lichen WC-Gang.
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Info
rmat
ionBABYSOCKEN FÜR SENIOREN?
Alltagsschuhe sollen gut sitzenund eine rutschfeste Sohlehaben. Hausschuhe mit Fersen-riemen sind besser als offene „Schlapper“.
PRAXISTIPP
Socken mit Gumminoppen sind sehr
geeignet für Menschen, die auch
nachts herumgehen. Sie verhindern
das Ausrutschen beim nächtlichen
Aufstehen, vor allem bei harninkon-
tinenten Menschen, die ansonsten
auf dem eigenen Urin ausrutschen.
Die Akzeptanz ist bei älteren Men-
schen sehr gut, weil sie oft über
kalte Füße klagen. Kaufen Sie diese
Socken im Sanitätsfachhandel. Bei
den Produkten vom Diskonter lösen
sich die Noppen manchmal nach der
ersten Wäsche.
DAS RICHTIGE HILFSMITTEL
Beeinträchtigungen beim Gehen können durch geeignete Hilfs-mittel ausgeglichen werden. Physiotherapeuten helfen beider Auswahl des richtigen Pro-dukts. Wichtig sind das Übenim Umgang mit Gehhilfen,das Begleiten beim Gehen,Hilfeleistung beim Aufstehen. Bei Rollstühlen müssen die Bremsen beim Umsetzenvom/zum Bett/Rollstuhl/WC angezogen sein.
Auch ganz schwache Menschen können sich noch „trippelnd“ mit Hilfe des Rollstuhls fortbe-wegen. Montieren Sie dazu die
Fußrasten ab oder klappen Sie diese zumindest hoch.
GUTE SICHT BEI TAG UND NACHT
Lassen Sie Augenkrankheiten und Sehschwäche unbedingt behandeln. Denken Sie auch daran, Ihre Brille immer wieder kontrollieren und anpassen zu lassen. Eine gute Beleuchtungist ebenfalls wichtig. Je nach Vorliebe können Sie nachts die Nachttischlampe eingeschaltet lassen, Nachtlichter in Steckdo-sen und das Licht im Bad/WC bei offener Tür brennen lassen und/oder im Flur, Bad und WCBewegungsmelder einbauen.
ESSEN UND TRINKEN
Flüssigkeitsdefizit und Man-gelernährung führen bei alten Menschen rasch zu Schwäche, Kreislaufbeschwerden undVerwirrtheit – häufige Fakto-ren für Stürze. Auch außerhalb fixer Mahlzeiten und während der Nacht sollten daher Obst, Joghurt, Saft oder Wasser leicht erreichbar sein.
ARZT UND MEDIKAMENTE
Kreislaufbeschwerden und Osteoporose müssen gezieltbehandelt werden. Unter-zuckerung bei Diabetes, Blut-druckabfall beim Aufstehen, Epilepsie, Herzrhythmus-störungen und Durchblutungs-störungen im Gehirn können zu kurzen Ohnmachten führen, was die Verletzungsgefahr bei
Stürzen stark erhöht. Manche Medikamente haben Neben-wirkungen, die die Sturzgefahr erhöhen – lassen Sie dieseunbedingt wieder absetzen, wenn sie nicht mehr nötig sind.
Wenn Psychopharmaka ver-wendet werden, soll mit der niedrigsten wirksamen Dosis begonnen und diese nur langsam gesteigert werden. Wenn die behandelten Symptome – z.B. Unruhe, auffälliges Verhalten – abgeklungen sind, sprechen Sie mit dem Arzt über das Absetzen des Medikaments.
FAZIT
All diese Möglichkeiten sind lang-
jährig erprobt und wissenschaftlich
erforscht. Da jeder Mensch ein Indi-
viduum ist, sind auch die Risiken
sehr unterschiedlich. Mit dem Erken-
nen einer individuellen Sturzgefahr
und dem überlegten Einsatz von
Maßnahmen ist älteren Menschen
mehr gedient, als sie aus reiner
Angst vor Stürzen ans Bett oder den
Rollstuhl zu fixieren.
Stürze passieren täglich, denn trotz
umfassender Vorsorge ist nicht jeder
Sturz vermeidbar. Sich das einzu-
gestehen, fällt Pflegepersonen wie
Angehörigen gleichermaßen schwer.
Der Trost am Horizont: „Gefahr
erkannt – Gefahr gebannt“: Bei kon-
sequenter Anwendung sturzpräven-
tiver Methoden sinkt das Risiko von
Stürzen und Verletzungen erheblich.
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Info
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ion
Aktive SeniorInnen– Mit dem aks-Projekt Kleeblatt gesund und aktiv ins Alter
Mit dem aks-Projekt Kleeblatt können Seniorinnen und
Senioren ihre Gesundheit bis ins hohe Alter steigern.
Das ganzheitliche Projekt für Menschen ab 60 Jahren
fördert eine aktive und gesunde Lebensweise und hat
zum Ziel, älteren Menschen möglichst lange ein selbst-
bestimmtes, selbstständiges und gesundes Leben zu
ermöglichen. Davon profitieren auch die Gemeinden.
Durch die bessere Gesundheit ihrer Seniorinnen und
Senioren bis ins hohe Alter fallen geringere Kosten für
Krankenhausaufenthalte an. Auch die Pflegebedürftig-
keit kann in vielen Fällen hinausgezögert werden.
WAS IST DAS KLEEBLATT?
Ein Fachteam, bestehend aus einem Arzt, einer Psy-chologin/Pädagogin und einem Sport- und Ernäh-rungswissenschaftler, informiert die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen einer vierstündigen Ver-anstaltung über alles Wissenswerte zu den Themen Bewegung, Ernährung, Soziales und medizinische Vor-sorge. Zusätzlich können die Seniorinnen und Senio-ren in Kleingruppen ihre Erfahrungen austauschen.
Das Besondere am Programm ist die persönliche Beratung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch das Team. Denn so können schon durch kleine Verän-derungen im Alltag Gesundheit und Lebensqualität entscheidend verbessert werden. Abschließend erhält jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer ein persön-liches Schreiben mit Empfehlungen und gezielten Informationen über die Angebote in ihrer/seiner näheren Umgebung. In St. Gallenkirch, Bregenz und Dornbirn wurde bereits ein Kleeblatt durchgeführt. „Mit dem Kleeblatt können wir die Lebensqualität unserer Seniorinnen und Senioren verbessern und gleichzeitig langfristig Kosten für die Gemeinde ein-sparen“, erklärt Bürgermeister Arno Salzmann ausSt. Gallenkirch, der ersten Gemeinde, die am Klee-blatt teilgenommen hat.
JETZT ANMELDEN!
Profitieren auch Sie vom Präventionsprojekt Kleeblatt!
Kosten: 20 € pro Person. Weitere Informationen erhalten
Sie bei: aks Gesundheitsvorsorge GmbH, Michaela Tilg,
T 05574 202-1055
ALT.JUNG.SEIN
FIT UND FRÖHLICH ÄLTER WERDEN MIT DEM
ALT.JUNG.SEIN PROGRAMM
Ein erfolgreiches Fitness-Programm für Körper, Geist
und Seele sind die Kurse „ALT.JUNG.SEIN. Lebens-
qualität im Alter“ des katholischen Bildungswerks und
der Caritas. Mehr als 5000 Menschen haben bisher in
vielen Orten Vorarlbergs daran teilgenommen und sind
begeistert.
Bei leichten Bewegungsübungen, speziellem Gedächt-nistraining und dem Austausch von Lebens- und Sinn-fragen in einer netten Gruppe können auch Sie viel zur Erhaltung Ihrer Gesundheit und Selbstständigkeit im Alter tun.
Dem Trainingsprogramm liegt die LangzeitstudieSIMA der Universität Erlangen zugrunde: „Eine Kombination aus Gedächtnis- und Bewegungstraining wirkt dem Hirnalterungsprozess entgegen, verbessert die Gedächtnisleistungen, fördert die Selbstständig-keit und verzögert leichte demenzielle Symptome.“ (Univ.-Prof. Dr. W. D. Oswald)
Anregende, humorvolle und auch besinnliche Stun-den erwarten Sie. ALT.JUNG.SEIN Kurse werden im Herbst unter anderem in Bregenz, Höchst, Krum-bach, Dornbirn, Röthis, Sulz, Rankweil, Feldkirch, Frastanz, Schnifis, Ludesch, Bludenz angeboten. Ein Kurs umfasst 5 oder 10 Einheiten zu je 1,5 Stunden, zu denen sich eine Gruppe von 8 bis 15 Personenwöchentlich trifft.
Wir bieten Ihnen auch gerne eine ALT.JUNG.SEIN Schnupper-Einheit an, die sich problemlos in einen Seniorennachmittag/ein Seniorentreffen oder auchin eine Jahreshauptversammlung einbauen lässt, um unser Programm kostenlos kennenzulernen.
Nähere Informationen: Dr. Evelyn Pfanner,
M 0664 2259141, Kath. Bildungswerk Vorarlberg,
Bahnhofstraße 13, 6800 Feldkirch oder unter
www.altjungsein.at
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Info
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Mobilität im Alter
Carmen Helbok-Föger, Dipl. Gesundheits- und Krankenschwester
Frau L. ist 94 Jahre alt und lebt im
Pflegeheim Hittisau. Als Hilfe für
ihre körperliche Eigenständigkeit
verwendet sie einen Rollator. Ihr
Gedächtnis trainiert sie regelmäßig
mit dem Lösen von Kreuzworträt-
seln. Durch ihre geistige und körper-
liche Mobilität kann Frau L. ein sehr
selbstbestimmtes und aktives Leben
führen.
WAS BEDEUTEN MOBILITÄT
UND BEWEGUNG FÜR DEN ALTEN
MENSCHEN?
Aus der Perspektive der Bewoh-ner bedeutet dies Eigenständig-keit und Selbstbestimmung.Der Mensch besitzt die Mög-lichkeit, seine Positionen nach seinen eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen zu verändern. Körperliche Mobilität heißt in Bewegung bleiben. Dies fördert somit auch die geistige Aktivität.
Bewegung ist ein Zusammen-spiel aller Körperteile und Organe. Sie ist ein wichtiges Element in unserem Leben. Sie verhindert den Abbau der Mus-kulatur und fördert die Durch-blutung im ganzen Körper, also auch im Gehirn. Durch Bewe-gung wie z. B. Gehen, Bewe-gungsübungen, kleine Tätigkei-ten, Singen, Lösen von Kreuz-
Gehhilfe selbstständig fortbe-wegen können oder von einer Betreuungsperson im Rollstuhl gefahren werden, ist nicht ent-scheidend. Wichtig ist die Mög-lichkeit, sich zu bewegen und das Leben außerhalb unseres Heimes wahrzunehmen.
Bewohnerspezifisch führen wir Bewegungsübungen im Bett, am Bewegungsrad oder in Kleingruppen durch. Einige Bewohner helfen uns auch bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, beispielsweise legen sie Hand-tücher zusammen oder falten Servietten.
Wir haben eine Sinnesecke ge-staltet. Mit unterschiedlichsten Tafeln laden wir unsere Bewoh-ner ein, zu fühlen, zu berühren und Erinnerungen lebendig wer-den zu lassen. Damit bewegen sich unsere Bewohner nicht nur körperlich, sondern auch geistig.
worträtseln verbessern wir die Gedächtnisleistung im Alter.
BEWEGUNG STÄRKT KÖRPER
UND SEELE
Mit der abnehmenden Bewe-gungsleistung beginnt auch die soziale Isolation. Der körper-liche und geistige Rückzug ist vorprogrammiert. Darausergeben sich oft belastende Situationen für Angehörige und Pflegekräfte. Anhand der Biografie des Bewohners erhal-ten wir Einblick darüber, wie wichtig Bewegung und Mobili-tät für ihn früher waren. Droht Immobilität durch körperliche oder psychische Krankheit, ist es unumgänglich, den Bewohner in seiner geistigen und körper-lichen Bewegung zu stützen und zu fördern.
WELCHES ANGEBOT SCHAFFEN
WIR FÜR UNSERE BEWOHNER?
WIE KÖNNEN WIR IHRE KÖRPER-
LICHE UND GEISTIGE BEWEGLICH-
KEIT FÖRDERN?
Die Singnachmittage sind bei unseren Bewohnern sehr beliebt. So mancher Bewohner, welcher sich oft nicht mehr zum tägli-chen Leben äußern kann, singt die altbekannten Lieder mit. Auch die Spielenachmittage mit unseren Ehrenamtlichen besu-chen unsere Bewohner gerne.
Regelmäßige Spaziergänge sind ein wesentlicher Bestandteildes Lebens im Heim. Ob sich unsere Bewohner mit einer
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Info
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Senioren punkten beim Autofahren– mit Verantwortungsbewusstsein und Fahrpraxis
Jürgen Wagner, ÖAMTC Vorarlberg
Derzeit gibt es in Österreich ca. 1,9
Millionen Menschen, die 60 Jahre
und älter sind. Das entspricht einem
Gesamtbevölkerungsanteil von 23
Prozent (Quelle: Statistik Austria).
Prognosen gehen davon aus, dass
sich bis ins Jahr 2030 die Anzahl
dieser Personengruppe um rund 30
Prozent erhöhen wird.
Damit werden dann rund 2,5 Millionen Österreicher älter als 60 Jahre sein. Was bedeutet das für den Anteil der Senioren im Straßenverkehr? Man geht davon aus, dass rund die Hälfte aus dieser Altersgruppe im Besitz eines Pkw-Führerscheins ist. Die Mehrzahl von ihnen verfügt ständig über ein Auto.
Entgegen manchen Behauptun-gen sind Senioren am Steuer sehr sicher unterwegs. Siche-rer als die meisten Vertreter jüngerer Altersgruppen. Sie treten auch seltener als Unfall-verursacher auf, als es ihrem Anteil an der Gesamtbevölke-rung entspricht. So sind im Jahr 2008 beispielsweise 5.476 Pkw-Lenker im Alter von 21 bis 29 Jahren im Auto verunglückt, 102 von ihnen tödlich. Bei Lenkern ab 60 Jahren waren es nur 2.094 Personen, 65 davon tödlich.
Die heutige Generation der älte-ren Autofahrer kann auf eine le-benslange Fahrpraxis mit vielen hunderttausenden Fahrkilome-tern und einen verantwortungs-vollen Umgang mit dem Fahr-zeug verweisen. Ich bin auch davon überzeugt, dass altersbe-dingte Leistungseinbußen wie abnehmende Sehkraft, Nachlas-sen der Beweglichkeit und der Reaktionsfähigkeit größtenteils durch die Medizin, Erfahrung, Besonnenheit und Ruhe kom-pensiert werden können.
IM LÄNDLICHEN RAUM IST DAS
AUTO FÜR DIE GENERATION 60
PLUS NICHT WEGZUDENKEN
Für viele ältere Menschen stellt die Verfügbarkeit des Autos – vor allem im ländlichen Raum – die Voraussetzung für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben dar. Einkäufe, Arztbe-suche oder Freizeitgestaltung sind oftmals nur mit dem Auto
zu bewerkstelligen. Öffentliche Verkehrsmittel stehen nicht im gewünschten Umfang zur Ver-fügung und sind daher keineadäquate Alternative.
Immer wieder werden Stimmen laut, die ab einem vorgerückten Lebensalter Eignungstests für Autolenker verlangen. Unver-hältnismäßige Auflagen für Se-nioren beim Autofahren wären aber eine klare Diskriminierung. Im Einzelfall können sie drasti-sche Folgen nach sich ziehen. Eignungstests stellen für den ÖAMTC immer nur eine Mo-mentaufnahme dar. Schon kurze Zeit nach der Überprüfung kann sich die Situation völlig anders und wesentlich besser darstel-len. Man denke nur an eine ge-lungene Staroperation (einwand-freies Sehvermögen) oder die Genesung nach einer schweren Erkrankung (Wegfall von Medi-kamenten).
Der ÖAMTC lehnt generelle Aufla-gen für Senioren ab und appelliert vielmehr an die Eigenverantwortung der Autofahrer.
Jeder Lenker sollte bereits ab dem 40. Lebensjahr regelmä-ßig seine Sehfähigkeit beim Augenarzt oder Optiker testen lassen. Auch Gespräche mit dem Hausarzt sind hilfreich. Er berät, ob die zeitweise oder auch dau-erhafte Einnahme von Medika-menten eine Leistungseinschrän-kung verursacht.
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Hör nie auf anzufangen! Fang nie an, aufzuhören!Regina Brunmayr,Caritas Seniorenarbeit
Eine der erfreulichsten Erkenntnisse
der Gehirnforschung ist, dass unser
Gedächtnis bis ins hohe Alter plas-
tisch und entwicklungsfähig bleibt
(Gerald Hüther).
Die kristalline Intelligenz kann bis ins hohe Alter zunehmen. Kristallin bedeutet, dass sichim Laufe der Jahre etwas ver-festigt hat: Allgemeinwissen,Erfahrungswissen, Wortschatz, Fähigkeiten zur Problemlösung.
In diesen Bereichen ist Wachs-tum und Entwicklung immer möglich. Im Bereich der flui-den Intelligenz, zu der auch das Kurzzeitgedächtnis, die Merkfähigkeit oder die Ge-schwindigkeit beim Verarbeiten neuer Informationen gehört, ist es sinnvoll, ein „heiteres Gedächtnistraining“ in denTagesablauf einzubauen.
Junggebliebene Seniorenerkennt man nicht zuletzt an ihrer geistigen Beweglichkeit. Ein gesundheitsbewusster
Lebensstil, Interesse, Offenheit, Neugier, sich einzulassen auf neue Erfahrungen sowie gute so-ziale Kontakte tragen zurLebendigkeit und Beweglichkeit bei. Ich lade nun dazu ein, Ihrefluide Intelligenz zu trainieren.
KONZENTRIERT LESEN
Der angeführte Text ist ohne Abstände und ohne Satzzeichen durchgehend klein geschrieben. Wir benötigen volle Konzentra-tion, um den Inhalt flüssig zulesen. Besonders effektiv istlautes Lesen!
EiNmuntErEsgespRäch
mitleutenredenmachtspaßregtdiedenkzentraleanundmachtfiteinmunteresgesprächschenktebensofreudeundkanndasbestegehirntrainingseinneuebekanntschaftenschaffenneuengesprächsstoffunddamitauchneueanregungensowieneuesichtweisenneugierdeimpositivensinneisteinwesentlicheraspektfüreinenregenundwachengeistdamitunserdenkapparatgenügendangeregtwirdisteswichtignichtnurbelangloszuplaudernsonderngenauzuzuhörenaufdasgeschilderteeinzugehenneueimpulseoderneueanregungenzuerhaltenneueskennenzulerneneinmunteresgesprächheitertunsergemütaufwirfühlenunsdadurchvielwohlerdengesprächsinhalteinermunterenunterhaltungkönnenwirunsvielbessermerkendennsindemotionenbeimgesprächvertretenwiezumbeispiellachenundeineportionhumorwirdderinhaltvielbesserinunseremgehirngespeichertalsneutraleroderschonbekanntergesprächsinhaltauchgesprächsstoffwelchenwirunsbildhaftvorstellenkönnenwirdbesserinunsergedächtnisaufgenommendaunsergedächtnisinbilderndenktdrumauchderausspruchsicheinbildzumachensuchensiesichwoimmersiekönneneinenanregendenundmunterengesprächspartnerderunswohltutundwowirmöglichstimmerwiederetwasneuesdazulernenkönnenschenkensieihremgegenüberihrgehörundihrezeitdamiteinemmunterengesprächnichtsmehrimwegesteht!
LESEN SIE GERNE TÄGLICH DIE ZEITUNG?
Drehen Sie diese manchmal so um, dass sie auf dem Kopf steht, und versuchen Sie, laut zu lesen!Dies bringt Schwung in die grauen Zellen!
Die Abrollmatte soll die Bewohner und Patienten vorSturzfolgen beim Fall aus dem Pflegebett schützen. DieIdeallösung ist natürlich die Kombination mit einemNiederbett.
Die Alarmmatte hilft gerade während der NachtstundenStürze zu vermeiden bzw. deren Folgen erheblich zu min-dern, da das Personal durch die sofortige Alarmierungumgehend zur Stelle ist, sobald der Bewohner/Patientsein Bett verlässt. (Maße: 85 x 40 cm)
Wir bieten ein umfangreiches Paket zur Vermei-dung freiheitsentziehender Maßnahmen und zurerheblichen Reduzierung der Sturzfolgen für denPflegebedürftigen.
Sturzprophylaxe
Verkauf & Miete: A-6710 Nenzing, Tel.: 05525/64101
www.seniosan.at
Gute Pflege ist unbezahlbar,gute Pflegehilfe nicht.
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KONZENTRATION
Suchen Sie die Zahlen von 1 bis 33 in der richtigen Reihenfolge heraus und zwar vorwärts undgleich wieder rückwärts. Dies ist eine Übung zu Konzentration, Wahrnehmung mit dem Sehsinnund Reaktionsschnelligkeit.
Run
d um
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Foru
mFreiwilligeVersicherungenFÜR BETREUENDE UND PFLEGENDE
ANGEHÖRIGE AB 1. JULI 2009
PENSIONSVERSICHERUNG
Der Bund übernimmt für be-treuende und pflegende Ange-hörige unbefristet die gesamten Pensionsversicherungsbeiträge.Beachten Sie folgende Voraus-setzungen: Die Person ist nicht versichert und widmet sich der Pflege eines nahen Angehörigen (Vater, Mutter, Gatte, Gattin, etc.). Der nahe Angehörige befindet sich zumindest in der Pflegestufe 3.
Informationen: Pensionsversiche-rungsanstalt, Landesstelle Vorarlberg, Zollgasse 6, 6850 Dornbirn,T 050 303E [email protected],www.pensionsversicherung.at
MITVERSICHERUNG IN DER
KRANKENVERSICHERUNG
Ebenso gewährt der Bund eine beitragsfreie Mitversicherung in der Krankenversicherung.Dafür kommen Personen in Betracht, die nicht erwerbstätig sind und sich der Pflege eines nahen Angehörigen widmen. Der Angehörige muss Anspruch auf Pflegegeld zumindest in der Höhe der Stufe 3 haben und die Pflege muss vorwiegend im häuslichen Bereich erfolgen. Zeitweilige stationäre Kran-
kenhausaufenthalte oder eine Kurzzeitpflege beeinflussen den Anspruch in keiner Weise. Als Angehörige gelten Ehepartnerund Personen, die mit der pflegebedürftigen Person ver-wandt oder verschwägert sind. Anspruchsberechtigt sind auch nicht verwandte Personen, die mit dem Versicherten seit min-destens zehn Monaten in einer Hausgemeinschaft leben und seit dieser Zeit unentgeltlich den Haushalt führen. Die beitrags-freie Mitversicherung soll künf-tig auch pflegenden Angehörigen von Selbstversicherten möglich sein.
Informationen: VGKK, Jahngasse 4, 6850 Dornbirn, T 050 8455E [email protected], www.vgkk.at
Informations-broschürenDie Broschüren „Rund um die24 Stunden Betreuung“, sowie„Finanzielle Entlastungs- undUnterstützungsangebote“ wurden aktualisiert und stehen Ihnen wieder zur Verfügung. Siekönnen diese unter anderem auf der Homepage des Landes (www.vorarlberg.at) abrufen oder bei Frau Anita Kresser,T 05574 511-24129,E [email protected], anfordern. Die Broschüre „Fi-nanzielle Entlastungs- und Unter-
stützungsangebote“ erhaltenSie auch über das Bildungshaus Batschuns, bei Frau Angelika Pfitscher, T 05522 44290
Übungs-handbuchÜBUNGSHANDBUCH „FITNESS
IM KOPF“ – FÜR MENSCHEN MIT
DEMENZ IN VORARLBERG
Frau Mag. DDr. med. Adelheid Gassner-Briem rief 1999 die ersten Trainingsgruppen für De-menzerkrankte in Feldkirch ins Leben. Aus dieser langjährigen Erfahrung heraus entwickelte sie dieses praktische, umfassende Übungshandbuch. Das Besonde-re daran ist die Orientierung am Jahreskreis, die Anpassung andie Gegebenheiten und das Leben in Vorarlberg und der direkte Bezug zum Alltag. Die wöchentlichen Übungs- und Aktivierungsangebote wurden speziell für Menschen mit be-ginnender und leicht fortge-schrittener Demenz entwickelt.
Wir laden Sie recht herzlich zur Buchpräsentation am Dienstag,10. November 2009, um 19 Uhr im Pförtnerhaus in Feldkirch ein. Wir freuen uns auf Ihr Kommen. Sie erhalten das Übungshandbuch „Fitness im Kopf“ kostenlos ab11. Nov. 2009 bei der connexia unter T 05574 48787-0.
Foru
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„Ich tanze mit dir ...
Eva Kollmann, AHS Lehrerin i.R.
... in den Himmel hinein, in den
siebenten Himmel der Liebe.“
So lautet die erste Zeile eines
langsamen Walzers aus dem Jahre
Schnee, an den Sie sich, liebe Lese-
rinnen und Leser, vielleicht noch
erinnern können. Für mich ist dieser
Tanz mit einer ganz besonderen
Situation verbunden, von der ich
Ihnen noch erzählen werde.
Tanz ist Bewegung und noch viel mehr. Wussten Sie, dass beim Tanzen mehr Muskeln aktiviert werden als in jeder anderen Sportart? Das Tanzen fördert den Muskelaufbau, die Motorik, den Gleichgewichtssinn und un-terstützt ein gesundes Verhältnis zum eigenen Körper. Leider tanzen wir zu wenig, wobei die-se „Sportart“ ohne viel Aufwand und mit halbwegs gesunden Gliedern bis ins (hohe) Alter betrieben werden kann. Aber Tanzen sollte man nicht nur als sportliche Betätigung ansehen, sondern als einen wichtigenFaktor der zwischenmensch-lichen Beziehung und Kom-munikation. Ich meine jetzt sicher keinen Disko-Tanz, wo jeder mehr oder weniger für sich allein, nur dem Getöse der schrillen und lauten Musik
hingegeben, sich dreht, wendet und vielleicht noch mit vollem Körpereinsatz „tanzt“. Ich denke da mehr an die Tänze, bei denen der Partner wichtig ist – nicht nur, damit man mit ihm Schrit-te, Drehungen und Wendungen ausführen und sich seiner Füh-rung anvertrauen kann, sondern auch, um sich mit ihm zu un-terhalten, zu flirten, seine Nähe zu spüren und – bei Verliebtheit – auch mal sehr nette Sachen in sein Ohr zu flüstern. Das alles geht aber nur, wenn die Musik eine dementsprechende Laut-stärke hat und die nötige roman-tische Stimmung verbreitet.
Die ältesten erhaltenen Doku-mentationen des Tanzens sind indische Höhlenmalereien aus der Zeit 5.000 bis 2.000 v. Chr. Im Hinduismus wurde Gott Shiva als „König des Tanzes“ dargestellt. Im antiken Ägypten wurden rituelle Tänze, die Tod und Wiedergeburt des Gottes
Osiris versinnbildlichten, von bestens ausgebildeten professio-nellen Tänzern ausgeführt. Auch in Griechenland und Rom wa-ren rituelle Tänze zu Ehren der Götter, unterstützt von einem Chor, Bestandteil der Götterver-ehrung. Aus diesen Tänzen ent-wickelten sich im Lauf der Zeit Komödie und Drama.
Im Mittelalter und in der Re-naissance war der Tanz wichtiger Bestandteil des adeligen Lebens-stils. Die christliche Religion sah im Tanz ein notwendiges Übel, das sie nicht verbieten konnte, weil einfach alle Gesellschafts-schichten, von den Bauern bis zum Hochadel, im Tanz Entspan-nung suchten, ihrer Freude und Lebenslust Ausdruck verliehen, wohl aber auch die Möglichkeit zu allerlei Unerlaubtem sahen.
Das Ballett ist für viele wohl der Inbegriff vollendeter Tanz-kunst. Was aber so leicht und
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mMedieninhaber und Herausgeberconnexia – Gesellschaft für Gesundheitund Pflege gem. GmbHBildungshaus Batschunsmit Unterstützung der Vbg. Landesregierung
RedaktionsteamReingard Feßler, Maria Lackner und Susanne Schmid, connexia – Gesundheit und PflegeAngelika Pfitscher, Bildungshaus BatschunsPeter Hämmerle, Amt der Vbg. Landesregierung
Redaktionsadresseconnexia – Gesundheit und Pfl egeA 6900 Bregenz, Broßwaldengasse 8T +43 5574 48787-0F +43 5574 [email protected]
Für den Inhalt verantwortlichDie Herausgeber
Layout und SatzAndrea Kratzer, connexia – Gesundheit und Pflege
DruckHecht Druck, Hard
CopyrightAlle Rechte vorbehalten, Copyright ©Nachdruck, auch auszugsweise,nur mit Genehmigung des Redaktionsteams.
BildquellennachweisNikolaus Walter
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MIT UNTERSTÜTZUNG VON
ACHTUNG, RESPEKT, GRENZEN
IN BETREUUNG UND PFLEGE
schwerelos aussieht, beruht auf hartem Training von Kindheit an, verlangt absolute Körperbe-herrschung und das Einswerden mit der Musik. Ästhetik und Schönheit verbinden sich mit Akrobatik, gewagten Sprüngen, unglaublichen Pirouetten und perfektem Spitzentanz. Die Grö-ßen des klassischen Balletts sind für immer unvergessen.
Ja, und jetzt komme ich zu mei-ner kleinen Geschichte. Es war 1958, ich hatte mich gerade erst mit meinem späteren Mann verlobt. Wir jobbten beide ne-ben dem Studium und hatten sehr wenig Geld. Eines Samstag Nachmittags führte er mich ins damalige Haas-Haus in Wien zum Fünf-Uhr-Tee. Ich dach-te nur immer: Das ist doch so teuer, wovon will er das denn bezahlen? Man spielte unter an-
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VORSCHAU
derem auch: Ich tanze mit dir ... usw. Endlich fragte ich, wie es denn mit der Bezahlung aussieht. Da langte er in seine Hosen-tasche und brachte eine ganze Handvoll silberner 25-Schilling-Münzen zum Vorschein, die er in einem schönen Stapel vor mir aufbaute. Ich sehe heute noch den etwas verwunderten Aus-druck des Oberkellners vor mir!
Während unserer Ehe tanzten wir viel und gern, wann immer wir die Möglichkeit dazu hatten, vor allem natürlich den soge-nannten „L´amour-Hatscher“ (wienerisch für einen langsamen Tanz, bei dem man wunderbar schmusen kann). Aber unser Lebenstanz fand viel zu früh ein trauriges Ende. Nun warte ich darauf, dass ich dereinst wieder mit meinem Mann im siebenten Himmel der Liebe tanzen werde.
Geh deinen Weg
Dir und mir
wünsche ich Augen
die die Lichter und Signale
in unseren Dunkelheiten erkennen
Ohren
die die Rufe und Erkenntnisse
in unseren Betäubungen
vernehmen
dir und mir eine Seele
die all das
in sich aufnimmt und annimmt
und eine Sprache
die in Ehrlichkeit
uns aus unserer Stummheit
herausführt
uns aussprechen lässt
was uns gefangen hält
Margot Bickel
H e c h t D r u c k H a r d
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