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D r . m e d . P e t e r L a n d e n d ö r f e r FA für Allgemeinmedizin, Klinische Geriatrie
Ins=tute of General Prac=ce, Technische Universität München, Germany
Demenz im hausärztlichen Management II
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
„Ich bin doch noch Ich!“ Herausforderung Demenz
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Demenz im hausärztlichen Management II:
- Früherkennung der Demenz – die Hauptaufgabe des Hausarztes
- Der Hausarzt : Engagement oder therapeu=scher Nihilismus?
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Peter Landendörfer, 2/2014
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1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Früherkennung der Demenz – die Hauptaufgabe des Hausarztes
Peter Landendörfer, 2/2014
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Fall: Gustav L.
verwitwet, 1 Tochter; 2002: 79-‐jhr., Ingenieur, zieht mit Ehefrau in ein Seniorenzentrum
mit „Betreutem Wohnen“ Hobbys: Radfahren, Bergtouren 2008: Diagnosen: arterielle Hypertonie, Bradykardie
2004 Anzeichen von Merkstörungen, deutliche Bagatellisierungs-‐tendenz MMST: 28/30 Erinnerungsfähigkeit (2/3) DemTect: 9/18 Erinnerungsfähigkeit (2/10)
2005 Gedächtnismbulanz: Diagnose: Demenz (F03) Beginn mit Meman^ne, Kogni^onstraining und Angehörigen-‐betreuung, häusliche Ergotherapie: Üben der ADL‘s, Intensivierung des Kogni^onstrainings
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Fall: Gustav L.
2007: Frau klagt über Verschlechterung seiner Merkstörungen, ausgeprägtes Fassadenverhalten MMST: 26/30 Erinnerungsfähigkeit (1/3) DemTect: 6/18 Erinnerungsfähigkeit (1/10)
Weiterhin in Gedächtnisambulanz: Kogni^onstraining mit Angehörigenbetreuung, häusliche Ergotherapie und Meman^ne
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Fall: Gustav L.
2009: Prostata Ca, TUR-‐Prostata-‐OP MMST: 26/30 Erinnerungsfähigkeit (1/3) DemTect: 6/18 Erinnerungsfähigkeit (0/10)
Intensivierung der häuslichen Ergotherapie: Therapie einmal/Woche über jeweils 6 Wochen. Ziel: § Erhalt der kogni^ven Funk^onen § Förderung der Kommunika^onsfähigkeit § ADL-‐, Gang-‐ und Gleichgewichtstraining § Angehörigenarbeit Danach Therapiepause für ca. 12 Wochen, jedoch jederzeit Fortsetzung der Therapie bei Verschlechterung
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Fall: Gustav L.
2010: Ehefrau vers^rbt in kürzester Zeit (metastasierendes Pankreas-‐Ca Emo^onale Belastung durch den Tod der Ehefrau, verstärkte Fassadenhaltung, zunehmende Worgindungsstörungen Forcieren der Ergotherapie: § Erhalt der kogni^ven Funk^onen § Förderung der Kommunika^onsfähigkeit § ADL-‐Training: Grundpflege, Essen § Kommunika^onstraining
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Fall: Gustav L.
2011: Lebt weiterhin allein in seiner großen Wohnung, geht regelmäßig zum gemeinsamen Mijagessen der Einrichtung, fährt wieder mit seinem PKW, täglich 2 Stunden Spaziergang Intervalltherapie durch Ergotherapeu^n: § Erhalt der kogni^ven Funk^onen § Förderung der Kommunika^onsfähigkeit § ADL-‐Training: Grundpflege, Essen § Kommunika^onstraining
MMST P = 10
P = 3 P = 5
P = 3
P = 9
Fall: Gustav L.
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
DemTect
P = 3
P = 4
P = 3
P = 3
P = 5
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
§ Alter > 50 Jahre § Dynamik der kogni^ven Verschlechterung - Alterseffekt im MMST 0,8 – 1,6 Punkte / 10 Jahre - Demenzkranke 3,5 Punkte / Jahr
„Altersvergesslichkeit“
Peter Landendörfer, 2/2014
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
§ Alter > 50 Jahre § Dynamik der kogni^ven Verschlechterung - Alterseffekt im MMST 0,8 – 1,6 Punkte / 10 Jahre - Demenzkranke 3,5 Punkte / Jahr
§ Kontrolle halbjährlich: - kogni^ver Abbau - Gedächtnis / Lernen - Konzentra^on / Aufmerksamkeit - Denken - Sprache - visuospa^ale Funk^on
Peter Landendörfer, 2/2014
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
„Altersvergesslichkeit“
Ak=vität Eigenregie Komplexe Tä=gkeiten Informa=ons-‐verarbeitung Emo=on
Aufgeben von Hobbies Braucht mehr Anleitung Nahrungsaufnahme nicht mehr zuverlässig Schwierigkeiten mit Geldangelegenheiten Probleme mit Reparaturen Verlegen von Sachen Vergessen von Ereignissen Unsicherheiten mit der Orien=erung Worgindungsstörungen S=mmungsschwankungen, ungewohnte Reizbarkeit
A. Kurz; Der ältere Mensch beim Hausarzt:Gedächtnisstörungen
Was ist normal? Was ist pathologisch?
Peter Landendörfer, 2/2014
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
§ Ärztliches Gespräch - Spezifische Fragen zur Hirnleistung - Fokus auf neu aufgetretene Probleme
§ Interview des / der Angehörigen - Standardisierter Fragebogen
§ Kurzer kogni=ver Leistungstest - MMST, Uhrentest, MoCA, DemTect, TFDD, etc.
Quijerer Gerald, 2/2014
„Früherkennung“ Demenz beim Hausarzt
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Geriatrisches Assessment – vom Ermessen zur Pflicht
Studie: Wie gut kennt der Hausarzt seine Pa=enten? In Süd^rol wurden 894 hausärztlich behandelte Pa^enten aus 45 Praxen einem geriatrischen Assessment unterzogen. Fragestellung: Welche von 32 alterstypischen Funk^ons-‐störungen, Krankheiten und Belastungen kennt der Haus-‐arzt? Ergebnisse: im Mijel haje jeder Pa^ent 7,5 Nennungen; davon waren 17 % dem Hausarzt nicht bekannt.
Piccoliori G, Gerlimon E, Abholz HH: Geriatrisches Screening in der Hausarztpraxis: Was bringt es wirklich? Ergebnis einer 1 Jahres -‐ Nachverfolgung -‐ Teil 2 einer Studie aus Süd^rol/ Italien; ZFA 83(8):321(2007)
Peter Landendörfer, 2/2014
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Geriatrisches Assessment – vom Ermessen zur Pflicht
Studie: Wie gut kennt der Hausarzt seine Pa=enten? In Süd^rol wurden 894 hausärztlich behandelte Pa^enten aus 45 Praxen einem geriatrischen Assessment unterzogen. Fragestellung: Welche von 32 alterstypischen Funk^ons-‐störungen, Krankheiten und Belastungen kennt der Haus-‐arzt? Ergebnisse: im Mijel haje jeder Pa^ent 7,5 Nennungen; davon waren 17 % dem Hausarzt nicht bekannt. Ranking der nicht-‐bekannten Probleme etc.: 1. Finanzielle Sorgen (36 %) 2. Gewichtsverlust (33 %) 3. Stürze (31 %)
4. Inkon^nenz (29 %) 5. Schlafstörungen (28 %) 6. Orien^erungsstörungen /
Demenz (26,4 %)
Peter Landendörfer, 2/2014
Piccoliori G, Gerlimon E, Abholz HH: Geriatrisches Screening in der Hausarztpraxis: Was bringt es wirklich? Ergebnis einer 1 Jahres -‐ Nachverfolgung -‐ Teil 2 einer Studie aus Süd^rol/ Italien; ZFA 83(8):321(2007)
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
§ Weniger als die Hälse der Pa^enten/innen werden bezüglich der Demenz angemessen diagnos^ziert und behandelt. (Stoppe 2009)
§ 97 % leichte und 50 % mijelschwere Demenzen werden von Ärzten und Angehörigen nicht erkannt! (Callahan et. al. 1995, Ross et. al. 1997)
§ 75 % der Demenzpa^enten/innen erhalten keine medikamentöse Therapie. (Monsch 2008)
§ 80 % erhalten keine nichtmedikamentöse Therapie. (Monsch 2008)
§ Diagnose wird im Schnij erst im 4. Krankheitsjahr gestellt. (Weil 2008)
Leitlinien und der hausärztliche Alltag
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Peter Landendörfer, 2/2014
Seminar: Kleine Geriatrie des Hausarztes - interaktiv
vielleicht ja nein
Ist Ihr Angehöriger in den letzten 2 Jahren vergesslicher geworden?
Stellt Ihr Angehöriger mehrfach dieselbe Frage an einem Tag? a. Erinnert sich Ihr Angehöriger mehrfach nicht an Besprochenes / Erlebtes) b. Ist das auch der Fall, wenn Sie ihm / ihr auf die Sprünge helfen?
Merkt sich Ihr Angehöriger neue Wege (z.B. in der Kaufhalle oder im Urlaub) schlechter als vor 2 Jahren?
Fallen ihm bekannte oder vertraute Begriffe häufiger nicht ein?
Zahl Ihr Angehöriger auch mit Kleingeld und behält er den Überblick über das Rückgeld?
Geht Ihr Angehöriger so gerne unter Mensch wie vor 2 Jahren?
Achtet Ihr Angehöriger noch so auf die Ordnung in seinem persönlichen Bereich (z.B. Küche, Geräteraum) wie vor 2 Jahren?
Hat Ihr Angehöriger liebgewonnene Tätigkeiten (Hobbys) in den letzten 2 Jahren gemieden oder aufgegeben? Ist Ihr Angehöriger häufiger schlecht gelaunt / gereizter als vor 2 Jahren?
Fremdbeurteilungsbogen „DemRisc“*
* Eva Amanatidis et al., DemRisc - Ein Screeningfragebogen für kognitive Störungen zur Anwendung beim Hausarzt P-020, DGPPN Kongress, 2010 Peter Landendörfer, 2/2014
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Obligat (diagnos^sches Minimalprogramm)
Fakulta=v (erweiterte Diagnos^k bei entsprechendem Verdacht)
Laboruntersuchungen
Blutbild, Differen^al-‐Blutbild, Glukose, Cholesterin, Na+, K+, Ca2+, γ-‐GT, Krea^nin, TSH, Blutsenkung
Urinstatus, Vit-‐B12, Folsäure, HBA1c, Blutzucker-‐Tagesprofil, Lues-‐, HIV-‐, Borrelienserologie, GOT, GPT, AP, Bilirubin, Harnsäure, T3, T4, Schilddrüsen-‐An^körper, Homocystein, Thiamin, C-‐reak^ves Protein,
Assessments
Barthel Index, IADL, Kogni^ve Assessments, GDS appara=ve Verfahren
EKG Langzeit-‐EKG, 24-‐h-‐Blutdruckmessung, Echokardiographie, Dopplersonographie,
Wie viel Diagnos=k tut not?
Peter Landendörfer, 2/2014
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
§ Anamnesegespräch, möglichst mit Bezugsperson § Psychopathologischer Befund § Psychometrische Untersuchung
§ Körperlich-‐neurologische Untersuchung § Labor, EEG, und EKG
§ Bildgebung (CCT bzw. MRT)
§ Abschlussgespräch -‐ Demenz – ja/nein – vielleicht? -‐ wenn Demenz: Ä^ologie / Schweregrad -‐ Therapieop^onen
§ Arztbrief
§ Angebote (Angehörigenarbeit, Gesprächskreis etc.) Grass-Kapanke B : Die Rolle von Memory Clinics in der Versorgung von Demenzpatienten; NeuroGeriatrie 2011;8 (1): 27-30
Schnijstelle: Gedächtnisambulanz
Peter Landendörfer, 2/2014
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
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1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Der Hausarzt : Engagement oder therapeu=scher Nihilismus?
Peter Landendörfer, 2/2014
1. Adäquate medikamentöse Versorgung: - individuelle Situa^on - rich^ges Arzneimijel - rich^ger Zeitpunkt - rich^ge Zeitspanne
2. Nichtmedikamentöse Therapiemöglichkeiten: Angehörige auf die Wirkungen der Alltagsak^vierung hinweisen und dabei den Demenzkranken in den Alltagsablauf sinnvoll einbeziehen.
3. Die Gesundheit pflegender Angehöriger im Auge behalten. 4. Pflegende Angehörige zur Annahme von Entlastung mo^vieren.
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Hausärztliche Basisaufgaben
Mit freundlicher Erlaubnis : Gräßl E: Die Rolle des Primärarztes bei Demenzerkrankungen
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Medikamentöse Therapie bei Alzheimer Demenz
Basistherapie körperliche Begleiter-‐krankungen / -‐ störungen
Therapie mit An^demen^va kogni^ve Symptome
Zusatz Therapie
nichtkogni^ve Symptome
Mit freundlicher Erlaubnis : Gräßl E: Die Rolle des Primärarztes bei Demenzerkrankungen
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
An=demen=elle Therapieop=onen bei AD
1. Zentral wirksame, reversible Acetylcholinesterase-‐Hemmer: - Donepecil (Aricept®) - Rivas^gmin (Exelon®) - Galantamin (Reminyl®)
Therapie der mijelschweren und schweren AD
Mit freundlicher Erlaubnis : Gräßl E: Die Rolle des Primärarztes bei Demenzerkrankungen
Therapie der mijelschweren und schweren AD
2. Niederaffiner NMDA-‐Rezeptor-‐Antagonist: - Meman^ne (Axura®, Ebixa®)
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
An=demen=elle Therapieop=onen bei AD
1. Zentral wirksame, reversible Acetylcholinesterase-‐Hemmer: - Donepecil (Aricept®) - Rivas^gmin (Exelon®) - Galantamin (Reminyl®)
Therapie der mijelschweren und schweren AD
Mit freundlicher Erlaubnis : Gräßl E: Die Rolle des Primärarztes bei Demenzerkrankungen
1. Adäquate medikamentöse Versorgung: - individuelle Situa^on - rich^ges Arzneimijel - rich^ger Zeitpunkt - rich^ge Zeitspanne
2. Nichtmedikamentöse Therapiemöglichkeiten: Angehörige auf die Wirkungen der Alltagsak^vierung hinweisen und dabei den Demenzkranken in den Alltagsablauf sinnvoll einbeziehen.
3. Die Gesundheit pflegender Angehöriger im Auge behalten. 4. Pflegende Angehörige zur Annahme von Entlastung mo^vieren.
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Hausärztliche Basisaufgaben
Mit freundlicher Erlaubnis : Gräßl E: Die Rolle des Primärarztes bei Demenzerkrankungen
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PS5: Demenzielle Syndrome § Leitsymptoma=k: Fähigkeitsstörungen Einschränkung: 1. im Verhalten 2. in der Selbstversorgung 3. in der zwischenmenschlichen Interak^on 4. in den kogni^ven Fähigkeiten 5. der Beweglichkeit und Geschicklichkeit § Therapieziele: Erhalt und Verbesserung der Selbstversorgung Erhalt und Verbesserung kogni^ver Fähigkeiten Erhalt und Verbesserung der Orien^erung zu Raum, Zeit und Person § Heilmijelverordnung im Regelfall: A1: Hirnleistungstraining/neuropsychologisch orien^erende Behandlung A2: Psychisch-‐funk^onelle Behandlung
Ergotherapie
Quijerer Gerald, 2/2014
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
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Krankheitsakzeptanz
Vermeidung von Resigna=on
sinnvolle Betä=gung
Verbesserung von Muskel-‐ und
Gelenkfunk=on
Anleitung zur Selbsthilfe
tägliche Verrichtungen
S=mula=on von geis=ger Ak=vität,
Willenskran, schöpferische Tä=gkeiten
Stärkung zerebraler Funk=onen
Der kognitiv gestörte alte Mensch beim Hausarzt
Quijerer Gerald, 2/2014
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Ergotherapie
ablenkende funk^onelle ak^vierende
S3-‐Leitlinie Demenzen 3.9 Nicht-‐pharmakologische Behandlung Empfehlung 69: „Es gibt Evidenz, dass ergotherapeu5sche, individuell angepasste Maßnahmen bei Pa5enten mit leichter bis mi
30 Seminar: Kleine Geriatrie des Hausarztes - interaktiv
Wirtschanlichkeit und Ergotherapie § Notwendige Vordiagnos^k § Kompa^bilität von Diagnose und Therapie
§ Verordnungsdauer und Wirtschaslichkeit § Hinreichender Arzt-‐Pa^enten-‐Kontakt § Notwendigkeit von Hausbesuchen § Therapie-‐ / Zwischenberichte § Begründung der Regelfallüberschreitung
Peter Landendörfer, 27.11.12
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Lebensqualität Depressivität
132 Pa^enten in Memory-‐Kliniken mit mijelgradiger Demenz.
10 Ergotherapie-‐Sitzungen in häuslicher Umgebung zur Bewäl^gung von Alltags-‐ aufgaben führen zu einer signifikanten Verbesserung von Lebensqualität und Depressivität.
Graff et al, J Gerontol 62A: 1002-1009, 2007
CSDD=Cornell Scale for Depression in Dementia (CSDD)
Ergotherapie und Alltagsaufgaben
Peter Landendörfer, 2/2014 Peter Landendörfer, 2/2014
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Santana-Sosa et al., Int J Sports Med 29:1-6, 2008
p < 0,05 p < 0,05
Eigenständigkeit Alltagsaktivitäten
16 Pa^enten in Pflegeheimen mit leicht-‐ bis mijelgradiger Demenz, 3 Trainingssitzungen pro Woche über 12 Wochen.
Übungen zu Gehen, Strecken, Balance, Koordina^on führen zu signifikanten Verbesserungen der Beweglichkeit, Alltagsak^vitäten und Eigenständigkeit.
Körperliche Fitness
Peter Landendörfer, 2/2014
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Interven=onsgruppe: § Angehörige erhalten 1-‐mal/Woche eine Anleitung (durch
Projektmitarbeiterinnen) zur Durchführung einer individuell angepassten alltagsprak=schen Ak=vierung. Die Ak^vierung wird von den Angehörigen selbstständig durchgeführt.
§ kogni=ve Ak=vierung 1-‐mal/Woche für 30 Minuten in „Einzeltherapie“ durch geschulte Projektmitarbeiterinnen
§ Therapiephase: 6 Monate Kontrollgruppe: § care as usual
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Projekt ANAA + KO*
* Katholische Hochschule Mainz, Prof. Dr. Renate Stemmer
Mit freundlicher Erlaubnis : Gräßl E: Die Rolle des Primärarztes bei Demenzerkrankungen
Ergebnisse *: § alltagsprak=sche Fähigkeiten (gemessen mit E-‐ADL Test):
-‐ Interven^onsgruppe: „Stabilisierung der Fähigkeiten“ -‐ Kontrollgruppe: „signifikante Abnahme“
§ Kogni=ve Fähigkeiten: (gemessen mit ADAS cog) -‐ keine signifikanten Unterschiede
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Projekt ANAA + KO*
* Daten noch nicht veröffentlicht
Mit freundlicher Erlaubnis : Gräßl E: Die Rolle des Primärarztes bei Demenzerkrankungen
1. Adäquate medikamentöse Versorgung: - individuelle Situa^on - rich^ges Arzneimijel - rich^ger Zeitpunkt - rich^ge Zeitspanne
2. Nichtmedikamentöse Therapiemöglichkeiten: Angehörige auf die Wirkungen der Alltagsak^vierung hinweisen und dabei den Demenzkranken in den Alltagsablauf sinnvoll einbeziehen.
3. Die Gesundheit pflegender Angehöriger im Auge behalten. 4. Pflegende Angehörige zur Annahme von Entlastung mo^vieren.
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Hausärztliche Basisaufgaben
Mit freundlicher Erlaubnis : Gräßl E: Die Rolle des Primärarztes bei Demenzerkrankungen
„Die Depressivität ist bei pflegenden Angehörigen signifikant stärker ausgeprägt (Effektstärke g = 0,58) als bei gleichaltrigen Personen, die keine häusliche Pflege durchführen.“
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Depressivität
Mit freundlicher Erlaubnis : Gräßl E: Die Rolle des Primärarztes bei Demenzerkrankungen
Pinquart M, Sörensen S (2003). Differences between caregivers and noncaregivers in psychological health and physical health: a meta-‐analysis. Psychology and Aging, 18, 250-‐267.
„Die körperlichen Beschwerden, erfasst im Gießener Beschwerde-‐bogen GBB-‐24, sind bei pflegenden Angehörigen im Durchschni< signifikant stärker ausgeprägt als bei gleichaltrigen Personen, die keine häusliche Pflege durchführen.“ „Während bei den pflegenden Angehörigen 70% überdurchschni
1. Adäquate medikamentöse Versorgung: - individuelle Situa^on - rich^ges Arzneimijel - rich^ger Zeitpunkt - rich^ge Zeitspanne
2. Nichtmedikamentöse Therapiemöglichkeiten: Angehörige auf die Wirkungen der Alltagsak^vierung hinweisen und dabei den Demenzkranken in den Alltagsablauf sinnvoll einbeziehen.
3. Die Gesundheit pflegender Angehöriger im Auge behalten. 4. Pflegende Angehörige zur Annahme von Entlastung mo^vieren.
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Hausärztliche Basisaufgaben
Mit freundlicher Erlaubnis : Gräßl E: Die Rolle des Primärarztes bei Demenzerkrankungen
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Mul=professionelle Teambetreuung
Pflegedienst Ergotherapie
Ernährungsberatung
MFA/VERAH Soziale Beratung
Pflegeentlastende Maßnahmen
1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014
Silviahemmet
Im Mijelpunkt: die Würde des Erkrankten und Lebensqualität für ihn und seine Angehörigen. Der Erkranke "lehrt" die "Anderen" und ermög-‐licht ihnen, das Krankheitsbild zu verstehen. Ziel der Therapie: Mijels verschiedener medizinischer und nichtmedizinischer Therapieverfahren § Linderung der Symptome und Leistungs-‐einbußen
§ Verzögern des Fortschreitens der Symptome § Erhalten und Fördern der Fähigkeiten des Erkrankten
§ Verbesserung des Wohlbefindens von Erkrankten und Angehörigen
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1. Bundesdeutscher Malteser Versorgungskongress Demenz 2014