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Kostenlos zum Mitnehmen Frühjahr 2013 www.demeter.de 17 GENIESSEN VOR ORT PRODUKTE DES JAHRES IN DER KÜCHE Lichtkornroggen auf Hof Klostersee Geld fruchtbar machen HINTERGRUND

Demeter Journal 17

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Getreide - genießen verstehen

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Page 1: Demeter Journal 17

Kostenlos zum MitnehmenFrühjahr 2013 www.demeter.de17

GENIESSEN

VOR ORT

PRODUKTE DES JAHRES

IN DER KÜCHE

Lichtkornroggen auf Hof Klostersee

Geld fruchtbar machen

HINTERGRUND

Page 2: Demeter Journal 17

www.naturata.de

Genuss in seiner schönsten FormDie hochwertig abgestimmte Rezeptur des Naturata Getreidekaff ees sorgt für einen vollmundigen

Geschmack. Der besondere Kick: die leichte Süße von Feigen rundet die Komposition harmonisch ab.

Das Getreide stammt von biodynamisch arbeitenden Landwirten aus Deutschland. Zichorien, Eicheln und Feigen werden in Europa und der Türkei angebaut.

Die Herstellung erfolgt in einem handwerklich arbeitenden Familienbetrieb in der Schweiz. Durch sorgfältige Röstung der einzelnen Zutaten und eine schonende Extraktion entsteht ein besonders milder und vielfältiger Geschmack. Das aufwändige Sprühtrocknungsverfahren sorgt für eine feine

Crema, die genüssliche Kaff eehaus-Momente zu Ihnen nach Hause zaubert.

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A N Z E I G E

Page 3: Demeter Journal 17

4 Inspiration

Balsam für Körper und Seele

6 Verstehen

Getreide mit besten Vitalkräften

14 Kennenlernen

Getreide erkennen

15 Nachgefragt

Der Kulturaufgabe gerecht werden

16 Wissenswert

Mit der richtigen Ernährung die Willenskraft fördern

20 Warenkunde

Die ganze Vielfalt der Demeter-Getreide-produkte

28 Produkte

Produkt des Jahres: Espresso von Lebensbaum

30 Gesund leben

Damit helfen Sie sich selbst

32 Begegnen

Qualität, Geschmack und Bekömmlichkeit im Blick

34 Begegnen

Wie isst die Zukunft?

36 Hintergrund

Geld fruchtbar machen

37 Schlusspunkt

3 Editorial

18 Aktuell

38 Rätsel

38 Impressum

39 Vorschau

V O R O R T G E N I E S S E N

Die farbige Lebendigkeit des Lichtkornroggens

Gourmet-Koch Harald Laatsch kocht mit den Demeter-Produkten des Jahres

22

8

InhaltEditorial

Woher wissen eigentlich Pflanzen, dass es Frühling wird?

Ihr Sensor ist offenbar ein Protein. Dieses Eiweiß reichert

sich im Zellkern an und wird schnell wieder abgebaut –

und zwar ganz in Abhängigkeit von der Helligkeit. Jetzt,

wo die Tage wieder länger werden, registriert das „Cons-

tans“ genannte Protein das Mehr an Licht und strebt dem

Schwellenwert „Frühling“ entgegen. Es steuert die innere

Uhr der Pflanzen und signalisiert: Zeit zum Austreiben.

Wie schön! Bei uns Menschen sorgt die steigende Lichtin-

tensität für vermehrte Ausschüttung der Glückshormone

Serotonin und Dopamin. Werden Sie jetzt munterer, auf-

geschlossener und unternehmungslustiger? Dann kommt

unser Journal hoffentlich genau richtig – nicht nur wegen

des Themenschwerpunkts Getreide, denn optimal versorgt

mit der Nährstofffülle des biodynamischen Korns hat die

Frühjahrsmüdigkeit keine Chance. Sondern auch, weil un-

sere Partner-Agentur EBERLE in Schwäbisch Gmünd die

Gestaltung des Heftes lichter und leichter gemacht hat.

Gefällt Ihnen der neue Auftritt, den Grafiker Benjamin

Göck für uns so überzeugend entwickelt hat?

PS: Und wieder ein Schritt in Richtung Konsequenz und bessere Öko-Bilanz:

Das Journal wird jetzt auf reinem Recyclingpapier gedruckt. Das verringert den

CO2-Verbrauch um 4 000 Kilo pro Ausgabe im Vergleich zum bisher eingesetz-

ten FSC-zertifziertem Papier. Auch der Transport der Paletten und Pakete er-

folgt jetzt CO2-neutral.

Renée Herrnkind

[email protected] | Tel. 06155 – 846950

genießen verstehen

Frühjahr 2013 | Demeter Journal | 3

Page 4: Demeter Journal 17

für Körper und SeeleBalsam

Ursel Bühring

empfiehlt in ihrem

Buch „Kuren für

Körper und Seele“

(Verlag Eugen Ulmer) für den Frühling

eine Extraportion Aufmerksamkeit für

die Verdauungsorgane. Leber und Galle,

Magen und Darm hatten gerade in der

dunklen Zeit viel zu verdauen. Jetzt werden

sie aktiviert mit Curcuma. Die Gelbwurz ist

nämlich viel mehr als ein aromatisches Curry -

gewürz. Wenn sie ihr volles Potenzial entfaltet,

lässt sie den Gallensaft f ließen. Sie reguliert den

Fettstoffwechsel, ist antioxidativ und energisch gegen

Krankheitskeime. Die Frühjahrsempfehlung ist also

zugleich kulinarisch: jetzt besonders gut würzen mit

Curcuma – am Besten täglich.

Für jede Jahreszeit können Journal-LeserInnen auf Tipps der erfahrenen

Heilpflanzenexpertin Ursel Bühring zur Stärkung von Gesundheit und

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4 | Demeter Journal | Frühjahr 2013

I N S P I R A T I O N

Page 5: Demeter Journal 17

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Page 6: Demeter Journal 17

mit besten Vitalkräften

Demeter-Bauern in Deutschland ernten im Schnitt zwischen 16 000 und 18 000 Tonnen biodynamisches Getreide im Jahr – vor allem Weizen, Dinkel, Roggen und Hafer. Die Zahl der biodynamisch gezüchteten Getreidesorten wächst. Qualität von Anfang an durch optimal an Demeter-Bedingungen angepasstes Saatgut ist den Pionieren des Ökolandbaus wichtig. Inzwischen sind bereits 17 dieser Sorten Demeter-zertifiziert. Damit wird die biodynamische Gemeinschaft ihrer Vorreiterrolle gerecht, denn sie hat als

erste überhaupt Richtlinien für die Züchtung von Getreide und Gemüse erlassen. So kann die Vitalität des Korns optimal gefördert werden. Für Verbraucher kommt zu gutem Geschmack

und optimalen Inhaltsstoffen also noch die beste Kräftewirkung der Nahrung.

KULTURLEISTUNG: VOM GRAS ZUM KORN

Getreide ist wie kein anderes Lebensmittel mit der kulturellen

Entwicklung des Menschen verbunden. Sesshaftigkeit wurde erst

möglich, als es unseren Ahnen gelang, aus Süßgräsern die ver-

schiedenen Getreidearten zu entwickeln: Roggen, Weizen, Dinkel,

Buchweizen, Gerste, Hirse, Hafer, Mais und Reis. Erste Anpflanzun-

gen von Getreide im Nahen Osten werden auf das Jahr 8 000 v. Chr.

datiert. 3 000 Jahre später verbreitete sich die landwirtschaftliche

Getreidekultur bis nach Westeuropa. Das Korn als wichtigstes

Nahrungsmittel ist eng mit dem Demeter-Mythos der alten Grie-

chen verbunden – wie passend für die biodynamische Gemein-

schaft. Inzwischen gilt es, die Göttin Demeter vor neuen Göttern

zu schützen – vor Genkonzernen wie Monsanto, die ihr Wissen für

„brachiale Gewalttaten“ missbrauchen und jede Achtung vor den

Geschenken der Natur und den Kulturleistungen vergangener Ge-

nerationen vermissen lassen – wie Jan Ulrich Hasecke in seinem

Essay „Demeter und die Allmende des Seins“ schreibt.

Der Essay ist als Kindle E-Book ohne DRM bei Amazon für 0,89 €

erhältlich. Das E-Book kann in andere E-Book-Formate konvertiert

werden. Jan Ulrich Hasecke „Demeter und die Allmende des Seins“.

Erschienen 2012 bei Amazon.

Getreide

Ausgewogener Nährstoffmix

Getreide bietet einen ausgewogenen Nährstoffmix und eine hohe

Nährstoffdichte. Fast alle lebensnotwendigen Nähr- und Vitalstoffe

sind im ganzen Korn gebündelt. Der Mehlkörper, das Innere des Korns,

besteht zu 70 Prozent aus dem Kohlenhydrat Stärke. Der Keimling ent-

hält etwa 25 Prozent Eiweiß, davon reichlich essenzielle Aminosäuren.

Dazu kommen rund zehn Prozent Fett mit den wichtigen mehrfach un-

gesättigten Fettsäuren, Vitamine, Mineralstoffe sowie Spurenelemen-

te wie Eisen oder Fluor. Das ganze Korn liefert also reichlich Energie,

bringt Nerven- und Muskelzellen in Schwung, hält lange satt und kann

sogar Giftstoffe binden.

Je stärker das Mehl ausgemahlen wird – also zum sogenannten Weiß-

mehl wird – desto mehr Nährstoffe gehen verloren, weil gerade die

dunkleren, wertvollen Anteile aus der Aleuronschicht und der Keimling

bei der Verarbeitung entfernt werden.

V E R S T E H E N

Page 7: Demeter Journal 17

PLUSPUNKTE für Demeter-Getreideprodukte

• Biodynamische Getreide-

züchtung mit zertifizierten

Sorten

• Keine Hybridsorten für den

Getreideanbau zugelassen

• Bewahrung alter (Hof-)

Sorten

• Höchste Reife

• Höchste Lebenskraft

Als einziger Bio-Verband hat Demeter Richtlinien für Pflanzen-

züchtung und zertifiziert biodynamisch gezüchtete Sorten bei Ge-

müse und Getreide. Sie garantieren höchste Nahrungsqualität und

besten Geschmack.

• Selektion nach Vitalität, Aroma und Bekömmlichkeit

• Höchste Reifequalität

• Geschmacksvielfalt dank regional angepasster Sortenvielfalt

• Harmonische Entwicklung im Kräftefeld von Erde und Kosmos

dank Biodynamischer Präparate

• Wahrung der Integrität der Pflanze

• Standortbezogene Züchtung

• Förderung der regionalen Vielfalt

• Fruchtbare Pflanzen, die ihre guten Eigenschaften weiter

vererben

• Saatgut als Kulturgut, nicht als Wirtschaftsfaktor – in der

Verantwortung von Bauern und Gärtnern

• Unabhängigkeit von Saatgutkonzernen, die auf Agro-Gentechnik

setzen

Mehr Infos zur biologisch-dynamischen Pflanzenzüchtung bei der

Assoziation biologisch-dynamischer Pflanzenzüchter e. V.

www.abdp.org

So stärken Demeter-Bauern, -Müller und -Bäcker das Getreide

Studien zeigen

• das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird bei mehrmals

täglichem Vollkornverzehr um 20 Prozent verringert

• Vollkornhafer kann den Cholesterinspiegel senken

• das Diabetes-Risiko sinkt bei VollkornesserInnen um ein Fünftel

• bei Diabetikern verbessert Vollkorn die Insulinwirkung und hilft,

Blutzuckerspitzen zu vermeiden

• Vollkornverzehr kann Darmkrebs vorbeugen

• Charakteristischer Geschmack

• Getreideaufschlussprodukte wie

TAU und Tsampa von Erdmann

Hauser, Kornfix von Bauckhof

werden besonders gut verwertet

• Nudeln wie die von Spielberger

oder Naturata werden schonend

gewalzt

• Regionalität durch direkte Zusam-

menarbeit Bauer – Verarbeiter

GESUNDHEIT DANK VOLLKORN

Pluspunkte für biodynamische

Getreidezüchtung

• Sorten aus der biodynamischen Getreidezüchtung bevorzugt

• Biodynamische Präparate im Einsatz, um dank der Vermittlung

kosmischer Kräfte die Pflanzengesundheit zu stärken und die

Reifefähigkeit zu unterstützen

• Hofeigener Kompost schafft fruchtbare Böden

• Wertvoller Dünger entsteht aus dem Mist der Rinder und wird

mit den Kompostpräparaten geimpft

• Erzeugung biodynamischer Lebensmittel ohne den Einsatz von

chemisch-synthetischen Dünge- und Spritzmitteln

• Handwerkliches Können statt künstlicher Zusatzstoffe

• Keine Zusätze wie Ascorbinsäure oder Magnesiumcarbonat,

die laut EU-Bio-VO zulässig sind, für Demeter-Mehl erlaubt

Frühjahr 2013 | Demeter Journal | 7

V E R S T E H E N

Page 8: Demeter Journal 17

des Lichtkornroggens

farbigeLebendigkeitDie

AUF HOF KLOSTERSEE KULTIVIERT UND VEREDELT

V O R O R T

Page 9: Demeter Journal 17

Wenn Knut Ellenberg von seinem Lichtkornroggen erzählt, entstehen vor den Augen der Zuhörer selbst an trüben Tagen leuchtende Farben. Genüsslich lässt sich der Bauer von Hof Klostersee allein schon den Namen auf der Zunge zergehen: Liiiiicht-korrrrn-rogggggen. „Ein ganzes Universum tut sich da auf“, lächelt er verschmitzt und lädt gern ein in dieses Universum einer biodynamisch gezüchteten Getreidesorte, die hier im Norden mit Freude und einer Portion Stolz angebaut wird.

Züchter ist Karl-Josef Müller aus Darzau (Züchterpor-

trät auf Seite 32). Er entwickelte innerhalb von etwa

zehn Jahren die genetische Basis für diese neue Rog-

gensorte mit hellen Körnern, wie sie früher in Mitteleuropa

häufiger anzutreffen waren. Erst die neuzeitliche Roggen-

züchtung hatte die grau-grünen Kornfarben bevorzugt und

die hellkörnigen Sorten verdrängt. Müller nutzte für die Ent-

wicklung seines Lichtkornroggens über lange Jahre biodyna-

misch angebaute Roggensorten, unter anderem auch den so-

genannten Schmidt-Roggen der Linie Irion (Seite 32). Seit

1989 wurde dafür in der Getreidezüchtung Darzau Ähre für

Ähre, ja sogar Korn für Korn ausgelesen, vom Wind bestäubt

und im Wechsel von winter- und sommernahem Anbau auf

leichten bis mittleren Böden unter Demeter-Bedingungen auf

Betrieben der Region kontinuierlich angebaut. Der lange

Weg zur neuen Sorte ist übrigens für alle Interessenten trans-

parent und kann im Internet nachgelesen werden. Das gehört

zu den Prinzipien der Assoziation biodynamischer Pflanzen-

züchter und ist Bestandteil der Demeter-Richtlinien für

Züchtung. Die Öko-Pioniere waren die Ersten, die sich über-

haupt Vor gaben für diesen wichtigen Bereich auferlegten –

um Qualität von Anfang an zu ermöglichen. Und nur bei

Demeter gibt es zertifizierte Sorten aus der Züchtungsarbeit.

Lichtkornroggen war die erste biodynamisch gezüchtete Sor-

te, die diese Anerkennung bekam. Vom Bundessortenamt

wurde er am 23. 9. 2011 als erste Erhaltungssorte zugelassen.

Hell und glänzend auf dem FrühlingsfeldAll das hat Knut Ellenberg im Hinterkopf, wenn er sein

Lichtkornroggenfeld besucht. Sein Herz geht auf angesichts

der Helligkeit, Lichtfülle und des Glanzes im Frühjahrs-

wachstum. Nach dem Dreschen wird auch das Stroh mit die-

ser charakteristischen Färbung begeistern. Aber bis dahin

sind noch ein paar Monate Zeit.

Bei der Aussaat im September hat der Landwirt rund 100 Kilo

Saatgut pro Hektar gestreut. „Dabei darf nicht viel Erde

drauf“, erläutert Ellenberg. „Der Lichtkornroggen will die

Glocken läuten hören.“ Auf Klostersee ist er als letzte Kultur

in der siebenjährigen Fruchtfolge dran – also nach Kleegras,

Weizen, Raps, Dinkel, Gerste, Hafer-Erbsen-Gemenge und

Triticale. Jetzt nach dem Winter strahlt die längst gekeimte

Saat in lichtem Grün über den satten Umbratönen der Acker-

krume.

Bald wird das Lichtkorn halbhoch stehen und das typische

„Blaue Band des Roggen“ erscheinen lassen. Es durchzieht

nach dem Ährenschieben auf halber Höhe horizontal den Be-

stand. Hier im Lichtkornroggen wirkt dieses sonst so schwere

blaugrüne Band wie aufgehellt. Es kontrastiert die Grüngelb-

Nuance der Gerste mit dem festeren Ton des Hafer. Für den

geschulten Blick von Knut Ellenberg zeigt sich dahinter noch

mehr: „Da scheinen alle anderen Kulturen mit ihren jeweili-

gen Qualitäten durch.“

Für Knut Ellenberg geht es auf Hof Klostersee um Erhalt und

Aufwertung der Böden

Frühjahr 2013 | Demeter Journal | 9

V O R O R T

Page 10: Demeter Journal 17

Der Roggen blüht offen, seine Pollen ziehen bei Westwind als

fruchtbare Wolken über das Feld und erledigen die Bestäu-

bung. Zum Sommer hin gibt der Roggen dann richtig Gas.

Hier auf dem trockengelegten Seegrund, der dem Hof seinen

Namen gibt, wächst er mannshoch und bleibt dennoch stand-

fest. Auch beim Dreschen macht er den Bauern keine Proble-

me. „Wir waren vorsichtig mit dem Hornkiesel-Präparat, wir

wollten mehr die reife Verbindung mit dem Boden fördern“,

verrät Ellenberg. Wie geht das?

Wie sein Kollege Jonathan Kraul, der zweite Bauer der Hof-

gemeinschaft Klostersee, geht Knut Ellenberg über die Acker-

flächen, um feinsinnig zu erspüren, was fehlt. Dann treffen

sich die erfahrenen Biodynamiker und tauschen ihre Ein-

drücke aus. Beim Lichtkornroggen sind sie sich schnell einig:

Dem fehlt gerade das Fladenpräparat. Also wird das gerührt

und fein vernebelt ausgebracht.

Der Erfolg gibt ihnen recht. Die Bauerskollegen der Gegend

müssen täglich an diesem Lichtkornroggen-Feld vorbeifah-

ren. „Da kamen einige und haben gesagt: bei dem Roggen –

da stell ich doch auch um auf biodynamisch.“ Kein Wunder,

dass das Klostersee-Team mit leicht stolzgeschwellter Brust

daneben steht.

Wie ein kalter Guss wirkt dagegen dann das Telefonat mit

der Erzeugergemeinschaft, die nach der Ernteprognose fragt,

um einschätzen zu können, was im Herbst an Müller und

Hersteller abgegeben werden kann. „Da liegt diese unge-

wöhnliche, neue Sorte gerade mal einen Euro über dem Preis

der normalen Roggensorten“, zuckt Ellenberg mit den Schul-

tern. Eigentlich bräuchte er deutlich mehr, bisher kann die

besondere Qualität der Sorte jedoch kaum bis an den Laden-

tresen hin vermittelt werden. Wie lässt sich das in Zukunft

besser ausgleichen?

Körner, Mehl und Backwaren

Glücklicherweise gibt es inzwischen Demeter-Partner wie

den Getreidespezialisten Bauckhof, der Lichtkornroggen

ganz neu im Kilo-Beutel und als Mehl anbietet, oder Bäcke-

reien wie das Märkische Landbrot in Berlin, die sich von

der Begeisterung für Lichtkornroggen haben anstecken lassen.

Die Klostersee-Menschen (von links nach rechts: Alberto Ariberti, Gerlinde Ariberti, Sophie Kraul, Jonathan Kraul, Knut Ellenberg und

Kristine Ellenberg) wollen in einer lebendigen, tragfähigen Hofgemeinschaft nicht nur zusammen arbeiten und leben, sondern auch Zeichen

setzen: pflegerisch und behutsam mit der Erde umgehen, neue Formen des Miteinanders finden und kulturelle und soziale Ansätze in

das Hofleben miteinbeziehen

10 | Demeter Journal | Frühjahr 2013

V O R O R T

Page 11: Demeter Journal 17

Seit 1987 wird Hof Klostersee biologisch-dynamisch bewirt-

schaftet. Direkt an der Lübecker Bucht vor dem Kellenhusener

Forst mit seinen uralten Eichen sind hier ein Hofladen, die eigene

Bäckerei, eine Käserei, Ferienwohnungen und die Alte(n)scheune

als Wohnprojekt für Senioren entstanden. 160 Hektar landwirt-

schaftliche Nutzfläche an der Ostsee zwischen Grömitz und

Kellenhusen säumen den Weg vom Hof bis zum Strand. Rund

80 Hektar sind Ackerland. Raps, Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste,

Hafer-Erbsen Gemenge, Triticale, Rotkleesaatvermehrung und

Kleegras werden angebaut, selbst weiterverarbeitet oder an De-

meter-Partner weitergegeben. Rapsöl zum Beispiel wird in Hes-

sen gepresst, Getreide geht auch an benachbarte Demeter-Bäcker

und die Erzeugergemeinschaft der Demeter Bauern. Ein Anteil der

Ernte wird zur Saat – ein weitgehend geschlossener Betriebs-

organismus mit individueller Ausprägung – ganz im Einklang mit

dem biodynamischen Ideal. Dazu gehört natürlich auch, dass das

Futter für die Tiere auf dem Hof selbst angebaut wird. 55 Milch-

kühe und ihre Nachzucht tummeln sich im Stall und auf den Wei-

den. Auch der Erhalt samenfester Getreide- und Gemüsesorten

wird auf Klostersee gepflegt. Und für den bäuerlichen Nachwuchs

wird Ausbildung auf Hof Klostersee seit Jahren großgeschrieben.

Sowohl Azubis der Freien Ausbildung Norddeutschland als auch

der konventionellen Ausbildung zum Landwirt absolvieren auf

dem vielfältigen Betrieb ihre Lehrjahre.

Hof Klostersee in der Lübecker Bucht

Kristine Ellenberg und das Team in der Hofbäckerei zaubern aus dem

Korn vom eigenen Acker ein großes Sortiment an Broten, Brötchen,

Kuchen und sogar Torten für den Hofladen

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ErdverbundenWir arbeiten seit 40 Jahren, als erste Demeter-

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Frühjahr 2013 | Demeter Journal | 11

V O R O R T

Page 12: Demeter Journal 17

Joachim Weckmann und sei-

ne Mitarbeiter backen ein

Lichtkornroggenhonigsalz-

brot und das Engelbrot, das

überdies ein soziales Projekt

fördert. Der Geschäftsführer

und Gründer des Landbrots

trifft Knut Ellenberg im Demeter-Grundlagenforum, als es

um die Qualität der Zusammenarbeit über die Wertschöp-

fungskette hinweg geht. Nach der plastischen Schilderung

der Lichtkorn-Geschichte von Klostersee meint er: „Bevor ein

Bauer etwas anbaut, kann er sich auch mit seinem möglichen

Abnehmer über Preis und Menge austauschen.“

Weckmann ist Mit-Initiator des Märkischen Wirtschaftsver-

bundes mit dem Markenzeichen „fair & regional“. Wesent-

lich sind da die runden Tische, die zu jeweils einer Produkt-

gattung stattfinden. Am runden Tisch Getreide sitzen zwei

Bäcker, zwölf Bauern und ein Müller zusammen. Wenn sie

sich anonymisiert Fairness im Handeln miteinander bescheini-

gen, darf das Brot, das aus dem entsprechenden Getreide ge-

backen wird, das auffällige „fair & regional“-Logo tragen. Ver-

braucherinnen und Verbraucher orientieren sich gern daran.

Jonathan Kraul freut sich, wenn die Ernte gut eingefahren ist und das Korn in Säcke verpackt werden kann

Wie kommen Preis und Wert in Einklang?„Wer sich so auf Augenhöhe begegnet, trägt dazu bei, dass

aus der Wertschöpfungs- eine Wertschätzungskette wird“,

betont Joachim Weckmann. Anbauplanung über zwei Jahre

mit fest vereinbarten Abnahmemengen und einer gemeinsam

erarbeiteten Preisgestaltung gehören zum Prinzip des runden

Tisches. „Da erfahren wir als Bäcker zum Beispiel, dass der

Landwirt Geld braucht, um eine neue Maschine anzuschaf -

fen und das bekommt er dann auch schon mal vor der Ernte“,

beschreibt Weckmann die Zusammenarbeit. Er ist sich sicher:

„Das Gespräch ist heilsam. Es hilft, gemeinsam das Markt-

geschehen anzuschauen. Wer wirtschaftlich erfolgreich sein

will muss die Bedürfnisse anderer erfüllen.“ Die biodynami-

sche Gemeinschaft stellt sich der Aufgabe. Sie will Begeg-

nungsräume schaffen wie die bei „fair & regional“ und eine

Begegnungskultur entwickeln. „Diese durchaus emotionale,

soziale Verbindung ist unschlagbar“, so die gemeinsame

Überzeugung. Dabei geht es auch darum, die Schöpfungs-

kette sichtbar zu machen und den Mut zu entwickeln, den

Preis zu fordern, den es braucht. „Dann bleiben Preis und

12 | Demeter Journal | Frühjahr 2013

V O R O R T

Page 13: Demeter Journal 17

Mit dem Projekt „Genussrechte“, auch Kuhaktien genannt, verbin-

det sich Klostersee noch unmittelbarer mit seinem Umfeld. Enga-

gierte Verbraucherinnen und Verbraucher können sich finanziell

beteiligen, damit die Entwicklung des Hoforganismus in allen sei-

nen Facetten ermöglicht wird. Ein Genussrecht ist keine Einlage

im Sinne des Aktiengesetzes, sie ist aber in vielen Bereichen ver-

gleichbar mit einer Aktie. Genussrechte sind seit Jahren eine be-

liebte Finanzierungsform der sozialen Landwirtschaft. Das Klos-

terseeer Genussrecht ist eine Einlage mit Eigenkapitalcharakter.

Jeder erhält in Abhängigkeit von dem erwirtschafteten Ergebnis

auf seine Einlage eine feste Verzinsung. Im Hofladen kann das

Guthaben jederzeit zum Einkauf der hofeigenen Produkte ver-

wendet werden. Wer weiter weg lebt, bekommt den Naturalzins

als Paket mit Hoferzeugnissen zugesandt. 200 Genussrechte oder

Privatdarlehen im Wert von je 500 Euro werden vom Verein Hof

Klostersee angeboten. Damit wird dann ein Teil der Baukosten des

neuen Kuhstalls finanziert.

Verbraucher zeichnen Genussrechte

Kuhaktie verspricht Naturalzins

Wert nicht länger Gegensätze“, überlegt Joachim Weckmann

und dem kann Knut Ellenberg zustimmen.

Die Kunden auf Hof Klostersee sehen es sicherlich ähnlich.

Sie genießen es, mit wie viel Phantasie und Liebe Kristine

Ellenberg, Barbara Höper und Akelei Klee in der Hofbäcke-

rei aus dem Korn vom eigenen Acker ein großes Sortiment

an Broten, Brötchen, Kuchen und sogar Torten für den Hof-

laden zaubern.

Ob manche von ihnen da sogar die Besonderheit des Licht-

kornroggens erfahren, die sich in der Bildekräftearbeit zeigt,

dem Wahrnehmen von Kräftewirkungen der Lebensmittel?

„Da kommt ein unverwechselbarer Charakter durch, der eine

wunderbare Aufrichtung und Helligkeit vermittelt“, erläutert

Züchter Karl Josef Müller, der auch einen künstlerischen

Sinn für seine Selektion in der Sortenentwicklung nutzt.

Ganz unmittelbar auf der Zunge und am Gaumen erlebbar

ist, wie locker und angenehm mild die Lichtkornroggen-

Brote schmecken. Genau passend zum Farbspiel vom blauen

Band über der Ackerkrume im Frühling hin zum Grüngelb-

ton zwischen Gerste und Hafer, oder?

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www.darzau.de www.fair-regional.de

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Frühjahr 2013 | Demeter Journal | 13

V O R O R T

Page 14: Demeter Journal 17

Getreide erkennenWas wächst denn da?

1 WEIZENVöllig ohne Grannen, also ganz ohne Härchen, lässt sich

Weizen gut erkennen. Die Körner stehen dicht an dicht in

schöner Aufrichtung.

2 DINKEL Auch der Dinkel, der als Urweizen gilt, hat keine Grannen.

Im Unterschied zu Weizen zeigt sich die Ähre eher locker,

die Körner sitzen weiter auseinander.

3 ROGGENHat mittellange Grannen, die meist gleich lang sind.

Charakteristisch ist die grünlich-gelbe Färbung.

4 GERSTEZeigt die längsten Grannen, die auf einer Höhe deutlich

über den Körnerreihen enden. Die Ähren neigen zum

leichten Herunterhängen.

5 HAFERSeine Fruchtstände wachsen weit verzweigt in langen,

wendigen Rispen.

6 EMMER Ist eines der ältesten Getreide überhaupt. Er gilt als

Verwandter des Weizens und wird wegen seines nussigen

Aromas geschätzt.

7 GRÜNKERNIst unreifer, in der Milchreife geernteter Dinkel, der über Buchenholzfeuer gedarrt (getrocknet) wird. Diesem Prozess

verdankt er sein charakteristisches Aroma. Wie der Name verrät sind die Körner grünlich gefärbt. Entdeckt wurde dieser

Getreideschatz durch eine Notsituation: In regenreichen Sommern reifte der Dinkel nicht aus. Findige Bauern ernteten ihn

trotzdem und trockneten ihn über dem Feuer.

1 2 3 4 5 6 7

14 | Demeter Journal | Frühjahr 2013

K E N N E N L E R N E N

Page 15: Demeter Journal 17

1 2

3ErdmannHauser arbeitet direkt mit

Demeter-Bauern der Region zusam-

men. Warum ist das für Sie und Ihr

Unternehmen wichtig?

Es geht in unserer Arbeit letztlich nicht

um zertifizierte Lieferungen, sondern

um eine Kulturaufgabe. Land-Wirt-

schaft heißt ja in anderer Sprache auch

noch Agri-Kultur und auch das deut-

liche Wort WIRt-schaft hat noch einen

Bewusstseinsursprung, der unseren Vor-

stellungsgewohnheiten entfallen ist.

Blindes Vertrauen nutzt da so wenig,

wie auf der anderen Seite schiere Doku-

mentenkontrolle.

Was zeichnet diese Zusammenarbeit

aus?

In der persönlichen Beziehung und Be-

gegnung können wir das Gefühl für die

gemeinsame Verantwortung in der Sa-

che stärken und uns gegenseitig helfen.

Welche Rolle spielen biodynamisch

gezüchtete Sorten für Ihre Arbeit –

und für den Genuss Ihrer Kunden?

Wir zehren in der Getreideernährung ja

mehr oder weniger unbewusst von Kul-

Als Spezialist für Getreideprodukte setzt

die Firma ErdmannHauser ganz auf

biodynamische Qualität – und unter-

stützt die Züchtungsarbeit für beste

Getreidesorten. Gründer und Geschäfts-

führer Karl Huober setzt seine Arbeit in

einen größeren Kontext.

turleistungen der Ver-

gangenheit. Durch die

Arbeit in der Züchtung und in

der Saatgutpflege können diese Zusam-

menhänge und die Zukunftsaufgaben

erst bewusst werden. Deshalb unter-

stützen wir seit vielen Jahren die Züch-

ter, die sich bemühen die „Schrift“ der

Pflanzen zu berücksichtigen und lesen

zu lernen. Und wir schlagen damit als

Hersteller eine Brücke zum Bewusst-

sein unserer Kunden und Konsumen-

ten. In dem Maße, wie das Verständnis

Raum erhält, wächst auch die Freude

am Produkt und die Qualität wird

besser wahrgenommen. Das Qualitäts-

bewusstsein kann sich entwickeln.

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Der Kulturaufgabe gerecht werden

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Page 16: Demeter Journal 17

BRAIN FOOD

BESSER KONZENTRIEREN – ABER WIE? ONZENTRIEREN – ABER WIEEN – A

Was ist das eigentlich: Konzent-ration? Und wie lässt sie sich fördern? Welche Rolle kann dabei die richtige Ernährung spielen? Die Herausforderungen in Beruf und Alltag verlangen oft ein hohes Maß an Konzentration, auch über längere Zeiträume.

Konzentration kommt vom lateinischen

concentra – was so viel bedeutet wie

„zusammen zum Mittelpunkt“. Laut

Wikipedia ist sie die willentliche

Fokussierung der Aufmerksamkeit auf

eine bestimmte Tätigkeit, das Erreichen

eines kurzfristig erreichbaren Ziels oder

das Lösen einer gestellten Aufgabe.

Also ist Konzentration so etwas wie

Denkenwollen, Aufmerksamkeit wird

aktiv gelenkt. Störende Wahrnehmun-

gen werden bewusst ausgeblendet. Wer

konzentriert sein will, kann über die

Ernährung seinen Willen, das heißt die

Handlungsfähigkeit im Denken, stär-

ken. Das gelingt, wenn Nervensystem

und Gehirn mit Energie und hilfrei-

chen Substanzen versorgt werden.

Die Energie gewinnt die Pflanze durch

die Photosynthese, hat sie für unsere Er-

nährung sozusagen verinnerlicht. Diese

Licht- und Wärmekräfte, die von der

Sonne einstrahlen, muss der Mensch im

Stoffwechselprozess regelrecht gewin-

nen. Schließlich ist der Mensch kein

simples Rohr, durch das die Nahrungs-

energie „hineinrutscht“. Der Mensch

muss die Nahrung erst abbauen, dann

resorbieren und entsprechend im Stoff-

wechsel bereitstellen oder lagern. Auch

der aus den Kohlenhydraten gebildete

Zucker als schneller Energiespender lan-

det daher nicht automatisch im Kopf.

Verschiedenste körpereigene Hormone

und Enzyme müssen dafür mitwirken.

Beim Diabetiker zeigt sich zum Teil

dramatisch, wenn das nicht funktio-

niert. Fehlt Insulin oder ist es nicht

wirksam, bleibt der Zucker im Blut,

die Zellen hungern. Grundsätzlich ist

eine vielseitige, vollwertige Nahrung

wichtig, die nicht nur Energie als Koh-

lenhydrate enthält, sondern reich ist an

Mineralstoffen, Spurenelementen, Vita-

minen und sekundären Pflanzenstoffen

in ihrem natürlichen Zusammenhang.

Vollwertiges Frühstück bildet die BasisStudien zur Auswirkung des Früh-

stücks auf die geistige Leistungsfähig-

keit von Kindern beweisen das. Neben

anderen Faktoren wie Lebensführung

und Erziehung zeigt sich der positive

Einfluss eines vielseitigen Schulfrüh-

stücks. Ein zuckerreiches Frühstück

führt zwar rasch Energie zu, hält aber

nicht lange an. Die Konzentration lässt

bald nach. Werden dagegen komplexe

Kohlenhydrate wie in vollwertigen Ge-

treideflocken gegessen, so erfolgt der

Abbau im Darm, die Resorption ins

Blut und die Bereitstellung für das Ge-

hirn langsamer, dafür aber stetiger. Da-

durch wird die Konzentrationsfähigkeit

gesteigert und bleibt auch länger anhal-

tend – ideal für den Schulvormittag.

Wenn immer mehr Frühstückscerealien

Mit der richtigen Ernährung die Willenskraft fördern

W I S S E N S W E R T

Page 17: Demeter Journal 17

viel Zucker oder entsprechende Sü-

ßungsmittel enthalten, ist das also kon-

traproduktiv – gerade unter dem Blick-

winkel der Konzentrationsförderung.

Also lautet die Alternative „selber ma-

chen“. Ein Flockenmüsli mit frischem

Obst und Milch oder Joghurt oder ent-

sprechenden Zutaten ist die bessere

Alternative und ganz schnell fertig.

Substanzen powern das NervensystemWahre Wunderwerke sind Nüsse und

Kerne wie Mandeln dank wertvoller

Fette und Fettbegleitstoffe wie Lezithi-

nen und anderen Phosphatiden. Sie gel-

ten schon lange als konzentrationför-

dernd. Wie so oft entscheidet auch hier

die Dosis. Die Nerven im menschlichen

Organismus sind genau von solchen

Fetten umgeben. Lezithin dient häufig

in verarbeiteten Produkten als Emulga-

tor. Dafür wird es aus dem ursprüng-

lichen Lebensmittel isoliert. Dagegen

erhält der Mensch das Lezithin in Öl-

saaten und Nüssen im Zusammenhang

des ganzen Lebensmittels. Für hoch

verarbeitete Speiseöle wird es durch die

Raffination entfernt und fehlt dann in

der Nahrung. Also immer auf den Ver-

arbeitungsgrad der Öle schauen, um

optimale Nahrungsqualität zu bekom-

men. Demeter-Öle werden grundsätz-

lich nicht raffiniert. Wer kennt nicht

das viel gepriesene Studentenfutter, das

schon im Namen die konzentrations-

fördernde Wirkung trägt. Die Kombi-

nation aus Nüssen und Trockenfrüch-

ten wie Rosinen liefert Energie und

Substanzwirkung – ideal also als Snack

für Zwischendurch.

Stoffwechsel: Den Typ erkennen Neben dem Faktor Ernährung spielt

auch der unterschiedliche Stoffwechsel-

typ eine wichtige Rolle bei der Frage

konzentrationsfördernder Ernährung.

So gibt es Menschen, die gleich mor-

gens genügend Energie mobilisieren

können. Sie müssen nach der Essens-

pause der Nacht nicht sofort etwas zu

sich nehmen. Andere verlangen nach

der Nachtpause eine Energiezufuhr,

weil der Körper nicht genügend zur

Verfügung stellen kann. Gerade diese

Menschen müssen gut und in aller

Ruhe frühstücken, sonst leiden sie gleich

an mangelnder Konzentration. Abends

brauchen diese Menschen dann eher

weniger Essen – ganz im Gegensatz zum

Frühstückspausierer. Also unbedingt

mal genau in den eigenen Körper hin-

einhorchen und den Stoffwechseltypus

identifzieren. Eltern sind gefordert, die

Individualität ihres Kindes zu erkennen

und durch entsprechende Früh- bzw.

Spätstück-Angebote gezielt zu stärken.

Dann ist Konzentration ein Kinderspiel.

Dr. Petra Kühne ist als Ernährungs-

wisssenschaftlerin spezialisiert auf an-

throposophische Ernährungslehre.

www.ak-ernaehrung.de

Was braucht das Gehirn um leistungs-

fähig zu sein? An allererster Stelle stehen

Flüssigkeit, Wasser oder ungesüßte Tees.

Vollkorngetreide, Gemüse und Obst

Milchprodukte, Nüsse und Samen, hoch-

wertige pflanzliche Öle, Hülsenfrüchte,

Tofu oder Sojamilch – an letzter Stelle

rangieren beim „Brainfood“ Fleisch oder

Fisch.

Schlau essen

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Frühjahr 2013 | Demeter Journal | 17

W I S S E N S W E R T

Page 18: Demeter Journal 17

Auf diese Frage gibt Nanowatch.de

die Antwort. Der Bund für Umwelt

und Naturschutz Deutschland

(BUND) hat inzwischen mehr als

1 000 Nano-Produkte im Internet in

einer Datenbank aufgelistet. Nano-

watch.de ist jetzt auch als mobile

Seite für Smartphones verfügbar –

genau richtig für unterwegs. www.nanowatch.de

Bio gut für das Klima Der Bio-Landbau bindet mehr Kohlenstoff aus der Atmosphäre in die organische Bodensubs-

tanz zurück und trägt so zur Minderung des Klimawandels bei. Zu diesem Schluss kommt

eine Gruppe von internationalen Klimaexperten. Unter der Leitung des Forschungsinstituts

für biologischen Landbau (FiBL) hat die Gruppe erstmals Daten von 74 Vergleichsstudien aus

der ganzen Welt ausgewertet.

Eine Analyse von 74 in aller Welt erschienenen Studien hat ergeben, dass die Kohlenstoff-

vorräte in biologisch bewirtschafteten Böden durchschnittlich um 3,5 Tonnen pro Hektar

höher sind als in nichtbiologisch bewirtschafteten Böden. Aufgrund von 20 Studien konnten

die Forschenden zudem berechnen, dass biologisch bewirtschaftete Böden bis zu 450 kg

mehr atmosphärischen Kohlenstoff pro Hektar und Jahr speichern können. Signifikant

höhere Kohlenstoffgehalte wurden auf Betrieben nachgewiesen, die keine Hofdünger von

außen zugeführt hatten.

www.pnas.org/content/early/2012/10/10/1209429109.full.pdf+htmlSekem fordert Saatgutfreiheit

SEKEM, das ägyptische Demeter-Pionierpro-

jekt, hat eine Erklärung zur Saatgutfreiheit

unterzeichnet. SEKEM unterstützt die welt-

weite Kampagne zur Freiheit des Saatguts,

initiiert von Vandana Shiva, der Trägerin des

Alternativen Nobelpreises. Sekem-Bauern ver-

mehren für Saatgutzüchter in Europa biologi-

sches Saatgut, betreiben für den Anbau in

Ägypten Erhaltungszüchtung, um die Eigen-

schaften der Sorten über die Jahre zu erhal-

ten und für Heilkräuter und Gewürze wird

durch gezielte Selektionszüchtung und das

Einführen neuer Sorten an einer Verbesserung

gearbeitet.

www.sekem.com

Wo ist Nano drin?

Mit zwei neuen Betrieben zeigt sich das biodynamische Wachstum in Spanien stabil. Neu hinzuge-

kommen sind ein Winzer und ein Obstbauer. Mit einem weiteren Bananen-Projekt meldet sich die Domini-

kanische Republik. Auf der Finca Villa Lobo werden auf 75 Hektar vornehmlich Bananen angebaut, die be-

reits „in Umstellung auf Demeter“ zertifiziert sind. Auch der zweite Demeter-Betrieb in China ist inzwischen

zertifiziert. Zur bereits anerkannten Phoenix Farm kommt das Bama-Projekt. Dort wächst auf 30 Hektar

hauptsächlich Reis. In Chile wurde ein kleinerer Avocado-Betrieb mit 8,5 Hektar Fläche „in Umstellung auf

Demeter“ anerkannt. Granatäpfel in Demeter-Qualität kommen nach drei Jahren Umstellungszeit von der

Adana Farm in der Türkei. Es werden auf 152 Hektar hauptsächlich Granatäpfel für die Saftherstellung und

einige Aprikosen kultiviert. www.demeter.net

Mehr Demeter in aller Welt

A K T U E L L

18 | Demeter Journal | Frühjahr 2013

Page 19: Demeter Journal 17

Naturparke erleben mit Handicap

Der Verband Deutscher Naturparke e. V.

(VDN) stellt Angebote für Menschen mit

Handicap als E-Magazin zur Verfügung.

Durch die Verwendung unterschiedlicher

Piktogramme wird auf den ersten Blick

deutlich, für welche Zielgruppe das Ange-

bot interessant sein könnte: barrierefreie

Wanderwege, Exkursionen mit Gebärden-

dolmetscher, tastbare Reliefkarten, die ei-

nen Überblick über die jeweilige Region

verschaffen, Schifffahrten für Rollstuhl-

fahrer, Duft- und Tastgärten für blinde

Menschen sowie barrierefreie Besucher-

zentren.

www.naturparke.de/barrierefrei

Nachdem Couchsurfing schon recht verbreitet ist, gibt es nun auch die Möglichkeit, in fremden

Gärten zu zelten. Für fünf Euro pro Nacht kann sich jeder bei „Camp in my garden“ seinen

Wunschgarten suchen. Wer Wohnwagen bevorzugt, schaut bei www.huettenpalast.de.

www.campinmygarden.com

Märkisches Landbrot für die Kältehilfe

Bei Demeter-Partner Märkisches Landbrot in Berlin wird „Engel brot“ gebacken. Mit diesem

Spendenbrot unterstützen die Bäcker das „Frostschutzengelprojekt“ für die Berliner Kältehil-

fe. Kreiert wurde dafür ein leichtes, aromatisches Brot aus 100 Prozent biodynamisch ge-

züchtetem Vollkorn-Lichtkornroggen, dem Bioland-Honig und naturbelassenes Atlantik-

meersalz aus Portugal seinen besonderen Geschmack verleihen. Sternekoch Kolja Kleeberg

ist prominenter Pate der Aktion. Beim Kauf eines dieser 750 g Kastenbrote gehen 30 Cent an

das Kältehilfeprojekt „Frostschutzengel“.

www.landbrot.de

Campen infremden Gärten

Bürger AG gegen Energiepfl anzen

Die Teilnehmer des von der Bürger AG

für nachhaltiges Wirtschaften Frankfurt-

RheinMain (Bürger AG) veranstalteten

Regionalkongresses plädieren dafür, keine

weiteren landwirtschaftlichen Flächen

für Agrogasanlagen zu „verbrauchen“. Sie

waren sich einig, dass die regionalen Ka-

pazitäten zur „Selbstversorgung“ der Regi-

on FrankfurtRheinMain ausreichen wür-

den. Hierzu müsse jedoch der Bioanteil

weiter steigen, die Vermarktung und Ver-

netzung verbessert und vor allem der

durch Energiepflanzen-Anbau resultieren-

de Druck auf die verfügbaren Flächen so-

fort gestoppt werden.

www.buerger-ag-frm.de

A K T U E L L

Frühjahr 2013 | Demeter Journal | 19

Page 20: Demeter Journal 17

VIELFALT DIE GANZE

der Demeter-Getreideprodukte

Bauckhof, Davert, ErdmannHauser, Härdtner, Natur-

kornmühle Werz, Naturata, Spielberger sind die be-

kannten Verarbeiter und Hersteller. Ganze Körner,

Mehl in allen Ausmahlungsgraden, Kleie, Grieß, Flocken

solo und als Drei-, Vier- oder Sechskorn-Variante, Graupen

sind Standard. Neben Weizen, Roggen, Dinkel, Hafer finden

sich auch Amaranth, Buchweizen, Bulgur, Couscous, Ein-

korn, Emmer, Polenta sowie Grünkern im Angebot.

Spezialitäten sind etwa das Thermogetreide Kornfix von

Bauckhof, das tibetische Tsampa aus Gerste von Erdmann-

Hauser, feines Hefezopfmehl von Spielberger oder die Gold-

keimlinge aus Dinkel von Härdtner und – etwas weiter ge-

fasst – der Getreidekaffee von Naturata oder der Gerstentrank

von Beutelsbacher. Duftender Basmatireis von Davert darf da

natürlich nicht fehlen. Nicht zu vergessen die Nudel-Vielfalt

– nicht nur aus Hartweizen.

Biodynamische Sorten aus der Demeter-Züchtungsarbeit

werden sichtbar im Lichtkornroggenmehl von Bauck, in di-

versen Mehlen von Spielberger dank der biodynamischen

Sorten von Berthold Heyden und dem Keyserlingk-Institut

in Salem, bei ErdmannHauser mit der biodynamischen Gerste

von Karl-Josef Müller im Bulgur und natürlich in Broten

wie dem Lichtkornroggenbrot vom Märkischen Landbrot in

Berlin.

Der Klassiker

Die blauen Haferflocken-Tüten von Gehrsitz sind fast schon

Kult. Georg Gehrsitz hat sich bereits in den 1950er Jahren

auf die Herstellung biodynamischer Demeter-Haferflocken

spezialisiert. Kein Wunder, machte er doch in englischer

Wenn wir alle Demeter-Getreideangebote auflisten wollten, hätten wir einen Katalog drucken müssen. In den Hofläden, Bio-Super-märkten und Naturkostfachgeschäften finden qualitätsorientierte Kunden wirklich für jede Essenssituation das richtige Demeter-Produkt auf der Basis gehaltvoller Körner.

FÜR JEDE ESSENS-SITUATION DAS RICHTIGE ANGEBOT

20 | Demeter Journal | Frühjahr 2013

W A R E N K U N D E

Page 21: Demeter Journal 17

Kriegsgefangenschaft die Erfahrung, wie lebensrettend Ha-

ferflocken waren. Längst führen seine Nachfolger Peter und

Christel Gehrsitz die Mühle am Neuen Hafen in Würzburg.

Ganz im Sinne des Vaters wird die schonende Verarbeitung

gepflegt, um die wertvollen Inhaltsstoffe des Grundnah-

rungsmittels zu bewahren. 17 Mitarbeiter sorgen dafür, dass

jährlich rund 6 000 Tonnen Getreide weiterverarbeitet wer-

den. Gehrsitz ist Flockenspezialist: „Das ist unsere Kompe-

tenz“, betont Peter Gehrsitz mit berechtigtem Stolz.

Das mögen Kids

Wenn der Nachwuchs mal kein Müsli mag oder Flocken zu

langweilig findet, sorgen die Demeter-Cornflakes von Bauck-

hof für Abwechslung am Frühstückstisch. Und ab und zu

darf es dann sogar mal die Variante mit Schoko-Split sein.

Beeindruckend groß ist die Variationsbreite der Demeter-

Müslis: Es gibt sie puristisch, mit Früchten oder Nuss, scho-

kozart und mit Wellness-Faktor. Einfach mal durchprobie-

ren.

Getreide in der Küche

Getreide und Getreideprodukte in gut schließenden Dosen

oder Gläsern aufbewahren.

Frisch gemahlenes Mehl hat oft mehr Aroma als fertig ge-

kauftes. In vielen Bio-Läden werden Körner geschrotet oder

gemahlen. Viele Küchenmaschinen bieten auch einen Müh-

lenaufsatz.

Getreide wird zu Brot und Gebäck – klar. Aber auch zu Sup-

pe, Brei, Auflauf, Dessert, vegetarischen Krautwickeln oder

Bratlingen lässt es sich verarbeiten. Aus Couscous, Bulgur,

Polenta, Buchweizen und Hirse oder langsam und gut ausge-

quollenen Körnern wird mit einer würzigen Gemüsepfanne

ein vollwertiges Hauptgericht.

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Ich ermächtige die NaturStromHandel GmbH hiermit widerruflich, die fälligen Abschlags- und Rech-nungsbeträge von folgendem Konto einzuziehen:

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Frühjahr 2013 | Demeter Journal | 21

Page 22: Demeter Journal 17

Gourmet-Koch

mit den Demeter-Produkten des Jahres

HARALD LAATSCHKOCHT

G E N I E S S E N

Page 23: Demeter Journal 17

Harald Laatsch, Gourmet-Koch der fleur

de cuisine in Ulm, ließ sich von den für

die Wahl zum Demeter-Produkt des

Jahres von der Jury vorgeschlagenen

Demeter-Lebensmitteln zu kreativen

Rezepturen inspirieren. Während der

Biofach 2013 im Februar in Nürnberg

konnten die Gäste die Kreationen genie-

ßen. Da wurde serviert – Sie müssen

schon selbst aktiv werden, um außerge-

wöhnliche Geschmackserlebnisse mit

wirklich erlesenen Zutaten am eigenen

Esstisch zu zelebrieren. Der Aufwand ist gar nicht so groß – und das

Ergebnis überzeugt. Lassen Sie es sich schmecken.

Rote Bete Involtini 1 große Knolle Rote Bete ca. 350 g | 1 Lorbeerblatt | ½ TL

Kümmel | 1 TL Meersalz | Für die Pfannkuchen: 1/8 l Milch |

3 gehäufte EL Mehl | 1 Ei | Meersalz | Muskatnuss | Für die

Frischkäsecreme: 150 g Frischkäse | Prise Salz | Prise Zucker |

½ TL Balsamico | ½ TL Meerrettich gerieben | 20 g weiche

Butter

1 | Rote Bete waschen, in einem Topf mit Wasser bedecken,

Gewürze zugeben und abgedeckt weich kochen (ca. 1 Stun-

de). Abkühlen, schälen, in dünne Scheiben schneiden (ca.

1 mm).

2 | Zutaten für die Pfannkuchen mit dem Schneebesen zu

einem glatten Teig verrühren. In einer Pfanne mit wenig

Öl 2–3 dünne Pfannkuchen ausbacken.

3 | Frischkäse mit den Gewürzen, Essig und Meerrettich in

einem Wasserbad rühren bis die Frischkäsecreme Raum-

temperatur hat. Dann die weiche Butter unter die Masse

rühren.

4 | Die Pfannkuchen auf Klarsichtfolie legen und mit der

Hälfte der Masse bestreichen. Mit den Rote Bete Schei-

ben belegen. Die restliche Masse auf die Rote Bete strei-

chen und die Pfannkuchen mit Hilfe der Folie stramm

einrollen. Mindestens 2 Stunden durchziehen lassen, da-

mit die Frischkäsecreme mit der Butter schnittfest wird.

Tipp: Falls die Rote-Bete-Scheiben viel

Flüssigkeit absondern, mit etwas Küchen-

krepp trocken tupfen.

Crostini mit Oliventapenade 1 mittelgroße Tomate (ergibt ca. 40 g Tomatenwürfel) |

60 g schwarze Oliven ohne Stein | 40 g Tomatenmark |

5 g Balsamico | 10 g Olivenöl | 2 Prise Meersalz |

1 Prise Zucker | Etwas Pfeffer aus der Mühle | 10 Blättchen

Oregano klein gehackt oder 1 Msp. getrockneten Oregano fein

zerrieben | Für die Crostini: 8 Scheibchen italienisches Landbrot

oder alternativ 8 Scheiben Baguette | 30 g Olivenöl

1 | Tomate in kochendem Wasser blanchieren, Haut abzie-

hen. Kerne entfernen, Fruchtfleisch in kleine Würfel

schneiden. Oliven kleinhacken. Alle Zutaten mischen

und mind. 1 Stunde durchziehen lassen.

2 | Die Brotscheiben mit einem Pinsel von beiden Seiten mit

Öl bestreichen.

3 | Im Backofen mit Grillfunktion beide Seiten braun rösten,

oder in einer Pfanne von beiden Seiten anbraten. Oliven-

tapenade auf die gerösteten Brotscheiben geben und gleich

servieren.

Ofengetrocknete Amfissa Oliven

mit Stein in Olivenöl nativ exta

Gekochte Rote Bete im Vakuumbeutel

n

Frühjahr 2013 | Demeter Journal | 23

G E N I E S S E N

Page 24: Demeter Journal 17

Harald Laatsch ist Koch aus Leidenschaft, und das seit inzwischen

35 Jahren. Gerade mal 14 Jahre alt, fing er seine Lehrjahre im

Landgasthof Krone in Geislingen an. Vor 21 Jahren dann prägte die

Begegnung mit dem Familienunternehmen Wilken Laatschs beruf-

lichen Weg. „Damals war ich Bio gegenüber absolut skeptisch,

aber bei Wilken war es Bedingung, selbst wenn wir drei Mal so viel

bezahlen mussten für den Einkauf“, erinnert sich der 50jährige

Ulmer. „Überzeugt haben mich dann die Lebensmittel selbst – vor

allem die, die viel Wasser enthalten. Bei Weintrauben, Tomaten,

Gurken kann ich blind schmecken, ob sie biologisch angebaut

wurden, ein gewachsenes Lebensmittel sind oder ein getriebenes.“

Längst sind Bio- und vor allem die qualitätsvollen Demeter-Pro-

dukte für den Küchenmeister und diätetisch geschulten Koch eine

Selbstverständlichkeit. Sein Chef Folkert Wilken steht hinter der

gesunden Küche und hat sich auch für die Bio-Zertifizierung des

Hauses starkgemacht. Jeden Tag kocht Harald Laatsch mit dem

sechsköpfigen Team für die 170 MitarbeiterInnen und externe

Gäste. Zur Arbeit als Bereichsleiter Casino und Küchenchef bei der

Wilken GmbH. Hinzu kommt der Catering Service, die Wilken

Gourmet GmbH. Da ist Laatsch unter anderem auch zuständig für

die VIP-Gäste bei den Basketball-Spielen in Ulm.

„Die größte Freude sind zufriedene Gäste“, lächelt Harald Laatsch

verschmitzt und betont die Verantwortung gegenüber den Es-

sensgästen. Sie wissen es zu schätzen, dass die Speisen auf ihre

individuellen Bedürfnisse und Vorlieben abgestimmt werden,

jahres zeitlich passend sind und die Zutaten bevorzugt aus der Re-

gion stammen. Eier, Fleisch und Geflügel kommen von Familie

Schmid in Aalen-Westhausen. „Wenn ich auf diesem Demeter-Hof

sehe, wie die Hennen im großzügigen Stall mit Volieren leben,

zahle ich doch gern mehr für meine Eier. Oder wenn die Schweine

im offenen Stall mit Stroh-Einstreu samt Ferkeln ganz neugierig

auf mich zukommen und gestreichelt werden wollen – das ist ein-

fach etwas anderes als industriell hergestellte Schweinereien.“

Aber auch interna tionale direkte Verbindungen wie die zur Deme-

ter-Cooperative Salamita in Italien werden über viele Jahre hin-

weg intensiv gepflegt. Kein Wunder, dass der Vater zweier er-

wachsener Kinder zu Hause eher nicht am Herd zu finden ist. „Der

Job ist schon sehr zeitintensiv, oft auch an den Wochenenden. Da

hilft mir sehr, dass meine Frau dafür Verständnis hat und mich

unterstützt.“

www.fleur-de-cuisine.de

Tsampa Bällchen mit Chilidip 0,1 l Milch | 30 g Olivenöl | 1 Msp. Meersalz | 1 Prise gemah-

lene Muskatnuss | 60 g Tsampa | 1 Ei | 12 Korianderblätttchen

= ca. 3 g | ½ kleine Zwiebel = ca. 30 g | Für den Chilidip:

60 g Tomatenmark | 20 g Wasser | 20 g Agavendicksaft |

15 g weißer Basalmico | 1 Msp. Peperonipüree |

1 Msp. gemahlener Ingwer | 10 g Öl | ¼ rote Paprikaschote

1 | Milch mit Olivenöl, Salz und Muskat aufkochen. Tsampa

dazugeben, schnell glattrühren. Teig am Topfboden kurz

rösten, „abbrennen“ (Brandteig herstellen). Etwas abküh-

len lassen.

2 | Zwiebeln fein würfeln, Koriander klein hacken, zusam-

men mit dem Ei zur Masse geben und gut vermengen. Mit

Spritzbeutel kleine Bällchen auf Streifen von Backpapier

spritzen und die Bällchen auf den Papierstreifen in die Fri-

teuse geben.

3 | Papier abziehen. Die Bällchen bei 170 °C für ca. 2 Minu-

ten braun backen. Alternativ: Die Masse auf Backpapier

spritzen, die Bällchen mit Olivenöl bestreichen und im

Backofen bei 180 °C ca. 8 Minuten backen.

4 | Für den Chilidip die Paprikaschote in sehr feine Würfel

schneiden. Alle Zutaten mischen. Zu den Tsampabäll-

chen servieren.

Geschmack überzeugt Küchenmeister

und Gäste

Sonam’s Tsampa

24 | Demeter Journal | Frühjahr 2013

G E N I E S S E N

Page 25: Demeter Journal 17

Alblinsensalat an Schinkenwurst100 g Alblinsen (oder französische Berglinsen) | 500 ml Wasser |

1 Lorbeerblatt | ½ Karotte = ca. 20 g geschält | 1 Stück

Sellerie = ca. 20 g geschält | 2 Msp. Meersalz | 40 g Brannt-

weinessig | ½ TL Zucker | 20 g Öl | 80 g Schinkenwurst |

1 EL Schnittlauchröllchen

1 | Linsen mit Wasser und Lorbeerblatt zugedeckt weich

köcheln (ca. 45 Minuten). Karotte und Sellerie in feine

Würfel schneiden (ca. 3 × 3 mm). Zu den weichen Linsen

geben und einmal mit aufkochen.

2 | Salz, Zucker, Essig und Öl zugeben, abkühlen lassen.

3 | Schinkenwurst in kleine Scheibchen schneiden und mit

dem Schnittlauch unter die Linsen mischen.

Seidentofu mit Möhren-Chutney 150 g Seidentofu | 1 Msp. Meersalz | 2 Msp. gemahlener Ingwer |

1 Msp. Kurkuma | 1 Msp. gemahlener Koriander | ½ TL Zucker |

½ TL Zitronensaft | Für das Möhren-Chutney:

3 Karotten = ca. 200 g geschälte Karotten | 1 Stück Ingwer,

daumennagelgroß = ca. 10 g geschälter Ingwer | 20 g Öl |

200 ml Wasser | 100 ml Apfel-Mangosaft | Prise Meersalz |

Prise Zucker

1 | Alle Zutaten (außer die Zutaten für das Möhren-Cutney)

mischen und mit dem Mixstab cremig rühren.

2 | Möhren in feine Würfel schneiden ca. 3 × 3 mm. Ingwer

schälen, in sehr feine Würfel schneiden oder klein hacken.

Möhren und Ingwer in Öl andünsten, mit Wasser abge-

deckt köcheln, bis es vollkommen verdampft ist (ca. 8 Mi-

nuten). Die Hälfte der Möhren herausnehmen. Die rest-

lichen Möhren mit dem Saft nochmals ca. 5 Minuten

köcheln lassen. Mit Mixstab pürieren, Möhrenwürfel als

Einlage wieder dazugeben. Alles mit wenig Zucker und

Salz abschmecken.

Demeter-Schinkenwurst grob

Seidentofu

Frühjahr 2013 | Demeter Journal | 25

G E N I E S S E N

Page 26: Demeter Journal 17

Espresso-Parfait2 Eigelb | 1 Ei | 80 g Zucker | 1 Msp. gemahlene Vanille,

oder Mark von ¼ Vanilleschote | 4 Espresso (ca. 150 ml) |

200 g geschlagene Sahne

1 | Eigelb, Ei, Zucker und Espresso mischen. In einem Was-

serbad mit dem Schneebesen aufschlagen. Die Masse soll

sehr schaumig werden und binden, muss dabei 74 °C er-

reichen und wird dann sofort wieder kalt geschlagen (bis

sie auf Raumtemperatur heruntergekühlt ist). Sahne un-

terheben. In 12 Moccatassen oder eine kleine Kuchen-

form abfüllen und für ca. 2 Stunden einfrieren.

Erdbeerjoghurt-Mousse450 g Erdbeerjoghurt | Mark von ¼ Vanilleschote oder 1 Msp.

gemahlene Vanille | 1 EL Zitronensaft | 20 g Agavendicksaft |

2 Blatt Gelatine | 100 g Schlagsahne | Zur Deko: 80 g gefrorene

Erdbeeren | 20 g Zucker

1 | Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Joghurt mit Vanil-

le, Zitronensaft und Agavendicksaft verrühren. Die aus-

gedrückte Gelatine mit ¼ der Masse in einem Wasserbad

warm rühren, bis die Gelatine sich ganz aufgelöst hat.

Aus dem Wasserbad nehmen und den restlichen Joghurt

einrühren. Zuletzt die geschlagenen Sahne unterheben. In

4 Gläser oder 10 Mini Gläser abfüllen.

2 | Zur Dekoration die gefrorenen Erdbeeren auftauen, mit

dem Zucker mixen, auf der Creme verteilen.

Erdbeere Fruchtjoghurt mild Espresso Kaapi Keralad

26 | Demeter Journal | Frühjahr 2013

G E N I E S S E N

Page 27: Demeter Journal 17

Zu den meisten Rezepten von

Harald Laatsch empfiehlt

das Demeter-Weingut

Christ aus Nordheim am

Main seinen 2009er Do-

mina Kabinett trocken.

Er passt gut zu Rote

Bete Involtini, Crostini

mit Oliventapenade,

Tsampa bällchen mit

Chilidip, Seidentofu mit

Möhrenchutney und

auch zum Espresso-

Parfait. Der Domina

Kabinett ist ohnehin der

ideale Speisenbegleiter.

Sein geringer Säuregehalt, der

wenige Restzucker und die feinen Aromen von Waldbeeren, Brombeere

und Cassis machen ihn so weich und reif, vollmundig und stoffig.

Domina zählt zu den Fränkischen Spezialitäten. Helmut Christ ließ

sich schon 1974 von Demeter-Bauern für die Biodynamische Wirt-

schaftsweise begeistern: „Da standen gesunde Kulturen auf den Fel-

dern, die Tiere wie die Menschen machten einen vitalen und gesunden

Eindruck auf mich. Ihre Arbeit fußt auf einer ganzheitlichen Betrach-

tungsweise der Landbewirtschaftung, die im höchsten Maße dem

Schutz unserer Lebensgrundlagen und der Gesundheit von Boden,

Wasser, Luft, Tier und Mensch dient.“ Auf seinem Weingut steht seit-

dem der Boden ganz im Zentrum der Bemühungen: „Dank Begrünung

steigern wir die natürliche Fruchtbarkeit. Ganz bewusst verzichten wir

bis heute auf schwere Schlepper und ernten von Hand, um der Boden-

verdichtung zu entgehen. Ein Gleichgewicht zwischen Nützlingen und

Schädlingen verschont uns vor nennenswerten Schäden an Reben und

Trauben. In der Vegetationszeit im Frühjahr unterstützen uns das

Hornmist- und das Fladenpräparat, im Sommer das Hornkieselpräpa-

rat. Die positiven Entwicklungen sind geradezu überwältigend. Zum

einen ist es die Fähigkeit des Bodens, jedes Unwetter mit heftigem

Niederschlag zu infiltrieren, zum anderen eine ausgewogenen Versor-

gung der Reben mit Nähstoffen zu sichern oder Wetterextreme wie

große Trockenheit unbeschadet zu überstehen.“ So konnte die Familie

Christ selbst im Niederschlagsmangeljahr 2012 einen beeindruckenden

Weinjahrgang kultivieren. Das Idealbild sind für Christ fruchtige, fili-

grane und bekömmliche Weine.

www.weingut-helmut-christ.de

Der Wein zum guten Essen

Domina Kabinett von Christ

AN

ZE

IGE

Biooddyynnnnaammisschhe EEiisccrremmeeuunnnndd FFrruucchttsoorbeets

OOOrriigggiinnaall auss IItaalienn

Frühjahr 2013 | Demeter Journal | 27

G E N I E S S E N

Page 28: Demeter Journal 17

von Lebensbaum

DEMETER-PRODUKT DES JAHRES 2013:

Ehrenpreis der Jury

für Taifun-Seidentofu

ESPRESSOKaapi Kerala

Die LeserInnen des Demeter Journals haben entschieden: Espresso Kaapi Kerala (ganze Bohne) von Lebensbaum ist Demeter-Produkt des Jahres 2013. Das würzige Aroma hat dabei sicherlich ebenso

überzeugt wie die langjährige Kooperation mit den Anbauern.

Genau das sind nämlich die Pluspunkte

des neuen Demeter-Produkt des Jahres:

Anspruchsvolle Anbautradition, vor-

bildlicher Naturschutz und eine ge-

konnte Veredlung kommen im Kaapi

Kerala zusammen. Das würzig-intensi-

ve Aroma des ersten Demeter-Espressos

wird gekonnt aus den Arabica- und Ro-

bustabohnen komponiert. Sie reifen

biodynamisch kultiviert und geschützt

unter Schattenbäumen auf den Planta-

gen eines langjährigen Lebensbaum-

Partnerbetriebes in Südindien und auf

der ältesten Demeter-Finca in Mexiko.

Dank intensiver Präparatewirtschaft

wurde dort der Boden immer fruchtba-

rer. Das prägt ebenso wie das Höhen-

klima den Geschmack der Kaffeeboh-

nen, der durch die schonende Röstung

perfekt ausbalanciert wird. Die beiden

Erzeugerbetriebe gelten weit über den

biodynamischen Anbau hinaus als Vor-

zeigeprojekte, wenn es um den Einsatz

für Mensch und Natur vor Ort geht

Eine kompetente Jury aus Markt-

und Ernährungsexperten hat zu-

dem wieder einen Ehrenpreis

ausgelobt. Er geht 2013 an den

Demeter-Seidentofu der Marke

Taifun. Der Freiburger Tofu-Spezialist hat

damit ein innovatives und vielseitiges Le-

bensmittel im Angebot – das in der Küche

als Alternative für Milchprodukte verwen-

det werden kann und daher voll im veganen

Trend liegt. Taifun engagiert sich seit mehr

als 15 Jahren für Sojavertragsanbau in der

Region und Europa, wo mittlerweile mehr

als 70 Prozent der Ernte ihren Ursprung hat.

Die Demeter-Sojabohnen für den Seiden-

tofu stammen von einem Familienbetrieb in

Kanada, mit dem Taifun bereits seit langen

Jahren zusammenarbeitet.

www.taifun-tofu.de

und wurden vielfach ausgezeichnet. Für

Ulrich Walter, Gründer und Geschäfts-

führer von Lebensbaum, ist die Ent-

scheidung der KundInnen Bestärkung

für sein langjähriges Engagement für

biodynamische Projekte und für die

Genussorientierung seiner Produkte.

www.lebensbaum.de

Auch die anderen von der Jury vor-ausge-

wählten Demeter-Lebensmittel fanden po-

sitives Echo bei der Wahl zum Produkt des

Jahres: Erdbeere Fruchtjoghurt mild von

der Molkerei Schrozberg, Ofengetrocknete

Amfissa Oliven mit Stein in Olivenöl nativ

extra von Naturata, Gekochte Rote Bete

im Vakuumbeutel vom Demeter Nordsee-

küstengemüse, Sonam’s Tsampa von Erd-

mannHAUSER und Demeter-Schinken-

wurst grob (Konserve) von der Bäuerliche

Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall er-

hielten viel Zustimmung von den Wähler-

Innen – aber gewinnen kann letztlich im-

mer nur ein Lebensmittel Ihrer Wahl.

E

u

28 | Demeter Journal | Frühjahr 2013

P R O D U K T E

Page 29: Demeter Journal 17

Lieblingsprodukte

““

Die

von überzeugten Demeter-Genießern

Nach der Demeter-Marketingtagung (Bericht siehe Seite 34) beantworteten einige

Referenten die Frage nach ihrem ganz persönlichen Demeter-Lieblingsprodukt.

Vielleicht ist auch da eine Entdeckung für Sie dabei?

JENS HEISTERKAMP, Chefredakteur von Info3 und

Mit-Initiator der Zeitschrift WIR – Menschen im Wandel:

Buchweizen-Bulgur von Erdmann-

Hauser ist definitiv mein Favorit, speziell

mit einigen angerösteten Sesam- und

Schwarzkümmelsamen. Es bereitet sich

zudem fast von alleine zu: Absolut un-

kompliziert kocht man den Bulgur nur

kurz mit der doppelten Menge Wasser

auf und überlässt ihn dann 20 Minuten

sich selbst. Schmeckt auch kalt ziemlich

klasse. Und wenn man dann noch die ge-

sundheitlichen Vorteile betrachtet (viel

gutes Eiweiß, Kalium, Eisen) sowie die

nachhaltigen Aspekte (schnell wachsen-

des, anspruchsloses Gewächs, das auch

bei Bienen hoch im Kurs steht), ist klar,

warum ich immer eine Packung auf Vor-

rat im Haus habe. Sehr sympathisch ist

auch die Papierverpackung!

Der Mensch ist wie eine Zwiebel,

mit vielen Schichten – und manch-

mal findet sich darunter nichts als

die innere Leere.“ – so Peer Gynt.

Hätte Peer Gynt die Demeter-Zwie-

beln gekannt, die unser Biolädchen

in Neckarhausen feilbietet – eben

jene, die so aromatisch und vollzwie-

belig schmecken, dann wäre er sicher

mit dem Begriff der „inneren Leere“

vorsichtiger umgegangen. Dies gilt

für die Demeter-Zwiebeln aus

Deutschland, sowie auch für jene, die

den weiten Weg aus dem ägyp-

tischen Sekem hinter sich haben.

Für mich ist Demeter mehr als ein Etikett auf einem

Produkt. Demeter ist Medium einer geistigen Strömung.

Wenn ich mich für Demeter-Produkte entscheide, dann

aus geistigen und kulturellen Gründen.

Demeter ist vor allem Milch. Möge Demeter

einen Beitrag zu einer gewaltfreien Milch-

wirtschaft leisten. Welche Demeter Bank

unterstützt uns dabei?

ANJA KIRIG, Zukunftsforscherin und Autorin:

WALTER

SEYFFER,

Biographiebera-

ter und Autor

CHRISTOPH HARRACH von KarmaKonsum:

„Wenn ich mich

aus

De

ein

w

u

AN

ZE

IGE

Mein Lieblingsmüsli „Frucht“ von Spielberger, natürlich

in Demeter-Qualität, weil ich die Trockenfrüchte darin so

mag, besonders die Datteln und Feigen - das ist auch in

der kälteren Jahreszeit ein Hauch von Sommerreife!

Sonett – so gutÖ K O L O G I S C H K O N S E Q U E N T

sonettso tenso tteco-control.com Reg.by Vegan SociCertified by Certisys

EINZIGARTIGDas Sonett-eigene Herstel-lungsverfahren kann mandurchaus als „biologisch-dynamisch“ bezeichnen: Ineinem Oloid-Mischer werdenGold, Weihrauch, Myrrhe, Lor-beer, Olivenöl und Rosenasche8-förmig bewegt. Mit diesen sorhythmisierten „balsamischenZusätzen“ werden alle Sonett-Wasch- und Reinigungsmittel„geimpft“. Der für das Waschennotwendigen Aufhebung derOberflächenspannung des Was-sers wird so ein Leben fördern-der lemniskatischer Bewegungs-impuls hinzugefügt. Darüberhinaus wird das gesamte Pro-zesswasser in einer Wirbelkette,bestehend aus zwölf eiförmigenGläsern, in frei fließenden, wun-derschön ausgeformte Trombenverwirbelt. Alle Sonett-Pro-dukte sind zu 100 % biolo-gisch abbaubar. Im Vergleichmit anderen Wasch- und Reini-gungsmitteln sind sie frei vonpetrochemischen Tensiden, freivon Enzymen und anderen Aller-genen. Sonett-Produkte enthal-ten keine künstlichen Duft-,Farb- oder Konservierungsstoffe.Alle Öle und ätherischen Ölestammen zu 100 % aus kon-trolliert biologischem oderbiologisch-dynamischemAnbau. Selbstverständlich wer-den alle Sonett Produkte ohneGentechnik und Nanotechnolo-gie und ohne Tierversuche her-gestellt. Mehr Information unter:www.sonett.eu

Weihrauch

Gold

Myrrhe

Lorbeer

Olivenöl

Rosenasche

Sonett hat zwei renommierte Design-Preise gewonnen: denreddot award 2012und den iF designaward 2013. Eine international besetzteJury hat Sonett „fürwegweisendes undsmartes Design, dasTrends setzt“, ausge-zeichnet. Design: Studio Lierl

Frühjahr 2013 | Demeter Journal | 29

P R O D U K T E

Page 30: Demeter Journal 17

Damit helfen Sie sich selbst

Gefäße tonisieren. Fieber und andere typische Begleiterschei-

nungen werden durch Infludoron® nicht unterdrückt, sondern

so reguliert, dass sie die Heilung unterstützen. Infludo® ähnelt

den Infludoron® Streukügelchen. Hinzu kommt der weiße

Phosphor in potenzierter Form. Er wirkt anregend.

Heilende Impulse aus dem PflanzenreichBei Schnupfen werden Agropyron Globuli velati empfohlen.

Mit den Heilpf lanzen Quecke und Löwenzahn regulieren

sie den Flüssigkeitshaushalt der Schleimhaut. Zinnober

normalisiert Entzündungen der oberen Atemwege. Nasen-

balsam pf legt die Schleimhaut und die strapazierte Haut.

Mit den Früchten von Sauerdorn und der Schlehe wirkt es

zusammenziehend und damit gegen Entzündungen. Die

natürlichen ätherischen Öle von Cajeput- und Eukalyptus

lösen Schleim und erleichtern die Nasenatmung. Nasenöl

wird gern bei Borkenbildung und trockenen Nasenschleim-

häuten angewendet. Wen lästiger Husten quält, findet mit

Präparaten mit Spitzwegerich wie Plantago Hustensaft das

richtige Mittel. Der Sirup ist alkoholfrei und deshalb auch

besonders gut für Kinder geeignet. Gleichzeitig kann die

Brust mit Bronchialbalsam eingerieben werden, das durch

Lärchenharz und Bienenwachs eine schützende Wärmehülle

um den Brustkorb bildet. Ein warmer Schal, über einem

Baumwolltuch um die Brust gewickelt, verstärkt diesen

wohltuenden Effekt.

DIE ANTHROPOSOPHISCHE HAUSAPOTHEKE

Wer kennt das nicht: eine Erkältung kündigt sich an, die Augen jucken oder der Magen grummelt. Gut, wenn dann das passende Heilmittel in der Hausapotheke bereitsteht. Aus der Anthroposo-phischen Medizin gibt es bewährte Präparate, die gute Dienste leisten bei leichten Erkrankungen oder ersten Anzeichen eines Infektes.

 Wer spürt, dass eine Erkältung im Anmarsch ist,

kann sein Immunsystem mit Meteoreisen

Globuli velati stärken. Die Kügelchen enthalten

inpotenzierter Form zwei mineralische Substanzen und ein

Metall: Phosphor, Quarz und meteorisches Eisen, die die

Wärmeprozesse des Körpers regulieren. Sie eignen sich

sowohl zur Vorbeugung als auch zur Behandlung und

Nachbehandlung eines Infektes.

Um den Ausbruch einer Erkältung zu verhindern gibt es

zudem Infludoron® sowie Infludo®. Infludoron® Streukügelchen

bestehen aus sechs natürlichen Substanzen pflanzlichen und

mineralischen Ursprungs. Während Eisen-Ill-Phosphat

(Ferrum phosphoricum) den körpereigenen Wärmeorganismus

anregt, lindert Eisenhut Gliederschmerzen und reguliert die

Körpertemperatur bei Fieber. Zaunrübenwurzel strukturiert

Stoffwechsel und Gewebe. Eukalyptus regt die Durchblutung

an, wirkt entkrampfend und reinigt die Schleimhäute. Der

schweißtreibende und schleimlösende Wasserdost fördert die

Flüssigkeitsabgabe. Gleichzeitig lindern Läusekörner (Samen

von Stephansrittersporn) lästigen Fließschnupfen, indem sie die

Erkältung

Husten

Nasenschleimhaut

Verletzungen,

Bindehaut-entzündung

Wunden

Schnupfen

30 | Demeter Journal | Frühjahr 2013

G E S U N D L E B E N

Page 31: Demeter Journal 17

Augentrost – der Name sagt allesSitzt das Übel im Rachenraum, verschafft bei leichten Ent-

zündungen Echinacea Mund- und Rachenspray Linderung.

Mit Salbei wirkt es der Entzündung entgegen, Ringelblume

fördert die Heilung und dank Sonnenhut (Echinacea) fährt

die körpereigene Abwehr hoch.

Der Augentrost trägt seine Aufgabe schon im Namen. Als Euph-

rasia Augentropfen lindert er leichte Entzündungen und Juck-

reiz. Die Euphrasia comp. Augensalbe empfiehlt sich bei nicht-

infektiöser Bindehautentzündung für die Nacht und bei

Gerstenkorn. Bei eitriger Bindehautentzündung können die in

Calendula D4 enthaltenen Auszüge der Ringelblume das Wachs-

tum von Erregern auf dem Tränenfilm hemmen. PC-gestresste

Augen leiden oft an Augentrockenheit. Die in Chelidonium Rh

D4 enthaltenen Schöllkraut-Extrakte regen Tränensekretion an.

Ideal für unterwegs sind Arnica Wundtücher. Bei Prellungen,

Stauchungen und Blutergüssen werden sie einfach auf die be-

troffene Stelle aufgelegt. Bei Verbrennungen und leichtem

Sonnenbrand hilft Wund- und Brandgel. (Alle genannten

Heilmittel gibt es von Wala oder Weleda.)

www.walaarzneimittel.de

www.weleda.de/Arzneimittel

„Warm halten“ meint nicht nur dicke Socken - wichtig ist es, den

Wärmehaushalt zu stabilisieren beziehungsweise die Wärmebil-

dung anzuregen. Für ansteigende Fußbäder kommt in eine ausrei-

chend große Schüssel so viel 36 °C warmes Wasser, dass es bis zur

Mitte der Waden reicht. Als Badezusatz eignen sich Salbei-Bad

oder medizinische Badeöle mit Eucalyptus bei dem die aufsteigen-

den Dämpfe die Atemwege befreien und Schleim lösen. Lavandula

dient zur Beruhigung bei Reizhusten. Dabei muss ein Esslöffel

Öl mit drei Esslöffeln Sahne in einem geschlossenen Behälter so

lange geschüttelt werden, bis eine gleichmäßige Emulsion ent-

steht, die sich im Wasser löst. Während dieses zehn- bis 15-minü-

tigen duftenden „Öl-Sahne-Bades“ muss nach und nach so viel

heißes Wasser dazu (bis etwa 40 °C), dass die Temperatur noch

angenehm ist. Danach werden die Füße kurz kalt abgeduscht und

zum weiteren Anregen der Wärmebildung mit Kupfer Salbe rot ein-

gerieben. Etwa 15 Minuten lang liegend nachruhen gehört dazu.

Warmes Fußbad kalt abschrecken

A N Z E I G E

Für Hund & Katze –

…denn Tierschutz

fängt beim Futter an!

Bio für‘s Tier

G E S U N D L E B E N

Page 32: Demeter Journal 17

Schon vor Jahrzehnten fragten sich Demeter-Bauern: Welches Saatgut braucht die Biodynami-sche Wirtschaftsweise? Welche Getreidesorten dienen der Ent-wicklung des Menschen? Sie fingen an, im Einklang mit der Natur zu züchten. Längst gibt es wohlschmeckende Lebensmittel aus biodynamisch gezüchtetem Getreide. Einer Züchterin und drei ihrer Kollegen können Sie hier begegnen.

KARL-JOSEF MÜLLER

Darzau – Geburtsstätte des Lichtkornroggens

Karl-Josef Müller forscht und züchtet

seit über 20 Jahren im Wendland an

Einkorn, Nacktgerste, Weizen, Hafer,

Roggen und seit einigen Jahren auch an

Erbsen. Schwerpunkte des biodynami-

schen Züchters hier in Darzau sind

Pflanzenkrankheiten und Nahrungs-

qualität. Am bekanntesten ist wohl sein

Lichtkornroggen (siehe Seite 8).

Sein Leitbild: Nahrungspflanzen brau-

chen eine Qualität, die ich mir in jeder

Hinsicht gerne einverleibe. Langfristig

sollen sie eine Unterstützung des inne-

ren Menschen für ein selbst bestimmtes

und auf eigenen Urteilen gegründetes

Handeln sein. Und wenn ich es esse,

sollte es mich beleben können. Das

führt über die rein analytische Zusam-

mensetzung hinaus und hinein in die

Beschaffenheit der mit einem Nah-

rungsmittel verbundenen Lebenskräfte,

die sich nicht zuletzt aus den Anbaube-

dingungen, Zuchtmethoden und Selek-

tionsentscheidungen ergeben und mit

der Biodynamischen Wirtschaftsweise

besonders gefördert werden.

Getreidezüchtungen aus Darzau begeg-

nen den Bio-Kunden als Einkorn in

Keksen, Brot, Nudeln und Bulgur,

Speisegerste in Tsampa (Gerstenmehl),

Lichtkornroggen als Brot, Mehl und

Korn, Goldblumenweizen wird gern

zur Qualitätsverbesserung von Mehl-

mischungen verwendet.

www.darzau.de

BERTOLD HEYDEN IN SALEM

Regional vernetzte Züchtung im Keyserlingk-InstitutBei der Getreidezüchtung von Dr. Ber-

told Heyden und seinem Team des Key-

serlingk-Instituts in Salem steht der

Aspekt Regionalität im Mittelpunkt.

Dafür dient auch die Kooperation mit

Landwirten und Bäckern. Durch die

Arbeit mit Demeter-Landwirten und

ihren Hofsorten lernte Heyden die For-

menvielfalt, die sich in einer langjährig

gepflegten Sorte bildet, schätzen. Für

die Entwicklung neuer Sorten ist sie

beste Grundlage. Durch konsequente

Auslese, Prüfen und Vergleichen sind

neue Weizen- und Roggensorten ent-

standen, die in der Bodenseeregion an-

gebaut werden. Drei Bäckereien neh-

men die Ernte auf und backen daraus

ihr Brot. Über den „Züchter-Cent“ –

etwa fünf Cent pro Brot – fördern auch

die Kunden die Erhaltung der biolo-

gisch-dynamisch gezüchteten Getrei-

desorten.

www.saatgut-forschung.de

DOTTENFELDERHOF IN BAD VILBEL

Hartmut Spieß ist den Getreidebränden auf der SpurDr. habil. Hartmut Spieß ist ein vielsei-

tiger Forscher. Schon seit 1977 sind auf

dem Dottenfelderhof in Bad Vilbel bei

BIODYNAMISCHE GETREIDEZÜCHTER

Qualität, Geschmack und Bekömmlichkeit im Blick

32 | Demeter Journal | Frühjahr 2013

B E G E G N E N

Page 33: Demeter Journal 17

Frankfurt, der ehemaligen Zweigstelle

des Darmstädter Instituts für Biolo-

gisch-Dynamische Forschung (IBDF),

kosmische Rhythmen, biodynamische

Präparate und Pflanzengesundheit sei-

ne Schwerpunktthemen. Aus Bemü-

hungen um die Erhaltung alter Hofsor-

ten bei Getreide und Gemüse hat sich

in den letzten 25 Jahren eine vielseitige

und intensive Züchtungsforschung ent-

wickelt. Besonders geschätzt ist Spieß’

Arbeit für Getreidesorten, die gegen

Pilzerkrankungen eine natürliche Re-

sistenz mitbringen. Die sogenannten

Getreidebrände sind weltweit bei allen

Getreidearten zu finden. Sie führen zu

hohen Ernteeinbußen und können die

Gesundheit von Mensch und Tier be-

einträchtigen. Der übliche Landbau

hat in der Vergangenheit den Brand

mit hochgiftiger Quecksilber-Beize be-

kämpft. Nach deren Verbot 1984 wird

das Saatgut mit chemisch-syntheti-

schen Beizmitteln behandelt. Im Bio-

Landbau sind diese Mittel verboten.

Seit über 30 Jahren werden erfolgreich

alternative Verfahren entwickelt. Die

Schwerpunkte lagen dabei auf der Er-

forschung vorbeugender Maßnahmen

und unbedenklicher Verfahren der

Saatgutbehandlung sowie auf der Ent-

wicklung widerstandsfähiger Sorten.

Dabei sind die Öko-Züchter durchaus

erfolgreich. Spieß’ Qualitäts-Winter-

weizensorte „Butaro“ ist gegen Stein-

brand, „Jularo“ gegen Flugbrand resis-

tent. Beim Bundessortenamt hat er

weitere widerstandsfähige Linien gegen

Getreidebrand zur Zulassung angemel-

det.

www.forschung-dottenfelderhof.de

CATHERINE CUENDET AUF DEM DARMSTÄDTER OBERFLD

Züchtung als Kunst

Auf dem Hofgut Oberfeld, einem viel-

fältigen Demeter-Betrieb am Rande der

Universitätsstadt Darmstadt, ist Cathe-

rine Cuendet Dinkelzüchterin. Als

langjährige Mitarbeiterin der Getreide-

züchtung Peter Kunz (Schweiz) hat sie

eine deutsche Außenstelle geschaffen.

Die Getreidezüchtung Peter Kunz ge-

hört zu den biologisch-dynamischen

Pionierbetrieben. Dort hat Catherine

Cuendet ihre ersten Züchterschritte ge-

macht. Am Dinkel fasziniert sie der

wildere und „ungezähmtere“ Charakter

im Vergleich zum viel älteren Weizen.

Für sie ist der Züchter ein privilegierter

Mensch, weil im Zuchtgarten eine Viel-

falt zu finden ist, die es sonst nirgends

zu erleben gibt. Den „Züchterblick“ zu

schulen, ist ihr ein besonderes Anliegen:

„Er ist ein effektives Werkzeug, um in

den Pflanzen zu „lesen“ und zu beurtei-

len.“ Die engagierte Züchterin lässt sich

gern von Prozessen und Entwicklun-

gen, Gestaltung und Ästhetik begeis-

tern. „Das alles finde ich in der Züch-

tung wieder. Darin liegt für mich eine

starke künstlerische Komponente.“

www.getreidezuechtung.ch

Mehr über die Getreidezüchter auch in

den Infobriefen der Zukunftsstiftung

Landwirtschaft.

www.z-sl.de

„Demeter und die Allmende des Seins“

nennt Jan Ulrich Hasecke seinen Essay

gegen die Ahnenlosigkeit und die Anma-

ßung des Eigentums. Hasecke zeichnet

die Geschichte des heutigen Saatguts als

das Erbe einer viele Jahrtausende an-

dauernden Wechselwirkung zwischen

Mensch und Umwelt nach. Für ihn sind

die Aktivitäten von Genkonzernen, dieses

Menschheitserbe durch Modifikationen

im Erbgut zu privatisieren, eine Anma-

ßung. Die Allmende der genetischen In-

formationen werde zerrissen und in Ei-

gentum umgewandelt. Der Anteil der

Genkonzerne an ihrem „Produkt“ sei

verglichen mit der zivilisatorischen Leis-

tung der Menschheitsgenerationen ver-

schwindend gering. Die Geschichte des

Eigentums – des realen und des geistigen

– ist für Hasecke eine Geschichte der

Zerstörung der Allmende. Die Demut vor

der Allmende, die erkennt, dass wir un-

sere zivilisatorischen Errungenschaften

den Generationen vor uns verdanken,

gebe Kraft und Orientierung für die Lö-

sung der dringendsten Menschheitspro-

bleme. Der Essay ist als Kindle E-Book

ohne DRM bei Amazon für 0,89 € erhält-

lich. Das E-Book kann in andere E-Book-

Formate konvertiert werden. Jan Ulrich

Hasecke „Demeter und die Allmende des

Seins“. Erschienen 2012 bei Amazon.

Ahnenlos und anmaßend

Frühjahr 2013 | Demeter Journal | 33

B E G E G N E N

Page 34: Demeter Journal 17

Die 3. Demeter-Marketingtagung stand ganz unter dem Aspekt Zukunft. Sie bot durch anre-gende Impulsvorträge sowie intensive Gesprächsrunden wichtige Impulse für entschei-dende Gestaltungsaufgaben der biodynamischen Marken-gemeinschaft.

Die drei Medienexperten Jens Heister-

kamp, Chefredakteur und Initiator der

Zeitschriften Info3 und WIR, Chris-

toph Harrach, spiritueller Aktivist und

Gründer von KarmaKonsum sowie

Franz Berno Breitruck von der attemp-

to Beratungsgesellschaft und dem Por-

tal www.bio123.de waren sich einig:

Nur ein Mix aus Printmedien, Aktivitä-

ten im Internet und gezielter Nutzung

digitaler Endgeräte etwa durch Apps

kann die Kommunikationsbedürfnisse

der anspruchsvollen, bio-affinen Ver-

braucher erfüllen. Für Demeter als Pio-

nier der Nachhaltigkeitsbewegung gelte

es, Menschen dazu einzuladen, sich als

Teil der Bewegung am Austausch zu

beteiligen. Mit dem neuen Angebot,

Fördermitglied im Demeter e. V. zu

werden, setzt der Demeter e. V. dafür

bereits ein Signal.

Das Handelspodium mit Vertretern

vom erfolgreichen Hofladenkonzept

des Dottenfelderhofes, Bio-Filialist ba-

sic, Naturkost-Großhandel Bodan, te-

gut und Edeka stellte den Mut zur

Wahrhaftigkeit in den Mittelpunkt.

Martin Hollerbach, Gerhard Sailer, Sa-

scha Damaschun, Thomas Gutberlet

und Klaus Fickert betonten zudem die

Notwendigkeit, die Qualität im sozia-

len Miteinander auf allen Ebenen der

Wertschöpfungskette zu verbessern. Ei-

nigkeit bestand darin, dass Demeter-

Produkte qualitätsorientierten Einkaufs-

stätten vorbehalten bleiben sollen.

Zukunftsforscherin Anja Kirig (Zu-

kunftsinstitut Kelkheim) lenkte den

Blick auf Lebensstile von Menschen,

die zu Trendsettern werden. In Zu-

kunft, so ihre Prognose, bestimme der

Lebensstil über das passende Produkt.

Subkultur-Esser, Primitive Modernis-

ten, Neinköstler oder Sojathleten als

Beispiele für das Essen der Zukunft

stellten jeweils ganz spezifische Anfor-

derungen an Produktentwicklungen.

Gemeinsam sei allen der bewusste Ab-

schied von Dogmen.

Für den Autor und anthroposophischen

Lehrer Sebastian Gronbach liegt das

Erfolgsgeheimnis von Demeter darin,

dass sie als evolutionär-pionierhafte Be-

wegung die Liebe zum Tun in den Mit-

telpunkt stellt. Während konventionel-

le Landwirtschaft die Schöpfung nutze

und biologische sie sichere, gehe biody-

namisch darüber hinaus, entwickele

Schöpfung weiter. In der Talkrunde

zum Thema Generationswechsel in der

Bio-Branche verwies Biographieberater

Walter Seyffer auf die natürlichen

Rhythmen im Lebenslauf. Dank der

guten Mischung von jungen Bio-Ak-

teuren wie Boris Voelkel, vierte Genera-

tion des Saftherstellers im Wendland,

Lukas Nossol, Sohn des dennree-Grün-

ders Thomas Greim, Florian Junge

(Wala) und Pascal Stoleki vom Wetzla-

rer Biomarkt und den Pionieren Hilde

Fauland-Weckmann (Berlin) sowie De-

meter-Landwirt Thomas Schmid von

der Hofgemeinschaft Heggelbachhof

gab es lebendige Einblicke in Prozesse

des Wandels. Für die gesamte Bio-

Branche steht das Thema an, da die

Gründer inzwischen weitgehend zur

„Silver-Generation“ zählen.

Wie isst die Zukunft?

DEMETER-TAGUNG MIT IMPULSEN FÜR GENERATIONSWECHSEL BIS PRODUKTENTWICKLUNG

34 | Demeter Journal | Frühjahr 2013

B E G E G N E N

Page 35: Demeter Journal 17

Geschmackvolles Brot mit Zusatznutzen für die Gesundheit zu backen ist ein Ziel der Vollkornbäckerei Wüst aus Achern. Der Familienbetrieb hat schon mit Amarant gearbeitet, um vitale Lebensmittel herzustellen. Die jüngste Kreation aus dem Hause Wüst ist ein Meerrettichbrot.

Dafür wird Roggen „Amilo“ und Weizen „Viva“ aus

biodynamischer Züchtung zu einem kräftigen Sauerteigbrot

verarbeitet, dem Demeter-Meerrettich vom Kooperationspartner Er-

hardt zugesetzt wird. „So kommen die Vorzüge unseres aromatischen

Vollkornbrotes mit denen des kräftigen Meerrettichs zusammen“,

betont Hans Wüst, Bäckermeister und Inhaber des Bio-Backhaus

Wüst. Schon vor 20 Jahren hat er seinen Betrieb komplett auf Bio-

Backwaren umgestellt. 1996 dann bauten Hans und seine Frau Sa-

bine Wüst im Gewerbegebiet von Achern einen modernen Produkti-

onsbetrieb. Unmittelbar angegliedert ist das Bio-Vollwert-Bistro

„Wüstro“. Unter der Leitung von Sabine Wüst werden hier vegetari-

sche Gerichte in Bioqualität aufgetischt. Auch die Mensa des Gym-

nasiums in Achern wird von Wüst beliefert.

Die Demeter-Bäckerei kauft ihre Rohstoffe vorwiegend

regional ein. „Wir arbeiten unter anderem mit ei-

ner Demeter-Mühle aus Freiburg zusammen“,

erklärt der Bäckermeister. Er beliefert über

110 Naturkostläden der Region zwischen

Karlsruhe und Freiburg – sogar bis nach

Frankreich. „Wir schauen immer, wie wir

Lebensmittel mit Zusatznutzen herstellen

können“, berichtet Hans Wüst. Neben Ama-

rant und gekeimtem Getreide erobert sich nun

passend zur Frühjahrskur der aktivierende Meer-

rettich seinen Platz. Weil das Getreide die nötige Zeit

zur Teigreife bekommt, sind die Wüst-Brote auch besonders be-

kömmlich. Das fördert der Meerrettich von Demeter-Hersteller Frank

Erhardt in Urloffen noch. Schon im Mittelalter wurde der auch

Scharfwurzel oder Weißwurzel genannte Meerrettich wegen seiner

Heilkräfte geschätzt. (Mehr Infos zu Meerrettich von Erhardt s. a. DJ

Nr. 6, Seite 16 unter www.demeter.de)

DEMETER-BROT MIT MEHRWERT

Bäcker Wüst würzt mit Meerrettich

tzen für el

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Die Demeter-

regiona

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Direktsaft aus erntefrischen QuittenUrsprünglich entstammt die Quitte aus der Familie der Rosengewächse von Persien und dem Kaukasus(mind. 4000 v.Chr.). Man unterscheidet zwischen Apfel- und Birnenquitte gemäß ihrer Fruchtform.Quitten reifen in unseren Breitengraden bis in den Spätherbst und werden kurz vor dem Winter geerntet.

Auch schon Hildegard von Bingen (1098-1179), die 2012 die höchste katholische Auszeichnung alsKirchenlehrerin durch den Papst erhielt, empfahl die Quitte für die menschliche Ernährung. Im Internet finden sich viele Hinweise zur sogenannten Hildegard-Medizin. Die Quitte gilt laut Wikipedia als Symbol für Liebe, Glück, Fruchtbarkeit, Klugheit, Schönheit,Beständigkeit und Unvergleichlichkeit. Dem muss nichts hinzugefügt werden.

Nach vielen Jahren ist es nun möglich unseren bisherigen Beutelsbacher Bio Quittensaft in Demeter-Qualität aus biologisch-dynamischem Anbau anzubieten.

Die sonnengereiften Apfel- und Birnenquitten werden in unserer Kelterei schonend zu Direktsaft verarbeitet – ohne Zusatz von Zucker oder Konzentrat. Kenner lieben das besondere als anregendempfundene Quittenaroma, das bei Direktsaft weitgehend erhalten ist. Daher ist Quittensaft Basis vieler Cocktail-Rezepte z.B. nur mit Mineralwasser aber auch mit Sekt. Der intensive Geschmack von Beutelsbacher Quittensaft löscht hervorragend den Durst und erfrischt nachhaltig.

QUITTENSAFT in Demeter-Qualität

– Fruchtsäfte seit über 75 Jahren – NEUNEUNEU

B E G E G N E N

Page 36: Demeter Journal 17

Die Zukunftsstiftung Landwirt-schaft in der GLS Treuhand will Geld fruchtbar machen. Mit dem Saatgutfonds wird die langwie-rige, arbeitsreiche und kostenin-tensive Entwicklung ökologischer – vor allem biodynamischer – Getreide- und Gemüsesorten unterstützt. Dahinter steht die feste Überzeugung: Saatgut ist Kulturgut.

Es ist die Grundlage für unsere Ernäh-

rung, für Landwirtschaft und Garten-

bau. Damit es nicht immer mehr zum

Wirtschaftsgut, zum Rohstoff der Bio-

technologie und Börsen wird, müssen

gerade die Pioniere und ihre Nachfol-

ger bei Demeter in der Züchtungsfor-

schung gefördert werden. Globale Kon-

zentrationsprozesse führen dazu, dass

eine Handvoll Konzerne mit Hilfe von

Patenten, Gentechnik und Hybriden –

also im Prinzip unfruchtbaren Sorten

– den weltweiten Saatgutmarkt domi-

niert. Über 70 Prozent des kommerziel-

len Saatgutmarktes weltweit werden

inzwischen von nur zehn großen Agrar-

konzernen beherrscht. Dort geht es

nicht um Nahrungsqualität von Getrei-

de- und Gemüsesorten,

sondern vorrangig

um höchsten Er-

trag. Auch der

Ökolandbau ist

immer noch von konventionellen Sor-

ten abhängig. Längst hat sich gezeigt,

dass die Qualität von Nahrungspflan-

zen auch von den Züchtungsmethoden

beeinflusst wird. Gerade für die biody-

namischen ZüchterInnen ist das der

Maßstab ihres Handelns. Nicht zuletzt

deshalb sind ihre im Einklang mit der

Natur entwickelten Sorten besonders

bekömmlich und schmackhaft – ganz

im Sinne einer wahren Kulturleistung.

Gemeinsam Qualität sichern„Patente und Gentechnik widerspre-

chen dem ganzheitlichen Ansatz des

Ökolandbaus. Vielfalt, Geschmack, Er-

nährungsqualität und Fruchtbarkeit

sind dagegen die wesentlichen Ziele ei-

ner zukunftsorientierten Züchtung“,

betont Oliver Willing von der ZS-L.

Daher fördert der Saatgutfonds der Zu-

kunftsstiftung Landwirtschaft mit über

4 000 SpenderInnen den Aufbau einer

ökologischen Züchtungsforschung und

hofft auf weitere Mitstreiter, denn

Züchtung ist langwierig und teuer. Die

Entwicklung einer Getreidesorte kostet

zum Beispiel etwa 600 000 Euro und

dauert zehn bis zwölf Jahre.

Die SpenderInnen wollen ein Zeichen

gegen Gentechnik setzen: „Wir überlas-

sen den Kindergarten – also die Zucht-

gärten – unserer Kulturpflanzen nicht

den Agromultis. Wir wollen Bio von

Anfang an und optimal an die Bedin-

gungen des ökologischen Landbaus an-

gepasste Sorten, die der menschlichen

Ernährung und Entwicklung dienen.“

Züchter Karl-Josef Müller treibt die Fra-

ge um, wie eine Pflanzenzüchtung für

die unterschiedlichsten Bedürfnisse der

Menschen, ob nun Landwirte, Verarbei-

ter oder Konsumenten, finanziert wer-

den kann. „Da muss die Mitverant-

wortung, etwas beizutragen, mit der

Freiheit, die Zukunft individuell zu be-

stimmen, vereinigt werden“, fordert er

eine Allianz für nachbaufähiges Saat-

gut. Seine Getreidezüchtungsforschung

in Darzau profitiert vom Saatgutfonds

genauso wie die Getreidezüchtung Peter

Kunz, die Getreidezüchtungsforschung

Dottenfelderhof in Bad Vilbel und das

Keyserlingk-Institut (siehe auch die

Züchterporträts auf Seite 32).

SAATGUTFONDS DER ZUKUNFTSSTIFTUNG LANDWIRTSCHAFT

Geld fruchtbar machen

Durch eine Spende an den Saatgutfonds

tragen Sie zu einer ökologischen Weiter-

entwicklung des Kulturgutes Saatgut bei.

Natürlich ohne Gentechnik und Patente.

Spendenkonto: Zukunftsstiftung Land-

wirtschaft, Kontonr. 30 005 412, BLZ

430 609 67, GLS Bank

Zweimal jährlich erscheint der Infobrief

des Saatgutfonds, der über die Arbeit der

ökologischen Züchtungsinitiativen und

Themen rund ums Saatgut berichtet. Den

Infobrief und ein ausführliches Exposé zur

ökologischen Züchtungsforschung gibt es

kostenlos bei Zukunftsstiftung Landwirt-

schaft, Christstraße 9, 44789 Bochum,

Telefon 0234-5797-172, [email protected]

www.saatgutfonds.de

Saatgutfonds: Informieren und unterstützen

36 | Demeter Journal | Frühjahr 2013

H I N T E R G R U N D

Page 37: Demeter Journal 17

Zwei erschreckende Beobachtungen: 1. Nach Angaben der Welternäh-

rungsorganisation FAO gingen im letzten Jahrhundert über 75 Prozent

aller Pflanzensorten dieser Welt verloren. 2. Saatgut, die Grundlage für

unser täglich Brot, wird zunehmend zum Spielball von Geld, Macht und

Monopolen.

Eine wichtige Rolle spielt dabei der atemberaubende Strukturwandel

auf dem Saatgutmarkt. Seit 1980 wurden viele Züchtungsunternehmen

von multinationalen Chemiekonzernen aufgekauft oder sie fusionier-

ten. Schon 2004 beherrschten die zehn größten von ihnen fast 50 Pro-

zent des weltweiten kommerziellen Saatgutmarktes. Die Dynamik der

Entwicklung hält seitdem an: heute liegt ihr Anteil bei über 70 Prozent.

Bei der Saatgutentwicklung orientieren sich diese Konzerne an der in-

dustrialisierten Landwirtschaft, die mit hohem Einsatz externer Mittel

einen maximalen Ertrag erwirtschaften will – ohne Rücksicht auf die

natürlichen Rahmenbedingungen und regionalen Besonderheiten.

Die aktuellen Verhältnisse tragen dazu bei, dass Saatgut als Urbild der

Fruchtbarkeit allmählich in sein Gegenteil verkehrt, nämlich möglichst

unfruchtbar gemacht wird. Also zeigt sich: Am Saatgut spitzt sich die

Frage zu, welche Art von Landwirtschaft wir in Zukunft haben wollen.

Für eine menschengemäße und nachhaltige Landwirtschaft leisten die

biodynamischen Züchtungsinitiativen eine begeisternde und umfas-

sende Grundlagenarbeit. Zunehmend engagieren sich inzwischen auch

andere ökologische ZüchterInnen. Unterstützt werden sie unter ande-

rem von vielen Tausend SpenderInnen des Saatgutfonds. Dies macht

Hoffnung: Auf eine Zukunft des Saatgutes – voller Vielfalt und Frucht-

barkeit. Und dass viele Menschen mit verhältnismäßig kleinen Beträ-

gen viel erreichen können. Denn es bleibt noch viel zu tun!

Oliver Willing, Geschäftsführer Zukunftsstiftung Landwirtschaft

SAATGUTdas Objekt der Begierde

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Frühjahr 2013 | Demeter Journal | 37

S C H L U S S P U N K T

Page 38: Demeter Journal 17

Sie erleben am Samstag, 8. Juni 2013,

hautnah mit, wie auf dem biodynami-

schen Demeter-Hof Getreidesorten im

Einklang mit der Natur entwickelt wer-

den und können auch die Gemüsezüch-

tung kennenlernen. Die Zukunftsstif-

tung Landwirtschaft (s. Seite 36) lädt

20 LeserIn ein, dabei zu sein und einen

Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Beantworten Sie nur diese Frage richtig

Wie viel Euro kostet im Durch-schnitt die Entwicklung einer

neuen Getreidesorte?

Schreiben Sie die Zahl auf eine Postkar-

te an Demeter e. V. – Rätsel Demeter-

Journal – Brandschneise 1 – 64295

Darmstadt oder schicken Sie eine E-Mail

mit der Lösung an demeterjournal@

demeter.de Stichwort Rätsel Demeter-

Journal.

Bitte geben Sie an, ob Sie an der Verlo-

sung durch die Zukunftsstiftung Land-

wirtschaft (ZSL) für die Einladung

zum Tag des offenen Zuchtgartens teil-

nehmen möchten. Nur dann können

wir Ihre Adresse an die Zukunftsstif-

tung Landwirtschaft weitergeben.

Einsendeschluss ist der 25. März 2013.

Absender nicht vergessen. Fortuna ent-

scheidet auch bei Demeter.

Neben der Teilnahme am Tag des offe-

nen Zuchtgartens (die Anreise organisie-

ren Sie selbst, vor Ort sind Sie Gast der

ZSL, inkl. leckerem Essen, Hof führung,

Vorträgen) gibt es weitere Gewinnchan-

cen. Wir verlosen unter allen richtigen

Einsendungen außerdem drei Genießer-

pakete mit Produkten aus biodynami-

scher Züchtung (Gemüsesaft, Mehl und

Brot vom Dottenfelderhof) sowie zehn

Sets mit Blumen-, Gemüse- und Kräut-

ersamen der Bingenheimer Saatgut AG.

www.dottenfelderhof.de

www.bingenheimersaatgut.de

www.zs-l.de

HerausgeberDemeter e. V., Vorstand Klemens Fischer

Brandschneise 1, 64295 Darmstadtwww.demeter.de

Telefon 06155 – 84690, Fax 06155 – 846911

Leserservice [email protected]

Redaktion Renée Herrnkind,

Journalistinbüro Schwarz auf Weiss, Wetzlar. Alle Texte außer namentlich gekennzeichneten.

GrafikEberle GmbH Werbeagentur GWA,

Schwäbisch Gmündwww.eberle-werbeagentur.de

Fotos Fotostudio Viscom: S. 3, S. 19, S. 20-21,

S. 22-27, 38; Werbeagentur Eberle: S. 14; Joachim Daumann: S. 4; Fotolia: krizz7 (S. 3),

lily (S. 6), photocrew (S. 6), juniart (S. 7), rangizzz (S. 7), Erik Schumann (S. 14),

Jan Engel (S. 16-17), jd-photodesign (S. 16), yanlev (S. 16), valery121283 (S. 18), Uwe Annas

(S. 18), telesniuk (S. 19), Peter Atkins (S. 19), Swetlana Wall (S. 27), MaxWo (S. 28),

Pictures4you (S. 28), Fantasista (S. 36), Rido (S. 38), BeTa-Artworks (S. 39);

iStock: deepblue4you (S. 15); Branka Jukic: S. 39

Anzeigen [email protected]

Vertrieb Naturkosthandel

[email protected] Vertrieb über Demeter-Hofläden,

Demeter-Aktiv-Partner-Läden (DAP), Naturkostfachgeschäfte, Bio-Supermärkte,

Reformhäuser

DruckAuflage: 200.000 Exemplare

Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen

Wer mehr wissen willLebendige Erde, Zeitschrift für

biologisch-dynamische Landwirtschaft, Ernährung und Kultur –

Kostenloses Probeexemplar: Lebendige Erde, Brandschneise 1, 64295

Darmstadt, 06155 – 84 690, www.LebendigeErde.de

Demeter-Gartenrundbrief www.gartenrundbrief.de, 0711 – 902540

Arbeiten und lernen im Bio-Dynamischen?

Auskunftsstelle 06155 – 846940, www.demeter.de

Demeter-FördermitgliedschaftUnterstützen und profitieren Sie mit der Fördermitgliedschaft beim Demeter e. V.

Mehr Informationen unter www.demeter.de/foerdermitgliedschaft

Telefon: 06155 – [email protected]

Impressum

Wie wichtig die biodynamische Pflanzenzüchtung für die Vielfalt auf unserem

Planeten, für die Autonomie von Gärtnern und Bauern und nicht zuletzt für

bekömmlichen Genuss ist, wissen Sie als aufmerksame Journal-LeserIn

bereits. Jetzt haben Sie die Chance, beim Tag des offenen Zuchtgartens der

Zukunftsstiftung Landwirtschaft auf dem Dottenfelderhof in Bad Vilbel

bei Frankfurt/Main ZüchterIn für einen Tag zu werden.

Werden Sie biodynamischer Getreidezüchter für einen Tag

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38 | Demeter Journal | Frühjahr 2013

R Ä T S E L H A F T

Page 39: Demeter Journal 17

Rund 600 000 Euro sind nötig, um eine Getreidesorte im

Einklang mit der Natur zu züchten. Der Prozess dafür braucht

10 bis 12 Jahre. | Beim Saatgutfonds unterstützen

bereits über 4 000 SpenderInnen die Züchtungsinitiativen.

4 biodynamische Projekte im Bereich Getreidezüchtung

bekommen Geld aus dem Saatgutfonds. | 70 Prozent des kommer-

ziellen Saatgutmarktes weltweit werden von 10 Agrarkonzernen

beherrscht. | 16 000 bis 18 000 Tonnen Demeter-Getreide

werden pro Jahr in Deutschland geerntet. 17 biodynamisch ge-

züchtete Getreidesorten sind bereits Demeter-zertifiziert

(Stand Nov. 2012) | In Deutschland wird auf über 200 000

Hektar Bio-Getreide angebaut. Die höchsten Bio-Anteile an der

Gesamtanbaufläche machen Dinkel mit mindestens 50 % , Hafer

mit 13 % und Roggen mit 8 % aus, während typische Futter-

kulturen wie Gerste und Mais unterdurchschnittliche Bio-Anteile

von je gut 1 % aufweisen.

VOR ORT Ein Demeter-Bauernhof ist ohne Tiere nicht denkbar. Sie liefern nicht nur den Mist, der mit den Biodynamischen Präparaten zu wertvollem Dünger wird, sondern bringen das seelische Element in den individuellen Hoforganismus.

VERSTEHENWie sorgen die Demeter-Bäuerinnen und -Bauern verant-wortungsbewusst und respektvoll für das Wohl ihrer Tiere?

GENIESSENWann, wenn nicht jetzt? Grillen! Außergewöhnliche Rezepte dafür kommen von Simon Tress, kreativer Geist aus dem Bio-Restaurant Rose auf der schwäbischen Alb.

VORSCHAU

Das nächste Journal erscheint im Juni 2013

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Page 40: Demeter Journal 17

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