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Fachgebiet Landschaftsplanungund Landschaftsentwicklung
Demografischer Wandel –
Dipl.-Ing. Maria Moorfeldm.moorfeld@mailbox.tu-berlin.dewww.landschaft.tu-berlin.de
30.11.2010 Landschaft 2030, Insel Vilm
Chancen und Risiken für die Landschaftsentwicklung:
am Beispiel der Landkreise Demmin, Oberspreewald-Lausitz
undLöbau-Zittau
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 2
Überblick
1.
Kennzeichen und Besonderheiten der Landkreise Demmin, Oberspreewald-Lausitz
und Löbau-Zittau
2.
Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Landschaftsentwicklung
3.
Chancen und Risiken für die Landschaftsentwicklung
4.
Landschaft 2030?
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 3
Demmin, Oberspreewald-Lausitz
und Löbau-Zittau
Kennzeichen und Besonderheiten der Landkreise
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 4
Lage der ausgewählten Landkreise
1 Kennzeichen und Besonderheiten 2 3 4
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Demografischer Wandel auf regionaler und lokaler Ebene
1 Kennzeichen und Besonderheiten 2 3 4
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 6
Entwicklung der Bevölkerungszahl von 1990/91-2009
1 Kennzeichen und Besonderheiten 2 3 4
-
23.000-
22%
-
37.800-
23,4%
- 42.000- 23,8%
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 7
Regionalisierte Bevölkerungsprognosen der Landkreise
1 Kennzeichen und Besonderheiten 2 3 4
-
38.000-
36,7%
-
54.400-
33,7 %
- 60.000- 33,7%
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 8
Alterung der Landkreise
1 Kennzeichen und Besonderheiten 2 3 4
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 9
auf die Landschaftsentwicklung
Auswirkungen des demografischen Wandels
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 11
Einfluss des demografischen Wandels
DemografischerWandel
Anderegesellschaftliche Bereiche
WeitereEinflussfaktoren
Landschaftsentwicklung
1 2 Auswirkungen auf die Landschaftsentwicklung 3 4
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 12
Flächeninanspruchnahme durch Siedlungstätigkeit
Veränderung der Bevölkerungszahl:
Bevölkerungsrückgang (v.a. Abwanderung von jüngeren Menschen), rückläufige natürliche Bevölkerungsentwicklung) → geringere Nachfrage, Leerstand in Wohnblöcken und Häusern
1 2 Auswirkungen auf die Landschaftsentwicklung 3 4
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 13
Flächeninanspruchnahme durch Siedlungstätigkeit
Veränderung der Bevölkerungsstruktur:
Alterung → Remanenzeffekte
Kulturelle Heterogenisierung:•
Singularisierung und Individualisierung (Zunahme der Haushalte, Verkleinerung der Haushalte)
•
Veränderte Wohnansprüche (mehr Fläche)
1 2 Auswirkungen auf die Landschaftsentwicklung 3 4
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 14
Entwicklung der Siedlungs-
und Verkehrsfläche in den Landkreisen
BeispielLandkreis Löbau-Zittau
1 2 Auswirkungen auf die Landschaftsentwicklung 3 4
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 15
Nutzungsintensität von Landschaften/SG
Aufgrund der älter werdenden lokalen/regionalen Bevölkerung und deren genereller Abnahme in den Landkreisen → Rückgang der Nutzungsintensität (Erholung)
Rückgang der Kleintierhaltung → Brachflächen (Splitterflächen)
Entwicklung des regionalen Tourismus unterschiedlich:
Demmin: naturverträglicher Tourismus nur leicht wachsend
OSL: abhängig von unterschiedlichsten Faktoren, Klimawandel könnte ausschlaggebend sein für die Entwicklung des Lausitzer
Seenlandes
Löbau-Zittau: v.a. Zittauer Gebirge
Steigende Flug-
und Benzinkosten → mehr Urlaub in Deutschland und
der Region
Landwirtschaftliche Flächen: keine Auswirkungen
1 2 Auswirkungen auf die Landschaftsentwicklung 3 4
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Akteure der Landschaftsentwicklung
Macht-
und Eigentumskonzentration in den Landkreisen
Naturschutzverbände: Alterung, fehlender Nachwuchs, Rückgang der Mitgliederzahlen bzw. keine Neugründungen
Landschaftspflegeverbände: fehlender Nachwuchs, fehlende finanzielle Rentabilität
Landwirtschaftsbetriebe: fehlender Nachwuchs, mangelnde Rentabilität aufgrund zu geringer Fläche → weitere Konzentrationsprozesse
Umwelt-
und Naturschutzverwaltungen: Alterung, Einsparungen an Personal und Kosten, Handlungsunfähigkeit
Politik: Konzentration auf wirtschaftliche Aspekte → nachhaltige Entwicklung wird nicht gefördert
1 2 Auswirkungen auf die Landschaftsentwicklung 3 4
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 17
Finanzielle Entwicklung in den Landkreisen und Bundesländern
Entwicklung der Sonderbedarfsbundesergänzungszuweisungen, einschließlichder ehemaligen IfG-Mittel, im Soli I und Soli II in Mio. Euro an die neuen Länder (einschl.Berlin)
Ende des Solidarpakt II 2019 und Rückführung der Transfers → reale Einnahmeverluste
unterproportionale Finanzkraft in Ostdeutschland → Länder und Kommunen müssen sich diese teilen
1 2 Auswirkungen auf die Landschaftsentwicklung 3 4
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 18
Finanzielle Entwicklung in den Gemeinden, Landkreisen und Bundesländern
Seit Jahren generell schlechte finanzielle Situation der öffentlichen Finanzen, Ostdeutschland besonders betroffen
Rückgang der Erwerbstätigenquote → negative Entwicklung der Steuereinnahmen
Schlüsselzuweisungen Gemeinden und Landkreisen gehen zurück → Bevölkerungszahl und –struktur
sind entscheidend
Rückgang der Zuweisungen → Erlangung höherer Zuweisungen durch Eingemeindungen (Bsp. Strahwalde
in
Löbau-Zittau)
Einsparungen durch Kreisgebietsreformen (Sachsen 2008, Mecklenburg-Vorpommern 2011) und Verwaltungsreformen
1 2 Auswirkungen auf die Landschaftsentwicklung 3 4
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 19
Weitere Einflussfaktoren
Klimawandel → Erneuerbare Energiengesetz → Attraktivität Bewirtschaftung von schlechteren Böden steigt → intensive Landwirtschaft, Rückgang landwirtschaftlicher Brachflächen
Gemeinsame Agrarpolitik der EU → Förderung großer Betriebe, Unterstützung weiterer Konzentrationsprozesse, Wegfallen der obligatorischen Flächenstilllegung
→ zusammen mit dem demografischen Wandel: weitere Intensivierung und Konzentration von Bewirtschaftungseigentum in der Landwirtschaft, weniger Widerspruch gegen Solar-
und Windanlagen sowie große
Tierproduktionsanlagen in Verbindung mit Biogasanlagen
1 2 Auswirkungen auf die Landschaftsentwicklung 3 4
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 20
Chancen und Risiken für die Landschaftsentwicklung
Demografischer Wandel -
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 21
Chancen und Risiken
Chancen Risiken
Nachhaltiges und naturschutzfachliches Handeln in der Landschaft setzt sich immer weniger durch → ökonomische Aspekte spielen eine größere Rolle
Rückbaupotentiale (Wohnen und Gewerbe) vorhanden, aber bisher unzureichend genutzt
kein Brachflächenmanagement in den Fallstudienräumen (fehlende Finanz-
und Personalkapazitäten)
Rücknahme von Wohn-, Gewerbe- und Industrieflächenausweisungen
in der FNP
Beibehaltung vorgenommender Ausweisungen von Wohn-, Gewerbe-
und Industrieausweisungen in der FNP
Management von Remanenzeffekten
1 2
3 Chancen und Risiken 4
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 22
Chancen und Risiken
Chancen Risiken
Rückgang der Nutzungsintensität durch lokale und regionale Bevölkerung entlastet Natur und Landschaft (aber nur kleinflächig)
Bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen: Entlastung von Natur und Landschaft, insbesondere peripher, schlecht erreichbare Räume/Schutzgebiete
Zunahme des regionalen Tourismus bei steigenden Flug-
und
Benzinkosten: zumindest in den Sommermonaten zunehmende Nutzungsintensität
Höhere Landschaftsattraktivität durch geringere Nutzungsintensität in den letzten Jahren/Jahrzehnten
Entstehung kleinflächiger Ruheräume für die Natur
1 2
3 Chancen und Risiken 4
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 23
Chancen und Risiken
Chancen Risiken
Einfluss von einzelnen Landnutzern und Eigentümern nimmt zu; Konzentrationsprozesse
Vereinzelt –
innovative Projekte/Engagement durch „Raumpioniere“/Zugezogene
Landnutzung, Landschaftsentwicklung findet statt: ohne Einfluss der breiten Gesellschaft
Naturschutzverbände verlieren an Einfluss, Schlagkraft
Landschaftspflegeverbände nicht mehr arbeitsfähig
1 2
3 Chancen und Risiken 4
Fachgebiet Landschaftsplanung und Landschaftsentwicklung 24
Chancen und Risiken
Chancen Risiken
Bei ausreichenden Personal-
und Sachmitteln könnte durch ein entsprechendes Ressourcenmanagement (FIA, Schutzgebiete, etc.) eine nachhaltige Entwicklung befördert werden
Umweltverwaltungen gestrafft, „neuorganisiert“
→ verschlechterte
Arbeitsfähigkeit (z.B. Bearbeitung von Schutzgebietsanträgen)
weniger Mittel für den Natur-
und Landschaftsschutz sowie –projekte
und Förderprogramme
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3 Chancen und Risiken 4
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Chancen und Risiken
Chancen Risiken
Straffung des Zentralen-Orte- Systems: Ebene der Unterzentren
wird ausgeblendet (Bsp. Brandenburg) → damit auch die Landschaftsentwicklung auf dieser Ebene
Eingemeindungen, Gemeindefusionen: Einfluss der Gemeinden auf deren (Landschafts-
)Entwicklung
wird immer geringer
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3 Chancen und Risiken 4
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Landschaft 2030
Bevölkerungsrückgang, Alterung schreiten weiter fort –
neue
Bundesländer werden weiterhin besonders betroffen sein
FIA durch Siedlung und Gewerbe stagnierend und rückläufig →
Brachflächenmanagement notwendig!
Rückgang der Nutzungsintensität durch regionale/lokale Bevölkerung
Akteure der Landschaftsentwicklung: Konzentrationsprozesse →
Nachhaltige Entwicklung nur eingeschränkt möglich
Rückgang der Finanzen → weniger Personal in Raum-, Umwelt-
und
Landschaftsplanung, weniger finanzielle Sachmittel für Landschaftsentwicklungsprojekte
Weitere Einflussfaktoren (Klimawandel, etc.) und deren Zusammenwirken mit dem demografischen Wandel müssen berücksichtigt werden → Prognoseunsicherheit