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Der fünfte Kongress der Internationalen Gesellschaft für Musikwissenschaft Author(s): Thr. Georgiades Source: Acta Musicologica, Vol. 24, Fasc. 3/4 (Jul. - Dec., 1952), pp. 105-108 Published by: International Musicological Society Stable URL: http://www.jstor.org/stable/931682 . Accessed: 14/06/2014 19:12 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . International Musicological Society is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Acta Musicologica. http://www.jstor.org This content downloaded from 195.34.79.208 on Sat, 14 Jun 2014 19:12:18 PM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Der fünfte Kongress der Internationalen Gesellschaft für Musikwissenschaft

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Der fünfte Kongress der Internationalen Gesellschaft für MusikwissenschaftAuthor(s): Thr. GeorgiadesSource: Acta Musicologica, Vol. 24, Fasc. 3/4 (Jul. - Dec., 1952), pp. 105-108Published by: International Musicological SocietyStable URL: http://www.jstor.org/stable/931682 .

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ACTA MUSICOLOGICA Mitteilungen der Internationalen Gesellschaft fL*r Musikwissenschaft

Bulletin de la Soci6t' Internationale de Musicologie

Anno MCMLII M. Jul.-M. Dec. Vol. XXIV, Fasc. III-IV

Der fWnfte Kongress der Internationalen Gesellschaft for Musikwissenschaft

Thr. Georgiades (Heidelberg)

In der Zeit vom 3.-7. Juli 1952, im 25. Jahre seit der Griindung der Gesell- schaft in Basel (1927), fand in Utrecht der fiinfte Kongress der IGMW statt. Erstmals kamen die Mitglieder 1930 in Liittich zusammen. Dann traf man sich 1933 in Cambridge und 1936 in Barcelona. Dieser dreijahrige Turnus konnte wegen der folgenden bewegten Jahre erst 1949 mit dem Kongress in Basel wieder aufgenommen und fortsgesetzt werden. Jetzt in Utrecht war der Beschluss der Generalversammlung, fiir 1955 einer Einladung nach Oxford zu

folgen. Es ist natiirlich, dass das jeweilige Gastgeberland jedem Kongresse eine beson- dere Note verleiht. Besonders gilt dies von jenen Personlichkeiten, welchen die schwere Biirde der Organisation auferlegt ist. Sie wurde in Utrecht von dem altbewaihrten Direktoriumsmitglied Prof. Dr. A. S m ij e r s in ebenso

iiberlegener, als umsichtiger Weise gemeistert. Ihm und seinen stets liebens.

wiirdighilfsbereiten Mitarbeitern ist es vor allef zu danken, dass die Tage in Holland jedem Teilnehmer in so angenehmer, unvergesslicher Erinnerung bleiben werden. Bei der Eroiffnung der Tagung in der alten, stimmungsvollen Aula der Uni. versita*t wurden die Teilnehmer von einem Vertreter des kgl. niederliindischen Kultusministeriums und der Stadt Utrecht, vom Rektor der Universitait Prof. Dr. J. S e ver ij n, ferner namens des Ortsausschusses von Prof. Dr. A. S m ij e r s und schliesslich vom Praisidenten Prof. Dr. K. J e p p e s e n be- griisst, der auch bei allen anderen Gelegenheiten die repraisentativen Belange der Gesellschaft in konzilianter, humorgewiirzter Weise zu vertreten ver- stand. Zur Erholung von den wissenschaftlichen Anstrengungen wurden den Kongressteilnehmern reiche Anregungen und Geniisse der verschiedensten Art zuteil. So bei einem Abendempfang im Stadthaus durch den Biirgermeister C. J. A. d e R a n i t z, einem hervorragenden Konzertpianisten. Auto-Ausflage fiihrten in die Staidte und Orte der Umgebung Utrechts, sowie nach Harlem

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zur Demonstration der interessanten, von F o k k e r gebauten Orgel in reiner

Stimmung. Als einer besonderen hollaindischen Spezialitait konnten sich die Teilnehmer am kunstvollen Carillonspiel Ferdinand Timmermanns vom Turme des Domes erfreuen. Im Mittelpunkt des Kongresses standen natiirlich die Vortriige. Es bildete auch diesmal kein Positivum, dass sie sehr zahlreich - ca. 60! - waren. Man musste daher drei gleichzeitig tagende Sektionen einrichten, was auch dem Referenten das Anhoiren mancher wichtiger Referate unmbiglich machte. Jedoch wird der in Aussicht gestellte Kongressbericht, auf den hier statt einer eingehenden Besprechung verwiesen sei, diesen unvermeidlichen Nachteil ausgleichen. Der Anregung des Komitees, die Themen maiglichst der reichen Musikgeschichte der Niederlande zu entnehmen, wurde leider nicht in wiinschenswertem Aus- masse entsprochen. Es iiberwogen auch hier wiederum die Referate aus den verschiedensten Spezialgebieten. In der Sektion I sprachen M. Antonowycz, J. Chailley, H. H. Eggebrecht, A. D.

Fokker, P. A. Gaillard, H. Glahn, W. Gurlitt, H. Hickmann, A. Herkenrath, H. Husmann, A. Koole, A. Liess, F. Raugel, W. Salmen, Ch. Seeger und W. Wiora iiber allgemeine musik wissenschaftliehe Fragen, aussereurop iische Musik; Volkslied und Instumente. Sektion II umfasste Themen iiber byzantinische Musik, Gregorianik, Mehr-

stimmigkeit des Mittelalters und neuere Musikgeschichte vom 16. Jahrhundert bis zu Strawinsky in Referaten von E. Bodky, M. Bukofzer, C. L. Cudworth, L. A. Dittmer, Th. Dart, K. von Fischer, F. Hamel, F. Harrison, W. Kolneder, J. P. Larsen, P. Bartholomeo di Salvo, B. Stiiblein, O. Tiby, F. Torrefranca, J. van Waesberghe, R. Wangermee, J. Ward, E. Wellesz, E. Werner und F.

Zagiba. Sektion III war der niederlaindischen Musikgeschichte vorbehalten mit Refe- raten von H. Angles, H. Besseler, Ch. van den Borren, M. E. Brockhoff, Com- tesse de Chambure, A. E. Cherbuliez, S. Clercx-Lejeune, J. Daniskas, H. Engel, K. Fellerer, W. Kahl, R. Lenaerts, A. van der Linden, H. J. Moser, H. Osthoff, D. Plamenac, J. Quitin, A. E. SchrSder, U. Teuber, W. Wiora. Aus der quantitaven Fiille des Gebotenen hoben sich erfreulicherweise einige wichtige neue historische Feststellungen heraus. Den ersten der drei Sffentlichen Vortraige hielt P. M. Mass o n (Paris). Er

sprach in geistvoll-anregender Art iiber >>Les t^ches internationales de la Musi- col gie<<. Leo S c h r a d e (New Haven) stellte in seinem gedanken- und inhalt- reichen Vortrag iiber >>Renaissance: The historical conception of an epoci<< den kulturgeschichtlichen Epochenbegriff in den Mittelpunkt. R. v. F i c k e r

(Miinchen) beriihrte mit dem Thema >>Grundsiitzliches zur mittelalterlichen

Auffiihrungspraxis<< die heute vernachliissigte Frage nach der Musik der Ver- gangenheit als einer erklingenden Wirklichkeit und zugleich als der Voraus- setzung, dass die iltere Musikgeschichte nicht zu einer Hilfswissenschaft ah- sinkt, die sich um so wissenschaftlicher diinkt, je weniger sie die entschei- denden Kunstmomente zu erfassen vermag.

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In diesem Zusammenhang koinnte als krisenhaftes Symptom der Umstand her- vorgehoben werden, dass die musikalischen Darbietungen auch diesmal, wie schon 1949, nur in einem losen und zufailligen Zusammenhang mit den um- strittenen und vielerorterten Problemen besonders der ialteren Musikgeschichte standen. In einer musikalisch und technisch gliinzenden Ausfiihrung durch den >>Nederlands Kamerkoor<< unter Leitung von Felix de Nobel hi*rte man zwar niederlaindische A- cappella-Musik. Und der Initiative des ausgezeich- neten Kenners javanischer Musik Jaap Kunst war eine eindrucksvolle Vor- fiihrung von Gamelanmusik zu verdanken. Aber in beiden Faillen handelte es sich um Darbietungen, die den meisten Teilnehmern bekannt waren und jenseits einer Problem-Diskussion standen. V6llig am Rande lag in dieser Hinsicht ein zwar ebenfalls ausgezeichnetes Orchesterkonzert im Kurhaus Sche- veningen mit Werken von Haydn, F. Martin und Honegger unter der bewaihr- ten Direktion von P. S a c h e r (Basel). Die Tatsache des 25-jiihrigen Jubilaiums der Gesellschaft haitte vielleicht mehr Veranlassung zur Riickbesinnung auf das bisher Geleistete geben sollen. Dann hiatte man wohl auch einen verliissigeren Massstab fiir die Bewailtigung der neuen Aufgaben gewinnen koSnnen, ohne die Kontinuitait der Tradition zu ge- faihrden. Nach den langstiindigen, bisweilen erregten Debatten in der General- versammlung haben schliesslich die Wahlen gezeigt, dass die Zusammensetzung des Direktoriums mehr oder weniger den Zufaillen der jeweils wechselnden Zusammensetzung von Mitgliedern unterworfen sein kann. Die 1949 in Basel gutgeheissene Reduktion des Direktoriums auf 6 Mitglieder plus 3 Mitglieder des

stiindigen Sekretariates wurde nicht wieder aufgenommen. Das neue Direk-

torium besteht jetzt aus nachfolgenden 15 Mitgliedern: Prof. Dr. Albert Smijers (Utrecht), Priisident; Mgr. Prof. Dr. Higini Anglks (Barcelona-Rf m) und Prof. Dr Paul Henry Lang (New York), Vizepraizidenten; Dr. Ernst Mohr (Basel),

Sekretiir; Mathis Burckardt (Basel), Schatzmeister; des weiteren: Prof. Dr.

Friedrich Blume (Kiel), Pr- f. Dr. Charles van den Borren (Briissel), Prof. Dr. Manfred Bukofzer (Berkeley/San Franzisco), Prof. Dr. Arnold Geering (Bern), Prof. Dr. Knud Jeppesen (Aarhus), Prof. Dr. Paul-Marie Masson (Paris), Prof. Marc Pincherle (Paris), Prof. Dr. Leo Schrade (New Hawen), Prof. Dr. Egon Wellez (Oxford) und Prof. Dr. Jack A. Westrup (Oxford). Dem Direktorium geh6rt ferner als ausserordentliches Mitglied der Ehrenpraisident Prof. Dr. Edward Dent (London) an. Zu Beginn der Generalversammlung horte man den Bericht des Priisidenten und der Sekrettire. Besonders wichtig fiir die Zukunft der IGMW scheint die endlich erreichte Aufnahme der Gesellschaft als selbstaindiges Mitglied des Conseil International de la Philosophie ct des Sciences humaines, durch welche Organisation unserer Gesellschaft eine betriichtliche Subvention sowohl fiir das in Verbindung mit der internationalen Vereinigung der Musikbibliotheken ge- plante internationale musikwissenschaftliche Quelllenlexikon als auch fiir die Herausgabe einer selbstlindigen, von den Acta Musicologica unabhlingigen inter- nationalen Bibliographie der musikalischen Neuerscheinungen in Aussicht ge-

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stellt wurde. Auch einer anderen Unesco-Organisation, dem Conseil Internatio- nal de la Musique, hat die IGMW fiir eine wichtige Subvention (fiir die Acta

Musicologica) herzlichst zu danken. Erfreulich ist ebenfalls, dass die Mitglieder in den letzten Jahren wesent- lich gewachsen ist. Am Abschluss der Tagung richtete Prof. Smijers herzliche Worte des Dankes an dem bisherigen Praisidenten Prof. Jeppesen.

The antique cross-flute H. Hickmann (Cairo)

Once more the Alexandrian terra-cotta pl. I draws the attention to the problem as to whether the musical terms, which were used by ancient authors, have been

correctly interpreted. In spite of the theory, elaborated after the discovery of the Meroei auloi, a wind instrument - played horizontally and, apparently, without reeds - has actually existed. Without doubt we are able to recognise a cross-flute, although some technical details - such as the use of a peculiar mouthpiece and tuning rings - are typical of reed pipes. Consequently, we

must, for various reasons, believe that the ancient authors had no systematic distinction between instruments, but instead went along according to their uses. For our concern the difference between a flute and an oboe is far more im-

portant for classification than the fact that these instruments bear keys. It was not so for the ancient authors; for them, a bombyx could easily be an aulos or a flute, provided, in these cases, that the instruments bore tuning rings. Pre-Christian representations of flutes are rare. The recent excavation of an Etruscan tomb (2nd century B. C.), the >>Sepolcro dei Volumni<< near Perugia, has revealed an urn, on which the head of a musician, playing a cross or

transverse flute has been carved (fig. 1).1) A second flute is stamped on a coin

coming from Caesarea (Syria), dated 169 A. D.2) The terra cotta of plate I3) seems to be the third document to be added to our short list of antique flute-playing. The musician holds the instrument

horizontally, like a flautist, blowing across with the lips against the tube and the special mouthpiece.

1) C. Sachs, The History of Musical Instruments, New York 1940, pl. VIII (C).

2) Ibidem, p. 141-2. 3) E. Breccia, Terracotte figurate greche e grecho-egiziane del Museo di Alessandria, II,

2, pl. LVIII (286).

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