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Der gegenwärtige Stand der jugoslawischen Musikwissenschaft Author(s): Dragotin Cvetko Source: Acta Musicologica, Vol. 51, Fasc. 1 (Jan. - Jun., 1979), pp. 151-160 Published by: International Musicological Society Stable URL: http://www.jstor.org/stable/932182 . Accessed: 14/06/2014 03:09 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of the Terms & Conditions of Use, available at . http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp . JSTOR is a not-for-profit service that helps scholars, researchers, and students discover, use, and build upon a wide range of content in a trusted digital archive. We use information technology and tools to increase productivity and facilitate new forms of scholarship. For more information about JSTOR, please contact [email protected]. . International Musicological Society is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Acta Musicologica. http://www.jstor.org This content downloaded from 62.122.77.48 on Sat, 14 Jun 2014 03:09:21 AM All use subject to JSTOR Terms and Conditions

Der gegenwärtige Stand der jugoslawischen Musikwissenschaft

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Der gegenwärtige Stand der jugoslawischen MusikwissenschaftAuthor(s): Dragotin CvetkoSource: Acta Musicologica, Vol. 51, Fasc. 1 (Jan. - Jun., 1979), pp. 151-160Published by: International Musicological SocietyStable URL: http://www.jstor.org/stable/932182 .

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Der gegenwairtige Stand der jugoslawischen Musikwissenschaft

DRAGOTIN CVETKO (LJUBLJANA)

Die bis 1958 im jugoslawischen Raum geleistete musikwissenschaftliche Arbeit wurde samt den Verhiltnissen, in denen sie sich vollzog, bereits in AMI dargestellt 1. Die Forschungsergebnisse der Ethnomusikologie, die wegen der Eigenart dieses Faches einer besonderen Erbirterung bediirfen, wurden damals nicht miterfagt, sondern erst etwas spiter an derselben Stelle

veriffentlicht2. Erst Ende der 50er Jahre waren die Grundlagen zu einer planmi?Bigen musikwis-

senschaftlichen Arbeit geschaffen. Um sie bemiihten sich gro6itenteils Fachleute der

Vorkriegsgeneration, unter ihnen aber auch einige, die bereits nach dem Krieg ausgebildet wurden. Zwecks erfolgreicher Durchfiihrung der anstehenden Aufga- ben bedurfte es Wissenschaftler in ausreichender Zahl, die nur an entsprechenden Lehranstalten herangebildet werden konnten. Solche aber bestanden damals noch nicht oder erwiesen sich - falls vorhanden - als unzulinglich.

Deshalb muiten die Bemiihungen entsprechend den Bediirfnissen angesetzt werden. Zu den Abteilungen fiir Musikgeschichte, -wissenschaft bzw. -ethnologie - die betreffenden Benennungen waren verschiedenartig - an den Musikakademien in

Ljubljana, Zagreb und Belgrad sowie in Sarajevo gesellte sich 1966 eine ihnliche Abteilung an der Musikhochschule in Skopje. 1962 wurde eine solche Abteilung an der Musikakademie von Ljubljana aufgelost und nach dem Vorbild auslindischer Universititen an der philosophischen Fakultit der dortigen Universitdt mit drei Lehrstiihlen (fiir iltere allgemeine Musikgeschichte, slawische Musikgeschichte und neuere allgemeine Musikgeschichte, fiir die Musikgeschichte der Slowenen sowie anderer V6olker Jugoslawiens) gegriindet. 1970 erfolgte die Umgestaltung der musikhistorischen Abteilung an der Zagreber Musikakademie in eine musikwissen- schaftliche, was die Kombination von Musikwissenschaft mit dem Studium einiger anderer Facher an der philosophischen Fakultit der dortigen Universitit ermog- lichte. 1973 wurde die Musikakademie Belgrad in Fakultit fiir Tonkunst umbenannt und dariiber hinaus auch ihre Abteilung fiir Musikwissenschaft umgestaltet. Anfang 1978 folgte dem Belgrader Vorbild auch die Hochschule fiir Musik in Skopje, wo eine ihnliche Umwandlung durchgefiihrt wurde.

Die allgemeine Zielsetzung ist einleuchtend: Die Reorganisation soll die Heran- bildung von Fachleuten in allen Teilgebieten beschleunigen und zugleich positiven EinfluB auf Vervollstindigung und Modernisierung des Studiums in Anniherung

Abkiirzungen AM - Arti musices; IRASM - International Review of the Aesthetics and Sociology of Music; JAZU - Jugoslavenska akademija znanosti i umetnosti (Jugoslawische Akademie der Wissenschaften und Kiinste, Zagreb); ME - Muzicka enciklopedija (Musikenzyklopaidie), 2. Ausgabe: Bd. 1 (1971), 2 (1974), 3 (1977); MZ - Muzikoloski zbornik (Musikwissenschaftliches Jahrbuch); LaM - La Musica, Dizionario I (1968), II (1971), Torino; Rad - Rad JAZU; RiemannL - Riemann Musik-Lexikon, Ergdinzungs-Bd. A-K (1972), M-Z (1975). 1 D. CVETKO, Les formes et les resultats des efforts musicologiques yougoslaves, in: AM1 31 (1959), p. 50-62. 2 L. JANKOVIC, La situation actuelle de l'ethnomusicologie en Yougoslavie, in: AMI 32 (1960), p. 94-102.

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an auslindische Vorbilder ausiiben. Dabei sollen natiirlich noch die Besonderheiten des jugoslawischen Raumes sowie aller seiner Stammgebiete beriicksichtigt wer- den. Gerade diese Besonderheiten sind aber solcher Art, dai sie nicht iiberall gleiche Mdglichkeiten und Forschungsinteressen voraussetzen. Die verschiedenartige Ver- gangenheit einzelner Volksgruppen bedingt hier das Schwergewicht auf Musikge- schichte, dort auf Musikethnologie.

Die M6glichkeiten und Grenzen der erwaihnten, vor und nach 1958 erfolgten Studienreformen sind im allgemeinen iiberall gleich. Sie ermiglichten, im Hinblick auf ihre Struktur und ihren primair pidagogischen Zweck, den Studierenden in die wichtigsten Methoden der Musikforschung einzufiihren, so daiB das regulire Studium kaum iiber diese Grenzen hinausgeht. Deshalb erwies sich die Errichtung von Instituten als notwendig, die programmierte Forschung erm6glichen sollten. So kam es bereits 1948 zur Griindung des musikwissenschaftlichen Instituts an der Serbischen Akademie fiir Wissenschaften und Kiinste3 und 1967 zur Errichtung der musikwissenschaftlichen Institute an der Musikakademie in Zagreb sowie 1972 an der Slowenischen Akademie der Wissenschaften und Kiinste4.

Im Vergleich zu den einstigen Verhailtnissen haben sich die Entwicklungsm6g- lichkeiten nach 1958 in mancher Hinsicht griindlich gebessert. Angesichts der

Vergr6ioerung von Forschungsaufgaben und ihrer Resultate erhob sich die Frage nach musikwissenschaftlichen Periodica, die bis zu Beginn der 60er Jahre noch fehlten. Es gab zwar verschiedene slowenische, kroatische und serbische Musikzeit- schriften, die sich jedoch nur selten liickenlos halten konnten, z. B. Zvuk (Der Klang) als Organ des Komponistenverbandes Jugoslawiens. Aber ihr Inhalt war meist populirer Natur. Nur gelegentlich erschienen Abhandlungen, die strengeren wissenschaftlichen Anforderungen entsprachen.

Als nach den 50er Jahren die musikwissenschaftliche Arbeit immer starker zunahm, erwies sich das Fehlen musikwissenschaftlicher Periodica nicht nur als

unberechtigt, sondern auch als nachteilig. Die auf den Plan tretenden Musikwissen- schaftler hatten kaum Gelegenheit, ihre Forschungergebnisse zu veriffentlichen, was schlie8lich zur Schaffung neuer Publikationsm6glichkeiten fiihrte. So begann 1965 in Ljubljana das Muzikoloski zbornik (Musikwissenschaftliches Jahrbuch, Musicological Annual) zu erscheinen, das von der Abteilung fiir Musikwissenschaft an der philosophischen Fakultait herausgegeben wird. AnschlieBend folgte das

Jahrbuch Arti musices, dessen erste Nummer 1969 von dem Zagreber musikwissen- schaftlichen Institut herausgegeben wurde. Fragen nach der musikalischen Vergan- genheit und Gegenwart dieser oder jener Volksgruppe Jugoslawiens wird der

Vorrang gegeben. Derselbe Herausgeber stellte 1970 auBerdem das erste Heft der International Review of the Aesthetics and Sociology of Music vor, das sich - wie aus dem Titel hervorgeht - unter Heranziehung eines iiber die nationalen Grenzen

hinausgehenden Mitarbeiterkreises speziell mit Fragen der Musikisthetik und -soziologie befagt. Diesen regelmliAig erscheinenden Periodica gesellen sich zeit-

3 In das Programm dieses Instituts wurde auch die Musikethnologie aufgenommen, die im iibrigen Jugoslawien eigenen musikethnologischen Instituten oder Abteilungen der ethnographischen Institute zugeordnet ist. 4 Aus technischen Griinden hat dieses Institut seine Arbeit noch nicht aufgenommen.

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weise noch die Sammelbande musikwissenschaftlicher Abhandlungen der Klasse fuir Tonkunst der Jugoslawischen Akademie fiir Wissenschaften und Kiinste in Zagreb Rad (Reihe-Werk) zu'. Die Anregungen fir die Entwicklung der Musikwis- senschaft waren also zahlreich und beschleunigten sich nach 19586. Sie kamen von verschiedenen Seiten und begiinstigten die Mitwirkung jugoslawischer Musikwis- senschaftler an Kongressen und Symposien. In diesem Zusammenhang miissen besonders der X. KongreB der IGMW-IMS in Ljubljana (1967) 7, das den Fragen der Musiksoziologie gewidmete Symposium der IGMW in Zagreb (1974)8 und das jugoslawisch-amerikanische Musikseminar (Sv. Stefan, 1968) erwihnt werden, das - obwohl mehr informativ - die Entwicklungsprobleme nicht nur der allgemeinen, sondern auch der jugoslawischen musikwissenschaftlichen Situation ziemlich

erschipfend behandelte 9. In der zur Frage stehenden Berichtszeit erschienen in der hiesigen Musikwissen-

schaft neben bereits bekannten auch neue Namen"o. Es stellten sich nunmehr Forscher vor, die einer jiingeren bzw. der jungen Generation angeh6ren. Ihre

Beitrige zeigen deutlich die Richtungen, in denen sich die jugoslawische Musikwis- senschaft entwickelte. Am reichsten sind die Ergebnisse auf dem Gebiet der Musikgeschichte, namentlich der nationalen". DaB sich ihr vor allem die hiesige Musikwissenschaft zuwandte, leuchtet ein, da vor 1958 in dieser Richtung noch verhiltnismdiBig wenig geleistet wurde und eine eigene musikalische Vergangenheit - auch im Inland - noch weitgehend unbekannt war. In der auslandischen Literatur beschrankten sich Angaben iiber sie auf einige bereits ndher untersuchte Gebietel2 oder aber sie waren mangelhaft 3. DaJB man daher auf die Erforschung der Geschichte der nationalen Musikkulturen, d. h. der slowenischen, kroatischen, serbischen und mazedonischen sowie jener der iibrigen hier lebenden Volksgruppen, das Hauptgewicht legte, war also kein Zufall. Die gestellten Aufgaben waren mannigfaltiger Art. Ihre Durchfiih- rung wurde in mancher Hinsicht von den individuellen Ideen bzw. Vorstellungen der jeweiligen Forscher, aber noch mehr von den systematisch aufgestellten Programmen geleitet. Zu ihnen gehoren besonders synthetische Abrisse der

5 S. Rad 337 (1965), 351 (1969), 377 (1978). - Die Klasse fiir Tonkunst der genannten Jugoslawischen Akademie ist bestrebt, auch andere musikwissenschaftliche Publikationen herauszugeben. 6 Vgl. J. ANDREIS, Rezultati i zadaci muzicke nauke u Hrvatskoj - Ergebnisse und Aufgaben der Musikforschung in Kroatien, in: Rad 337, p. 5-39; DERS., Musicology in Croatia, in: AM 1970 (special issue), p. 7-46; DERS., Muzikologija u Hrvatskoj u razdoblju 1965-1973 - Die Musikwissenschaft in Kroatien von 1965 bis 1973, in: AM 3 (1974), p. 5-38; I. SUPICIC, Musicology in Yugoslavia, in: Zvuk (1967), p. 7-19; D. CVETKO, Probleme und Leistungen der slowenischen Musikwissenschaft, in: IRASM 7 (1976), p. 89-101. 7 Vgl. IMS Report of the Tenth Congress Ljubljana 1967 (Kassel-Ljubljana 1970). 8 S. IRASM 5 (1974).

9 Papers of the Yugoslav-American Seminar on Music (Bloomington 1970). 10 In diesem Bericht k6nnen nicht alle Pers6nlichkeiten angefiihrt werden, die sich im genannten Zeitraum betitigt haben. Ebenfalls werden keine Bibliographien von Ver6ffentlichungen der im Text genannten Forscher gegeben. Es werden nur die allgemeinen Entwicklungslinien aufgezeigt. Indessen verweisen wir auf die Bibliographie der genannten Personen in den Anmerkungen. 11 In dieser Hinsicht ist am bedeutendsten die 2. Ausgabe der Musikgeschichte, Bd. 1 u. 2 (Historija muzike, Zagreb 1966) und die Musikgeschichte, Bd. 1, 2 u. 3 (Povijest glazbe, Zagreb 1975, 1976) von J. ANDREIS. 12 Vgl. G. REESE, Music in the Renaissance (1954), Kap. Music in the Adriatical Coastal Areas of the Southern Slavs von D. PLAMENAC. 13 Vgl. z. B. die ersten Ausgaben von RiemannL und Musica sacra (1937).

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Musikgeschichte einzelner Volksgruppen, die urspriinglich in nationaler Sprache, spiter jedoch unvertndert oder revidiert bzw. vervollstdindigt auch in tObersetzung veriffentlicht wurden. Zu diesen Publikationen zihlen vor allem die historischen Abrisse der slowenischen, kroatischen und serbischen Musik von D. Cvetkol4, J.

Andreis"s und S. Djuric-Klajn 16. Zgodovina glasbene umetnosti na Slovenskem - Geschichte der Tonkunst in Slowenien (Cvetko) erschien in drei Bdinden (Ljubljana 1958-1960) mit einer franz6sischen Zusammenfassung, vervollstdindigt, revidiert und verkiirzt auf serbokroatisch (Razvoj muzicke umjetnosti u Sloveniji - Die

Entwicklung der Tonkunst in Slowenien, in: Andreis, Cvetko, Djuri&'-Klajn, Historijski razvoj muzivke kulture u Jugoslaviji - Die historische Entwicklung der Tonkunst in Jugoslawien, Zagreb 1962), auf slowenisch (Stoletja slovenske glasbe - Die slowenische Musik im Wandel der Jahrhunderte, Ljubljana 1964) und in

franz6sischer Sprache (Histoire de la musique slovene, Maribor 1967). Die kroatische Musikgeschichte wurde zunichst im erwThnten Historijski razvoj (1962) unter dem Titel Razvoj muzicke umjetnosti u Hrvatskoi - Die Entwicklung der Tonkunst in Kroatien (Andreis), vervollstaindigt unter dem Titel Povijest hrvatske

glazbe - Geschichte der kroatischen Musik als Band IV der Musikgeschichte Povijest glazbe (Zagreb 1974) desselben Verfassers dargestellt; in englischer Obersetzung als Music in Croatia (Zagreb 1974). Auch die Geschichte der serbischen Musik wurde zum erstenmal in der erwihnten gemeinsamen Ausgabe unter dem Titel Razvoj muzicke umjetnosti u Srbiji - Die Entwicklung der Tonkunst in Serbien (Djuri&-Klajn; 1962) behandelt. In vervollstaindigter Fassung unter dem Titel Istorijski razvoj muzicke kulture u Srbiji - Die historische Entwicklung der Musik in Serbien (Belgrad 1971), englische tObersetzung Serbian Music through the

Ages (ebda. 1972). Fiir die Abfassung solcher Abrisse17 bestanden sowohl hinsichtlich des

Quellenmaterials als auch geeigneter Autoren verhailtnismtitig giinstige Vorbedin-

gungen. Fiir die iibrigen jugoslawischen Gebiete waren die Verhiltnisse weniger giinstig. Dennoch entstanden auch in diesen Gebieten dihnliche Arbeiten, wenn auch in bescheidenerem Umfang 18. Einen gesamten Abrig der Musikgeschichte des

jugoslawischen Raumes, der zugleich aber auch Gemeinsamkeiten bzw. Unter- schiede zwischen den einzelnen Musikkulturen aufzeigen mii1Bte, ohne dabei deren

14 Beziiglich ausfiihrlicher Angaben s. ME 1, p. 386; RiemannL, Erginzungs-Bd. A-K, p. 248; LaM 1, p. 469; MGG 15, Sp. 1678-1679. 15 ME 1, p. 50-51; RiemannL (1959), p. 36 und dass., Erginzungs-Bd. A-K, p. 24; LaM 1, p. 53; MGG 15, Sp. 209-210. 16 ME 1, p. 500; MGG 15, Sp. 1806.

'17 Fiir die erwihnten Gebiete liegen noch einige zeitlich begrenzte Abrisse vor, z. B. J. HOFLER, Tokovi glasbene kulture na Slovenskem od zadetkov do 19. stoletja - Die Str6mungen der Tonkunst in Slowenien von den ersten Anfingen bis zum 19. Jh. (Ljubljana 1970); DERS., Pozna renesansa in barok v glasbi na Slovenskem - Spitrenaissance und Barock in der Musik in Slowenien (Ljubljana 1978); K. KOVACEVIC, The History of Croatian Music of the Twentieth Century (Zagreb 1967). Ahnliches gilt auch fiir das Buch Tragom hrvatske glazbene bagtine - Auf den Spuren des kroatischen musikalischen Erbes (Zagreb 1976) von L. 2UPANOVIC. Is Z. KUCUKALIC, The Development of Musical Culture in Bosnia and Hercegovina (Sarajevo 1967); D. ORTAKOV, Creation musical macedonienne d'aujourd'hui, in: Zvuk (1967), p. 61-65; DERS., Approaches to the Study of Macedonian Musical History, in: IRASM 6 (1975), p. 307-318; B. KARAKAS, Muzi'kite tvorci vo Makedonija - Die Tonsch6pfer in Mazedonien (Skopje 1970); G. KRAJACIC, Crnogorska muzika- Die Musik in Montenegro, in: Zvuk (1972), p. 1-10; A. KOCI, Portrete te kompozitorive shquiptare ne Jugosllavi - Die Portrits der albanischen Komponisten in Jugoslawien (Prishtine 1971).

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Eigenstaindigkeit zu schmailern, liegt aber noch nicht vor. Als Ansaitze zu einem solchen Vorhaben k6nnen die genannte Historijski razvoj (Zagreb 1962) und der MGG-Artikel Jugoslawien (Band 7, BVK 1958) angesehen werden. Indessen liegt ein Abrig vor, in dem versucht wird, das Charakteristische der einzelnen Entwick- lungsphasen im ganzen siidslawischen Raum vergleichend deutlich zu machen und jene Ausgangsposition zu finden, die den Musikkulturen dieses Raumes im Rahmen der Gesamtentwicklung der europiischen Tonkunst zukommt'9.

Zu den geplanten musikhistorischen Publikationen, die nicht eng national, aber auf spezielle Probleme hin konzipiert sind und vergleichend die europdiische Entwicklung mitberiicksichtigen, zdihlen verschiedene, eine weite Zeitspanne und verschiedene Nationalraiume umfassende Abhandlungen. Mit der Erforschung des mittelalterlichen Instrumentariums im gesamten jugoslawischen Raum befaBten sich K. Kos (Muzicki instrumenti u srednjevjekovnoj likovnoj umjetnosti u

Hrvatskoj, in: Rad 351, Zagreb 1969; deutsche Ojbersetzung Musikinstrumente im mittelalterlichen Kroatien, Zagreb 197220); P. Kuret (Glasbeni instrumenti na srednjeveskih freskah na Slovenskem - Musikinstrumente auf mittelalterlichen Fresken Sloweniens, Ljubljana 197321) und R. Pejovik (Muzivki instrumenti na

srednjevekovnim spomenicima Srbije i Makedonije - Musikinstrumente auf den mittelalterlichen Kunstdenkmiilern Serbiens und Mazedoniens, mschr. 1976, jedoch im Druck22). Neben diesen Arbeiten, die in ihrer urspriinglichen Fassung Disserta- tionen waren, stehen noch weitere, ebenfalls vervollstdindigte Dissertationen oder z. B. Habilitationsschriften. Ihre Themenstellung bezieht sich auf den Zeitraum 16. bis 19. Jahrhundert: A. Rijavec (Glasbeno delo na Slovenskem v obdobju protestan- tizma - Die Musik in Slowenien im Zeitalter der Reformation, Ljubljana 196723); J. Sivec (Opera in njena reprodukcija v Stanovskem gledalisca v Ljubljani od leta 179o do 1861 - Die Oper im Stiindischen Theater zu Ljubljana von 1790 bis 1861, ebda. 1971; Kompozicijski stavek Wolfganga Stricciusa - Der Kompositionssatz von Wolfgang Striccius, ebda. 197224); D. Pokorn (Amandus Ivanviv in njegovo posvetno skladateljsko delo - Amandus Ivanvic und sein weltliches Werk, mschr. 1977, jedoch im Druck25) und J. H6fler (Slovenska cerkvena pesem v 18. stoletju - Das slowenische Kirchenlied im 18. Jahrhundert, ebda. 197526). Mit dieser Zeit

beschdiftigen sich noch andere Beitrdige27. Eine gr6tere Zeitspanne mutte in der Arbeit Razvoj glagoljaskog pjevanja na zadarskom podrucju - Die Entwicklung des glagolitischen Gesanges im Gebiet von Zadar (Zadar 1973) von J. Bezik behandelt werden28. Einige Studien befassen sich mit Problemen des 19. und friihen 20. Jahrhunderts, z. B. von N. Mosusova (Uticaj folklornih elemenata na strukturu

19 D. CVETKO, Musikgeschichte der Siidslawen (Kassel-Maribor 1975). 20 ME 2, p. 371; RiemannL, Erginzungs-Bd. A-K, p. 668. 21 ME 2, p. 400. 22 ME 3, p. 55. 2 ME 3, p. 204-205; RiemannL, Erginzungs-Bd. L-Z, p. 488-489. 24 ME 3, p. 359; RiemannL, Erginzungs-Band L-Z, p. 660. 2 ME 3, p. 101. 26 ME 2, p. 148. 27 Z. B. der Abri1t der Tonkunst in Dubrovnik von der 2. Hilfte des 16. bis zum Anfang des 17. Jh.s (Hs., 1977) von M. DEMOVIC.

28 ME 1, p. 194-195.

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romantizma u srpskoj muzici - Die Einfliisse der volkstiimlichen Elemente auf die serbische romantische Musik, mschr. 197028a); L. Zupanovik (Vatroslav Lisinski, Zagreb 196929) und Z. KutukaliC (Srpska romanticma solo pjesma - Der serbische romantische Sologesang, Sarajevo 197530). Jedoch beschrinken sich Dissertationen und Habilitationsschriften31 nicht nur auf die Vergangenheit. In einzelnen Fillen bekunden sie auch das Interesse fiir die Moderne, z.B. M. Bergamo-Koren (Elementi ekspresionisticke orijentacije u srpskoj muzici do 1945 godine - Expres- sionistische Elemente in der serbischen Musik bis 1945, mschr. 1973, jedoch im Druck) und A. Rijavec (Kompozicijski stavek komornih instrumentalnih del Slavka Osterca - Kompositionssatz in den instrumentalen Kammermusikwerken von Slavko Osterc, Ljubljana 1972). Analytische Themen zu Werken verschiedener

Komponisten erweisen sich ebenfalls fiir Musikwissenschaftler der jiingeren Generation anziehend32. Fast alle genannten Autoren ver6ffentlichten eine Reihe von Aufsiitzen iiber Themen aus der nationalen33 und gelegentlich auch allgemeinen Musikgeschichte in einheimischen oder auslindischen Fachzeitschriften, wie aus den Bibliographien hervorgeht. Nach 1958 lieferten noch weitere kroatische, serbische und slowenische Fachleute der ilteren und jiingeren Generation Beitriige zur Musikgeschichte bzw. -wissenschaft ihrer Heimat. Einige jiingere von ihnen (z. B. I. Supidid, M. Velimirovik, D. Stefanovik, B. Bujid, Z. Hudovsky) promovier- ten an auslindischen Universititen wie Paris, Harvard, Oxford und Graz; z. T. liegen sie sich auch im Ausland nieder, z. B. Velimirovik35 und B. Buji 36 oder - von der ilteren Generation - D. Plamenac37.

Die Abhandlungen dieser und anderer Forscher sind verschiedenen Entwick-

lungsperioden gewidmet, sie bekunden hiufig ein ausgesprochenes Interesse ffir spezielle Thematik. Als recht ergiebig hat sich z. B. die Erforschung der alten serbischen Musik erwiesen, wobei sich D. Stefanovik (u. a. The Serbian Chant from the 15th to the 18th Century, in: Musica antiqua I, Bydgoszcz 1966; The Beginnings of Serbian Chant, in: Anflinge der slawischen Musik, Bratislava 1966; Some

29 ME 3, p. 776-777. 30 ME 2, p. 394. 3~ In den Zeitraum vom Ende des 18. bis zum Beginn der 2. Hilfte des 19. Jh.s geh6rt die Abhandlung Glasbene predstave na odru mariborskega gledalis'ca od leta 1785 do leta i86i - Die musikalische Vorstellungen auf der Biihne des Mariborer Theaters von 1785 bis 1861 (Maribor 1975) von M. SPENDAL, in: ME 3, p. 515. 32 So fir I. KLEMEN(SI(~, in: ME 2, p. 335, der sich auf die Moderne einstellte und der Verfasser des Werks Kompozicijski stavek v klavirskih delih Marija Kogoja - Der Kompositionssatz in den Klavierwerken von Marius Kogoj (Ljubljana 1976) ist. 33 Besonders seien die Beitrige der jiingeren musikwissenschaftlichen Generation erwihnt, die aus dem im Text erwihnten Arbeitskreis hervorgegangen ist und Habilitationen, Dissertationen und Magisterarbeiten vorgelegt hat. 3 In dieser Richung bemiihten sich z. B. J. Hofler, der sich fiir D. Phinot interessierte (s. Zvuk 1969, Nr. 100) und dessen Opera omnia I (1972) und II (1974) im Rahmen des American Institute of Musicology ver6ffentlichte, ferner K. KOS, die eine vergleichende stilkritische Analyse der Madrigale Appariran per me le stell' in cielo von 0. di Lasso und J. Skjavetik (Schiavetti) in: MZ 11 (1975), p. 17-27 durchfiihrte, und J. SIVEC, der auf ihnliche Weise das Thema Ecce, quomodo moritur iustus von J. Gallus, M. A. Ingegneri und O. di Lasso in: MZ 7 (1971), p. 8-19 behandelte. Letztgenannter ist auch Verfasser des umfangreichen Buches Opera skozi stoletja - Die Oper im Wandel der Jahrhunderte (Ljubljana 1976). 35 ME 3, p. 649; RiemannL, Erginzungs-Bd. M-Z, p. 833. m ME 1, p. 265. 37 ME 3, p. 91-92; MGG 10, Sp. 1323-1324; LaM 2, p. 670-671; RiemannL (1961), p. 417-418 und ebda., Erg;nzungs-Bd. M-Z, p. 386-387.

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Aspects of the Form and Expression of Serbian Medieval Chant, in: Musica antiqua II, 196937a); M. Velimirovik (u. a. The Influence of the Byzantine Chant on the Music of the Slavic Countries, in: Proceedings of the XIII International Congress of Byzantine Studies, Oxford 1966, London 1967) und D. Petrovik (u. a. One Aspect of the Slavonic Oktoechos in four Chilandari Music Manuscripts, in: IMS Report of the Eleventh Congress, Kobenhavn 1972 37b) ehrenvoll vorgestellt haben. Die ilteren Perioden der kroatischen Musikgeschichte wurden auch von B. Bujik (Zadarski neumatski fragmenti v Oxfordu - Die Neumenfragmente von Zadar in Oxford, in: MZ 4, 1968; Cecchinijeve mise iz 1617 godine - Cecchinis Messen aus dem Jahr 1617, in: AM 1, 1970), K. KovateviC (Die kroatische Musik des XVII. und XVIII. Jahrhunderts, in: Musica antiqua I, 196638), Z. Hudovsky (Beitriige zur Musikge- schichte der Stadt Zagreb vom 11. bis zum Ende des 17. Jahrhunderts, mschr. 1964; in kroatischer Sprache unter dem Titel Razvoj muzivke kulture u Zagrebu od XI do konca XVIII stoljeta, in: Rad 351, 196939), A. Vidakovic (I nuovi confini della scrittura neumatica nell'Europa Sud-Est, in: StMw 196040) und D. Plamenac (Tragom Ivana LukaHida i nekih njegovih suvremenika - Auf den Spuren von Ivan Luka"ida und einiger seiner Zeitgenossen, in: Rad 351, 1969; Ispravci i dopune bibliografiji Tome Cecchinija - Berichtigungen und Ergiinzungen zur Bibliographie Toma Cecchinis, in: Arti musices [AM] 2, 1971) grundlegend behandelt. Wihrend sich L. Saban (Orgulje ljubljanskog graditelja orgulja Ivana Jurja Eislera u Hrvatskoj - Die Orgeln des Ljubljanaer Orgelbauers Ivan Juraj Eisler in Kroatien, in: AM 1, 1969; Contributo alla biografia di Don Pietro Naki6, in: L'Organo, Bologna 1971-72) mit der Geschichte des Orgelbaues in Kroatien intensiv auseinan- dersetzte41, befalBte sich F. Spendov (Organ in Slovenia since 1900, Lemont 197342) mit neueren slowenischen Orgelkompositionen. Fiir altere Entwicklungsperioden interessieren sich noch andere jiingere Musikwissenschaftler, die sich aber ebenso gern der Erforschung der jiingsten Vergangenheit sowie zeitgen6ssischen Proble- men widmen43.

Zur historisch ausgerichteten Literatur im weiteren Sinn des Wortes zaihlen auch die Monographien fiber slowenische, serbische und kroatische Pers6nlichkeiten meist der Vergangenheit, z. T. aber auch der Gegenwart. Trotz reichen Quellenma- terials gibt es nicht viele Publikationen solcher Art. So sind in den letzten zwei Jahrzehnten nur die Monographien fiber J. Gallus (D. Cvetko), B. Bersa (M. Kuntarid), V. Lisinski (L. 2upanovik), A. Lajovic (L. M. Skerjanc), J. MarinkoviC und St. Raji&id (V. Pericid), M. Ristik (M. Bergamo-Koren), M. Cipra und I. Parad (J. Andreis) zu verzeichnen44. Diesen k6nnen noch die thematisch enger konzipier-

37a ME 3, p. 447; RiemannL, Erginzungs-Bd. M-Z, p. 700-701. 37b ME 3, p. 69. m ME 2, p. 373-374; RiemannL, Ergdinzungs-Bd. A-K, p. 671. 39 ME 2, p. 187; RiemannL, Ergdinzungs-Bd. A-K, p. 557. 40 ME 3, p. 661-662; RiemannL, Ergainzungs-Bd. M-Z, p. 842; MGG 13, Sp. 1599-1600. 41 ME 3, p. 497. 42 Ebda. 3, p. 515. 43 Neben den bereits erwiihnten auch z. B. D. FRANKOVIC und B. LOPARNIK, in: ME 2, p. 477.

4 D. CVETKO, Jacobus Gallus Carniolus (Ljubljana 1965); DERS., Jacobus Gallus - Sein Leben und Werk (Miinchen 1972); DERS., Zivot i rad kompozitora Rista Savina - Leben und Werk des Komponisten R. S. (Belgrad 1958); M. KUNTARIC, Blagoje Bersa (Zagreb 1959); L. 2UPANOVIC, V. Lisinski (schon zitiert); L.

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ten, jedoch sorgfailtigen Arbeiten fiber J. Kriianik (A. Vidakovic), G. Krek (D. Cvetko) und J. Gallus (L. M. Skerjanc4"), die Publikationen fiber P. Markovac und

V. Vuakovic46 sowie einige andere monographische, inhaltlich aber beschrainkte Studien hinzugefiigt werden47.

Auch fiir die Denkmailer-Ausgaben sind historische Aspekte ausschlaggebend. Nach 1958 sind solche Editionen iiberwiegend in Kroatien erschienen. Sie sind mit historischen Einleitungen und Revisionsberichten ausgestattet, was aber auch fiir entsprechende Ausgaben von slowenischer und serbischer Musik gilt. In diesem

Zusammenhang seien zunaichst die Ausgaben mit Werken von J. Skjavetik (J. Schiavetti48), I. Luka'ic49, I. M. Jarnovic50, S. N. Spadinas5 und L. Sorkovevis51a

sowie die mehrere Bainde umfassende Sammlung mit Kompositionen der Meister vom 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts erwaihnt52. In Slowenien wurden die Werke von J. Gallus 53, J. B. Dolar54 und G. Plautzius55 ediert, in Serbien erschien eine Ausgabe serbischer Kirchengesiinge des 15. Jahrhunderts56. Nicht unerwaihnt bleiben darf, daiB sich bereits manche auslindischen Musikwissenschaftler fiir die musikalische Vergangenheit des jugoslawischen Raumes interessiert haben. Dies-

beziigliche Studien fiber Komponisten sowie deren Werke sind in auslindischen Publikationen bzw. Denkmilerausgaben erschienen.

M. SKERJANC, Anton Lajovic (Ljubijana 1958); V. PERI(~IC, Josif Marinkovih (Belgrad 1967); DERS., Stvarala'ki put Stanojla Rajiciha - Das Schaffen von S. R. (Belgrad 1971); M. BERGAMO, Delo kompozitora: Stvaralacki put Milana Ristiha od prve do deste simfonije - Das Werk eines Komponisten: der sch6pferische Weg M. Ristics von der ersten bis zur sechsten Symphonie (Belgrad 1977); J. ANDREIS, Umjetni'ki put Mila Cipre - Der kiinstlerische Weg M. Cipras, in: Rad 337; DERS., Ivo Para4, Zivot i djela - I. P., Leben und Werk, in: Rad 377. 45 A. VIDAKOVIC, Asserta musicalia (i656) Jurja Kriianica i njegovi ostali radovi s podrucja glazbe - Asserta musicalia... von J. K. und seine sonstigen musiktheoretischen Beitrige, in: Rad 337, engl. Ausgabe: Jury Krizanitch's Asserta musicalia and His Other Musical Works (Zagreb 1967); D. CVETKO, Vloga Gojmira Kreka v razvoju novejie slovenske glasbe - Die Rolle G. Kreks in der Entwicklung der neueren slowenischen Musik (Ljubljana 1977); L. M. SKERJANC, in: ME 3, p. 505-506; LaM 2, p. 1131; RiemannL 1961, p. 690 und ebda., Erginzungs-Bd. M-Z, p. 661; MGG 12, Sp. 748-749; Kompozicijska tehnika Jakoba Petelina-Gallusa - Die Kompositionstechnik von J. Petelin-Gallus (Ljubljana 1963). 4 V. Vuckovic, Studije, eseji, kritike - V. V., Studien, Essays, Kritiken, red. von V. Peri'id (Belgrad 1958); A. TOMASEK, in ME 3, p. 584; Pavao Markovac, 2ivot i djelo - P. M., Leben und Werk, in: Rad 337.

47 So z. B. H. PETTAN ME 3, p. 70; Hrvatska opera, Zajcevi suvremenici - Kroatische Oper, die Zeitgenossen von I. Zajc, I (Zagreb 1969). 48 Julije Skjavetid (Giulio Schiavetti), Cetiri moteta - J. S., Vier Motetten, Einleitung und Bearbeitung von D. Plamenac (Zagreb 1974). 49 I. Lukaic'i, estnaest moteta iz zbirke ,,Sacrae cantiones" (1620) - I. L., Sechzehn Motetten aus der Sammlung S. c., Einleitung und Bearbeitung von J. Andreis (Zagreb 1970). '5 I. M. Jarnovic, Tri koncertantna kvarteta - I. M. J., Drei konzertante Quartette, in Part. gesetzt von K. Fribec (Zagreb 1976). 51 Stj. N. Spadina, gest sonata za violinu i basso continuo - S. N. S., Sechs Sonaten fiir Violine und B.c., Einleitung und Bearbeitung von V. Ruzdjak (Zagreb 1975). 51a L. Sorko'evi4, Sinfonien, hrsg. und rev. von S. Sulek (Zagreb 1965). 52 Bd. I (1970), II (1971), III (1972), IV (1973), V (1974), VI (1975), VII (1976), Einleitung und Bearbeitung von L. 2upanovik, alle in Zagreb erschienen. 53 Jacobus Gallus Carniolus, Harmoniae morales (Ljubljana 1966) und Moralia (Ljubljana 1968); Skladatelji Gallus - Plautzius - Dolar in njihovo delo - Les compositeurs G. - P. - D. et leur oeuvre (Ljubljana 1963). Alles hrsg. von D. Cvetko, Einleitung von dems., Revisionsbericht von D. Cvetko und L. Zepic', spartiert von L. Zepic'. 5 In der zit. Sammlung Les compositeurs Gallus - Plautzius - Dolar. In der Sammlung Musik alter Meister ist als H. 36/37 auch ein Miserere mei Deus erschienen (Hrsg. J. H6fler); in derselben Edition wurden als H. 5 auch Sechs Motetten aus Arion Primus von V. Jelid (Jelich) gedruckt (Hrsg. A. Vidakovic). 55 In der zit. Sammlung von 1963, s. Anm. 55 und 54; einige Kompositionen von Plautzius hat auch A. Gottron (Mainz) ediert. ' Als Faksimile und Obertragung in zwei Bdn. mit dem Titel Stara srpska muzika - Old Serbian Music (Belgrad 1973, 1975) erschienen. Red. und Einleitung von D. Stefanovic, Erliuterungen von A. E. Pennington.

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Einen beachtenswerten Beitrag stellen die Enzyklopaidik57 sowie jene Veriffent- lichungen dar, die ihrem Zweck nach Handbiicher sind, jedoch in einzelnen Faillen umfassendere Konzeption zeigen und daher nicht nur informativen Wert

haben.58 Nach 1958 entwickelten sich in Jugoslawien noch einige andere musikwissen-

schaftliche Teilgebiete. Am erfolgreichsten sind solche Bemiihungen auf dem Gebiet der Musiksoziologie und -disthetik, die vorher kaum selbstaindig bestanden und nur gelegentlich in musikhistorischen Beitrigen mitberiicksichtigt wurden. Am Ende der 50er Jahre, als die ersten planvollen Arbeiten von I. Supi•ki einsetzten 59, nahmen sie ihren eigentlichen Anfang. Supicicks wissenschaftliche Beitraige waren von

Anfang an diesen beiden Faichern gewidmet60. Hinsichtlich der Soziologie nahmen sie jedoch eine endgiiltig in sich geschlossene Form erst mit dessen grundlegender Arbeit Elementi sociologije muzike - Elemente der Musiksoziologie (Zagreb 1964) an. Diese Publikation erschien spaiter auch noch in polnischer 0Ubersetzung als

Wstfp do sociologii muzyki (Warschau 1969); eine umgearbeitete und vervollstdin- digte franzosische Ausgabe liegt unter dem Titel Musique et socidte / Perspectives pour une sociologie de la musique (Zagreb 1971) vor. Aus der Feder desselben Verfassers stammt noch eine weitere Anzahl von Abhandlungen zu musiksoziologi- schen und -isthetischen Fragen61. Durch Heranbilden von Mitarbeitern, die sich noch entschiedener mit diesen Problemen befassen, wird deren Bedeutung noch verdeutlicht. Auterhalb von Kroatien herrscht nur in Serbien ein ausgepraigteres Interesse fiir diesen Themenkreis. Dort hat sich D. Gostuvki62 mit seinem

vergleichend konzipierten Buch Vreme umetnosti - Die Zeit der Kunst (Belgrad 1968) und einigen inhaltlich tihnlichen Aufsaitzen63 einen Namen erworben. Aber auch P. Stefanovik hat sich mit diesem Fragenkomplex befaBt64.

Wie aus dem hier Dargelegten ersichtlich, konzentrierte sich das Interesse der

jugoslawischen Musikforschung der letzten zwanzig Jahre hauptsichlich auf die

Musikgeschichte. Die gri6lten Leistungen sind in Slowenien, Kroatien und Serbien zu verzeichnen. Auf dem Gebiet der Musiksoziologie und -isthetik hingegen erweist

s7 In diesem Zusammenhang sei Muzicka enciklopedija (Musikenzyklopidie) erwaihnt. Die erste Ausgabe ist in zwei (Zagreb 1958, 1961, red. von J. Andreis), die zweite in drei Bdn. (daselbst 1971, 1974, 1977, red. von K. Kovac'evid) erschienen. Von der Artikeln, die von jugoslawischen Mitarbeitern erstellt wurden, sind besonders die wichtig, welche auf den jugoslawischen Raum Bezug nehmen. Einige von diesen Mitarbeitern sind auch die Verfasser verschiedener Artikel in auslindischen Musiklexika (z. B. in MGG, RiemannL, GroveD, LaM). 58 Z. B. V. PERICIC, Muzicki stvaraoci u Srbiji- Die Tonsch6pfer in Serbien (Belgrad 1969); K. KOVACEVIC, Hrvatski kompozitori i njihova djela - Kroatische Komponisten und ihre Werke (Zagreb 1960); A. RIJAVEC, Twentieth Century Slovene Composers - Slowenische Komponisten des 20. Jahrhunderts (Ljubljana-K6ln 1975). 59 ME 3, p. 485; RiemannL, Erginzungs-Bd. M-Z, p. 739-740. 60 Diese Orientierung bekunden schon die ersten ver6ffentlichten Beitrige dieses Verfassers, insbesondere La musique expressive (Paris 1957). 61 Z. B. Formalizem in ekspresionizem v estetiki evropske glasbe - Formalismus und Expressionismus in der Asthetik der europiischen Musik, in: MZ 3 (1967) ; Pour une sociologie de la musique, in: Revue d'esthetique 19 (1966); L'essenza della musica e l'estetica contemporenea, in: Rivista di estetica 13 (1968); Muzicka materija i forma - Musikalische Materie und Form, in: AM 2 (1971); Contemporary Aesthetics of Music and Musicology, in: AMI 47 (1975). 61a So z. B. S. Tuksar, der Verfasser der Magisterarbeit iiber die kroatischen Musiktheoretiker der Renaissance (Hs., 1978). 62 ME 1, p. 708-709; RiemannL, Erginzungs-Bd. A-K, p. 445; LaM 1, p. 829. 63 Z. B. La musica nazionale e l'evoluzione dell'arte contemporanea, in: Fenarota 5-6 (1965); The Third Dimension of Poetic Language, in: MQ 55 (1969). 64 ME 3, p. 447-448.

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sich Kroatien als besonders aktiv und erfolgreich. In Serbien lassen sich auch einige erfreuliche Resultate nachweisen, wihrend im iibrigen jugoslawischen Raum fast keine Forschungsergebnisse auf diesem Gebiet vorliegen. Eine intensivere Taitigkeit auf anderen Teilgebieten macht sich in der hiesigen Musikwissenschaft nur

gelegentlich bemerkbar65

65 Auf dem Gebiet der Musikakustik gibt es das umfangreiche Buch Svet zvoka in glasbe - Die Welt des

Klanges und der Musik (Ljublana 1964) von M. ADLESIC, das - obwohl populair - systematisch angelegt ist.

A Search for an Old and a New Music in Southeast Asia*

JOSE MACEDA (QUEZON CITY / PHILIPPINES)

A Background of Music and Music Research

If music may be taken as a mirror of the future or as a means of changing our lives, today's music, largely represented by a western popular and, to a lesser extent, a classical music heard all over the world, shows only a part of what music can offer or contribute to our present and future life. Granting the intrinsic qualities and positive influences of this music, there is a certain dissatisfaction about how it has become a consumer product, a merchandise for wholesale manufacture and distribution (Attali 1977).

In music composition, there are many composers every year in search of musical

expressions. An increasing interest in electro-acoustics and computers is a musical tribute to science and logic. However, given the values of this music, criticisms about science and technology have persisted through the years (Rousseau 1750; Ellul 1954).

Meanwhile, research in musical ideas of native peoples remains neglected, especially in music composition. Yet, this study has a more validity in terms of what is genuinely human than a study of musical tools or instruments, because these tools are often the products of particular thought-processes that created, them. On the other hand, the thinking of village civilizations covers a wide study in music. Native peoples have a vast experience about nature and the universe. Their lives are

steeped in rituals and even in mystical experiences quite distant from the patterned dictates of logic and reason. To understand their thinking and feeling, and to

express this musically would be to step into another world freed from the constraints of a technological life today.

The study of ethnomusicology probes into ancient cultures, but as its interests

spread, the researches tend to diversify, some verging on what is more popular, and

veering from the more serious studies on sound and socio-cultural phenomena (Merriam 1975). Bruno Nettl (1975) says there has been no real progress in

ethnomusicology since the studies of Stumpf and Hornbostel about three genera-

* This paper is an amended form of one read at the 24th Conference of the International Folk Music Council, held 13-18

August, 1977 in Honolulu, Hawaii.

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