Jg. 21, Heft 15 I<ASAHARA u n d GAMMO, Lactoflavingehalt der Hefepilze. - - Buchbesprechungen. 349 II. April 1942

K U R Z E W I S S E N S C H A F T L I C H E M I T T E I L U N G E N .

D E R LACTOFLAVINGEHALT DER HEFEPILZE.

\ ton

M l c m o t(ASAHARA und ITSUO GAMMO.

Mi t te i lungen tiber den Lac to f l av ingeha l t der Hefepi lze s ind in der L i t e r a tu r sehr sp:irlich. A. GUILLIERMOND, M. FON- TAINE und A. RAFFY b e s t i m m t e n den Lac to f l av ingeha l t yon E r e m o t h e c i u m Aschbyi i und fanden 565--8560 7% [C. r. Acad. Sci. Par is 2o5, lOO5 (1937)]. Prof. TAKATA und SAWADA in der hiesigen Technischen Abte i lung dieser Un ive r s i tM wiesen 194 ~ biologischer Methode nach, dab diese Here- prize eine grol3e Menge Lac tof lav in en tha l t en .

W i t be r i ch ten fiber den Lac to f lav ingeha l t versch iedener Hefepi lze . Zur B e s t i m m u n g b e n u t z t e n wir die yon MASAYAMA und YOKOYAMA modif iz ier te Verz~r - H u e b n e r - Lasz t sche Methode [Biochem. Z. 292, 151 (1937)].

Die Ergebnisse der U n t e r s u c h u n g e n sind der E in fachhe i t ha lbe r tabel la r i sch n iedergelegt

Wie aus der Tabe]le ersichtl ich, e n t h a l t e n die u n t e r s u c h t e n Hefepi lze m e h r oder weniger Lactof lavin . Zu b each t en is t

Tabelle i. De r L a c t o f l a v i n g e h a l t d e r H e f e p i l z e ( F e u c h t - g e w l c h t ) .

Lactoflavingehalt Arten von Saccharomyces

ying

Torula luteola Saito . . . . . . . . . . . . . Torula minuta Salto . . . . . . . . . . . . . Torula aurea Saito . . . . . . . . . . . . . . Torula flava Saito . . . . . . . . . . . . . . Verticillium glaucam Bonord . . . . . . . . . Monascus spec. Kaohang Moromi . . . . . . . Torulopsis nadaensis . . . . . . . . . . . . .

8,58 11,6o

3,57 15,4o 4,7 ~ 2,60

15,00 Eremothecium Aschbyii . . . . . . . . . . . . 2640,00

besonders , dab in E r e m o t h e c i u m Aschbyi i elne auffa l lend reichliche Menge Lac to f l av in (264o ,oo7%) e n t h a l t e n sind. Hierzu sei bemerk t , dab wir zur Bes t in lmung die auf f lavin- re ichen N~hrb6den ku l t iv i e r t en Aschbf ischen Hefepi lze be- nu tz ten , w~hrend die o b e n g e n a n t e n Au to ren die auf f lavin- freien N a h r b 6 d e n ku l t iv i e r t en Hefepi lze b e s t i m m t e n . (Aus der Kaiserlichen Universitdts-Kinderklinik zu Osaka, Nippor~ [Direktor: Prof. Dr. M. Kasahara].)

R E F E R A T E N T E I L BUCHBESPRECHUNGEN.

Bonhoeffer, K.: Nerven~irztliche Erfahrungen und Eindrficke. 88 S. Berlin: Springer 1941 . RM 4.5 ~ .

Die Broschfire bringt eine Reihe lose aneinandergerexhter Auf- s~.tze, teils aus den wmsenschaftlichen Arbeitsgebieten des Verf, tells aus der arztlichen Praxis. In erster t~iehtung werdell be- sprochen die anatomischen Grundlagen der PsychoseI1 und der Wandel ihrer Auffassullgen, die Chirurgie in der Neuropathologie, die Wirkung der Umweltfaktoren auf die psychische Morbidit~t u. a. Der Praktiker formuliert seine Erfahrungen fiber Nervenheilkunde als Berufswahl, fiber die therapeutische Entwicklung der Psychiatrie und Neurologie und die Stellung des Nervenarztes zu den Angeh6ri- gen. Die klare, ruhlg abgewogene Vortragsweise des Verf. wird der Leser auch in dieser Schrift wiederfinden.

KRETSCHM1~R, Marburg. Sohnius: Die Emder Malaria unter besonderer Berfieksichtigung

des Anteils der Marinesanit~tsoffiziere an ihrer Bek~mpfung. -- Krehnke: Moderne Erniihrungslehre und Schiffsverpflegung mit besonderer Berficksichtigung der praktischen Bedeutung der Vii- amine. (Ver6ff. a. d. Geb. d. Marine-Sanit~tswesens. H. 33.) 17 Textabb. u. lO2 S. Berlin: E. S. Mittler & Sohn 1941. RM. 2.5 o.

SOHNIUS bespricht die Emdner Malaria und hebt den Anteil der Marme-Sanitiitsoffiziere an der Bek~mpfung dieser Seuche hervor. Seit der Errichtung der Untersuchungsstation in Emden im Jahre 1919 hat his zum Jahre lO.39 die Bek:kmpfung der Malaria fast ausschlieBlich in ihren HAnden gelegen. Die Arbeit bildet eine Fortsetzung und einen AbschluB des seinerzeit yon GRUNSKE auf Anregung des Ref. in Heft 27 in diesen Ver6ffentlichungen er- schienenell Berichtes. Zu einer erfolgversprechenden Malaria- bek~mpfung sind Voraussetzung: Ermlttelung der krallken Para- sitelltrAger, systematische Untersuchung aller Familienmitglieder, Behalldlung durch den Arzt, und zwar nach M6glichkeit durch Atebrin, evil. bei Vernaehlassigung der Behandlung durch dell Krankell Zwangsbehandlung; einwandfreie Feststellung der Diagnosen, Unterbindung der Selbstbehandlung dutch Kontrolle des Chininverkaufes, Propaganda in den Tageszeitungen, Auf- forderung zu kostenlosen Untersuchungen usw., LarvenbekAmpfung, soweit m6glieh, und Vernichtung der Hausmflcken. In der zweiten Arbeit schildert KREHNKE die moderne ErnAhrungslehre und Schiffsverpflegung mit besonderer Berflcksichtigung der praktischen Bedeutung der Vitamine. Im ersten, allgemein gehaltenen Tefl werden die Wechselwirkungen der einzelnen Nahrungsbestandteile, Witamin-Synergismus und -Antagomsmus, die einzelnen Vitamine und der Vitamingehalt der einzelnen Nahrungsmittel zusammen- fassend geschildert. Im zweiten Tell zieht Verf. die Folgerungen ffir die Schiffsverpflegung und stellt lest, dab bei Auswahl der geeigneten Lebensmittel, Mitnahme wirklich vitaminhaltiger Kon- serven, Einffihrung der Gefrierkonserven und richtiger Zubereitullg des Essens, eine ausreichende Versorgung mit natfirlichen Vit- aminen auch auf 1Angeren Reisen m6glich ist. Die Arbeit ist an-

schaulich und lebendig geschrieben und gibt manchen wertvollen Hinweis auf eine sachgem~Be Gestaltung der Schiffsverpflegung.

RuGm, Kiel. Drill, B. : Wetter und Gesundheit. TI. I. Die Reaktionszeit-

bestimmung als Testmethode zur Feststellung yon Einfhissen des Wetters und der Sonnent~itlgkeit auf den gesunden Menschen. (Wiss. Forsch.-Ber. Hrsg v. R. W. L i e s e g a n g . Bd. 54-) 46 Text- abbild, v l n , 1oo s. Dresden u. Leipzig: Theodor Steinkopff 1941. Geh. RM. 8.50, geb. RM. IO.--.

Slnn und Schwierigkeiten meteorobmlogischer Untersuchungen werden aufgezeigt, die Begriffe ,,Wetterftihligkeit und -empfind- lichkeit" geklart und die Forderungen an eine geeignete Test- methode zur Erforsehung der Witterungseinfltisse auf den Menschen bestimmt. Nach einer Kritik bisher benutzter Testmethoden wird die Methodlk der Reaktionszeitmessung auf Sinnesreize unter den verschiedensten Gesichtspunkten abgehandelt. Der EinfluB des Geschlechtes, der Konstltution, des Gesundheitszustandes, yon Medikamenten, Rausch- und GenuBgiften wird untersucht. Der Hauptteil des Buches beschMtigt sich mit der Darstellung der Ab- hEngigkeit der Reaktionszeit yon atmosphArischen und solaren Vorgiingen. Hier werden alle Faktoren der Witterung, der GroB- wetterlage und der solaren Eruptionstatigkeit ilberpriift. Kritische Bemerkungen zum Wirkungsmechanismus atmosph~rischer und solarer Energieumwandlungen ffihren fiber zur Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse. Gr6Bere Anstiege der Reaktionszeit treten im Mittel an Tagen auf mit einer verst~rkten zyklonalen Tatigkeit der Atmosphare fiber Mitteleuropa und verst~rkter Wellenausbruchstiitigkeit tier Sonne. Diese stark verlangerte :Reaktionszeit wird in sehr ernst zu nehmendem Hinweis mit Ver- kehrs- und Betriebsunfiillen in Beziehung gebracht. Die ungemein zeitraubenden, Aufopferung verlangenden experimentellen und statistischen Untersuchungen des Verf. und seiner Mitarbeiterin T. DOLL sind in ihrer verst~indlichen Ausdrucksweise ein Beitrag zur wichtigen Frage Wetter ulld Gesundheit, der ffir jeden Forscher auf diesem Gebiete unentbehrlich ist. E. G. DRESEL, Leipzig.

Dubau, R., et F. Bolot: Anesth6sie pratique A l'usage des m6di- cins, 4tudlants et infirmi~res appelfs A diriger ou ~ pratiquer ulle anesth6sie chirurgicale. Pr6face de E. So r re l . 47 Textabb. VII, 124 S. Paris: Masson et Cie. 1941. Ffrs. 35.--.

Die Ziele, die sich die Verff. des kleinen Buches gesetzt haben, k6nnen als vollkommell erreicht gelten. Auf dem kleinen Raum haben sie alles, was man "con der Theorie und Praxis der Schmerz- betaubung unbedingt wissell mul3, kurz ulld bfindig und ohne Nebens~chlichkeiten zu berficksichtigen, zusammengefaBt. Sie glaubten mit Recht, dab man, mit diesen Kenlltllissen versehen, eine der nfitzlichsten und einfachsten HilfsmaBnahmen der Chir- urgie handhaben kann. Sie birgt allerdings aueh schwere Gefahren ill sieh, wenn sle ohne diese Voraussetzungen angewendet wird.