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Mallorca Der ReiseBerater In Kooperation mit Unser Beileger zum Reisewelt-Titel „Mallorca aktiv genießen“ · Auflage 2012

Der ReiseBerater Mallorca · 2016. 5. 10. · Das typische mallorquinische Brot ist eher dunkel und ungesalzen, wird mit Hefe und Sauerteig zubereitet und locker gebacken. Es wird

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MallorcaDer ReiseBerater

In Kooperation mit

Unser Beileger zum Reisewelt-Titel „Mallorca aktiv genießen“ · Auflage 2012

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Reisewelt 50plus GmbHNelkenweg 17D-38162 [email protected]

Über unseren Autor

Hartmut Ihnenfeldt studierte Anglistik und Germanistik und veröffent-

licht seit Ende der 90er-Jahre Bücher über Mallorca. Er ist unter anderem

Übersetzer und Herausgeber von Robert Graves „Geschichten aus dem

anderen Mallorca“ und verfasste zusammen mit „Mallorca-Guru“ Hans-R.

Grundmann den Ratgeberband „Auf Mallorca leben und arbeiten“.

An der Entwicklung des neuen Konzepts von Reiseführern für die Gene-

ration 50plus war er maßgeblich beteiligt.

Hartmut Ihnenfeldt lebt in Norddeutschland und reist gerne durch

Europa.

Reisewelt 50plus – Der ReiseBerater

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Hartmut Ihnenfeldt

Mallorcareisewelt50plus.de

unter Mitarbeit von Hans-R. Grundmann sowie Edith Kölzerund Stephanie Eichler

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A

Agrotourismo„Ländlicher Tourismus”, gemeint sind meist Landhotels, von einfach (mit landwirtschaftlichem Betrieb) bis lu-xuriös. Im „Idealfall“ sind diese Ho-telfincas renovierte alte Herrenhäuser des mallorquinischen Landadels, de-ren Zimmer heute mit allem Komfort an Touristen vermietet werden – ent-sprechend hoch ist das Preisniveau. Der Landwirtschaft kommt hier oft eher ein dekorativer Charakter zu.

AnreiseMallorca ist mit dem Flieger von vielen deutschen, österreichischen und Schweizer Flughäfen direkt

zu erreichen. Die wichtigsten Airlines dabei sind AirBerlin, TUIfly, Condor, RyanAir und Easyjet.

Mit dem Zug ist man (z.B. ab Köln) in etwa 15–16 Stunden in Barcelo-na und nimmt dort die Fähre nach Palma.

Mit dem eigenen PKW fährt man am besten über Lyon, Nimes und Gi-rona nach Barcelona und nimmt dort die Fähre nach Palma.

Der Europabus von Eurolines Tou-ring benötigt z.B. von Köln nach Bar-celona etwa 24 Stunden.

Die (Auto-)Fähren von Barcelo-na nach Palma verkehren fast alle nachts, etwa acht Stunden dauert

die Überfahrt. Die Fähren legen un-weit der Rambla ab und sind mit der U-Bahn gut zu erreichen. Autofahrer sollten sich etwa zwei bis drei Stun-den vor der Einschiffung im Fährha-fen einfinden. Buchungen sind von Deutschland aus möglich.

Die Fährgesellschaften sind Tras-mediterranea, Iscomar und Balearia.

AraberIm Jahre 902 wur-de Mallorca von den Arabern be-setzt. In den mehr als dreihundert Jahren unter ara-

bischer Herrschaft entwickelte sich die orientalische Kultur auf Mallor-ca zu ihrer vollen Blüte. Relikte aus dieser Zeit sind noch heute zu sehen: durch Trockenmauern gestützte, ter-rassenförmig angelegte Obst- und Gemüsefelder, Orangen- und Mandel-baumanpflanzungen sowie prachtvol-le, bewässerte Gärten um Landgüter und Villen, wie z.B. La Granja bei Esporles und Alfabia. Auch von den mallorquinischen Ortsnamen sind viele arabischen Ursprungs, z.B. jene, die mit „Al“ und „Bin“ beginnen (Al-cúdia, Algaida, Alaró, Binissalem, Bi-niaraix, Biniamar).

In Palma können die Banys Arabs – arabische Bäder – besichtigt werden. Weitere Bauwerke aus der Zeit der Ara-ber sind jedoch nicht mehr erhalten.

1229 endete die Herrschaft der Araber auf Mallorca durch den Sieg

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eines christlichen Heeres unter Kö-nig Jaume I. von Aragon über die Mauren, lange vor der endgültigen Vertreibung der Araber aus Spanien (1492).

AutokennzeichenDas Kfz-Kennzeichen für Mallorca so-wie für Menorca, Ibiza und Formen-tera ist IB (Islas Baleares). Vereinzelt sieht man noch PM, veraltet für Pal-ma/Mallorca.

B

Bahnhof, ältesterWenn man be-denkt, dass das Gebäude des 1911/12 eröff-neten Bahnhofs von Sóller sich in

einem umgebauten Herrenhaus aus dem Jahre 1606 befindet, kann man wohl behaupten, dass in Sóller das älteste Bahnhofsgebäude der Welt steht. Zwei Treppen führen sowohl innerhalb als auch rechts vom Ge-bäude auf den Bahnsteig hinauf. Die Überdachung der Bahnsteige wurde später hinzugefügt.

Der Bahnhof Sóller ist seit 1912 Start- und Zielpunkt des „Ferrocarril de Sóller“. Bis dahin war Sóller nur über die Berge oder per Schiff erreich-bar. Direkt unterhalb des alten Bahn-hofs befindet sich der Einstiegspunkt für die Tram nach Port de Sóller.

Balanguera-> La Balanguera

BallermannEntlang der Pla-ya de Palma gibt es 15 Strandca-fés (Balnearios): „Ballermann” ist dabei eine deut-

sche Verballhornung für das „Balne-ario 6”, das sich kurz vor Arenal be-findet. Lange Zeit war „Ballermann“ das Klischee für billigen Massentou-rismus auf Mallorca schlechthin – sicher auch deshalb, weil Presse- und Fernsehmeldungen von Alkoholex-zessen und Zügellosigkeit sowie Tom Gerhardts gleichnamiger Film (1997) dazu beigetragen haben, den Baller-mann mit der Partyszene an der Playa gleichzusetzen: Meterlange Strohhal-me, Sangria in Eimern und ein Publi-kum, das vom Rest Mallorcas eigent-lich überhaupt nichts mitbekommt, prägten das Bild.

Einer im Mai 2011 durchgeführ-ten Umfrage des Mallorca Magazins zufolge glauben 44,58 % der Leser, dass das Mallorca-Image unter dem Ballermann gelitten habe. 7,8 % ver-neinen dies und 48,35 % meinen sogar, dass Mallorca dadurch noch bekannter geworden sei und dies den Tourismus gefördert habe.

Wer übrigens außerhalb der Saison diesen Strandabschnitt besucht, wird vergeblich nach dem suchen, was man landläufig unter „Ballermann“

Mallorca von A – Z 5

versteht: Der Strand liegt dann näm-lich ruhig und leer da. Auf der Prome-nade sind neben fliegenden Händlern nur wenige Neugierige unterwegs. Schinkenstraße und Bierkönig haben zwar geöffnet, doch von Alkoholex-zessen gibt es keine Spur – die Happy Hour wird längst nicht von allen An-wesenden genutzt. Auch die Nächte sind aufgrund restriktiver Vorgaben der Behörden relativ ruhig.

BarrierefreiAuf Mallorca hat man leider erst ziemlich spät damit begon-nen, sich auf die Bedürfnisse von

Menschen mit eingeschränkter Mo-bilität bzw. mit Behinderungen, egal welcher Art, einzustellen. Daher sind die Barrieren bzw. Hindernisse, die Geh-, Seh- und Hörbehinderten den touristischen Alltag erschweren, vie-lerorts unübersehbar:· hohe Bordsteinkanten· Pflanzlöcher bzw. Pflanzkübel mit Palmen, Olivenbäumen und ande- ren Pflanzen mitten auf den Bürger- steigen· zu schmale Bürgersteige· Stufen bei Restaurant- und Laden- eingängen· zu schmale Türen· Kieswege vor Hotels· enge Zimmer· schwer zugängliche Uferpromenaden· Strandzugang nur mit speziellen

Rollstühlen möglich· unebene Wege

Ältere Hotels sowie 200 bis 300 Jahre alte, zu Hotels umgebaute Gebäude, viele Museen und andere Sehenswürdigkeiten sind nur über Treppen erreichbar.

Erst in jüngster Zeit müssen in Be-zug auf Neubauten in Palma sowie in anderen Orten laut Gesetz alle öffent-lichen Gebäude, also auch Hotels, barrierefrei geplant werden.

Das heißt, sie werden mit Aufzug, Rampen und behindertengerechten Toiletten nach EU-Richtlinien den Be-dürfnissen von Behinderten wie Roll-stuhlfahrern angepasst.

Von den bestehenden Museen und öffentlichen Gebäuden werden viele kontinuierlich umgerüstet.

Viele der touristischen Highlights können aber nach wie vor nicht mit Rollstuhl besucht werden; viele der Toiletten können den Bedürfnissen von Rollstuhlfahrern nicht angepasst werden, weil die Räumlichkeiten zu eng sind. Behindertengerechte Toilet-ten sind leider eine Seltenheit.

Nicht immer ist der Zugang so offensichtlich wie bei Lokalen an Strandpromenaden mit Tischen im Freien. In Restaurants herrscht oft das Problem, dass die Tische zu nahe beieinander stehen oder der Zugang nur über Treppen möglich ist.

Der Flughafen in Palma de Mallor-ca ist für Fluggäste mit eingeschränk-ter Mobilität hingegen bestens aus-gerüstet: Er verfügt z.B. über Aufzüge,

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Rampen, behindertengerechte Toilet-ten und genügend Behindertenpark-plätze.

Berge, höchsteMallorca verfügt in der lang gestreck-ten Serra Tramun-tana an der West-küste über eine Reihe von Berg-

gipfeln (mall. „Puig“), die vom Mee-resniveau steil auf über 1.000 Meter hochragen. Bis auf den Puig Major, der immer noch militärisches Sperrge-biet ist, sind alle anderen mehr oder weniger (Gelände oft in Privatbesitz!) zugänglich.

Bergtouren auf Mallorca haben häufig durchaus alpinen Charakter und sollten in ihrem Anspruch an Kondition und Ausrüstung der Wan-derer nicht unterschätzt werden.

Puig Major (1.445 Meter)Puig de Massanella (1.367 Meter)Tossals Verds (1.147 Meter)Puig Tomir (1.103 Meter)Puig de l’Ofre (1.093 Meter)Serra d’Alfàbia (1.067 Meter)Puig des Teix (1.064 Meter)Puig de n’Ali (1.035 Meter)Puig de Galatzó (1.026 Meter)Es Cornador (1.009 Meter)Puig Roig (1.002 Meter)

BergziegenEs soll etwa 28.000 bis 35.000 wilde und verwilderte Ziegen auf Mallorca

geben, dazu noch eine Mischung aus beiden sowie die Hausziegen.

Die wilden Ziegen erkennt man an ihrem braunroten Fell, über Bauch und Rücken verläuft ein schwarzer Streifen. Die Beine sind ebenfalls schwarz.

Die verwilderten Ziegen sind etwas größer und breiter als ihre wilden Art-genossen. Sie haben ein grauschwar-zes oder dunkelbraunes Fell und den charakteristischen Hautlappen unter dem Hals. Die verwilderten Ziegen vermehren sich stärker und schneller als die wilden, von denen schätzungs-weise 1.000 die Insel bevölkern.

Da die Ziegen bei ihrer Futtersu-che kaum eine Pflanze verschmähen, gerät das ökologische Gleichgewicht bisweilen ins Wanken. Um dem ab-zuhelfen, dürfen verwilderte Ziegen gejagt werden.

BougainvilleaDie Blüten der auf Mallorca allgegen-wärtigen Bougain-villea-Pflanze sind völlig unschein-bar. Was diesem

Strauch, der oft als Kletterpflanze in Gärten, an Mauern, Zäunen und an Hauswänden vorkommt, zu seiner At-traktivität verhilft, sind die meist vi-oletten oder roten, gelegentlich auch gelben oder orangen Hochblätter, die die kleinen, weißen Blütenstände um-geben. Die Blütezeit ist vom März bis in den Oktober. In dieser Zeit verleiht

Mallorca von A – Z6 Mallorca von A – Z 7

die Bougainvillea Mallorca vielerorts ein farbenprächtiges Bild.

BrotDas typische mallorquinische Brot ist eher dunkel und ungesalzen, wird mit Hefe und Sauerteig zubereitet und locker gebacken. Es wird zu jedem Es-sen gereicht und ist auch die Grund-lage für das -> Pa amb Oli.

BüßerDie Büßer haben eine lange Tradition auf Mallorca. Ihre Ursprünge liegen im 16. Jahrhundert. Sie sind in Bru-derschaften (Confraries) organisiert. Es gibt zurzeit noch mehr als 50 auf Mallorca, allein in Palma 30. Die Mit-gliedschaft wird vom Vater auf den Sohn vererbt, seit ein paar Jahren auch von der Mutter auf die Tochter. Es ist für viele Mallorquiner eine Ehre, den Büßern anzugehören.

Sie sehen übrigens nicht gerade aus wie gläubige Katholiken, eher wie Angehörige des Ku-Klux-Klan, wenn sie in der „Semana Santa“, der Karwo-che, zu Hunderten in langen Umhän-gen (jeder trägt das Gewand seiner Bruderschaft) und bis zur Unkennt-lichkeit mit hohen, spitzen Kapuzen vermummt, teils schwere Holzkreuze schleppend, von Palmsonntag bis Kar-freitag durch die Straßen von Palma und anderen Ortschaften ziehen. Da-bei lassen sie Eisenketten rasseln.

Die gesamte Woche hindurch fin-den täglich Prozessionen statt, bei denen sich insgesamt 4.000 Büßer

auf den Straßen befinden. Natürlich sind das touristische Großereignisse, vor allem bei der wichtigsten und größten Prozession am Gründonners-tag in Palma, der „Processó del Sant Crist de la Sang“, bei der sämtliche Bruderschaften der Insel mitmachen. Allen voran schreiten die Büßer der ältesten Bruderschaft „Cofraría de la Sang“. Sog. „nazarenos“ tragen riesi-ge Holzkreuze: Man demonstriert da-mit Bußfertigkeit. Begleitet wird das Spektakel von dumpfen Trommelklän-gen und dem Gesang von Chorälen.

BujosaDie Firma Bujosa ist ein alter Fami-lienbetrieb in Santa Maria del Cami, wo auf über hundert Jahre alten Webstühlen die für Mallorca tradi-tionellen Llengua-, Zungen- oder Flammenstoffe gewebt werden. In der Werkstatt kann man beim Weben zuschauen. In den Verkaufsräumen kann man die vielfältig gemusterten Stoffe als Meterware oder auch fer-tige Gegenstände wie Taschen und Kleidung erstehen.

BunyuelosAuch: Bunyols, sind köstliche frit-tierte, kleine Krap-fen, die oft auf Märkten und an Straßenständen

verkauft werden. Der Teig besteht aus gekochten, passierten Kartoffeln, Zucker, Eiern, Mehl und Backpulver.

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Mit feuchten Händen wird etwas Teig erst links zu einer Kugel geformt, die-se mit dem Daumen und Zeigefinger der rechten Hand abgenommen und ins heiße Fett gegeben. Dabei ent-steht ein kleines Loch in der Mitte des Krapfens. Goldbraun frittiert wird er in Zucker gewälzt und sollte noch warm gegessen werden.

C

CalaSpanisch/Katalanisch für: Bucht.

CamperInternational bekannte Schuhmarke, die 1975 in Inca gegründet wurde. Ihren Ursprung hat die Schuhfabri-kation allerdings bereits 120 Jahre zuvor, als der Schuster Antonio Fluxà die ersten Schuhe maschinell herstell-te und damit den Grundstock für das Familienunternehmen legte.

CanKennzeichnet bei Eigennamen ein kleineres Anwesen, z.B. Can Costa.

Cant de la SibillaGesang der Sibylle. Wie hierzulan-de das Weihnachtsfest ohne „Stille Nacht, heilige Nacht“ nicht denkbar ist, so gehört zur mallorquinischen Weihnacht der Cant de Sibilla, der Ge-sang der Sibylle. Dabei ist sein Inhalt so gar nicht weihnachtlich: Er handelt nämlich vom Ende der Welt mit all sei-

nen Schrecken für die Bösen und der Verheißung des Himmelreichs für die Guten. Der Brauch reicht weit zurück, bis ins Mittelalter. Das Lied wird nor-malerweise von einem Knaben oder einer Frau vorgetragen und bildet den Höhepunkt einer jeden Christmette, die beeindruckendsten finden übri-gens in der Kathedrale von Palma so-wie in der Klosterkirche von Lluc statt. Der Cant de la Sibilla gehört seit 2010 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Chopin, Frederic Chopin verbrach-te den Winter 1838/39 gemein-sam mit seiner Lebensgefährtin George Sand und

deren Kindern Maurice und Solange in der Kartause von Valldemossa. Während dieser Zeit komponierte Chopin die Préludes op. 28, zu denen auch das bekannte Regentropfen-Pré-lude zählt. George Sands Buch „Ein Winter auf Mallorca“ gehört zu den bekanntesten Schriften über Mallor-ca, worin die Mallorquiner allerdings schlecht wegkommen.

Valldemossa profitiert bis heute von seinen prominenten Gästen. Je-des Jahr besuchen mehr als 300.000 Touristen den Ort – nicht zuletzt, um die Räume zu sehen, in denen das be-rühmte Paar gelebt hat.

Chuetas-> Xuetas

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Costa Nord

Von Hollywoodstar Michael Douglas gegründete Stiftung und ein Kul-turzentrum mitten in Valldemossa. Neben Konzerten, Kochkursen, Aus-stellungen und Wanderungen werden viele Informationen zur Geschichte Mallorcas im Allgemeinen und dem Tramuntanagebirge sowie der Nord-küste im Besonderen geboten. An berühmte Besucher der Insel wird erinnert, vor allem an den Erzherzog Ludwig Salvator, dessen Landsitz S’Estaca sich seit 20 Jahren im Besitz von Michael Douglas befindet, dem Mallorca, wie er betont, eine zweite Heimat geworden ist.

Die Stiftung hat Michael Douglas inzwischen der Landesregierung über-geben.

Coto Privado de CazaDieses Schild signalisiert: Stopp! Ab hier ist alles privat! Wörtlich meint es: Priva-tes Jagdgebiet. Jagdbares Wild mag es auf dem Grundstück jedoch vielleicht gar nicht mehr geben. Das Schild rechtfertigt eine Schrotladung bei widerrechtlichem Betreten. Ein Schild mit einem schwarzen und einem wei-ßen Dreieck hat dieselbe Bedeutung.

E

EinwohnerAuf Mallorca leben ca. 860.000 ge-meldete Einwohner, etwa die Hälfte davon in der Hauptstadt Palma. Das entspricht einer Bevölkerungsdichte von durchschnittlich 2.307 Einwoh-nern pro Quadratkilometer, was in etwa vergleichbar ist mit der Bevölke-rungsdichte in Deutschland.

Die Bevölkerungsverteilung kon-zentriert sich auf die Küsten, während das Landesinnere und die Bergregio-nen eher dünn besiedelt sind.

Die Bezeichnung für einheimische Bewohner ist „Mallorquiner“.

EisenbahnWären alle still-gelegten Strecken noch in Betrieb, könnte Mallorca über ein Gesamt-Streckennetz von

250 km verfügen. Heute umfasst das Streckennetz, trotz Wiedereröff-nung einiger Linien, noch 109 km. Es wird von zwei Gesellschaften betrie-ben: Serveis Ferroviaris de Mallorca und der privaten Ferrocarril de Sóller (-> Bahnhof, ältester).

Die alten Linien wurden in den 50er-Jahren nach und nach einge-stellt, nachdem der Individualverkehr immer weiter zunahm und Lastkraft-wagen den Transport von Gütern übernahmen.

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1873 wurde der erste Eisenbahn-Linienabschnitt der „Ferrocarriles de Mallorca“ (FCM) von Palma nach Inca eröffnet und erreichte Inca 1875. Bis 1931 war die Strecke ein-spurig, dann erforderte das gestiege-ne Verkehrsaufkommen ein zweites Gleis. Geplant worden ist die erste Eisenbahn von dem mallorquini-schen Ingenieur Eusebi Estada y Su-reda (1843–1917), nach dem man eine Straße in Palma benannt hat, sinnigerweise jene, durch die der Zug nach Sóller startet.

Die Strecke teilt sich hinter Inca und führt heute entweder über Sineu und Petra nach Manacor oder über Llubi und Muro nach Sa Pobla.

Eine Wiederbelebung der alten Strecke von Manacor über Artà bis nach Cala Rajada ist geplant, stößt aber nach wie vor auf den heftigen Widerstand der Besitzer betroffener Grundstücke.

Die Ferrocarril de Sóller, wegen der rotbraunen Farbe auch „Roter Blitz“ genannt, wird privat betrieben. Sie verbindet Palma mit Sóller über eine Strecke von 27 km mitten durch das Tramuntana-Gebirge. Im Jahr 1912 wurde diese eingeweiht, 17 Jahre spä-ter elektrifiziert. Noch heute fährt sie auf holzverkleidetem Rollmaterial aus dem Jahr ihrer Eröffnung. Auch die nostalgischen Wagen sind aus Holz.

Die Lehnen der Bänke im Inneren las-sen sich umklappen, sodass niemand mit dem Rücken zur Fahrtrichtung sitzen muss. Auf ihrer Fahrt durch die Berge durchquert die Bahn 13 Tunnel und vollzieht im Berg eine Schleife, um wieder das Niveau des Bahnhofs von Sóller zu erreichen. Ursprünglich wurde die Bahn für den Transport von Zitronen und Orangen aus der Regi-on Sóller auf den Markt nach Palma gebaut. Seit 1973 werden nur noch Touristen befördert.

Am 25. April 2007 wurde die moderne „Metro de Palma“ eröffnet, welche die Innenstadt über eine Stre-cke von 8,5 km mit der Universität verbindet.

EnsaimadaDie Bezeichnung „Hefeschnecke“ würde dieser sehr leichten mallor-quinischen Spezialität unterschied-licher Größe nicht gerecht. Eine aus dünnem Teig aufgerollte und zu einer Spirale gedrehte „Schlange“ wird in Schmalz ausgebacken und mit Puder-zucker bestreut. Es gibt auch gefüllte Varianten, z.B. mit Kürbismarmela-de oder Vanillecreme. Ensaimadas schmecken am besten noch warm aus dem Backofen. Die jährliche Ensaima-da-Produktion von Mallorca beträgt 250 Tonnen. Sie sind ein beliebtes Mitbringsel von der Insel.

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Evangelische KircheVor mehr als 100 Jahren, am 22.4.1906, wurde auf Mallorca der erste evangelische Gottesdienst in deutscher Sprache gehalten. Zwei öku-menische Christvespern in deutscher Sprache finden jedes Jahr an Heilig-abend in der Kathedrale von Palma statt. Sie bilden den Höhepunkt des Kirchenjahres, mehr als 4.000 Gläubi-ge nehmen alljährlich daran teil.

Die Evangelische Kirche in Deutsch-land (EKD) hat 150 Auslandsgemein-den, eine davon ist die Gemeinde auf den Balearen. Von den fast 60.000 auf Mallorca lebenden Deutschen sind (nur) etwa 250 eingeschriebene Gemeindemitglieder. Hinzu kommen die Touristen, die oft rund 80 % der Gottesdienstbesucher ausmachen: pro Jahr annähernd 17.000.

Das Pfarramt in S’Arenal liegt nur wenige hundert Meter vom berüch-tigten „Ballermann“ entfernt.

Die evangelischen Gottesdienste in deutscher Sprache, etwa 250 im Jahr, finden auf Mallorca in sechs ver-schiedenen Orten statt. Dazu werden Chorproben, Bibelstunden und Kon-firmandenunterricht angeboten.

Allein im vergangenen Jahr wurden etwa 100 Paare evangelisch getraut. Voraussetzung ist, dass wenigstens ei-ner der Brautleute Mitglied der evan-gelischen Kirche ist. Soll die Trauung in einer Kirche stattfinden, ist eine Voranmeldung von mindestens einem Jahr notwendig. Da die Auslandsge-meinden sich aus eigenen Mitteln

finanzieren, wird außerdem um eine Spende von 400 € gebeten.

Die Bilanz der Bestattungen liegt in der evangelischen Gemeinde zur-zeit bei etwa 20 Seebestattungen und etwa gleich vielen Erdbestattun-gen pro Jahr.

EselAuf Mallorca sollen noch etwa 400 Esel leben. Sie wur-den schon vor tausend Jahren auf der Insel

als Haustiere gehalten und als echte Arbeitstiere in der Landwirtschaft ein-gesetzt. Nachdem landwirtschaftliche Geräte die Arbeit und Fahrzeuge den Transport übernommen haben, hält man sie nur noch ihrer selbst willen.

EspardenyesAuch „Espandrilles“, sind leichte Som-merschuhe. Ihr Ursprung wird auf Mallorca vermutet. Das Obermaterial besteht aus Leinen, die Sohle aus ge-flochtenen Pflanzenfasern (Hanf oder Stroh) mit einer dünnen Lage Gummi. Sie sind zwar sehr atmungsaktiv, doch eignen sie sich nicht für längere Mär-sche, da sie weder ein Fußbett haben, noch den Fuß zu stützen vermögen.

ExilWährend des Dritten Reichs wählten viele deutsche Schriftsteller Mallorca als ihr Exil, unter ihnen Albert Vigo-

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leis Thelen, Harry Graf Kessler, Franz Blei, Karl Otten, Marte Brill, Erich Are-ndt, Klaus Mann und Herbert Schlü-ter. Als 1936 der Spanische Bürger-krieg begann, mussten sie die Insel allerdings wieder verlassen.

F

Fahne am Almudaina-PalastWie bei vielen Residenzen weht die Fahne über dem Palast in Palma, wenn der König oder die Königin an-wesend sind.

FaunaWährend bei der mallorquinischen Flora bis zu 1.500 unterschiedliche Arten vorkommen, zeichnet sich die Fauna der Insel nicht gerade durch Artenreichtum aus: Bei den Säuge-tieren stellen Nutztiere, Hunde und Katzen das größte Kontingent. Wild lebende größere Säugetiere gibt es praktisch gar nicht, sieht man einmal von verwilderten Bergziegen ab. Das nächstgrößte wilde Säugetier ist die nachtaktive Ginsterkatze, doch auch sie ist ausgesprochen selten. Bleiben noch Ratten, Mäuse, Igel und Wildka-ninchen sowie einige Arten von Fle-dermäusen.

Sieht man von den Insekten einmal ab, so ist die Vogelwelt auf der Insel am vielfältigsten vertreten. Im Winter, wenn die Singvögel hier überwintern oder wenn die Zugvögel auf ihrem Weg Station machen, kann man bis

zu 300 verschiedene Vogelarten be-obachten. Ein großer Teil von ihnen ist im Sumpfgebiet Albufera zu sehen. Zu ihnen gehören zahlreiche Wasser-vögel wie Flamingos, Säbelschnäbler, Reiher, Regenpfeifer und Strandläufer sowie Seevögel, zu denen Korallen-möwen und Sturmtaucher zählen.

In den Bergen der Tramuntana kann man mit etwas Glück Mönchs-geier zu sehen bekommen, aber auch Eleonorenfalken und weitere Greif-vögel sowie einige Eulenarten. Auch Fischadler nisten auf der Insel.

In einem Kiefernwäldchen hinter dem Strand von Santa Ponsa lebt seit einigen Jahren eine Kolonie von Mönchssittichen, kleinen grünen Pa-pageien.

Bei den Reptilien überwiegen die Eidechsen, doch es gibt auch Land-, Sumpf- und Meeresschildkröten sowie einige ungiftige Schlangenarten.

Zu den Amphibien zählen Geburts-helfer- und Wechselkröte, See- und Mittelmeer-Laubfrosch.

Wie überall auf der Welt bilden auch auf Mallorca die Insekten die größte Tiergruppe. Allein 1677 Kä-ferarten soll es geben, außerdem Mücken, Fliegen, Singzikaden, Gril-len, Heuschrecken, Bienen, Wespen, Gottesanbeterinnen, Spinnen, Libel-len, Prozessionsspinner, Falter und Schmetterlinge.

FeiertageAußer den offiziellen Feiertagen, die überall in Spanien gelten, gibt es

viele örtlich begrenzte Festtage, an denen die Läden geschlossen bleiben können.

Welcher Ort an welchen Tagen wel-ches Fest feiert, wird von der Inselre-gierung im Amtsblatt BOIB (Boletín Oficial de las Islas Baleares) stets im Dezember für das folgende Jahr ver-öffentlicht. Im Jahr 2011 waren es z.B. 152 Feste (Fiestas/Festas), Mes-sen (Ferias) und Ausstellungen in 76 Orten.

An vielen Feiertagen finden Prozes-sionen statt, die oft von einer tiefen Religiosität getragen werden. In Pal-ma und etlichen anderen Orten der Insel finden in der Karwoche Büßer-Prozessionen (-> Büßer) und Passions-spiele statt.

Wenn ein offizieller spanischer Fei-ertag auf einen Sonntag fällt, ist der darauf folgende Montag arbeitsfrei!

1. Januar Neujahr/Año nuevo/Cap d‘ Any 6. Januar Heilige Drei Könige/Reyes magos/Els Reis Mags 1. März Dia de Baleares/Dia de les Illes BalearsMärz/April Gründonnerstag/Jueves Santo/Dijous Sant

Karfreitag/Viernes Santo/Divendres Sant Ostermontag/Lunes de Pascua1. Mai Tag der Arbeit /Dia del Trabajo/Festa del Treball 15. August Mariä Himmelfahrt/Asunción de María/L‘Assumpció 12. Oktober Entdeckung Amerikas durch Chris-toph Columbus/Dia de la Hispani-dad/Festa Nacional 1. November Allerheiligen/Todos los Santos/Tots Sants 6. Dezember Tag der Spanischen Verfassung/Día de la Constitución/Dia de la Constitució 8. Dezember Mariä Empfängnis/Immaculada Con-cepción/Immaculdada Concepció 25. Dezember Weihnachten/Navidad Nadal/Feste de Nadal26. Dezember 2. Weihnachtstag/Segunda fiesta de Navidad

Von den Festterminen, die mehr oder minder folkloristischen Charak-ter haben bzw. solche Elemente inte-grieren, sind die wichtigsten:

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16./17. Januar Am Vorabend des Namenstagsfests des Heiligen Antonius werden Schei-terhaufen angezündet, Männer in Teufelskostümen tanzen durch die Gassen. Natürlich siegt das Gute über die bösen Mächte. Festa de Sant Ho-norat mit Cossiers-Tänzen in Algaida.17. Januar Segnung der Haustiere am Fest des Heiligen Antonius, des Schutzpatrons der Tiere.20. Januar Patronatsfest des Sant Sebastià: in Pollença mit Prozession. 12. Februar Mandelblütenfest in Petra. Februar generell Karnevalsumzüge in vielen Orten, die größten, Sa Rueta und Sa Rua, finden in Palma statt.11. Mai Eine gesamte Woche um dieses Da-tum herum findet das Fest Moros y Cristianos, Ses Valentes Dones (Mau-ren und Christen, die tapferen Frau-en) statt. In Sóller und am Strand von Port de Sóller wird die Abwehr eines Überfalls türkischer Piraten nachgespielt, die an jenem 11. Mai glückte. 2. Sonntag im MaiDas Fest Es Firó oder Moros y Cris-tianos erinnert an den erfolgreich abgewehrten Piratenüberfall am 11.5.1561. In Sóller und Port de Sóller wird die Schlacht nachgespielt.24. Juni Das Fest der tanzenden Sonne wird

auf der gesamten Insel gefeiert, in Muro mit einem Stierkampf, in Sant Joan mit einer landwirtschaftlichen Ausstellung.29. Juni Festa de Sant Père (Petrus) mit Stra-ßen- und Schiffsprozession in Port d‘Alcúdia.16. Juli Festa de Nostra Senyora bzw. Mare de Deu del Carmen. Zu Ehren der Schutz-heiligen der Fischer finden in vielen Küstenorten abends eindrucksvolle Schiffsprozessionen statt.28. Juli Festa de Santa Catalina Tomás, eine ganze Woche wird in Valldemossa der einzigen Heiligen der Insel gedacht. 10. August Festa de Sant Llorenç in Selva mit viel Folklore, traditionellem Tanz und Ge-sang.24. August Festa de Sant Bartomeu mit Cossiers-Tänzen.29. August Festa de S’Estiu in Sant Joan mit Um-zug und Schleuder-Wettbewerben. 1. Sonntag im September Prozession de la Beata zu Ehren der Heiligen Catalina Tomás in Santa Margalida mit Festumzug und Trach-tengruppen. 2. Sonntag im September Melonenfest in Vilafranca de Bonany. 9.–16. September Mit der Festa del Desembarco in San-ta Ponça wird in einer Festwoche an die Landung von Jaume I. auf Mallor-

Mallorca von A – Z14 Mallorca von A – Z 15

ca im Jahre 1229 zur Befreiung der Balearen von den Arabern erinnert. Letzter Sonntag im SeptemberFesta des Veremar (Weinlesefest) in Binissalem mit Weinproben und Feu-erwerk. 1. Sonntag im Oktober Festa de Botifarró (Blutwurstfest) in Sant Joan mit Musik und Tanz und Kostproben aller inseltypischen Würste.Letzter Sonntag im Oktober Festa des Bunyol (Schmalzkuchen-fest) in Petra Bunyuelos. 2. Donnerstag im NovemberDejous Bo in Inca, Landwirtschafts- und Gewerbeausstellung und größter Jahrmarkt der Insel. 31. Dezember Festa de l’Estandard (Fahnenfest) im Gedenken der christlichen Rück-eroberung Palmas von den Arabern am letzten TFag des Jahres 1229. Ein besonderes Silvesterritual ist das Verspeisen einer Weintraube mit 12 Beeren, eine zu jedem Glockenschlag um Mitternacht.

FeigenNicht die Araber, sondern die Römer brachten die Feige auf die Insel. Der Boden erwies sich als ideal. Neben

Mandeln und Oliven prägen heute in einigen Regionen die Feigen die Ve-getation. Die Feigenfrüchte werden von Juli bis September geerntet. Sie

werden bis zur endgültigen Lagerung nachgetrocknet. Beliebte Feigenpro-dukte sind Marmelade und Feigen-brot.

FensterlädenAuffällig an mallorquinischen Häusern sind die scheinbar immer ve r s ch los senen F e n s t e r l ä d e n

(„persianas“) mit schräg stehenden Sprossenlamellen, die den Eindruck erwecken, die Gebäude seien un-bewohnt. In der Hitze des Sommers sorgen diese Fensterläden für kühlere Temperaturen in den Häusern: Durch die Lamellen gibt es einen geringen Lichteinfall und das Eindringen der Wärme ins Haus wird verringert.

FKKEs gibt auf Mallorca zwar keine FKK-Anlagen oder FKK-Hotels, doch das Nacktbaden ist laut aktueller Gesetz-gebung erlaubt und erfreut sich bei vielen Urlaubern und Einheimischen großer Beliebtheit. Über die Mög-lichkeiten gibt es unterschiedliche Meinungen. Die einen bezeichnen Mallorca als „Nacktbadeparadies“, andere bedauern, dass es nur wenige Nacktbademöglichkeiten gebe. Ent-scheidend ist also, dass man die ent-sprechenden Strände kennt und weiß, wie sie zu erreichen sind.

Von Freikörper-Kultur im weiteren Sinne kann allerdings kaum die Rede

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sein, da sich das Nacktsein nur auf das Baden beschränkt.

FKK-Strände:Es Trenc, im Süden der Insel nord-westlich von Colonia de Sant Jordi gelegen, ist ein fünf Kilometer langer Naturstrand mit unbebautem Hin-terland und türkisfarbenem Wasser. Der bei Nacktbadenden sehr belieb-te Strandabschnitt bei Ses Covetes ist nur in den Sommermonaten stark besucht. Außerhalb der Saison ist er ruhig und wird kaum frequentiert.

Der Strand Es Pregons Grans liegt zwei Kilometer von Colonia de Sant Jordi entfernt. Er ist etwa 200 Meter lang und 20 Meter breit. Hier wird fast nur nackt gebadet.

Die Platja d’es Caragol, zwischen Colonia de Sant Jordi und dem Cap de Ses Salines, ist nur durch einen langen Fußmarsch zu erreichen. Das Hinterland ist in Privatbesitz und un-verbaut. Das Wasser fällt flach ab. Hier kann, wer will, das Nacktbaden getrost erst einmal ausprobieren, da nicht mit viel Publikum gerechnet werden muss.

Cala Monjo/Cala Fornells, eine geschützte Bucht, ist nur zur Fuß durch einen Wald erreichbar. Das nächste Gebäude ist eine halbe Stun-de entfernt. Hierher verirren sich nur selten Spaziergänger. Der Strand ist klein, aber man kann auf Felsen aus-weichen.

Cala Mago, einer der drei Strände von Portals Vells, ist eine kleine, ge-

schützte Bucht mit flach abfallendem Wasser. Auch für Nichtschwimmer und Kinder geeignet.

Die Strände der Cala Mondrago zwischen Santanyi und Porto Petro gehören zu den beliebtesten der süd-lichen Ostküste. Der Strand ist zwar flach, doch muss man auf schroffe Steine und Löcher aufpassen.

Cala Mesquida im Norden von Cala Rajada ist über einen einstün-digen Fußmarsch oder mit dem Auto erreichbar. Hüllenlos wird im hinteren Bereich des Strandes gebadet. In den Dünen findet man ruhige Stellen. Der Sand ist so fein, dass man beim Lie-gen sogar auf das Handtuch verzich-ten kann.

Cala Moltó ist durch die Halbin-sel Agulla vom südlicher gelegenen Nachbarstrand Cala Agulla getrennt. Viele Felsen, wenig Sandstrand, doch bei Nacktbadenden sehr beliebt.

Cala Torta, zwei Kilometer nord-westlich von der Cala Mesquida und mit dem Auto von Artà aus zu errei-chen, ist ein breiter Naturstrand mit unbewohntem Hinterland. FKK wird hier geduldet.

Caló d‘en Rafelino ist ein winzi-ger, wenig besuchter Strand zwischen S’Illot und Porto Cristo. Er ist ein paar Hundert Meter von der Straße ent-fernt, was einen kleinen Fußmarsch bedeutet. Das Wasser ist klar, der Sand in manchen Jahren fortgespült. Hier wird nicht ausschließlich nackt gebadet, dies aber geduldet.

Mallorca von A – Z16 Mallorca von A – Z 17

FlaggeDie Flagge Mallor-cas zeigt fünf gel-be und vier rote, gleich große, waa-gerechte Streifen in abwechselnder

Reihenfolge. Das linke Drittel nimmt hochkant eine silberne Burg mit fünf Türmen und Zinnen auf purpurnem Grund ein. Sie stellt den Almudaina-Palast in Palma dar.

FledermausDie Fledermaus ziert das Stadtwap-pen von Palma de Mallorca. Sie war Glücksbringer und Wappentier von König Jaume I., der Mallorca im Jahre 1229 von den Arabern befreit hat.

Flor de Sal-> Salz

FloraAuf Mallorca gedeiht die typische Mittelmeervegetation. Bis zu einer Höhe von 700 Metern wachsen Oli-ven- und Johannisbrot-Bäume, Alep-pokiefern und Steineichen. Weiter oben breiten sich typische Macchia-Sträucher aus, wie Rosmarin, Myrte, Ginster und Heide. Wo Bäume und Sträucher nur noch vereinzelt vorzu-finden sind, kommen Johanniskraut und widerstandsfähige Gräser vor.

Außerdem findet man in den Flach-landzonen Palmen. In kultivierten Ge-genden gedeihen Opuntien, Bougain-villea (-> Bougainvillea), Oleander

und verleihen der Insel in der Blüte-zeit ein buntes Farbenkleid.

FriedhöfeMallorca hat mehr als 50 Friedhöfe, die sich meist ziemlich weit außer-halb der Ortschaften befinden. Der größte von ihnen ist der fast 200 Jahre alte Zentralfriedhof von Palma (Cementerio Municipal) im Nordwes-ten des Stadtzentrums am Camino de Jesus. Beim Betreten fällt der Blick auf ein Meer von Gräbern, Kreuzen, und Ornamenten. Viele Grabstätten tragen die Bilder der Verstorbenen. 180.000 Personen sollen nach An-gaben des städtischen Bestattungs-unternehmens hier ihre letzte Ruhe in Mausoleen, Wand- und Erdgräbern gefunden haben. Zu den Prominen-testen unter ihnen gehören zweifels-ohne Juan March und seine Familie. Ihr Mausoleum ist gut 500 qm groß.

FußballDer Real Club Deportivo Mallorca (kurz: Real Mallorca) ist ein 1916 gegründe-ter Verein aus Palma. Seine Farben sind Rot (Trikots) und Schwarz (Hosen und Stutzen). Die Heimspiele werden im Iberostar Estadi ausgetragen.

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Mallorca von A – Z18

G

GegantsDie „gegants“ (Gi-ganten) sind 3,5 bis 4 Meter große Figuren, die bei keinem Festumzug auf Mallorca feh-

len dürfen. Wenn sie nicht im Einsatz sind, bewachen sie die Rathäuser, wie zum Beispiel in Palma.

Die Geschichte der „gegants i capgrossos“ (Riesen und Dickköpfe) geht zurück auf das 17. Jahrhundert: 1630 sind sie erstmalig urkundlich in Sóller erwähnt, als sie bei einer Pro-zession mitgeführt wurden.

Noch immer werden auf Mallorca „gegants“ gebaut. Eine Figur ist bis zu vier Meter hoch und wiegt 50 bis 55 kg. Der Kopf besteht aus Pappma-chee, die Gewänder lehnen sich an die alten Volkstrachten an.

Seit 1998 wird jedes Jahr rund um den 12. September, den „Diade de Mallorca“, in Palma ein Treffen aller „gegants“ veranstaltet. Sie reisen von den anderen Baleareninseln und so-gar vom spanischen Festland aus an. Den musikalischen Rahmen bilden die traditionellen Musikinstrumente „flabiolets“ und „xeremies“.

GemeindenMallorca gliedert sich in 53 Gemein-den, von denen hinsichtlich Einwoh-nerzahl Palma die größte und Escorca die kleinste ist. Der Fläche nach ist

Llucmajor die größte und Búger die kleinste.

GeografieMallorca gehört zu der Inselgruppe der Balearen. Die größte Ausdehnung von Osten nach Westen beträgt etwa 100 km, von Norden nach Süden knapp 80 km.

Entlang der gesamten Nordwest-küste zieht sich die Serra de Tramun-tana, ein Gebirgszug mit einer Breite von bis zu 20 km. Die höchste Erhe-bung ist der Puig Mayor (1445 m).

Mallorca hat eine Fläche von 3.626 qkm (inkl. der größeren Inseln Cabrera mit 18,36 qkm und Sa Dra-gonera mit 2,9 qkm), wovon etwa 19 qkm auf 150 kleinere, vorgela-gerte Inseln entfallen, die aber meist unbewohnt sind. Die Küstenlänge beträgt 554 km, die Entfernung zum Festland 261 km bis Valencia.

Die Entfernung Mallorcas zum Festland beträgt 261 km bis Valencia, 248 km bis Barcelona und 315 km bis Algier. Die Entfernung zu den Nach-barinseln beläuft sich auf 80 km bis Ibiza und 37 km bis Menorca.

Gesang der Sibylla-> Cant de la Sibilla

Geschichte6000 v. Chr. Erste Besiedlung vom nördlichen Festland aus3000 v. Chr. Megalithkultur2000 v. Chr. Besiedlung aus dem östlichen Mittelmeerraum

Mallorca von A – Z 19

1500 v. Chr. Talayot-Kultur; runde Türme und wehrhafte Dörfer entste-hen. Spätere Funde belegen über 200 Talayot-Siedlungen.1000 v. Chr. Handel mit Griechen und Phöniziern700 v. Chr. Mallorquinische Stein-schleuderer verdingen sich in den kar-thagischen Heeren.123 v. Chr. Die Römer besetzen die Balearen. Palma, Inca und Pollentia (heute Alcúdia) werden gegründet. Römische Straßen, Brücken und Bau-werke entstehen.300–500 n. Chr. Christianisierung Mallorcas, erste christliche Bauwerke. Mallorca hat 30.000 Einwohner.430–534 Zerstörung der römischen Kultur durch die Besetzung von Van-dalen. Verfolgung der Christen.534 Eingliederung Mallorcas in das byzantinische (oströmische) Reich8. Jh. Piratenüberfälle und Plünde-rungen durch Mauren (Araber)902 Eroberung durch die Araber16.11.1227 Pere Martell organisiert in Tarragona ein Festessen zu Eh-ren des katalanischen Königs Jaime (Jaume) I. Er beschreibt begeistert die Insel und lässt zum Nachtisch mallorquinische Produkte auftragen. Die Folge davon ist der militärische Feldzug zur Befreiung Mallorcas aus arabischer Herrschaft.1229 Rückeroberung (Reconquista)

durch König Jaume I. Zerstörung ara-bischer Sakralbauten, Baubeginn der Kathedrale von Palma1230 Gründung des Königreichs Mallorca1276 Tod Jaumes I., Jaume II. wird König von Mallorca.1311 König Sancho übernimmt die Regentschaft auf Mallorca.Gründung von Felanitx, Llucmayor und Manacor und Petra1235–1315 Leben und Wirken von Ramon Llull (-> Llull, Ramon)1348 Die Pest wütet auf Mallorca und rafft ein Drittel der Einwohner dahin.1349 Schlacht von Llucmayor, in der König Jaume III. fällt und Mallorca seine Unabhängigkeit verliert und an die Krone Aragons geht.1350 Beginn der Judenverfolgung auf Mallorca14./15. Jh. Mallorca wird wichtig-ster Handelsplatz im westlichen Mit-telmeer.1421–1451 Errichtung der „Sa Lot-ja“, der Seehandelsbörse, in Palma. Hohe Zeit der mallorquinischen See-fahrer und Kartografen.1492 Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus. Das Interesse Spaniens richtet sich auf die Neue Welt.16. Jh. Die Piratenüberfälle nehmen zu. Errichtung von Wachtürmen und Befestigungsanlagen.

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1701–1713 Spanische Erbfolgekrie-ge. Mallorca wird Teil des Spanischen Königreichs.19. Jh. Wein- und Orangenexport flo-rieren. Dennoch kann Mallorca nicht mehr an die frühere erfolgreiche Wirtschaftslage anknüpfen. Dagegen stehen innenpolitische Auseinander-setzungen, Epidemien und andere Ursachen.1838–1839 Frédéric Chopin und George Sand verbringen einen Winter auf Mallorca.1867 Ludwig Salvator lässt sich auf Mallorca nieder. Er kauft in der land-wirtschaftlich schönsten Region, in der Serra Tramuntana, einen ausge-dehnten Besitz zusammen, darunter auch landwirtschaftlich ausgerichtete Gutshöfe.20. Jh. Nach wechselvollen Jahren und einer schädlingsbedingten Ver-nichtung fast des gesamten Bestan-des an Weinreben gelang der mal-lorquinischen Landwirtschaft Ende des 19. Jahrhunderts eine Devisen bringende Umstellung auf Mandel-baumpflanzungen sowie eine Inten-sivierung der Obst- und Olivenernten.1936–1937 Spanischer Bürgerkrieg. Der 1. Weltkrieg ging relativ spurlos an Mallorca vorüber. Zu Kampfhand-lungen auf der Insel kam es allerdings im Spanischen Bürgerkrieg zwischen den Anhängern der demokratisch ge-wählten Regierung und den Putschis-ten unter General Francisco Franco (1892–1975). Maßgebliche finanziel-le Unterstützung erhielt Franco durch

Juan March, der den Putsch angeb-lich mit 600 Mill. Peseten mitfinan-ziert haben soll, Nach dem Rückzug der Republikaner 1937 war Franco bis zu seinem Tod 1975 Staatschef von Spanien.

Im 2. Weltkrieg verhielt sich Spani-en weitgehend neutral. Unter der Dik-tatur Francos hat die Kultur Mallorcas viel von ihrer Eigenständigkeit einbü-ßen müssen. Alle regionalen Interes-sen wurden regelrecht unterdrückt. Auch die mallorquinische Sprache durfte nicht mehr gesprochen wer-den. Dies wurde lange Zeit kaum zur Kenntnis genommen, da der Touris-mus erst Anfang der 1960er-Jahre seinen Aufschwung erlebte und das Interesse plötzlich auf Mallorca im Besonderen und nicht mehr nur als eine Insel in Spanien gerichtet war. 1945 Der katalanische Maler Joan Miró lässt sich auf Mallorca nieder.1975 Tod Francos, Juan Carlos wird König von Spanien.1978 Spanien erhält eine demokra-tische Verfassung.1983 Die Balearen bekommen den Status einer autonomen Ge-meinschaft (comunidad autónoma) sowie ein eigene Volksvertretung. Die Inselregierung besitzt seither er-hebliche von Madrid unabhängige Kompetenzen, über die eigene Ver-waltungsorgane seit 1349 nicht mehr verfügten. Offenbar wird dies an der „Wiedergeburt“ der insularen Kultur und Sprache. 1986 Eintritt Spaniens in die Europä-

Mallorca von A – Z20 Mallorca von A – Z 21

ische Gemeinschaft1998 Die erste Meerwasserent-salzungsanlage Mallorcas wird bei Palma in Betrieb genommen.2007 Die erste U-Bahn Mallorcas wird in Palma eröffnet.2009 Bei einem Terroranschlag der ETA werden zwei Polizisten in der Nähe von Palma durch eine Auto-bombe getötet. 2011 242.256 ausländische Resi-denten, darunter 36.674 Deutsche, leben offiziell auf der Insel. Insgesamt hat Mallorca 1.112.712 Einwohner.

GlasAlte Funde bele-gen, dass bereits zur Zeit der Phö-nizier auf Mallorca Glas hergestellt worden ist. Von

den Römern kam das Wissen um die Glasherstellung, von den Mauren die Farben und Formen. Das erste auf Mallorca gefärbte Glas war grün, die Farbe des Propheten Mohammed.

Das Monopol der Glasmacher lag vom 13. bis 16. Jahrhundert in Venedig. Den ersten Glasofen auf Mallorca gab es 1327 in Calvia. Hier entstanden die Kirchenfenster der Kathedrale in Palma. 1599 schufen mallorquinische Glasmacher die gro-ße Rosette, die bis heute als größte von Europa gilt. Als es im 18. Jahr-hundert erstmalig gelang, Glas indus-triell herzustellen, war die Blütezeit der Glasmacherkunst vorbei.

Der vom spanischen Festland stam-mende Glasmacher Gabriel Gordiola Balaguer, der die Glasmacherkunst in Venedig studiert hatte, gründete 1719 ein Familienunternehmen, das noch heute besteht: Die Firma Can Gordiola an der Straße Palma-Mana-cor in der Nähe von Algaida bei km 19 wird in der siebten Generation von Gordiolas geleitet.

Mittlerweile gibt es keine Farbe mehr, die nicht im Glas zum Leuchten gebracht werden kann. Das Gordiola-Kunstgewerbe ist heute auf der ge-samten Welt verbreitet. Die Werkstät-ten und das angegliederte Museum können besichtigt und Glasbläsern bei der Arbeit zugeschaut werden.

Es gibt noch zwei weitere bekannte Glasmacher-Unternehmen. Seit 1950 besteht die Glasfabrik Menestralia in Campanet. Die drittgrößte Glaswerk-statt ist die Firma Lafiore in Espor-les. Beide Firmen sind international bekannt und produzieren schöne, erlesene Dekorations- und Haushalts-gegenstände.

GolfplätzeEs gibt 21 Golfplätze auf der Insel, da-von sind drei nur für Mitglieder bzw. Hotelgäste geöffnet. Die meisten der weitläufig angelegten Anlagen lie-gen inmitten schöner Landschaften in der Nähe allgemein zugänglicher hervorragender Restaurants.

Neulinge können, auch ohne bereits Golfer oder irgendwo Golf-mitglied zu sein, das Golfspielen er-

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Mallorca von A – Z22 Mallorca von A – Z 23

Haie in ihren Netzen hatten wie im September 2002. Immer wieder wird von Haien vor Mallorcas Küsten be-richtet und wer einmal zugeschaut hat, wenn die Fischer am Spätnach-mittag in den Hafen zurückkehren und ihren Fang begutachten, weiß es genau: Die Haie sind kein Hirnge-spinst.

Fakt ist, dass im ge-samten Mittelmeer (noch) knapp 50 verschiedene Hai-Arten leben. In den Tiefen des Mittelmeers tummeln sich unter anderem Stumpfnasen-Sechskiemer-Hai, Hundshai, Blauhai, Katzenhai, Hammerhai, Dornhai, Engelshai, Ma-kohai, Heringshai, Spitzkopf-Sieben-kiemer-Hai, Sandbauchhai, Schoko-ladenhai und Tigerhai und sogar der berühmt-berüchtigte Weiße Hai. Man-che von ihnen können eine Länge von mehr als drei Metern erreichen.

Die meisten sind allerdings we-sentlich kleiner, ernähren sich von Krebsen und Fischen und sehen eher im Menschen eine Bedrohung als um-gekehrt.

Einige Haiarten sind durch Überfi-schung akut gefährdet, da sie sich in den Netzen der Fischer als „Beiwerk“ verfangen oder gezielt gejagt werden. Aktuell sind Engelshai, Hundshai, He-ringshai, Hammerhai, Dornhai und der Weiße Hai vom Aussterben im Mittelmeer bedroht.

Trotz des doch recht hohen Haiauf-kommens im Mittelmeer besteht aber

für Badelustige kein Grund für zur Panik. Die großen Haie jagen nach einem bestimmten Beuteschema, in dem Menschen normalerweise nicht vorkommen. Haiangriffe sind im Mit-telmeerraum extrem selten.

Übrigens, wer glaubt, noch nie Hai gegessen zu haben, sollte wissen, dass

der Seeaal ein Dornhai in Ge-lee ist und die leckeren Schil-

lerlocken nichts anderes sind als geräucherter Dornhai. Und hinter

dem kulinarischen Be-griff „Saumonette“

verbirgt sich ein zubereiteter Kat-zenhai. Der Hammerhai wird (auch auf Mallorca) vor allem von China-Restaurants geschätzt. Er liefert die Haifischflossen für die gleichnamige Suppe. Der Rest wird entsorgt.

HierbasDen berühmten mallorquinischen Kräuterlikör Hierbas gibt es in drei Geschmacksrichtungen: „dolces“ (süß), „seques“ (trocken) und „herbes mesclades“, eine Mischung aus bei-den. Der Name „Herbes de Mallorca“ ist seit 2002 geschützt. Sämtliche Zutaten des berühmten mallorquini-schen Kräuterlikörs wachsen auf der Insel. Im Idealfall sind dies, wie schon Plinius berichtete, etwa 100 Kräuter, die sowohl therapeutischen Zwecken als auch der Geschmacksverstärkung dienen. Die wichtigsten sind die Mai-kräuter Rosmarin, Minze, Fenchel, Lavendel und Oregano.

lernen. Informationen zur Platzreife und die Adressen der Golfplätze fin-det man hier: http://mallorca.de/sport/golf.php5#golfplaetze

Graves, RobertRobert von Ranke-Graves (1895–1985) war ein Nachfahre des berühmten deut-schen Historikers

Leopold von Ranke. Graves hatte dort in seinem 1932 gebauten Heim Ca N’Alluny (Mallorquin für „abgele-genes Haus“), am Ortsausgang von Deià oberhalb des Fischerpfades zur Bucht „sein Paradies“ gefunden. Hier schrieb der Autor, der sich in erster Linie als Dichter empfand, seine wich-tigsten Prosawerke, u.a. die Claudius-Romane, mit deren Tantiemen er sich im damals noch spottbilligen Mallor-ca einen angemessenen Lebensstil und ein gastfreundliches Haus leisten konnte.

Robert Graves’ Leben und Wirken in seiner Wahlheimat liefern Stoff für ein ganzes Buch. Seine Sichtweise der mallorquinischen Verhältnisse hat er in den unterhaltsamen „Geschichten aus dem anderen Mallorca“, worin er Deià liebevoll hinter dem Pseudonym Binijiny tarnt, mit wohlwollender Iro-nie dargestellt. Er selbst empfand sich als perfekter Gast und wurde von den Einheimischen respektvoll Don Ro-berto genannt, der sich unbefangen im Dorfcafé verdingte und täglich bis

ins hohe Alter seinen Gang hinunter zur Cala auf ein Bad im Mittelmeer machte. In den 70er-Jahren begann er, aufgrund zunehmender Senilität, wunderlich zu werden, und behaup-tete, er könne durch geschlossene Türen gehen oder er habe ein UFO in Deià landen sehen.

Seine Grabstätte findet man nur mit Mühe auf dem kleinen Friedhof im Oberdorf direkt neben der Kirche. Die schlichte Grabplatte enthält au-ßer dem Namen und den Lebensda-ten einzig noch den lakonischen Zu-satz Poeta (Dichter).

Erst 2007 wurde sein ehemaliges Wohnhaus ein paar Hundert Meter nördlich des Ortes als sehenswertes Museum eröffnet.

GregalDer Wind aus Nord-Nordost bringt Regen – zum Unmut der Touristen, zum Segen für die Landwirtschaft.

GreixonerasTypisch mallorquinisches Kochge-schirr aus glasiertem, braunem Ton.

H

Haie„Hai-Alarm auf Mallorca“ ist der Titel eines Films, der im Jahre 2004 im Fernsehen lief und tatsächlich einige Mallorca-Fans verunsichert hat. Erst zwei Jahre zuvor berichteten mallor-quinische Fischer von einer Hai-Inva-sion, da sie noch nie so viele große

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HöhlenDer Höhlenfor-scherverband der Balearen „Fe-deració Balear d ‘Espeleologia“ verzeichnet auf

Mallorca ungefähr 4.000 Höhlen und Grotten. Damit gibt es auf der Insel die größte Dichte an Höhlensystemen pro Quadratkilometer in ganz Europa. Über Jahrtausende hat Wasser im weichen Kalk ganze Arbeit geleistet, das Gestein ausgehöhlt, Tropfstein-höhlen gebildet und wahre Kunstwer-ke geschaffen. Die meisten Höhlen findet man in der Region Escorca, die schönsten im Osten der Insel. Für Besucher zugänglich sind die „Coves del Drac“ bei Portocristo, die „Coves d‘Artà“, die „Coves des Hams“, die „Coves de Génova“ und die „Coves de Campanet“.

Bei der „Cova de Sant Marti“ in der Nähe von Alcúdia handelt es sich um eine Höhlenkirche aus der Frühzeit des Christentums. Sie diente den Inselbewohnern aber schon im 2. Jahrhundert als Versteck. Heute kann man noch Altäre und alte Malereien mit christlichen Motiven aus dem 13. Jahrhundert sehen.

Die großen Tropfsteinhöhlen Drac und Hams ziehen täglich große Tou-ristenströme an.

Die „Drachenhöhle“ ist 1.700 m lang und birgt sieben Seen, unter anderem den größten unterirdischen See Europas. Davor befindet sich ein

Auditorium, in dem 1.100 Menschen Platz haben.

Die „Coves des Hams“ sind nach dem mallorquinischen „hams“ für „Angelhaken“ benannt, was auf die seltsamen Formen der Stalagmiten und Stalaktiten zurückzuführen ist. Bei einem 500 Meter langen Rund-gang durchquert man viele unter-schiedliche Höhlen, die zum Teil überflüssigerweise mit bunten, wech-selnden Farben illuminiert werden.

Hotels2010 verfügte Mallorca über 1.603 Hotels mit einer Gesamtzahl von ins-gesamt 287.438 Betten.

HundeDer Haus-

und Hof-hund auf

Mallorca ist der „Ca de Bestiar Mal-lorquín”, der „Vieh-hund“ (60–70 cm

Höhe). Die deutsche Rassebezeich-nung lautet „Mallorca-Schäferhund“, was wieder rückübersetzt „Perro de Pastor Mallorquín“ heißt. Es ist sind robuste Hunde, die große Hitze und Kälte vertragen.

Nachdem Mitte des 20. Jahrhun-derts mehr und mehr kontinentale Hunderassen auf die Insel gebracht und eingekreuzt worden sind, droh-te der Mallorca-Schäferhund zu verschwinden. Alonso Guasp, Hun-defreund und besonderer Liebhaber

Mallorca von A – Z24 Mallorca von A – Z 25

gerade dieser Rasse, gründete 1970 den Verein „Club del Perro de Pastor Mallorquín“, der es sich zur Aufgabe machte, den mallorquinischen Schä-ferhund zu retten. Das scheint ge-lungen zu sein, denn in 24 Gemein-den der Insel ist der „Ca de Bestiar“ den anderen Hunden zah lenmäßig überlegen. In Gebieten mit viel aus-ländischer Bevölkerung kann es aller-dings auch einmal zu einem deutli-chen Überhang an Yorkshire-Terriern kommen.

Eine weitere beliebte Hunderasse auf Mallorca ist der „Ca Rater“, der Ratten- oder Mäusefänger (ca. 30–35 cm Höhe). Heute muss er seinem Na-men keine Ehre mehr machen, doch er wird wegen seiner Wendigkeit ger-ne bei der Jagd eingesetzt. Zudem ist er außerordentlich wachsam und fin-det ständig Gründe zum Bellen.

Ein beliebter Familienhund ist der „Ca de Bou Mallorquín“, die „Mal-lorca-Bulldogge“ (ca. 58 cm Höhe). Früher wurde er zum Hüten von Stie-ren eingesetzt, doch heutzutage wird er als treuer und temperamentvoller Haushund geschätzt.

Der wie ein Windhund aussehende „Podenco Ibicenco“ (60–70 cm Höhe) ist eine spanische Jagdhunderasse und auch auf Mallorca verbreitet. Auf-fallend sind seine aufrecht stehenden Ohren und das rot-weiße Fell.

6.000 Hunde landen auf Mallor-ca jedes Jahr in Tierheimen. Wenn sie binnen 14 Tagen nicht vermittelt werden können, werden sie getötet.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich zahlreiche Tierschutzorganisati-onen auf der Insel um das Schicksal von herrenlosen Hunden kümmern, indem sie private Tierheime gründen, Hunde ins Ausland vermitteln und Menschen suchen, die beim Rück-flug als Hundepate ein Tier in ihr Land mitnehmen, wo es vom neuen Besitzer übernommen wird, oder die den nicht vermittelbaren Hunden das Gnadenbrot sichern, indem sie die Versorgung im Tierheim sicherstellen.

I

Ikatweberei-> Bujosa. Ikatwe-berei ist die Tech-nik, mit der die für Mallorca typischen Zungenstoffe ge-webt werden. Die

Farben sind nie klar voneinander getrennt, da auf das Garn aufgewi-ckeltes Garn quer zur Laufrichtung in Streifen Farbe aufgetragen wird. Wird das Garn verarbeitet, entsteht der ty-pische Effekt, weil unterschiedliche Farbintensität und andere Ungenau-igkeiten diesen Verlauf entstehen lassen.

ImkereiEs gibt auf Mallorca etwa 11.000 Bienenstöcke. Je nach Wetterlage gibt es gute und schlechte Jahre für die Imker. In guten Jahren (z.B. 2011) wer-

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den auf der Insel insgesamt 100.000–150.000 kg Honig produziert. Schlecht dagegen war es 2008 mit nur 50.000 kg hergestelltem Honig.

J

JohannisbrotDer immergrüne Johannisbrotbaum ist schon seit Jahrtausenden im Mit-telmeerraum verbreitet. Er ist gegen Hitze und Trockenheit sehr wider-standsfähig. Auf Mallorca stellt er eine der am häufigsten vorkommen-den Baumarten überhaupt dar.

Das Holz wird gerne für die Her-stellung von Parkettböden und Türen verwendet, da es sich nicht verformt.

Die schwarzen, lederartigen, lan-gen Schoten sind essbar und haben einen hohen Zuckergehalt, werden je-doch meist als Viehfutter verwendet.

Die Kerne, etwa ein Dutzend pro Schote, sind im trockenen Zustand sehr hart. Gemahlen werden sie häu-fig als Bindemittel und Stabilisator für Süßwaren aller Art verwendet, da das enthaltene Carubin wesentlich quellfähiger ist als Stärke. Johannis-brotkernmehl dient zudem als Kakao- und Kaffeersatz. Auch in der Chemie-, Papier- und Kosmetikindustrie wird es genutzt.

Das Gewicht eines einzelnen Jo-hannisbrot-Kerns beträgt immer 0,2 Gramm, 1 Karat, abgeleitet von dem griechischen Wort „kerátion“ und dem wissenschaftlichen Namen „Ce-

ratonia siliqua“. Schon vor über tau-send Jahren nahmen Apotheker und Schmuckhändler dies als Gewichts-maß für Juwelen und Edelmetalle.

Jovellanos(1744–1811) Gaspar Melchor de Jo-vellanos, Jurist, Richter, Staatsmann, Dichter und Schriftsteller und ab 1797 spanischer Justizminister. Er war ein liberaler Reformer und machte sich durch kreative Ideen den Premiermi-nister Godoy zum Gegner. 1801 wur-de er von diesem in die Kartause von Valldemossa verbannt. Von 1802–1808 verbrachte Jovellanos sechs Jah-re im Castell Bellver in Palma, dessen berühmtester Gefangener er war.

K

KäseDie Zahl der aus Kuhmilch Käse herstellenden Be-triebe ist in den vergangenen Jah-ren stark zurück-

gegangen. Sie sind abhängig von der Milchproduktion auf der Insel, die durch die billigere Importmilch in arge Schieflage geraten ist. Echter Mallor-ca-Käse wird jedoch ausschließlich aus der Milch mallorquinischer Kühe hergestellt. Die Rasse ist das schwarz-weiße Holstein-Milchrind, die Friesen-Kuh, auf Mallorca „frisons“ genannt. Auch die Konkurrenz in den Käsere-

Mallorca von A – Z 27

galen der Lebensmittelläden wird durch Importe ständig größer.

Große Betriebe, die auf Mallorca Käse herstellen, sind Prilac in Porre-res, Quesos Grimalt in Es Llombards, Ca’n Montes in Llucmajor, Format-ges Campos. Außerdem produzieren kleinere Käsereien wie Sa Talaya in Llucmajor und Formatges Burguera in Campos.

Den original Mallorca-Käse kauft man auf Wochen- oder Bauernmärk-ten. Dort gibt es Piris, die mallorqui-nische Variante des Mahon-Käses aus Menorca – ein milder, halbgereifter Käse. Der Reifezustand eines Käses hat die Bezeichnungen „fresco“ für frisch, „semi curat“ oder „semicurado“ für halbreif (je nach Größe mindes-tens 20–35 Tage gereift), „curat“ oder „curado“ für reif (mindestens 45–105 Tage gereift) und „viejo“ für alt (min-destens 100–180 Tage gereift).

Außer aus Kuhmilch wird auf Mal-lorca auch Käse aus Schafs- und Zie-genmilch hergestellt. Jeder Käse, der aus pasteurisierter Milch von mallor-quinischen Kühen, Schafen und Ziegen produziert wird, darf das geschützte Markenzeichen „Queso de Mallorca“ tragen. Käse aus nicht pasteurisierter Rohmilch erhält den Zusatz „artesano“ (handwerklich erzeugt).

KalköfenIn Steineichenwäldern sieht man häu-fig noch Reste von Kalköfen, niedri-gen Türmen mit seitlicher Öffnung und tiefen gemauerten Gruben. In ih-

nen wurde früher mit viel Holz in wo-chenlanger Heizerei Kalk gebrannt. Gelöschter Kalk wurde hauptsächlich als Mörtel zum Mauern verwendet, aber auch als Anstrichfarbe für Innen- und Außenwände. Auf den breiten Wegen, die Köhler und Kalkbrenner im Laufe der Jahrhunderte für ihre Karren ausgebaut haben, kann man bis heute auf Mallorca in die Berg-wälder hineinwandern.

KapernDie Kaper, wie so vieles, ein Geschenk der Araber, wird heute hauptsächlich um Llubi angebaut. Sie hat wunder-schöne Blüten, doch das eigentliche Produkt, um das es geht, ist die Knospe. Am wertvollsten und teuersten sind die ganz kleinen Knospen, deren Ernte am schwierigsten ist, weil man sie äußerst vorsichtig abpflücken muss. Die Ernte wird durch Dornen erschwert. Anschlie-ßend werden die Kapern in Fässern mit Salzlake eingeweicht, dann in Gläser sortiert und mit Essig übergossen, um sie haltbar zu machen. Auch die Früch-te, die sog. Kapernäpfel, sind – einge-legt in Essig oder Öl – essbar.

Kastilisch-> Spanisch

KatalanischNeben dem „Hoch-Spanischen“ die zweite Hauptsprache auf Mallorca. Seit der Autonomie der Balearen in den 80er-Jahren des 20. Jh. tobt der Streit zwischen den Anhängern des

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Katalanischen (Mallorquinisch ist ein Dialekt des K.) als Symbol der regio-nalen Identität bzw. Unabhängigkeit und den Verfechtern des Kastillischen als Zeichen der Zugehörigkeit zur spa-nischen Nation. Auf Mallorca wird viel Wert auf die katalanische Tra-dition gelegt, weshalb z.B. auch alle Orts- und Straßennamen offiziell in Mallorquinisch ausgewiesen werden, z.B. „Peguera“ statt spanisch „Pague-ra“ oder „Cala Rajada“ statt „Cala Ratjada“.

Katholische KircheDie Geschichte der deutschsprachigen katholischen Ge-meinde auf Mallor-ca begann in den 1960er-Jahren. Der

Hildesheimer Priester Heinrich Hol-lemann knüpfte die ersten Kontakte zum Franziskanerkonvent in S’Arenal und legte den Grundstein für die ka-tholische Betreuung der deutschen Residenten auf der Insel. Das Haus St. Michael wurde zunächst angemietet, später erworben, umgebaut und an-gepasst. Es gab sogar Gästezimmer.

St. Michael in S’Arenal war seit mehr als 30 Jahren Pfarramt der ka-tholischen Gemeinde auf Mallorca. Die deutschsprachigen Gottesdienste in diesem Teil der Insel fanden dort und in der Kirche La Porciúncula statt.

Zu Beginn des Jahres 2010 wur-de dann der Entschluss gefasst, das in die Jahre gekommene und reno-

vierungsbedürftige Gemeindehaus St. Michael aufzugeben. Zudem hat sich der Tourismus in den vergange-nen Jahren ziemlich stark gewandelt, was dazu führte, das Gemeindezen-trum nun nach Palma zu verlegen. Dadurch wird sich vieles verändern. In Palma leben kaum Residenten, internationale Tagestouristen sind die Mehrzahl. In S’Arenal lebten die Deutschen. Andererseits ist Palma das kulturelle, gesellschaftliche und kirchliche Zentrum der Insel.

Der neue Mittelpunkt der deutsch-sprachigen katholischen Gemeinde ist nun die gotische Kirche Santa Cruz (katalanisch: Santa Creu). Sie liegt mitten in Palmas Altstadt in der Nähe von Es Baluard. Hier wird der Gottes-dienst an jedem Sonntag um 12.00 Uhr in der Krypta gefeiert, dem ältes-ten Teil der Kirche aus dem 13. Jh.

KeramikDie Töpferei hat auf Mallorca eine lange Tradition und erlebte ihre Blütezeit unter der Herrschaft der Ara-

ber. Bereits im Mittelalter waren die mallorquinischen Keramiken als „cerá-mica mayolica“ (-> Majolika) bekannt.

Heute werden Teller, Töpfe, Schüs-seln, Schalen und weitere Küchenu-tensilien, Dekorationsgegenstände, Blumentöpfe, kleine Figuren (-> Si-urells) und sehr viel Kitsch aus Ton angeboten.

Mallorca von A – Z28 Mallorca von A – Z 29

KlimaAufgrund seines milden Mittelmeer-klimas mit viel Sonne und angeneh-men Wassertemperaturen ist Mallor-ca traditionell eines der beliebtesten Reiseziele der Deutschen. Noch dazu liegt es nur ca. zwei Flugstunden ent-fernt. Doch gab es in den letzten Jah-ren durchaus auch Perioden, in denen man die Urlauber dafür bedauern konnte, dass sie nicht im hochsom-merlichen Deutschland geblieben sind, statt sich auf Mallorca täglich den Urlaub durch Regen und kühles Wetter vermiesen zu lassen.

So sind die Temperaturangaben der einzelnen Monate Durchschnittswer-te mehrerer Jahre. Dass starke Abwei-chungen möglich sind, haben die Er-fahrungen vor allem der vergangenen Jahre gezeigt.

JanuarVon Badewetter kann im Januar bei einer Wassertemperatur von maximal 15 Grad noch keine Rede sein. Le-diglich in den beheizten Wellnessbe-reichen der Hotels macht das Baden schon Spaß. Der Januar ist einer der ruhigsten Monate und bietet sich für Wanderungen oder Spaziergänge an leeren Stränden an. FebruarDie Sonnenscheindauer steigt ganz langsam an und lässt den Frühling ahnen. Wechselhaftes Wetter domi-niert. Regentage mit kalten Winden sind möglich, aber auch schon richtig

warme Perioden. Beginn der Mandel-blüte und der Fahrradsaison.MärzDie Sonne scheint etwa sechs Stun-den am Tag, abends und nachts ist es recht kühl. Beliebter Monat für Berg-wanderungen. AprilDer Monat mit den meisten Regen-tagen. Temperaturanstieg tagsüber auf knapp 20 Grad. Ideal z.B. für Wandern, Radfahren und Tennis. Ganz langsam erwärmt sich auch das Meerwasser. MaiErstmalig sind sommerliche Tempe-raturen möglich, auch abends ist die Luft milder. Die Wassertemperatur liegt je nach Wassertiefe bei etwa 17 bis 20 Grad. Der Monat bietet beste Voraussetzungen für Aktivurlauber.JuniNeben dem Juli der regenärmste Mo-nat. Lufttemperatur tagsüber bei 26 Grad, Wassertemperatur erstmalig über 20 Grad, laue Nächte. Ideal für Familienurlaub und alle Outdoor-Sportarten. JuliKonstante Wetterlage, heiße Tage mit über 30 Grad, warme Nächte, selten Regen. Beginn der Hochsaison auf der Insel, Hotels und Strände sind ausgelastet. Leichter Wind an den Küsten macht die Hitze erträglich.AugustHöhepunkt der Hochsaison, ob-wohl die Tagestemperatur bei über 30 Grad im Schatten liegt und jede

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Aktivität lähmt. Auch nachts kaum Abkühlung. Die Wassertemperatur beträgt etwa 25 bis 28 Grad. SeptemberImmer noch Hauptsaison, erträgli-chere Temperaturen am Tag, 27 Grad, warme Nächte. Wassertemperatur im-mer noch 24 Grad. An den Stränden ist merklich weniger los als in den Ferienmonaten. Schlechtwettertage sind möglich.OktoberKeine Sommerhitze mehr, aber noch genügend Wärme bis zu 25 Grad, Wetter vergleichbar mit Mai, auch was die Aktivitäten betrifft. Im Ge-gensatz zum Frühjahr sind die Aben-de und Nächte aufgrund der höheren Wassertemperatur des Mittelmeers angenehm mild. Die Regenwahr-scheinlichkeit steigt leicht. Wasser-temperatur noch über 20 Grad.NovemberDas Wetter ist ähnlich wie im April, Wasser und Luft können die gleiche Temperatur haben. Ende der Reise-saison auf Mallorca. Viele Hotels, Restaurants und Kneipen machen Winterpause.DezemberMilde Tagestemperaturen, kühle Nächte. Beliebter Monat für Langzei-turlauber. Sonst sind kaum Touristen auf der Insel. In den Bergen sind kal-te Tage und frostige Nächte möglich, in manchen Wintern fällt Schnee. Am wärmsten ist es im Süden der Insel.

Kliniken/KrankenhäuserMit der Europäi-schen Krankenver-sicherungskarte, die mittlerweile bei nahezu allen Krankenversiche-

rungsgesellschaften den Auslands-krankenschein abgelöst hat, werden Kosten für Behandlungen über die jeweilige Krankenkasse gemäß den deutschen Vorgaben (dem Merkblatt der Versicherung zu entnehmen) ab-gerechnet oder ersetzt.

Krankenhäuser auf Mallorca

Son EspasesCtra Valldemossa, 79 (Ringautobahn Via Cintura, Abfahrt Valldemossa)07010 Palma (Mallorca), SpanienTel.: 0034-871-205000

Die Klinik ist auch gut mit dem Bus zu erreichen, Linien 20, 29, 33 und 34. www.emtpalma.es/EMTPalma/Front/listadolineas.de.svr

Son LlatzerCtra de Manacor (an der Strecke Pal-ma – Manacor in der Nähe von Son Ferriol)07198 PalmaTel.: 0034-871-202000Buslinie 14.

Fundación Hospital ManacorCtra. Manacor – Alcudia s/n07500 ManacorTel.: 0034-971-847000

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Fundación Hospital Comarcal d‘IncaCarretera Inca-llubi, s/n07300 Inca Tel.: 0034-971-888500

Wo die Europäische Krankenversiche-rungskarte nicht akzeptiert wird (z.B. in Arztpraxen), muss bar bezahlt werden. Ob und wie viel Erstattung dennoch möglich ist, teilt die AOK in Palma auf Anfrage (auch Mitgliedern anderer Krankenkassen) mit. (Tel.: 0034-971-714172 und 0034-971-710 436)

Eine Auslands-Reisekrankenversi-cherung, die auch den Rücktransport nach Hause mit einschließt, kann bei vielen Versicherungen bereits unter zehn Euro für sechs Wochen abge-schlossen werden. Eine Auslandsver-sicherung für lange Reisen gibt es z.B. schon für 0,50 € pro Tag.

Wer im Besitz einer Kreditkarte ist, sollte sich informieren, welcher Versi-cherungsschutz damit abgedeckt ist. Vor allem die Gold-Karten inkludieren meist eine umfassende Krankenversi-cherung, unabhängig davon, ob die Reise mit der Karte bezahlt worden ist.

KöhlerIn den Steineichenwäldern Mallorcas sieht man noch heute jene runden Gemäuer, die an die Köhler erinnern, die noch bis vor 80 Jahren in diesen Wäldern ihrer anstrengenden Arbeit

nachgingen. Auf den aus Steinen kreisförmig angelegten Flächen wa-ren die Meiler errichtet. Alle etwa hundert Meter befand sich solch ein Meilerplatz. Wenn die Bäume rundhe-rum alle gefällt waren, musste weiter-gezogen und ein neuer Meiler gebaut werden. Erst nach 17 Jahren waren die Bäume wieder so weit nachge-wachsen, dass man den Platz ein weiteres Mal nutzen konnte. Auf diese Weise wurden die Bäume selten höher als zehn Meter, obwohl sie durchaus mehr als die doppelte Höhe erreichen hätten können.

Die Köhler und ihre Familien leb-ten in den Sommermonaten auch im Wald. Ihre Hütten bestanden aus run-den Steinmauern, die mit Gras und Zweigen gedeckt waren. Die Köhler mussten ihre Meiler ständig kont-rollieren, damit das gestapelte Holz nicht in Flammen aufging. Nach zehn bis 14 Tagen konnte die so gewonne-ne Holzkohle entnommen werden.

KönigDer wahre König von Mallorca heißt nicht Jürgen Drews, sondern immer noch Juan Carlos, genauer Juan Car-los Alfonso Víctor María de Borbón y Borbón-Dos Sicilias. Er regiert Spani-en seit Francos Tod im Jahre 1975.

Die spanische Königsfamilie ver-bringt schon seit Jahrzehnten ihren

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Urlaub auf Mallorca. Während dieser Zeit wohnen sie im Almudaina-Palast, ihrer offiziellen Residenz auf der Insel.

Im Sommer findet von Palma aus die königliche Regatta „Copa del Rey“ statt, an der sich stets auch Mit-glieder der Königsfamilie beteiligen.

Konsul(at)Das Konsulat der Bundesrepub-lik Deutschland (Consulado de la República Federal de Alemania) be-findet sich in Palma de Mallorca, Cal-le Porto Pi 8, ganz in der Nähe des Kreuzfahrt-Terminals.

Seit Juli 2011 ist Regina Lochner Konsulin auf der Insel, die seit mehr als 25 Jahren im diplomatischen Dienst tätig ist und nach Ankara, Moskau und Chisinau (Rep. Moldau) zuletzt in Sarajewo/Bosnien und Her-zegowina tätig war.

Das Konsulat ist die Behörde, wel-che die Interessen der deutschen Bür-ger im Ausland wahrt. Das schließt einen Bürgerservice ein mit Passstelle und Beratung in allen Familienange-legenheiten, wie Eheschließung und -scheidung, Geburt, Leben und Arbei-ten sowie Rentenangelegenheiten.

Außerdem wird bei Diebstahl, Ver-lust und in Notfällen Hilfe geleistet. Notarielle Hilfe leistet das Konsulat im internationalen Urkundenverkehr und bei amtlichen Beglaubigungen.

Kolumbus, Christoph(Cristobal Colón, Cristoforo Colom-bo) Genua oder Mallorca? Dass

Christoph Kolum-bus in Wirklich-keit Mallorquiner ist, versucht seit 1963 die auf Mal-lorca ansässige

Gesellschaft „Asociación Cultural Cristóbal“ zu beweisen. Eines ihrer Gründungsmitglieder ist ein direkter Nachfahre von Christoph Kolumbus, der, wie der Historiker Gabriel Verd Matorell herausgefunden haben will und es so bereits 1984 in einem Buch veröffentlicht hat, angeblich in Felanitx als unehelicher Sohn des Halbbruders von König Fern-ando II. de Aragón, Prinz Carlos de Viana, geboren worden sein soll.

Gegen die Mallorca-These spricht, dass es Abweichungen beim genauen Geburtsdatum gibt. Trotz fieberhafter Forschungen sind bislang keine Be-weise über die Herkunft aus Felanitx (Taufdokumente, Hinweise auf das Wohnhaus der Großeltern und der Mutter) zu finden gewesen. Aber für die Gesellschaft „Asociación Cultural Cristóbal“ ist das auch kein Gegenbe-weis. Vielmehr würde das Fehlen von Beweisen zu einer italienischen Ver-schwörung passen, nach der Kolum-bus ein Italiener aus Genua gewesen sein soll.

KoordinatenMallorca liegt zwischen 39°15‘ und 39°57‘ nördlicher Breite und 2°19‘ und 3°28‘ östlicher Länge.

Mallorca von A – Z32 Mallorca von A – Z 33

KorbflechtereiAus den getrockneten und ge-bleichten Blättern der Zwergpalme werden Taschen, Körbe, Hüte, Schuhe und Gürtel geflochten, ebenso Seile für Kirchenglocken.

Das Zentrum der Korbflechterei war und ist die Region um Capdepera, wo schon 1899 eine Kooperation für die Herstellung und Vermarktung dieser Produkte gegründet worden ist. Auch in der Region Artà ist die Kunst der Korbflechterei („obra de llatra“) weit verbreitet.

KrawattenknotenDer Krawattenknoten „Nus de Sa Cor-bata“ ist Teil der berühmtesten Straße Mallorcas. Der italienische Ingenieur Antonio Paretti entwarf 1932 die abenteuerliche Straße zur Bucht Sa Calobra hinunter. Es sind zwar nur 4 km Luftlinie, doch die Straße über-windet auf einer Strecke von 12,5 km einen Höhenunterschied von 780 m. 12 Haarnadelkurven waren nötig und der besagte Krawattenknoten, der eine 270-Grad-Kurve beschreibt. Die Geschwindigkeit ist auf 20 km/h beschränkt.

KreuzfahrtschiffeIn 2011 haben weit über 500 Kreuz-fahrtschiffe im Hafen von Palma angelegt, die mehr als 1,5 Millionen Passagiere an Bord hatten. In 2012 soll diese Zahl deutlich übertroffen werden. Der größte Luxus-Liner, der je in Palma anlegte, ist die „Liberty

of the Seas“ mit 4.200 Gästen an Bord.

Unerschwinglich sind Kreuzfahrten schon lange nicht mehr: Eine Kurzrei-se mit der AIDAbella von Mallorca nach Gran Canaria gibt es bereits ab 399 E.

KriminalitätWem auf Mallorca das Auto geknackt und Rucksack und Radio gestohlen wurden, der mag es vielleicht nicht glauben, aber Mallorca ist im Großen und Ganzen ein sicherer Ort – allein schon deshalb, weil der Lieblingsfleck der Deutschen eine überschaubare In-sel ist. Wird beispielsweise in Pollença ein Wagen geklaut, wird er vielleicht irgendwo zwischen Palma und Porto Cristo wiedergefunden. Denn wo soll der Dieb mit seiner Beute auch hin? Spätestens im Rahmen der Kontrolle bei der Überfahrt mit der Autofähre aufs spanische Festland würde er ge-schnappt.

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Trotzdem birgt die Insel ein paar Ri-siken; vor einigen kann man sich aber sehr gut schützen. Außerdem gerät die Insel immer wieder einmal durch spektakuläre Mordfälle (gerade mit deutschen Opfern und Tätern) in die Schlagzeilen. Darüber hinaus floriert auf Mallorca der Drogenhandel. Dann sei erwähnt, dass Steuerbetrug für vie-le Mallorquiner an der Tagesordnung steht. Und zu guter Letzt: Wie sicher ist Mallorca seit den Terroranschlägen der ETA im Sommer 2009?

Handtaschendiebe und EinbrecherDort, wo besonders viele, oder dort, wo gar keine Menschen sind, ist – wie überall – auch auf Mallorca am wahrscheinlichsten mit Verbrechen wie Raub, Diebstahl oder Einbruch zu rechnen.

Da die mallorquinische Polizei ge-gen Handtaschendiebe auf Wochen-märkten, auf dem Flughafen oder am Strand relativ machtlos ist, empfiehlt sich überall, wo Menschengemenge herrscht, der gute alte Brustbeutel.

Sollten Sie dennoch bestohlen worden sein, ist es unbedingt rat-sam, den Diebstahl anzuzeigen. Auch wenn kaum eine Chance besteht, den Dieb zu fassen und die gestohlenen Wertsachen zurückzubekommen, ist die Anzeige außerordentlich nützlich, denn das Anzeigeprotokoll dient zur

späteren Vorlage bei Versicherungen, Kreditkartenunternehmen, Banken, Pass- und Führerscheinbehörden.

Jede Polizeidienststelle auf Mal-lorca nimmt Diebstahlanzeigen ent-gegen – über die Notrufnummer 0034-902-102112 auch telefonisch in deutscher Sprache.

Auch wer bis zum Abreisetag un-geschoren davongekommen ist, darf sich noch nicht in endgültiger Sicher-heit wiegen. Organisierte Banden ha-ben sich den Flughafen als Aktions-gebiet ausgesucht. Sie treten meist zu dritt auf: Einer steht Schmiere, einer lenkt ab oder rammt den ahnungs-losen Opfern einen Gepäckwagen in die Hacken, der Dritte klaut den Koffer. Irgendetwas darin lässt sich immer zu Geld machen.

Die Banden sind so gut organisiert, dass die Polizei machtlos ist. Am bes-ten sollte man auf alles vorbereitet sein und die Augen überall haben. Wenn man zu zweit oder mehreren reist, kann man gegenseitig aufein-ander und auf das Gepäck achten.

Leider sind auch Einbrüche in leer stehende Fincas auf Mallorca keine Seltenheit. Auch hier gilt: Auf jeden Fall Anzeige erstatten! Damit es aber gar nicht erst so weit kommt, rät die Polizei, ein paar einfache Maßnah-men zu ergreifen, wie zum Beispiel an Lampen Zeitschaltuhren montieren

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und das Haus mit einer Alarmanlage mit Anschluss an einen privaten Si-cherheitsdienst versehen. Nützlich sei es auch, die Nachbarn zu bitten, den Briefkasten zu leeren. Eine gute Ver-bindung zu den Nachbarn, auch wenn diese einen halben Kilometer entfernt wohnen, wirke oft Wunder, heißt es auf dem Polizeipräsidium. So sollte jeder, der fremde Menschen bemerkt, die sich für ein bekanntes Grundstück auffällig interessierten, seine Beob-achtungen der „policia local“ melden. Auf diese Art und Weise sei es schon gelungen, zahlreiche Einbrüche zu verhindern. Denn anders lässt sich die geringe Häufigkeit von Einbrüchen in Gegenden mit wachsamen Menschen, die das Gespräch mit der zuständigen Polizei suchen, nicht erklären, erläu-tern Beamte der „policia local“.

L

La Balanguera1902/03 schrieb der mallorquini-sche Dichter Joan Alcover i Maspons ein Gedicht auf eine Frauenfigur mit dem Namen Balanguera. 1926 ver-tonte es der katalanische Komponist Amadeu Vives i Roig, doch während der Franco-Diktatur wurde das Lied verboten.

Später erfreute sich die Balanguera durch die Adaption der 1947 in Pal-ma de Mallorca geborenen Sängerin Maria del Mar Bonet i Verdaguer im-mer größerer Beliebtheit.

La Balanguera ist ein Musikstück, das von Solisten, Chören, Orchestern, Musikgruppen, traditionellen Musik-instrumenten, Dudelsack oder allem zusammen aufgeführt und in unter-schiedlichen Rhythmen gesungen und gespielt werden kann.

Seit 1996 ist La Balanguera die Hymne Mallorcas. Die Inselregierung hat sie an alle Länder der Europäi-schen Union gesandt, verbunden mit der Bitte, dass bei offiziellen Anläs-sen mit Vertretern Mallorcas anstatt der spanischen Nationalhymne diese Hymne gespielt werde.

Auf Mallorca wird das Lied z.B. bei Volksfesten wie der Fira de Sóller (sie-he „Moros y Christianos“) gesungen. Dann liegen sich am Abend nach der nachgestellten Schlacht Mauren und Christen in den Armen und schmet-tern mit Inbrunst die Balanguera. www.youtube.com

La MorenetaDie Legende besagt, dass im Jahr 1229 der kleine Lluc, ein maurischer Hirtenjunge, dessen Eltern zum Christentum übergetreten waren, an einem Bachufer zwischen Felsen eine Marienstatue aus dunklem Stein gefunden habe. Noch am selben Tag wurde die Figur in die Kapelle Sant Pere d’Escorca gebracht. Am folgen-den Tag, einem Sonntag, kamen die Bewohner der Region, um der Madonna zu huldigen, doch sie war nicht mehr da. Stattdessen fand man sie wieder an der Stelle, wo Lluc sie

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am Vortag entdeckt hatte. Wieder brachte man sie nach Escorca und am nächsten Tag wiederholte sich alles: Die Figur war aus der Kapelle verschwunden und tauchte am Bach wieder auf. Daraufhin beschloss der Pfarrer von Escorca, der Gottesmutter zu Ehren eine Kapelle am Fundort der Marienstatue errichten zu lassen.

So entstand 1230 das „Santuari de Santa Maria de Lluc“, in dem die „Mare de Déu de Lluc“ bis heute verehrt wird. Aus der Kapelle ist die prachtvolle Wallfahrtskirche hervorgegangen und die „la Moreneta“, die dunkle Madon-na, wurde zur Schutzheiligen der Insel.

Jedes Jahr kommen fast eine Mil-lion Besucher in den Ort. Seit 1974 machen sich Jahr für Jahr im August Tausende, meist junge, Menschen auf, um beim „Marxa des Güell a Lluc a peu“ von Palma nach Lluc zu pilgern.

„La Moreneta“ hat ihren Platz hin-ter dem Hauptaltar der Kirche ge-funden. Sie steht auf einem Podest in einer verzierten Nische. Durch die räumliche Trennung vom Langhaus entsteht der Eindruck einer kleinen Kapelle mit Altar und Kniebänken.

Die Madonna trägt das Jesuskind auf dem linken Arm und zeigt mit ihrer rechten Hand darauf. Das Kind hält ein geöffnetes Buch mit den Buchstaben A für Alpha, den ersten, und Ω für Omega, den letzten Buch-staben des griechischen Alphabets, in den Händen, symbolisch für Jesus Christus als Ersten und Letzten.

LandschaftszonenMallorca ist in sechs Landschafts- zonen („comarques“) untergliedert:

Im Nordwesten das gesamte Tra-muntana-Gebirge „Serra de Tramun-tana“. Daran schließt sich von der Halbinsel von Alcúdia bis Palma die Region „Raiguer“ an. Die Region Pal-ma ist eine „comarca“ für sich. Den Südosten von Palma bis Felanitx bil-det der „Migjorn“. Daran schließt sich an die Region „Llevant“ im Osten der Insel. Das gesamte überwiegend fla-che Gebiet dazwischen ist die „Plà de Mallorca“.

Jede Region ist von bestimmten Witterungsverhältnissen geprägt und hat ihre eigene Lebensart und Traditi-on entwickelt.-> Winde.

LandwirtschaftFrüher einmal waren Landwirt-schaft und Vieh-zucht als Haup-terwerbsquellen ein bedeutender

Wirtschaftsfaktor auf Mallorca. Mitt-lerweile macht der Tourismus das Rennen.

Die Viehzucht konzentrierte sich seit jeher auf Ziegen- und Schafhal-tung, seit den 1970er-Jahren über-wiegt jedoch die Milchvieh- und Schweinehaltung. Vor allem werden die „cerdos negros“ gezüchtet, die mallorquinischen schwarzen Schwei-ne, die allerdings eine Minderheit ge-

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gen die rosa Hausschweine sind.Mangels ertragreicher Weiden gibt

es keine nennenswerte Rinderhal-tung. Einen geringen Anteil nimmt die Geflügelzucht ein. Das Fleisch dient heute hauptsächlich der eige-nen Versorgung. Der Bedarf der gro-ßen Hotels wird durch billigere Impor-te aus dem Ausland gedeckt.

Alles in allem nimmt die land-wirtschaftliche Nutzfläche etwa drei Viertel der gesamten Inselfläche ein. Angebaut werden in erster Linie Fut-terpflanzen sowie Getreide, vor allem in den Ebenen von Palma, Campos und Sa Pobla, wo ein Bewässerungs-Feldbau möglich ist. Außerdem wer-den Mandelbäume, Feigen, Johannis-brot, Kernobst, Olivenbäume, Orangen, Zitronen und Wein angebaut.

Viele alte Getreidemühlen, Schöpfräder, Bewässerungskanäle, Hecken, Mauern und Dreschplät-ze weisen auf bessere Zeiten in der mallorquinischen Landwirtschaft hin. Nicht nur der Tourismus hat für seinen Rückgang gesorgt. Landwirt-schaftliche Nutzfläche („suelo rusti-co“) ist das einzige Land, das noch relativ günstig zu kaufen ist. Schon jetzt sind große Flächen Ackerland im Großraum Palma von Bauunter-nehmern aufgekauft worden. Noch darf es nicht bebaut werden, doch wenn eine spätere Regierung eine Bodenreform durchführt und die Nutzungsrechte verändern sollte, wird sich die Landwirtschaft noch nachhaltiger wandeln.

Lechona-> Spanferkel

Leder-> Schuhe

LeuchttürmeDie Leuchttürme auf Mallorca sol-len, wenn es nach der spanischen Zentralregierung geht, mehr sein als

nur Leuchtfeuer. Restaurants, Hotels und Museen sollen dort Einzug hal-ten. Von den betriebsbereiten Leucht-türmen der Insel haben bisher nur wenige eine zusätzliche Nutzung. So befindet sich im Cabo de Formentor schon lange eine Bar, in Ses Salines haben sich Meeresforscher ein Büro eingerichtet und auf Dragonera und Cabrera beherbergen Leuchttürme kleine Museen.

Liste der Leuchttürme in alphabeti-scher Reihenfolge ihrer Standorte:Faro Isla de Aucanada (Alcanada) in der Bahia d‘AlcúdiaFar des Cap Blanc, Cabo BlancoPunta Sabate, Cabo del Pina Punta Anciola, CabreraCala Llebeig, CabreraTorre d’en Beu, Cabo de Cala Figuera Punta des Forti an der Cala Llonga bei Cala d‘OrCabo de Pera, MallorcaFar de Capdepera, Cala Rajada Faro Llebeig, Sa DragoneraCap Tramuntana, Sa Dragonera

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Cabo de Formentor (Cala Pi)Punta Puntassa, Colònia Saint Jordi Palma, Nordmole des Hafens von Pal-ma de MallorcaFaro de Porto Colom am Punta de la Farola Faro Porto Pi, Palma de Mallorca (der älteste Leuchtturm Mallorcas, erbaut im 14. Jh., seit 17. Jh. Signalturm, seit 1613 Leuchtturm) Puerto de Palma, Antiguo Faro del Muelle de levanteFaro de La Riba (fuera de uso), Palma de MallorcaPunta de la Avanzada, Pollenca Faro de sa Mola, Port d’AndratxPunta de Sa Creu/Punta de la Cruz, Port de SóllerFar des Cap Gros (Cabo Gros), Pun-ta Grossa, Port de SóllerPunta de sa Torre, Porto PetroFar des Cap de ses Salines, Punta SalinasBalisa de la Punta Plana, S‘ Estanyol (El Estañol)

LiteraturIn den letzten Jahren ist eine deutli-che Zurückhaltung bei der Neuveröf-fentlichung von Mallorca-Literatur zu erkennen, abgesehen von Kriminalro-manen.

Nur wenige Werke schaffen es, sich einen weiteren Leserkreis zu erschlie-ßen. Hierzu gehören vor allem die fünf Mallorca-Bände von Peter Kerr, dem schottischen Bestsellerautor, der mit seiner Familie drei Jahre lang eine kleine Finca im Sóller-Tal betrie-

ben hatte. Von Licht und Schatten dieser Erfahrung erzählen seine au-genzwinkernden Mallorca-Memoiren, die unter den Titeln „Im Tal der Oran-gen“, „Mañana“, „Manana“ und „Viva Mallorca“ zwischen 2000 und 2006 in deutscher Übersetzung erschienen.

„A Basket full of Snowflakes“ und das Abschlusswerk „From Paella to Porridge“ warten noch auf ihre deut-sche Veröffentlichung. Wer typisch britischen Humor schätzt und ein Faible für die Marotten der Mallorqui-ner hat, der findet in Kerrs Chroniken eine kurzweilige und zuweilen sogar erhellende Lektüre. Dass sich dabei etliches wiederholt, bleibt nicht aus und stört auch nicht besonders, trägt aber dazu bei, dass Klischees eher be-stätigt als aufgebrochen werden. Als Fazit erschrickt dann ein wenig die Tatsache, dass drei Jahre Mallorca, drei Jahre Traum vom sonnigen Sü-den, offensichtlich genug waren, die Kerrs wieder mit Sack und Pack in ihre kalte und feuchte schottische Heimat zurückzuschicken …

Von der Carme Riera erschien 2000 in deutscher Sprache „Ins ferns-te Blau“, ein Roman über die Verfol-gung der mallorquinischen Juden im 17. Jahrhundert.

2001 erschienen „Galopp in die Finsternis“, ein Roman des mallorqui-nischen Schriftstellers Baltasar Porcel, und „39 Grad im Schatten“ von Anto-nia Vicens.

Hohe Literatur auf Augenhöhe mit Carme Riera liefert die mallorquini-

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sche Literaturprofessorin Maria de la Pau Janer mit ihrem Epos „Im Garten der Finca“ aus dem Jahre 2002 (deut-sche Ausgabe 2004). Ein „Frauenro-man“ im positiven Sinne, der aus weib-licher Perspektive drei Generationen einer mysteriösen mallorquinischen Familie umfasst – eher voll schwüler Sinnlichkeit und gepflegter Langewei-le als ein Actionthriller, aber brillant geschrieben und kongenial übersetzt.

Einen Mallorca-Schmöker für Freunde historischer Romane gibt es von Eric Maron seit 2005 unter dem Titel „Die Rebellinnen von Mallorca“.

2007 erschienen in Deutschland zehn Bände von mallorquinischen Schriftstellern:Maria-Antonia Oliver, Joana E.Pau Faner, Auf Wiedersehen im HimmelGabriel Janer Manila, Entflammte GärtenGuillem Frontera, Ein überreifes HerzBaltasar Porcel, Verstorbene unter blühenden MandelbäumenMaria de la Pau Janer, Morgenland, AbendlandRosa Planas, Die Stadt der wehrlosen SpioneAntonia Vicens, Verdorrte ErdeAntoni Vidal Ferrando, Monde und KrötenAntoni Serra, Die Allee im Dunklen

Leichte Sommerlektüre sind die Romane „Rückflug zu verschenken“ und „Ticket ins Paradies“ von Gaby Hauptmann.

2011 erschien der historische Ro-man „Die Mallorca-Bruderschaft“ von Ralf Kelten.

LlebeigDer Wind aus Süd-Südwest. Bringt mit feuchter Wärme das Azorenhoch nach Mallorca.

Llengua-> Bujosa, -> Zungenstoff, -> Ikatwe-berei

LlevantDer laue Wind aus dem Osten. Im Sommer sorgt er für warmes Mittel-meerklima, im Winter kann er sich zum Orkan steigern. Landschaftlich komplett im Osten Mallorcas gelegen, ist die Region typisch für die Garrigue mit Kalkböden, Geröll, Ginster- und Mastixsträuchern, Heidekraut, Aleppo-kiefern, Pinien, Oliven, Lavendel, Zist-rosen, Oliven und vielen Wildblumen.

Llull, Ramon(1232–1316) Dichter und Gelehrter, der seine Werke aus dem katholi-schen Glauben heraus schuf und auf Katalanisch verbreitete. Er bereiste die arabische Welt und lehrte deren

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Sprache an Universitäten in Paris, Oxford, Bologna und Salamanca. 1315 wurde er auf einer Reise durch Algerien von aufgebrachten Moslems gesteinigt, konnte jedoch fliehen und verstarb ein Jahr später auf Mallorca. Beigesetzt wurde er in Sant Francesc in Palma. Er wurde von Papst Pius IX. seliggesprochen.

Ludwig SalvatorLudwig Salvator (1847–1915) war Erzherzog von Österreich und Sohn des Großherzogs der Toskana. Schon in jungen Jahren war der Habsburger der Natur sehr zugetan. Die Beamten-laufbahn lag ihm nicht, die mili-tärische Laufbahn einzuschla-gen, kam für ihn auch nicht in Frage. Im Alter von 20 Jahren begab er sich auf Reisen und lernte zum ersten Mal die Insel Mallorca kennen. Mit der Erlaubnis des Kaisers und einer jähr-lichen Apanage von 100.000 Kronen ließ er sich auf Mallorca nieder. Zwi-schen 1872 und 1901 erwarb er nach und nach das ganze Küstengebiet zwischen Valldemossa und Deia und besaß damit einen ausgedehnten Be-sitz in der landschaftlich schönsten Region Mallorcas.

Der Erzherzog liebte die Insel und forschte in allen Bereichen, um so viel wie möglich über seine Wahlheimat in Erfahrung zu bringen. Das Ergebnis war ein neunbändiges Werk mit dem Titel „Die Balearen in Wort und Bild“,

wobei die Illustrationen von ihm per-sönlich gezeichnet worden sind. Es gibt kein vergleichbares Werk, das umfassender über Natur, Kultur und Geschichte der Inseln informiert. Die Beschreibungen der Schönheiten Mallorcas haben wohl nicht unwe-sentlich zum frühen Tourismus auf der Insel beigetragen.

Auf der Weltausstellung in Paris wurde das Werk mit einer Goldme-daille ausgezeichnet.

Ludwig Salvator tat viel für Mallor-ca, was noch bis in die heutige Zeit nachverfolgt werden kann. So sorgte er dafür, dass neu gebaute Straßen

und Wege sich harmonisch in das Landschaftsbild einfügten. Er machte Aussichtspunkte bequemer erreichbar und ließ

den Wäldern auf seinen Besitztümern eine beson-dere Pflege angedeihen.

Durch seine Unterstützung konnte die Erschließung der

Drachenhöhlen finanziert werden. Eine große Leidenschaft war ihm das Sammeln von mallorquinischem Liedgut und Volksmärchen der Insel.

„S‘Arxiduc Lluis Salvador“ war bei den Mallorquinern sehr beliebt. Er gab sich stets einfach und beschei-den, wenn auch seine Anwesen recht prunkvoll ausgestattet waren.

Miramar, das er 1872 als Erstes er-warb, war ursprünglich eine 1276 von Ramon Llull (-> Llull, Ramon) gegrün-dete Missionsschule, in der angehen-den Missionaren, die in Spanien und

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Nordafrika die Mauren zum Christen-tum bekehren sollten, arabische Spra-chen gelehrt wurden. 1457 entstand hier die erste Druckerei auf Mallorca.

Ludwig Salvator empfing hier seine Gäste, zu denen unter anderem auch seine Cousine Sissi, die Kaiserin Elisa-beth von Österreich, gehörte.

Heute befindet sich in Miramar ein Museum, in dem Exponate gezeigt werden, die mit Ramon Llull und Lud-wig Salvator in Verbindung stehen.

Son Marroig war bis 1913 der Hauptwohnsitz Ludwig Salvators. Er erwarb es 1883 von der Familie Mo-ragues. Das Gebäude wurde im 17. Jahrhundert errichtet und von ihm im italienischen Stil umgestaltet. Ein Schmuckstück im Garten des Anwe-sens ist der kleine runde Marmorpa-villon auf einem Felsvorsprung über dem Meer. Es gibt kaum einen Bild-band oder Reiseführer, der nicht ein Bild von der Loggia über den Garten zum Pavillon mit dem Meer im Hinter-grund zeigt.

Seit 1928 befindet sich im Gebäu-de ein Museum mit vielen Gegenstän-den aus dem Besitz des Erzherzogs.

Im Stil Liparischer Landhäuser von Ludwig Salvator selbst geplant, ist das Haus S’Estaca, das heute von Hollywoodstar Michael Douglas be-wohnt wird.

Seine Liebe zum weiblichen Ge-schlecht hat er, im Gegensatz zur Natur und Kultur Mallorcas, nicht do-kumentiert. Daher kann man nur Ver-mutungen anstellen über die Anzahl

der Konkubinen und Kinder, die ihm nachgesagt werden. Seine Liebe ge-hörte vor allem Catalina Homar, der Tochter eines Tischlers. Sie durfte ihn auf seinen Reisen mitunter begleiten und besuchte mit ihm sogar den kai-serlichen Hof in Wien. Catalina Ho-mar starb 1905 an Lepra, mit der sie sich auf einer Reise nach Palästina infiziert hatte.

Der Ausbruch des 1. Weltkriegs zwang Ludwig Salvator 1914 zur Rückkehr auf das von seinem Vater geerbte böhmische Schloss Brandeis. Am 12. Oktober 1915 ist er dort an einer Blutvergiftung gestorben. Die letzte Ruhestätte des Erzherzogs Lud-wig Salvator, der zeitlebens die Natur geliebt hat, ist nicht etwa auf seinem Landgut Miramar auf Mallorca unter südlicher Sonne, sondern in der fens-terlosen Kapuzinergruft in Wien.

Den Mallorquinern ist bewusst, welche Bedeutung ihr „Arxiduc“ für die Insel hatte. Zahlreiche Straßen und Plätze in verschiedenen Orten sind nach ihm benannt.

LuftfahrtDie Geschichte der Luftfahrt auf Mal-lorca beginnt im Jahr 1910, als Lu-cien Mamet zum ersten Mal ein

Flugzeug von der Insel starten lässt. Sechs Jahre später gelingt es Salva-dor Hedilla, in zwei Stunden von Bar-celona nach Palma zu fliegen.

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1921 wurde die Gesellschaft Aero Matítima gegründet. Die Basis für die Wasserflugzeuge war in Es Jonquet. Nur zwei Jahre später wurde das Un-ternehmen eingestellt.1923 entstand in Portocolom die ers-te Flugschule für Wasserflugzeuge.1935 beginnt die LAPE (Líneas Aére-as Postales Españolas), eine Vorgän-ger-Gesellschaft der Iberia, mit regel-mäßigen Flügen von Son Sant Joan zum Festland. Während des Spani-schen Bürgerkriegs wird der Flugplatz für militärische Zwecke genutzt.1939 wird Son Bonet Hauptflugplatz der Insel.Aufgrund gestiegenen Passagierauf-kommens wird 1960 der gesamte Flugverkehr nach Son Sant Joan ver-legt. Von 1962 bis 1981 verhundert-fachen sich die Passagierzahlen von zunächst 1 Mill. auf 100 Mill., Ten-denz steigend.1987 wird eine zweite Start- und Lan-debahn eingeweiht.1997 wird das neue Terminal nach 3½ Jahren Bauzeit eingeweiht.2010 Eröffnung eines neuen Abflug-bereiches, der für eine Kapazität von 32 Mill. Passagieren pro Jahr ausge-legt ist.

M

MajolikaVon dem alten italienischen Wort für Mallorca abgeleitete Bezeichnung für Keramik oder Steingut mit weißer

Zinnglasur und meist mit Bemalung.

MallorquinischInsel-Dialekt des -> Katalanischen

MandelblüteWenn die Araber nicht vor mehr als 1.000 Jahren die ersten Man-delbäume ange-pflanzt und kulti-

viert hätten, wäre Mallorca um eine wesentliche Attraktion ärmer. Nach dem Abzug der Araber haben die mallorquinischen Bauern den Man-delanbau weitergeführt.

Nach 10–15 Jahren ist ein Mandel-baum voll entwickelt und bringt etwa 45 Jahre lang reichen Ertrag. Danach ist er ausgemergelt und verfällt. Die Ernte erfolgt im Spätsommer. Die Mandeln werden vom Boden aufge-lesen oder mit Stöcken abgeschlagen.

Zur Blütezeit in den ersten Mona-ten eines jeden Jahres werden Es Pla und der Raiguer in ein rosa bis weißes Blütenmeer getaucht. Die Mandeln werden zu Kuchen, Konfekt, Scho-kolade, Likör, Öl, Seife und weiteren Produkten verarbeitet.

Inzwischen ist der Mandelanbau auf der Insel zurückgegangen, weil die Bauern mehr Geld durch den Ver-kauf ihrer Felder erzielen.

MandelnSüßmandeln werden zur Herstellung von Marzipan verwendet. Auch der

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Rohstoff für den bekannten und be-liebten Niederegger Marzipan aus Lübeck besteht unter anderem aus mallorquinischen Mandeln.

Mandeln werden für süße und sal-zige Knabbereien und Kuchen ver-wendet. „Licor de Almendra“ ist ein Mandellikör.

Aus Mandelblüten „Flor d’Ametler“ werden Parfüm und Seife hergestellt. Bittermandeln enthalten Blausäure und sind nicht zum Verzehr geeignet. Ihr Öl wird in der Kosmetikindustrie geschätzt.

March, JuanKein anderer Name ist auf Mallor-ca so gegenwärtig wie der Name „March“. Die Banca March, 1926 von Juan March Ordinas gegründet, ist auf Mallorca in 79 Orten vertreten, allein in Palma gibt es 43 Filialen.

Wer hätte gedacht, dass der Sohn eines Viehhändlers einmal ein milli-onenschweres Familienimperium be-gründen würde! Juan March wurde 1880 in Santa Margalida geboren. Es heißt, dass er seine ersten Peseten bereits in der Schule verdient habe, indem er seine Mitschüler gegen Bezahlung an einer Zigarette ziehen ließ. Seine wirtschaftliche Begabung war nicht zu übersehen. Er handelte

mit Schweinen und Grundstücken, war äußerst erfolgreich im Tabak-schmuggel, hatte ein Straßenbahn- und ein Schifffahrtsunternehmen. Im 1. Weltkrieg betrieb er Handel mit allen Parteien, er beteiligte sich an der Finanzierung des Putsches, der zum Spanischen Bürgerkrieg führte. Über die Banca March sollen die bri-tischen Schmiergelder für die Militärs geflossen sein, mit denen die Neutra-lität Spaniens im 2. Weltkrieg erwirkt werden sollte.

Nach dem Krieg gründete er Stif-tungen, investierte in Zeitungen und politische Parteien und mehrte sein Vermögen.

1962 starb Juan March im Alter von 83 Jahren an den Folgen eines Autounfalls.

Seine Nachkommen führen sein finanzielles Vermächtnis erfolg-reich fort. Im Bankenstresstest 2010 schloss die Banca March als sicherste Bank Europas am besten ab.

MärkteNicht alle Wochenmärkte der Insel sind gleichermaßen attraktiv. Manch-mal handelt es sich nur um einfache Obst- und Gemüsemärkte zur Versor-gung mit Waren des täglichen Be-darfs.

Spektakulärer ist da schon der Mitt-wochsmarkt in Sineu. Er gilt als der bes-te Markt der Insel. Eine Besonderheit ist der Viehmarkt, wo vom Küken bis zum Pferd allerlei Haus- und Hoftiere gehandelt werden. Sehenswert, wenn

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auch zum Teil ziemlich touristisch, sind die Märkte in Alcúdia, Inca, Son Ser-vera und Llucmayor. Größere Orte ver-fügen auch über Markthallen: Palma, Inca, Manacor, Sóller. Sehr schön ist der tägliche Markt in der Markthalle von Santa Catalina in Palma.

Wochenmärkte auf Mallorca: Montags: Calvia, Caimari, Lloret, Llucmajor, Manacor, Montuiri Dienstags: Arenal, Artà, Alcúdia, Campanet, Llubi, Porreres, Santa Mar-galida, Can Pastilla, Pina Mittwochs: Andratx, Capdepera, Pet-ra, Port de Pollenca, Pont d‘Inca, Sel-va, Sineu, Vilafranca, Colonia de Sent Jordi, Santanyí, Llucmajor, Sencelles Donnerstags: Ariany, Campos, Con-sell, El Arenal, Inca, Portol, Sant Joan, Sant Llorenc, Ses Salines, Calonge, Can‘Pastilla Freitags: Algaida, Can Picafort, Lluc-major, Son Ferrer, Maria de la Salut, Sa Cabaneta, Son Servera, Inca, Bin-nisalem, Son CarrioSamstags: Bunyola, Buger, Cala Ra-jada, Costix, Lloseta, Santa Eugenia, Campos, Esporles, Sóller, Santanyi, Alaro, Manacoer, Portocolom, Santa Magalida Sonntags: Santa Maria, Felanitx, Inca, Llucmajor, Muro, Pollenca, Porto Cristo, Sa Pobla, Alcúdia

Mauren-> Araber aus Nordafrika

Mautgebühren

Das Benutzen der Autobahnen ist kostenlos. Mautgebühren fallen für den Sóller-Tunnel an: Die einfache Fahrt kostet für PKW 4,70 €.

MelonenDer Melonenan-bau hat auf Mal-lorca eine lange Tradition. Das bekannteste An-baugebiet ist das

etwa 10 km von Manacor entfernte Vilafranca de Bonany.

MestralDer Wind aus Nord-Nordwest bläst die Wolken fort und sorgt für blauen Himmel.

MigjornDer Wind aus dem Süden sorgt im Sommer für Gluthitze, doch er verleiht dem Frühling und dem Herbst som-merliche Tage. Landschaftlich ist es der Teil Mallorcas, wo der wenigste Regen fällt, zwischen Palma und der Serra de Llevant. Landwirtschaftlich wird der Migjorn wenig genutzt, dennoch ist er dichter besiedelt als der Rest der Insel.

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MilchDas Zentrum der Milchwirtschaft von Mallorca lag und liegt in der Region um Campos im Süden der Insel. Dort existierten vor 50 Jahren noch etwa 200 Milchbauern mit jeweils bis zu 20 Kühen. 35 Jahre später waren es nur noch 170 auf der gesamten Insel. Inzwischen ist ihre Zahl auf rund 30 zurückgegangen mit etwa 200 Kühen pro Betrieb. Jede Kuh gibt ca. 9.000 Liter Milch pro Jahr. Das Futter, das sie bekommen, stammt vom eigenen Land.

88 % der auf Mallorca konsu-mierten Milch kommt heutzutage nicht von der Insel, sondern wird vom Festland importiert. Die Zahl der Milchbauern ist in den vergan-genen Jahrzehnten mehr und mehr zurückgegangen. Inzwischen liegt der Produktionspreis pro Liter 5–10 Cent über dem Verkaufspreis. Durch die billigere Milch aus den Überschüssen des internationalen Markts sind vie-le Bauern zur Aufgabe gezwungen worden.

MiradorSpanisch für Aussichtsturm, Aussichts-punkt. Besonders schöne „miradores“:

Mirador Punta de la Nao/Formentor, Mirador de Ses Animes zwischen Estel-lencs und Banyalbufar, Mirador de Na Foradada bei Son Marroig, Mirador de Ses Barques an der C-710 oberhalb von Port de Sóller.

Miró, Joan(1893–1983) Miró war ein katalani-scher Maler, Grafiker, Bildhauer und Keramiker, der schon zu Lebzeiten als einer der größten Künstler seiner Epo-che galt. 1956 ließ er sich auf Mal-lorca nieder, wo er bis zu seinem Tod lebte. Seine Mutter und seine Frau Pilar stammten von der Insel.

Das Museum „Fundació Pilar i Joan Miró“ in Cala Major bei Palma besteht aus dem Wohnhaus und dem Atelier Mirós. Aus Sorge, sein künstlerisches Umfeld könne nach seinem Tod in Vergessenheit geraten, hat Joan Miró bereits zu Lebzeiten seine Ateliers mit allen Hinterlassenschaften der Ge-meinde Palma vermacht mit dem Ziel „der Förderung und Verbreitung von künstlerischen Erkenntnissen und der Erleichterung kreativer Arbeit künf-tiger Künstler in engem Kontakt mit allen Bevölkerungsbereichen“.

Nach Mirós Tod, nachdem seine Witwe auch die Grundstücke der Stif-tung übertragen hatte, wurde zusätz-lich ein neuer Museumsbau gebaut und 1972 eingeweiht.

Moros y Cristianos(Mauren und Christen) Bei diesem Fest, auch „Es Firo“ genannt, wird je-

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des Jahr am zweiten Wochenende im Mai an den 11. Mai 1561 erinnert, als es den Einwohnern von Sóller gelang, den Angriff einer Flotte von 21 algeri-schen Galeeren erfolgreich zurückzu-schlagen.

Die Nachricht von der Invasion wur-de über Leuchtfeuer von Wachtürmen verbreitet und es dauerte nur neun Minuten, bis sie in Palma ankam. Die Bevölkerung von Sóller wehrte sich mit Händen und Füßen, Schwer-tern und Spießen und die Frauen mit den hölzernen Sperrbalken der Tore. Durch sie wurden letztendlich die An-greifer in die Flucht geschlagen.

In Port de Sóller gehen die schwarz angemalten „Moros“ (die am Vormit-tag den Hafen in Fischerbooten ver-lassen hatten) am Spätnachmittag wieder an Land. Der Überfall beginnt, doch sie werden von den „Cristianos“ gebührend empfangen.

Dabei ist jeweils der gesamte Ort auf den Beinen. Auf der einen Seite befinden sich die bunt gekleideten, abenteuerlich geschminkten, Holzsä-bel schwingenden Mauren, auf der anderen Seite die Verteidiger mit Holzknüppeln. Sie liefern sich eine erbitterte Schlacht, Schüsse fallen (noch Wochen später findet man überall leere Platzpatronen-Hülsen) und erwartungsgemäß werden die Mauren in die Flucht geschlagen.

Nachdem die Fronten geklärt sind, ziehen Mauren und Christen gemein-sam in die Stadt, nach Sóller. Inmit-ten eines volksfestartigen Rummels

mit Tanz, Kinderfest, Ausstellungen und Jahrmarkt feiern Alt und Jung. In den Abendstunden erreicht das Fest seinen Höhepunkt: Mauren und Christen liegen sich in den Armen und singen aus voller Kehle ihre Nati-onalhymne, die -> Balanguera.

Pollensa feiert dieses Fest am 2. August und er-innert dabei an den Überfall von 1550.

MotorradAuf Mallorca gibt es viele Orte und Regionen, die mit dem Motorrad bes-ser als mit dem Auto und bequemer als mit dem Fahrrad zu erreichen sind. Auf dem gut ausgebauten Stra-ßennetz lässt sich praktisch jeder Punkt der Insel anfahren. Abseits der Hauptstrecken kann man die Land-schaft auf einsamen Wegen genießen oder auch einmal austesten, was die Maschine hergibt.

Motorradfans, die Mallorca mit ei-ner Harley, einer BMW oder mit einem ganz „normalen“ Motorrad erkunden möchten, können getrost darauf ver-zichten, dafür die lange Anreise mit der eigenen Maschine auf der Straße auf sich zu nehmen. Es gibt zahlreiche Firmen, die TÜV-geprüfte Motorräder in optisch und technisch einwandfrei-em Zustand vermieten. Die meisten dieser Unternehmen bieten deutsch-sprachige Beratung und einen insel-weiten Zubringerdienst. Auch werden

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geführte Tages- und Mehrtagestou-ren angeboten.

Im Mietpreis enthalten sind in der Regel Miete, Vollkasko-Versicherung, MWST, alle Kilometer, Pannenhilfe und bei Bedarf Helm (auf Mallorca besteht Helmpflicht für Biker), Nie-rengurt und Handschuhe.www.mallorcabike.dewww.mallorca-motorbike.com www.auto-vermietung-mallorca.de/motorrad.verleih.htmwww.ht-baleares.comwww.nicebike.de/motorradreise-mallorca.htmlwww.mallorquin-bikes.de

Jedes Jahr im April steht Mallor-ca ganz im Zeichen des Motorrades. Die „Volta Internacional a Mallorca en Moto“, die seit 1976 regelmäßig von der mallorquinischen Motorrad-vereinigung veranstaltet wird, fand 2011 zum 35. Mal statt. Es wurde mit 5.500 Teilnehmern ein absoluter Re-kord verzeichnet.

Die Volta ist kein Motorradrennen, sondern ein gemeinsamer Ausflug, eine Inselrundfahrt über 350 km. Es gilt Entspannung vor Vollgas. Die Teilnehmer kommen aus allen gesell-schaftlichen Bereichen und umfas-sen ein breites Altersspektrum. Sie formieren sich in den Avenidas rund um die Plaça d’España in Palma. Der Start ist immer etwas chaotisch, aber

wenn man die engen Gassen und die Ampeln hinter sich gelassen hat und in Richtung Andratx donnert, wird es lockerer. Die Strecke führt über die gesamte Tramuntana, fakultativ nach Sa Calobra, von Alcudia nach Artà und über das Inselinnere zurück nach Palma. Bei mehr als 5.000 Bikern ist diese Fahrt nicht für jeden ein reines Vergnügen.

Alle, die nicht selber fahren, sich aber für Motorräder begeistern kön-nen, kommen jedoch als Zaungäste voll auf ihre Kosten. Sämtliche Mar-ken, Modelle und Epochen sind ver-treten, alle auf Hochglanz poliert.

MuseenAuf Mallorca gibt es ungefähr 70 Mu-seen in 30 Orten. Die meisten befin-den sich in Palma.

Die sehenswertesten Museen in alphabetischer Reihenfolge der Orte:

Alcúdia, Museu de Pollentia: Ausgrabungen aus römischer Zeit; Fundamente einer Villa und Amphi-theaterAlgaida, Museu de Vidrio Gordiola: Glaskunst aus verschiedenen Ländern und EpochenAndratx, Centro Culturál: Moderne KunstDeiá, Ca N’Alluny: Das Haus von Robert Graves

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bei Deiá Son, Marroig: Ehemaliges Anwesen des Erzherzogs Ludwig SalvatorEsporles, La Granja: Bäuerlicher Gutshof als „lebendes“ MuseumManacor, Museo de Historia de Ma-nacor: Museum zur Geschichte der StadtMarratxi, Museu del Fang de Mar-ratxí: KeramikmuseumMontuiri, Son Fornes Archaeologi-cal: Museum zur Frühgeschichte Mal-lorcasMuro, Museu Etnológico: Wohnen, Gewerbe und HandelPalma, Almudaina: KönigspalastPalma, Palau March: Einrichtung, Bibliothek, Seekartensammlung, Ne-apolitanische Krippe mit über 1.000 FigurenPalma, Fundació March: Moderne KunstPlama, Es Baluard: Moderne und zeitgenössische KunstPalma, Casal Solleric: Kunstgalerie in mallorquinischem StadtpalastPalma, Museu Militar: Altes Fort, Waffen und MilitärgeschichtePalma, Fundació Joan Miró: Miró-Werkstatt und MuseumPalma, Das Museo de Muñecas An-tiguas: Puppenmuseum, 800 Puppen aus 50 Ländern und 600 JahrenPetra, Museu Junípero Serra: Erinne-rungen an das Leben und Wirken des Gründers von San FranciscoSa Pobla, Museu Sant Antoni: The-ma ist die Fiesta de Sant Anstoniam Soller-Tunnel, Jardines de Alfa-

bia: Arabische Gärten und Mallorqui-nisches HerrenhausSóller, Museu Balear de Ciencias Naturales: Naturkundemuseum und Botanischer Garten Sóller, Can Prunera: Jugendstil-Her-renhaus, Kunst- und StilmuseumValldemossa, Museu Cartoixa: Kar-tause mit Wohnraum Chopin/Sand und alter Apothekebei Vilafranca, Els Calderers: Herren-haus, Wohnkultur mallorquinischer Landadliger

Aktuelle Übersicht sämtlicher Muse-en auf: www.illesbalears.es

MühlenIn den fruchtbaren S chwemmland -ebenen von Cam-pos, Palma und Al-cúdia herrscht die größte Windmüh-

lendichte von Mallorca. Mit Wind-kraft wurden erst Getreidemühlen an-getrieben und ab 1847 auch Wasser gefördert. Bis zum 15. Jahrhundert wurden Mühlen ausschließlich von Tieren angetrieben.

Wassermühlen („Molins d’Aigua“) und Getreidemühlen („Molins de graellat“) lassen sich gut voneinan-der unterscheiden. Getreidemühlen sind meist rund gemauerte Zylinder mit einem spitzen Kegel als Hut, was ihnen ein raketenähnliches Aussehen verleiht. Oft stehen sie an erhöhten Stellen, da sie nicht ans Grundwasser müssen.

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Wassermühlen verfügen in jedem Fall über ein Wasserauffangbecken. Die stumpfen Türme können rund oder eckig sein. Pro Umdrehung kann eine Wassermühle knapp 25 Liter Grundwasser aus der Erde fördern, 480 Liter pro Minute.

Die Mühlen unterscheiden sich auch durch ihre Flügel. Getreide-mühlen haben meist sechs Flügel mit Holzgittern, durch die der Wind weht. Wassermühlen haben Blütenräder mit Lamellen aus rot-weiß, rot-grün etc. bemaltem Holz oder Eisenblech.

Wo Motoren die Windkraft ersetzt haben, sieht man oft nur noch die Stümpfe mit oder ohne Flügelreste.

Von den etwa 2.500 Wassermüh-len (Stand 2003) sind heute nur noch wenige im Einsatz, von den fast 800 Getreidemühlen sind mittlerweile fast alle stillgelegt. Doch gehören die Mühlen noch immer zum Land-schaftsbild der Insel.

MüllMehr als 700.000 Tonnen Müll pro-duziert Mallorca pro Jahr. Wenn auch die mehr als 10 Mil-lionen Touristen, die Jahr für Jahr die Insel besuchen, wesentlich dazu beitragen, entspricht die Müll-menge fast einer Tonne pro Mallor-quiner. Damit liegt Mallorca weltweit auf einem der vorderen Ränge. Müll-Recycling ist in Spanien noch sehr

wenig verbreitet, Müllvermeidung lässt auch zu wünschen übrig. Wohin also mit dem ganzen Müll? Vor nicht allzu langer Zeit gab es noch etliche „wilde“ Müllkippen, wo der Abfall, egal, um was es sich dabei handelte, einfach verbrannt wurde. Die Emissi-onswerte gaben Anlass zur Besorgnis.

1996 wurde in Palma die Müllver-wertungsanlage Son Reus in Betrieb genommen. Sie kann 300.000 Ton-nen Müll pro Jahr verarbeiten, der verbrannt und in Energie und Strom umgewandelt wird. Von den rest-lichen 400.000 Tonnen Müll wird etwa die Hälfte wiederverwertet, der Rest und die Verbrennungsrückstän-de landen auf einer großen Deponie. Sowohl die Verbrennungsanlage als auch die Deponie sind längst an ihre Grenzen gelangt. Beides ist erheblich erweitert worden.

Von einer Aufstockung der Recyc-ling-Quote war dabei nicht die Rede, denn wenn die Müllverbrennungs-

anlage rentabel arbeiten soll, muss sie rund um die Uhr in Betrieb sein. Also wird auch Müll verbrannt, der eigentlich recycelt werden könnte.

Auf Mallorca gibt es keine Müllabfuhr wie bei uns. Jeder private Haushalt hat seinen Abfall selbst in einen der vielen Container am Stra-ßenrand zu entsorgen. Dass Mülltren-nung ein Beitrag zum Umweltschutz ist, versucht die Insel-Regierung seit Jahren zu vermitteln. In jedem Ort

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stehen inzwischen verschiedenfarbige Abfalltonnen:

Grüne Tonne: für FlaschenGelbe Tonne: für leere Verpackun-

gen (Plastik, Dosen, Tetrapacks, ...)Blaue Tonne: Papier und PappeBraune Tonne: organische Stoffe

(= „Biotonne“)Bleibt zu hoffen, dass in San Reus

nicht wieder alles zusammengekippt wird.

N

Nadal, RafaelDer spanische Tennisspieler Rafael Nadal Parera wurde am 3. Juni 1986 in Manacor geboren. Vom 18.8.2008 bis zum 6.7.2009 war er die Num-mer 1 der Tennis-Weltrangliste und übernahm diese Spitzenposition am 7.6.2010 erneut durch seinen Gewinn der French Open. 2011 gewann er das French Open zum sechsten Mal. Insgesamt errang er seit 2004 46 Turniersiege.

NaturschutzMallorcas einziger sowohl Land- als auch Meeresnationalpark ist der sei-ner Südspitze vorgelagerte „Parc na-cional maritim-terrestre de l’Arxipèlag de Cabrera“: Es handelt sich dabei um 18 Inseln mit einer Gesamtfläche von 18,36 qkm. Cabrera, die größte von ihnen, wurde erst 1991 dank dem Engagement von Umweltschützern und Ornithologen zum Nationalpark

erklärt, nachdem sie jahrelang mili-tärisch genutzt worden war. Die Insel ist bis auf ein Dutzend Personen, die für die Erhaltung der Infrastruktur ar-beiten, unbewohnt. In den Sommer-monaten verkehren täglich Ausflugs-boote von Colonia de Sant Jordi und Porto Petro aus. Für private Bootsaus-flüge mit Erkundung der Insel bedarf es einer offiziellen Genehmigung der Parkverwaltung.

In Spanien wird zwischen Natur-schutzgebieten (ANEI „Área natural d‘especial interès“, unberührte Na-tur) und Landschaftsschutzgebieten (ARIP „Área Rural de Interés Paisa-jistico“, schützenswerte Landschaft) unterschieden. Das Gelände ist vor Verbauung geschützt, die Natur bleibt unberührt, das Gebiet ist für Touristen zugänglich.

In beiden ist jegliche Neubebau-ung grundsätzlich verboten. Gebäu-de, die bereits errichtet worden sind, bevor das Naturraumgesetz in Kraft trat, sind durch Bestandsschutz vor dem Abriss sicher. Renovierungen sind in Naturschutzgebieten nur mit Genehmigungen und unter Einhal-tung strengster Regeln möglich. Eine Erweiterung ist nicht gestattet, auch müssen der traditionelle Charakter der Gegend und die ursprüngliche Nutzung erhalten bleiben. In Land-schaftsschutzgebieten sind Reno-vierungen und Erweiterungen um 4 % der ursprünglichen Grundstücks-fläche mit entsprechender Geneh-migung gestattet, doch dürfen die

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Gebäude nicht höher als zwei Etagen bzw. sieben Meter sein.

Fünf Naturschutzgebiete gibt es auf Mallorca:Parc natural de s’Albufera

de MallorcaParc natural de MondragóParc natural de sa Dragonera incl. die Felseninseln Pantaleu,

Illa Mitjana und Els CalafatsParc natural de la península

de LlevantReserva natural especial

de s’Albufereta

Area Natural: Landschaftsschutzge-biete nach dem Naturraumgesetz.Area Natural – Barrancs de Son Gual i XorrigoBonanyCala Mesquida – Cala AgullaCales de ManacorCap AndritxolCap de Cala Figuera – RefeubeigCap de Ses SalinesCap des LlampCap EnderrocatCap VermellDunes de Son RealEs Carnatge des Coll d’en RabassaEs FangarEs SaluetEs Trenc – Salobrar de CamposGarriga de Son Caulelles

La VictòriaMarina de LlucmajorMassís de RandaMuntanyes d’ArtàPlatja de Mitjorn de TramuntanaPuíg de MaríaPuig de sa ConsolacióPuig de Sant MartíPuig de Sant MiquelPuig de Ses DonardesPuig de Son SeguíPuig SeguéPunta de n’AmerPunta PrimaS’AlbuferetaS’HeretatSa CanovaSa DragoneraSa Punta de CapdeperaSa Punta ManresaSant Salvador-SantuerySanta MagdalenaSerra de Son FeSerra de TramuntanaSon NofreTorrent de CanyamelTorrent de Na Borges

Naturdenkmäler, natürlich entstan-dene Landschaftselemente, die nicht verändert werden dürfen, unterliegen ebenfalls dem Naturschutz im Sinne des Naturraumgesetzes.

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Monumento natural de ses Fonts Ufanes

Monumento natural dels torrents de Pareis

Monumento natural del Gorg Blau i de Lluc

Die Höhle Cova des Pas de Vallgor-nera soll als viertes Naturdenkmal Mallorcas zum „Monumento natural“ erklärt werden.

NelkenfrauenDie Nelkenfrauen oder „Claveleras“ sind nichts anderes als sehr gerisse-ne Taschendiebinnen. Sie bieten eine Nelke oder Rose an und verlangen dafür ein paar Cent. Während man in der Geldbörse danach sucht, „helfen“ sie gerne und schaffen es tatsächlich immer wieder, unbemerkt Geldschei-ne zu entwenden, wenn sie sich nicht sogar gleich die ganze Geldbörse schnappen. Meist sind es „gitanas“, Zigeunerinnen, Roma. Man muss sie sich nicht mehr als ältere Frauen in langen bunten Röcken vorstellen. Die modernen Nelkenfrauen sind meist attraktiv und adrett gekleidet.

O

Ökologie-> Umweltschutz

OlivenOlivenbäume bestimmen das Land-schaftsbild Mallorcas über weite Flä-

chen. Die meisten stehen im Bereich der Serra Tramuntana, wo sie auf Ter-rassen und zwischen Felsen wachsen, doch auch auf Wiesen und Feldern in der Ebene findet man sie. Insgesamt sind 14.000 Hektar von Olivenbäu-men bedeckt. Auf Plantagen baut man sie etwa seit dem 16. Jh. an. Im 16. und 17. Jh. war Olivenöl Mallorcas wichtigste Einnahmequelle.

Diese immergrünen Bäume kön-nen ein stattliches Alter von mehre-ren Hundert Jahren erreichen. Kein Olivenbaum gleicht dem anderen. Ihre Stämme sind verdreht und knor-rig, bisweilen ausgehöhlt und voller Löcher und Warzen. Nicht jeder alte Baum auf Mallorca ist auch an dem Platz gewachsen, wo er heute steht. In Gärtnereien werden auch sehr alte Bäume samt Erdballen gehandelt.

Das Olivenholz ist sehr hart und wird dank seiner schönen Maserung zu Gebrauchsgegenständen und Schmuck verarbeitet.

Die mallorquinischen Olivenbäume sind meist durch Aufpfropfen veredelt worden, um einen guten Ertrag zu gewährleisten. Olivenöl, grüne und schwarze Oliven sind die Hauptpro-dukte eines Olivenbaums. Die durch-

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schnittliche Ertragsmenge pro Baum kann 75 kg Oliven betragen.

Früher hatten viele Fincas ihre eige-nen Ölmühlen („tafonas“). Heute gibt es Kooperativen, zu denen die Oliven-bauern ihre Ernte bringen. Pro Jahr werden durchschnittlich 400.000 Li-ter Olivenöl gepresst, rund ein Drittel davon ist das hochwertige Extra Na-tive Olivenöl aus Kaltpressung. Wenn man bedenkt, dass für einen Liter Oli-venöl 10 kg Oliven benötigt werden, kann man sich vorstellen, dass dafür eine Menge Erntehelfer nötig sind.

Oliven werden im November und Dezember geerntet. Sie unterschei-den sich in Größe, Qualität und Ge-schmack. Ob sie grün oder schwarz sind, ist allein vom Reifegrad abhän-gig. Je dunkler sie sind, desto reifer.

Traditionell wurde Olivenöl gewon-nen, indem die Oliven in Steinmühlen zerkleinert wurden, was je nach Rei-fegrad 60 bis 90 Minuten dauerte, und die Paste dann auf runde, ge-flochtene Matten gestrichen wurde. Diese stapelte und presste man. Das Öl wurde in einem Becken aufgefan-gen, vom Wasser getrennt und in ei-ner Zentrifuge von Verunreinigungen befreit. Dann ist das Olivenöl bereit zum Verzehr.

Die Rückstände dienten früher als Kraftstoff für die Mühlen und als Kompost für die Olivenplantagen.

Die größten Olivenöl-Produzenten sind in Caimari und in Sóller. In Sóller gibt es noch zwei Ölmühlen, die auch besichtigt werden können.

Die alte Ölmühle in Caimari ist heute Museum. Seit 2002 gibt es eine moderne, nach dem allerneues-ten Stand der Technik ausgestattete neue Mühle.

OrangenVor allem im Tal von Sóller wachsen die Orangenbäu-me in großer Zahl. Man schätzt sie auf etwa 100.000.

Die Orangensaison beginnt im No-vember. Dann ist die „Naveline Oran-ge“ reif und wird geerntet. Ihr folgt im November die „Navel Orange“. Cha-rakteristisch für diese Sorte ist eine zusätzliche kleine Frucht innen am Stielansatz. Die Erntezeit dauert etwa zwei Monate. Beide Sorten sind sehr saftig und lassen sich leicht schälen.

Weniger häufig ist die Bitteroran-ge, die zur Herstellung von Marmela-de verwendet wird. Auch sie wird im Januar reif.

In den Monaten März bis Mai wer-den die Saftorangen „Canoneta“ ge-erntet. Sie enthalten 50 % Saft und schmecken immer süßer, je länger sie reifen.

Die Sorte „Navel Late“ wird bis Juni geerntet – eine saftige, süße Speiseo-range. Weniger süß als die „Canone-ta“, jedoch sehr erfrischend schmeckt die „Valencia late“, eine weitere Saft-orange, die im Sommer geerntet wird.

Eine Orangenart, die nur im Tal von Sóller vorkommt, ist die „Peret“.

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Sie hat eine längliche, fast birnenarti-ge Form, was ihr den Namen (peret = Birnchen) gegeben hat. Sie lässt sich leicht schälen und ist auch als Saft-orange beliebt. Erntezeit ist bis Au-gust. Wenn die Orangen im Frühjahr blühen, verströmen sie einen inten-siven süßlichen Duft.

OrgelnAuf Mallorca gibt es ungefähr 120 Orgeln, meist in den Stadt- oder Dorf-kirchen. 78 von ihnen gelten als his-torisch wertvoll.

P

Pa amb oliTypisches mallorquinisches Vesper-brot, das mit Tomate und Knoblauch eingerieben, mit Öl beträufelt und mit Schinken/Käse belegt wird.

PalmenAuf Mallorca kom-men unterschied-liche Palmenarten vor, doch nur die Zwergpalme „Cha-maerops humilis“

ist auf der Insel wirklich heimisch.Kanarische Dattelpalme „Phoenix

canariensis”, dickstämmige Palme mit bis zu fünf Meter langen Wedeln. Die Früchte sind wenig fleischig und werden an Schweine und Ziegen ver-füttert.

Echte Dattelpalme „Phoenix dactyli-fera” mit essbaren Früchten (Datteln).

„Washingtonia robusta“, eine hohe, schlanke, und „Washingtonia filifera“, eine dicke, stämmige Fä-cherpalme mit ausladender Krone. Man erkennt sie an den gekräuselten, weißen Fäden an den Fächern, die die „Washingtonia robusta“ allerdings später verliert. Der Stamm ist umge-ben von den abgestorbenen Blättern, was den Washingtonia Palmen auch den Namen „Petticoat-Palmen“ ein-gebracht hat. Diese Blätter werden alle zwei bis drei Jahre von sog. „pal-meros“ entfernt, die den Palmen mit speziellen Schälmessern zu Leibe rü-cken. Glatte Stämme verhindern den Schädlingsbefall.

Der größte Feind der Palmen ist der Palmrüssler, ein Käfer, der sich seit 1994 im Mittelmeerraum aus-breitet, 2006 erstmalig auf Mal-lorca entdeckt wurde und sich dort explosionsartig verbreitet hat. Seine Larven fressen sich durch das Innere des Stammes und der Baum stirbt ab. Wenn der Schaden bemerkt wird, ist es schon zu spät, die Palme kann nur noch verbrannt werden. Allein 2010 sind dem Palmrüssler rund 800 Bäu-me zum Opfer gefallen, es wird ver-mutet, dass schon Tausende weitere Palmen befallen sind. In einigen Or-ten der Insel ist der gesamte Palmen-bestand gefährdet.

Aus den getrockneten Palmwedeln der Zwergpalme werden seit Genera-tionen Taschen, Körbe, Schuhe, Gür-

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tel und Hüte hergestellt. Das Zentrum für diese Handwerkskunst ist Artà.

PaloPalo wird nicht, wie oft zu lesen und hören ist, aus Johannisbrot-Schoten hergestellt, sondern aus Chinarinde, Enzianwurzeln und gebranntem Zu-cker. Nur während des Spanischen Bürgerkriegs 1936–1939 war Zucker so rar, dass man zum Süßen ein Zu-ckerkonzentrat aus Johannisbrot verwendete. Diese Situation dauerte aber nur wenige Jahre.

ParkenAuf Mallorca sind mehr als 700.000 Fahrzeuge zugelassen, die etwa 40.000 Mietwagen eingerechnet.

Angesichts dieser Tatsache liegt die Frage nach den Parkplätzen auf der Hand. Nicht nur Palma, auch kleinere Ortschaften scheinen oft hoffnungs-los zugeparkt zu sein. Und wenn man einen freien Platz sieht, heißt das noch lange nicht, dass Parken hier auch er-laubt ist. Innerhalb von Orten muss man auf die Linien am Boden achten. Eine gelbe Linie bedeutet absolu- tes Halteverbot. Zuwiderhandlungen schlagen mit bis zu 200 € zu Buche.

Bei einer blauen Linie gilt einge-schränktes Halteverbot mit einem Ticket aus dem Parkautomaten. Wird das Ticket vergessen, kostet dies 60 €. Lediglich nachts zwischen 20.00 und 9.00 Uhr, am Samstagnachmittag ab 14.30 Uhr und sonntags, mitunter auch in der Siestazeit zwischen etwa

14.30 und 16.30 Uhr darf auf das Ticket verzichtet werden, die Regeln stehen am Automaten.

Eine Besonderheit auf Mallorca ist die Möglichkeit der Annullierung ei-nes „Knöllchens“. Zahlt man innerhalb der ersten Stunde nach dem Verstoß, kostet es nur 6 €, danach kann man 12 € bei einem Polizisten bezahlen, innerhalb von zehn Tagen 30 € per Banküberweisung. Die 60 € sind also nur bedingt fällig. Das gilt auch für Mietwagenfahrer.

Für die Einhaltung der Parkregeln sorgen die Policía Local (Ortspolizei) und die O.R.A., ein privates Unterneh-men zur Überwachung der kosten-pflichtigen Parkplätze.

Leider sind viele Hinweisschilder nur auf Katalanisch verfasst.

Sollte das Fahrzeug einmal abge-schleppt worden sein und man findet stattdessen nur ein rotes Dreieck mit dem KFZ-Kennzeichen und einer Te-lefonnummer, bleibt nur der Weg ins entsprechende Fahrzeugdepot. Die Strafen sind von Ort zu Ort unter-schiedlich (z.B. Palma 150 €, Sa Pobla 120 €).

In einigen wenigen Orten (z.B. Sa Pobla, Alcúdia) gibt es auch Regeln, die das Parken monatlich abwech-selnd nur auf einer Straßenseite er-lauben.

Das größte Fahrzeugaufkommen ist zweifelsfrei in Palma. Hier stehen 4.500 Parkplätze in insgesamt 16 öffentlichen, unterirdischen Parkhäu-sern zur Verfügung.

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PerlenIn den Firmen Ma-jorica in Manacor und Orquidea in Montuiri werden die Kunstperlen Mallorcas herge-

stellt. Diese schimmern fast genauso wie Perlen aus dem Meer, kosten aber weit weniger.

Es war der Deutsche Eduard Hugo Heusch, der um 1890 in Paris mit der Herstellung künstlicher Perlen expe-rimentiert hat. Nach seinem Umzug nach Manacor entwickelte er das Ver-fahren weiter und gründete die erste Perlenmanufaktur. Pro Monat wurden zehn Millionen Perlen produziert, vor 40 Jahren waren es schon 25 Millio-nen, heute sind es mehr als 50 Milli-onen. Um sich von billigen Imitaten abzugrenzen, gibt es Majorica und Orchidea Perlen mit Echtheitszer-tifikat.

PlatanenDas Ortsbild der mallorquinischen Städte und Dörfer wird bestimmt durch die Platanen, die im heißen Sommer Schatten spenden und im Winter ihre kahlen Zweige in den Him-mel strecken. Sie werden im Winter re-gelmäßig stark zurückgeschnitten.

PolizeiIn Spanien gibt es zur Überraschung vieler Ausländer neben der „policia municipal/local” noch die „guardia civil” und die „policia nacional”.

Überschneidung von Zuständigkei-ten, Kompetenzgerangel und Verzö-gerungen bleiben da nicht aus.

Die schwarz uniformierte „policia local“ übernimmt vorzugsweise Ord-nungsfunktion; sie regelt den Verkehr, bittet Verkehrssünder zur Kasse und tritt bei Einbrüchen und Diebstählen in Aktion. Auch bei Streit, Körperver-letzung und Nötigung schreitet die „policia local“ ein. Wenn dabei in-dessen ein Messer ins Spiel kommt, ist die grün gekleidete „guardia civil“ zuständig, die Regelungsfunktion be-sitzt, was sich daran zeigt, dass sie bei Delikten wie Raub oder Vergewalti-gung die Täter bzw. Verdächtigen ver-haftet. Wird das Opfer verfolgt oder bedroht und fürchtet um sein Leben, ist die blau gekleidete „policia nacio-nal“ für die Aufklärung zuständig.

Auf dem Dro-gensektor darf die „policia local“ Funde

sicherstellen, aber nur die „guardia ci-

vil“ diese beschlagnahmen. Die Abteilung zur Bekämpfung des or-ganisierten Drogenhandels und Verbrechens der „policia nacional“ übernimmt danach die Ermittlungen. Abwehr und Aufklärung von Verbre-chen. Verschwörungen und Attentate fallen ebenfalls in den Kompetenzbe-reich der „policia nacional“. So spürt sie Verdächtige auf, die mit interna-tionalem Haftbefehl gesucht werden und schützt den König, wenn er und

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seine Familienmitglieder Mallorca besuchen. Bei Terrorismus übernimmt dann wieder die „guardia civil“.

Es liegt auf der Hand, dass alle drei Polizeisektionen ständig überprüfen müssen, ob ein Fall in ihre oder eine andere Kompetenz gehört. Wenn sich die „policia local“ nicht sicher ist, ruft sie die „guardia civil“ usw. Bei Ver-kehrs- und Alkoholkontrollen wirken „policia local“ und „guardia civil“ zusammen, weil es ja z.B. sein könn-te, dass ein betrunkener Fahrer ein gesuchter Dealer ist. In Zweifelsfällen tritt die „policia nacional“ gleich als höchste Instanz an, wie z.B. bei Raz-zien an der Playa de Palma. Wenn ihr Randalierer, Diebe, Illegale, Betrüger, Drogendealer und andere Kriminelle ins Netz gehen, werden sie gleich vor Ort „sortiert“ und verteilt.

PonentDer Wind aus dem Westen. Im Som-mer mildert er die Hitze, im Winter schiebt er oft Regenwolken vor sich her. Landschaftlich bezeichnet der Po-nent den südwestlichen Bereich von der Insel Mallorca.

Presse (deutschsprachige)Abgesehen von in Deutschland erschienenen Zei-tungen, Zeitschrif-ten und Magazi-nen, die vor allem

in den Touristen-Orten in jedem grö-ßeren Zeitschriftenladen zu bekom-

men sind, gibt es auf Mallorca zwei Wochenblätter in deutscher Sprache.

Die „Mallorca Zeitung“ erscheint seit 2000 jeden Donnerstag. Sie in-formiert über Politik, Gesellschaft, Lifestyle, Sport und Kultur der Insel. Daneben enthält sie einen umfang-reichen Service- und Anzeigenteil.

Das „Mallorca Magazin“ erscheint seit 1971 ebenfalls donnerstags mit Informationen, aktuellen Meldungen zu allen Themen, die Mallorca betref-fen.

„El Aviso“ ist ein kostenloses Anzei-genblatt, das monatlich auf Deutsch herausgegeben wird und angeblich die höchste Auflage aller deutsch-sprachigen Publikationen auf Mallor-ca aufweisen kann.

Daneben gibt es die in spanischer Sprache erscheinenden Tageszei-tungen Ùltima Hora und Diario de Mallorca, El Mundo (kastilisch und katalanisch), Diari de Balears (kata-lanisch) und Majorca Daily Bulletin in englischer Sprache.

ProzessionsspinnerDer größte Feind der Pinien. Ein unscheinbarer Nachtfalter ist er im Sommer. Die weiblichen Falter legen im Juli/August etwa 200 Eier in die frischen Kiefernzweige und bedecken sie mit feinen Härchen. Im Frühjahr schlüpfen die Raupen und machen die Gespinste unübersehbar. Den Namen haben sie von ihrer seltsa-men Fortbewegungsart, Vorderteil an Hinterteil sind durch einen Faden

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miteinander verbunden. Ihre feinen Härchen sind giftig und können all-ergische Hautreaktionen hervorrufen.

R

Radio/TV

Das Inselradio Mallorca sendet rund um die Uhr in deutscher Sprache auf der Frequenz 95,8. Dabei geht es um Inselnachrichten und das Neueste aus Deutschland und dem Rest der Welt sowie Informationen zu Kultur, Brauchtum und Festen auf der Insel, Veranstaltungen und Termine. Musi-kalisch ergänzt werden die Beiträge durch einen Mix von Deutsch, Spa-nisch und Englisch singenden Inter-preten. Ballermann-Musik kommt in der Musikauswahl nicht vor.

Das Inselradio wendet sich an ein breites Publikum deutscher Residen-ten und Arbeitnehmer aller Alters-gruppen sowie in den Sommermona-ten an deutsche Touristen.

RaiguerBezeichnung für die Region zwischen Es Pla, der Tramuntana und Palma.

RegenEine Garantie für einen regenlosen Urlaub auf Mallorca gibt es nicht. Im-mer wieder hat die Insel in den letz-ten Jahren von sich reden gemacht, als der Regen in solchen Sturzfluten niederging, dass die Torrentes, die überwiegend wasserlosen Flussläufe, das Wasser nicht mehr aufnehmen konnten, über die Ufer traten und für Überschwemmungen sorgten. Es kommt auch immer wieder vor, dass U-Bahn-Stationen nach starken Re-genfällen wegen Überflutung oder Landstraßen wegen Erdrutschen ge-sperrt werden müssen.

Wenn der Regen einmal ausbleibt, wie z.B. im Winter 1999/2000, kann es zu einer Wasserknappheit kommen. Die im Tramuntana-Gebirge im Nord-westen der Insel liegenden beiden Stauseen Embalse de Cúber und der Gorg Blau sammeln das Regenwasser und sorgen für die Wasserversorgung der Insel. Damals waren die Seen zu weniger als 20 % gefüllt, bei rund 12 Millionen Kubikmeter Fassungsver-mögen eine kritische Marke.

Mittlerweile sind beide Seen wie-der zu 100 % gefüllt.

ReconquistaUnter Reconquista versteht man die Rückeroberung Spaniens von der 700 Jahre währenden Herrschaft der

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Araber. Mallorca wurde im Jahr 1229 unter König Jaume I. von Aragon „be-freit“.

ReisezeitReisezeit für Mallorca ist das gesamte Jahr hindurch. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 16,7°C, die Sonne scheint im Schnitt 2.958 Stun-den im Jahr.

Von Dezember bis März sind die Luft- und Wassertemperaturen am kühlsten, die Sonnenstunden am geringsten, die Tage am kürzesten und die Regenwahrscheinlichkeit am höchsten. In diese Monate fällt die Blütezeit der Mandelbäume. Eine ty-pische Frühjahrspflanze ist dann z.B. der kleinfrüchtige Affodill, der bis zu 1,5 Meter hoch werden kann.

Im April und Mai herrschen früh-lingshafte Temperaturen, die auch schon mal die 30-Grad-Grenze errei-chen können. Das Wasser des Mittel-meers erwärmt sich, die Sonne geht später unter. Viele Blumen, Sträucher und Bäume stehen in voller Blüte. Besonders die Bougainvillea (-> Bou-gainvillea) verleiht vielen Häusern, Mauern und Gärten einen prächtigen Farbschmuck.

Der Hochsommer, Juni bis August, hat die wenigsten Regentage und die höchsten Tages- und Nachttempera-turen. Die Natur trocknet mehr und

mehr aus, die Waldbrandgefahr steigt stetig. Das Wasser kann in Ufernähe 25°C erreichen.

Im Herbst, September bis Novem-ber, werden die Temperaturen wieder erträglicher. Die Regenwahrschein-lichkeit nimmt wieder zu, Zitrusfrüch-te, Feigen, Mandeln, Oliven und Trau-ben werden geerntet. Sehr langsam sinkt die Wassertemperatur, die Tage werden wieder merklich kürzer.

Wie aber jeder weiß, bestätigen Ausnahmen die Regel. Abweichun-gen von „normalen“ Klimaverhältnis-sen sind mittlerweile überall möglich.

Rondaies„Rondaies Mallorquines” sind uralte, mündlich überlieferte Märchen, die immer eng mit Mallorca verbunden sind. Sie handeln von „gegants“ (Rie-sen -> Gegants), „dracs“ (Drachen), „dimonis“ (Teufeln), Gestalten aus der kulturellen Überlieferung der Insel. Zum ersten Mal wurden sie 1880 von Mossèn Antoni Maria Alcover i Sure-da zu Papier gebracht, der sie unter dem Pseudonym Jordi d’es Racó mit dem Titel „Aplec de Rondaies Mallor-quines“ veröffentlichte.

Roter Blitz-> Eisenbahn

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S

Salines-> Salz

SalzEs gibt auf Mallorca

unterschiedliche Salz-gewinnungsverfahren.

Die 1850 ge-gründete Firma „Salines de Llevant“

pumpt im Frühjahr Meerwasser auf riesige eigens dafür angelegte Salzfelder, die sich über ein Gebiet von 160.000 Quadratmetern erstrecken, unterteilt in einzelne Fel-der von jeweils 7.000 Quadratmetern. Wind und Hitze lassen während der Sommerzeit das Wasser verdunsten, im September kann die bis zu 10 cm dicke Salzkruste geerntet werden. Bis zur endgültigen Abfüllung wird es im Freien in hohen, schneeweißen, glitzernden Bergen gelagert. So wur-de schon vor 2.000 Jahren Salz ge-wonnen.

Das Abernten des „Flor de Sal“ ist dagegen reine Handarbeit: Die Salzkristalle werden direkt von der Wasseroberfläche abgeschöpft – eine hauchdünne Schicht, die „Blüte des Salzes“. Die erste Firma Spaniens, die dies machte, ist das 1995 von Katja Wöhr und Robert Chaves gegrün-dete Unternehmen „Gusto Mundial Balearides“. Sie verfeinern das Salz geschmacklich und vermarkten es in-ternational. Es hat einen ausgezeich-

neten Geschmack, ist sehr begehrt, doch hält sich der Ertrag in Grenzen. Auch in guten Jahren macht das „Flor de Sal“ gerade einmal 0,2 % der ge-samten Salzernte aus.

„Flor de Sal“ gibt es in acht Ge-schmacksrichtungen und ist auch in Deutschland über den Versandhandel oder in spanischen Lebensmittellä-den erhältlich.

SchafeJedem Wanderer auf Mallorca ist das Geräusch der „picarols“ (Schafs-glöckchen) ver-traut, die bei jeder

Bewegung des Tieres leise bimmeln – das dazugehörige Bild: weidende Schafe in Mandel- oder Olivenhainen. Am häufigsten kommt das Mallorqui-nische Schaf vor, etwa 6.500 reinras-sige Tiere. Es wird hauptsächlich für sein Fleisch geschätzt.

Oft sieht man bunte Flecken auf den Rücken der Schafe. Dabei han-delt es sich um ein Gemisch aus Öl, Desinfektionsmittel und Farbe. Es soll die Tiere vor Parasiten schützen. Die Farbe ist dabei nur eine Markierung für den Besitzer der Schafe.

SchirmpinieSchirmpinien sind auf Mallorca selten geworden. Sie stehen meist isoliert, sind kälteempfindlich und sturmge-fährdet. Wer schon einmal von Sól-ler nach Deyá gewandert ist, konnte

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bei den Fincas Can Prohom und Son Mico ein Prachtexemplar sehen. Sie bringen große Zapfen hervor, deren aromatische Kerne essbar und in vie-len Lebensmittelläden erhältlich sind.

SchlangenAuf Mallorca leben nur Nattern, die sich in vier Unterarten gliedern: die Ringelnattern, die Vipernnattern, die ihren Namen durch das Zick-zackmuster am Rücken erhielten, die unter Naturschutz stehende, Bäume bewohnende Kletternatter sowie die nachtaktive Kapuzennatter. Alle Schlangen sind für den Menschen ungefährlich. Sie können jeweils eine Länge von maximal ein bis 1,50 Me-ter erreichen.

SchmuggelBevor die Menschen auf Mallorca hauptsächlich vom Tourismus lebten, arbeiteten viele von ihnen nebenbei als Schmuggler. Einige Mallorquiner wurden reich, bauten Fabriken oder die ersten großen Hotels an der Playa de Palma.

Die Baleareninsel war eine ide-ale Anlaufstelle für die Schiffe der Schmuggler. Schon im 17. Jh. durch-kreuzten die Boote mit illegalem Tabak aus Gibraltar und den Magh-rebstaaten das Mittelmeer, ohne mit Kontrollen rechnen zu müssen, da sie sich auf internationalem Gewässer bewegten. An Land schaute die Poli-zei sowieso seit jeher weg: Das Gehalt war nämlich niedrig, den Schmugg-

lern den Rücken zu decken – ein guter Nebenverdienst.

SchneckenSchnecken („caracoles“) gehören auf Mallorca zu den Delikatessen, wenn sie auch längst nicht in jedem Res-taurant angeboten werden. Sie wer-den vor allem im Frühjahr gesammelt. Mitunter braucht man sich gar nicht nach ihnen zu bücken, wenn sie in großer Zahl an Halmen und Pfosten sitzen. Vor dem Kochen werden sie ei-nige Tage gelagert, damit sie sich von innen säubern, dann gart man sie in reichlich Salzwasser. Der Sud wird im-mer wieder erneuert. Wenn sie fertig gekocht sind, wird das zarte Fleisch mit Kräutersoße oder Knoblauchma-yonnaise verspeist.

SchneehäuserBevor elektrische Kühlung möglich war, gab es hoch oben in den Bergen Eis- bzw. Schneehäuser. Sie wurden etwa sechs Meter breit und zehn bis 16 Meter lang in Vertiefungen oder Gruben gebaut, die über fünf Meter tief sein konnten. Das Dach bestand aus Schilf, Binsen und Ziegeln. Da-rin wurde während des Winters der Schnee gesammelt und schichtweise mit Lagen von Heu, Stroh oder Diss-gras gelagert. Im Laufe der Zeit wurde der Schnee zu Eis und konnte, solan-ge der Vorrat reichte, mitunter bis in den Sommer zur Kühlung von Le-bensmitteln verwendet werden. Das letzte Schneehaus hatte 1927 aus-

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gedient. Insgesamt 46 Standorte sol-cher Schneehäuser sind bekannt, die meisten sind verfallen. Im Jahr 2011 ist auf dem Gelände der Finca Son Massip im Auftrag des Inselrats eines wieder aufwendig restauriert worden.

Schuhe1981 gab es 198 Schuhfabriken auf Mallorca, die Hälfte davon in Inca. Seit Jahrhunderten werden in Inca Schuhe hergestellt. 1458 erklärten die Schuhmacher der Stadt ihre Un-abhängigkeit von der Zunft in Palma und waren fortan selbst für den Han-del mit Schuhen verantwortlich. 1600 gab es in Inca mehr als 60 Schuster-werkstätten. Sie waren in einer eige-nen Zunft organisiert und hatten sich der Qualität und Rechtschaffenheit verpflichtet.

Noch heute ist Inca das Zentrum der Lederverarbeitung und Schuhher-stellung. Aus Handwerksbetrieben haben sich Industrieunternehmen von internationalem Ruf entwickelt, z.B. Asinca, Barrats, Camper (-> Cam-per), Farrutx, George’s, Kollflex, Lotus-se und Munper.

Schwarze Madonna-> La Moreneta

Schwarzes SchweinEine Besonderheit sowohl in der mal-lorquinischen Viehzucht als auch in der Küche ist das „porc negre“, das schwarze Schwein. Es frisst die Früch-te und die Kräuter der Insel, was vor

allem dem Serrano-Schinken einen unverwechselbaren Geschmack ver-leiht. Wurst von diesen Schweinen trägt das Gütesiegel „Sobrassada de Mallorca de Porc Negre“ (-> Sobras-sada).

Als Spanferkel („porcella“ oder „lechona“) ist das schwarze Schwein eine besondere Delikatesse (-> Span-ferkel). Es wird geschlachtet, wenn es acht bis 12kg schwer ist und noch nichts anderes als Muttermilch zu sich genommen hat: Das Fleisch ist dann sehr zart und hat einen ganz besonderen Geschmack. Am besten schmeckt vielen die Kruste, die nicht lederartig sein darf, sondern fest und kross. Für den Erzherzog Ludwig Sal-vator war das Porcella das beacht-lichste Gericht der mallorquinischen Küche.

Serra, JuníperoJunípero Ser-ra wurde am 24.11.1713 als Miguel José Serra in dem kleinen Ort Petra auf Mallorca

geboren. Im Alter von 16 Jahren trat er am 14.9.1730 in Palma dem Fran-ziskanerorden bei und nahm den Na-

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men an, unter dem er später bekannt geworden ist: Junípero, nach einem Begleiter des Heiligen Franz von Assi-si. Nach mehreren Jahren des Lernens und Lehrens meldete er sich 1749 freiwillig, um in der Neuen Welt als Missionar zu wirken. Er war 36 Jahre alt, als er in Veracruz/Mexico zum ersten Mal amerikanischen Boden betrat.

Viele Jahre lebte er hauptsächlich in der Sierra Gorda (heutiges Mexiko), verrichtete seinen missionarischen Dienst, war Volksprediger, erlernte die Sprache der Indianer und übersetzte den Katechismus.

Ab 1767 übernahmen die Franzis-kaner das von den Jesuiten missio-nierte Nieder-Kalifornien – dadurch fiel das sogenannte Baja California in den Verwaltungsbereich Junípero Serras.

Zwei Jahre später erhielt der See-fahrer Gaspar de Portalá vom spa-nischen Vizekönig Carlos III. den Auftrag, in Oberkalifornien die Ge-bietsansprüche der Krone zu sichern. Junípero Serra wurde die geistliche Leitung übertragen. Während Gaspar de Portalá sich mehr der Krone ver-pflichtet fühlte, ging es Junípero Ser-ra um die Missionierung der Indianer. Mit 56 gründete er die erste Missions-station San Diego de Alcalá.

Unter seiner Leitung wurden 20 weitere Missionen entlang des Cami-no Real, der Königsroute, gegründet – von San Diego bis Sonoma über eine Strecke von 1.000 km. Er selbst

gründete neun Missionsstationen, die er auch immer wieder besuchte.

Junípero Serra starb am 28.8.1784 im Alter von 70 Jahren in der Mission San Carlos Borromeo und ist in der Missionskirche von Carmel beigesetzt.

In Washington DC wird er seit 1931 in der Hall of Fame als einziger Nicht-Amerikaner geehrt. Am 25.9.1988 wurde er von Papst Johannes Paul II als „Vater der Indianer“ seligge-sprochen.

In der Carrer Barracal 6–10 in Petra ist Junípero Serra ein kleines Museum gewidmet, ganz in der Nähe seines Geburtshauses, wo an das Wir-ken des größten Mannes der Stadt er-innert wird. Gezeigt werden Modelle der Missionsstationen, Bilder und Karten.

SiestaNachmittags zwischen 13.30 Uhr und 16.30 Uhr/17.00 Uhr herrscht auf Mallorca nach wie vor flächen-deckend „Siesta”, wobei die Spanier so eigentlich nur den Mittagsschlaf nennen. Besser trifft es „la pausa del mediodía” – Mittagspause.

Während dieser Pause isst der Mal-lorquiner mit der Familie zu Hause, wenn das nicht zu weit entfernt liegt. Danach schläft er ein bisschen, zu-mindest in den heißen Sommermona-ten, was ja sehr gesund sein soll.

Während die Siesta für die einen Inbegriff des lockeren Lebensstils me-diterraner Länder ist, machen andere die lange Mittagspause für Probleme

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im Familienleben verantwortlich: Falls sich die Fahrt nach Hause über Mit-tag nicht lohnt, sind viele Beschäftig-te von 9.00 bis 21.30 Uhr oder länger außer Haus und sehen ihre Kinder meist nur schlafend. Aus diesen und ökonomischen Gründen wurden in Spanien schon öfter Versuche ge-startet, die Siesta abzuschaffen. Im Jahre 2005 ist das sogar teilweise gelungen: Im öffentlichen Dienst in Madrid und einigen anderen Städten auf dem spanischen Festland gibt es heute nur noch eine Stunde Mittags-pause.

Aber auf Mallorca gelten weiterhin eigene Regeln:

In den Verwaltungsgebäuden der Regierung wird von 8.00 bis 15.00 Uhr gearbeitet und so das Problem mit der Siesta einfach umgangen, denn Feierabend und Mittagspause fallen zusammen. Auch die Post und viele Banken haben nur bis 14.30 Uhr oder 15.00 Uhr geöffnet.

Im Tourismus, dem wichtigsten Wirtschaftssektor Mallorcas, fällt die Siesta oft aus. Hier gilt nämlich der Grundsatz, dass immer dann gear-beitet wird, wenn sich Geld verdie-nen lässt, denn die Saison dauert nur sechs bis acht Monate und viele Dienstleistende müssen von ihren Einnahmen im Sommer ihren Unter-halt für das ganze Jahr bestreiten.

Kleine Lädchen am Strand und auch einige Geschäfte in der Innen-stadt von Palma, Artà, Inca u.a. ha-ben also durchgehend geöffnet. Auch

Kaufhäuser wie Corte Inglés und C&A, große Supermarktketten wie Lidl und Mercadona kennen keine Siesta, hier wird bis 21.00 Uhr oder länger im Schichtbetrieb gearbeitet.

Museen und EinkaufenBei den Museen gibt es die Siesta betreffend keine einheitlichen Rege-lungen, manche haben über Mittag geöffnet, andere schließen.

Alle, die auf Mallorca Fuß fassen wollen, werden die Siesta schnell schätzen lernen, denn wer beim spä-ten mallorquinischen Abendessen ge-gen 22.00 Uhr nicht einschlafen will, braucht die mittägliche Ruhepause. Darüber hinaus ist die Siesta beson-ders im Hochsommer eine Wohltat, auch wenn es vielen Besuchern der Insel nichts auszumachen scheint, bei 35°C im Schatten die Einkaufszonen in den Innenstädten aufzusuchen. Mallorquinern sind solche Ideen völ-lig fremd. Doch um Enttäuschungen vorzubeugen, sollten auch Urlauber beim Shoppen lieber auf die späteren Abendstunden setzen. Denn in den Geschäften, die über Mittag geschlos-sen sind, findet sich abends garantiert eine Verkäuferin, in der Saison sogar häufig noch nach 22.00 Uhr.

SiurellsDas Siurell (von Spanisch silbar und Katalan: siular = pfeifen) ist ein mal-lorquinischer Ziergegenstand aus Keramik, der eine Pfeife beinhaltet. Ursprung und eigentliche Bedeutung

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sind unbekannt. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wur-den Siurells als Spielzeug genutzt und dienten als

Andenken an Familienfeste wie Ge-burtstage, Hochzeiten und Kommu-nionen.

Das Zentrum der Siurells und ih-rer Herstellung ist die Gemeinde Marratxí auf Mallorca – allein schon aufgrund der jährlich stattfindenden Töpfermesse „Fira del Fang“, doch vor allem weil sich hier die größten und ältesten Töpferwerkstätten der Insel befinden. Auch in anderen Orten wie in Inca, Llubí, Felanitx, Sineu, Artà, Santa Maria und Consell werden Si-urells gefertigt, oft in Töpferfamilien, die die Tonpfeifen schon seit Gene-rationen herstellen. Das Ausgangs-material ist „llamuga“, eine Art Ton, der nur einfach gebrannt und an-schließend gekalkt wird. Somit ist die Grundfarbe der Tonfigürchen immer weiß. Je nach Herstellungsort werden sie aber mit verschiedenfarbigen Stri-chen, Flecken, Punkten und Kreisen verziert: z.B. mit Blau und Gelb, wenn die Figur aus Inca stammt, und mit Grün und Rot, wenn sie in Marratxí gefertigt wurde.

Die Siurells bergen eine Pfeife, manchmal auch zwei. Traditionell stellten die Figuren Reiter und Frauen dar und Wesen aus der Mythologie, wie Teufel, Hunde mit zwei Beinen, Pfauen und Maultiere mit Flügeln.

Die Siurell-Herstellung blüht auch heute, zu den Figuren zählen nun Fußballer und Toreros, Autos, Flug-zeuge, Fahr- und Motorräder. Siurells zieren Kinder- und Wohnzimmer und haben selbst in den Kirchen Mallor-cas Einlass gefunden – nämlich als Krippenfiguren, die allerdings keine Pfeife beinhalten, wohl um die Dis-tanz zum heidnischen Ursprung deut-lich zu machen.

SobrassadaSobrassada de Mallorca ist die Bezeichnung für die Wurstwaren, die auf Mallorca aus Schweine-

fleisch hergestellt werden. Das 1994 von der EU verliehene Siegel kenn-zeichnet nicht nur die Qualität, son-dern auch die geografische Herkunft. Sobrassada aus dem Fleisch schwar-zer Schweine (-> Schwarzes Schwein) ist extra gekennzeichnet: „Sobrassada de Mallorca de Porc Negre“. Alle Sor-ten enthalten ausschließlich Schwei-nefleisch, Paprika und Gewürze und verzichten ganz auf Farbstoffe. Je nach Form und Größe sind Sobrassa-das unter verschiedenen Namen im Handel. Camaiot: eine sehr fette Wurst, die aus der Schwarte, der Haxe und dem Hals zubereitet wird.Bufeta: die gefüllte Harnblase des Schweins, eine Wurst für die Sommer-monate.

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Arrissada: aus dem Dickdarm herge-stellt, wird roh verspeist.Culana: aus dem Mastdarm gefertigt, kann einen halben Meter lang sein.Bisbe: aus dem Magen hergestellt, lange Reifezeit, wird im Sommer ge-gessen.Llonganissa: aus dem Dünndarm gefertigt, eine Woche Reifezeit, wird frittiert oder gegrillt verspeist.Botifarró: enthält Blut, kurze Reife-zeit; wird gegrillt, frittiert oder im Ein-topf mitgekocht.

SonIn Verbindung mit Ortsnamen wird „Son“ für „bei“ oder „Besitz von“ bei größeren Grundbesitzen verwendet.

Souvenirs/typische ProdukteBei dem Überangebot an billiger Massenware und fernöstlichem Kitsch sind die typischen Inselprodukte mit-unter nur schwer zu erkennen. Wenn die Preise allzu günstig sind, ist Vor-sicht geboten. Irgendwo verbirgt sich sicher ein Hinweis auf das Ursprungs-land – und das ist dann garantiert nicht Spanien bzw. Mallorca.

Mundgeblasene Glasprodukte der Firmen Gordiola, Lafiore und Menest-ralia gibt es – außer in den Glasbläse-reien selbst – in nahezu allen touris-tischen Orten.

Töpferwaren werden überall auf der Insel verkauft, doch eine größere Auswahl besonders schöner hand-bemalter Keramik findet man unter anderem in Palma, Manacor, Felanitx und Port de Sóller.

Gebrauchsgegenstände wie glasier-te Schalen, Schüsseln und Töpfe kann man auf den Wochenmärkten (z.B. in Sineu, Inca und Alcúdia) erwerben.

Artikel aus Olivenholz findet man vor allem in Manacor, wo man auch bei ihrer Entstehung zuschauen kann. Neben billiger Dutzendware gibt es wahre Kunstwerke und schöne Ge-brauchsartikel (Schalen, Vasen, Nuss-knacker, Schmuck, Löffel etc.).

Perlen gibt es in nahezu jedem tou-ristischen Laden, aber Vorsicht! Die Original Perlen werden bei Majorica, Orquidea oder Lapis in Manacor und Montuiri produziert. Auf jeden Fall soll-te man auf das Markenzeichen „Perlas Mallorca“ achten, um zu vermeiden, dass man asiatische Billigware erhält.

Lederwaren werden auf der gan-zen Insel angeboten. Die größte Aus-wahl findet man direkt in Inca in den Verkaufshallen der Lederfabriken.

Die für Mallorca typischen Llen-gua-Stoffe kann man direkt in der Weberei Bujosa in Santa Maria del Cami kaufen, aber auch in Stoffläden in Palma.

Mallorca von A – Z66 Mallorca von A – Z 67

Lebensmittel:Feigen- und Orangenmarmelade

ist oft auch schon in kleinen Läden erhältlich.

Käse kauft man am besten auf Märkten oder in Markthallen. Da ist die Auswahl am größten.

Orangen und Zitronen können auf Märkten und in Lebensmittelläden er-worben werden. Sie sind in der Regel unbehandelt.

Oliven und Olivenöl gibt es in al-len Supermärkten und Lebensmittel-läden. Man achte auf die Herkunft. Typische mallorquinische Marken sind z.B. Caimarin Can Det, Solivella und Son Catiu.

Flor de Sal, das gesunde Qualitäts-salz aus dem Südosten der Insel bei Es Trenc, wird inzwischen in vielen Orten angeboten. Neben dem reinen Natursalz gibt es Flor de Sal in sieben Geschmacksrichtungen.

Das „normale“ Salz gibt es kilowei-se direkt beim Abfüller bei den Sali-nes de Llevant.

Alle möglichen Produkte aus Mandeln von Mandellikör, Gebäck, Konfekt (z.B. Turron, ein spanisches Nougatkonfekt) bis zu Mandelparfüm erhält man überall auf der Insel.

Schinken und Wurst bekommt man abgepackt oder am Stück in Su-permärkten und Lebensmittelläden.

Nach Spirituosen wie Palo, Hier-bas, edle Liköre und Wein aus Mallor-ca braucht man nie lange zu suchen. Sie werden auch schon in kleinen Lä-den angeboten.

Eine große Auswahl mallorqui-nischer Produkte, vor allem die mit dem Markenzeichen „Fet a Sóller“, gibt es in einem kleinen Laden ge-genüber der Markthalle in Sóller ne-ben der kleinen Eisfabrik.

Ein weiteres Mitbringsel, das man auch noch im Flughafen kaufen kann, sind Ensaimadas in allen Größen, gleich in praktischer Transportverpa-ckung.

SpanferkelDas Spanferkel (Lechona) wird am Spieß über Holzfeuer gegart und ist ein sehr beliebtes mallorquinisches Fleischgericht. Es wird in vielen Res-taurants als Delikatesse angeboten.

SpanischAmtssprache in Spanien und auf Mal-lorca. Die Sprache der mallorquini-schen Bevölkerung ist Mallorquin, ein katalanischer Dialekt, der zumindest gleichberechtigt mit dem Hochspani-schen ist.

SpracheAuf Mallorca werden zwei Sprachen gesprochen: Spanisch (Castellano) und seit 1983 Mallorquin, ein Dialekt der katalanischen Sprache, als gleich-berechtigte Amtssprache. In touristi-schen Regionen wird auch Spanisch und Englisch sowie oft Deutsch ver-standen und gesprochen.

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SteinmännchenZu kleinen Türmchen aufeinander ge-stapelte Steine in unwegsamem Ge-lände, oft die einzige Kennzeichnung von Wanderwegen und Pfaden.

Steinmauern-> Trockenmauern

SteinschleudererDie Steinschleuderer („honderos“ auf Spanisch, „foners“ auf Mallorquin) ha-ben durch ihre Kunst und ihr Geschick im Umgang mit Steinschleudern der gesamten Inselgruppe der Balearen zu ihrem Namen verholfen: „Balear“ bedeutet übersetzt nämlich „Meister des Wurfs“. Selbst Julius Caesar setzte bei Kriegszügen Steinschleuderer von den Balearen ein.

Eine Schleuder bestand aus einer Schnur mit einer Schlaufe für das Geschoss. Der Werfer nahm beide En-den in die Hand, legte das Geschoss, z.B. einen Stein, hinein, schwang die Schleuder und ließ dann ein Ende los. Dabei löste sich das Geschoss und schnellte seinem Ziel entgegen. Es konnte 150 Meter weit mit enormer Wucht fliegen. Geschickt eingesetzt, konnten mit den Steinschleuderern gegnerische Truppen in die Flucht geschlagen werden. Mit den Stein-schleudern gingen die Mallorquiner auch auf die Jagd.

Seit den 1970er-Jahren werden aus sportlichen Zwecken wieder Steine geschleudert. 1984 wurde der Verein der Steinschleuderer gegründet, zu

dem 170 Mitglieder, neuerdings auch Frauen, zählen.

1992 wurde 15 von ihnen eine be-sondere Ehre zuteil: Sie durften ihre Kunst bei den Olympischen Spielen in einem Rahmenprogramm zeigen.

StickereiDer mallorquinische Stich ist ein besonderer Stickstich, der seit Gene-rationen zur traditionellen Handar-beitskunst auf der Insel gehört. Die Fertigkeit wird von Müttern an die Töchter weitergegeben. Es sind im-mer florale Motive, die wellenförmig miteinander verbunden werden. Erst werden die Ränder des Musters im Kettenstich auf den Stoff gestickt und dann ausgefüllt. Man kann den Kettenstich auch mit Durchbruch-stickerei verbinden. Bestickt wurden früher vor allem Haushaltswäsche und Kleidungsstücke. Die Farben, die verwendet wurden, beschränkten sich auf Blau-, Rot- und Grüntöne, die selten miteinander gemischt worden sind. Heute werden viel mehr Farben verwendet, doch die Technik ist noch immer die gleiche.

StierkampfDer Stierkampf, die „corrida de toros“, hat eine lange Tradition in Spanien und geht in seiner heutigen Form auf das frühe 18. Jahrhundert zurück. Nach einem feststehenden Ritual werden während einer Corrida sechs Stiere von drei Toreros getötet.

Die Capeadores, Picadores und

Mallorca von A – Z68 Mallorca von A – Z 69

Banderilleros sind dabei die Hel-fer des Matadors, des eigentlichen Stiertöters. Alle Toreros haben unter-schiedliche Aufgaben.

Die Capadores kommen als Erste zum Einsatz: Sie reizen den Stier und zügeln dann seine Angriffslust, indem sie ihn immer wieder ins Leere laufen lassen.

Die Picadores betreten die Arena auf Pferden: Sie stoßen ihre Lanzen, die „picas“, in den Nacken des Stiers, wobei die Nackenmuskeln verletzt werden und viel Blut fließt.

Nun kommen die Banderilleros zum Einsatz, die den Stier nach der Schwächung durch den Blutverlust erneut reizen, indem sie ihm 75 cm lange, mit Widerhaken versehene, bunt geschmückte Holzspieße paar-weise in den Rücken jagen.

Der Matador ist als Letztes an der Reihe: Er soll mit möglichst nur einem Versuch dem Stier den Todesstoß ver-setzen. Je näher Banderilleros und Matador dem Stier dabei kommen, desto größer brandet der Beifall des Publikums auf.

Auf Mallorca gibt es Stierkampf-arenen in Palma, Alcúdia, Inca, Ma-nacor und Muro. Das Coliseo Balear

in Palma, bei uns mehr durch „Wetten dass...“ als durch Stierkämpfe bekannt, bietet Platz für 20.000 Zuschauer.

SträndeMallorca hat etwa 180 völlig unter-schiedliche Strän-de: feiner Sand, grober Sand, Kies, Steine – alles ist

vertreten. Eine lückenlose Strand- und Buchtenübersicht für die Balearen (allein für Mallorca 208 Nennungen) findet man (auch auf Deutsch) unter der Webadresse www.platgesdeba-lears.com. Die Strände lassen sich unter verschiedenen Charakteristiken suchen, und man erhält genaue Aus-kunft mit Bild.

Die subjektive Top Ten der schönsten Strände Mallorcas:

Cala Figuera (Westküste Formen-tor): Kaum besuchte kleine, schöne Bucht in rauer, felsiger Umgebung, nicht viel Strand, aber kristallklares Wasser.

Cala Torta (Nordosten bei Artà): idyllischer, etwa 130 Meter langer und 200 Meter breiter Sandstrand, tief abfallend, gute Wasserqualität, kleine Strandbar.

Cala Aguila (Ostküste, Cala Ra-jada): wunderschöner feinsandiger Strand, Dünenlandschaft mit Pinien.

Cala Pi (Südküste): tiefe, steile Felsbucht mit Sandausläufer, Mün-dung des Torrent de Cala Pi, roman-

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tisch gelegen. Türkisblaues Wasser, sehr flach abfallend.

Cala Llombards (südliche Ostküs-te): flach abfallender, von Felswän-den eingefasster Sandstrand mit Strandbar, 55 Meter lang, aber 150 Meter breit. Feiner Sand, kristallklares Wasser, an den Wochenenden gut besucht.

Platja de Muro (Bucht von Alcú-dia): vier Kilometer langer, breiter Sandstrand, flach abfallend, gute In-frastruktur, nahezu alle Wassersport-arten werden angeboten.

Es Trenc (Südküste, Colonia de Sant Jordi) : Mallorcas berühmtester Strand, sechs Kilometer lang, heller, feinsandiger Strand, Dünenland-schaft, Hinterland unverbaut, teilwei-se FKK möglich.

Sa Calobra (Nordwestküste): Strand aus grobem Sand und Kiesel-steinen zwischen engen, hohen Fel-sen, nur über Serpentinen oder mit dem Schiff zu erreichen, Mündung des Torrent de Pareis, je nach Wetter-lage trocken oder von Wasserläufen durchzogen.

Cala S‘Amonia und Cala Moro (Südosten): kleiner, feinsandiger Traumstrand zwischen Felsen, türkis-blaues Wasser.

Cala Santanyi (südliche Ostküste): mittelgroßer, schöner, flach abfallen-der Sandstrand zwischen Felsen und Pinien.

Straßenbahn-> Tranvia

StraßennetzMallorca hat ein 4.200 km langes Straßen- und Wegenetz.

T

TänzeSeit 1985 findet in Palma de Mallorca alle zwei Jahre im Frühling das Inter-nationale Volks-tanz-Festival (Fes-

tival Mundial de Danses Folklóriques) statt. Es wurde ins Leben gerufen, um Menschen fremder Kulturkreise unter dem Dach der Musik zu vereinen. Ge-tanzt wird auf verschiedenen Plätzen in Palma. 2011 waren außer mallor-quinischen Gruppen Tänzer aus 15 verschiedenen Ländern von vier Kon-tinenten beteiligt.

Ball de Bot ist der Oberbegriff für den mallorquinischen Volkstanz. Es gibt viele Folkloregruppen, die jede Fiesta mit ihren Tänzen, Trachten und den traditionellen Musikinstrumen-ten bereichern. Doch ist das Tanzen auch in der Bevölkerung verbreitet, die in festlicher Kleidung oder auch in Jeans und Straßenkleidung bei ih-ren Bewegungen den Folkloristen in nichts nachstehen. Dabei wird laut-hals mitgesungen. Der bekannteste Tanz aus Mallorca ist der Bolero, ein langsamer, rhythmischer Reigen.

Die Jota Mallorquina ist einer der beliebtesten Tänze und wird sehr viel schneller getanzt. Er ist auch der lau-

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teste aller mallorquinischen Tänze. Auf Festen tanzen ihn Alt und Jung in einer großen Runde.

Ein ähnliches Tempo legt auch die Mateixa vor, die auf der ganzen Insel verbreitet ist, vor allem aber in der Le-vante getanzt wird.

Der Copeo Mallorquin ist ein sehr alter Tanz. In ihm spiegelt sich das Lebensgefühl der Mallorquiner auf besondere Weise wider. Fließende Bewegungen und wechselndes Tem-po verlangen den Tänzern einiges Können ab.

Der Fandango ist ein Gruppen-tanz, der auf Mallorca schon fast ver-schwunden war, jedoch auf Menorca lebendig geblieben ist. Dank der Fol-kloregruppen ist er auch wieder nach Mallorca zurückgekehrt und Bestand-teil des Ball de Bot geworden.

TalayotDie Talayot-Kultur war eine Megalith-Kultur und begann auf Mallorca un-gefähr um 1300 vor Christus. Die

Bezeichnung leitet sich aus dem Wort „talaia“ ab, der Bezeichnung für die runden, aus übereinander geschich-teten Steinblöcken errichteten Wach- und Wohntürme. Diese Siedlungs-form bestand auf den Balearen bis in die Römerzeit. Mauern, Gebäude und Türme dienten den Menschen in spä-teren Jahrhunderten als Rohmaterial zum Bau von Häusern, Kirchen und

Befestigungsanlagen. Auch zum Bau der Kathedrale von Palma wurden talayotische Steine verwendet. Das erklärt, warum es auf Mallorca nur noch so wenige erkennbare Talayot-Siedlungsreste gibt. Am bestern er-halten sind Capocorb Vell bei Cala Pi und Ses Paisses bei Artà.

TapasTapas (Deckel) sind in Spanien und mittlerweile auch in Deutsch-land sehr beliebte Appetithäppchen,

die in ihrer Vielfalt aber auch als komplette Mahlzeit genossen wer-den können. Die Bezeichnung soll sich ursprünglich von der Abdeckung eines Getränkeglases zum Schutz ge-gen lästige Insekten ableiten lassen: Dieser Deckel bestand aus Brot oder Papier, das z.B. mit Oliven beschwert worden ist – daraus sollen sich die Ta-pas als Vorspeise oder Mahlzeit ent-wickelt haben.

TaxiAuf Mallorca stehen über 2.000 Taxis zur Verfügung. Allein in Palma gibt es mehr als 1.200 Taxis. Das seien lt. Auskunft des Verbandes der Taxi-unternehmen (Asociación Patronal de Autotaxi) etwa 400 zu viel, da aufgrund des Überangebots kaum eine Möglichkeit bestehe, die Preise zu erhöhen. Die Kosten würden nicht gedeckt.

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Wenn das Ziel außerhalb der Start-Gemeinde liegt, gelten nach der amt-lichen Verordnung 4205 des „Govern de Mallorca“ vom Februar 2009 feste Gebühren:

6.00–21.00 Uhr: 0,52 € pro Kilo-meter, 16,85 € Wartetarif pro Stunde.

21.00–6.00 Uhr: 0,61 € pro Kilo-meter, 17,06 € pro Wartestunde.

Außerdem gelten für die gesam-ten Balearen eine Grundgebühr von 2 € sowie Zuschläge für Hafen- und Flughafenfahrten von je-weils 2,70 € Der Taxiruf wird mit 0,95 € berechnet.

Bis Oktober 2011 mussten alle Ta-xis auf die Möglichkeit der Bezahlung mit Kreditkarte umgerüstet haben. Die Tarife müssen deutlich sichtbar angebracht sein. Der Fahrgast hat das Recht auf eine Quittung mit deut-licher Tarif-Kennzeichnung.

Es gibt Taxis und Euro-Taxis (mit Rollstuhl-Rampe) für jeweils bis zu vier Personen, Mini-Vans für bis zu sieben, Mini-Busse für bis zu 16 Per-sonen. Bei der Reservierung können ein Kindersitz oder Sportgepäcktrans-port angefordert werden. Die Mitnah-me von Blindenhunden, Rollstühlen ist kostenlos.

Der Taxi-Fahrgast hat ein Recht auf freie Streckenwahl, eine funktionie-rende Klimaanlage im Sommer und ein sauberes Fahrzeug! Das Taxame-ter ist zu Beginn einer Taxifahrt im-mer anzustellen, es sei denn, es wurde ein Pauschalpreis für eine Überland-fahrt vereinbart.

Größere Rundtouren und Abholun-gen unterliegen der freien Aushand-lung. Festtarife zwischen den Orten wurden zugunsten der Taxameter-An-zeige abgeschafft. Dennoch stehen an größeren Taxiständen nach wie vor Tafeln mit Tarifen für die wich-tigsten Ziele; sie dienen aber nur der Groborientierung. Es lässt sich leicht errechnen, dass schon bei mittleren Distanzen ein kleiner Mietwagen günstiger ist.

Ohne öffentliche Verkehrsmittel oder privaten Transfer sind Taxis oft die einzige Möglichkeit, um zum Startpunkt einer Wanderung hin und vom Endpunkt wieder zurück zu ge-langen. Erfahrungsgemäß sind die Taxifahrer zuverlässig.

Taxibuchung online:www.easymajorcataxi.com www.mallorcataxi.com www.palmataxi.com www.taxi-mallorca.com www.taxipmi.com www.taxisdemallorca.com

Taxi-Zentralen in Palma:

Radio Taxi: Tel.: 0034-971-755440 / 0034-971-201212(Spanisch, Englisch, Deutsch, Italienisch)

Taxis Palma Radio: Tel.: 0034-971-401414 (Spanisch, Englisch)

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Taxis Adaptados para discapacita-dos (barrierefrei): Tel.: 0034-971-703529 (Spanisch)

Fono Taxi: Tel.: 0034-971-728081 (Spanisch)

Taxi Teléfono: Tel.: 0034-971-743737 / 0034-971-744050(Spanisch, Englisch, Deutsch)

TerrorismusSo sicher wie in den Monaten Juli und August ist Mallorca selten, denn vor und während König Juan Carlos auf der Insel seinen jährlichen Som-merurlaub verbringt, nehmen Sicher-heitsbeamte die Insel genau unter die Lupe. Schließlich versuchten schon einmal ETA-Terroristen, den König mit einem Präzisionsgewehr auf seiner Jacht zu erschießen. Und trotz dieses erhöhten Sicherheitsaufkommens ge-lang es der ETA im Juli und August 2009, Bomben zu zünden und dabei zwei Polizisten zu töten.

Nach dem Attentat wurde Mallor-ca im Handumdrehen abgeriegelt, der Flughafen gesperrt und die Hä-fen geschlossen, sodass niemand mehr die Insel verlassen konnte. Gleichwohl blieben die Bombenleger unentdeckt. Sollten die Verdächtigen, deren Fahndungsfotos bekannt wa-

ren, gar nicht auf der Insel gewesen sein? Sollte die ETA Mitglieder auf Mallorca haben? So lautete zumin-dest eine Theorie, die nach den At-tentaten an Tresen und Restaurant-tischen diskutiert wurde. Dabei kam auch die Frage auf, ob die baskische Terrororganisation wohl Sympathi-santen auf der Insel habe. Und tat-sächlich: Die katalanische Terrororga-nisation „Terra lliure“ („Freies Land“) verfolgte Ende der 70er- und in den 80er-Jahren mit Bombenanschlägen das Ziel, einen unabhängigen kata-lanischen Staat zu errichten. (Ähnlich der ETA, die ein unabhängiges Bas-kenland will.) Auch Mallorquiner ge-hörten zur „Terra lliure“. Als sich die Organisation Anfang der 90er-Jahre auflöste, wechselten einige Mitglie-der zur ETA, andere traten der Partei „Izquierda republicana de Cataluña“ bei, die auch auf Mallorca vertreten ist. Sie fordert zwar ebenfalls einen unabhängigen katalanischen Staat, ist aber eine demokratische Partei, die sich von der ehemaligen Terror-organisation deutlich distanziert. Trotzdem sollen zu den rund 10.000 Mitgliedern auch Sympathisanten der ETA zählen, so vermuten einige Mallorquiner.

Sicher ist hingegen, dass die An-schläge der ETA weder bei Touristen noch Residenten oder Mallorquinern

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einen bleibenden Eindruck hinterlas-sen haben: Mallorcas guter alter Ruf, eine Insel der Ruhe und der Sicherheit zu sein, hat sogar die Bomben der ETA überlebt.

TischsittenEs ist in Restaurants nicht üblich, sich mit an einen Tisch zu setzen. Mallorquiner bzw. Spanier bleiben gern unter sich. Auch die Rechnung „getrennt“ zu bezahlen, ist in Spani-en weitgehend unüblich. Einer zahlt und beim nächsten Mal begleicht die Rechnung wieder ein anderer – oder man rechnet die Beträge im Nachhin-ein auseinander.

Töpferei-> Keramik

ToilettenWährend Deutsch-land von einem dichten Netz öf-fentlicher Toiletten überzogen ist, fin-den sich auf Mal-

lorca nur vereinzelt WC-Häuschen. Doch wer mit den mallorquinischen Klo-Gewohnheiten vertraut ist, kann auch auf der Insel eigentlich immer aufs stille Örtchen, wenn es notwen-dig ist.

Am StrandDie meisten größeren Strände Mallor-cas bekommen jedes Jahr aufs Neue die Blaue Flagge verliehen. Diese

Auszeichnung von der internationa-len Stiftung für Umwelterziehung FFE garantiert das Vorhandensein von Toiletten.

Doch wie finden sich die häufig gut verborgenen Klos? Zu denen im Jahre 2011 ausgezeichneten Stränden ge-hörten beispielsweise Alcúdia, Maga-luf, Palma Nova, die Playa de Palma und die Cala Mondrago, an der sich ein gut sichtbares Klohäuschen be-findet. Es ist anzunehmen, dass alle Strände mit der Blauen Flagge über öffentliche WCs verfügen, jedoch sollten Ortsunkundige bei der Suche danach ein paar Minuten einplanen. Deshalb ist es wohl am besten, sofort bei der Ankunft am Strand nach den Toiletten Ausschau zu halten und auch die Nachfrage beim Laden- oder Hotelpersonal nicht zu scheuen.

In den BergenAuf allen Rastplätzen in der Tramun-tana befinden sich Plastik-Toiletten. Die Rastplätze und die Klos werden regelmäßig gewartet, doch die Stich-proben liefern Ergebnisse, die die ge-samte Bandbreite auf der Toiletten-bewertungsskala abdecken: Manche Klos stinken schon so sehr von außen, dass sich der Blick hinein erübrigt. An einen Besuch dieser Örtchen ist erst gar nicht zu denken. Andere lassen sich durchaus benutzen. Erfreulich ist allerdings, dass neben der Kloschüs-sel stets Toilettenpapier hängt.

Ob die negativen Überraschungen fehlendem Reinigungspersonal oder

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unfairen Klobenutzern zuzuschreiben sind, ist schwer zu sagen. Von den Klos in Bars einmal abgesehen, ist die Mallorca-Toilette jedoch im Allgemei-nen eine saubere. Putzdienste dürf-ten also genügend unterwegs sein.

In der StadtVerfügt eine Stadt wie Manacor, Pal-ma, Inca, Sa Pobla, Marratxí, Sineu oder Sóller über einen Bahnhof, so hat sie auch eine regelmäßig geputzte To-ilette. Wer im Tourismusbüro Palmas, das ebenso im Bahnhofsgebäude ge-legen ist, nach weiteren öffentlichen Toiletten fragt, bekommt den Tipp, in Cafés und Bars zu gehen. Doch die Bedienung ist damit meist nur ein-verstanden, wenn auch konsumiert wird. Wer aber nicht jeden Gang zur Toilette mit einer Kaffeepause verbin-den möchte, hat noch eine Reihe von anderen Möglichkeiten, die auch die Mallorquiner nutzen.

Empfehlenswert, da gut gewar-tet, sind die Toiletten in Einkaufs-passagen und Bibliotheken. Ohne dass man sich am Aufsichts- oder Verkaufspersonal vorbeischummeln müsste, erfolgt hier der Gang zur Toilette. Eine nützliche Adresse sind auch die Gratis-Museen, das sind die Kunst- und Kulturstiftungen der Banken, die auf Mallorca ansässig sind. So kann man saubere Toiletten ganz unbehelligt in der Fundación Joan March oder im Caixa Forum in Palma aufsuchen. Im Foyer des Caixa Forums informiert eine Tafel über die

Lage der Toiletten. Des Weiteren haben Supermärkte

oder größere Bekleidungsgeschäfte eine Kundentoilette, deren Schlüssel auf Nachfrage an der Kasse ausge-händigt wird, wobei es einen guten Eindruck macht, wenn das Personal nicht auf Deutsch oder Englisch, son-dern auf Spanisch angeredet wird: „¿Hay Servicios?” bedeutet „Gibt es Toiletten?”.

Auch in öffentlichen Tiefgaragen und Parkhäusern finden sich immer saubere Toiletten.

Thomás, Catalina(1531–1574) Mallorcas einzige Heilige, 1627 durch Papst Urban 8. heiligge-sprochen, ist besonders in ihrer Heimatstadt Vallde-mossa als „La Beata“ sehr

präsent. Beigesetzt in der Kirche Santa Magdalena in Palma.

TomatenTomaten, roh oder gekocht, sind fes-ter Bestandteil der mallorquinischen Küche. „Sa tomàtiga de ramallet“ oder „Tomate de Ramallet“ ist eine auf Mallorca heimische Tomatenart, die im 16. Jahrhundert durch aus Südamerika zurückkehrende spani-sche Eroberer auf die Insel gelangt ist. Traditionell werden diese Toma-ten auf Mallorca an Schnüren aufge-fädelt und zum Trocknen aufgehängt. So sind sie länger haltbar.

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TorrentAuf Mallorca gibt es keine ständig Wasser führenden Flüsse oder Bäche. Torrents sind die trockenen Flussbet-

ten, die nach Regenfällen allerdings zu reißenden Sturzbächen werden können.

Tourismus20. Jh. Aufkeimender Tourismus, zu-nächst überwiegend vom eigenen Festland und aus Großbritannien, aber in den 20er- und 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts in wachsendem Umfang auch aus anderen Ländern.1903 Eröffnung von Palmas Gran Hotel, dem ersten Hotel der Insel1905 Gründung des „Fomento de Tu-rismo de Mallorca“, des mallorquini-schen Fremdenverkehrsverbandes1908 Der erste Reiseführer für Touris-ten wird veröffentlicht.1929 Nach nur einem Jahr Bauzeit wird das Hotel Formentor eröffnet.1950 Beginn der Charterflüge nach Mallorca. Die Insel hat 340.000 Ein-wohner.1956 Eröffnung des ersten Flugha-fens bei Son Bonet östlich von Palma. 1960 Beginn des Massentourismus. 636.764 Fluggäste1962 Am Flughafen werden fast eine Million Flugpassagiere registriert.1963 Der erste deutsche Ferienflieger landet auf Mallorca.1995 Beginn des eher negativen

Ballermann-Images für Mallorca. Zeitgleich fördert die Inselregierung den hochwertigen Tourismus sowie den Umbau von Fincas in Touristen-domizile.1997 Eröffnung des neuen Großflug-hafens Son Sant Joan 1998 Das Schengener Abkommen, das Grenz- und Passkontrollen inner-halb der EU entfallen lässt, wird auch für Reisen nach Mallorca umgesetzt.2001 21 Mill. Touristen besuchen Mallorca.2002 Einführung der umstrittenen Öko-Steuer „Ecotasa“, 20–30 % we-niger Besucher2003 Abschaffung der Ecotasa2010 Nach einem durchwachsenen Frühjahr sind bis zum September die Tourismuszahlen (plus 1,8 %) gegen-über dem Vorjahr deutlich gestiegen.2011 Neuer Buchungsrekord

TrachtenNoch vor 80–90 Jahren war es auf Mallorca üb-lich, sonntags die Volkstracht aus-zuführen. Heute

muss man das Glück haben, an einem Folklore- oder Pfarrfest teilzunehmen, um Frauen und Männer in Trachten sehen zu können.

Markant bei der Frauentracht sind die „redosillos“, die schulterlangen Spitzentücher, die das Gesicht völlig umschließen. Mitunter wird der Kopf noch mit einem Strohhut bedeckt.

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Bei der Männertracht ist die weite Pluderhose am auffälligsten, die mit einer Kordel gehalten wird.

TramuntanaDer kalte Wind kommt von Nord oder West und wird durch die nach ihm benannte Bergkette und die Felsen-küste im Nordwesten der Insel abge-schwächt. Auf seinem weiteren Weg kühlt er die Ebene Es Pla stark ab.

TranviaVom Bahnhofsvorplatz in Sóller startet seit 1913 die Tranvia, die 5 km lange Eisenbahnverbindung zwischen Sóller und dem Hafen. Das Bähnchen fährt mit höchstens 30 km/h durch Sóllers Straßen, über die stets belebten Placa de la Constituti-on, dann zwischen Häusern und Gär-ten hindurch, am Stadtbach entlang und weiter durch Zitronen- und Oran-genhaine bis an die Hafenmole von Port de Sóller. Zwar ist der Fahrpreis für eine Strecke mit 4 € (Einheimische zahlen weniger) recht teuer, doch die Bahnen sind, vor allem in den Som-mermonaten, stets voll besetzt. Viele Tagestouristen wollen sich das nostal-gische Fahrvergnügen nicht entgehen

lassen. In Spitzenzeiten fahren drei Züge mit jeweils vier Wagen unmittel-bar hintereinander und werden nach Eintreffen in Hafen von den Warten-den regelrecht gestürmt. Es gibt offe-ne und geschlossene Wagen.

Gegen den Protest einiger Anwoh-ner sind im Winter 2010/2011 die Schienen unmittelbar an der Bucht etwas mehr zur Straßenmitte verlegt worden, um die Bahn besser in die neu angelegte Promenade zu integ-rieren.

TrockenmauernTrockenmaue rn („tanques“ oder auch „marges“) sind Steinmauern, die ohne Mörtel oder Bindemittel

errichtet worden sind. Diese Kunst ist auf Mallorca seit vielen Jahrhunder-ten belegt. Trockenmauern bestehen aus dem auf Mallorca vorkommenden hochwertigen Kalkstein. Sie begren-zen Felder und Besitz oder säumen Straßen. Dabei durchziehen sie die Insel wie ein riesiges Netz. Heute ist die Fertigkeit der „Marger“ wieder ein Lehrberuf.

U

UmweltschutzNicht nur beim Touristenandrang, sondern auch im Umweltschutz ist Mallorca spitze. Nach dem aufkei-

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menden Massentourismus in den 1970er- und 1980er-Jahren waren die Umwelt- und Bausünden un-übersehbar. Hotels schossen wie Pil-ze aus dem Boden, Straßen wurden ausgebaut, Bauland erschlossen. Zu-dem verfügt Mallorca heute über 22 Golfplätze und 45 Jachthäfen. Viele Küstenorte haben ihre Idylle und Be-schaulichkeit für immer eingebüßt.

Seit 1973 haben Natur und Um-welt auf Mallorca im Umweltschutz-bund GOB eine Lobby. Die GOB (Grup Balear d’Ornitologia i Defensa de la Naturalesa) hat erreicht, dass für Inselregierung und Tourismusverant-wortliche das Thema Umweltschutz eine weitreichende Bedeutung erhal-ten hat.

Durch das Engagement der GOB räumte das spanische Militär die In-sel Cabrera, die heute Nationalpark ist. Sie verhinderte die Erschließung und Bebauung der Insel Dragonera und erreichte 1985, dass Albufera zum Nationalpark erklärt worden ist. Sie nimmt Einfluss auf alle die Landschaft und die Natur Mallorcas betreffenden Themen und investiert in den Schutz und die Erhaltung von Gebieten, um sie vor touristischen Großprojekten zu bewahren und nachhaltigen Tourismus zu fördern. Ein wichtiges Anliegen war und ist es, Mallorquiner und Touristen für Natur und Umwelt zu sensibilisieren.

Im Mai 2002 wurde von der da-maligen Regierung der Balearen die sogenannte Ecotasa eingeführt, eine

Ökosteuer von 1 € pro Übernachtung für Touristen. Dieses Geld sollte dem Umweltschutz zugute kommen. Ge-plant waren unter anderem der Bau von Müllentsorgungs- und Kläranla-gen. (-> Müll/-> Wasser). Die Nach-folgeregierung hat die Ecotasa ein Jahr später wieder abgeschafft und verfolgte Pläne (Verkleinerungen von Naturparks, Bau neuer Autobahnen), die sofort wieder die GOB in Aktion treten ließen, um der fortschreiten-den Zerstörung der Natur Einhalt zu gebieten, mit Erfolg.

Seit 2004 gibt die Balearenregie-rung die sogenannte „Tarjeta verde“ (Targeta verda, Grüne Karte) aus, mit der sich Mallorquiner und Touristen auf freiwilliger Basis am Umwelt-schutz beteiligen können. Sie ist zum Preis von 10 € in Postämtern, Hotels und Tourist-Informationen erhält-lich und hat eine Gültigkeit von 15 Tagen ab Kaufdatum. Mit der Karte erhält man Ermäßigungen in mehr als 900 Einrichtungen (Restaurants, Geschäfte, Museen, Verkehrsmittel, Parkplätze, Sportangebote etc.) sowie 15-Minuten-Gratistelefonate.www.balears-sostenible.com

Unesco WeltkulturerbeZum immateriellen Unesco Weltkul-turerbe gehört seit 2010 der -> Cant de Sibilla. Die 90 km lange Serra de Tramuntana wurde 2011 als „Weltna-turerbe der Unesco“ anerkannt.

V

VerkehrsdichtePalma hat die größte Verkehrsdichte aller spanischen Städte und rangiert sogar noch vor der asiatischen Metro-pole Singapur.

VerkehrsregelnAuf Mallorca gilt eine Höchstgeschwindig-keit von 50 km/h innerhalb geschlosse-ner Ortschaften, 90

km/h auf Landstraßen, 100 km/h auf Schnellstraßen und 120 km/h auf Au-tobahnen. Es herrscht Anschnallpflicht. Die Promillegrenze liegt bei 0,5 %.

Volkstanz-> Tänze

W

WachtürmeIm 15. und 16. Jahrhundert wur-de Mallorca immer wieder von Piraten heimgesucht, die komplette Siedlun-

gen plünderten und zerstörten. Als Frühwarnsystem wurde entlang der Küsten eine ganze Kette von Wach-türmen (Atalayas) errichtet, immer ein Turm in Sichtweite des nächsten, über die man mittels Feuer- oder Rauchzeichen alle warnen und den

bevorstehenden Überfall nach Pal-ma melden konnte. Die Türme waren mit zwei bis vier Mann besetzt, deren Aufgabe es war, nach feindlichen Schiffen Ausschau zu halten und ge-gebenenfalls Alarm zu schlagen. Es heißt, die Nachricht von dem bevor-stehenden Überfall auf Sóller habe nur neun Minuten gebraucht, um in Palma anzukommen.

Noch heute kann man einige dieser Türme sehen. Sie sind zum Teil restau-riert worden.

Zum Beispiel:Torre Picada, Port de SóllerTalaia de Ses Animes, BanyalbufarTalaia d’Albercutx, Port de PollencaTorre de Cap Blanc, LlucmajorTorre d’Andritxol, Port d’AndratxTorre des Morro, CapdeperaTorre de Moreia, Artà

WandernDas Wandern gehört auf Mallorca zwar zu den beliebtesten Urlaubsak-tivitäten, doch ist die Zahl der aktiven Wanderer im Vergleich zur Gesamt-zahl der Urlauber eher gering. Da-bei gibt es unzählige Möglichkeiten, sich die Natur zu Fuß zu erschließen: Spaziergänge, Bergtouren, Rund- und Streckenwanderungen. Bevorzugtes Wandergebiet ist die Serra Tramunta-na im Nordwesten der Insel mit ihrem zum Teil alpinen Charakter, unberühr-ter Natur, malerischen Ortschaften und mediterraner Landschaft. Auch in anderen Inselteilen gibt es Wan-

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dermöglichkeiten, doch nirgendwo anders ist das Wegenetz so dicht wie in den Bergen zwischen Andratx und Pollenca.

Viele Touren werden als geführte Touren angeboten, doch das indivi-duelle Wandern mit Wanderführer und -karte und/oder GPS-Gerät ist ebenfalls weit verbreitet. Seit ein paar Jahren begegnet man an Sonn- und Feiertagen auch zunehmend mehr Mallorquinern, die ihre Insel als Wan-derparadies wiederentdeckt haben.

Die Balearenregierung hat in den vergangenen Jahren viele bestehen-de Wanderstrecken ausgebaut und markiert, andere neu erschlossen. Der etwa 100 km lange Weitwander-weg „Ruta de Pedra en Sec“ (Route der Trockensteinmauern) durch das gesamte Tramuntana-Gebirge ist ein eindrucksvoller Beleg für dieses Enga-gement.

Dennoch lässt die Markierung vieler Wanderwege immer noch zu wünschen übrig. Dann dienen kleine Steinpyramiden und Farbmarkierun-gen als Orientierung.

Da 90 % der Fläche Mallorcas in privater Hand sind, laufen die Wan-derwege zwangsläufig über nicht öffentliches Gelände. Wo die Über-querung ohne Probleme gestattet ist, müssen einige Regeln beachtet werden: nichts ungefragt mitnehmen, nichts dalassen, alle Tore und Gatter unbedingt wieder hinter sich schlie-ßen. Schilder wie prohibido el paso (Durchgang verboten) oder Camino

Particular (Privatweg) sollten unbe-dingt ernst genommen werden, es sei denn, man möchte Bekanntschaft mit einer Hundemeute machen.

WappenAuf dem Wappen von Palma, einem auf der Spitze stehenden Quadrat un-ter einer Krone und dem Wappentier der Stadt, der Fledermaus, sind oben rechts und unten links eine Burg am Wasser mit einer Palme und oben links und unten rechts fünf gelbe und vier rote Streifen zu sehen.

WaschhäuserDie Nachrichten-zentrale eines je-den Ortes war das Waschhaus. Hier wurde nicht nur in fließendem Quell-

wasser die Wäsche gewaschen, son-dern auch Klatsch und Tratsch und Nachrichten ausgetauscht. Noch heu-te findet man in vielen Ortschaften Waschhäuser in erstaunlich gutem Zustand. Manche werden hin und wieder immer noch benutzt.

WasserMallorca hat ein ständiges Wasser-problem. Der Bedarf ist bei mehr als 860.000 Einwohnern und einem Viel-fachen an jährlichen Touristen groß. Mehr als 30 Millionen Kubikmeter (30 Milliarden Liter) Trinkwasser werden pro Jahr verbraucht, wobei ein großer Teil davon in maroden

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Leitungssystemen versickern soll. Es geht dabei um den Bedarf für die Landwirtschaft (mehr als die Hälf-te), die Industrie (1–2 %) und die Bewässerung von Golfplätzen (1 %) und nicht zuletzt das Wasser für die Bevölkerung (etwa 30 %).

Wo kommt das Wasser her? Die Bäche und Flüsse auf Mallorca führen nur nach Regenfällen mehr oder weniger viel Wasser. So ist auch die Füllhöhe der Speicherseen Gorg Blau und und Cuber von den Regen-fällen abhängig. Sie versorgen vor al-lem Palma mit Trinkwasser.

Die Quelle Font des Verger ist durch eine Wasserpipeline (Sa Cos-tera) mit Sóller verbunden und kann mit 140.000 Kubikmetern ein Viertel des Wasserbedarfs der Stadt decken.

Unterirdische Süßwasserseen in Höhlen (Kavernen) waren schon in früheren Zeiten für die Wasserversor-gung wichtig.

Bereits im 19. Jahrhundert wurde in den Schwemmlandebenen von Pal-ma, Campos und Alcúdia mit Wind-mühlen aus Tiefenbrunnen Süßwas-ser gefördert. Pro Umdrehung konnte eine Wassermühle knapp 25 Liter Grundwasser aus der Erde fördern, 480 Liter pro Minute. Noch heute be-stimmen ihre Blütenräder mit Lamel-len aus rot-weiß, rot-grün etc. bemal-

tem Holz oder Eisenblech prägen das Landschaftbild. Von den etwa 2.500 Wassermühlen (Stand 2003) sind heute nur noch wenige im Einsatz. Wo Motoren die Windkraft ersetzt haben, sieht man oft nur noch die Stümpfe mit oder ohne Flügelreste.

Den wesentlichsten Anteil an der Wasserversorgung der Insel nimmt die Meerwasserentsalzungsanlage in Palma ein. Durch sie können bis zu 80.000 Kubikmeter (80 Millionen Liter) Trinkwasser am Tag produziert werden.

Zwei weitere Meerwasserentsal-zungsanlagen in Alcúdia und Andratx sind ein Jahr nach ihrer Inbetriebnah-me bereits wieder stillgelegt worden, weil hier angeblich kein Bedarf für das aufbereitete Wasser besteht.

Bis in die 1970er-Jahre wurde Ab-wasser noch ungeklärt ins Mittelmeer geleitet. Mittlerweile gibt es über die Insel verteilt etwa 70 Kläranlagen. Da sie bisweilen an ihre Leistungsgrenze stießen, da mehr Wasser aufzuberei-ten war, als die Kapazität es zuließ, investierte die Regierung in Ausbau und Erweiterung der Anlagen. Die Wasserqualität an allen Stränden hat sich dadurch merklich verbessert.

WassersportMit 180 Stränden, 50 Kilometer Sandstrand auf 560 Küstenkilome-

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tern ist Mallorca ein Paradies für son-nenhungrige Badeurlauber. Während die Badesaison kaum vor Mitte Mai beginnt und Ende Oktober ausklingt, startet die Saison für die wichtigsten Wassersportarten Segeln, Windsur-fen und Tauchen bereits im März und endet Ende Oktober, in ausgespro-chenen Wassersportzentren auch bis November.

Surfen:Surfer sieht man in jeder größeren Bucht. Verleihstati-onen gibt es an al-len gut besuchten Stränden, meistens

können Anfängerkurse gleich vor Ort gebucht werden, zumindest erhält man die wichtigsten Grundkennt-nisse. Die großen Reiseveranstalter bieten an speziellen Surf-Basen ver-schiedene Kurse mit Möglichkeit zum Erwerb eines Surfscheins an.

Natürlich kann man auch sein eige-nes Surfboard mitbringen. Dies muss vor der Reise bei der jeweiligen Air-line angemeldet werden. Der Trans-port kostet pro Strecke ca. 50 €.www.mallorca-webguide.de

Segeln:Mallorca verfügt entlang seiner Küste über 45 Jachthäfen. Die größten sind in Palma, El Arenal,

Puerto Portals, Alcúdia, Port de Pol-lença, Port de Sóller und der Real Club Nautico de Palma. www.buscoamarre.com www.illesbalears.es

Wer ein Boot auf Mallorca zu char-tern beabsichtigt, muss mit etwa 1.500 € aufwärts pro Woche rech-nen. Der Preis ist abhängig von der Größe der Jacht, der Anzahl der Per-sonen und der Buchungszeit. Hinzu kommen noch die Liegegebühren, die erheblich höher sind als an Nord- und Ostsee.www.yacht-charter-mallorca.de www.marina-balear.de www.mallorcanautic.de

Wer vorhat, Mallorca mit einer Se-geljacht zu umrunden, muss dafür ein bis zwei Wochen einplanen.

Wo es Surfboards gibt, kann man oft auch Katamarane ausleihen. Das Angebot ist jedoch nicht ganz so weit verbreitet.

Segeln ist nicht nur für die Aktiven interessant. Auch der Spaziergänger entlang der Uferpromenaden gerät an-gesichts der ankernden Riesen-Jachten oft ins Staunen. Und wenn im Sommer mit internationaler Beteiligung die Regatten ausgetragen werden, an de-ren wichtigster, der „Copa des Rey de Vela“, auch Mitglieder des Königshau-ses teilnehmen, erwartet die Zuschau-er ein besonderes Schauspiel.

Schnorcheln:Ist eine Badeaktivität, die überall betrieben wird, wo felsige Küste, kie-

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siger Untergrund und klares Wasser zusammen auftre-ten. Taucherbril-len, Schnorchel und Schwimmflos-

sen können ohne Probleme in allen Küstenorten gekauft werden.

In den küstennahen Regionen sieht man Seeigel, Wasserpflanzen, Quallen und Fische in vielen Größen und Farben.

Tauchen:Zwar kann Mallor-ca weder mit der Arten- noch mit der Farbenvielfalt z.B. Ägyptens mit-halten, doch er-

freuen sich die Gewässer um die Insel für Taucher größter Beliebtheit.

Da neben den vorgelagerten Inseln Dragonera und Cabrera auch weitere Tauchreviere als Naturschutzgebiete ausgewiesen sind, können Unterwas-serflora und -fauna noch in ihrer Ar-tenvielfalt entdeckt werden.

Die besten Tauchgebiete liegen im Südwesten bei San Telmo und Port Andratx, im Nordosten bei Cala Raja-da, im Südosten bei den Höhlenkom-plexen und Cabrera im Süden. Ca-brera sollte früh vorgebucht werden, da es in der Saison nur zwei Tauch-schiffe pro Tag gibt.

Wer einfach nur einmal „Schnup-pertauchen“ möchte, ohne gleich ei-nen Tauchschein zu erwerben, findet

Angebote auf der unten angegebe-nen Website.

Für einen Tauchkurs sollte man vier bis sechs Tage und etwa 400 € einpla-nen. Man erlernt die Grundkenntnisse des Tauchens in Theorie und Praxis, was allerdings nicht automatisch für andere Tauchreviere qualifiziert.

Weiterführende Informationen über Tauchbasen auf Mallorca:www.tauchbasen.net

Weitere trendige Wassersportarten sind Jet Ski fahren, Seakayaking und Kitesurfen.

Informationen dazu gibt es auf www.sport-und-mallorca.de.

WeinSchon zu Zeiten der Römer hat man auf Mallorca Wein angebaut. Zentrum des Wei-nanbaus ist Binis-

salem. Im Laufe der Jahrhunderte wurden beachtliche Mengen gekel-tert, bis um 1900 die Reblaus nach Mallorca eingeschleppt worden ist, der fast alle Rebsorten zum Opfer fielen. Erst nachdem resistente Reben aus Amerika eingeführt wurden, ging es mit dem Anbau wieder aufwärts, wenn der Wein auch von minderer Qualität war. In den letzten 30 Jahren wurden wieder hochwertige Weine angebaut, man investierte in moder-nere Technologien und kann klar von einer Qualitätssteigerung sprechen. 2.300 Hektar sind heute Weinanbau-

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fläche mit einem Ertrag von 45.000 Hektolitern.

Wellness/SpaDas älteste Spa Mallorcas ist schon über zweitausend Jahre alt. Die ein-zigen Thermalquellen der Insel, die Banys de Sant Joan (Tel.: 0034-971-655016) zwischen Campos und Co-lonia de Sant Jordi, wurden von den Römern nach der Eroberung kurz vor der Geburt Christi entdeckt und ge-nutzt. Sie existieren noch heute als Thermalbad mit angeschlossenen Hotelzimmern. Die gesamte Anlage wurde vor Kurzem renoviert und ge-nügt jetzt auch höchsten Ansprüchen.

Darüber hinaus existieren mittler-weile etliche Fünf-Sterne-Hotels mit weitläufigen Wasserlandschaften, Saunen, Dampfbädern und umfang-reichen Wellness- und Kosmetikan-geboten. Star unter den Spas ist der 4.700 qm große Wellnessbereich des Hotels St. Regis Mardavall in Bendinat (www.mardavall-hotel.com, Tel.: 0034-971-606136).

Aber die Einrichtungen und Thera-pieangebote der Hotels Marriott Son Antem bei Llucmayor (www.mariott-hotel.com/pmigs, Tel.: 0034-971-129210) mit zwei Golfplätzen und Valparaiso Palace in Palma (www.grupotelvalparaiso.com, Tel.: 0034-971-401712) stehen dem kaum nach.

Neben den großen Luxusherbergen haben sich auch kleinere First Class Hotels beachtliche Spas zugelegt:

La Residencia in Deià Tel.: 0034-971-639 011www.hotellaresidencia.com

Hospes Maricel in Sant Agustí/Cala MayorTel.: 0034-971-707744www.hospes.com Reads bei Santa Maria Tel.: 0034-971-140261www.readshotel.com

***** Gran Hotel Son Net bei Puigpunyent Tel.: 0034-971-147000www.sonnet.es ***** Son Julia bei LlucmajorTel.: 0034-971-669700www.sonjulia.com

***** Gran Hotel Sóller Tel.: 0034-971-638686www.granhotelsoller.com

Auch immer mehr ****-Häuser und Landhotels verwöhnen ihre Gäste mit sprudelnden Whirlpools und ver-schiedenen buchbaren Anwendungen:

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Aimia in Port de Sóller Tel.: 0034-971-631200www.aimiahotel.com

Cala Santanyi Tel.: 0034-971-165505www.hotelcalasantanyi.com Eurotel Punta Rotja Tel.: 0034-971840380www.eurotelmallorca.com Landhotel Son Manera bei Montuiri Tel.: 0034-971-161530www.sonmanera.com

Amoixa Vell bei Manacor Tel.: 0034-971-846292www.sonamoixa.com

Petit Hotel Cas Comte in LlosetaTel.: 0034-971-873077 www.hotelcascomte.com

In der Saison 2011 existierten über 50 Beherbergungsbetriebe auf Mallor-ca mit eigenen Spa- und Wellnesspro-grammen. Wer gezielt nach bestimm-ten Spa-Aktivitäten, Anwendungen, Massagen, Behandlungen (z.B. gegen Rheuma) oder einschlägigen Therapi-en sucht und seine Unterkunft unter diesem Gesichtspunkt auswählen möchte, informiert sich am besten im Internet über die vorhandene Einrich-tung und Service-Palette der in Frage kommenden Unterkünfte. Die Vielfalt des Angebots ist erstaunlich. Es gibt nichts, was es nicht gibt: Aroma-, Bio-

resonanz-, Edelstein-, Farblicht-, Hot Stone, Magnetfeld-, Thalasso-, Ultra-schalltherapie u.v.a.m. Massagen je-der Art, Qigong, Reiki und Yoga sowie-so und für die totale Entspannung das Rosenblütenbad. Neben Einzelanwen-dungen und -behandlungen finden sich auch unterschiedlich gestrickte „Wohlfühlpakete“ von ganztägiger bis mehrwöchiger Dauer. Hilfreich für ei-nen Überblick über die Möglichkeiten an sich ist das Programmangebot des Spa- & Thalassozentrums Biomar in Sa Coma, www.proturbiomarspa.com.

Auch wer in einem Haus ohne Spa unterkommt, kann mittlerweile auf ein breit gefächertes Angebot zurückgrei-fen, sei es als externer Gast in einem der entsprechend ausgestatteten Hotels (z.B. im Mariott Son Antem und Valpa-raiso Palace gegen eine Tagespauscha-le) oder in den zahlreicher werdenden Day Spas. Diverse dieser Art, meist mit Fitness-Studio, öffneten in den letzten Jahren besonders in der Inselhaupt-stadt ihre Tore. Die größten sind:

S’Aigua Blava an der Avenida Picasso; www.saiguablava.com

Hidropolis in der Carrer Francesc Borja i Moll 22; www.hidropolis.com

Spa-Center Aquamar in der Carrer Fray Luis de Leon 5, Nähe Passeig Mallorca; www.aquamarcenter.com.

Auch in ihnen kann man für eine Pauschalgebühr zwanglos mehre-re Stunden oder den gesamten Tag verbringen. Für Anwendungen, Mas-sagen etc. und Verzehr zahlt man natürlich extra.

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schädliche Ablagerungen enthalten kann.

ZitronenDie Nachfrage nach Zitronen aus Spanien im Allgemeinen und Mallor-ca im Besonderen ist in den vergan-genen Jahren immer weiter gesunken. Noch vor 30 Jahren lag Spanien bei der Zitronen-Produktion in Europa ganz vorn. Im weltweiten Anbau ist Spanien auf Platz 5 zurückgefallen und liegt hinter Mexiko, Indien, dem Iran und Argentinien.

Mallorca hat im besten Zitrusjahr seiner Geschichte 830 Tonnen Sóller-Zitronen geerntet und exportierte sie bis nach Amerika. Durch massiven Anbau auch in anderen Teilen der In-sel und ausländische Konkurrenz kam es bald zu einer Überproduktion, was zu einem Preisverfall führte. Für die Zitrus-Bauern im Tal von Sóller hatte das schwerwiegende Folgen. Obwohl locker 1.000 Tonnen Zitronen pro Jahr geerntet wer-den könnten, belässt man es bei etwa ei-nem Viertel, der Rest verrottet. Der Zitronen-anbau auf den kleinen Terrassenfeldern ist sehr arbeitsintensiv. Qualität hat ihren Preis. Wie so oft ist die importierte Ware billiger.

Zungenstoff„Roba de llengues“, gewebte Stoffe mit Mustern aus langer mallorqui-nischer Tradition. Der Name kommt

durch die länglichen Muster zustan-de. Sie dienten als Wandverkleidung, Gardinen und Möbelbezüge. Die Firma Bujosa stellt diese Stoffe noch immer auf alten Webstühlen her.

Folgende Häuser werben neben den schon genannten Hotels mit Spa und Wellness: Camp de Mar: DorintIlletes : Melia de MarSon Servera : Pula SuitesPalma Castillo: Son VidaCala Rajada: Serrano PalaceCala Rajada: Port AdrianoPalma: TrypArta: Ca’n MoraguesCala Rajada: S’Entrador PlayaSa Coma: Sa Coma PlayaPorreres: Sa Bassa RotjaIlletes: LindnerPalma: PuroPalma: Los NaranjosSanta Ponsa: Jardin del SolPlatja de Muro: Parc NaturalBahia Grande: Hilton Sa Torrebei Puigpunyent Finca Es Ratxo Playa de Palma: Grupotel Playa

de Palma Spa & ResortMarratxi: Son Caulelles Can Picafort: Gran Vista

Wetter-> Reisezeit

WindeAuf Mallorca sind seit Jahrhunder-ten besondere Namen für die Winde überliefert, die das Wetter auf der Insel beeinflussen und für Fischer und Bauern eine große Rolle spielen. Die Namen der Winde wurden zum Teil auch auf die Inselregionen über-tragen. -> Tramuntana, Gregal, Llevant, Xa-

loc, Migjorn, Llebeig, Ponent und Me-stral (im Uhrzeigersinn).

Windmühlen-> Mühlen

Wochenmärkte-> Märkte

X

XalocDer Wind aus Süd-Südost ist ein Wind wie aus der Sauna: feucht im Sommer, klatschnass im Winter. Oft bringt er roten Saharasand aus Marokko mit.

XuetasNachfahren der Juden, die während der Inquisition gezwungen wurden, zu konvertieren und somit zum Chris-tentum überzutreten. Auf Mallorca le-ben schätzungsweise 15.000 Xuetas.

Z

Ziegen-> Bergziegen

ZisternenViele mallorquini-sche Häuser verfü-gen über Zisternen, in denen das Re-genwasser aufge-fangen wird. Als

Trinkwasser ist dieses Wasser allerdings nicht geeignet, da es gesundheits-

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Mallorca von A – Z

IMPRESSUM

Mallorca von A – Z Beileger zum ReiseBerater „Mallor-ca aktiv genießen“ von Hartmut Ihnenfeldt unter Mitarbeit von Edith Kölzer, Hans-R. Grundmann und Stephanie Eichler.

1. Auflage 2012

Lektorat Elisabeth PfurtschellerEndkorrektur Peter ReinertLayout Nicoline Felkl, Lutz Doyé

Verlag Reisewelt 50plus GmbH,Braunschweig

Druck Benatzky & Münsterman,Hannover

ISBN 978-3-942504-08-9

Dieser Beileger kann gesondert im Handel oder über reisebuch.de zum Preis von 4,90 € erworben werden. Bestellung per Mail oder im Internet.

E-Mail [email protected] www.reisewelt50plus.de

Baden-WürttembergVon Rolf Goetz460 Seiten, viele Stadtpläneund eine große FaltkarteIm Handel erhältlich.22,50 €

WellnessVon Elisabeth Gutzmann450 Seiten, Pläne zurOrientierung und Auswahlsowie eine große Faltkarte22,50 €

Deutsche OstseeküsteBarbara Reiter/ Michael Wistuba440 Seiten, Stadtpläne,große Faltkarte22,50 €

Weitere Titel der Reisewelt 50plus

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Fotos Umschlag: Ingo Meyer, Bernhard Janitschke (Titel), Ingo Meyer (U2), Hartmut Ihnenfeldt (U4)

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Der ReiseBerater

Neu bei der Reisewelt 50plus: Mallorca von A – Z

n Mallorca von A – Z bietet Ihnen auf 92 Seiten alles Wissens-werte, was Sie auf Ihrer Reise oder bei einem längeren Auf-enthalt auf der Sonneninsel an Informationen benötigen. Von Agrotourismo bis Zungenstoff – mehr Mallorca geht nicht!n Unsere ReiseBerater orientieren sich an den Interessen der Altersgruppe 50plus, enthalten aber ebenso viele Informationen und Tipps, die jedem Individualreisenden nützlich sein können, der mehr als Strand & Party im Sinn hat.

Unser Motto lautet „aktiv genießen“ – und damit meinen wir in erster Linie: Urlaub mit Niveau.

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