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Deutsch Lehrplanbezüge zu den zentral vorgegebenen Aufgaben Lesen Impressum ' VERA 2005 Projektgruppe: Petra Bittins, Sabine Drnhaus, Jana Gro Ophoff , Christiane Hermes, Ingmar Hosenfeld, Kevin Isaac, Sabine Klose, Gabi Langel-Carossa, Rainer Peek, Ulrike Potthoff, Thomas Reviol, Anke Schumacher, Elvira Waldmann, Christina Willert Herausgeber: Projekt VERA (Vergleichsarbeiten in der Grundschule) Universitt Koblenz - Landau Campus Landau Fortstrae 7 76829 Landau

Deutsch Lehrplanbezüge zu den zentral vorgegebenen Aufgaben · Deutsch (2004). Berlin: ... Allein unterwegs nach München 1.3 Am Ende fühlt sich Uli mit der ... 4.6 Die Kinder wollen

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Deutsch Lehrplanbezüge zu den zentral vorgegebenen

Aufgaben Lesen

Impressum © VERA 2005

Projektgruppe: Petra Bittins, Sabine Dörnhaus, Jana Groß Ophoff , Christiane Hermes, Ingmar Hosenfeld, Kevin Isaac, Sabine Klose, Gabi Langel-Carossa, Rainer Peek, Ulrike Potthoff, Thomas Reviol, Anke Schumacher, Elvira Waldmann, Christina Willert

Herausgeber: Projekt VERA (Vergleichsarbeiten in der Grundschule) Universität Koblenz - Landau Campus Landau Fortstraße 7 76829 Landau

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Vera 2005 � Deutsch Lehrplanbezüge

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Alle Rechte vorbehalten. Jegliche Verwertung dieses Druckwerks bedarf � soweit das Urheberrechtsgesetz nicht ausdrücklich Ausnahmen zulässt � der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Herausgebers.

Inhaltsverzeichnis Zum Aufbau des vorliegenden Dokuments 2 Inhaltsverzeichnis 2 A. Ausgewählte Aufgaben: Vera 2004 4 1 Text 1: Die Eisenbahn-Oma 4 2 Text 2: Fahrkarte 5 3 Text 4: Rheinsberger Kinderland 6 B. Lehrplanbezüge der VERA - Aufgaben 7 1 Berlin, Brandenburg, Bremen, Mecklenburg � Vorpommern 7 2 Lehrplanbezüge Nordrhein � Westfalen 9 3 Lehrplanbezüge Rheinland � Pfalz 11 4 Lehrplanbezüge Schleswig - Holstein 12

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Zum Aufbau des vorliegenden Dokuments Im vorliegenden Dokument werden für ausgewählte Beispielaufgaben aus dem Zentralteil der VERA - Deutschaufgaben 2004 die Lehrplanbezüge dargestellt. Die aufgeführten Aufgaben entsprechen den Beispielen in den �Erläuterungen zu den zentral vorgegebenen Deutsch - Aufgaben� (didaktische Erläuterungen). Bei der Lektüre der Lehrplanbezüge sollte unbedingt beachtet werden, dass die Anforderungen im Test teilweise - bewusst - so gesetzt sind, dass auch besonders leistungsstarke Schülerinnen und Schüler an ihre Grenzen kommen, ihre Potenziale also nach oben hin zeigen können. Von daher beziehen sich Aufgabenstellungen teilweise auch auf Unterrichtsgegenstände, die in die Klassenstufe 4 hineinragen. Zunächst werden die Beispielaufgaben aus den didaktischen Erläuterungen dargestellt und in Bezug auf die Vera - Fähigkeitsniveaus erläutert. Anschließend werden die Lehrplanbezüge dieser Aufgaben erörtert, und zwar jeweils für die bei VERA beteiligten Bundesländer. Die Länder Berlin, Brandenburg, Bremen und Mecklenburg - Vorpommern haben in einem länderübergreifenden Projekt gemeinsame Rahmenlehrpläne entwickelt und werden daher in einem gemeinsamen Abschnitt behandelt. Die Darstellung basiert auf folgenden Lehrplänen: Berlin, Brandenburg, Bremen und Mecklenburg - Vorpommern: Rahmenlehrplan Grundschule: Deutsch (2004). Berlin: Wissenschaft und Technik Verlag (Druckversion Brandenburg). Nordrhein - Westfalen: Richtlinien und Lehrpläne zur Erprobung für die Grundschule in Nordrhein - Westfalen (2003). Frechen: Ritterbach Verlag. Rheinland - Pfalz: Rahmenplan Grundschule: Allgemeine Grundlegung (2002. Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend (Hrsg.), Mainz. www.grundschule.bildung-rp.de Rahmenplan Grundschule: Teilrahmenplan Deutsch (2005. Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend (Hrsg.), Mainz. www.grundschule.bildung-rp.de Schleswig - Holstein: Lehrplan Grundschule. Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur (Hrsg.), Kiel 1997 - http://lehrplan.lernnetz.de/ Weitere Informationen zu den Lehrplänen der einzelnen Länder können über den Deutschen Bildungsserver (http://www.bildungsserver.de ) aufgerufen werden.

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A. Ausgewählte Aufgaben: Vera 2005

1 Text 1: Die Eisenbahn-Oma Bei dem Kurztext �Eisenbahn-Oma� handelt es sich um einen kontinuierlichen, fiktionalen Text, der durch die Bildbotschaft am unteren rechten Rand erweitert wird. Lesetexte dieser Art mit illustrierenden oder die Textbotschaft erweiternden Bildern und Zeichnungen begegnen Kindern häufig in authentischer Kinderliteratur oder in Schulbüchern.

Aufgabentext �Schnell! Der Zug hält nicht lange. Mach schnell!�, drängt die Mutter, als der Zug steht. Uli und seine Mutter steigen in den Wagen. Sie gehen drinnen den Gang entlang. Sie schauen in die Abteile. Im ersten Abteil sitzt eine alte Frau. �Die sieht nett aus�, flüstert die Mutter Uli zu. �Wollen wir die fragen?� �Nein�, flüstert Uli zurück. �Nicht zu so einer alten Frau. Das ist doch langweilig!� Im zweiten Abteil sitzt ein Mann. Er raucht Zigarre und liest Zeitung. �Da drinnen stinkt es mir zu sehr nach Rauch�, sagt Uli. Im nächsten Abteil sitzen ein junger Mann und eine junge Frau. �Die sehen nett aus�, flüstert Uli. Die Mutter öffnet die Abteiltür. �Entschuldigung! Fahren Sie vielleicht nach München?�, fragt sie. �Nein, wir fahren nur bis Ulm�, antwortet die junge Frau. �Wir gehen schnell zum ersten Abteil!�, ruft die Mutter und rennt zurück. �Gleich fährt der Zug ab!� Uli hastet hinter seiner Mutter her. Die Mutter hat die Tür schon geöffnet. Sie fragt die alte Frau: �Entschuldigung, fahren Sie vielleicht nach München?� �Ja, wieso?� Die Mutter bringt Uli ins Abteil. �Er fährt auch nach München. Er wird abgeholt.�

1.1 Welche Überschriften passen zu dieser Geschichte? Kreuze alle richtigen Antworten an.

Eine einsame Fahrt nach Ulm Die Eisenbahnoma Mutter will verreisen Allein unterwegs nach München

1.3 Am Ende fühlt sich Uli mit der alten Frau wohl. Woran kannst du das erkennen? Begründe deine Antwort.

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2 Text 2: Fahrkarte Bei der Fahrkarte handelt es sich um einen authentischen, diskontinuierlichen Sachtext, der zum Teil tabellarisch angelegt ist und grafische Elemente enthält. Texte dieser Art begegnen Kindern u.a. im Sach- und Mathematikunterricht und im Alltag.

Aufgabentext

Aufgabenbeispiele

2.1 Könnte dies die Fahrkarte der alten Dame aus Text 1 sein, die mit Uli in einem Abteil reiste? Kreuze die richtige Antwort an.

Ja, denn es ist eine Fahrkarte für einen Erwachsenen. Nein, dies ist eine Hin- und Rückfahrkarte. Ja, denn die alte Dame fährt mit der Bahn. Nein, diese Fahrkarte gilt für eine Fahrt nach Frankfurt (Main) und zurück.

2.2 Schau dir die Fahrkarte genau an. Wo beginnt die Reise? Kreuze die richtige Antwort an.

in Kiel in Frankfurt in Bochum in Hamburg in Köln

Auch der Text 3 (�Kids on Tour�) ist ein authentischer, hier allerdings kontinuierlicher Sachtext. Als Zeit-schriftenbeitrag und durch seinen Bezug zum Thema �Reisen� (insbesondere von Kindern) weist er prakti-sche Relevanz für die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler auf. Die Überschrift �Kids on Tour� ent-spricht einem authentischen Angebot der deutschen Bahn, gehört zum alltäglichen Sprachgebrauch von Kindern und wurde daher unverändert belassen.

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3 Text 4: Rheinsberger Kinderland Diese Katalogseite schafft eine weitere Brücke zur realen Lebenswelt der Kinder. Der Text �Rheinsberger Kinderland� bietet die Gelegenheit/Möglichkeit mit den entsprechenden Leseaufgaben zielgerichtet zu recherchieren, wichtige Informationen zu entnehmen und durch die begründete Auswahl bzw. Wertung von Informationen den Lebensweltbezug herzustellen.

Aufgabentext

Die 12 Mädchen und 14 Jungen einer 4. Klasse planen eine Klassenfahrt. Sie haben sich deshalb im Internet über Angebote und Preise informiert und zwei Katalogseiten vom �Rheinsberger Kinderland� ausgedruckt. Nun schauen sie sich die Seiten genau an.

Aufgabenbeispiele

4.6 Die Kinder wollen auf ihrer Klassenfahrt auch etwas über Tiere erfahren. Suche dazu zwei Angebote aus dem Text.

4.7 Du möchtest noch mehr über das �Rheinsberger Kinderland� erfahren. Stelle eine Frage, die dir die Katalogseiten nicht beantworten.

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B. Lehrplanbezüge der VERA - Aufgaben

1 Berlin, Brandenburg, Bremen, Mecklenburg – Vorpommern1 Der Erwerb grundlegender Bildung sichert die Fähigkeit zum weiterführenden und selbstmotivierten Lernen innerhalb und außerhalb der Schule. Grundlegende Bildung zielt auf die Bewältigung und Gestaltung von Lebenssituationen. Sie wird durch die lebensweltbezogene Auseinandersetzung mit den Inhalten der Fächer im Unterricht sowie in der Gestaltung des Schullebens realisiert. Die Schülerinnen und Schüler lernen, sich mit sich selbst und der sie umgebenden Welt und den gesellschaftlichen Schlüsselproblemen auseinander zu setzen (Seite 8). Die von den Schülerinnen und Schülern zu entwickelnden Kompetenzen werden in den Rahmenlehrplänen der verschiedenen Fächer der Grundschule differenziert fachbezogen beschrieben. Aus dem vernetzten Zusammenwirken dieser Kompetenzen entwickelt sich die Handlungskompetenz, die von Schülerinnen und Schülern am Ende der Grundschulzeit erwartet wird (Seite 9). Problemorientierte Aufgaben sind so angelegt, dass Schülerinnen und Schüler zur kreativen Bearbeitung angeregt und verschiedene Kompetenzen gefördert werden. Sie zielen sowohl auf das Verständnis von Zusammenhängen als auch auf sachbezogenes, logisches, zielorientiertes Arbeiten. Unterricht in der Grundschule ist mehr als das Lernen im Fach. Anknüpfend an das Weltverstehen der Schülerinnen und Schüler gehören auch fachübergreifender und fächerverbindender Unterricht dazu (Seite 12). Schülerinnen und Schüler nehmen die sie umgebende Wirklichkeit nicht nach Schulfächern gegliedert, sondern aus verschiedenen Perspektiven und als komplexes Phänomen wahr (Seite 13).

Lesen

Es wird von einem weiten Textbegriff ausgegangen. Dieser schließt literarische Texte ebenso wie Sach- und Gebrauchstexte ein. Er bezieht sich auf Texte in Printmedien, audiovisuellen und digitalen Medien und berücksichtigt kontinuierliche und nicht kontinuierliche Texte (Seite 28). Durch Impulse, die zum kreativen, spielerischen, produktiven und handelnden Umgang mit Texten herausfordern, bilden die Schülerinnen und Schüler eigene Wege zu Texten aus (Seite 28). In diesem Zusammenhang ist es eine grundlegende Aufgabe des Deutschunterrichts, die bewusste Anwendung wichtiger Lesestrategien auszubilden, die als Basis für das gesamte Lernen notwendig sind (Seite 28). Lesen in funktionalen Zusammenhängen, unterstützt durch eine vielfältige Aufgabenkultur, macht es den Schülerinnen und Schülern möglich, sich neue Inhalte und Zusammenhänge zu erschließen (Seite 28). Sie kennen verschiedene Lernstrategien, Arbeitstechniken (und Übungsmethoden) und wählen für sie günstige Verfahren aus (Seite 28). Hohe Aufmerksamkeit wird der Förderung von Lesefertigkeiten gewidmet. Der Unterricht knüpft an das außerschulische Leseverhalten der Schülerinnen und Schüler an und nutzt Leseinteressen als Lernressourcen. Zur Entwicklung der Lesesicherheit gehören der bewusste Erwerb von Lesestrategien und deren Automatisierung. (Seite 24) Lesestrategien ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern selbständig Informationen aus Texten zu entnehmen. Ausgehend davon lernen sie Kerngedanken und Zusammenhänge in Texten zu erkennen, Schlussfolgerungen zu ziehen und Konsequenzen zu beschreiben. (Seite 28) Die Schülerinnen und Schüler bringen außerschulische Medienerfahrungen in die Schule mit und der Deutschunterricht knüpft mit seinem Angebot daran an. Dieses Angebot geht aber im Sinne systematischen Lernens über die vorhandene Alltagserfahrung der Kinder hinaus. Es eröffnet neue Verwendungsmöglichkeiten von Medien und leitet die Kinder zum kritischen Reflektieren über Mediengebrauch und über Medieninhalte an. Beim Gebrauch von Medien lernen sie wichtige Gestaltungs- und Präsentationsmöglichkeiten kennen. (Seite 23)

1 Die Angabe der Seitenzahlen bezieht sich auf die Druckversion des Rahmenlehrplanes für das Land Brandenburg. Daraus können

geringfügige Abweichungen in den Seitenangaben für Mecklenburg-Vorpommern und Bremen hervorgehen.

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Inhalte für die Jahrgangstufe 3/4:

Leseinteressen entwickeln

• Vorstellungsbilder zu Lesetexten ausdrücken

Textverständnis entwickeln

• produktiv mit Texten umgehen • verschiedene Textsorten kennen und unterscheiden • Textaufbau erfassen • Textinhalt mit Alltagswissen vergleichen und verbinden • zentrale Aussagen und Informationen ermitteln und wiedergeben • Zusammenhänge erfassen und mit Textstellen belegen • Schlussfolgerungen ziehen, reflektieren und begründen • zu Texten begründet Stellung nehmen

Lesetechniken und -strategien ausbilden

• Texte sinngebend lesen • verschiedene Leseweisen kennen und anwenden (selektives, orientierendes, globales Lesen) • Lesestrategien als Hilfe zum Textverständnis anwenden

Medien nutzen

• Medienerfahrungen reflektieren • Merkmale und Wirkung von Medien vergleichen • in verschiedenen Medien themenorientiert nach Informationen suchen (Suchhilfen und -techniken,

Recherchen)

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2 Lehrplanbezüge Nordrhein – Westfalen Die nordrhein-westfälischen Richtlinien und Lehrpläne zur Erprobung für die Grundschule skizzieren zu Beginn allgemein die Aufgaben des Faches Deutsch, von denen zunächst Textpassagen zitiert werden, die eine unmittelbare Verbindung zu den in VERA thematisierten Testbereichen bzw. Testaufgaben aufweisen.2 �Die Aufgaben des Deutschunterrichts in der Grundschule beziehen sich auf: - die alltägliche Verständigung - das Erlernen des Lesens und Schreibens - soziales und demokratisches Handeln - sprachliche Kreativität - den reflektierten Umgang mit Sprache. Die schriftsprachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten des Lesens und Schreibens bilden die Grundlage für jedes weitere Lernen in der Grundschule und darüber hinaus. Die Fähigkeiten und Fertigkeiten zur alltäglichen Verständigung im schriftlichen Sprachgebrauch werden aufgegriffen und weiterentwickelt. Die fachsprachlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten werden von Schulbeginn an gefördert und ausgebaut. Dies betrifft die angemessene sprachliche Auseinandersetzung mit Ereignissen und Sachverhalten in Wort und Schrift sowie die Fähigkeiten und Fertigkeiten, aus Texten und Medien Informationen zu entnehmen, sie zu deuten und zu reflektieren� (Seite 29f.).

Lesen

Thema: Reisen 1. Die Eisenbahnoma 2. Fahrkarte 3. Kids on tour 4. Rheinsberger Kinderland

In den Texten der Vergleichsarbeit 2005 werden folgende Aspekte aus den Richtlinien und Lehrplänen des Landes NRW für die Grundschule berücksichtigt:

Die Leseaufgaben aus der Vergleichsarbeit VerA 2005 beziehen sich in den nordrhein-westfälischen Richtlinien und Lehrplänen zur Erprobung auf den Bereich Umgang mit Texten und Medien. Für die Bearbeitung der Leseaufgaben in der Vergleichsarbeit sind folgende Aufgabenschwerpunkte von Bedeutung:

• Informierendes Lesen • Interpretieren • Nutzen von Lesestrategien

Bezogen auf die Unterrichtsgegenstände der Klassen 1 und 2

• Informierendes Lesen: einem Text einfache Informationen entnehmen, kurze Anweisungen verstehen und danach handeln,

• Nutzen von Lesestrategien: zeilenübergreifend lesen, Textstellen finden

2 Die durch Fettschrift besonders hervorgehobenen Passagen zeigen besondere VERA-Zusammenhänge auf. Die Heraushebungen

sind in den Richtlinien und Lehrplänen so nicht gegeben.

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Bezogen auf die Unterrichtsgegenstände der Klassen 3 und 4: • Informierenden Lesen: Anforderungen verstehen und danach handeln; in Texten Informationen

finden • Interpretieren: zu Handlungen, Personen Stellung nehmen • Nutzen von Lesestrategien: genau lesen

Verbindliche Anforderungen In den verbindlichen Anforderungen am Ende der Klasse 2 zum Umgang mit Texten und Medien sind die Bezüge zu den Standards wie folgt benannt:

• Eine schriftliche gegebene Arbeitsanweisung verstehen und ausführen • Kurze altersgemäße Texte still oder mitflüsternd erlesen und textbezogene Fragen zum Inhalt

beantworten (S.45) Verbindliche Anforderung am Ende der Klasse 4 sind:

• Die Schülerinnen und Schüler finden in Texten gezielt Informationen und können sie zusammenfassend wiedergeben.

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3 Lehrplanbezüge Rheinland – Pfalz Der Rahmenplan geht von einem erweiterten Bildungsbegriff aus. Er formuliert Ziele für alle Bereiche des Lehrens und Lernens. Er knüpft an die vielfältigen Erfahrungen der Kinder an und stellt die Lösung bedeutsamer Fragen in den Mittelpunkt. Dabei wird das Entdecken und Beziehungstiften des einzelnen Kindes gezielt herausgefordert. Ziel des Grundschulunterrichts ist es, Neugier und Lernfreude zu erhalten und Weiterlernen anzuregen, damit Wissens- und Kompetenzerweiterung ermöglicht werden. Die Grundschule vermittelt anschluss- und anwendungsfähiges Wissen:

• Anschlussfähiges Wissen ermöglicht vertikalen Lerntransfer: Es ist für das spätere schulische und außerschulische Lernen bedeutsam und wird so zur Basis lebensbegleitenden Lernens.

• Anwendungsfähiges Wissen ermöglicht einen horizontalen Lerntransfer: Es lässt sich auf andere Sachverhalte und Erfahrungsfelder übertragen (s. Allgemeine Grundlegung, Seite 8 ff.).

Der Deutschunterricht und die übrigen Lernbereiche und Fächer der Grundschule sind aufs Engste verbunden. Jeder Unterricht ist ungeachtet seiner spezifischen Zielstellung immer auch Sprachunterricht. Sprachunterricht ist immer auch sach- und problemzugewandter Unterricht. Der Deutschunterricht nimmt die Inhalte anderer Lernbereiche auf (etwa: Textaufgaben, sachunterrichtliche Darstellungen etc.) und führt sie unter dem Aspekt sprachlicher Durchdringung fort (s. Teilrahmenplan Deutsch, Seite 10). Über das Erlernen der Lesetechnik hinaus muss Lesekompetenz im Sinne von �reading literacy� entwickelt werden: Die Informationsentnahme aus Texten, das Nachschlagen, das Zusammenfassen, Gliedern und die inhaltliche Wiedergabe sind wesentliche Fähigkeiten zum Wissenserwerb in allen Lernbereichen (s. Teilrahmenplan Deutsch, Seite 11). Die im Teilrahmenplan dargestellten Standards für die einzelnen Teilbereiche des Faches Deutsch beziehen sich auf die Bildungsstandards der Kultusministerkonferenz. Ausführungen zu den Standards in Bezug auf die einzelnen VERA - Aufgaben werden daher im Folgenden nicht noch einmal wiedergegeben. Sie sind bereits in den didaktischen Überlegungen enthalten: http://vera-server.uni-landau.de/vera/download/Didaktische_Ueberlegungen_Deutsch.pdf

Lesen

Über das Erlernen der Lesetechnik hinaus muss Lesekompetenz im Sinne von �reading literacy� entwickelt werden: Die Informationsentnahme aus Texten, das Nachschlagen, das Zusammenfassen, Gliedern und die inhaltliche Wiedergabe sind wesentliche Fähigkeiten zum Wissenserwerb in allen Lernbereichen (s. Teilrahmenplan Deutsch, Seite 11).

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4 Lehrplanbezüge Schleswig – Holstein3 Grundbildung Im Lehrplan wird ein Konzept von Grundbildung entfaltet, das allen Schülerinnen und Schülern dazu verhelfen soll, − die Vielfalt der natürlichen und gesellschaftlichen Wirklichkeit, in der sie leben, differenziert

wahrzunehmen, zu empfinden und zu beurteilen − das Eigene zu schätzen, das Fremde anzuerkennen und sich mit anderen darüber verständigen zu

können − Wege verantwortbaren Handelns zu finden und dabei mit anderen zusammenzuwirken − der eigenen Erfahrung zu folgen, kritisch zu urteilen, Informationen sinnvoll zu nutzen − eigene Ausdrucksmöglichkeiten zu entwickeln und gestaltend umzusetzen − Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und die eigene Persönlichkeit zu entwickeln − Lernen als Teil des Lebens zu begreifen. Grundbildung ist in diesem Sinne handlungsorientiert, lebensweltgebunden und erkenntnisgeleitet. Ihr Ziel ist es, alle zur Mitwirkung an den gemeinsamen Aufgaben in Schule, Beruf und Gesellschaft zu befähigen. In dieses Konzept eingeschlossen ist ein Verständnis von Grundbildung als vielseitiger Bildung in allen Dimensionen menschlicher Interessen und Möglichkeiten. Danach ist es Ziel von Grundbildung, allen zur Entfaltung ihrer geistigen, seelischen und körperlichen Fähigkeiten, ihrer individuellen Begabungen und Neigungen zu verhelfen. (Seite 7) Im Mittelpunkt des Unterrichts stehen Themen, die den Unterricht auf notwendige Fragestellungen konzentrieren. Solche Themen haben sinnstiftende und ordnende Funktion und bilden auf diese Weise Lernzusammenhänge. Diese Zusammenhänge ergeben sich aus − den Erfahrungen und Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler (Lebensweltbezug) − den durch das Konzept der Grundbildung bezeichneten Aufgaben (Bezug zur Grundbildung) − dem fachlichen Bemühen um Wissen, Können und Erkenntnis (Fachbezug). (Seite 12) Deutschunterricht Der Deutschunterricht leistet seinen Beitrag zur grundlegenden Bildung, indem er die sprachlich-kommunikative Handlungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler von ihrer vorschulischen Erfahrung aus weiterentwickelt. Er dient der Entwicklung, Erweiterung und Differenzierung der Ausdrucks- und Kommunikationsfähigkeit, des Sprachbewusstseins, der ästhetischen Kompetenz, des historischen Bewusstseins sowie des Selbst- und Weltverständnisses der Schülerinnen und Schüler. Dies geschieht durch sprachliches Handeln und Auseinandersetzung mit Sprache in all ihren Erscheinungsformen und mit Texten und Medien aller Art. Der Deutschunterricht trägt dazu bei, dass die Schülerinnen und Schüler sich in ihrer literarisch-kulturellen und medial vermittelten Umwelt auskennen und an ihr teilhaben. Die im Deutschunterricht erworbenen Fähigkeiten, Fertigkeiten Kenntnisse, Einsichten und Verhaltensweisen bereiten die Schülerinnen und Schüler darauf vor, sich in der Welt zu orientieren und weiterzubilden; sie tragen zu Selbständigkeit und Verantwortungsbereitschaft, Flexibilität, Kreativität und Kooperations-bereitschaft bei. (Seite 53)

3 Auszüge aus dem Lehrplan Grundschule. Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur (Hrsg.), Kiel 1997

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Lesen Der Beitrag des Faches Deutsch zur grundlegenden Bildung erwächst aus den spezifischen Lerngegenständen des Deutschunterrichts (Sprache, Texte, Kontexte). Der Auseinandersetzung mit Texten liegt ein weiter Textbegriff zu Grunde. Erfasst werden sowohl 1. literarische / fiktionale Texte (mündlich, schriftlich, in audiovisueller Präsentation: erzählende Texte,

lyrische Texte, dialogische Texte; Hörspiel, Film) wie auch 2. Sach- und Gebrauchstexte (mündlich, schriftlich, in audiovisueller Präsentation: Gebrauchsanweisung,

Werbung, Kinderlexikon, Wörterbuch, Sachbuch ...). (vgl. Seite 51) Die Lerngegenstände sind darüber hinaus entsprechend den sprachlich-kommunikativen Basisfähigkeiten �Hören/Zuhören�, �Sprechen�, �Sehen�, �Lesen�, �Schreiben� geordnet. Die Grundlage für die selbstständige Teilnahme an der Schriftkultur besteht durch die Fähigkeit, Bild- und Schriftzeichen zu sehen, zu lesen und zu verstehen. Das genaue Wahrnehmen der Schriftzeichen, ihrer Verbindungen und Bedeutungen ist eine Voraussetzung für den erfolgreichen Leselernprozess; bei zweisprachig aufwachsenden Kindern, die schon in der Muttersprache alphabetisiert wurden, wird auf die kontrastive Unterscheidung der sprachlichen Zeichen in der Muttersprache sowie in der Zweitsprache Deutsch geachtet. Auch nach dem Abschluss dieser Phase bleiben die Genauigkeit der Identifikation der Zeichen und die Vergrößerung des Zeichenrepertoires Ziele des Deutschunterrichts. Lesen und Sehen als bewusste sinnliche Wahrnehmungen sollen regelmäßig und bewusst geübt werden. Damit das Lesen selbstverständliche Lern- und Lebenspraxis wird, müssen Voraussetzungen geschaffen werden, die es als lohnend, lustvoll und gewinnbringend erfahren lassen. Das Bewusstmachen von Leseweisen (z. B. Lesen als Genuss und zur Unterhaltung, Lesen als Erfassen von Sachverhalten und zur Wissenserweiterung, Lesen als Erkenntnis von Sinnzusammenhängen) kann den Schülerinnen und Schülern helfen, ihre Fähigkeiten situationsgerecht anzuwenden. Überprüfung und Training der Lesegeschwindigkeit und Lesetechniken sind ebenso notwendig wie die Aneignung von Strategien zum Erfassen, zum Verarbeiten und zum Behalten von Textinhalten. Gespräche mit Eltern, der Erfahrungsaustausch unter Schülerinnen und Schülern über Leseerlebnisse, freie Zugänge zu Büchern, Einbeziehung von Lesungen und Gesprächen mit Autorinnen und Autoren können dazu beitragen, die Lesemotivation als Voraussetzung für eine gelingende Leseerziehung zu fördern. (vgl. Seite 56) Die Übersichten der Klassenstufen 1/2 sowie 3 und 4 beschreiben u.a. zur Basisfähigkeit Lesen diejenigen Basisfähigkeiten, deren Erwerb die Grundlage für eine erfolgreiche Weiterarbeit in der jeweils folgenden Klassenstufe bildet. Insbesondere die Übersicht der Klassenstufe 4 beschreibt die Qualifikationen, an die die weiterführenden allgemein bildenden Schulen anknüpfen können. Der Inhalt der Übersichten ist verbindlich. (Seite 61) Auszüge aus den Übersichten

Klasse 1/2 Erzählende Texte � Entwicklungsgemäße erzählende Texte (z. B. Bilderbuch, Kinderbuch, Märchen, Comic) auch aus anderen Kulturen und Sprachen kennen lernen − Zuhören können − Erzähltes, Vorgelesenes und Gelesenes wiedergeben, darüber sprechen − Die Rolle von Personen und Tieren, die Bedeutung von Ort und Zeit wahrnehmen − Gelesenes, Erzähltes spielen, ergänzen, umformen Sach- und Gebrauchstexte � Funktion von Sach- und Gebrauchstexten in Sprachverwendungssituationen kennen lernen − Mit Texten/Informationen umgehen, Informationen aufnehmen und geben − Unterschiedliche Sach- und Gebrauchstexte kennen lernen (z. B. Kinderlexikon, Sachbuch, Wörterbuch,

Kindermagazin, Spielanleitung) − Sich selbst kundig machen − Sach- und Gebrauchstexte zu einem Thema zusammentragen. (Seite 63f)

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Klasse 3 u. a. Erzählende Texte � Entwicklungsgemäße erzählende Texte kennen lernen � Die Lesetechnik erweitern � Das Sinnverständnis erweitern � Texte bewerten, eigene Erfahrungen einbringen, durch Nachfragen das Verständnis vertiefen � Inhalte klären: Wörter, Wendungen, Verschlüsselungen, Ort, Zeit, Handlungsträger, Überschrift,

Illustrationen � Darstellungsmittel untersuchen � Aussageabsicht und Wirkung erkennen: Texte wiederherstellen, analog gestalten, verändern, in andere

Medien umsetzen, erfinden, aufführen � Verfasser und Adressaten identifizieren Sach- und Gebrauchstexte � Die Funktion von Sach- und Gebrauchstexten in Sprachverwendungssituationen kennen lernen � Verschiedenartige Sach- und Informationstexte kennen und nutzen � Informationen und Appelle aufnehmen und formulieren � Informationen und Appelle gliedern � Sachtexte zusammentragen, erschließen und präsentieren (Seite 66f) Klasse 4 u. a. Erzählende Texte � Entwicklungsgemäße erzählende Texte kennen lernen (Kinderbuch, Märchen, Sage, Fabel, Comic, Film,

Hörspiel) � Das Sinnverständnis erweitern � Texte inhaltlich, sprachlich und ästhetisch erfassen � Verfasser und Adressaten benennen � Persönliche und dargestellte Wirklichkeit in Beziehung zueinander setzen Sach- und Gebrauchstexte � Grundlegende Unterschiede zwischen literarischen und Sach- und Gebrauchstexten kennen lernen � Die Funktion von Sach- und Gebrauchstexten kennen lernen � Verschiedenartige Sach- und Gebrauchstexte kennen lernen (z. B. Kinderlexikon, Sachbuch,

Gebrauchsanweisung, Spielanleitung, Kindermagazin, Zeitschrift, Plakat, Werbemittel, Brief) � Einfache Erschließungstechniken anwenden � Einfache Lese- und Verständnishilfen anwenden � Inhaltsverzeichnisse nutzen � Informationen entnehmen � Anliegen und Aufmachung appellativer Texte erkennen (Seite 70f)