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WIR BAUEN . . . AUF SIE
B A U O R D E NHilfseinsätze mit Herz
Juni 2015 – 55. Jahrgang – Nr. 2
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«Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg.»(Laozi, 571 v. Chr. – 531 v. Chr.)
In dieser Ausgabe wollen wir uns vorwiegend der Bildung in Südindien widmen. Durch den Ausbau einer Schule können wir
vielen Jugendlichen ein besseres Leben ermöglichen!
Einen Einzahlungsschein finden Sie auf der Seite 7.
Liebe Leserin,
lieber Leser
Indien ist ein Land der grossen Gegensätze – enormer
Reichtum liegt dicht neben extremer Armut, purer
Luxus neben elendlichem Slum. Vor einer Weile habe
ich einen Beitrag gesehen, der zwei indische Kinder-
zimmer im Detail präsentierte. Das eine war riesig,
voller Glitzer in Pink, mit Himmelbett und vielen Spielsachen und
einem grossen Kleiderschrank voll von bestickten, schillernden Klei-
dern. Das kleine Mädchen, das dort sein Zuhause hat, geht auf eine
teure Privatschule und geniesst alle Annehmlichkeiten eines Luxusle-
bens. In diesem Beitrag wurde ebenfalls das Leben eines elfjährigen
Knaben gezeigt, welcher jeden Tag mit der Armut kämpft. Er wohnt in
Dharavi (Mumbai), Asiens grösstem Slum überhaupt. Die Menschen dort
haben kein sauberes Wasser, leben ohne Müllabfuhr und ohne Strom.
Dieser kleine Junge haust in einer drei Quadratmeter grossen Hütte mit
seiner vierköpfigen Familie. Ein alter Teppich auf dem harten Boden
stellt das Bett für Eltern und Kinder dar. Sein gesamtes Hab und Gut
passt in einen einfachen Plastikbeutel. Dennoch hat er grosses Glück,
da er eine öffentliche Schule besuchen kann. Sein grösster Traum wäre
es Arzt zu werden. Die Schule lehrt allerdings nur Grundlagen, auf
einen Studienplatz hat dieser Bub also so gut wie keine Chancen.
Genau aus diesem Grund unterstützen wir in dieser Ausgabe eine Schule
in Indien (siehe Seite 4 und 5), welche arme Studenten unterrichtet
und fördert. Nur durch solche Institutionen haben Kinder, wie der
oben beschriebene Junge aus dem Slum, eine Chance, eine Zukunft auf-
bauen zu können. Setzen wir uns also ein Ziel, ein Ziel gemeinsam
gegen die Armut zu kämpfen, gemeinsam Gutes zu tun! Vielleicht können
so die ärmsten Kinder überhaupt einmal in ihrem Leben erfahren, was
ein kleiner Reichtum bedeutet ...
Herzlichst
Magdalena Mattle-Frei
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Grosser Ansturm Es reisen Studenten aus ganz Kerala an, egal welcher Religion diese angehören. Katholi-ken, Hindus, Muslime leben zusammen. Jede Konfession ist willkommen.
Die FinanzenAlle Studenten müssen ihren Aufenthalt bezahlen. Die Zahlungen reichen gerade für die Zinsdeckung.
Das neue ProjektNun möchte das Kloster Erweiterungen vornehmen. Weitere Schlaf-, Ess- und Toilettenräume sollen gebaut werden. Der Speisesaal muss auf 350 Plätze erweitert werden. Ebenfalls ist ein Bau von Studierräumen geplant. Der gegen-wärtige Raum ist nur mit einem Asbest-dach versehen.
Treffen mit Abt John Kurichianil vom St. Tho-mas-Benedictine-Kloster im Kloster Einsiedeln
Der neue BauDas Kloster plant einen dreistöckigen Bau. Jeder Stock hat drei grosse Schlafsäle mit Toiletten und Duschen. Jeder Stock wird 47 Betten haben. Die Kosten belau-fen sich für das gesamte Projekt auf ca. 300 000 Euro.
In Kappadu, Kerala, setzt sich das St. Thomas-Benedictine-Kloster für viele jungen Menschen ein. Durch den Bau einer Schule wird der Schritt in eine bessere Zukunft ermöglicht!
St.-Thomas-Benedictine-Kloster und seine ProjekteDas St.-Thomas Benedictine Kloster wurde von 3 Mönchen 1988 gegründet. Sie haben die Schule St. Antony’s Higher Secondary School errichtet, welche eine der besten Schulen in Südindien darstellt. Diese Schule befindet sich in Kappadu, Kerala. Kerala ist ein Bundesstaat an der Malabarküste im Südwesten von Indien mit etwa 35 Millio-nen Einwohnern. Die Region weist eine der höchsten Arbeitslosenraten Indiens auf. Ein paar Jahre nach der Errichtung der Schule konnte das Kloster ebenfalls eine Schule mit Internat übernehmen. 1998 konnten 21 Studenten aufgenommen wer-den. Der Schulbetrieb vergrösserte sich fast explosionshaft, also benötigte das Kloster neue Bauten. Schliesslich beherbergte die Schule 275 Studenten.
Bildung für Kappadu, KeralaMenschen den Start in eine bessere Zukunft ermöglichen
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Das DilemmaDas Kloster sollte bis Ende Juni 2015 zusätz-liche 150 Schüler aufnehmen, hat aber weder das entsprechende Einkommen noch die entsprechende Infrastruktur. Aus die-sem Grund benötigen die Mönche drin-gend Geld. Es ist besonders wichtig, dass
Indische Studenten beim Spielen
in Bildung investiert wird. Nur so können Menschen in Indien eine bessere Zukunft aufbauen. Vielleicht haben Sie noch ein paar Franken übrig, um dieses Projekt zu unterstützen. Die Menschen in Südindien werden Ihnen dies nie vergessen!
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Auch in diesem Frühling fand die alljährliche Hauptversammlung statt. Erneut wurde von beeindruckenden Einsätzen und zukunftsweisenden Projekten berichtet. Nach wie vor werden Leistungen im Aus- wie im Inland erbracht.
WidnauDer Tag der Hauptversammlung begann mit einem freudigen Ereignis: in Buchs konnten neuwertige Schulbänke und Tische abgeholt werden. Diese sind für eine Schule in Rumänien bestimmt. Eben-falls konnte eine riesige Menge Schweizer Schokolade entgegengenommen werden, auch diese Spende ist für ein Projekt bestimmt.
Viele Teile der Welt leiden an Hunger, Wasser und Bildungsmangel Dass der Hunger in weiten Teilen der Erde vielseitig und riesig ist, davon wurde aus verschiedenen Projekten berichtet. Saube-
res Wasser sei das Beste gegen Kinder-krankheiten, die beste Medizin, sind sich Martin Frei und Placide Ponzo, Pfarrer im vorarlbergischen Batschuns, einig.
Im letzten Jahr fand ein Baulager in Rumä-nien statt. Das Haus für Mutter und Kind in der Slowakei sei eröffnet worden, und was alles an der Schule in Feshi, DR Kongo, gelernt werden kann, davon berichtete Pfarrer Ponzo. Der Staat leiste sehr wenig für die Bevölkerung und dies hänge mit der Ausbeutungsmentalität zusammen. Riesige Regionen seien in seiner Heimat ohne Schule und das vorgestellte Schulprojekt leiste gewaltlosen Widerstand gegen Aus-beutung und Unterdrückung. Mit dem Schulprojekt werde den Menschen eine menschenwürdige Zukunft geboten. Wer eine Zukunft im eigenen Land sehe, flüchte nicht, so der Pfarrer. Seine Ausführungen untermalte er mit beeindruckenden Bildern aus seiner Heimat.
Hauptversammlung Schweizer BauordenGemeinsam etwas bewirken
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schen gerne Freude bereiten, sind beim Schweizer Bauorden herzlich willkom-men. Vor allem fleissige StudentInnen und SchülerInnen im Bereich Bauindus-trie, erfahrene Pensionierte und Hand-werker sind bei den einzelnen Projekten hilfreich. Aus diesem Grund sind wir immer auf der Suche nach Helferinnen und Helfern, die ihre Kräfte für die Armen einsetzen.
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann melden Sie sich doch umgehend bei uns. Wir freuen uns sehr, wenn wir wieder viele Menschen für diese Arbeitseinsätze gewinnen können! So leisten Sie Hilfe vor Ort und arme Menschen können von Ihren Erfahrungen und Tugenden vieles für eine bessere Zukunft mitnehmen!
Baulager – jede Hilfe zählt!Mit gemeinsamen Kräften zum Ziel
Der Schweizer Bauorden ist eine Hilfsorganisation, deren Ziel es ist, durch Spenden und direkte Arbeits-einsätze den in- und ausländischen Bedürftigen Hoffnung und Unterstüt-zung zu geben. Gerade für Baulager werden deshalb aktive Hilfskräfte gesucht!
Jedes Jahr organisiert der Bauorden Som-merbaulager mit grossem Zweck. Die internationalen Gruppen werden gegen Reisen, Kost und Logis Kinderheime, Spitäler, Pfarreien, Heime für Menschen in Not renovieren oder bei deren Aufbau eine zwei- bis dreiwöchige Hilfe leisten. Engagierte Personen, die bereit sind, eine andere Kultur in ihren Ferien haut-nah kennen zu lernen und anderen Men-
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Der suchende SeglerEine Geschichte über die Suche nach dem Glück
und pustete und gab ihm seine Richtung ohne Abweichung vor. Nach einigen Tagen beständigen Segelns sah der Segler in der Ferne plötzlich wieder Land. Und er beschloss, sein Boot direkt darauf zuzu-steuern.
Als er näher kam, konnte er seinen Augen kaum trauen: Welch ein wunderschöner Ort, an den ihn der Wind diesmal getragen hatte!
Der Segler legte sofort im Hafen an und ging an Land. Er war überwältigt, denn die-ser Ort war noch viel schöner, als er zuerst geglaubt hatte … Die Gebäude waren von strahlender Schönheit und gleichzeitig sehr gemütlich und einladend. Die Menschen hier lachten viel und waren auch sehr freundlich zu ihm. Das Wetter war hervor-ragend. Und das leckere Essen erst … Hier würde es sich gut für einige Zeit aushalten lassen, denn dieser Ort war ein kleines Paradies auf Erden!
Der Segler blieb einige Tage an diesem Ort. So lange, bis er eines Morgens aufwachte und plötzlich innerlich sehr unruhig war.
Er hörte wieder diese innere Stimme, die ihm immerzu so viele Fragen stellte: «Willst du etwa hierbleiben? Ist das hier das, wonach du suchst? Dort draussen gibt es noch so viele unentdeckte Orte, könnte es nicht noch einen geben, der noch besser zu dir passt? Wäre es jetzt nicht evtl. mal an der Zeit, deine Suche fortzusetzen? …»
Der Segler dachte sehr viel über diese Fra-gen nach, aber er fand keine richtige Ant-wort darauf, denn er wusste eben nicht, wonach er suchte. Er konnte diese innere
Es war einmal ein Segler, der gerade sein Boot fertig machte, um hinaus aufs Meer zu segeln. Der Segler war auf der Suche, er wusste allerdings noch nicht so recht wonach. Er wusste nur, wenn er gefunden hätte, wonach er sucht, dann würde er es schon merken. Also wollte er einfach los-segeln und schauen, wohin ihn der Wind treibt.
Da ging am Kai ein Kaufmann vorbei und fragte den Segler: «Wohin geht die Reise?»
Der Segler lächelte und antwortete: «Ich weiss es noch nicht. Mal schauen, wohin der Wind mich trägt.»
Der Kaufmann schaute nachdenklich, so als wollte er etwas sagen. Doch er ging langsam weiter und sagte dann im Vorbei-gehen leise vor sich hin: «Für einen Segler, der seinen Zielhafen nicht kennt, ist kein Wind der richtige.»
Der Segler hörte diese Worte. Und er stockte, denn er musste darüber nachden-ken, was der Kaufmann da gerade gesagt hatte.Er hielt kurz inne und dachte nach: Hm ja, da steckt schon etwas Wahres drin. Doch ich lasse mich vom Wind tragen, weil ich etwas suche, und ich weiss ja nicht wo. Deshalb will ich einfach nur die Welt ken-nenlernen und möglichst viel sehen und erfahren. Also stimmt genau das Gegenteil von dem, was der Kaufmann sagte: Jeder Wind ist mir recht!
Und dieser Gedanke beruhigte den Segler wieder. Also löste der Segler die Leinen und brachte sein Boot hinaus aufs Meer.Diesmal hatte er Glück: Der Wind pustete
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Ich war auf der Suche dort draussen. Und meine Suche glich der Suche nach einem «Etwas» im Heuhaufen. Ich wusste nicht, ob es die Nadel war, der Knopf oder doch der Faden … So folgte ich segelnd jedem Wind, in der Hoffnung, das Leben würde mir darauf schon eine Antwort geben. Ich glaubte, wenn ich finden würde, wonach ich suchte, dann wüsste ich es schon …Doch so war es nicht. Die ganze Zeit gab es nichts und niemanden, der mir je hätte eine Antwort darauf geben können. Meine Fra-gen liessen mich einfach nie los, weil ich meine Suche falsch angegangen bin. Und nun bin ich alt …Bevor du auch nach Antworten dort draus-sen auf dem Meer suchst, suche erst nach Antworten in dir selbst. Wer bist du? Was möchtest du? Wie soll der Ort sein, an dem du endlich glücklich bist? Erst wenn du weisst, wer du bist und was du willst, erst dann wirst du auch wissen, wann du auf deiner Suche fündig geworden bist.»
Der Segler schaute weit aufs Meer hinaus. Er schloss seine Augen und atmete einen tiefen Zug salziger Luft ein.
Dann griff er nach der Leine und band den Knoten wieder zu.
«Wer nicht weiss, wo er hin will, braucht sich auch nicht zu wundern, wenn er nir-gends ankommt.»
Stimme und ihre Fragen aber auch nicht ignorieren. Und so entschloss er sich, sein Boot am nächsten Tag wieder startklar zu machen.
Als er am nächsten Morgen begann, sein Boot mit Vorräten zu beladen, sah er einen alten Mann herunter in den Hafen kom-men, direkt auf das Boot zu. Dieser fragte den Segler unvermittelt: «Was machst du da?»
Der Segler griff nach der Leine, um noch den letzten Knoten zu lösen. Er antwortete nebenbei: «Ich steche wieder in See und habe mein Boot dafür vorbereitet.»
Der alte Mann überlegte kurz und fragte dann: «Hat es dir hier nicht gefallen?»
Und der Segler sagte: «Doch! … Sehr sogar!» Dann fragte er: «Warum willst du dann fort?»
Der Segler hielt kurz inne. Dann antwortete er: «Ich bin auf der Suche … Ich weiss zwar noch nicht genau wonach, doch ich hoffe, dass mir das Leben darauf irgendwann eine Antwort gibt, wenn ich lossegle. Deshalb muss ich weiter.»
Der alte Mann meinte darauf: «Ich war einst so wie du … Auch auf der Suche. Ich habe endlose Jahre auf dem Meer verbracht und dabei habe ich die ganze Welt gesehen, wirklich die ganze Welt. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, irgendwo dort draus- sen liegen die Antworten verborgen… Ich habe mir geschworen, falls ich je einen Seg-ler treffen sollte, der so ist, wie ich einst war, dann werde ich ihm berichten, was ich auf dem Meer gelernt habe:
Vierteljährlich erscheinende Zeitschrift des Schweizer Bauorden Post adresse: Sekretariat Bauorden, Heidener-strasse 12, 9450 Altstätten, Maria Köppel, Tel./Fax 071 755 16 71Öffnungszeiten: Mo / Mi / Fr 8.30 – 10.30 h, www.bauorden.ch, E-Mail: [email protected], Postkonto 90-1093-6Redaktion: Magdalena Mattle-Frei, 9443 Widnau, Tel. 071 720 08 28, E-Mail: [email protected]: Galledia AG, Berneck Fr. 5.00/Jahresabo
AZB 9450 AltstättenZEITSCHRIFT «LIEBE BAUT»
«Das wahre Glück im Leben, das sind die kleinen Sonnenstrahlen, die uns jeden Tag auf den Weg fallen.»