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914 & 2~[.BAYERet M. : Androgene und oestrogene Aktivi~t im Urh~ bei ovariek~omiert~n Frauen Klinische Wochenschri~t Die androgene und oestrogene Aktivit~it im Urin bei ovariektomierten Frauen mit Mammacarcinom Volt J. l~I. BAY~, G. G~ss~w~ und H. B~v~ Aus der Chirurgischen Universit~tsklinik und Poliklinik Bonn (nirektor: Prof. Dr. reed. A. G?dTGI~lgA~N) und dem Physiologisch-chemischen Institut der Universit~t Bonn (Direktor: Prof. Dr. reed., Dr. Ing. W. DII~SOHI~I~) Naeh Kastration gesehleehtsreifer Frauen nimmt die Ausseheidung der Oestrogene im Uri~ wesentlieh ab; sie sehwindet jedoeh nieht vollst~.ndig ~, ~, ~, s~, ~0 Berdits unmittelbar naeh dem Eingriff lassen sieh weiterhin Oestrogene in individuell sehwankenden Mengen naehweisen ~, ~. Die Zunahme dieser extra- ovariellen Oestrogene infolge yon Stress 1, ~, ~, ~t und auf exogenes ACTI~ ~, ~, % s~, ss, ~, ~ sowie ihre Ver- minderung unter Zufuhr yon Cortison und seinen Derivaten e, a,n,z~ denten auf die Nebennierenrinde (NNR) als ihre Quelle him Die Frage, ob die menseh- liehe NNR selbst 0estrogene zu bilden vermag, oder ob sie, nut Vorstufen liefert, die dann an anderer Stelle des Organismus zu Oestrogenen umgewandelt werden, ist bisher nieht entsehieden ~e. Die Oestrogen- Befunde unmittelbar nach Entfernung der Ovarien lassen vermuten, dag die adrenalen (direkt oder indirekt aus der NNI~ stammenden) Oestrogene bereits vorher vorhanden sind ~ und einen bestimmten Anteil an der gesamten Oestrogen-Produktion ausmachen; ibre kompensatorisehe Bildung, die man Irfiher ange- nolnmen hatte, ist unwahrseheinlieh. Von seiten der I-Iypophyse werden die adrenalen 0estrogene aus= schlieglieh vom ACTH gesteuert, wghrend dem LIt und dem FSI-I in dieser Beziehung keine Wirkung z u k o m m t s, ~, ~s, s~ Der Effekt der Oestrogene auf das ~iammaeareinom ist versebieden. Bei Frauen vor der Menopause wird das Waehstum in einem Teil der F~lle gef6rdert, in dem anderen Teil bleibt es unbeeinflugt (oestrogen- abhangige und oestrogen-unabh£ngige Tumoren). Die gelegentlieh naeh Ovariektomie beobachtete Ver- seh!eehterung des Zustandes weist darauf hin, dag die ovariellen Oestrogene das Fortsehreiten des Careinoms unter Umstanden ~ aueh zu hemmen vermSgen. Bei Frauen in der Postmenopause stellen die Oestrogene ein wirksames Mittel in der Palliativbehandhmg in- operabter bzw. metastasierender Brustdrfisenkrebse dar. Was die adrenalen Oestrogene betrifft, so sehreiben ihnen die meisten Autoren ebenfalls einen stimulieren- den Einflul] auf das Wachstum des Mammaeareinoms in einem Tell der Falle zu. Diese Auffassung ist jedoeh ledig]ieh eine Annahme, die sieh bei dem Naehweis restlieher Oestrogene naeh Ovariektomie sozusagen als selbstverstandlieh anbot. Sie taBt sich jedoeh dureh die objektiven l~emissionen naeh beiderseitiger Adre- nalektomie -- in etw~ 40% der F~lle is, ~ -- nicht beweisen. Friihere experimentelle Untersuehungen weisen auf einen wesentliehen unspezifisehen Faktor im Wirkungsmechanismus der Adrenalektomie bin; Hv¢~s selbst ~s hat in seinen ersten Arbeiten fiber die Adrenalektomie bei mensehliehem Brustdrfisen- krebs darauf aufmerksam gemaeht. Bei der Frage der Bedeutung der adrenalen Oestro- gene iiir die mensehliehe Brustdrfise und ihre Krebse wurden die yon der 1~1~ gleiehzeitig gebitdeten Androgene bisher kaum beriieksiehtigt. Unter ge- wissen Bedingungen, im wesentliehen wohl abh£ngig yon der Menge und der Relation, wirken Androgene und Oestrogene an der Brustdi'fise antagonistiseh (vgl.24, 44, 45). Bei Frauen in natiMicher Postmeno- pause und nach Kastration bildet sich das Brustdrfisen- gewebe mit dem Wegfall der ovariellen Oestrogene u.nd Gestagene zurfiek; die Dauer des Involutionsvorganges ist individuell versehieden nnd vielfaeh ungleiehm/igig. Andererseits werden his in clas hohe Alter Prolifera- tionen des Driisenepithets mad mitu~ter noeh eine umsehriebene Lappehensekretion beobaehtet ~1, sg. Das Uberwiegen adrenaler Androgene bei Frauen in der Postmenopause deutet sieh dutch das nieht seltene Auftreten eines Itirsutismus und einer gewissen Ver- mgnnlietmng an. Ob die Androgene der NNI~ an der Regression der Brustdi'fise dieser Frauen beteiligt sind, ist nieht bekannt. Am eindrueksvollsten zeigt sieh die antagonistisehe Wirkung adrenaler Androgene und adrenaler 0estrogene bei virilisierenden Krankheits- prozessen der NNI~. Beim angeborenen adrenogeni- tMen Syndrom (AGS), das stets mit einer tIyperplasie der NN~ verbunden ist, werden gleichzeitig mit den Androgenen aueh vermehrt Oestrogene gebildet ~, 2s, ss, sa, 47, 4s, 4s Ihre Wirkung wird dutch die Androgene unterdriiclct, die Brustdrfise bildet sieh nieht aus. Nur seltene Ausnahmen sind bekannt s. Auch bei rein virilisierenden NNR-Tumoren wurde wiederholt eine erhShte Oestrogenausseheidung naehgewiesen 19, 25, 26, 29, s0; Oestrogeneffekte wurden dagegen vermigt bzw. sehwanden, soiern gesebleehtsreife Frauen yon der Gesehwulst betroffen waren. Nut vereinzelt war bei Kindern neben den Vermannliehungserseheinungen gleiehzeitig eine )/~ammahypertrophie aufgetreten (vgl.S). Naeh den genannten Beobaehtungen halten wit es ffir zweifelhaft, dab bei Frauen in natfirlieher und in kfinstlieher Menopause die adrenalen Oestrogene bei den stets vorhandenen Androgenen der NNI~ am Brustdrfisengewebe zur Entfaltung gelangen. Voraus- setzung wfi,re eine Relation der beiden Hormone zu- gunsten der Oestrogene. Um der L6sung des Problems naherzukommen, haben wir zungehst bei vier brustkrebskranken Frauen, die naeh Ablatio mammae ovariektomiert worden waren, die androgene uud oestrogene Aktivitgt im Urin biologisch bestimmt trod das Verhiiltnis der bei- den Aktiviti~en zueinander mit jenem bei einer Pa- tientin mit angeborenem AGS vergliehen. Ferner w-arde bei si~mtliehen Patienten die Reaktion auf Zufuhr yon ACTIt gepr/ift und f/Jr die Oestrogene das Verhgltnis zwisehen ehemiseher und biologiseher Bestimmung ermittelt. Im folgenden teilen wir unsere Ergebnisse mit. Methodil~ Patientinnen. Bei den vier Frauen mit Mammacarcinom war die befallene Brust nach I%OTT]~ ablatiert worden. Vor der Ovariektomie bestunden regelm~gige Cyclen. AnlaB zur Kastration war der metas&atische BefM1 der Achsellymph- knoten. Zur Zeit der vorliegenden Untersuchungen war ein Anhalt fiir ein t~ezidiv oder ~fir eine Fernmetastasiertmg nich~ gegeben. Zwei Patientinnen (Fall 1 und 2) sind jedoch lS/a bzw. 2J ahre spgter a~n einer diffusen Krebsuussa~ ge- storben.

Die androgene und oestrogene Aktivität im Urin bei ovariektomierten Frauen mit Mammacarcinom

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914 & 2~[. BAYER et M. : Androgene und oestrogene Aktivi~t im Urh~ bei ovariek~omiert~n Frauen Klinische Wochenschri~t

Die a n d r o g e n e u n d o e s t r o g e n e Akt iv i t~ i t i m U r i n be i o v a r i e k t o m i e r t e n F r a u e n m i t M a m m a c a r c i n o m

V o l t

J. l~I. BAY~, G. G~ss~w~ und H. B ~ v ~ Aus der Chirurgischen Universit~tsklinik und Poliklinik Bonn (n i rektor : Prof. Dr. reed. A. G?dTGI~lgA~N) und dem Physiologisch-chemischen Inst i tut der

Universit~t Bonn (Direktor: Prof. Dr. reed., Dr. Ing. W. DII~SOHI~I~)

Naeh Kast ra t ion gesehleehtsreifer Frauen nimmt die Ausseheidung der Oestrogene im Uri~ wesentlieh ab; sie sehwindet jedoeh nieht vollst~.ndig ~, ~, ~, s~, ~0 Berdits unmit te lbar naeh dem Eingriff lassen sieh weiterhin Oestrogene in individuell sehwankenden Mengen naehweisen ~, ~. Die Zunahme dieser extra- ovariellen Oestrogene infolge yon Stress 1, ~, ~, ~t und auf exogenes ACTI~ ~, ~, % s~, ss, ~, ~ sowie ihre Ver- minderung unter Zufuhr yon Cortison und seinen Derivaten e, a,n,z~ denten auf die Nebennierenrinde (NNR) als ihre Quelle him Die Frage, ob die menseh- liehe N N R selbst 0estrogene zu bilden vermag, oder ob sie, nut Vorstufen liefert, die dann an anderer Stelle des Organismus zu Oestrogenen umgewandelt werden, ist bisher nieht entsehieden ~e. Die Oestrogen- Befunde unmit te lbar nach Entfernung der Ovarien lassen vermuten, dag die adrenalen (direkt oder indirekt aus der NNI~ stammenden) Oestrogene bereits vorher vorhanden sind ~ und einen best immten Anteil an der gesamten Oestrogen-Produktion ausmachen; ibre kompensatorisehe Bildung, die man Irfiher ange- nolnmen hatte, ist unwahrseheinlieh. Von seiten der I-Iypophyse werden die adrenalen 0estrogene aus= schlieglieh vom ACTH gesteuert, wghrend dem L I t und dem FSI-I in dieser Beziehung keine Wirkung zukommt s, ~, ~s, s~

Der Effekt der Oestrogene auf das ~iammaeareinom ist versebieden. Bei Frauen vor der Menopause wird das Waehstum in einem Teil der F~lle gef6rdert, in dem anderen Teil bleibt es unbeeinflugt (oestrogen- abhangige und oestrogen-unabh£ngige Tumoren). Die gelegentlieh naeh Ovariektomie beobachtete Ver- seh!eehterung des Zustandes weist darauf hin, dag die ovariellen Oestrogene das Fortsehreiten des Careinoms unter Umstanden ~ aueh zu hemmen vermSgen. Bei Frauen in der Postmenopause stellen die Oestrogene ein wirksames Mittel in der Pal l iat ivbehandhmg in- operabter bzw. metastasierender Brustdrfisenkrebse dar.

Was die adrenalen Oestrogene betrifft, so sehreiben ihnen die meisten Autoren ebenfalls einen stimulieren- den Einflul] auf das Wachstum des Mammaeareinoms in einem Tell der Falle zu. Diese Auffassung ist jedoeh ledig]ieh eine Annahme, die sieh bei dem Naehweis restlieher Oestrogene naeh Ovariektomie sozusagen als selbstverstandlieh anbot. Sie taBt sich jedoeh dureh die objektiven l~emissionen naeh beiderseitiger Adre- nalektomie - - in etw~ 40% der F~lle is, ~ - - nicht beweisen. Friihere experimentelle Untersuehungen weisen auf einen wesentliehen unspezifisehen Faktor im Wirkungsmechanismus der Adrenalektomie bin; H v ¢ ~ s selbst ~s ha t in seinen ersten Arbeiten fiber die Adrenalektomie bei mensehliehem Brustdrfisen- krebs darauf aufmerksam gemaeht.

Bei der Frage der Bedeutung der adrenalen Oestro- gene iiir die mensehliehe Brustdrfise und ihre Krebse wurden die yon der 1~1~ gleiehzeitig gebitdeten Androgene bisher kaum beriieksiehtigt. Unter ge- wissen Bedingungen, im wesentliehen wohl abh£ngig

yon der Menge und d e r Relation, wirken Androgene und Oestrogene an der Brustdi'fise antagonistiseh (vgl.24, 44, 45). Bei Frauen in natiMicher Postmeno- pause und nach Kastration bildet sich das Brustdrfisen- gewebe mit dem Wegfall der ovariellen Oestrogene u.nd Gestagene zurfiek; die Dauer des Involutionsvorganges ist individuell versehieden nnd vielfaeh ungleiehm/igig. Andererseits werden his in clas hohe Alter Prolifera- tionen des Driisenepithets mad mitu~ter noeh eine umsehriebene Lappehensekretion beobaehtet ~1, sg. Das Uberwiegen adrenaler Androgene bei Frauen in der Postmenopause deutet sieh dutch das nieht seltene Auftreten eines It irsutismus und einer gewissen Ver- mgnnlietmng an. Ob die Androgene der NNI~ an der Regression der Brustdi'fise dieser Frauen beteiligt sind, ist nieht bekannt. Am eindrueksvollsten zeigt sieh die antagonistisehe Wirkung adrenaler Androgene und adrenaler 0estrogene bei virilisierenden Krankheits- prozessen der NNI~. Beim angeborenen adrenogeni- tMen Syndrom (AGS), das stets mit einer tIyperplasie der N N ~ verbunden ist, werden gleichzeitig mit den Androgenen aueh vermehrt Oestrogene gebildet ~, 2s, ss, sa, 47, 4s, 4s Ihre Wirkung wird dutch die Androgene unterdriiclct, die Brustdrfise bildet sieh nieht aus. Nur seltene Ausnahmen sind bekannt s. Auch bei rein virilisierenden NNR-Tumoren wurde wiederholt eine erhShte Oestrogenausseheidung naehgewiesen 19, 25, 26, 29, s0; Oestrogeneffekte wurden dagegen vermigt bzw. sehwanden, soiern gesebleehtsreife Frauen yon der Gesehwulst betroffen waren. Nut vereinzelt war bei Kindern neben den Vermannliehungserseheinungen gleiehzeitig eine )/~ammahypertrophie aufgetreten (vgl.S). Naeh den genannten Beobaehtungen halten wit es ffir zweifelhaft, dab bei Frauen in natfirlieher und in kfinstlieher Menopause die adrenalen Oestrogene bei den stets vorhandenen Androgenen der NNI~ am Brustdrfisengewebe zur Entfal tung gelangen. Voraus- setzung wfi,re eine Relation der beiden Hormone zu- gunsten der Oestrogene.

Um der L6sung des Problems naherzukommen, haben wir zungehst bei vier brustkrebskranken Frauen, die naeh Ablatio mammae ovariektomiert worden waren, die androgene uud oestrogene Aktivi tgt im Urin biologisch best immt trod das Verhiiltnis der bei- den Aktivit i~en zueinander mi t jenem bei einer Pa- t ientin mi t angeborenem AGS vergliehen. Ferner w-arde bei si~mtliehen Patienten die Reaktion auf Zufuhr yon ACTIt gepr/ift und f/Jr die Oestrogene das Verhgltnis zwisehen ehemiseher und biologiseher Best immung ermittelt . I m folgenden teilen wir unsere Ergebnisse mit.

Methodil~ Patientinnen. Bei den vier Frauen mit Mammacarcinom

war die befallene Brust nach I%OTT]~ ablatiert worden. Vor der Ovariektomie bestunden regelm~gige Cyclen. AnlaB zur Kastration war der metas&atische BefM1 der Achsellymph- knoten. Zur Zeit der vorliegenden Untersuchungen war ein Anhalt fiir ein t~ezidiv oder ~fir eine Fernmetastasiertmg nich~ gegeben. Zwei Patientinnen (Fall 1 und 2) sind jedoch lS/a bzw. 2J ahre spgter a~n einer diffusen Krebsuussa~ ge- storben.

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Jg. 39, Heft 17 J. ~V[. BAYER et al. : Androgene und oestrogene Aktivit~t im Urin bei ovariektomierten Frauen 915 1. September 1961

Bei der Patientin mit dem angeborenen adrenogenitMen Syndrom (AGS) hatten wit im Alter yon vier Jahren (M/~rz 1953) eine 8/a-Resektion der Nebenniere vorgenommen (vgl. BAYg~ u. S~I]mELHOFSS). Der einzige Effekt war eine dutch II.indeninsuffizienz bedingte Waehstumsverz6gerung tiir die Dauer yon einem halbert Jahr. Der Virilismus wurde nicht beeintrgehtigt. Bei der Kontrolluntersuchung 2~/~ Jahre nach der Operation hatte die Ausscheidung der 17-Ketosteroide die pr~operativen Werte iibersehritten. Bei der jetzigen Unter- suchnng im Alter yon zetm Jahrert entsprach das Knochen- alter 16 Jahren; die Ausscheidung der 17-Ketosteroide im Urin betrug 31,8--37,0 rag/24 Std, der Mittelwert 34, 2 mg je 24 Std (7 Bestimmungen), die der totMen I7-Hydroxyeortieo- steroide 37,1--53,2mg/24 Std bei einem Nittel- weft yon 45,1 rag/24 Std (7 Bestimmungen).

Pr@arate. Art, Dosierung und Dauer der ver- abreichten ACTH-Pr~p&rate sind in der Uberschrift zur Tabelle 1 vermerkt.

Urine. Um Durehsehnittswerte zu erhMten, wurden MIe Hormonbestimmungen an Miquoten Teilen yon 72 Std-Urinen durehgefiibrt. Zu diesem Zweek wurden die 24 Std-Urine yon drei a~ff- einanderfolgenden Tagen mit Wasser auf je i200 ml aufgefiillt, gut durchgemiseht und bis zur Auf- arbeitung ira Tiefkfiblsehrank bei--150 in Kunst- stoff-Flasehen aufbewahr~.

Chemische Bestimmung der Oestrogene. 17fl- Oestradiol, Oestron und Oestriol wurden nach Sgurehydrolyse mit Hilfe der verbesserten chromat0- graphisehen Methode yon B~ow~, BULBBX)OK U. Gg~nsrwooD ~a bestimmt, l~'egen der relativ ge- D_ngen Oestrogenkonzentration ira Urin ovariek- tomierter Frauen wurden jewefls 400 ml Aliquote des 72 Std-Urins f/Jr eine Bestimmung verwendet. Alle Bestimmungen wurden in Duplikaten aus- gefiihrt.

Biologische Bestim,mung der Oest~wene. Die Untersuchung der phenolischen :Fraktionen erfolg~e mit Hflfe des A]len-Doisy-Tests (vgl. BO~SKOVS). Als Versuchstiere dienten kastrierte Mguse, die vier Woehen nach der Operation 2 keg Oestron erhielten; Tiere, die kein eindeutiges Sehollen- stadium zeigten, wurden nieht weiter verwendet. Die Extrakte wurden in SesamS1 subeutan injiziert: Die Auswertungen erfolgten an Hand einer Dosis- Wirkungskurve. Eine Reaktion wurde dann Ms positiv bezeichnet, werm sie bei 50% der Tiere auftrat. Bei unserem Tierstamm entsprachen 1,0 #g Oestron bzw. 0,2/~g 17fl-Oestradiol einer Mguse- einheit (ME).

Bes~immung der 17-Ketosteroide (17-KS), u~d der totalen 17-Hydroxycortieosteroide (17-OHCS). Sie erfolgte im wesent- lichen naeh den Angaben yon NORYI~IBERSKI~ STUBBS u.WEsT ~. Weitere Einzelheiten s. bei BAY~, B~EU~ u. NoexE s.

Biologisehe Bestimmung der Androgene. Die Untersuehung der neutralen ~2raktionen erfolgte am Kapaunenkamm nach der Methode yon Fuss~;ihm~a (vgl. Bo~sKov~O). Die zu priifenden Extrakte wurden in SesamS1 mit einer Blutzucker- pipette auf den Xamm aufgetragen (DIRSCIZLERL, KRAUS U. Voss~°). Die Kamm-Messmag wnrde nach der Photopapier- methode unter Benutzung yon Agfa-Copex-Papier durchge- fiihr~. Die Auswertung gesehah an Hand einer logarithmischen Dosiswirkungskurce. Als Xammeinheit (KE) wurde nach F v s s ~ X ~ g (vgl. ~°) diejenige Menge einer Substanz bezeich- net, die 5 Tage zugef/iIrrt am 7. Tag ein Wachstum des Kammes um 30% erzeugte.

Ergebnisse

Unsere Ergebnisse s ind aus den Tabel len 1 - - 4 er- s icht l ich. Un te r androgener Akt iv i t5 t i s t in der vor- l iegenden Arbe i t die im K a p a u n e n k a m m - T e s t be- s t immte biologische Ak t iv i t £ t , un te r oestrogener Akt iv i - t5t die im A[ len-Doisy-Tes t b e s t i m m t e biologisehe A k t i v i t ~ zu vers tehen. Bei den vier ova r i ek tomie r t en F r a u e n m i t ?~Iammaearcinom war die oestrogene Akt i - v i t g t im Ur in (Tabelle 1) m i t 3 - - 5 ME ziemlich kon- s tan t . Die Zufuhr yon A C T I I bewirk te einen Anst ieg auf das Doppe l t e bis auf das F/ inf faehe des Ausgangs- wertes. Die P a t i e n t i n m i t angeborenem adrenogeni-

Kiln, Wsehr., 39. Jahrg.

tMen Synch:om i iber t ra f m i t 15 ME/24 S t d die 0estro- gene A k t i v i t g t der ova r i ek tomie r t en F r a u e n u m das Drei- bis Fi inffaehe. Die A p p l i k a t i o n yon A C T t I h a t t e keine wei tere Z una hme zur Fo lge ; v ie lmehr wurde danaeh ein ger ingerer "Wert be s t immt .

Die aus den chemischen Oes t rogenbes t immungen er rechneten A k t i v i t £ t e n (Tabelle 2) lagen im Mlgemei- hen h6her als jene, die im Al len-Doisy-Tes t gefunden wurden ; e inmal war sie gleich u n d d re ima l geringer . Das mi t t l e re Verh/~ltnis de r errechneten biologisehen

Tabelle 1. Oestrogene Aktivitiit der phenolischen Fraktionen aus dem Urin yon vier ovariektomierten Frauen mit Mammacarcinom und einer Patientin mit angeborenem adrenogenitalen Syndrom vorund nach Verabreichung yon ACTH sowie das VerMiltnis der oestrogenen Aktivigit nach ACTH-Gabe

zu jener vor ACTH-Gabe Patientin 1 erhielt an zwei anfeinanderfolgenden Tagen je 40 IE

Acethropan-Depot, die l?atientinnen 2 mad 3 an drei aufeinanderfo]genden Tagen and Patientin 5 an vier aufeinanderfolgenden Tagen je 40 IE Cortrophine-Z., die Patientin 4 an drei aufeinandeffolgenden Tagen ~/ig- tieh zweimM 40 IE Cortrophine-Z.

~ Im Allen-Doisy-Tes~ gefundene Aktivit~t

Fall Name (ME/24 Std Verhiiltnis Aktivit~it nach ACTH

Patientinnen mit Mammacarcinom

3 E . W . ' 47 15"* 3,0 4 C.S. I 49 3 3 10 3,3

Patientin mit angeborenem adcenogenitalen Syndrom 5 I M.H. Chronologisches I 15 ] 7,5*** 0,5

i Alter: 10 Jahre, ! Knochenalter: [ I

16 Jahre [ I

* Zur Bestimraung wurden die Urine yon den beiden Tagen der ACTH-Gabe sowie der Urin des folgenden Tages verwandt.

** Zur Bestimmung wurden die Urine yore 2. und 3. Tag der ACTH- Gabe sowie der Urin des folgenden Tages verwandt.

*** Zur Bestimmung wurden die Urine vom 2., 3. und 4. Tag der ACTH- Gabe benutzt.

A k t i v i t g t e n zu den ermittelten biologischen A k t i v i t ~ t e n be t rug 1,5.

Die androgene Aktivit /~t (Tabelle 3) va r i i e r t bei den ova r i ek tomie r t en F r a u e n zwischen 3 und 9 K E / 2 4 Std. Nach Gabe yon A C T t t wnrde bei drei yon vier Pa t i en - t innen ein Anst ieg u m das 4 - -16 fache des Ausgangs- wertes erzielt . Bei der P a t i e n t i n mi t angeborenem A G S wurde mi t 20 KE/24 S td die hSchste androgene A k t i v i t £ t gemessen, die nach A C T H n u t a m das 1,6faehe anst ieg.

Das Verhgl tnis der androgenen zur oes t rogenen Aktivit i~t (Tabelle 4) be t rug bei der P a t i e n t i n mi t angeborenem A G S 1,3 und lag bei den ovar iek tomier - t en F r a u e n in der gleichen GrSBenordnung. Nach Zufuhr yon A C T H bl ieb das Verha l tn i s be i de r P a t i e n t i n m i t angeborenem A G S p rak t i s ch unver- 5mdert, w/~hrend es bei zwei yon den v ie r kas t r i e r t en F r a u e n zuguns ten der androgenen Aktivit /~t zuge- nommen ha t te .

Diskuss ion

Von den fi inf un t e r sueh ten F~l len wurde bei der P a t i e n t i n mi t angeborenem A G S die hSehste androgene und oestrogene A k t i v i t ~ t im Ur in bes t immt . Zur kl inischen Auswi rkung gelangten jedoeh n u t die Androgene. Sie f i ihr ten zur Vir i l is ierung u n d zur

66a

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9t6 J .M. BAYS~ et- al. : Androgene und oestrogene Ak~ivit£t im Urin bei ovariektomierten Frauen Klinische Wochensehrift

Tabelle 2. Ver~ei~hderchemis~henu~dd~rbi~l~gis~hen~str~gen~estimmu~gimUrinbei~ier~vari~mi~rtenFrauenmitMamma~ carcinom und bei einer Patientin mit angeborenem adrenogenitalen Syndrom vor und nash Zu]uhr yon ACTH

(Dosierung s. ~berschrfft zur Tabelle 1)

Fall Name Nr,

I vet Chemische Oestrogenbesfimmung Erreehnete Im Allen- Alter Zeit nach tier II nach . (~g/24 Std) oestrogene Doisy-Test

Ovariektomie ACT]I- Aktivit~t gefundene Gabe 17fl- O e s t r o n Oestriol (h~E/24 Std) * Aktivit/lt Jahre Monate Oestradiol (ME/24 Std)

Verhaltnis Chemisehe Bestlmmung Biotogische Bestimmung

1

2

3

4

W.W.[

K.H.

E.W.

C.S.

I=I

38

34

47

49

7

17

7

3 II

iI

ChronOlogisches [ I~ Alter : i0 Jahre, Knoehenalter:

16 Jahre

Patientinnen mit Mammacarcinom 1,0 0,8 0,4 1,2 2,1 2,6 1,7 1.4

1,i 0,7 1,6 1,0 0,8 1,4 4,1 3,7 2,2 2,7 6,9 7,5 2,1 2,5

4 , 4 12,1

6 5,5

3 l 0 12,5 2O 10,5 11,5

Pa t i en t inmi t angeborenem adrogenitalen Syndrom 0,9 6,8 7,4 [ 11,5 1,0 2,3 6,4 I 7,5

* ME = 0 , 2 #g 17fi-Oes~radioI bzw. 1,0/zg Oestron.

3 15 3,5 7,5 5

15 3

10

15 7,5

2,0 0,4 0,9 1,3 2,5 i,3 3,5 1,2

0,8 1,0

Tabelle 3. Androgene A~tivltgt gm Urin bei vier ovariektomierten Frauen mit Mammacarcinom und bei einer Patientin mit angeborenem adrenogeni- talen Syndrom vor und nach Verabreichung yon ACTt t sowie das Ver- hSltnis der androgenen A~t~vitgt naeh ACTH zu jener vor ACTH-Gabe

(Dosierung s. ~berschrfft zur TabelIe I)

l - - • [Im Kapaunenkamm-Test

ei~ nach [ gefundene Aktivit~t der I (EEl24 Std) Verh~ltnis

Fall Alter Ovar i - [------------~ - - Aktivit/~t nach ACTH NameNr' ,~ktomie ] vor { nach Aktivit~t vor ACT]t-

[ ACT]I- I ACT]I- Monate [ Gabe Gabe* Jahre

Patientinnen mit Mammaearcinom W.W. 38 9

2 K.H. 34 1 ,5 4 16,0 3 E.W: 47 36 5,1 4 C.S. [ 49 3 3 13 4,3

Pat ient in mit anffeborenem adrenogenitalen Syndrom

5 [ ~ . H . ChronologischesAlter: 10 Jahre [1 20 32 ] 1,6

Knoohenalter: 16 Jahre I

* Siehe Legende zur Tabelle 1.

Tabelle 4. Verhgttnis der androgenen Aktivit~t (bestimmt im Kapaunenkamm-Test) zur oestrogenen A/stivitgt (bestimmt im AUen-Doisy-Test) bei vier ovariektomierten ~rauen mit Mamma- careinom und bei einer Patientin mit angeborenem adreno-

genita~sn Syndrom vor und nach Gabe yon ACTH (Dosierung s. ~d%ersehrift zur Tabelle 1)

Verhiiltnis der androgenen zur

Zeit nach der oestrogenen Aktivitiit Name Ovariektomie

vor I naeh AGT~- ACT~- 1 Jahre iVIona~e Gabe Gabe

Patientinnen mit Mammacarcinom 1 [ W . W . 38 7 3,0 ] 0,6 2 ] K. I~. 34 17 0,7 i 5,3 3 E . W . 47 7 1,4 2,4 4 C.S. 49 3 1,0 1,3

Pa.tient~n mit angeborenem adrenogenitalen Syndrom.

somatisehen Frfihreife; sie verhinderten ferner erkenn- bare Oestrogeneffekte, die sieh bei dem Knoehenalter yon 16 Jahren hgtten zeigen mfissen. Beim ange- borenem AGS soll die Ausseheidung yon FStI gering

sein oder ganz fehlen (vgl. s). Die gebildeten Oestrogene diirften daher fiberwiegend adre- nsler tterknnft seim In diesem Sinne sprieht auch die Tatsache, dab sie dureh Cortison- Therapie in gleichem MaBe reduziert werden wie die Androgene (vgl.S).

Bei den ovariektomierten Frauen waren die beiden Aktivit£ten im Urin wesentlich geringer als bei der Patientin mit sngebore- nero AGS; ihr Verh£1tnis zueinander lag jedoeh in der gleichen Gr6Benordnung. Zu- dem zeigte sich bei zwei yon ihnen unter Zufuhr yon ACTH eine weitere Verschie- bung der Relation zugunsten der Androgene.

Die vorliegenden Befunde scheinen unsere These hinsiehtlich der fehIenden Wirkungs- entfaltung der adrenalen Oestrogene an der Brustdrfise yon Franen in n~tfirlicher und ktinstlieher Postmenopause zu stfitzen. Es bleibt jedoeh der Einwand, die t~elationAndro- gene/Oestrogene kSnnte sich bei den im Vet-

gleich zur Patientin mit angeborenem AGS festgestell- ten wesentlich geringeren Aktivit~ten mehr zugunsten der Oestrogene auswirken. Feri~er ist zu berficksichti- gen, dab die hormonelle Gesamtsituation bei der Patienti~ mit angeborenem AGS nnd bei den ovari- ektomierten Frauen durchaus verschieden ist. Die bei Frauen in natfirlicher Postmenopause sowie nach Ovariektomie hgnfig festgestellte ,,oestrogene" Aktivi- ti~t ~m 8eheidenabstrieh ~s sprieht dagegen nieht gegen unsere Vermutung. Bei der besonderen Reaktions- bereitsehaft des Vaginalepithels auf Oestrogene erlaubt sie hinsiehtlich der Auswirknng der adrenalen Oes~ro- gene an der Brustdrfise keine Sehlfisse. Zudem ist es fraglieh, inwieweit die beobaehteten Proliferationen am Scheidenepithel tatsaehlieh Oestrogen-Effekten entsprechen. Die Frage der Stimutierbarkeit des Mammacarcinoms dutch adrenate Oestrogene l£Bt sich auf Grund unserer Untersuehungsergebnisse nicht be- antworten. Die yon manehen Autoren geforderte erh6hte Oestrogenempfindliehkeit der Careinomzellen ist dnrehaus denkbax, bewiesen ist sie jedoch nicht.

Zusammen/assung. Klinische Gesichtspunkte las- sen zweifethaft erscheinen; dab die adrenalen Oestro-

Page 4: Die androgene und oestrogene Aktivität im Urin bei ovariektomierten Frauen mit Mammacarcinom

Jg. 39, ]~eft 17 L. K ~ e et al. : Komplexbildung biogener Amine mit Serumalbumin in Korrelation 917 i. September 1961

gene bei der s te ten Gegenwart yon ~drenalen Andro- genen an der Brustdrfise yon F r a u e n in natfir l icher u n d ki inst l icher Pos tmenopause zur E n t f a l t u n g ge- langen. Diese Vc rmu tung war der AnlaB, bei vier ovar iektomier ten F r a u e n mi t Mammac&reinom die androgene u n d oestrogene Akt iv i t£ t im Ur in bio]ogisch zu bes t immen u n d die Rela t ion der beiden Aktiviti~ten zueinander mi t jener bei einer P a t i e n t i n m i t ange- borenem adrenogeni ta len Syndrom (AGS) zu ver- gleiehen.

Bei der P a t i e n t i n mi t &ngeborenem AGS, die bei e inem Knochena l t e r yon 16 J ah ren keinerlei Oestro- gen-Effekte e rkennen lie$, wurden sowohl ffir die Androgene als such fiir die 0estrogene die hSchsten Akt iv i t£ t en gemessen. Bei den vier ovar iektomier ten F r a u e n waren die en tsprechenden Werte wesentl ich geringer. Bei si~mtlichen P a t i e n t i n n e n lag jedoch das Verh£1tnis der adrenalen Androgene zu den aArenalen Oestrogenen in der gleichen GrS$enordnung. Bei zwei ovar iektomier ten F r a u e n wurde zudem naeh Zufuhr yon A C T I t eine Versehiebung dieser Rela t ion zugun- sten der Androgene gefunden.

Diese Ergebnisse scheinen die obengenann te These zu s t i i tzen; eine Beweiskra~t k o m m t ihnen jedoch n ich t zu. Hinsicht l ich der St imul ierbarkei t des 1V[amma- carcinoms durch adrenale 0est rogene s ind Schlu$- folgerungen n ich t erl&ubt. Die vielfach geforderte erhShte Oestrogenempfindlichkei t der Carcinomzellen l£1~t sich weder bes t re i ten noch beweisen.

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Komplexbildung biogener Amine mit Serumalbumin in Korrelation zur tIemmwirkung yon Albumin im biologischen Test*, * *

Von L. K ~ I , , t t . K A s ] ~ m u n d G. N]~ssL~

Aus der l~edizinischen Universit~tsklinik Freiburg i. Br. (Direktor: Prof. Dr. Dr. h.e.L. HEILiK]~YER)

Die meis ten Pha rm~ka u n d viele kSrpereigene Wirkstoffe werden yon P lasmapro te inen gebunden. Fi i r die phannakologische Bedeu tung dicser B indung diskut ier t m a n folgende M6glichkeiten:

1. das p ro te ingebundene P h a r m a k o n ist pharmako- logiseh wirksam,

2. n u r der n ich t p ro te ingebundene Ante i l des Ph&rmakons ist wirksam.

Die erste These wird altgemein abgelehnt , da mehrere Unte rsucher nachweisen konn ten , dab die Wirksamkei t der Pha rmak~ am biologischen Testob-

* Mit Unterstiitzung der Deutschen Forschungsgemein- schaft.

** Herrn Professor Dr. S. JA~SSEN zum 70. Geburtstag gewidmet.

Klin. Wschr., 39. J'ahrg.

jekt in Gegenwart yon Pro te inen e indeut ig ve rminde r t wird. Als erster besohrieb BVSCK 1 1906 eine t t e m m u n g der toxischen Wirkungen yon Farbstoffen auf Para- maecien in Gegenwart yon Serum u n d erkl£rte dieses Ph~inomen durch Bi ldung n ieh t toxischer Farbsto~f- Albumin-Komplexe . Sp~ter zeigte S T o ~ v i ~ L ~ u - w ~ 2-~ am pharmakologischen Tes tobjek t eine Ab- schw~chung der Pilocarpin- u n d At rop inwi rkung auf den isolierten K a t z e n d a r m dutch Serumproteine. 1VicL]~A~ u n d t[AS~I~GSS, 6 beobachte ten eine Hem- m u n g der Calc inmwirkung auf das isolierte Frosch- herz in Gegenwart yon Pro te inen u n d benu tz t en diese 1Y[ethode zur biologischen Bes t immung des freien Cal- ciums in pro te inhal t igen K6rperflfissigkeiten. I n ~hn- licher Weise un te r such ten ~AWAZ u n d FA~A]z~ u n d

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