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358 KLINISCHE WOCHENSCH
ihrem 2 t . Jal£re ebeRf~lLs an sehr he£tigen AnfAllen mit objektivnachwelsbaren Ersche~nungen. n.a. mit Eosin0pbilie bis zu 24%,l i t t . Die Mutter der Pa t . staxb zgo3 im Alter yon 39 Jahren a_neiner chronischen Krankl~eit, wie es ~cheint an einem Unterleibs-leiden. W~hrend der lctzten 3 J a h r e ihres Leben3 lit~ sie anch anAsthma. Die Pa t . pflegte ihre Mutter his zu dezen Tode n n ddachte angesichts ihrer .Leiden oft, hoffeat£ich miisse sie nichtauch e~nmal so schwer leiden.
Die FamilienverhMtaisse waren sehr ~nglfw&tiche und die Pat.erlebte eine Reihe schwerster ]~-ychischer Traumen schou in zarterKindheit. "
~9o6 hatt 'e sie beim Be~such eines Onkels eLu unangenehmesErlebnis. In arteser Zeit trat der erste leichte &sthmaao/all auLDer Onkel, der dies bemerkte, fief: ,,Kind, du hast j ~ dasselbeLeiden wie deino Mutter!" mud als sic eimge Monate sp'Ater eLneTanzgesellschaft bes~chen woIlte, babe n ~ n ihr gesagt: ,,Dud~[st dir das Asthm~ &be~ nicht anmerken lassen, sonst glaubendie. Leute0 du h~ttest die Schwindsucht." Von dieser Zeit anverlie~ sie das Asthn~ nicht mehr, doch blieb es in den erstenJ a h r e u in leidilchen Greuzen, you t9zt a n verst~rkte es sich, wiesich auch die Schwierigkeiten ihres Lebens vermehrten. Jedesymptomatische Beh~udIu~g war erfolglos. Hvpn~e hatte, ~o-lange d e r Rapport mit dem Arzt bestand, vor~bergehenden Erfolg.Erst als in d e r Analyse ihre Lebensgeschichte in alien Einzelheitenbekannt wurde u n d der Pa t . die psychologische~n Zusammenhfmgek3ar geraacht wet'den konnten, h6rten die AnfMle at~ und sind inden l e ~ 2 Jahren Richt mehr aufgetreten, obwohl die Pat.,die eine sehr nerv6se Pers6ntichkeit ist, mancherlei Anfechtungenund Au/regungen durehzumachen hatte. -- Auch die ob]ektivnachweisbaren Ver~aderungen sind verschwunden.
D/e Pa t . tat die bezeichnende Au~3erung: , ,Asthma bekommeich aber nicht mehr, Iieber b~13e ich mir ~ n e Zehe ab!" u n d dienoch. bezeicbnendere: ,,Ich t u ' dem Arzt m e mehr d e n Gefallen,da~ ich Asthma krlege!"
In dieser letzten Bemerkung kommt eine g~wi.~e. Konflila~a~r~mung zwischeu der P~ t . end dem Arzt zum Ausdruck, die a mso v~rw~nderlieher ist, als man meinen sollte, die Pa t . wfirde ein:sehen, d a b mit der Be~eitigung des Asthmas ibr selbst der gr6gte~ e n exwiesen wurde.
I n solchen F ~ l e n h~ndelt es sich n a c h F R ~ - D um einefJ/m~affun~ yon GefRhlen auI den Arzt, die eine Erschwevangder Anab/se bedeutet, einerlei, ob die Gefilhle h'enndlich oderfeindlich sind. 0~ertragung k o m m t ~reilich Uuch ohne Analysevor, immerhin ist nicht zu leugnen, dab sie bier eine besondereRolle spielt, .und gr6flte Vorsicht in dcr W a h l der Pers6u-lichkeit,, in d e r e n H a ~ die Behandlung gelegt w e r d e n soil,i s t heutzutage, wo die Psy~:hoanalyse in i m m e r weitere Kreised r i n g t , sehr z u e m p f e ~ e n . U n t e r a l l e n U m s t ~ n d e n ist d a r a u Iz u achten, d a b die Austtbung d e r Psychoanalyse n i c h t in d i eH ~ n d e Unbe4ug~er fAUt, da dies z u e i n e r deT gef~arlichsteuA r t e n yon Kurpfuscherei ffihren wftrde. Insbesondere mfissend i e sexueDen D i n g e au£s Disk~eteste b e h a n d e l t w e r d e n . O bu n d inwieweit d i e s e tiberh~upt zur E r 6 r t e r u n gg e l a n g e n sollen0h~tngt yon verschiedenva F a k t o r e n , - w i e Alter, Char-~kter,Lebensauffassung des Patienten, a b . M a ~ g e b e n d ist, d a ~ d e rAxzt nach vorsichtigstem Abw'Agen des F i i r u n d W i d e r z uder s i c h e r e n I~)erzeugung gelang~, d a b eine Besprechungintimer sexueller D i n g e ffir d i e H e i l u n g des Patienten w i r k -lich unumg~nglich n 6 t i g ist. SoP,s t genfigt es, d a b d e r A r ~sich ein Bild yon d e n sexuellen Zusammenh~ngen mache~k a n n ; e r kann d a n n u n b e m e r k t e i n e n g6nstigen Einflu.l] au.fden P~tienten aus~tben und zur Sublimierung anregen. Ichziehe auch h~ufig meine ~e~-_~tentin zu~ Behandlung weib-licher Personen heraa und gebrauche im Gespr~ch mit dicsenlieber den Ausdruck ,°Temperament". als ,,Sexualit/~t".
Abet atich der Psychoanzdyse sind Grenzen gesetzt. Esliegt uicht in unserer Macht, nile die vielen Krankheit ver-ursachenden M o m e n t e aus d e m W e g e zu r ~ u m e n oder derVergessenheit anheimfaDen zu lassen.. Wir k6nnen auch nichtdie oft so komplizierten Charaktere, s¢Ibst bei Aufbietungyon noch so viel Mfihe und Geduld,. ummodeln. Vide Neu-rotiker haben auch gar nicht die Absicht, so wenig wie ge~sunde Menschen, sich wesentlich beeinflussen zu 'lassen; sitw o U e n ihre Nervosit/it nicht einmal wahr h a b e n und siuder{reut, wenn ihnen der Arzt bezeugt, dafl ihre Herz-, Magen-oder sonstige Neurose von ~berarbeitu.ng. einem Di~tfehler,R h e u m a , Gicht oder -- dem:. Wetter abh~nge oder sie be-ruhigen sich damit, dab fhr S y m p t o m eben ein Familienerb-
R I F T . 3- J A H R G A N G . Nr. @ .'6. ~ E B R U A R t9z¢
stflck sei. FAn ehrgeiziger Charakter wird lieber sein S y m p t o mbehalten, als daraui verzichten, denn geht ibm etwas schiei,so entschuldigt die Krankheit aUes. In einer nicht, un-bedeuteuden ZahJ .von FAllen abet fallt d e m Arzt doch dieAufgRbe zu, nach den wirklichen Krankheitsursachen suchenzu mitsseu, und dabei k6nnen w £ r d i e Psychoanalyse nichtentbehrcn.
Mancher gewinnt ~-ieIleicht den FAndruck, wenn ex psycho-analytische Krankengeschichten zu h6ren, bekommt, als seidie ganze Sache h0chst ein/ach: entweder m a n l~Bt denPatienten sagen, was er will, oder m a n fr~gt ilm aus, wenner nicht sprechen will. D e m ist aber nicht so. Es muff un-endlich viel hingebende Arbeit geleistet werden, ehe m a ndas Ziel erreicht; da~iir ist aber auch die Behandiung derPsychoneurosen eine viel befried~gendere geworden, well,d u r c h d i e Freudschen Anregd~ngen begiinstigt, a n S t e l l e d e rb i s h e r v o r w i e g e n d symptomatischen d i e vorwiegend k a u s a i eB e h a n d l u n g getreten ist, w o d u r c h oft in F a l l e n , die d e n sonstiiblichen psychotherapeutischen MaBnahmen hartnttckigwiderstreben, noch giinstige R e s u l t a t e erzielt w e r d e n k6nnen.Man m u l l sich i m m e r v o r A u g e n haJten, d a b d i e Bea~iti~.~je/ne.s 8ymVwms uoch nicht H d / ~ b e d e u t e t , s o n d e r n d a bd i e Prognose d a v o n abh~ngt, i n w i e w e i t e s d e m Patientengelingt, d i e U r s a c h e n s e i n e r K r ~ n k h e i t verstandesm~tlig z ueriassen u n d d a m i t d i e richtige E i n s t e l l u n g auf seine jeweiligeLebenslage z u gewinnen. Auch b e i d e n oben "nut k u r z ge-schflderten F~dlen l a g d e r K e r n p u r d r t d e r K r a n k h e i t nicktim ~ p t o m , sondern im ~disehe.n Konfli~, der sich ~ingst-lich dahinter verbarg0 und dies trifft sicher fiir die meistenrein funktioneUen St6rungea auf psych/schem wie auf physi-s c h e m Gebiete zu.
W e n n es auch vielen nicht mSglich seir~ wird, dis hypo-thetischen KonstruktJonen d c r .~m.ud,se.h~ 8ehul,e bis z u mE n d e z u gehen0 so kann m a n d o c h t ro tz a l l e r Z u r ~ c k b a l t u n gs a g e n , d a b d i e PsFchoanalyse zu e i n e m wichtigen Instrumentdes ~rztlichen IRttstzeugs mit R ~ c h t g e w o r d e n i s t u n d siche i n e n d a u e r n d e n P l a t z bei d e r B e h a n d l u n g d e r Psychoneu~osensichern wi rd .
D I E A U S S C I ' I A L T U N G D E S A N D E R E N O H R E SB E I D E R M O N A U R A L E N H O R P R O F U N G I ) .
votxD r . VCZLI~IEL~t MAUSS,
~ed~naIpr~ktit'~t der L~alv~it~kli~ u. P o t ~ k f~r I~M~, N~-n- und Ohr~n-kr~k~ in i ~ o u ~ g (D~ktor: Prof. Dr. ~ O P , . D E ) ,
D a s E r g e b n i s d e r in d e r P r a x i s gewShr.lich gefibten H 6 r -prQfungen, bei d e n e n das a n d e r e O h r d u t c h Eir, ffihren destrockenen oder feuchten F i r g e r s in den G e b 6 r g a r g ver-schlossen wi rd , i s t um so ufizuverlRssiger, j e schltchter dasz u prfifende Ohr h6r t , u n d ~e b e s s e r das G e h 6 r des verscblosse-hen O h r e s i s t ; da s um so mehr, a l s man meistens d e m Kxan-ken d e n VerschluB s~ lbs t fiberl~[3t.. Wiederholt ist ~o sc lbs tb e i amflichen PrE~urgen eine einseilJge s c h w e r e H 6 r s l 6 r u n gg a n z verk.~nnt u n d normalcs G e h 6 r festgestcllt. Oft g e n u gerschweren u n d verwirren andererseits, wie das ~amentlichd i e zahlreichen u n d verschicdenarligen H6rs16rurgen desK r i e g e s b e ~ A R , d e r a r t i g festgestcIlte H6rergebnisse d i eB e u r t e i l u ~ g bei d e r sp~teren ~ g u t a c h t u n g .
At~ch di~ maderen Arten, die dmrch Erzeugung yon Ger~uscheu• m nnd im Ohr d e r anderen Seite eLue Ausschaltung herbeif6hrensollen, erhRllen ihren" Zweck z. T . xzur unvolllwmmen, oder abetwirken dergestalt, daI] si~ auch das 1-16rverm6gen des z~ prafendenOhres herabsetzem Das gilt z. B. besonders fitrdie yon :BARANZangegebene IMtrmtrommeL Die umst~tndlichen Methoden, wioelektriscber Massage~pparst. Wasserstmhlpumpe (Voss) u. dgl.lassen sichin der aUgemeinen Pra~is, abgesehen davon, dab sie auchin ihrer Wirkung nicht als zweckn~fqg erscheinen k6maen, kaumdurchffzhrem
Argesichts der ~cht~gkeit des Ausschlusses des zweitenOhres bcider H ~ p r ~ f u r g m ~ c h t e ich daher die Aulmerk-
~) Au.~u$ aus din" gleichlautt-~te~ I ~ u g ~ r ~ d j ~ t m ~ . Marburg 19z3.
a6. FEBRUAR t9z4 K L I N I S C H E W O C H E N S C H R I F T . 3 - J A H R G A N G . Nr. 9 359
s a m k e i t auf eine Methode lenken, d i e in i h r c r Ausffihrungsehr e i n f a c h i s t und dennoch als d i e bes te von al l2n bekann-ten angcsehen w e r d e n muB. Sie i s t von W h ~ e ~ r ~ ~9zz a bSehfi t t ' . lprobe angegeben warden. W~G~.~Ea hat al1~rdi~ffain seiner Ver6ffentlichuvg mi t i h r e r H i l f e nut t~r S t i m m -g a b e l n einse~tige Tanbhei t fest~tellen wol len . D a m i t isfaber ihxe Bedeutung noch keineswegs ersch6pft. Wenn suchd i e P r f i ~ n g mi t St immg~beln d i e empfindlichere i s t und esinfolgedessen ~ehr wer~voU w/ire, eine Ausschaltuzg auch fi irT6ue herbeizuf/ihren, u m z. B. bei e i n e r Labyrinthentzfindungnich~ nut ffir FIfister- und Umgazgssprache, sondern auch ffirTongeh6r d i e sich entwickelnde Taubhei t sicher verfolgen zuk6anen, so wird dies doch wohl ffir aI le Methoden nur unvo l l -k o m m e n bl2iben mi issen , jedenfalls n i c h t f/it s£mtl iche T6nem6gl ich se in .
Sz i t l a , g e m w e n d e t ProL U ~ O R O ~ deshalb mi t wenigena ~ d e r e n diese Scl~fit telprobe fast b : i sgmtl ichen H~rprfifun-gee, namentl ich ab~ r bei den wicht igen, an, da nur so schwereI r r t f i m e r zu vermeiden s led .
D i e Ausschal tung durch Sch~Vceln geschieht in der Weise, dabder Zeige- oder MAtteHingex mi t seiner Beexe ~e~ in den Geh6rgangeingedrack~ -- eine Anfeuchtung hat sich dabei als tlberfl~ssigerwie~u -- und dann der Finger in schi~t~elnde Bewegung versetztwird . Die Augeu des Kramken sollet~ mit der anderen Hand ver-sehlo~sen werden. Die MaBnahme ahnelt der zu gleichem Zweckyon KAVS~R empfohlenen, bei der d i e Ohrmuschel mit der finchaufgelegten Hand gerieben wird . Die Schttttelausschaltung kannaber s i s sicherer und far Axzt und Kranken als ei~facher unitweniger unangenehm gel ten. Ntrr bei sorgfAltiger Aus~ilhrungdieser Probe darf adlerdings der ange~trebfe Erfolg erwartet werden,Gew6hnllch bedarf man dazu einer Hilfsperson, d i e mit der leichterlernbgren Mal]nahme vextrant gemacht werden mut3. Im all-gemeinen, namentl ich in der Klinik, dt~rfte eine solche s te ts zurVerf~gung"stehen.
Ich habe nun verghichsweise an e i n e r gr613eren R e i h eyon Pzrsonen u n t e r Mathilfe eines Ass/s tenten der MarburgerOhrenldinlk d i e verschiedenen Methoden. au~ ihre Verl~lich-kei t nochmals , nachgeRrfift.
F a s s e ich d i e Ergebmsse m e i n e r Untersuchungen kurzzusammen, so i s t bei t ier H6rprfi~ung:
d u r c h f e s t e s Einffihren d e s ' t r o c k e n e n oder feuchteriFi~g.~rs in den Geh6rgam, g des a n d e r e n Ohres ein genfigenderAusschluBdesselb~a yore H 6 r a k t nut beschrfinkt zu erziden.Ausreichend i s t er nur bei geringen G r a d e n yon Schwe'r-h6rigkei t ffir Prfffung mi t Flfistersprache und such bei doppel -se i t ig Schwerh6rigen, wo j a yon vornherein des zweite Ohr<lurch das Leiden s t a r k in seiner H6rffihigkeit beschr~nkti s t und inIolgedessen der einiache FingerabschluB viel wixk-s a m e r seha kann.
Mi t der Schi i t tc lprobe i s t s te ts eine volls tf indige Au~sehal tung des O h r e s sowohl h i t Flfister- wie f/ ir d i e zur P r f i -hmg b e u u t z t e mi t*d lau te lJmga~gssprache herbeizufffhren,.S i c versagt bei den h 6 h e r e n T6nen , won etwa ct (5x2 D. S.) an.
Aueh mi t der BARA.'~Yschen L~rmtromm¢I l ~ t sich nurif ir d i e S p r a e h e eine siehere Ausschal tung herbeifiihren.Ff~r d i e h6heren T6ne etwa ~on cs an i s t Sie-selbstdabeinich£ sicher, w e n n diese T6ne such infolge dex stfixkerenLArmerzeugung naturgem~fl ~del kfirzer vernommen werden,s i s es z. B. b~im Schfit teln tier Fa l l ist. Bzi Benutzung derBARANYschen IArmtrommel zur Ausschaltm~.g des a ~ d e r e nOhxes wixd such da~ zu prfifende so stark . in Mit l~idenschat tgezogen, dab seine g e n a u e H6rf~higkeit nicht festzustelleni s t . . Des Instrument kann nut fi i r besondere Z ~ ¢ k e in F r a g ekommen.
B H der Schii t telprobe/indet demgegenfiher k e i n e wesent-fiche B~'ein21ussung des zu prfifenden O h r e s s tar t , oder dochh6chstens ' in so geringem MaBe, dab s i e praIetlsch n i c h t inF r a g e kommt . Wenn such bef einigen K r a n k e n eine solcheim ersten Augenblick einzutreten scAaeint, so f~llt d iese "dochn i c h t ins Gewicht , d a sich d i e K r a n k e n sehr schnell au dasSchi i t t e la gew6hnen, besonders wenn ale vorher angew~es~werden, nur a u f d i e Pr/ i fungsworte und n i c h t auf das ~chfittehazu achten. Es e r g i b t s ich also; dab nn~er den augenbli~klichbestehenden Mit te ln d i e Sch~ttelprobe des bes te ist, wenn
bei ihx auch n i c h t gel ingt und n i c h t gel ingen kann, d i e
h o h e n T6ne auszuschalten. B ~ d e r P r ~ u n g mi t einfachemFingerverschlurl wird oft t in b e r ~ e r e s H6rverm6ge~l var-getfiuscht, d u t c h d i e L~rm~ommel kann ein aUf dem anderexiOhre bestehendes H6rverm6gen, n~mentl ich abet ein Ideine~,~ b ~ d e c k t und so der H 6 r b e f u n d kfmstl ich hexabgesetztwerden.
If2usichtl icl i der Feats te i lung d e r einsei t lgen Taubhei td ~ f t e es ffir d i e Praxis genfigen, wenn bei Ausschal tung desa n d e r e n O h r e s d u r c h Schfit teln T a u b h e i t ffir Flfister- undUmga~gssprache und such f/Jr c und c~ nachzuweisen ist,Derm d i e in der gew6hnlichen W e i ~ e e r r e g ~ c - u n d cLSt imm-gabel wixd nach meinen Versuchen in der Regel gar n i c h toder nut in seltenen Ffil len eben a l~ Anschlag gehSr~ ; dagegen~ird sie beim VersehluB b d d e r normalh6render O h r e n mi ttrockenem oder feuchtem Finger noeh etwa 4 Sek . (normal35 , S e k . ) w a h r g e n o m m e u ,
DIE AUFFASSUNG DER SCHIZOPHRENIEN ALSPSYCHISCHE SYSTEMERKRANKUNGEN
(H EREDO-DEGENERATIONEN)Bemerkungen zu der Mit te i lung won Kleis t in Jg . z, Nr. 2x,
S. 96z dieser Woc,henschr.
YonDr. ,~[OLLWEIDE, Konst ignz
Saaa~'ium Dr. B(J'DINGEN.
AIs Erg~mzung der Ausfiihrunge-n yon Pro / . KI~LST, die m i reast jetzt bekarmt geworden s ind , h a l t e ich rrdch ffir berechtigt,auf einige Punk te hinzuweisen, d i e in jeuen nicht genfigend znmAusdruck kommen. Die Beziehungen d'er Dement ia praecox zuder Gruppe d~r heredo-famfli~ren Erkranlrungen sind bereits Irfiherwon-ADLER, GHIRARDINI sowie yon ] B Z S C U O F F betont worden. Inmeiner x91a erschienen ArbeitI) . , D i e Dementia, praeco.x im Lichteder neneren Kor~stitutionspathologto" t~be ich soda.an in Ver-foIgtmg yon Gedankeng~mgen yon EDINOER, COWERS, M^R~USu. a. die ]3edeutung des konstitutionelleu Momentes ffur die En t -s tehnng der Dement ia praecox eingehend erSrtert (ein auf heredi-t~rer Vexanlagung beruhendes vorzeitiges Versagen bei der De-ment ia praecox nahmen sehon S c ~ L g , DA~qNEMAIqN, BERT-~ an)und msbesondere auf d i e weitgehenden Analogien mh den heredo-tamiligren Erkra.nkungen des Ner,zextsystems hingewieaen. In einer"x914 erschienenen Arbeit~) , ,Zur Pathogenese der Dement ia Free-cox", d i e ProL KLEIST ofIenbax entgangen ist, suchte ich dieseAnsch~umag noch weiter ~uszubauen durch Heran~ehung der•Kriterien, welehe Bu,~o ffir d i e Zugeh6rigkeit einer Erkra,nkungzttr hezedo-faznili~ren Gruppe gefordert hatte.
Im C_,egens~.xtze zu ProL KLEIST m6~hte ich am der Anseha, uungfesttralte~, dab es sich bei der Schizopluenie nlcht um eine:verschiedener Krankheiten, sondern um eine grank.Aeit~i~Jei~ im~tiologisch-pathogenetischen Sirme ha.ndelt. Des wird also am sowahrscheinlicher zu gelten haben, "aenn die Dement ia praecoxtatskchl.ich der Gruppe der heredo-ffamilifixen Erkra.aktmgen zu-zu'rechnen :int. Die: Hebephrenie, d i e Katatoni¢, d i e paxanoidenuud anderen Formen wfn'dea d~nn nur in dem Sinne als ver-sc~iedene Krankheiten bezeichnet werden k6maea, in. dem -~-ir 7.. B.d i e progressive Ophthalmoptegie, d i e progressive Bulbgrparalyseund die sp ina le Mu.skelatrophie als zwar vea'schieden lokalisierte,aber pathoge~aetisch einheitlic.tfe Erkrankangen desselben Sys temsauffasSen mfissen. Ff i r des Entstehen der einzel~en Unter~ormender Dement ia praecox ~ e i l s verschiedelxe endot0xische Seb-stanzen vorau.szusetzen, die in ele~tiver Wmse w~ch~lnde nerv~s~TeiLsysteme befallen soUteo, wiirde meines Erachteas viel mehrBedenken tmterliegen, a~ die Annahme, dab des jeweits konst i tu-tioneLI minderwerttg amgelegte TeiL~st:em die eigentliche Ursacheder Erkrankung in sich seibs t trggtt). ~ wird doch bei den andexenheredo-fami2ifi.ren Er-kr~lamgen yon der Mehrza2fl dex Autorenangenommen. Es w~re dabei natfirlich mcht ausgeschl~sem, dabinnersekretoriache Stoffe der ~ i e c h t . ~ d r f i s e n oder a~derer"Drfisen, welche innerha.lb best immter Lebensperioden den Gehir-n-stoHwechsel'maBgebend beeinfluSSen, schon in normaler Quantit'gtund QuahtAt konstitutioneli minderwerdg angelegte Rindenpa.rtienzn schgdigen trod zn vorzeitigem Aufla'avch zn bringen v~rm6gen.Dam.it wgre so ,oh1 der heredit~Lren wie tier AutointoxikatloustheorieRechnung getragen.
~) Zoit.s~hr. L d. g¢$. Nettrol. u. Ps.*e.hiatxitt ~ 9. zgzz.:) Zeit~mhr. f. d. S~i. N~rol.;u. l:~yr.hiatrit ~d. *it. tqt4~•} MOLLWEIDE. Syw~ptomtmkomplm¢~ mad K~an~he.lttifilrt-r in det l~ychhttrie inihfen Bezieh~m~a za p~ychomotorischeo trodps~hosen.~xi~ Grtm~tntw.~han~m~.Z~itsehr. f. d. gt,s. N*xtroi. und Psych~atrie $9. x-~o.