12
85 Da~ ein st6chiometrischesVerh|iltnis des gebundenen Schwefels zum Kautschuk besteht, wie wir das bewiesen haben, ist nun ia auch dutch die Versuche yon F.W. Hinrichsen und E. K i n d s c h e r ~) aufs sch6nste bestatigt worden. Es m6ge hier bemerkt werden, da~ dieArbeit yon F.W. Hinrichsenund E. Kind- seher in dieser Beziehung sehr gut wit von uns, allerdings in anderer Richtur~g, erhatteuen Resultaten /,ibereinstiwwt, die wit jedoch leider nichtver6ffentlichen k6nnen. Etwas bemerkeras- weft in dieser Hinsicht ist ferner Wo. O s t w a I d's Ansicht, da6 ein Schwefeliiberschul~ vo~ 5 Proz. nicht geniigend ist, uat einwandfreie Resultate zu ergeben. Wir w6ehten bezweifeln, dat5 Wo. O st w a 1d hier auf eine besonders gI~ickliche Idee verfailen ist; die wenigsten Organiker werden ihm da folgen k~snnen. Wegen den in bezug auf Extraktionsresultate erhobenen Einwendungen w6ehten wit Wo. Os t- wald auf die Original-Mitteilung verweiseuT). l~in einigermat~en aufwerksames Durchlesen jener Publlkation wird Jim fiberzeugen, daft dieser *) Koli.-Zeitschr. 11, 191 (1912). ~) Koll.-Zeitschr. 8, 804 {1911). Punkt in urtserer Arbeit gebiihrende Beriick- sichtigung gefunden hat. Aufden letzten, etwas sarkastisch gehaltenen Tell der Ostwald'schen Kritik wol|en wit uns enthatten, nliher einzugehen, da es sich hter offer~bar seitens des Autors uw einen, wle wit glauben, unfreiwiIligen Irrtum bei der Lektflre handelt, den die Leser der Koli.-Zeitschr. bereits richtig gestellt haben werden. Wir bedauern es aufrichtig, uns mit Au~- einandersetzungen dieserArt befassen zu mfissen, da sotch nutzlose Diskussionen die eigentliche Frage wenig oder nicht f6rdern. Bei einem kurzen Rtickblick auf die Kautsehukliteratur hat man allerdings das Gefiihl, dai~ an solch frueht- tosen, polemischen Auseinandersetzungen vieI zu viel -- geleistet worden ist, was u. E. direkt ftir die ietzt noch existierenden, chaotischen Zust/lnde in der Kautschukchemie verantwortlich ztt machen ist. Mehr interessante und vom wissenschagtliehen sowohl als technischen Stand- punkte aus wertvollere Arbeiten diirften geleistet werden, wenn der sch6ne Ausspruch des gro6en. Physikers Robert Mayer etwas allgeweiner als Richtschnur angenomwen wfirde : ,,Eine einzige Zahi hat wehr wahren und bleibenden Weft als eine kostbareBibliotbekvollHypothesen., Die Kautschukchemie im Jahre 1912. Kritischer Jahresbericht fiber die Fortschritte der Kautschukchemie im Jahre 1912. (Schla~ Von Ru 'do I f D i tm ar (Graz). (E|ngeg. am 22. Dezembcr191a) W. Vaubei, Beitrag zur Bestimmung des Kautschuks durch Bromierung. (Ouwmi-Ztg. 26, 1879~1880, 1919..) W. Vaubel gelang es, die yon ihm l~tir Terpene und I-larze sowie Fette und Oele aus- gearbeitele Methode der direkten Bromiermlg aueh auf Kautschuk anzuwenden. Die Methode ist folgende: Ca. 2 g Kautschuk werden in der fiblichen Weise in 200 ccw Tetlachlorkohlenstoff ge- Ibst und yon dieser L6satlg ~20 ccw in eine wit eingeech|iffenem Glasstopfen versehene ~/2 Liter-Flasche pipettiert. Dann ~erden 40 cem einer 20 g Katiumbromat pro Liter enthahellden L6sung zugegeben und der Ueberschu8 nach Zuffigen eines K6rnchens Jodkalium und na¢t~ 6fterem Umschiitteln wit Sulfitl0sung zurtiek- titriert. Hiernaeh werden a,f ein Molekfil C10HI~ beinahe sechs Atome Brow verbraucht, wenn man in R~kksicht zieht, dab der betreffende Kautschuk nleht 100prozentig ist. Von den sechs Atomen Brom, die bei der Reaktion auf das Kautschukmolekii[ in Tiitigkeit treten, werden vier in der Form des bekannten Tetra- bro~nids gebunden, w'~hrend zwei Atome in Browwasserstoff umgewandelt werden. Diese Bildung yon Bromwasserstoff liigt si¢~ bei dem Bromieren mit Brom-Tetrachlorkohlenstofi'direkt beobachten. Der Vorgang bei der Bn~wierung ist also folgender: C~0H~-k 6 Br = C~0l-tl4Br~q-2 H Br. Neben der Addition yon Brow geht auch eine Abspaltung yon Wasserstoff einher, eine Erscheinung, wie sie auch beim TetTpentin61 in der Umwandlung des teicht zersetztichen Tetra- brotaids in Dibromid unter Abspaltung yon Bromwasserstoff beobachtet wurde. Ein nach del /~ethode yon W. Vau bel unter- .~uchter Parakautschuk zeigte folge~fle Zusam- mense~ung:

Die Kautschukchemie im Jahre 1912

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Die Kautschukchemie im Jahre 1912

85

Da~ ein st6chiometrischesVerh|iltnis des gebundenen Schwefels zum Kautschuk besteht, wie wir das bewiesen haben, ist nun ia auch dutch die Versuche yon F .W. H i n r i c h s e n und E. K i n d s c h e r ~) aufs sch6nste bestatigt worden. Es m6ge hier bemerkt werden, da~ dieArbeit yon F.W. H i n r i c h s e n u n d E. Kind- s e h e r in dieser Beziehung sehr gut wit von uns, allerdings in anderer Richtur~g, erhatteuen Resultaten /,ibereinstiwwt, die wit jedoch leider nichtver6ffentlichen k6nnen. Etwas bemerkeras- weft in dieser Hinsicht ist ferner Wo. O s t w a I d's Ansicht, da6 ein Schwefeliiberschul~ vo~ 5 Proz. nicht geniigend ist, uat einwandfreie Resultate zu ergeben. Wir w6ehten bezweifeln, dat5 Wo. O st w a 1 d hier auf eine besonders gI~ickliche Idee verfailen ist; die wenigsten Organiker werden ihm da folgen k~snnen.

Wegen den in bezug auf Extraktionsresultate erhobenen Einwendungen w6ehten wit Wo. Os t - w a l d auf die Original-Mitteilung verweiseuT). l~in einigermat~en aufwerksames Durchlesen jener Publlkation wird Jim fiberzeugen, daft dieser

*) Koli.-Zeitschr. 11, 191 (1912). ~) Koll.-Zeitschr. 8, 804 {1911).

Punkt in urtserer Arbeit gebiihrende Beriick- sichtigung gefunden hat.

Aufden letzten, etwas sarkastisch gehaltenen Tell der O s t w a l d ' s c h e n Kritik wol|en wit uns enthatten, nliher einzugehen, da es sich hter offer~bar seitens des Autors uw einen, wle wit glauben, unfreiwiIligen Irrtum bei der Lektflre handelt, den die Leser der Koli.-Zeitschr. bereits richtig gestellt haben werden.

Wir bedauern es aufrichtig, uns mit Au~- einandersetzungen dieserArt befassen zu mfissen, da sotch nutzlose Diskussionen die eigentliche Frage wenig oder nicht f6rdern. Bei einem kurzen Rtickblick auf die Kautsehukliteratur hat man allerdings das Gefiihl, dai~ an solch frueht- tosen, polemischen Auseinandersetzungen vieI zu viel - - geleistet worden ist, was u. E. direkt ftir die ietzt noch existierenden, chaotischen Zust/lnde in der Kautschukchemie verantwortlich ztt machen ist. Mehr interessante und vom wissenschagtliehen sowohl als technischen Stand- punkte aus wertvollere Arbeiten diirften geleistet werden, wenn der sch6ne Ausspruch des gro6en. Physikers R o b e r t M a y e r etwas allgeweiner als Richtschnur angenomwen wfirde : ,,Eine einzige Zahi hat wehr wahren und bleibenden Weft als eine kostbareBibliotbekvollHypothesen.,

Die Kautschukchemie im Jahre 1912. Kritischer Jahresbericht fiber die Fortschritte der Kautschukchemie im Jahre 1912. (Schla~ Von Ru 'do I f D i tm a r (Graz). (E|ngeg. am 22. Dezembcr 191a)

W. V a u b e i , B e i t r a g z u r B e s t i m m u n g d e s K a u t s c h u k s d u r c h B r o m i e r u n g . (Ouwmi-Ztg. 26, 1 8 7 9 ~ 1 8 8 0 , 1919..)

W. V a u b e l gelang es, die yon ihm l~tir Terpene und I-larze sowie Fette und Oele aus- gearbeitele Methode der direkten Bromiermlg aueh auf Kautschuk anzuwenden. Die Methode ist folgende:

Ca. 2 g Kautschuk werden in der fiblichen Weise in 200 ccw Tetlachlorkohlenstoff ge- Ibst und yon dieser L6satlg ~20 ccw in eine wit eingeech|iffenem Glasstopfen versehene ~/2 Liter-Flasche pipettiert. Dann ~erden 40 cem einer 20 g Katiumbromat pro Liter enthahellden L6sung zugegeben und der Ueberschu8 nach Zuffigen eines K6rnchens Jodkalium und na¢t~ 6fterem Umschiitteln wit Sulfitl0sung zurtiek- titriert.

Hiernaeh werden a , f ein Molekfil C10HI~ beinahe sechs Atome Brow verbraucht, wenn man in R~kksicht zieht, dab der betreffende

Kautschuk nleht 100prozentig ist. Von den sechs Atomen Brom, die bei der Reaktion auf das Kautschukmolekii[ in Tiitigkeit treten, werden vier in der Form des bekannten Tetra- bro~nids gebunden, w'~hrend zwei Atome in Browwasserstoff umgewandelt werden. Diese Bildung yon Bromwasserstoff liigt si¢~ bei dem Bromieren mit Brom-Tetrachlorkohlenstofi'direkt beobachten.

Der Vorgang bei der Bn~wierung ist also folgender:

C~0H~-k 6 Br = C~0l-tl4Br~q-2 H Br. Neben der Addition yon Brow geht auch

eine Abspaltung yon Wasserstoff einher, eine Erscheinung, wie sie auch beim TetTpentin61 in der Umwandlung des teicht zersetztichen Tetra- brotaids in Dibromid unter Abspaltung yon Bromwasserstoff beobachtet wurde.

Ein nach del /~ethode yon W. Vau bel unter- .~uchter Parakautschuk zeigte folge~fle Zusam- mense~ung:

Page 2: Die Kautschukchemie im Jahre 1912

6

95,1 Proz. Reinkautschuk, :4,2 Proz. andere Substanz, 0,7 Proz. Asche.

F. K i r c h h o f , V e r s u c h e z u r d i r e k t e n B e s t i m t u n g d e s K a u t s c h u k s d u t c h T i t r a t i o n t i t t e l s B r o t . ( G u t t i - Z t g . 27, 9, 1912.)

F. K i r c h h o f stellte ~,hnliche Versuehe wie W. Va t~ beI an, indem er R o h g u t t f l 6 s u n g e n direkt nach Armlog~e yon Terpenen und Harzen titriert. Seine Ergebnisse waren ungiinstige. In keinem Falle konnte die Bildung einer, der yon W. V a u b e l angef/ihrten Gleichung ent- sprechenden Menge v o t Bromwasserstoffs~ure gefunden werden. Die Menge dens abgespal- tenen HBr hfingt blofl vo¢~ der Reinheit (Wasserfreiheit) der Reageuzie~, der Temperatur, Konzentration und Dauer der Einwirkung des Broms ab. So entsteht aus eir~et vorher ge- schmolzenen, hierauf ge]Osten Rohgummi bei der Bro t i e rung in der K~ilte und bei ent- sprechender Verdiinnung das gewohnliche wei6e Tet rabrot id , w~ihrend bei h6herer Konzentraiion und Erw~irmung nnter Entwick~tmg erbebticher Mengen yon ,Bromwasserstoff braune his schwarze B~omide entstehen, welche einen viel niedrigeren (ca..52 Proz ) Bromgehalt aut;weiseu F. K i r e h h o f ist daher der Ansicht. dab HBr nnter den gew6hnlichen Bedingungen tier Brc,- miert, ng (Th. B u d d e , G. H i i b e n e l ) nut durch Abspalrung aus dem Tetrabromid ge- bfldet wird.

C. R. B o g g s , D i r e k t e B e s t i m m u n g d e s K a u t s c h u k s , ( t ie s ich z u r g e n a u e n S p e z i f i z i e ~ ' u g v u l k a n i s i e r t e r K a u t - s c h u k w a r e n e i g n e t . (8, Internationaler KongreL~ f~ir angewandte Chemic zu New York r o t 4. bis 13. September 19t2.)

C. 1~. B o g g s arbeitete eine todifizierte Abart der B u d d e'schen Methode at2s, wetche er in t'olgender Weise ausfLihrl: Die t6gl ichs t [ein gemahlene Probe (20 Maschensieb) wird mit Azeton extrahiert und in efl~er reduzierenden Atmosph/ire getrocknet. Ein Teil des Rfick- standes (0,1 g) wird mit 20 con Totuol drei Stnnden lang vorstchtig gekocht, die gr6Bere Tolnohnenge abgedampft, t i* 50 ccm CCI~ versetzt und 50 ccm B u d de'sche L6sung zu- gegeben. Unter 6flerem Utr t ihren wird 24 Stunden stehen gelassen. Nach Zusatz yon • 50 ccm absolu te t Aikohol I~iSl man absetze~, dekantiert durc!a ein quantitatives, chlorfr6ies Filter und wascht den Rfickstand erst mit e i n e t (3emisch yon zwei Teilen CCI4 und e i n e t Teii

absolutem Alkohoi, dann mit absolutem Alkohol allein, schh'eBlich t i t kochendem Wasser und trocknet nun den Rfickstand an der Luft, wo- rauf er gepulvert wird. Das Filter wird t i t den anhaftenden Teilchen unter Zusatz yon zwei Teilen Na.~CO8 und einem Tell KNO3 bei niedriger Te tpera tur verbrannt. Hierzu gibt man den gesa t t en Rfickstand mit 15 g der Karbonatt ischung, bringt langsam zum Sehmel: zen und erhitzt danrt noch zehn Mirmten. Naeh d e t Abkiihlen gqrd mit hei~em Wasser aufgenomten , filtriert, mit heiflem Wasser ge- waschen und auf 400 e c t aufgeffillt, t i t t{NO a anges/4uert, zur CO~-Vertreibung aufgekocht und nach d e t Abkfihlen mit 20 ccm n/5-AgNO..¢ versetzt; der Ueberschui~ an Ag wird mit n / 5 -K S CN unter Verwendung vo~ Eisenalaun zuriicktitriert. Man berechnet nun die Brom- menge i t Tetrabromid aus dem verwendeten AgNOr, und dann die Kautschuktenge aus

d e t Faktor C1°HJ6 --- 0,425. Ffir im Bromid Br~

vorhandenen Schwefel ist eine Korrektur er- forderlich.

W.A. D u e c a , G e h a l t s b e s t i t t u n g s - m e t h o d e n f t i r r o h e n u n d v u l k a n i - s i e r t e n K a u t s c h u k . (Versarnt lung der American Chemical Society r o t 25. bis 30. De- zember 19 t l zu Washi,gton. lIl.)

Naeh W. A. D u c c a bewfihrt sich die Ni- trosatmethode weder ffir rohen noch ffir vui- kanisierten Kautschuk, dagegen liefert sie be- friedigende Ergebnisse flit den Vuikanisations schwefel. TO. B u d d e's Tetrabromidtethode gibt ziemlich gute Resultate fib' rohe Kautschuk- proben, ist aber ffir vulkanisierte Ware nicht verwendbar. G. H t i b e n e r ' s Methode der Brombehandtung unter Wasser, die auf det W e b e r - D i t t a r'schen Vulkanisationstheorie beruht, ist wenig vert/iglich.

L O s t r o t y s s l e n s k i , D i e R e g e n e r a - t i o n d e s K a u t s c h u k s a u s s e i n e t B r o t i d (Journ. Russ. Phys.- Chem. (3es. 44, 240 --244.)

LOst t a n Kautschukbrotid in Ch|orbenzol, behandelt man die L~sung mit Zinkstaub und fiigt abs01uten A|koho] hinzu, so scheidet sich aus dem Kautschukbrotid die un]bsliche Modi- [ikation des Kautschuk$ quantitativ ab.

Aus dem kiiuflich~,n Kauprenbrot id scheidet sich ~n analoger Weise Butadienkautschuk, (CH~:CH.CH:CH~_)n quantitativ als uniOsliche Modi[ikation ah.

Page 3: Die Kautschukchemie im Jahre 1912

87

An weiteren a n a l y t i s e h e n A r b e i t e n sind zu verzeichnen:

D . ~ ; p e n c e und J. Y o u n g , V e r g l e i c h e i n i g e r M e t h o d e n zur B e s t i m m u n g des S c h w e f e l s i n v u l k a n i s i e r t e m K a u t - s c h u k mi t b e s o n d e r e r B e r f i e k s i c h t i - g u n g de r e l e k t r o l y t i s c h e n Oxydat ion . (Journ. lndustr. Engin. Chem. 4, 413--417.

Die Verfasser studierten das Verh~dtnis der verschiedenen Methoden zur Bestimmung des Schwefets in vulkanisiertem Kautsehuk zu einander. Nach ihnen ist die einfachste und genaueste Methode die elektrotytische Oxydation, wenn sie mit dem ProzeB der volumetrischen Schwefels~urehestimmung mit Bariumchromat oder Benzidin verbunden wird. Nach D. Spence ufid J. Y o u n g ist das Verfahren gleichzeitig fiir sechs Proben folgendes: Etwa 0,5 g der Proben werden in ein Jenaer Becherglas yon 200 ccm Inhalt gebracht, mit konzentrierter HNOa (Dichle 1,4) bedeckt; es wird auf dem Wasserbad getinde erw~irmL bis die Reaktion beginnL dann das Becherglas yore Wasserbad weggenommen, eventuell mit Wasser gekiih|t. Ist die L6sung vollendet (nach zwei bis drei Minuten), so spiilt man das bedeckende Uhr- glas mit 30 ccm rauchender HNOz (Dichte !,5) ab und schickt zwischen Platinelektroden einen Strom von drei Ampere und sechs bis acht Volt dutch die L6sung. Bei weichem Gummi yon hohem Kautschukgehah dauert die Analyse zwei bis drei Stunden, bei Hart- gummi mit niedrigem Kautschukgehalt a/4 bis eine Stunde. Die Elektroden werden mit Wasser gewaschen, dann wird 1 g reines Na~COa zugeffigt, die L6sung auf dent Wasserbad zur Trockene eingedampft, der Rfickstand wird mit konzentrierter HCI angefeuehtet, nochmals zur Trockene eingedampft, soil dann salpeters/iure- und ni(ratfrei sere, wird in Waster gel6st, eventuetl filtriert und die L~sung wie iiblich mit BaCf 2 behai~delL

C. E. W a t e r s a n d J. 13. T u t t t e , Die B e s t i m m u n g des G e s a m t s e h w e f e l s in K a u t s c h u k p r o d u k t e n . (,|ourn. oflnd. and Engin. Chem. 3, 734--737.)

Die beiden Autoren stellten vergleichende Untersuchungen verschiedener Modifikationen tier H e n r i q u es'schen Methode zur Bestimmuug des Oesamtschwefels in Kautschukprodukten, sowie des H fib e n e r'schen Verfahrens an und getangten zu folgenden Schtiissen: Die Be- handlung des Kautschuks mit Salpeter~iiure allein gibt zu niedrige Resultate. Dies wird wahrseheinlich durch einen Verlust an freiem

Schwefel veranlat~t, da HNOa altein in der fiir die Bestimmung gew~hnlich verwendeten Zeit Schwefel nicht voUkommen zu Schwefels~ure oxydiert. Die H a b e n e r'sche Methode kann bet Gegenwart mineralischer FfiUmittet, be- sonders bet Gegenwart von BaSO~ uud PbO nicht angewendet werden. Beim Fallen einer L6sung von verditnntem H~SO~ mit BaClo werden iibereinstimmende Resultate erha|ten, wenn man direkt f~llt, oder vor dem FAllen neuiralisiert, oder wenn man den Verdampfungs- rfickstand mit Soda-Salpetergemisch wie iiblich schmilzt. Die van ' . t Kruys ' sche Methode dagegen (Zeitschr. f. anal. Chem. 49, 393) gibt zu hohe Resuttate. Die besten t~esultate scheinen erhalten zu werden, wenn man den Kautschuk mit HNOa behandelt, die mit Brom gesfittigt ist.

Q. H f i b e n e r , U e b e r B e s t i m m u n g des G e s a m t s c h w e f e l s im v u l k a n i - s i e r t e n K a u t s c h u k . (Gummi-Ztg. 26, 4t0, 1912.)

G. H i i b e n e r wendet sich gegen diese Kritik und zeigt, dab die beiden Autoren die Begrift'e Vulkanisationsschwefel mit Gesamt- schwefel verwechselt haben.

A. T s c h i r c h u n d W. S c h m i t z , U e b e r e ine M e t h o d e zur B e s t i m m u n g d e r s t i c k s t o f f h a l t i g e n N e b e n b e s t a n d t e i l e des R o h k a u t s c h u k s . (Oummi-Ztg. 26, 2079 -- 2081, 1912.)

Die beiden Autoren halten Pentachlorathan, Tetrachl0ritthan und Perchlor~ithylen f~r aus- gezelchneteL6sungsmittel des Kautschuks. Dies ist allerdings eine schon langst bekannte Tat- sache, da die genannten L6sungsmittel zum Zwecke der Kautschukl6sung bereils patentiert sind. Pentachlorathan (Pentalin) 18st die Stick- stoffk6rper des Kautschuks nicht, welche Eigen- schaft A. "Fschirch und W. S c h m i t z zur Trennung der stickstoffhaltigen K6rper vom Kautschuk benutzt. Die Methode zur Isolierung und Bestimmung der stickstoffhaltigen Neben- bestandteile des Kautschuks gestaltet sich iht einzelnen folgendermaBen: 2,5 g Rohpara (nicht gewaschen und nieht entharzt) in diinnen Schnitten at)s der Mitre eines Parablocks werden w~ihrend acht Tagen im Vakuumexsik- kator getrockne t und im Wageglfischen ab- gewogen. Der abgewogene Kautschuk wird in einen Erlenmeyer yon ca. 500 ccm Inhalt gebracht, mit 40 his 60 ccm Pentachlor/ithan /ibergossen and die Oeffnung des Kolber:s durch einen Wattepfropfen geschittzt. Daraut

Page 4: Die Kautschukchemie im Jahre 1912

88

wird die Mischung in einem Trockenschrank ca vier bis sechs Sttmden auf 80 ~C el'hitzt, his sich alle K,aW~schuktei[e gel6st haben und eine dtinnfltissige homogene Mischung ent- standen ist. Man tiil~t erkalten und verdiinnt ndt reichiich Chloroform. Dann /ibeif/ihrt man die hinreichend verdunnte L¢~sung in einen" S cheidetrichter und l~il3t absitzen. Es ballen sich die b~att||en, | |ngel6sten Teile nnch I/ingerem Stehen znsammer| und sammeln sigh an der Oberftiiche der Fh3ssigkeit ~m Scheidetrichter at1. Wird die I'entactdorathan-[.;Osttng genfigend mit Chloroform verd/innt, indem man die L~)sung vo~ 2,5 g Kautschuk mit ca. 400 ccm Chloro- h~rm versetzt, so macht die F/lt;ation keine Schwierigkeiten und ist in verh~.hnism~Pdig kurzer Zeit beendig|. Der }~ficl, zt;md wird im gefalteten Filter i~ eitlem Soxldet - Apparat liingere Zeit in~t Ch!orofort:~ extrahiert, l)ann trocknet man das Filter in einem Vakuumexsik- kator und bri~gt es zur Wt igung . Da'., vorher trod nachher sorgfattig gewogene Filter scbliel~t man dann in einem Kjeldahl-Kolben mit H~SO~ auf zwecks Bestirnmung des Stickstoffes.

Rohpara, der Mitte eines Blockes entno~men, enthielt 2,9 bis 3,1 Proz. Riickstand (Mittel aus drei Versuchen), welcher mittels Peutatin iso- lfert wird. Diese Rfiekst~inde enthalten 11 bis t2,6 Proz. N. Der Gesamtgehalt des Roh- kautschuks an Stickstoff betriigt 0,3511 Proz. N. (Mittel aus drei Versuchen), bestimmt rnittels jodometriseher Situretitriernng. Die isolierten sticksioffhaitigen Rfickst~inde enthalten aber an- organische Bestat~dteile, deren Ge~'icht du tch Verwascheta festgestellt wird. Subtrahiert man die Mengen der im Riickstande ermittelien Asche vom Gewicht des R,ickstandes selbst, so steigert sich der Gehalt des Stickstoffs im R/~ckstand auf 14 bis 15,6 Proz. und kommt so dem Stickstoffgehalt der chemisch-reine|~ EiweigkOrper wcsenttich n/iher.

W. S c h m i t z , U e b e r S t i c k s t o f f b e - s t i m m u n g im K a n t s c h u k . (Gummi-Z~g. 26, 1 8 7 7 - ! 8 7 9 , 19i~.)

Die Stickstoffbesfirnmtmg nach der Methode l( [ e I d a h 1 birgt ftir ex~kte Stickstoffbe- stimmunge~ zahlreiche Fehler, ~t, elche W. S c h m i t z ffir die spe~ietle~a Zwe~ke der Stick- stoffbestimmung im Koa~tschuk dutch circe nette iMod~{ikation t~a~h M~3gliChkeit aaszumcrzen trachtet, Gerade beim !.~autschuk, dessert Stick- stoffgehatt selten 0,4 Proz. iiberschreitet, ist eine besondere Genauigkeit notwendig0 welche W S c h m i tz dutch eine S~eigerung der Emp-

findlichkeit der Titration zu erreichen sucht. Bei der Stickstoffbestimmung yon Kautschuk hat man drei Phasen zu unterscheiden; 1. Auf- schlul~ des Kautschuks. 2. Destitlation des gebtldeten Ammoniumsulfats und schlie61ich Titration des in S~iure aufgefangenen A'almoniaks.

Mit Ber/icksichtigung der obigen Erw[l- gungen gestaltet sich die Vorschrift ffir das Aufschliel~en im einzetnen folgendermaSen:

2 bis 3 g Kautschuk ~,erden in einem 300 ccm fassenden KjeldahI-Kotben aus schwer schmelzbarem Gins mit 45 bis 50 ccm konz. H~SO~ so iibergossen, dab alle Kautschukteile yon H2SO 4 benetzt sind. Man schlie~t den Kolbenhats rail einem Trichterchen urtd erhitzt die Masse auf dem Drahtnetz mit kleiner Flamme so tange, bis die einzelnen Kautschuk- t eiJe sich ill der Fl/issigkeit gel6st haben und keine festen Teile mehr wahrzunehmen sind. Nimmt man eine nicht zu starke Flamme, so tritt kein schadtiches Sch~iumen auf, dem man /ibrigens, falls cs eintrelen sollte, attch durch Beigabe eines erbsengrol~en St/ickchens Paraffin vorbeugen kann. Nach dern Erkalten ffigt man zu der schwarzen homogenen L~sung 0,25 g CuO und 10 g K,~SO4 und kann nun weiter auf dem Drahtn~tz erhitzen, bis die L6sung vollst~ndig ktar und durch das aufgel~ste Kup~er gritnlicb geworden ist. Nach diesem Zeitpunkt erbitzt man noch ca. eine Stunde krMtig, ver- meidct abet ein l[ingeres Erhitzen sis vier bis sechs Stunden, da in dieser Zeit s ich 2 g Kautschuk vollst,~indig aufschliel~en lassen. Eine zu lange Erhitzung l~t~t eine Zersetzung des gebi|deten Ammoniumsulfats Befiirehten und w/irde dadu~h eine Veeminderung des Stick- sto[tPs herbeif0hrerl kt~nnen.

Fi~r die Destillation des Aufgeschlossenen durchbohrt man einen hinreichend groBen Gum|nislopfen drehnal; die eine Oeffnung nimmt die DestillationsrOhre mit der Sicherheits- kugei, die zweite Oeffnurig eine P6hre auf, deren L~tnge bis zurn Boden des Destillations- kolbens rei~:ht, und die zum Einblasen des Oampfes dient, die dritte Oeffnung eadlich dient zur Aufi|ahme ether GlasrcShre, die unter- halb des Stop[e~s endigt und oberha|b mit einern $eheidetrichter zur Aufnahme der Natron- tauge mittels Gummirohr verbunden ist. Das Ammor~iak treibt man fiber dutch Einblasen yon Dampf. Die K/Jhlung beschriiakt sicb darauf, dab u|an den Kolben der ¥orlage, der die einge~tetite H~SO4-Le, sung enthalt, in einem geeigneten Trichter durch flieBendes Wasser kiihll.

Page 5: Die Kautschukchemie im Jahre 1912

89

AIs die geeignetste Titration des iibe~ge- triebenen Ammoniaks h~ilt W. S c h m i t z die iodoinetrische Siiuretitration, deren Oleichung lautet : KJOs-~-5KJ + 6Re=3J2-i-6KJ-]-3 H20. (Re bedeutet bier ein monovalentes Slureradikal.)

K.IOa+3H~SO4----3H~O+KJ-[-3"SO~ K J-+- 5 KJ ~ 3 ~° SO4 ----- 3 H~ SO4 q-- 3 J2, so verbinden sich zuerst die sechs H-Atome der SIiure mit den drei O-Atomen der Jods~iure zu Wasser, die freien drei SO4~'-lonen verbinden sich nun mit den vorhandenen sechs KJ-Molekehl zu 3K~SO 4 und Jod wird in Freiheit geselzt, welches dutch Thiosulfat zurficktitriert und be- stimmt wird. Sowahl bet der Destillatian, wic auch bet der Einstellu~g and Vergleich yon S~iure mit Thiosulfat soll .[mmer m/~glicbst' mi~ dem gteichen Volumen Gesamffl/issigkeit ge- arbeitet werden. Die Titration selbst sail in ca. vier bis sechs Minuten zu Ende geffihrt werden.

F/ir die exakte Einstellung der S~ure und des Thiasulfats kommt nut die Anwendung yon Ammoniumsulfat odet Ammoniumchlorid in Betracht. Die Einstellung mittels Ammonium- sulfat erfordert ebenso wie die sp~itere Stick~ stoffbestimmm~g ein Zersetzen des Ammonium- sulfurs durch NaOH und ein Ueberdes~illieren Man trocknet das i~ hOchster Reinheit zu er- haltende Produkt bet 1000 resp. kristallisiert nochmals urn. Man It, st 1,0250 g ~ 0,21733gN entspreehend in Wasser auf und fiillt auf 500 ccm auf. F~r den Titerwert is*. es nicht gleichg/iltig, ob man 100 ccm der dargestellten Ammonium- sulfatl/Jsung der Destillation unterwirft oder nur 50 ccm oder 25. Der ausgerechnete Titer- wert wird, trotzdem dieselbe LOsung verwandt wurde, prozentual kleiner, da der Fehler resp. der Verlust an N Ha bet kleinen Mengen an- gewandter (NH~)~S O4- LOsung naturgem~ifi gr66er wird als bet grOl~eren. Deshalb er- mittel~ man bet der Besfimmung des Sticks{offs im Kautschuk die Kubikzentimeter der ver- brauchten S~ur~ zuvor, um dann mit derselben dieser An~ahl Kubikzenfimeter entsprechenden Menge Ammoniumsulfa~lOsung die Einstellung der benutzten Saute und des Thiosulfats zu erneuern.

B. S e t l i k u n d J. Z o f k a , A n a l y s e u n d P r f i f u n g g u m m i e r t e r S t a f f e . (8. lnter- nationaler Kangrefi f/'tr angewandte Chemie zu New York vom 4. bis 13. September 191~.)

K. U t z , U e h e r d i e B e s t i m m u n g d e r M i n e r a l s t o f f e { F f i l l s t o f f e ) in l {au t - s e h u k w a r e n . (Ktm~tstoffe 2, 4 0 9 ~ 4 1 0 , 19t2.)

Zur quantitativen Bestimmung von Blei und Zink in Gummiwaren wendet man die Methode von J. B o e s (Apoth.-Ztg. 1907, 1105) an, zur Bestimmung des Zinks die Methode yon H. Kiihl (Siidd. Apoth.-Ztg. 1911, 135). Ais einfachste Methode zur Bestimmung yon Blei fund K. U tz die Ermittlung durch Elektrolyse. Man lost die nach einem der bekannten Ver- fahren erhaltene Schmelze in Salpeters~iure und verd/innt mit Wasser, so dab die Fliissigkeit schlieBIich 20 Volumproz. Salpeters~iure enth,~ilt. Diese Li~sung erw~irmt man zweckmitOig auf 60 bi~ 65 o u n d elektrolysiert mit einer Strom- dichte ND~00 :1 ,5 Ampere. Will man bet gew~hnlicher Temperatur die Bestimmung vor- nehmen, so ist nur ein Zusatz von 10 Volum- pro~ent Salpeters~ure erforderlich; die Strom- dichte be|r~igt dann ND100:0,05 Ampere. Das Blei schI~igt sich dabei al~ schwarzbraunes Blei- superoxyd auf tier Anode nieder. Wenn die Fallung beendet ist, wovon man sich leicht tiberzeugen kant,, so wird der Niederschtag auf der Anode, ohne daft der Strom unterbrochen wird, mit Wasser ausgcwaschen und bet 200 ° getrocknet. Bleisuperoxyd real 0,866=Blei in der angewandien Menge des untersuchten Oegensiandes. Will man das erhaltene Blel- superoxyd nicht l~inge~e Zeit trocknen, sondern das Blei rasch ermit~eln, so erhitzt man das Bleisuperoxyd vorsichfig mittels einer Bunsen- flamme, wodurch es it~ gelbes Bleioxyd fiber- geffihrt wird und als solches gewogen werden kann. Der Faktor ist in diesem Falle 0,9282.

Zur Bestimmung des Bleis dutch EJektroiyse verwendet man am besten den Apparat yon A. C i a s s e n . Eine einfache Apparatur liegt yon S. H o i z m a n n (Pharm. Zentralhalle 49, 417 u. ft., 1908) vor. Zur Fiillung yon 0,I g Blei als Bleisuperoxyd sind durchsehnittlich 1,5 his 20 Stunden nt~tig.

J. B r i t l a n d u n d E. P o r t s , C e r e s i n - w a c h s in K a u t s c h u k m i s c h u n g e n . ~The India Rubber Journal vorn 17. Februar 1912.)

Durch Zumischen kleiner Mengen Ceresin zu Kautschukmischungen erziclt man gewisse Vorteite: Erleichterung des Mischens besonders hochkautschukhaltiger Gemische, Verhinderung des Klebrigwerdens gezogener Plat~en, auch wahl Verminderung der Porositat der Mischung and dadurch bedingte l[ingere Hattbarkeit der daraus gefertigten Artikel. Da nach Untersuchungen yon F. W. H i n r i c h s e n und E. K i n d s c h e r (Chem.-Ztg. 1910, 230) der Azetonauszug mit Ceresin versetzten vulkanisiertcn Ka~Jtschuks gr0l~er als ~onst ist, und aucl~ der Azeton-

Page 6: Die Kautschukchemie im Jahre 1912

90

extrakt -+- Ceresin, welcher ohne Schwefelzusatz auf Vulkanisierhitze erhitzt wurde, gr6t~er, als zu erwarten war, gefunden wurde, so liegt der Schlufl nahe, Ceresin fihe Einflufl auf Kaut- schuk aus, verwandle kleine Mengen desselhen in harzartige Stoffe. J. B r i t l a n d und E. P o t t s beobachteten iedoch diese Einwirkung van. Ceresin auf den Azetonauszug nicht und utttersuchten die Sache n~her. Sie bestimmten sorgfaltig den Azetonextrakt zweier Proben Kautschukmisehungen ohne und mit Ceresin- zusatz und den Gehalt an Ceresin dutch die kahe Methode van F, M a r t e n s (Chem.-Zig. 1909, 184), deren Genauigkeit gteiehzeitig gepriift wurde.

Die Verfasser ziehen aus ihren Untersuehtmgs- Ergebnissen folgende SchtiJsse: Mit zwei sorg- faltig bereiteten Kautschukmisehunggn, deren eine. n Ceresin, die andere etwa d rei Proz Ceresin emhielt, angesteltte Verst~che ergaben, dafl der Harzgeha|t durch den Zusatz van Ceresin nicht vermehrt, sondern etwas ver- mindert ~'ird. Da.~ Verhatten wurde aueh nach dreimonatlicher Au[bewahrung der Mischungeu beobachtet. Die Methode der Ceresinbestimmung nach F. Mar t e n s liefert ungenaue Werte, man erh~lt damit anstatt 3,0 Proz. nur etwa 2,4 Proz. Ceresin.

Van grafter Bedeutung sind die Arbeiten, welche zich mit der A u f k l ~ i r u n g d e r V u l - k a n i s a t i o n besch~iftigen :

G. B e r n s t e i n , C o n t r i b u t i o n b l ' e t ude de la v u l c a n i s a t i o n /t f r o i d du C a o u t - c h o u c . (Gummi-Ztg. 26, 1800, 1912)

G- B e r n s t e i n hebt hervor, da~ die experi- mentellen Untersuchungen der Kattvulkanisation insoweit unvotlst,~ndig sind, als rn~n sicb nut au[ die Untersuehung des Endproduktes (Ct01"la6)~, S..CI~ beschr~nkt hat, w~ihrend fiber den Verlauf der Kaltvulkanisation nichts Sicheres bekanntist . DieseFragesucht G. B e r n s t e i n durch Viskosittitsmessungen zu 16sen. Die Vis- kosit~it ether kolloiden L0sung h~ngt mit der Oberfliichenenergie der Phasen eog zusammen. Unter Z u g r u n d e l e g u n g e n der Anschaunngen van 3. D u c l a u x, denen zufolge eine kolloide LOsung aus den Mizetlen und der intermizel- laren F!ftssigkeiten besteht - - die Mizellen be- stehen aus dem elektrisch geladenen Kern uncl den entgegengesetzt geladenen A u t ] e n i o n e n - begrtindet der Verfasser den SchluB, dat~ die Viskositiit einer koltoiden L6sung durch Ko- agulation vermindert, durch Adsorption ge.- steigert wird.

In Uebereinstimmung mit frfiheren Unter- suchungen findet G. B e r n s t e i n , dab das Endprodukt der Einwirkung van S.2CL2 auf Kautschuk unter Einhaltung geeLgneter Konzen- trationsverhiiltnisse dieVerbindung tClo HI~SeCI~ ist. Zu den Viskosit'atsbestirnmungen diente das bekannte Visk~simeter van Wo. O s t w a 1 d. Als L6sungsmittel fiir den Kautschuk dient Xylol. Wiihrend die Viskosit~it der 1,6sungen van Schwefetchloriir in Xytol unabhaugig van der Konzentration dieselbe ist, steigt die Viskositat der Kautschukl6sungen mit der Konzentration des Kautsehuks iedoch nicht proportional an.

Die Viskositatsbestimmungen zeigen, dab die Viskgsit~it der Kautschukhhsungen mit Zugabe steigender Mengeu Schwefelchloriir ahnimmt; der Einflut3 ist besonders stark bet Zusatz geringer Mengen $2Ci 2 (bis 0,1 Proz.); auch bet eill und derselben Konzentration S,zCIe f~illt die Viskosit~it mit der Zett

Aus diesen Versuchen schliegt G. Bt,.r n- s t e i n , d a n d i e K a l t v u l k a n i s a t i o n k e l n A d s o r p t i o n s v o r g a n g i s t * ) ; die Abnahme der Viskosit~t ist nicht dutch die Abnahme der Kautschukkonzentration zu erklfiren, denn in Kon- zentrationsgebieten, in denen zwischen Kaut- schukkonzentration und Viskositfit nahezu Pro- portionalit~t besteht, nimmt die Viskositat nach Zusatz van geringen Mengen Schwefeichlorfir stark ab; der Kautschuk erfahrt also nach Zu- satz van Schwe~elchloriir eine physikatisehe Veriinderung.

Gegen diese SchluBfolgerang wendet E. S t e r n ein, dat~ es wahl denkbar 1st, daft im ersten, tmmeBbar schnell verlaufenden Stadium Adsorption des Schwe[elchloriirs an Kautschuk statffindet und dat3 erst dann die metSbare Aenderung im Zustand des Kautschuks eintritt, Wesentlich scheint auch eine Ausdehnung der

~) Anmerkttng'der RedakEan. Mit Erlaubng" des Ve:'- fassers set bemcr~t, dqfi D~: O. BERNSTEIN diesen Tell seiner t,qeoreliscben Sc!daBfolEeran.een als Resullat einer eiagehenden brieflichen und m~t~dlichen Di~ktt,~sion tn# dem Untefzeidmeten nicht mehr attfreeht ht~lL Dig obige SchluBfolg'erang bernht our either irrti2mlick aufEefaflten Literaturste[le, die Eerade ,~as Oegenteil van dent enttfdlt, was der genannte I~*orseher arts iltr entnahm, fat£s man aBo die Beziehangen zwischen Ad- so/priori and Viskositdt heranziehen wtil, sO ~vttrde arts ihnen im OegenleiI eine Bestdtigung der adsorptions- aworetischen Auffassung hervorgehen. Aueh mit der Not- wcndigkeit, die Adsorplionstheorie zuniio~st in dem fiir sie besonde:s ehat'akteftstischen Gebiet do" k.~einen Sch~,efelo konzenm~lioaen zu pr~fen, hat sieh Dr. O. d~ERNSTEIN dnrchaus mit ttetn U#terze(chncten einvemtanden erMttrt. Dr. O. B~RNSlq~TN f~a¢ wetlerr Arbeiten i~#er dies und verwandle Themata. ia Anssie:tt gesleltt, d~,'en ~'inze[- er£ebnissen nati2rliek bier nieM vorgeer(([ea wertlen soil

Dr. Wo. Ost~'atd.

Page 7: Die Kautschukchemie im Jahre 1912

91

Messung unter Verwendung anderer LOsungs- mittel (Naphthalin).

D. S p e n c e , B e i t r ~ g e zu r C h e m i e des K a u t s c h u k s , I11. Zu r T h e o r i e der V u l k a n i s a t i o n , If. (Koll.-Zeitschr. 9, 300 his 306, 1911.)

F.W. H i n r i c h s e n und E. K i n d s e h e r , V e r s u c h e f iber d ie E n t s c h w e f e l u n g y o n v u l k a n i s i e r t e m K a u t s c h u k . (Koli.- Zeitschr. 10, 146--148, 1912.)

P. A l e x a n d e r , Zu r F r a g e der En t - s c h w e f e l u n g yon v u t k a n i s i e r t e m Kaut- s chuk . (l~oll.-Zeitsehr. 10, ~52~253, 1912.)

H. L o e w e n , Z u r T h e o r i e d e r Vul- k a n i s a t i o n des K a u t s c h u k s . (Zeitschr. f. angew. Chem. 1912, Heft 31.)

lm Auftrag yon P. A l e x a n d e r unterzog • H. L o e w e n die Quelten, aus denen Wo. O s t- w a ld bei Aufstellung seiner Theorie der Vul- kanisation sch,3pfte, einer Pr/.ifung und kommt zu dem Resultate, datt auch nicht e in zwingendes Argument ftir die adsorptionstheoretische Auf- fassnng der Vulkanisation bestehen bteibt, und dag tats~chlich keii~e der beobachteten Er- schemungen der rein chemischen Aut'fassung nennenswerte Schwierigkeiten bereitet.

D. S p e n c e , Be i t r~ ige zu r C h e m i e d e s K a u t s c h u k s , IV. E i n f l u f ~ n i e d r i g e r T e m p e r a t u r e n auf d ie O e s c h w i n d i g - k e i t d e r H e i l ~ v u l k a n i s a t i o n und die N a c h v u l k a n i s a t i o n . (Koll.- Zeitschr. 10, 299--306, I912.)

D. S p e n c e und J. Y o u n g , B e i t r ~ g e z u r C h e m i e des K a u t s c h u k s , V. Zur T h e o r i e t ier V u t k a n i s a t i o n , IlL (Kotl.- Zeitschr. I i , 28~-34, 1912.)

Wo. O s t w a l d , B e m e r k u n g e n z u v o r . s t e h e n d e r Arbe i t . (Koll.-Zeitschr. I1, 3 4 ~ 3 6 , 1912.)

F. W. H i n r i c h s e n und E. K i n d s c h e r , Z u r F r a g e d e r E n t s c h w e f e t u n g y o n v u l k a n i s i e r t e m K a u t s c h u k . (Koll.- Zeitschr. I !, 38 ~ 39, 1912.)

G. B e r n s t e i n , . ~ t u d i e n t iber d ie V u l k a n l s a t i o n d e s K a u t s c h u k s . (Koll.- Zeitschr. I I , 185-- 191, 1912)

F.W. H i n r i c h s e n und E. K i n d s c h e r , Z u r T h e o r i e d e r V u l k a n i s a t i o n des K a u t s c h u k s . (Koll.-Zeitschr. 11, 191 bi.~ 193, 1912.)

D. S p e n c e und J. Y o u n g , A p p a r , , t z u r e x p e r i m e n t e l l e n U n t e r s u c h u n g de r H e i f i v u l k a n i s a t i o n . (Chem.-Ztg. 3B, 1t'62--1163, t912.)

Die bis jetzt zur Verwendung gekommenen Veffahren zur Untersuchung der Kinetik der Heifivulkanisation k6nnen kaum Anspruch auf wissenschaftliche Genauigkeit machen. D. S p e n c e und J. You n g konstruierten deshalb z u m Studium der Heifivulkanisation eigens einen Apparat, welcher den aufgestellten Forderungen voilst~,ndig entspricht. Mit diesem kann eine konstante und absolut gleichmtiBige Temperatur erzielt werden. Eine einfache Vorrichtung er- m6glicht es, die Temperatur direkt und augen- blicklich auf das zu vutkanisierende Material einwirken zu lassen. Die erste Bedingung zur Ertangung genauer Resu]tate besteht darin, nile isolierenden LuftrAume zwischen dem zu vutkanisierenden Material und der W~rmequelle vollst~ndig zu beseitigen. Ueberdies sollen nur ganz dfinne Kautschukbl[tttchen verweudet werden, um so die isolierenden Eigenschaften des Kautschuks selbst aufzuheben. Diese Punkte firlden sich alle beirn Verhhren yon D. Spence und J. Yo n n g berflcksichtigt, das darin besteht, die dfinnen Kautsehukblattchen zwischen zwei Zinnblechscheiben einzuklemmen und dank in einem auf konstanter Temperatur gehaltenen Glyzerinbad yon groflem lnhalt zu vulkanisieren. Eine Abbildung des Apparates befindet sich in der Originalabhandlung.

P. A l e x a n d e r , Zur F r a g e de r E n t - s c h w e f e l u n g y o n v u l k a n i s i e r t e m Kaut- schuk. (Chem.-Ztg. 36, 1289-- 1291, 1340 bis 1342, 1358 ft., 19123

Besonders reich ist die Kautschukliteratur im Jahre 1912 an kolloidchemischen Arbeiten.

F. A h r e n s , E in 13ei t rag zur K e n n t - n i s de r k o l l o i d e n N a t u r des K a u t - s e h u k s . (Chem.-Ztg. 86, 505--506, 1912.)

Ueber die eigenttimliche Aggregatzustands- ver~inderung, welche beim ~Leimigwerden ~ des Kautschuks eintritt, werden die verschiedensten Annahmen gemacht: Fiiulr~is, Enzyme, Bak- terien und sogar direkte physikalisehe Ver- anderun~ des Kolloidgebildes durch Lichtenergie, F. Ah r e n s teilt keine von diesen Auffassungen, sondern meint, es erfolge an der Oberfl~che des Kautschuks Sauerstoffaufnahme. Die noch sauerstofffreien Partier nehmen den Sauerstoff yon oxydierten Teiten auf, reduzieren diese und verfl/issigen sich selbst. Der Autor nimmt an, dab 2 Proz. Sauerstoff ein notwendiger Bestand- tell des Kautschukkolloids sind, welche sich nicht aus dem Kautschuk entfernen lassen. Aehnlich den Oelkfigelchen in der Oelemulsion suchen sich auch die rnikroskopischen Kaut- schukktigelchen in dem Latex gegen Zerst6rung

Page 8: Die Kautschukchemie im Jahre 1912

92

zu schfitzen, und zwar dadurch, daft sie be- gierig Sauerstoff aus der Luft aufnehmen und vielteicht mit diesem und Bestandteilen des Serums eine sauerstoffhaltige Schutzhfille bilden. Wird die Bildung der Schutzh/ille durch Zusatz yon (beispielsweise) Schwefels~ure verhindert, so erhatt man nach der Koagulierung einen sehr minderwertigen und sehr klebrigen Kaut- schuk, wie das ja bei vielen afrikanischen Sorten der Fall ist. Wird im fertig koagulierten Koiloid die Schutzh,ille durch mechanische oder chemische Mittel zerst6rt, so kann die Bildung ether neuen Hfille niche stattfinden, well eben die Bildungsfaktoren, die Bestandteile des Serums, nicht mehr vorhanden sind. Verletzt man ein koaguliertes l<autschukkiigelchen, z. B. durch einen Einschnitt, so wird das lnnere des Kfigelchens btol~gelegt und nimmt nun aus der Luft begierig Sauerstoff anL doch wird in die~em Falle keine neue Schutzhfilie gebildet, weft da.~ Serum fehlt, sondern die Oberfl/iche verfliissigt sich. 1)iese Verfliissigung schreitet natiirlich nun bis zur allgemeinen ZerstSruag fort. (Autokatalyse.) Den Beweis fSr seine Theorie erbringt F. A h r e n s damit, dab er einen Parakautschuk in zwei gleiche Teile teilt, die eine Hiilfte stark auf den Walzen mastiziert, wfihrend e r die andere H~tlfte in keiner Weise mechanisch bearbeitet. Hierauf 16st er beide Htiiften in der gleichen Menge Benzol. Nach einigen Monaten Ist die geknetete Probe dfinn- fliissig, w~ihrend die ungeknetete Probe stabil geblieben ist. Letztere enth~itt eben noch un- verletzte Schu|zhiillen. Nach F. A h r e n s ist die Netzstruktur im Kautschuk nichts anderes als die unzahligen Schutzhfilten ie eines Mole- kularkomplexes, wM~rend die Paraflecken zu- sa,nmengezogene Fragmente yon zerstSr~en Schutzhiillen darstellen.

A. W a g n e r , E i n B e i t r a g z u r K e n n t - n i s d e r k o t t o i d e n N a t u r d e s K a u t - s c h u k s . (Chem.-Ztg. 36, 833, 1912.~

A. W a g n e r widerspricht der Belmuptung yon F. A h r e n s , daft die sogenannten Para- flecken in reinen vulkanisierten Mischungen nicht auskristallisierten Sdlwefel, sondern einen organischen Stoff darstellen, und zwar die zusammengerogeuen Fragmente der Schut~o hfillen, welche die Netzstruktur (Ms Rohkaut- schuks bilden. A. W a g n e r h~lt die Par'a- flecken ffir auskristalli~ier/en Schwefel und glaubt dies dureb das Mihroskop beweiseL1 ~t, k6nneu. Er glaubt fret schwebende Kugeln yon nieht attskristallisiertem, also amorphem Schwefet beobaehten ~;u k~nnen.

R. D i t m a r , E i n B e i t r a g z u r K e n n t - n i s d e r k o l l o i d e n N a t u r d e s K a u t - s c h u k s . (Chem. Ztg. 36, 885, t912.)

R. D i t m a r kritisiert die Theorien yon F. A h r e n s und A. W a g n e r fiber Paraflecken. Die besagten Theorien geben keine Erkl~irung dafiir, warum die Paraflecken blofi beim Para- kautschuk und bet hoch aggregierten Kaut- schuken zum V0rschein kommen. Die D i t - to a r'~ehe Theorie steht mit der A h r e n s'schen Au|fassung im direkten Widerspruch, vertr~gt sicb bingegen mit den Experlmentalerscheinungen A, W a g n e r ' s .

R . v . l ~ l e u r y . D e r K a u t s c h u k u n d d e r k o t l o i d e Z u s t a n d d e r M a t e r i e . (Le Gaoutcbouc et la Outtapereha |912, 5747ff.)

Die Phanomene und Eigenschaften des Kautsehnk-~ werden mehr und mehr durch physikochemische Auslegungen erklart ; mit Riicksicht auf die neueingeschlager~en Wege, die sich in Zukunft vielleicht als fruchtbar er- weisen werden, gruppiert R. v. F l e u r v die Prinzipien der Elementarchemie, die Riickschlfisse auf den kolloiden Zustand erlanben nnd sich auf die Eigenschaften des Kautschuks beziehen, in einem einfacben Expos&

R. D i t m a r , P a r a f | e c k e n . E i n e k o l - I o i d e h e m i s c h e E r s c h e i n u n g . (Koll.- Zeitschr. 11, 3 6 ~ 3 7 , I912.)

E. W. L e w i s trod H. W a u m s l e y , K a u t - s c h u k a is S c h u t z k o l t o i d : Die B i l d u n g y o n k o l l o i d e n M e t a l l s u l f i d e n i ~ K a u t - sc h u klO s u n g e n. (Koll,-Zeitschr. I I, 39 - -41 , 19t2.)

R. D i t m a r und R. T h i e b e n , D i e V e r - / i n d e r u n g e n d e r w i c h t i g s t e n a n o r - g a n i s c h e n K a u t s c h u k f f i l l s t o f f c d u r c h d i e D a m p f v u l k a n i s a t i o n (Koll.-Zeitschr. I I , 77- .80 , 1912.)

R. D i t m a r und R. T h i e b e n , S c h w i n d - f l e c k e n am v u t k a n i s i e r t e n K a u t s c h u k , e i n e k o l l o i d c h e m i s c h e E r s c b e i n u n g . (Koil.-Zeitschr. 1 t , 8 0 - - ~ ' L 1912.)

L. R a y b a u d , E i H f l n ~ d e r u l t r a - v i o l e t t e n L i c h t s t r a h l e n a u f K a n t - s e h u k . (Le Caoutchouc et la Gultapercha yore 15. November 191t.)

Eino Schadigung des Kautschuks edo}gt ers| durch ultravioletteStrahlen yon 3600 Wetlen- I/~nge. Von den [;trahlen dieser Wellenlange an bi.~ zu den $trahlen mit einer Wellenlfinge 3030 erscheint die stark~te Wirkung auf Kaut- schuk auszugehen. Strahlen minderer Wellen- l~inge nls 3030 werden wahrscheinlieh yon der Substanzsthicht gr68tentei|s absorbierl, k6n'nen

Page 9: Die Kautschukchemie im Jahre 1912

93

detrmach keine sichtbare sch~idliche Wirkung ausfiben, w~ihrend ultraviolette Strahlen grSflerer Weilenlange tiefer in die Substanz eindrtngen.

G. A u s t e r w e i l , U e b e r d e n D u r c h - g a n g d e s W a s ~ e r s t o f f s d u t c h d a s K a u t s c h u k g e w e b e d e r L u f t b a l l o n s . (Comp. read. 154, 196--I98, 1912.)

Die Durchltssigkeit des Kautschuks ffir Wasserstoff ist, vorausgesetzt, dab ersterer nicht dutch Verharzuv, g usw. porOs geworden ist, darauf zur/tckzufiihren, dat~ Kautschuk Wasser- stoff adsorbiert und denselben alsdann passieren ltil~t. Wenn also ein geftillter Ballon viel Gas verliert, so kann man seine ursprfingliche Un- durchltissigkeit dadurch wieder herstellen, dal~ man ihn entleert und so lange an der Luft liegen l~iflt, bis er seinen adsorbierten Wasser- stoff verloren hat.

P. S t e i n i t z e r , D a s V e r h a l t e n y o n K a u t s e h u k zu K o h l e n s a u r e , (Gummi- Ztg. 9_6, 1626--- 1628, 1912.)

F. S t e i n i t z e r bestimmte die Absorptions- fiihigkeit des Kautschuks in der Weise, dag

versehiedene Oummisorten in einem geeignelen Rezipienten withrend einer Dauer yon 192 Stunden = 8 Tagen einer Atmosph/lre reiner, troekener Kohlensaure yon 1,5 kg/qcm Ueber- druck ausgesetzt wurden. Der Kautschuk ab- sorbiert mehr als sein eigenes Volumen Kohlen- silure bei diesem Drucke, und zwar um so mehr, ie weniger er besehwert ist, Sehr bemerkens- weft ist die Eigenschaft einiger reiner Proben, dutch Kohlensiiure klebend zu werden. Die Kohlensaure scheint auch eifien Einflufl auf die Festigkeit des Knutschuks zu haben, indem F. S t e i n i t z e r bei liingerer Einwirkung der- selben eine Abnahme der Pestigkeit des Kaut- schukkolioids nachweisen konnte. Die Diffuo sionszeit und Menge der KohlensAure wurde in einem eigens daffir konstruierten Apparate bestimmt. Die Kohlens~ure bedarf zum Durch- dringen einer Kautsehukptatte ie nach der Dicke derselben eine bestimmte Zeit. Nach dieser finder ein regelmfifliger, stetig etwas abnehmender Durchgang start. Die Versuchsergebnisse sind folgende :

D a u e r d e s V e r s u c h e s , y o n B e g i n n d e r D i f f u s i o n a n , 36 S t u n d e n . F l i i c h e d e r V e r s u c h s p l a t t e n : 22,3 qcm. T e r a p e r a t u r ca. 150 .

Gummisorte Oehatt In 36 Stunden

an Die Diffusion diifundterte Mlneralstoffen I begann nach Kohlens/ture

l~roz. ~ e c r u

Wandst~ltke

mm

1,75 58,60 I 5 Std. 35/¢Iin.

1,gO ] 18.57 I 4Std. 17blin. 2,15 [ 37,74 ! 6 Std. 20 Mtn. 4,t7 t tl,82 } 10 Sid. 30 Min.

I. (3rauer Luftschlauch, geringe Sorie

!1. Schwarzer Schlauch, beste Qualfl~tt

111. Rote Platte, gute Qualit/tt IV. Beste Paragummiplatte

Um die Abnahme der Diffusion zu messen, wurde bei Nr. IV der Druck der l(ohlensfiure 240 Stunden =~ 10 Tage lung auf 1 kg/qem erhalten, wobei alle 8 Stunden die diffundierte Oasmenge gemessen wurde. Am 10. Tage liefl die Oummiplatte noch 0,00215 ccm pro 1 qcm in der Stunde dutch; die Abnahme ist also nut gering, 1 Proz. in 24 Stunden. Mit steigender Temperatur nimmt die dlffundierende Menge betrachtlich zu. Bei diesbeziiglichen Versucben mit einer Gummiplatte yon 4,17 mm Dicke wurden bei ! kg/qcm Druck und einer Versuchsflache yon 22,3 qcm folgende Kohien. sau~emengen erhalten : Temperatur i0 o = !,07 ecm=~ 0,00200 ccm

in I Stunde pro I qem Temperatur 15 ° = 1,23 ccm = O,00229 ccm

in 1 Stunde pro I qcm

I qcm ltBt in l Stunde dutch

¢cm

4,90 1 0,0061

6,99 0,0087 2,07 I 0,0026 1,90 1 0,0024

Temperatur 2 0 0 = 1,42 ccm = 0,00226 ccm in I Stunde pro I qcm

Um die Adsorption und Diffusion yon Gasen dutch Kautschuk vermeiden zu kOnnen, scblug F. S t e i n i t z e r vor, die Schlauchfl~iche mit Glyzerinleim zu iiberziehen.

R. D i t m a r , D ie V e r a n d e r u n g d e s E r w e i c h u n g s p u n k t e s d e r C t u t t a p e r c h a d u r c h Z u s f i t z e . (Gummi-Ztg. 27, 384 bis 385, 1912.)

Eine sehr oft vorliegende Aufgabe in der Sprengtechnik besteht darin, Guttaperchahfillen yon ganz bestimmtem Erweichungspunkte her- zustelten. Man kann den Erweichungspunkt einer Guttaperchasorte systematisch ver~indern. Die bekannteste Methode besteht im vollst/in- digen oder partieHen Entharzen, wobei man sehr bald ein Maximum des Erweicbungs-

Page 10: Die Kautschukchemie im Jahre 1912

94

punktes erhMt, Ueber das angefiihtte Maximum kann man aber teicht dureh Herstefiung einer kotloiden Suspension hinmlskommen, indem man in das potydisperse System ( G u t t a + die ver- schiedenen Harzsolten) eine fetn pulverisierte anorganische disperse Phase gleichsam als R~ick- grat der kolloiden Masse hineinsnspendiert. Das Verandern des Erwetchungspunktes der Guttapercha durch ein solches Mittel stellt ein kolloidchemisches Problem vor. Mischt man n~irnlich Zuslitze z.ur Quttapercha yon geringern Volumen zu, so ist die Wirkung im allgemeinen eine bei weitem schw~ichere, als wenn man voluminOse Zus~itze anwendet. ,le dispergierter die Zusiitze sind, desto gr;3ger die Oberfl~icbeu- wirkung, desto gr6ger die Adsorption des Guttaperchaharzes, desto gr6ger die Skelettierung des Guttaperehakohlenwasserstoffes, desto starker die Verfestigung, desto hi~her liegt der Er- weichungspunkt. Die angewandte Menge des spezielten Zusatzes resp. das Verhliltniq zwischen dem einzetnen Zusatz und der Guttapercha ist yon wesentlichem EinfluB auf die Htihe des Erweichungspunktes. Damit ist der Erweichungs- punkt yon vier Faktoren abhiingig: t . yore DispersitiiIsgrade des Zusatzes; 2. yon der Menge des Zusatzes, 3. yon dem Dispersitrtts- grade der Guttapercha; 4. yon der chemischen Beschaffenheit des Guttaperchaharzes und des Zusatzes.

Derartige systematische Erweiehungspunkt 2 veriinderungen wurden durchgeftihrt mit Kiesel- gut, Bariumsnlfat, Magnesiumoxyd, Tjipetir- CSuttapereha und Teer.

Auch eine Reihe yon Arbeiten wurde wieder ausgefiihrt, welehe die S t r u k t u r d e s K a u t - s c h u k s aufzuklilren trachten, so :

L O s t r o m y s s l e n s k y , U e b e r d i e S t r u k t u r d e s p o l y m e r i s i e r t e n V i n y l - b r o m i d s u n d d e s K a u t s c h u k s . (Journ. Russ. Phys.-Cbem. Ges. 44, 20 ,1~239 , 1912.)

Das in der Literatur beschriebene p o l y - m e r i s i e r t e Vinylbromid {,CHe :=CHBrln , [fit welches 1. O s t r o m y s s l e n s k i den Namen ,Kauprenbromid" vorschlagt, kommt in drei isomeren (u, f l u . 7) Modifikationen vor, ,xelche sich physikaliseh voneinander unterscheiden, nicht abet chemisch. Das ,polymensierte Vinylbromid" (Schuchardt) enthlilt alle drei Modifikationen. Sie sind identisch mit dem bekannten Bromid des einfachsten Butadien- kautschuks. Das Bromid des natiirlichen Para- kautsehuks ist als Homologes des polymerisierten Vinylbromids aufzufassen.

Bei lfingerem Kochen yon L6sungen der Anilin- und Chinolinverbindmagen des Kaupren- bromids zerfalten letztere in Bromwasserstoff und einen Kohlenwasserstoff; dasselbe gilt fiir das Bromid des Kautschuks. Es entstehen hierbei schwarze Kohlenwasserstoffe (Clt)n, mit zyk|ischer, noch unbekann|er Slruktar.

Die erhaltenen Resultate sprechen gegen die H a r r i e s'sche Kautsehukformel als poly- merisiertes Dimethylzyklooktadien. l';a das Bromid des Kaulschuks ebenso wie das des Kauprens mit Tetranitromethan keine Piirbung giht, gegeniiber Schwefelsfiure und Oxydations- versuehen bestiindig ist, sowie das Halogen leicht austauseht,

1. CH,2.CH Br.CHo. CH Br.CH,~

C H Br.C H,~ .C H Br"" "C H,~ .C tt Br

I1. CHs CH,~

J CHe.CHBr. CBr .CH2.CH~.CH Br. CBr.CH~

Ctt 2 . C H Br. C Br . . . . . CH~ .CHBr .C Br. CHe

C t4a C tta so k6nnen keine drei- oder viergliederigen Ringe vorhanden sein ; ebenfalls diirften keine Doppel- bindungen vorkommen. Verfasser schreibt darum dem Kautschukbromid (11.) eine tihnliche Pormel zu, wie dem Kauprenbromid ( l . )m i t mindestens zw61f Kohlenstoffen. An Stelle der Punkte kann sich die Gruppe - C H ~ C H B r - in 1. oder - CtI2-CHBr-CBr-CI:I~- wiederholen.

L CH~

N. L j u b a w i n , E i n e E r w i d e r u n g a u f d i e A r b e i t y o n 1. O s t r o m y s s l e n s k i : U e b e r d i e S t r u k t u r d e s p o l y m e r i s i e r t e n V i n y l b r o m i d s u n d d e n K a u t s c h u k . (Journ. Russ. P h y s -Ch e m Ges. '14, 906 bis 907, 1912.)

N. L j u b a w i n weist auf GrmM yon Ver- 6ffentlichungen nach, dab schon vor 30 dahren M. L w o w sich gleichfalls mit dcm Vinylbromid besehiiftigt hat.

Aut~er diesen Arbeiten wurden zahlreiche Patente, die HersteUung kfinstlichen Kamsehuks betreffend, angemeldet, welche ebenfalls zur Kl~irung der Konstitution des Kautschuks bei- tragen. Besonders interessant ist in dieser Richtung die Arbeit:

W.H . P e r k i n jr., U e b e r d i e B i l d u n g u n d P o t y m e r i s a t i o n y o n B u t a d i e n ,

Page 11: Die Kautschukchemie im Jahre 1912

95

I s o p r e n und i h r e n H o m o l o g e n . (Journ. Soc. Chem. Ind. 31, 616--624, 1912.)

Dutch einen G/irungsproze8 nach Professor F e r n b a c h entsteht aus St/irke Fusel61. Dieses Fusel6] enth~l|t einen hohen Prozentsatz n-Butylatkohol, welcher rnit Salzs/iure behande|t Butylchlorid gibt. Letzteres wird im Pirnapparate chloriert. Aus den erhaitenen Chloriden ge- winnt man beim Ueberhitzen fiber erhitzterr Natronkalk Butadien.

Nun seien einJge Arbeiten erw;'lhnt, welche sich auf die m e c h a n i s c h e n P r / . i f u n g e n des Kautschuks beziehen:

C l a y t o n B e a d l e und H e n r y P. S t e v e n s , D e r E i n f l u ~ y o n M i n e r a l - s t o f f e n au f die E i g e n s c h a f t e r i de~ K a u t s c h u k s . (Journ. of the Society of Chemical Industry, Nr. 24, 19113

Die Versuche wurden mit verschieden groi~erl Zusatzmengen an Ptillstoffen zu einem Schwefel- Kautschuk-Gemenge, welches unter gleichen Verhtiltnissen vulkanisiert wurde, ausgeftihrt. Ein Ansteigen des Oehaltes an chemisch ge- bundenem Schwefel ist manehmal verbunden mit einer vermehrten Zahigkeit des Kautschuks, besonders tritt diese Wirkung bei den Zinkoxyd- und Magnesiazustitzen zutage. Talkurnzus~tze hingegen wirker, manchmal schw/ichend auf die Dehnungsf/ihigkeit des Kautschuks.

K. M e m m l e r , K a u t s c h u k u n d s e i n e t e c h n i s c h e Prf i fun,g. (Gurnmi-Ztg. 26, 561-- 564, 1912.)

Dem Kgl. Materialprtifungsamt ist es ge- lungen, auch mit Hilfe anderer Versuchsver- fahren ais dem Zugversuch gute Klassifizierung yon Weichgummisorten zu erreichen, und zwar auf Grund der Abnutzbarkeit, die ffir viele Verwendungszweeke yon Gummiwaren in der Praxis eine groBe Roile spielt, lrn Arnte sind bisher zwei Apparate ffir diesen Zweck aus- geprobt worden. Der Apparat yon A. M a r t e n s lll~t in einer kreisrunden V-f/3rmigen Rinne aus Qut~eisen eine Oummikugel st~indig um- laufen, die yon oben her durch aufgesetzte Oewichtsseheiben ver~ch~eden hoch belastet werden kann. Die Kugel nutzt sich hierbe/ nach und naeh ab und wird schliefllich vom innern heraus v611ig zermflrbt, erf/ihrt also ahnliche Zerst6rungserscheinungen, wie sic beispielsweise die Vollgummireifen an Lastauto- mobilen aufweisen. Naeh bestirnmten Umlauf- zablen entnirnmt man die Probekugel dem Apparat, stellt durch W~igung ihren Gewichts- ver|ust lest und erh~lt dutch tabellarische oder

graphische Aneinanderre~hung dieser W~gungen ein fiir die betreffende Oummisorte eigenartiges Bitd fiber den Verlauf der Abnutzung. In dem zweiten Abnutzungsapparat vom Mechaniker M ai t~uft ein Oummiring zwischen zwei Messingwalzen unter Belastung dutch eirJ An- h/tngegewicht und .erf/lhrt dadurch eine Ab- nutzung, deren Verlauf wiederum durch Wagung des Ringes nach bestimmten Umlaufzahlen zahlenmiigig verfo|gt werden kann.

K. M e m m l e r u n d A . S c h o b , B e i t r i g e zu r F r a g e d e r r n e c h a n i s c h e n W e i c h - g u m m i p r i i f n ng. Abn u t z u n g s v e r s u c h e . (Gummi-Ztg. 27, 2 - - 7 , 1912.)

lm Kgl. Materialprfifungsamte in Grofl- Lichterfelde wurde ein neues Verfahren ausge- arbeitet, urn die Abnutzung am Weichgummi zu bestimmen. Auf Anregung des Mecha- hikers M ai wurde yon dem Orundsatze aus- gegangen, die Gumrniprobe in eiffem Iosen Schleifrnittet laufen zu lassen. Ein zyiindrisches Giasgef~i~ yon etwa 80 mm Durchrnesser und 190 mm H6he ist his nahe zum oberen Rand rnit Iosem Schmirgel bestirnmter Korngr6i3e geffiltt; am Unteren Ende einer senkrechten, in den Schrnirgel hirleinragenden Spindel, die mittels Schnurscheibe angetrieben wird, ist die zu prfifende Gummiprobe in Form einer kreis- runden Scheibe befestigt. Das Oewieht der Probe wird vor dem Einbau und nach bestimmten Umdrehungszahlen ermittelt und dient ais bla~ ffir die Abnutzung.

C l a y t o n B e a d l e u n d P . S t evens , M i t - t e i l u n g e n f iber d i e B e s c h a f f e n h e i t yon k a I a n d r i e r t e n R o h k a u t s c h u k a b . f a l l e n . (Jour•. of the Society of Chemical Industry Nr. 24, 1911.)

Bekanntlich erhalt man beirn Schneiden yon kalandrierten Rohkautschukplatten Abf/ille, die wieder verarbeitet werden mfissen und daher eine I/ingere Zeit mechanischer Bearbeitung unterworfen sind als der gr6i~te Tell des ur- sprfing|ichen Rohstoffes. Die Prfifung auf Zug- festigkeit ergab, daft dutch flas Weiterwalzen ein Verlust an Zugfestigkei~ und einem Teil seiner ElastizitAt eintritt.

R. D i t m a r , W e l c h e n p r a k t i s c h e n W e f t h a b e n m e c h a n i s c h e P r / i f u n g e n d e s K a u t s c h u k s ? Eine kolloidchemische Untersuchung. (Koll.-Zeitschr. 10, 238 his 242, 1912.)

C h e n e v e a u und H e l m , U e b e r d i e D e h n b a r k e i t d e s v u l k a n i s i e r t e n K a u t s c h u k s . (Compt. rend. 152, 320 bis 322, 1911.)

Page 12: Die Kautschukchemie im Jahre 1912

96

Endlich sei noch einiger Arbeiten gedacht, die sich nicht unter ein bestimmtes Kapitel ein- reihen lassen :

G. B o d e , K a u t s c h u k s c h l a u c h e f/it E s s i g f a b r i k e n . (Oummi-Ztg. 26, 2077bis 2079, 1912.)

G. B o d e pr/ifte Proben, welche Kreide, Zinkoxyd, Lithopone, wie Gemische dieser ent- ha|ten. Nach den Ergebnissen seiner Versuche ist ein Zusatz yon Kreide und Zinkweifi zu Schlauchmischungen, die in der Essigfabrik Verwendung linden sollen, unbedingt zu ver- werfen. Ein Zusatz yon Lithopone beeinflufit das Verhalten gegenfiber Essig nut wenig un- giinstig. Faktiszusatz ist ebenfalls ungfinstig. Asphalt dtirfte hingegen fiir Schlauche, die in einer Essigfabrik Verwendung l inden sollen, nieht nut geeignet sein, sondern auch alle anderen his jetzt benutzten FfiUstoffe erheblieh iibertreffen.

H a r r y P. M i l l s , E i n e M a s c h i n e z u m S c h n e i d e n v i e r e c k i g e r M u s t e r s t t i c k - chert y o n K a u t s c h u k . (Journ. of Ind. and Engin. Chem. 4, 452, 1912.)

Die Maschine besteht aus einem scharfen Messer, welches senkrecht steht, gebogen und auswechse|bar ist.

F r i t z G r o t ~ m a n n , G u m m i w a r e n im F a b r i k | a b o r a t o r i u m . (Chem.- Ztg. 86, 417--418, 446--447, I912.)

An B ~ c h e r n wurden geschrieben : W. E s c h , D e r G u m m i t e c h n i k e r ,

friiher H a n d b u c h d e r G u m m i w a r e n - f a b r i k a t i o n . Bd. ll. Speziel!er Tell.

H. E. P o t t s , C h e m i s t r y of the Rubber I n d u s t r y .

R. D i t m a r , D ie S y n t h e s e d e s Kaut- s c h u k s (Dresden 1912).

R. Di tmar , Der Kau t schuk (Berlin 1912). Die Patentliteratur iiber die Synthese des

Kautschuks und der Ausgangsmaterialien ftir diese ist fiberaus reich. Es seien bloB erwShnt:

Verfahren zur Darstellung ungesIittigter Terpeukohlenwasserstoffe. (D. R P. Nr. 254665, Klasse 12o, Gruppe 25.)

Verfahren zur Darstellung der Chloranlager- ungsprodukte yon olefinisehen Kohlenwasser- stoffen. (D. R. P. Nr. 251100, Klasse 12o,Gruppe2.)

Verfahren zur Darstellung yon 2,3-Dime- thylbutadien (1,3). (D. R. P. Nr. 250086, Klasse 12o, Gruppe 19.)

Verfahren zur Darstellung yon Erythren. (D. R, P. Nr. 248738, Klasse 12.)

Verfahren zur DarsteUung yon 2,3-Dime- thylbutadien (1,3). (D. R, P. Nr. 253082, Kla~se 12, Zusatz zum Patent 235311.)

Verfahren zur Darstellung yon ~-7-Dimethyl- erythren. (D. R. P. Nr. 253081, Klasse I2.)

Verfahren zur Darste|lung yon Homologen des Pinakons. (D. R. P. Nr. 251330/331, Klasse ! 2.)

Vedahren zur DarsteUung yon 2,3-Dimethyl- butadien (1,3), (D. R. P. Nr. 249030, Klasse 12o, Zusatz zum Patent 235311.)

Verfahren zur Herstellung yon zur Ueber- f/ihrung in Kautschuk oder kautschukartige Massen geeigneten Kohlenwasserstoffen. (D.R.P. Nr. 249947, Klasse 12o.)

Vedahren zut Darstellung yon Erythren. (D. R. P. Nr. 251217, Klasse 12.)

Verfahren zur Darstellung von ~-7-Butadien und seinen Derivaten. (D. R. P. Nr. 252499, Klasse 12.)

Verfahren zur Darste||ut~g yon Estern der Butenole. (D. R. P. Nr. 252160, Kiasse 12.)

Verfahren zur Darsteilung yon lsopren. (D. R. P. Nr. 251 216, Klasse 12o.)

Verfahren zur Hersteliung yon Kautschuk oder kautschukflhnlichen Massen. (D. R. P. Nr. 249868, Klasse 39b, Gruppe 1.}

Verfahren zur Darstellung yon kfinstlichem Kautschuk. (D. R. P. Nr. 254672, Klasse 39b, Gruppe 1.)

Verfahren zur Darstetlung eines als Kaut- schukersatz verwendbaren M~terjals. (D. R. P. Nr. 254868, Klasse 39.)

Verfahren zur Darsteilung eines als Kaut- schukersatz b.rauchbaren Produktes. (D. R. P. Nr. 250920, Klasse 39b.)

Verfahren zur Darstelhmg einer dem Kaut- schuk nahestehenden Substanz. (D. R. P. Nr. 254371, Klasse 39b.)

Verfahren zur Darstellung yon kautschuk- ahnlichen Produkten. (D. R. P. Nr. 1,51370, Klasse 39.)