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INTERNATIONALER LAGEBERICHT UND BEKÄMPFUNGSMASSNAHMEN Maiswurzelbohrer Damit sich der Fraß des Käfers und seiner Larven nicht am Konto niederschlägt, zei- gen Fachleute und ein betroffener Landwirt Bekämpfungsmöglichkeiten ab SEITE 48 ERNTEGESPRÄCH Erdäpfel: Hitze mindert Ertrag HEIMISCHER MARKT GE- SICHERT Das Erntejahr bei Speise- und Stärke- erdäpfel gestaltet sich auf- grund fehlender Nieder- schläge und andauernder Hitze schwierig. Dennoch können heimische Kon- sumenten auch heuer mit den gefragten Qualitäten – Erdäpfel mit kleinerer bis mittlerer Größensortie- rung – rechnen. SEITE 4 www.noe.lko.at DIE ZEITUNG DER LANDWIRTSCHAFTSKAMMER NIEDERÖSTERREICH LEBEN 62 Landwirtschaft in Schulbüchern September 2015 Ausgabe 9 FISCHE 9 Investförderung im Detail WEIZEN 21 Die interessan- testen Sorten P.b.b. | 11Z039072M | Landwirtschaftskammer NÖ Wiener Straße 64 | 3100 St. Pölten Retouren an Postfach 555, 1008 Wien Adressänderungen bitte an: Landwirtschaftskammer Niederösterreich Wiener Straße 64 | 3100 St. Pölten Tel. 05 0259 29300 | [email protected] Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel Wetterrisiko für Landwirte mindern Maßgeschneiderte Lösungen im Versicherungsbereich und bei steuerlichen Maßnahmen sollen das Extremwetter-Risiko für Land- wirte auf ein erträgliches Maß ver- ringern. Modelle und Hintergrün- de im Bauernjournal ab SEITE I Borkenkäfergefahr steigt täglich Da die Trockenheit die Bäume stark geschwächt hat, steigt die Gefahr, dass Borkenkäfer Fichten befallen von Tag zu Tag. Über ers- te Anzeichen und die Reaktions- möglichkeiten informiert Karl Schuster ab SEITE 40 Einstieg in die Biotierhaltung Ein Einstieg in die Biotierhaltung ist nur mehr bis 2016 möglich. Mehr über Auflagen bei Haltung und Fütterung und über die ver- pflichtende jährliche Biokontrol- le informiert LK-Expertin Magda- lena Tamtögl ab SEITE 26 Foto: LK NÖ/Archiv Foto: vectorfusionart/fotolia.com

Die Landwirtschaft September 2015

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InternatIonaler lageberIcht und bekämpfungsmassnahmen

MaiswurzelbohrerDamit sich der Fraß des Käfers und seiner Larven nicht am Konto niederschlägt, zei-gen Fachleute und ein betroffener Landwirt Bekämpfungsmöglichkeiten ab seIte 48

ErntEgEspräch

Erdäpfel: Hitze mindert ErtragheImIscher markt ge-sIchert Das Erntejahr bei Speise- und Stärke-erdäpfel gestaltet sich auf-grund fehlender Nieder-schläge und andauernder Hitze schwierig. Dennoch können heimische Kon-sumenten auch heuer mit den gefragten Qualitäten – Erdäpfel mit kleinerer bis mittlerer Größensortie-rung – rechnen. seIte 4

www.noe.lko.at

Die Zeitung Der LanDwirtschaftskammer nieDerösterreich

leben 62Landwirtschaft in Schulbüchern

september 2015 ausgabe 9

fIsche 9Investförderung im Detail

WeIzen 21Die interessan-testen Sorten

p.b.b. | 11Z039072M | Landwirtschaftskammer nÖ Wiener straße 64 | 3100 st. pöltenretouren an postfach 555, 1008 Wienadressänderungen bitte an:Landwirtschaftskammer niederösterreichWiener straße 64 | 3100 st. pöltentel. 05 0259 29300 | [email protected]

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Wetterrisiko für Landwirte mindernMaßgeschneiderte Lösungen im Versicherungsbereich und bei steuerlichen Maßnahmen sollen das Extremwetter-Risiko für Land-wirte auf ein erträgliches Maß ver-ringern. Modelle und Hintergrün-de im Bauernjournal ab seIte I

Borkenkäfergefahr steigt täglich Da die Trockenheit die Bäume stark geschwächt hat, steigt die Gefahr, dass Borkenkäfer Fichten befallen von Tag zu Tag. Über ers-te Anzeichen und die Reaktions-möglichkeiten informiert Karl Schuster ab seIte 40

Einstieg in die BiotierhaltungEin Einstieg in die Biotierhaltung ist nur mehr bis 2016 möglich. Mehr über Auflagen bei Haltung und Fütterung und über die ver-pflichtende jährliche Biokontrol-le informiert LK-Expertin Magda-lena Tamtögl ab seIte 26

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| 2 | Die Landwirtschaft

September 2015

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Inhalt

ÖKR Ing. HeRmann ScHulteS

Leben SeIte 57

Tipps und Tricks für den Garten 57

Die richtige Frisur für Erntedank 58

Mediation als Weg aus der Konfliktspirale 59

Neue Urgut! Kochseminare im Herbst 60

Landjugend aktuell 61

Landwirtschaft in Schulbüchern 62

Fachreise nach Brasilien 66

Impressum 67

Schwerpunkt SeIte 49

Maiswurzelbohrer in Niederösterreich 49

Reportage – "Fruchtfolge allein ist zu wenig" 52

Schäden – Appetit auf Mais und mehr 54

Maßnahmen zur Befallsminderung 55

Invekos und Markt SeIte 13

Produktion SeIte 19

Fit für den Bioherbstanbau 19

Die interessantesten Weizensorten 21

Blühvielfalt am Acker 24

Einstieg in die Biotierhaltung 26

Knappe Grundfuttermittel - Gegenstrategien 28

Sojabohnen mit Vorsicht füttern 30

Schlachtkörperbefundung 35

Zwei Reportagen zur Schweinemast ab Seite 35

Sauerstoff in Karpfenteiche bringen 38

Borkenkäfergefahr steigt täglich 40

Preis für Silomais am Stamm 42

Pachtabrechnung 43

Pflanzenschutzgerätekontrolle neu 44

Schule am Bauernhof – Der Bauer als Held 47

LK Aktuell SeIte 4

Erdäpfelernte 2015 4

NÖ Almwandertag: Ein voller Erfolg 6

Förderungen und Beihilfen ab 9Tiefe Trauer um Leopold Schneider 12

September 2015 Vorwort

Die Landwirtschaft | 3

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Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser!Die Flüchtlingsschicksale zeigen uns: Die Herausforderungen des Nach-barn werden erst wichtig, wenn man selbst davon betroffen sein könnte. Das wird auch für die Probleme der Bauern in den Augen der andern Mitbürger gelten. Wir wollen aber nicht erst bemerkt werden, wenn es so den Bach hinunter geht, wie bei den Griechen oder die Schicksale so dramatisch berührt werden, wie bei den Kriegsflüchtlingen. Die Schwä-che unserer Demokratie ist nicht der Mangel an guten Ideen, sie zeigt sich immer dann, wenn eine klare Richtungsaussage fehlt, die gemeinsam getragen werden kann. Ein fauler Kompromiss ist keine Richtung. Anders ist da die klare Linie der Innenministerin. Sie beeindruckt und ist mittler-weile Regierungslinie. Schutz der Menschen, Strafe für die Schlepper, Asyl für Vertriebene, Platz für die Menschlichkeit der vielen Österreicher, gemeinsame Verantwortung in einem stärkeren Europa, das setzt sich langsam durch und es ist höchste Zeit dafür.Die Landwirtschaftskammer muss aus vielen Sorgen eine Richtung ent-wickeln. Unsere Preise, die Dürre, Einkäufer der Handelsketten, Kontroll-ore, teure Betriebsmittel – endlos sind die Sorgen. Zu viele sind es. Das ist aber der Grund, warum wir mit manchen Themen nicht ankommen. Solange jeder nur sein Problem sieht und nicht einmal das Problem des Nachbarn mitdenkt, bleibt das Durcheinander für unsere Konsumenten unverständlich. Sorgen werden erst durch die Diskussion in einer einigen politischen Vertretung zu einer Botschaft, die zur richtigen Zeit Kraft be-kommt. Franz Reisecker, Präsident der LK OÖ hat jetzt vorgeschlagen, für die Landwirtschaft einen grün gefärbten Dieselkraftstoff ohne Steuerlast einzuführen. Er hat recht und ich unterstütze diesen Vorschlag, weil wir alle unter den Betriebsmittelkosten leiden. Die Dieselbesteuerung für Bauern ist im Vergleich zwischen EU-Staaten zu hoch! Offener Wettbe-werb in offenen Märkten braucht auch vergleichbare Steuerlasten. Die frühere Steuerrückzahlung auf Antrag wurde mit den Sparbeschlüs-sen von Loipersdorf gestrichen. Wir brauchen keine Sonderlast, die uns dann als Subvention zurückgegeben und vorgehalten wird. Eingefärbter grüner Diesel kann von vornherein nur für landwirtschaftliche Maschi-nen verwendet werden. Frankreich hat das. Die Landwirtschaft muss konkurrenzfähig bleiben, weil nur eine starke bäuerliche Produktion die gesamte Lebensmittelwirtschaft am Laufen halten kann und die Versor-gung mit regionalen, österreichischen Qualitätsprodukten sicherstellt. Ich wünsche dieser Idee so viele Unterstützer, dass sie im politischen Durcheinander als Notwendigkeit für Bäuerinnen, für Bauern, die Lebensmittelwirtschaft und auch die Konsumenten rasch umgesetzt werden kann.

Herzlichst, Ihr

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LK Aktuell

Christbaummesse am JauerlingNicht nur zu Weihnachten dreht sich alles um den Christbaum. Auch im Spätsommer lockt der tra-ditionsreichste aller Nadelbäume ein großes Fachpublikum an. Der Grund: Zum 11. Mal fand die tra-ditionelle Österreichische Christ-baummesse statt. Heuer ging sie in Maria Laach am Jauerling im Bezirk Krems-Land über die Bühne. Da-mit rüsteten sich die Christbaum-produzenten für ihre Hochsaison und nutzten den Branchentreff für Erfahrungsaustausch und Weiter-bildung. Doch auch vergangene und künftige Herausforderungen der Branche wurden thematisiert.

Christbaumdirndl Cordula aus der Steiermark, Landeskammerrat Felix Montecuc-coli, ARGE NÖ Christbaum- und Schmuckreisigproduzenten-Obmann Franz Raith, Bürgermeister von Maria Laach Edmund Binder, Bezirksbauernkammer-Obfrau von Krems Ida Steininger, Waldkönigin Gwendolyne und Bezirksbauernkammer-Obmann Johannes Zuser. Foto: LK NÖ/Eva Posch

| 4 | Die Landwirtschaft

lK aktuell September 2015

eRdäpfeleRnte 2015 WITTERUNG ScHMäLERT ERTRäGE

Heimischer Markt gesichertDas Erntejahr 2015 für Speiseerd-äpfel, die zum direkten Verzehr an-geboten werden, gestaltet sich auf-grund der fehlenden Niederschlä-ge und der andauernden Hitze äußerst schwierig. Dennoch kann die Branche die Versorgung mit den am heimischen Markt gefrag-ten Qualitäten sicherstellen, näm-lich Erdäpfel kleinerer bis mittlerer Größensortierung. International sind die Ertragsaus-sichten deutlich besser als in Öster-reich. „Wir befürchten, dass mehr Importware in den Handel kommt und unsere Erdäpfelbauern in dem ohnehin schon schwierigen Jahr noch mehr unter Druck gesetzt werden. Darum rufen wir die Han-delsketten und alle Konsumen-ten auf, die heimische Produktion durch den Griff zu rot-weiß-roten Erdäpfeln zu unterstützen", so Wanzenböck. Er hofft zumindest auf bessere Rodebedingungen zur jetzt beginnenden Haupternte, da-mit die Knollen nicht beschädigt werden und die Qualität erhalten bleibt. Für die Verarbeitung von Chips, Pommes und Co., wo große Knollen benötigt werden, kann im

Schwerpunktgebiet Marchfeld, in den Anbauregionen Burgenland-Seewinkel und Teilen der Steier-mark dank der Beregnungsmög-lichkeiten zumindest eine Grund-versorgung der Industrie sicherge-stellt werden. Das Hauptproduktionsgebiet für Stärkeerdäpfel ist das Waldviertel. Das an sich hohe Ertragspotenzial kann heuer auf Böden mit schlech-ter Wasserspeicherfähigkeit nicht ausgeschöpft werden. Alfred Sturm, Obmann der Vereinigung österreichischer Stärkeproduzen-ten, geht von 40 Prozent Ernteein-bußen aus: „Ich kann mich an kein

schlechteres Ertragsjahr in den letzten 20 Jahren erinnern. Ohne Unterstützung der öffentlichen Hand wird es für Betriebe sehr eng werden.“ Die Landwirte als Hauptbetroffene des Klimawan-dels brauchen zur langfristigen Sicherung der heimischen Versor-gung geeignete Maßnahmen. „Wir fordern daher die Unterstützung des Ausbaus der Bewässerungsin-frastruktur, wie Brunnenbau oder Ringleitungen und konkrete Hil-festellungen bei Projekten zur Er-schließung neuer Bewässerungs-gebiete“, bekräftigt IGE-Obmann Franz Wanzenböck.

BeIm eRntegeSpRäcH Obmann der EZG Bauernerdäpfel Edmund Rauchberger (v.l.), Obmann Vereinigung Österreichische Stärkekartoffelproduzenten Alfred Sturm, IGE-Geschäftsführerin Anita Kamptner, IGE-Obmann Franz Wanzenböck und Kammerobmann der BBK Gänserndorf Manfred Zörnpfenning Foto: LK NÖ

Zitat des MonatsDer Klimawandel ist eine Tatsache, vor der wir uns nicht mehr verschließen können. Um unsere Be-triebe abzusichern, ist es nötig, Versicherungen auszubauen und Prämien-zuschüsse zu gewähren.

Vizepräsidentin theresia meier beim lokalau-genschein der

trockenschäden

Ein Feldtag für den BodenMaschinenvorführungen, die Er-stellung eines Bodenprofils, Flug-drohnen, Besichtigungen mehre-rer Begrünungsvarianten, Infos vom Fachmann und vieles mehr stehen am Samstag, 12. Septem-ber in Waidhofen an der Thaya auf dem Programm. Grund dafür ist ein Feldtag, der den Boden und seine Bearbeitung einmal mehr in den Mittelpunkt stellt. Passend zum internationalen Jahr des Bodens, welches heuer von den Vereinten Nationen ausgeru-fen wurde, wird an diesem Tag ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt. Grubber, Pflug und Direktsämaschinen dürfen dabei genausowenig fehlen, wie die Auswirkungen unterschiedlichen Reifendrucks auf die Bodenver-dichtung. Informationen aus der Praxis für die Praxis inklusive. Treffpunkt ist das Feld bei Götzweis von Christian Drucker, in 3830 Waidhofen/Thaya. Ent-sprechende Beschilderungen sind angebracht. Gestartet wird um 13 Uhr.

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QUELLE: STATISTIK AUSTRIA GRAFIK: LK NÖ

Die Trockenheit traf alle SpartenloKalaugenScHeIn Alle Regio-nen Niederösterreichs sind von der vergangenen Hitzeperiode betroffen. Je nach Standort und Bodenbeschaffenheit sind die Auswirkungen der Trockenheit unterschiedlich. Bei Lokalaugen-scheinen in ganz Niederösterreich konnten sich die Verantwortli-chen der Landwirtschaftskammer ein Bild von der schwierigen Lage für die Land- und Forstwirtschaft machen. „Besonders bei Mais, Kürbis, Sonnenblumen, Sojaboh-nen, Kartoffeln oder dem Grün-land sind die Folgen dramatisch“, so LK NÖ-Vizepräsidentin There-sia Meier. Gemeinsam mit Präsi-dent Hermann Schultes plädiert Meier dafür, dass Ernteausfall-versicherungen in einer Zeit, wo der Klimawandel zu einer Tatsa-che geworden ist, mehr Bedeu-tung erlangen. Doch dabei forder Schultes klare Unterstützung: „Erst der Zuschuss durch die öf-fentliche Hand macht derartige Versicherungen für viele Bauern leistbar und attraktiv."

nÖ Bauern halten 389700 Kälber, milchkühe und mastrinder. Bei den ferkeln, Zuchtschwei-nen und mastschweinen gehen 706.400 auf ihr Konto. die Zahlen verringern sich allerdings. Hier ist auch der Konsument gefragt. denn auch beim fleisch heißt es: Schau drauf wo´s herkommt.

Rinder und Schweine in ÖZahlen für das Jahr 2014

September 2015 lK aktuell

Die Landwirtschaft | 5

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Gartenbaumesse machte Lust auf SaisonalitätDie Landwirtschaftskammer Niederösterreich zeigt bei der diesjährigen internationalen Gartenbaumesse in Tulln, wie trendy saisonales Obst und Gemüse aus der Region ist. Das aktuelle Hallenmotto „Crazy Garden“ steht für Abenteuer und Verspieltheit. Es soll auch der jungen Generation den Garten, mit allem was dazu gehört, näher bringen. Im Bild (v.l.): Bürgermeister von Tulln Peter Eisenschenk, LK NÖ-Vizepräsident Otto Auer, Landesrätin Petra Bohuslav, Messe Tulln-Geschäftsführer Wolfgang Strasser, WKNÖ-Vizepräsident Josef Breiter und Verantwortlicher der LK-Halle sowie Leiter des LK NÖ-Referates Garten- und Gemüsebau Josef Keferböck. Foto: LK NÖ/Eva Posch

Aus dem Land

Gartenfreunde aufgepasstDie Vorbereitungen für den mitt-lerweile traditionellen Heckentag sind voll im Gang. Heimische Wildgehölze und Obstbäume seltener regionaler Sorten ste-hen damit auch heuer wieder auf dem Programm. Schon jetzt können Interessierte sich ihre Pflanzen sichern. Denn bis 14. Oktober kann man die Sträucher und Bäume per Fax, Post oder über das Internet im Hecken-shop unter www.heckentag.at bestellen. Die bestellten Pflanzen können dann am 7. November zwischen 9 und 14 Uhr an einer der acht Ausgabestellen – Am-stetten, Etzmannsdorf am Kamp, Merkengersch, Mödling, Poys-dorf, Pyhra bei St. Pölten, Tulln und Wartmannstetten – abgeholt werden.

WeInVIeRtel Kammerfunktionäre beim Lokalaugenschein auf Feldern im Be-zirk Mistelbach. Die Beeinträchtigung des Wachstums durch die Trockenheit war augenscheinlich. Fotos: LK NÖ/Eva Posch

WaldVIeRtel Auch die Ackerkulturen im Waldviertel weisen extreme Dürre-schäden auf.

1. Dezember 2014 1. Juni 2015

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SIe feIeRten mIt den almBaueRn (vl) LK NÖ Direktor Franz Raab, Friedrich Hardegg von der Isbaryschen Güterdirek-tion, Leiterin der Abteilung Agrarrecht der NÖ Landesregierung Susanne Gyenge, Präsident Hermann Schultes, Obann NÖ Alm- und Weidewirtschaftsverein Josef Mayerhofer, Obmann der Geisenbergweide Josef Sommerauer und August Bitter-mann, Geschäftsführer NÖ Alm- und Weidewirtschaftsvereines und Ernst Kulovits, Bürgermeister von Schwarzenbach an der Pielach, in dessen Gemeindegebiet die Alm liegt. Fotos: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

Für Almbauer Josef Mayerho-fer war es der erste NÖ Alm-wandertag als Obmann des NÖ Alm- und Weidewirtschafts-vereines. Er legt einen Schwer-punkt auf Weiterbildung, um in einem nicht einfachen Pro-duktionsgebiet beste Qualität zu erzeugen. Er hebt besonders

Fix markiert hat Präsident Her-mann Schultes den NÖ Alm-wandertag im Kalender. „Er ist für mich ein besonderer Tag, an dem ich den Almbauern meine große Wertschätzung für ihre Arbeit persönlich überbringen kann“, betont Schultes. „Dabei gibt es nicht nur viele gute Ge-

spräche, sondern auch regionale bäuerliche Produkte zu verkos-ten und die Früchte der harten Arbeit zu erleben, von denen die gesamte Gesellschaft profitiert.“ Schultes hebt vor allem die Ver-antwortung hervor, die die Alm-bauern für den gemeinsamen Lebensraum aller übernehmen.

RücKBlIcK 66. NÖ ALMWANDERTAG AUF DIE GEISENBERGALM

"Danke für professionelle Bewirtschaftung"Die Almbauern wissen, wie man Feste feiert und dabei zugleich auch die eige-nen Leistungen für die Gesellschaft einem großen Publikum präsentiert. Wir geben einen kleinen Einblick, was tausende Festbesucher erleben durften.

Bewährungsprobe für Europa Die schwierige Situation der Märkte, die wir in der Landwirt-schaft extrem spüren, ist eine, die ganz Europa betrifft. Wir Bauern erzeugen mit größter Sorgfalt Lebensmittel, weil wir wissen, dass es um Menschen geht. Das bedingt größte Sorgfalt und bedeutet für uns in Öster-reich höchste Qualität. Für die Marktsituation muss es europäi-sche Lösungsansätze geben. Das ist irgendwie klar. Weniger klar ist das offensichtlich bei der Bewäl-tigung der Flüchtlingsfrage. Eine rasche und menschliche Antwort für die vielen Flüchtlinge aus den Krisengebieten zu finden, ist eine besondere Feuerprobe für die europäische Gemeinschaft. Ob unser Bauernhof funktioniert, sehen wir dann, wenn es einmal nicht so problemlos läuft. In der Krise erkennen wir erst, ob Euro-pa funktioniert. Gerade deswe-gen dürfen wir bei der Asylfrage nicht wegschauen. Menschen verlassen ihre Familien, begeben sich auf eine risikoreiche Reise in die Fremde. Das macht niemand aus Jux und Tollerei, sondern nur, wenn man keinen anderen Ausweg mehr sieht. Es ist ein Gebot an unsere Menschlichkeit, jenen die in ihrer Existenz be-droht sind, zu helfen. Hier haben alle Mitgliedsstaaten in der EU gemeinsam vorzugehen und die Aufgaben fair zu verteilen. Ängs-te muss man ernst nehmen, aber lassen wir sie nicht von rassisti-schen Hetzern schüren.

Die Welt im Blick

| 6 | Die Landwirtschaft

lK aktuell September 2015

lK nÖ- Vizepräsidentin theresia meier

peteR meISSneR und doRlI dRaxleR von der Volkskultur Niederösterreich luden zum Offenen Singen aus dem Liedschatz "Liederösterreich" auch Präsident Hermann Schultes ein.

fRIedRIcH HaRdegg jun. verköstigte die Festgäste beim alten Halterhaus mit "Zottelburger" vom Hochlandrind.

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Ehre, wem Ehre gebührt

Sie haben sich mit viel Engagement und Umsicht für die Almwirtschaft eingesetzt. Dafür hat sie der NÖ Alm- und Weidewirtschaftsverein ausgezeichnet und Präsident Hermann Schultes hat ihnen die Auszeichnung überreicht. Von links: Anton Pechhacker aus Ybbsitz – Medaille in Gold; Alt-Obmann Josef Schrefel mit Gattin Marianne – Medaille in Gold und Almstecken; NÖ Alm- und Weideobmann Josef Mayerhofer; Präsident Hermann Schultes; Karl Heindl aus Rabenstein/Pielach – Medaille in Silber; Karl Buder aus Annaberg – Haltermedaille; Obmann der Geisenbergweide Josef Sommerauer – Medaille in Silber; Karl Halbertschlager aus Lunz am See – Medaille in Gold; August Bittermann, Geschäftsführer des NÖ Alm- und Weidewirtschaftsvereines

insgesamt zehn Stationen die Geisenbergalm mit Volkskultur, Musik, Kulinarik, dem umfang-reichen Kinderprogramm der Landjugend und mit Fachinfos aus Forst, Tierhaltung und Tech-nik. Die Tiervorführungen im Ring mit Rindern, Pferden und Schafen waren auch diesmal wieder ein gut besuchter Fix-punkt. Begeisterte Sänger unter den Festbesuchern ließen sich das gemeinsame Singen mit Dorli Draxler von der Volkskul-tur Niederösterreich und Peter Meissner von Radio Niederös-terreich nicht entgehen.

Paula PöchlauEr-KozEl

spiel über Qualitätsprogramme für Rindfleisch. Auch die Bauern auf der Geisenbergalm halten Rinder auf 45 Hektar Weideflä-che. Die dreizehn Genossen-schaftsmitglieder haben heuer 82 Stück Rinder aufgetrieben und zuvor Flächen rekultiviert. Damit können sie die Almwei-den maschinell pflegen. Beson-ders stolz sind Josef Sommerau-er, Obmann der Geisenbergalm und seine Genossenschaftsmit-glieder auf das neue Almhaus, das sie mit mondgeschlägertem Holz und viel Eigenleistung neu errichtet haben. Damit hatten die Almbauern auch allen Grund zu feiern. Sie präsentierten auf

die gute Zusammenarbeit mit der Fachschule Hohenlehen im Ybbstal hervor und die Symbio-se zwischen Almwirtschaft und Volkskultur.„Die Möglichkeiten, die die neue Förderperiode den Alm-bauern bietet, waren Anlass zu Diskussionen“, so Mayerhofer. „Wir haben auf Gespräche statt auf Aktionismus gesetzt und werden dies auch in Zukunft so beibehalten.“Die Alm ist laut August Bitter-mann, Geschäftsführer des Alm- und Weidewirtschaftsvereines, ein toller Produktionsstandort, um hochqualitative Lebensmit-tel zu erzeugen, wie zum Bei-

September 2015 lK aktuell

Die Landwirtschaft | 7

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Wald und HolZ LK Mitarbeiter Lud-wig Köck informierte zum Thema Wald während nebenan mit der Motorsäge geschnitzt wurde.

ampfeR mit heißem Wasser be-kämpfen – die relativ neue Methode stellte der Maschinenring Vorarlberg vor.

dIe tIeRVoRfüHRung im Ring eröff-nete Präsident Hermann Schultes. LK-Mitarbeiter Reinhard Gastecker sorgte für die richtige Tieraufstellung.

dIe feIeRlIcHe almmeSSe zeleb-rierte Pfarrer Alois Brunner, der den lang ersehnten Regen als Segen für den Almtag begrüßte.

KÖRBe flecHten, Landwirtschaft begreifen, Kinderschminken und vie-les mehr sorgte für Kurzweile.

| 8 | Die Landwirtschaft

lK aktuell September 2015

Ein stabiles Einkommen ist be-sonders in der Pension wichtig – in einer Zeit also, in der man Erreichtes genießen will und endlich Zeit hat, den Tag nach den eigenen Vorstel-lungen zu gestalten. Dafür wird die staatliche Pension allerdings nicht ausreichen. Wenn Sie Ihren Lebens-standard erhalten wollen, sollten Sie jetzt mit einer privaten Vorsorge beginnen. Je früher Sie starten, desto geringer die Beiträge, um eine ansehnliche Pensionsleistung zu finanzieren. Mit der prämienbegünstigten Zu-kunftsvorsorge unterstützt der Staat die private Pensionsvorsorge mit einer Prämie und verzichtet auf jeg-liche Steuer.

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Generaldirektor Hubert Schultes, Niederösterreiche Versicherung AG

Für neues Schuljahr gerüstetBei der 55. Schulmilchtagung haben sich die Schulmilchlie-feranten in NÖ und Wien auf das neue Schuljahr vorberei-tet. Wurde zwar in den letzten Monaten in EU-Gremien über Schulmilch sehr viel diskutiert – die Kinder in den Kindergärten und Schulen können mit ihren regionalen Lieferanten wieder rechnen. Die Höchstpreise – Milch 50 Cent, Kakao und Mischmilch-produkte 55 Cent – bleiben unverändert und die Produkt-vielfalt wird fallweise sogar er-weitert. Das Lieblingsprodukt der Schulkakao (66%) – bleibt in der Förderung. So ist auch im kommenden Schuljahr ge-währleistet, dass die finanzielle Unterstützung im Rahmen des EU-S chulmilchprogrammes von 4,53 Cent/250 ml wieder di-rekt den Kindern zugutekommt. Vizepräsident Otto Auer in-formiert, dass auch die Finan-zierung der nationalen Schul-milchbeihilfe von 2,6 Cent/250 ml gesichert ist.

ScHulmIlcH ISt SpItZe Als Dank für die Unterstützung erhält jeder Schulwart einen Schulmilchtaschen-rechner. Die Kinder können sich über Spitzer freuen. Foto: LK NÖ/Eva Posch

Kredit-checkSie haben Kredite laufen? Sie benötigen eine Zwischenfinanzie-rung? Sie wollen investieren und brauchen dazu einen Kredit? Wie die Beratung abläuft und welche Mehrwerte sie bringt, lesen Sie im folgenden Beitrag.

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September 2015 förderung

Die Landwirtschaft | 9

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von Fisch und Fischprodukten durch verstärkte Information der Verbraucher. Gefördert werden generell 50 Prozent der Kosten für Sach- und Personalaufwand beziehungsweise 100 Prozent bei Erfüllung des kollektiven In-teresses gemäß EU-Verordnung.

Verarbeitung von fischerei - und aquakulturerzeugnissen

Diese Maßnahme soll Betriebe mit Verarbeitung in ihrer Wettbe-werbsfähigkeit stärken oder deren Produktvielfalt weiterentwickeln. Gefördert werden 25 Prozent der anrechenbaren Investitionskos-ten. Die Mindestinvestitionssum-me beträgt 10.000 Euro.

Innovation in der aquakultur

Das Ziel ist die Entwicklung von innovativen Methoden und Ver-fahren, die auch bei Erhöhung der Produktionsintensität eine nachhaltige und umweltfreund-liche Produktion gewährleisten. Diese Maßnahme muss in part-nerschaftlicher Zusammenarbeit des Förderungswerbers mit einer öffentlichen oder privaten wis-senschaftlichen oder technischen Stelle erfolgen. Gefördert werden generell 50 Prozent der Kosten für Sach- und Personalaufwand be-ziehungsweise 80 Prozent bei Er-füllung des kollektiven Interesses gemäß EU-Verordnung.

auswahlverfahren Stichtag 06. november 2015

Neu ist in der Förderabwick-lung, dass die ordnungsge-mäß eingereichten und den Zugangsvoraussetzungen

Die wichtigsten Fördermaßnah-men für heimische Teichwirt-schaften und Fischproduzen-ten sind hier überblicksmäßig aufgezählt.

produktive Investitionen in der aquakultur

Förderinhalt dieser Maßnahme ist die Steigerung des Selbst-versorgungsgrades durch eine nachhaltige Produktion. Dazu gehören der Bau neuer und die Sa-

nierung, Erweiterung bezie-hungsweise Modernisierung bestehender Anlagen inklu-sive Schutz vor Prädatoren sowie

Investitionen in die Diversi-fizierung der Aquakulturer-zeugnisse und der gezüchte-ten Arten sowie ergänzende Tätigkeiten und

Investitionen in die Direktvermarktung.

Gefördert werden generell 30 Prozent der anrechenbaren In-vestitionskosten beziehungs-weise 40 Prozent bei einer gewis-sen Mehrproduktion mit genau definierten Kriterien. Die Min-destinvestitionssumme beträgt 10.000 Euro.

Vermarktungsmaßnahmen

Förderungsgegenstand ist die Organisation regionaler, natio-naler oder transnationaler Kom-munikations- und Absatzförde-rungskampagnen zur Sensibili-sierung der Öffentlichkeit hin-sichtlich nachhaltiger Fischerei- und Aquakulturerzeugnisse. Ziel ist die Steigerung des Absatzes

Im folgenden Beitrag stellt LK-Experte Leo Kirchmaier die wichtigsten Fördermaßnahmen für heimische Teichwirtschaften und Fischproduzenten vor. Gleichzeitig informiert er über die Antragstellung und den Ab-lauf des Auswahlverfahrens.

euRopäIScHeR meeReS- und fIScHeReIfondS 2014-2020

Aquakultur – Die neue Richtlinie für Investitionen stellt sich vor

Als einer der fünf Struktur- und Investitionsfonds der EU dient der Europäische Meeres- und Fischereifonds, kurz EMFF genannt, der Unterstützung bei der Umsetzung der Meeres- und Fischereipolitik der EU für den Zeitraum 2014 bis 2020.

In Österreich soll der EMFF dazu beitragen, neben der ehrgeizigen Ziel-setzung einer Verdoppelung des Selbstversorgungsgrades von heimi-schen Fisch auf 66 Prozent bis zum Jahr 2020, auch neue Arbeitsplätze in diesem Bereich zu schaffen, sowie eine nachhaltige Entwicklung des gesamten Fischereisektors zu gewährleisten.

Die einschlägige nationale Sonderrichtlinie wurde nun durch das Bun-desministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasser-wirtschaft genehmigt, weshalb eine Antragstellung seit Juli möglich ist. Diese löst auch die seit Herbst letzten Jahres geschaffene Möglich-keit der Stellung eines vorläufigen Antrages ab.

Europäischer Meeres- und Fischereifonds - EMFF

gefÖRdeRt werden zum Beispiel der Bau neuer und die Sanierung, Erweite-rung oder Modernisierung bestehender Anlagen inklusive Schutz vor Prädatoren. Foto: Florian Kainz/Archiv Aqua

| 10 | Die Landwirtschaft

förderung September 2015

einer Teichkette mit Gesamt-teichfläche größer 0,1 Hektar können präventive Maßnah-men entsprechend Gruppe 2 gefördert werden. Ausnah-me: keine Förderung für Häl-terteiche und -anlagen.

Gruppe 2: Teiche 0,1 bis 0,65 haElektrozaun mit Litzen oder

Maschenzaun: Förderung der Materialkosten zu 50 Prozent und Deckelung der maxima-len Fördersumme mit 750 Euro oder

nun als Zwischenstelle für die Fördermittelauszahlung.

Beihilfe hängt von der größe des teiches ab

Gruppe 1: Teiche kleiner 0,1 haGenerell keine Förderung für

Zäune.Beratung bezüglich Prä-

vention für nicht be-trieblich genutzte Teiche (Teichanlagen).

Für Teiche mit landwirt-schaftlichem Einheitswert-bescheid und Teiche als Teil

ter vorgesehen. Das Förderpro-gramm läuft bis März 2018.

aRge KaRpfen

Für die Präventionsbeihilfe ha-ben der NÖ Teichwirteverband und die betroffenen Teichwirte die ARGE KARPFEN gegründet, um den Teichwirten eine schnel-le und unbürokratische Mög-lichkeit der Förderung zu bieten.Diese ARGE KARPFEN führ-te im Vorhinein die aufwän-dige Antragstellung auf För-dermittel durch und fungiert

Ein neu überarbeitetes Beihil-fenmodell haben der NÖ Teich-wirteverband und die LK NÖ in Zusammenarbeit mit dem Land NÖ ausgearbeitet.

Für Teichanlagen kleiner als 0,65 Hektar wird die Prävention, also eine Teichzäunung, vor-rangig gefördert. Bei größeren Teichanlagen ab 0,65 Hektar ist eine Einzäunung unwirtschaft-lich oder technisch nur schwer umsetzbar. Deshalb ist eine Bei-hilfe bei Ausfraß durch Fischot-

Wie die Unterstützung für Teichwirtschaften und Fischzuchtbetriebe gegen Schäden durch Fischotter gestaltet ist und wie man sie beantragen kann, erklärt Leo Kirchmaier, Geschäftsführer des NÖ Teichwirteverbandes.

fIScHotteRScHäden 2015 BIS 2018

Beihilfe für Prävention oder Ausfraß

entsprechenden Anträge einem Auswahlverfahren unterzogen werden. Dadurch soll sicherge-stellt werden, dass eine bessere und zielgerichtetere Nutzung der budgetierten Finanzmittel und die Mittelverfügbarkeit bis zum Periodenende gewährleis-tet ist.

mindestpunktezahl ist fünf

Dieses Auswahlverfahren be-zieht all jene Anträge mitein, die bis zu einem festgelegten Stichtag soweit vollständig sind, dass sie dem Bewertungssche-ma unterzogen werden können. Jene Projekte, die zwar die Zu-gangsvoraussetzungen erfüllen, jedoch nicht die vorgegebene Mindestpunkteanzahl von fünf erreichen, werden abgelehnt. Vorhaben, die die Mindestpunk-teanzahl oder mehr Punkte er-reichen, werden entsprechend der Punkteanzahl gereiht und für eine Förderung ausgewählt, abhängig vom, für die Auswahl-runde festgelegten, Budget.Vorhaben, die zwar grund-sätzlich als förderbar bewertet

wurden, jedoch aufgrund der budgetären Lage in der jewei-ligen Auswahlrunde nicht zum Zug gekommen sind, können in die nächste Runde übernom-men werden. Die Antragsteller werden schriftlich über das Er-gebnis des Auswahlverfahrens informiert. Der Stichtag für die Einbeziehung in den nächsten Auswahldurchgang ist der 6. No-vember 2015, das nächste Aus-wahlverfahren ist voraussicht-lich im 1.Quartal 2016.

förderzusage abwarten

Jegliche Ausgaben bis zu einer schriftlichen Förderzusage durch die zwischengeschalte-te Stelle trägt der Förderungs-werber auf eigene finanzielle Verantwortung.Im Zuge des Auswahlverfahrens werden allgemeine und projekt-spezifische Auswahlkriterien bewertet. Allgemeine Kriterien sind zum Beispiel die Qualifi-kation des Förderungswerbers, die Anerkennung als Bio-Be-trieb, die TGD-Mitgliedschaft und die Teilnahme an Qualitäts-

programmen. Zu den projekt-spezifischen Auswahlkriterien zählen zum Beispiel die Steige-rung der Jahresproduktion und die Steigerung der Qualität der Erzeugnisse und der Schutz vor Prädatoren.

Die Förderabwicklung läuft in den jeweiligen Bundesländern über die sogenannten zwischengeschalteten Stellen, für NÖ ist dies die Abteilung Landwirtschaftsförderung LF3 beim Amt der NÖ Landesregierung:Michael Meissinger, Harald SchagerAbteilung Landwirtschaftsförderung (LF3), Amt der NÖ Landesregierung, Landhausplatz 1, Haus 12, 3100 St.PöltenE-Mail: [email protected] ,Tel. 02742/9005-13658, 02742/9005-12984Fax 02742/9005-13535Damit ein Projekt gefördert werden kann, muss zuerst ein Antrag auf Fördermittel gestellt werden, dem eine unterschriebene Verpflichtungs-erklärung anzuschließen ist. Die Abgabe und Entgegennahme eines Förderantrages stellt noch keine automatische Genehmigung oder Förderzusage dar und es besteht kein Anspruch auf Förderung. Das Ein-gangsdatum des Förderantrages gilt als frühest möglicher Zeitpunkt für die Anerkennung von Kosten. Vorhaben, die bereits vor der Antragstel-lung begonnen wurden, werden generell nicht gefördert. Über weitere notwendige projektspezifische Beilagen, die für das Genehmigungsver-fahren benötigt werden, informiert Sie die zwischengeschaltete Stelle (Bewilligungsstelle).

antrag und ablauf

DI DI lEo KIrchMaIEr ref. Tierzucht Tel. 05 0259 23102 [email protected]

September 2015 förderung

Die Landwirtschaft | 11 |

Fixzaun mit oder ohne ab-schließender Elektrolitze: Förderung der Materialkosten zu 50 Prozent und Deckelung der maximalen Fördersumme mit 3.000 Euro.

Bei Nichtzäunbarkeit des Tei-ches, zum Beispiel durch das Gelände, kann der Teichwirt eine Beihilfe entsprechend Gruppe 3 beantragen.

Gruppe 3: Teiche größer 0,65 Hektar und nicht zäunbar

Beihilfe für Ausfraß: Die Beihilfe bezieht sich auf die Berechnung des Scha-dens durch die Ökologi-sche Station Waldviertel, Gebharts 33, 3943 Schrems, Tel. 02853/78207, E-Mail [email protected]

Förderung nach Gruppe 2 ist als Alternative möglich. Die Beihilfe erfolgt stets nach Maßgabe der zur Verfügung stehenden Fördermittel.

allgemeine Voraussetzungen

Der Teich muss wasserrecht-lich bewilligt sein.

Als Voraussetzung zur Förde-rung von Teichen der Gruppe 1 (< 0,1ha) ist der Nachweis des landwirtschaftlichen E i n h e i t s w e r t- B e s c h e i d e s notwendig.

Ordnungsgemäße Teichbe-wirtschaftung ist vorgeschrie-ben, zum Beispiel durch Füh-ren eines Teichbuches.

Ob präventive Maßnahmen gefördert werden oder Scha-denszahlungen erfolgen, unterscheidet sich entspre-chend der Größe der Teiche.

Es gibt keine Beihilfen bei Angel- und Badeteichen, Fließgewäs-sern und bei Abfischungsinter-vallen von mehr als zwei Jahren.

Beihilfe für prävention

Gegenstand der Beihilfe sind belegte Materialkosten für Elek-tro-Einzellitzenzäune oder Fix-zäune mit oder ohne Kombina-tion mit einer abschließenden stromführenden Elektrolitze. In Sonderfällen kann diese Beihil-

fe auch bei der Erweiterung mit stromführenden Elektrolitzen an einem bestehenden Fixzaun erfolgen.Faustzahlen für die KostenschätzungElektrozaun 3,30 Euro pro

LaufmeterFixzaun 25 Euro pro

LaufmeterFixzaun mit Elektrolitze 30

Euro pro Laufmeter

So kommen Sie zur förderung

Vor Errichtung eines Fischotter-zaunes holt der Teichwirt eine fachliche Beratung zur korrekten Aufstellung eines Fischotterzau-nes (Elektrozaun oder Fixzaun) beim Bundesamt für Wasser-wirtschaft – Ökologische Station Waldviertel ein.Anhand des Beratungsgesprä-ches prüft ein Mitarbeiter des Bundesamtes die formalen Vo-raussetzungen für einen Bei-hilfenanspruch. Das Bundes-amt bestätigt die Prüfung der formalen Voraussetzungen am Antragsformular.

Der Teichwirt sucht schriftlich mithilfe des Antragsformulars um Beihilfe für Prävention an. Durch die Unterschrift der Bei-trittserklärung wird die Mitglied-schaft in der ARGE KARPFEN bestätigt.

Das ausgefüllte und unterschrie-bene Formular sendet man an die Verbandsadresse des NÖ Teichwirteverbandes.

fertigstellungsmeldung

Der Teichwirt kauft das für die Einzäunung benötigte Material. Zeitgleich mit der Errichtung muss er eine Fertigstellungsmel-dung beim Bundesamt für Was-serwirtschaft anhand von Fotos auf elektronischem Weg oder per Post einbringen. Dadurch bestätigt der Teichwirt, dass der Fischotterzaun ordnungsgemäß am Teich errichtet worden ist. Ab diesem Zeitpunkt kann die Kontrollstelle laufend stich-probenartig das Einhalten der

Verpflichtungserklärung kont-rollieren. Der Teichwirt reicht das Abrechnungsformular für die bezahlten Materialrechnun-gen für die Teicheinzäunung mit den Originalen, den Ein-zahlungsscheinen, den origina-len Kontoauszügen oder Bank-bestätigungen zur Förderung beim NÖ Teichwirteverband ein. Die Rechnungen müssen an den Teichwirt gerichtet sein, mit Name und Adresse. Der NÖ Teichwirteverband kann sie erst nach Abstempeln durch die För-derstelle retournieren.

Der NÖ Teichwirteverband veranlasst die Auszahlung des Förderbeitrages gemäß Förder-schlüssen nach formaler Prü-fung aller Angaben am Antrags- und Abrechnungsformular und nach Erhalt der Fertigstellungs-

meldung durch das Bundesamt für Wasserwirtschaft.

Zuständigkeiten & Beratung

Für die fachlich korrekte Errichtung von Fischotterzäunen sowie Bera-tung und Förderungsanmeldung:Bundesamt für Wasserwirtschaft – Ökologische Station Waldviertel Gebharts 33, 3943 Schrems Tel. 02853 78 207 E-Mail: [email protected]ür die Förderabwicklung und -auszahlung:ARGE KARPFEN – NÖ Teichwirt-everband; Leo Kirchmaier Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten Tel. 05 0259 23102; E-Mail: [email protected]

DI DI lEo KIrchMaIEr ref. Tierzucht Tel. 05 0259 23102 [email protected]

ScHäden duRcH auSfRaSS mildert die Beihilfe für Teichflächen größer als 0,65 Hektar oder bei Flächen, die nicht einzäunbar sind. Fotos: Florian Kainz/Archiv Aqua

Leopold Schneider wurde im Jahr 1929 als zweiter von vier Söhnen eines Landwirteehepaares in Stra-ning, Bezirk Horn, geboren. Nach dem Gymnasium in Hollabrunn absolvierte er das Studium der Rechtswissenschaften in Wien, welches er im Jahr 1952 mit dem Doktorat abschloss. Im Jänner 1954 begann er seine be-rufliche Laufbahn in der Landwirt-schaftskammer Niederösterreich. 37 Jahre lang setzte er sich dort für die Anliegen der niederöster-reichischen Land- und Forstwirte ein, 17 Jahre davon als Kammer-amtsdirektor und engster Berater der Präsidenten Bierbaum und Schwarzböck. „Er war mein wert-vollster Unterstützer, geprägt von Souveränität, Loyalität und christ-licher Wertorientierung", erinnert sich Rudolf Schwarzböck an die gemeinsame Zeit. Dabei war er oft-mals auch Initiator und Motor vie-ler Maßnahmen, welche die Kam-mer für die Weiterentwicklung der Land- und Forstwirtschaft setzte. Weit über Niederösterreichs Gren-zen hinaus war Leopold Schneider für sein Engagement, seine Sach-

| 12 | Die Landwirtschaft

lK aktuell September 2015

Leopold Schneider setzte sich in seiner Funktion als Kammeramtsdirektor der Landwirtschaftskammer Nie-derösterreich nachhaltig für die Land- und Forstwirtschaft ein und stellte wichtige Weichen für heimische Bäuerinnen und Bauern. Er verstarb völlig unerwartet im Alter von 85 Jahren.

kenntnis und sein Verhandlungs-geschick bekannt. Unter seiner Federführung wurde das Wein-tanklager in Wolkersdorf errichtet. Weiters wurden verschiedene Ein-richtungen zur Förderung der Tier-zucht mit seiner Unterstützung ge-schaffen.Besonderes Anliegen war Öko-nomierat Leopold Schneider die

KammeRamtSdIReKtoR deR lK nÖ LEBTE FüR DIE LAND- UND FoRSTWIRTScHAFT

Tiefe Trauer um Leopold Schneider

leopold ScHneIdeR war 53 Jahre glücklich verheiratet und Vater von drei Söh-nen. Er genoss bei Freunden, Kollegen und Wegbegleitern höchstes Ansehen. Foto: LK NÖ/Eva Posch

Ausstattung der land- und forst-wirtschaftlichen Betriebe mit aus-reichend Eigenfläche. Viele Grund-aufstockungsaktionen leitete er umsichtig und erfolgreich als Ge-schäftsführer der Grunderwerbs-genossenschaft. „Kammeramtsdirektor a.D. Leo-pold Schneider war ein hervor-ragender Interessenvertreter des

bäuerlichen Berufsstandes. Er genoss das Ansehen eines aus-gezeichneten Fachmannes und konnte sich in der Ausübung sei-nes Berufes besondere Verdienste erwerben. Mit Leopold Schneider verliert die Land- und Forstwirt-schaft einen wichtigen Verfechter ihrer Interessen“, so Kammerpräsi-dent Hermann Schultes.

engagement ist keine Selbstverständlichkeit. Deshalb wurde Ingrid Heihs für ihren jahrzehnte langen Einsatz rund um die Schulmilch vor den Vorhang ge-beten. Fotos: LK NÖ/Eva Posch

Schulmilchaward verliehenSeit nun mehr 10 Jahren verleiht die Niederösterreichische Land-wirtschaftskammer an Persön-lichkeiten in den Kategorien Or-ganisationen, Schulwesen und Lieferanten den heiß begehrten Schulmilch-Award. Für ihr großartiges, jahrelanges Engagement hat Vizepräsident Otto Auer gemeinsam mit Milch-königin Silvia und Schulmilch-sprecher Alexander Lang die Aus-zeichnungen verliehen. Heuer

erhielt Ingrid Heihs vom Landes-schulrat für Niederösterreich den Schulmilch-Award 2015. In der Kategorie Schulmilchlieferant ging die Trophäe an die Schul-milchbauern Barbara und Johann Schrammel aus Grimmenstein.Beim Weltschulmilchtag am 30. September wird in der Kategorie Schulwesen Susanne Nemeth, Lehrerin in der Volksschule Mühlfeld in Neukirchen, für ihr Engagement geehrt.

aufgaBenBeReIcHe1954 Eintritt in die NÖ Landes-

Landwirtschaftskammer1965 Geschäftsführer der "land-

und forstwirtschaftlichen Bo-denkredit- und Grunderwerbs-genossenschaft für NÖ"

1974 Kammeramtsdirektor 1992 Vorsitzender des Aufsichts-

rates der NÖ VersicherungauSZeIcHnungen "Großes Ehrenzeichen für Ver-

dienste um die Republik Ö" Berufstitel Ökonomierat "Große Goldene Kammerme-

daille" Goldener Ehrenring der LK NÖ

Stationen im Überblick

Markt

von unter 12 % aufweisen. Offen-sichtlich konnte aufgrund der Trockenheit zu wenig Stickstoff für die Proteinbildung mobilisiert werden.Auch Dinkel blieb ertraglich deut-lich hinter den Erwartungen zu-rück, was neben der Trockenheit vor allem der Gelbrostanfällig-keit der bisherigen Hauptsorten Ebners Rotkorn und Ostro ge-

Alexander LangSchulmilchsprecher

Mit Schulmilch erfolgreichSeit 85 Jahren gibt es die Schulmilchaktion bzw. das EU-Schulmilchprogramm. Die regionale Belieferung von über 2.800 Schulen und Kinder-gärten wird in Österreich von rund 100 Schulmilchbauern wahrgenommen. Seit dem EU-Beitritt setzen die Profis in der Direktvermarktung auf Qualität und Vielfalt. Das Schulmilchsystem ist weltweit einzigartig. Ständige Betreu-ung, Schulung, Innovation, Öffentlichkeitsarbeit und Kooperationen sind einige Erfolgsfaktoren.

Die EU Schulmilchbeihilfe beträgt 4,53 Cent und die na-tionale Schulmilchbeihilfe 2,6 Cent/ 250 ml. Beide bleiben auch im Schuljahr 2015/16 aufrecht und kommen direkt dem Kind zugute. Eine Höchstpreisverordnung im Schulmilchbereich sorgt dafür. Überlegungen zukünftig nur mehr die Milch (7 % des Absat-zes) zu fördern ist kontrapro-duktiv. Der Schulmilchspre-cher von NÖ Ing. Alexander Lang fordert: „Schluss mit der Verunsicherungsdebatte – Ziel muss sein, möglichst vielen Kindern die Teilnahme an der Vielfalt des Sortiments zu ermöglichen.“

Getreide

An den internationalen Börsen hat sich die Talfahrt der Getreidenotierungen fortgesetzt. Der Internationale Ge-treiderat hob in seinem August-Bericht die Prognose für die weltweite Getreideernte (inkl. Mais) 2015/16 gegen-über dem Vormonat um weitere 18 Mio. Tonnen auf 1.988 Mio. Tonnen an. Das sind nur mehr ein Prozent weniger als im Rekordjahr 2014/15. Begründet wurde dies mit den guten Weizenernten in Europa, Russland und im Schwarz-meerraum sowie den höheren Ernteerwartungen bei Mais in den USA. Zudem drücken die schleppend anlaufenden Getreideexporte aus der EU und die anhaltenden Konjunk-tursorgen um China auf die Stimmung. Die zuletzt deut-lich nach unten revidierte Prognose für die EU-Maisernte fällt aktuell noch kaum ins Gewicht. An der Euronext Paris verlor der Weizenkontrakt der neuen Ernte im letzten Monat weitere zehn Prozent und lag zu Monatsende nur mehr bei knapp 160,- €/t.

KreditzinsenIm Juni 2015 betrugen die durchschnittlichen Zinsen für bestehen-

de EURO-Kredite von (nicht-finanziellen) Unternehmen mit

Laufzeit bis zu 1 Jahr 2,06 %

1 bis 5 Jahre 2,45 %

über 5 Jahre 2,21 %

neue Kredite bis 1 Mio. Euro 2,05 %

Bezugszinsätze 7/2015 3 Monats-EURIBOR -0,02 %

6 Monats-EURIBOR 0,05 %

AiK-Zinssatz 1.7.-31.12.2015Der Bruttozinssatz für die Agrarinvestionskredite beträgt 1 %.

Daraus ergibt sich zB ein Nettozinssatz für den Kreditnehmer von

0,640 % (36%iger Zinsenzuschuss)

0,500 % (50%iger Zinsenzuschuss)

0,250 % (75%iger Zinsenzuschuss)

Durch den genannten Bruttozinssatz sind Spesen (auch Entgelte

für die Kontoführung) bereits abgedeckt.

schuldet war. Für positive Überra-schungen sorgte Wintergerste, die die Winterfeuchte gut ausnutzen konnte und mit den heißen Bedin-gungen relativ gut zurecht kam, während die Erträge bei Roggen, vor allem auf leichten Standorten, meist enttäuschend ausfielen.Insgesamt wurden laut AMA-Flä-chenstatistik in Jahr 2015 auf NÖ Äckern um knapp 1.700 ha weni-ger Biogetreide angebaut als noch im Jahr davor. Alternativ wurde auf einem Großteil dieser Flächen Eiweißpflanzen, insbesondere Soja angebaut. Die sehr guten Ackerbohnenerträge des vorigen Jahres konnten im Trockengebiet heuer nicht wiederholt werden, vor allem auf schwächeren Stand-orten wurden meist deutlich unter 1.000 kg/ha geerntet.

Nach Auswertung der AMA-Flä-chendaten haben die NÖ Bio-bauern heuer auf ihren Feldern deutlich weniger Bioweizen und Bioroggen als im Vorjahr angebaut (-17 % bzw. -19 %), im Gegenzug wurde dafür der Anbau von Din-kel (plus 17 %) und Triticale (plus 25 %) entsprechend ausgeweitet. Aufgrund der Flächenabnahme und der mengenmäßig gerade einmal durchschnittlichen Erträ-gen von 2,5 bis 4,5 t/ha ist heuer entsprechend wenig Bioweizen am Markt verfügbar. Qualitativ war die Bioweizenernte regional sehr unterschiedlich, es fehlen (wie schon in der Ernte 2014) die qualitativ hochwertigen Partien mit über 13 % Protein. Deutlich mehr als 50 % des geernteten Bio-weizens dürften Proteingehalte

Geringer Anteil an hohen Bio-Weizenqualitäten. Gute Erträge bei Bio-Winter-gerste, schwache bei Bio-Roggen.

AUSwIRKUNg DER TROcKENhEIT SOwOhl BEI ERTRAg AlS AUch QUAlITäT

Biogetreideernte in NÖ

September 2015 Markt

Die landwirtschaft | 13 |

WinterGerste sorgte für positive Überraschungen Foto: LK NÖ/Archiv

SchweinepreiseBasis 84-103 kg SG, 57 % MFAMonatspreise in Euro pro kg SG, netto

Ferkelpreise30 kg FerkelMonatspreise in Euro pro Stück, netto

StierpreiseJungstiere R3, frei SchlachtstätteMonatspreise in Euro pro kg SG, netto

| 14 | Die landwirtschaft

Markt September 2015

rinder

Der NÖ Schlachtstiermarkt präsentierte sich im vergangenen Monat durchwegs von seiner stabi-len Seite. Das verfügbare Angebot an Schlacht-stieren blieb überschaubar und konnte meist pro-blemlos am Markt platziert werden. Positive Im-pulse kamen dabei vom Inlandsmarkt. Vor allem Grillartikeln aus Rindfleisch waren heuer bei den Konsumenten besonders gefragt. Die Stierpreise konnten sich nach einer wochenlangen Seitwärts-bewegung zuletzt wieder verbessern. Traditionell dürfte sich mit dem Ende der Sommerferien die Fleischnachfrage weiter beleben. Auch die für den September geplanten Aktionen des Lebens-mitteleinzelhandels sollten den Absatz zusätzlich ankurbeln. Für die kommenden Wochen erwartet man daher bei unverändertem bis leicht steigen-dem Angebot eine zumindest stabile, eventuell leicht festere Preisentwicklung.

schWeine

Die Situation am NÖ Schweinemarkt bleibt ver-fahren. Obwohl im letzten Monat das Angebot an schlachtreifen Tieren hitzebedingt unterdurch-schnittlich ausfiel und der Absatz von Frisch-fleisch und Grillartikel durchaus zufriedenstellend verlief, konnten sich die Schweinepreise kaum verbessern. Hohe Gefrierlagerbestände, starker Preisdruck im Verarbeitungssektor sowie stocken-de europäische Schweinefleischexporte belasten den Markt. Der NÖ Basispreis konnte sich zuletzt zwar um weitere drei Cent auf 1,33 € je kg SG verbessern. Im Vergleich zum August 2013 liegt die Notierung damit aber um über 25 % tiefer. Urlaubsende und angenehmere Temperaturen sollten sich in den nächsten Wochen zwar positiv auf den Absatz von Verarbeitungsware auswirken. Bei steigenden Angebotsmengen bleiben die Preisaussichten aber verhalten.

ferKeL

Die Lage am NÖ Ferkelmarkt hat sich im letzten Monat nicht verbessert. Ein europaweit großes Angebot sowie eine angespannte Preissituation am Mastschweinesektor drücken auf die Stim-mung aller Marktteilnehmer. Dementsprechend bereitet die zeitnahe Vermarktung der Ferkel Mühe. Auch im Export Richtung Südosteuropa lassen sich momentan nur geringe Stückzahlen platzieren. Der NÖ Ferkelpreis konnte sich im letz-ten Monat auf niedrigem Niveau stabilisieren und lag zu Monatsende bei 1,85 € je kg. Im September erwartet man keine wesentliche Verbesserung der Marktsituation. Ein anhaltend großes Angebot dürfte auf überschaubares Interesse stoßen. Auch die erwartete schwache Maisernte dürfte sich ne-gativ auf den Absatz auswirken. Für die kommen-den Wochen rechnet man mit einer anhaltenden Seitwärtsbewegung der Ferkelpreise.

Sommer seit Beginn der Tempe-raturaufzeichnungen, mit den entsprechenden negativen Aus-wirkungen auf die Maisbestände. Ungarn dürfte mit rund 6,6 Mio. t Mais um 2,7 Mio. t oder knapp 30 % weniger als im ertragsmä-ßig sehr guten Vorjahr ernten. Im langjährigen Durchschnitt bedeutet dies ein Minus von über 13 Prozent. Für Rumänien, den zweitgrößten europäischen Maisproduzenten, erwartet man einen Produktionsrückgang von 2,2 Mio. t bzw. 20 %. Ähn-

Prozent. Im Vergleich zur letzten Schätzung im Juli wurde die er-wartete Erntemenge um weitere sieben Mio. Tonnen zurückge-nommen. Damit zeichnet sich die kleinste Maisernte in Europa seit dem Jahr 2010 ab. Rekordtemperaturen und lang anhaltende Trockenperioden haben vor allem die Maisbestän-de in Mittel- und Südosteuropa schwer in Mitleidenschaft ge-zogen. Nicht nur in Österreich, sondern auch in Ungarn und Rumänien gab es den heißesten

BESONDERS BETROffEN SIND DIE gROSSEN ANBAUgEBIETE IN SüDOSTEUROpA

EU- Maisernte: Deutliches MinusDie europäischen Maiserträge fallen 2015 gut ein Fünftel niedriger aus als im Vorjahr und auch deutlich niedriger als im langjährigen Durchschnitt.

Die Ertrags- und Ernteprogno-sen werden für die europäische Maisernte von Monat zu Monat pessimistischer. In der jüngs-ten Einschätzung des französi-schen Analystenhauses Strate-gie Grains wurde die erwartete Maisernte der EU-28 noch-mals deutlich auf weniger als 60 Mio. t nach unten revidiert. Mit einer erwarteten Erntemen-ge von 59,6 Mio. t verfehlt die europäische Maisernte 2015 die Rekordernte des Jahres 2014 von 75,7 Mio. t um 16,1 Mio. t bzw. 21 Fo

to: L

K N

Ö/A

rchi

v

2,0

2,5

3,0

3,5

4,0Italien

Tschechien

Bayern

Österreich

7654321121110987

Italien

Österreich

BayernTschechien

1,2

1,3

1,4

1,5

1,6

1,7

1,8 Niederlande

Dänemarkt

Deutschland

Österreich

7654321121110987

Niederlande

Österreich

Deutschland

Dänemark

30354045505560657075

Bayern

Niederösterreich

7654321121110987

Bayern

Niederösterreich

HolzpreiseFaser-/Schleifholz - MischpreisJahrespreise in Euro/FMO, nettoPreise in cent/kg, netto

Milch4,2 % fett, 3,4 % Eiweiß

Preise in euro/100 kg, netto

frühkartoffelalle Sorten, lose ware

September 2015 Markt

Die landwirtschaft | 15 |

MiLch

In der EU-28 hat das Milchaufkommen im ersten Halbjahr 2015 um 0,4 Mio. t bzw. 0,5 % zu-genommen. Gleichwohl war die Entwicklung im bisherigen Jahresverlauf sehr unterschiedlich. Im ersten Quartal ist das Milchaufkommen, vor allem wegen der drohenden Rekordüberlieferungen der Quoten in einigen Ländern, im Schnitt noch um 1,2 % gesunken. Nach dem Quotenende ist die Anlieferung im zweiten Quartal um 2,1 % über das Vorjahresniveau gestiegen. Vor allem in Ir-land, den Niederlanden, Polen und dem Vereinig-ten Königreich wurden die Milchmengen erheblich ausgeweitet, während in Deutschland, Frankreich, Rumänien und Österreich rückläufige Anliefe-rungsmengen zu verzeichnen waren. Die inter-nationalen Milchpreise konnten sich zuletzt, nach-dem sie Anfang August auf ein neues Rekordtief gefallen waren, wieder etwas stabilisieren.

erdäPfeL

Der NÖ Speisekartoffelmarkt war den gesamten August über vom knappen Angebot geprägt. Die Erträge bei den Anschluss- als auch bei den Spät-sorten fielen witterungsbedingt in der Regel sehr bescheiden aus. Zudem erschwerten die aus-getrockneten Böden die Erntearbeiten und vieler-orts mussten die Rodungen sogar unterbrochen werden. Die verfügbaren Mengen waren knapp und wurden von den Abnehmern rege nachge-fragt. Trotz sommerlich ruhiger Inlandsnachfrage war das vorhandene Angebot gerade mal knapp bedarfsdeckend. Die Erzeugerpreise konnten sich im letzten Monat deutlich verbessern und lagen zu Monatsende bei 20,- bis 22,- € je 100 kg. Im September dürfte sich zwar mit der beginnenden Haupternte das Angebot erhöhen. Mit dem Ende der Urlaubssaison sollte sich aber auch der Ab-satz am Inlandsmarkt deutlich beleben.

hoLZ

Die Standorte der Sägeindustrie sind sehr gut mit Nadelsägerundholz bevorratet. Die geringe Nachfrage konzentriert sich vor allem auf frisches Nadelsägerundholz. Die Holzernteaktivitäten be-finden sich auf niedrigem Niveau und beschränken sich auf die Schadholzaufarbeitung. Das Preisband für das Leitsortiment der Fichte, B, 2b, bewegt sich zwischen € 84,- und € 94.- je FMO. Nadelindustrie-rundholz wird ebenfalls verhalten nachgefragt, da die Standorte der Zellstoff-, Papier- und Platten-industrie sehr gut mit Rohstoff bevorratet sind. Aufgrund der Schadholzmengen und des Revi-sionsstillstandes in Gratkorn sowie des Kesselaus-falles in Pöls ist die Absatzsituation angespannt. Buchenfaserholz ist bei stabilen Preisen verhalten nachgefragt. Aufgrund der guten Bevorratung findet teilweise eine Kontingentierung statt.

MilchpreiseMit 1. August bezahlten die in NÖ täti-

gen Molkereigenossenschaften ihren

lieferanten folgende Milcherzeuger-

preise in cent pro Kilogramm:

Konventionelle Milch

Berglandmilch, netto 30,00

Milchgenossenschaft NÖ, netto 30,00

gmundner Milch, netto 30,64

Biomilch

Berglandmilch, netto 40,70

Milchgenossenschaft NÖ, netto 39,50

änderungen beim Milcherzeuger-

preis werden jedem Milchlieferanten

aufgrund des Milchvertrages im

Milchgeldanlageblatt mitgeteilt.

Qualitätsergebnisse

Im Juli 2015 entsprachen 98,47 % der

in NÖ angelieferten Milch der 1. güte-

klasse. für 83,01 % der angelieferten

Milch wurde auch der S-Zuschlag von

bis zu 1,45 cent/kg ausbezahlt.

DI MarIanne PrIPlata-Hackl DI MartIn ScHIlDböck

Trotz schwacher Rapsernte nurmoderater PreisanstiegNach der jüngsten Schätzung der EU-Kommission dürfte heuer in der EU-28 knapp 20,7 Mio. t Raps geerntet werden. Das wäre zwar um 3,6 Mio. t oder 15 Prozent weniger als im Rekordjahr 2014, aber nur geringfügig weniger als im 5-Jahresdurchschnitt. Trotz des knappen europaweiten Angebots steigen die internationalen Rapsnotierungen nur moderat an. Überdurchschnittliche Sojaernten in Amerika, fallende Erdölpreise und schwächere Konjunkturaus-sichten für China drücken auf die Stimmung. Erst bei steigender Nachfrage nach physischer Ware erwartet man höhere Preise. Quelle: EU-Kommission

0

5

10

15

20

25

2007/08 2008/09 2009/10 2010/11 2011/12 2012/13 2013/14 2014/15 2015/16*

in 1

.000

Ton

nen

5-Jahresdurchschnitt

* Schätzung

lich Meldungen kommen auch aus Bulgarien, der Slowakei und Tschechien. In Frankreich, dem größten Maisproduzenten und wichtigsten Exporteur der EU, wird für heuer die schlechteste Maisernte seit 2006 erwartet. Mit einer zuletzt prognostizierten Maisernte von 13,3 Mio. t würde die Ernte 2014 um 5,4 Mio. t bzw. 29 Prozent unterschritten. Etwas besser schaut es derzeit noch in Deutschland und Italien aus. In Deutschland kommt man zwar ebenfalls nicht an die Re-kord-Maisernte von 2014 heran. Den langjährigen Durchschnitt verfehlt man aber nur leicht. Für die italienische Maisernte wur-den die Ertragsprognosen zu-letzt sogar angehoben und dürf-ten nun um knapp drei Prozent über dem langjährigen Durch-schnitt liegen.

202326293235384144

Neuseeland

EU-Durschnitt

Österreich

6543211211109876

Österreich

Neuseeland

EU-Durchschnitt

0,00

10,00

20,00

30,00

40,00

50,00

60,00

70,00

23 24 25 26 27 28 29 30 31 32

Niederösterreich

BayernDeutschland

0

10

20

30

40

50 Österreich

15141312111009080706050403

Österreich

| 16 | Die landwirtschaft

invekos September 2015

inVeKos

Zwischen dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft und der Landwirtschaftskammer NÖ wurde Ende Juni 2015 ein Werkvertrag über die technische Hilfestellung bei der Antragseinreichung im INVEKOS-Bereich für den Zeitraum 1.7.2015 bis 30.6.2021 abgeschlossen.

INvEKOS-wERKvERTRAg 2015-2021

BBK als Dienstleister für Antragsteller

Ab MFA Flächen 2015 erfolgt die Antragstellung ausschließ-lich in grafischer Form und per eAMA online („grafische Online-Beantragung“).Die Online-Antragstellung unter www.eama.at kann jeder Antragsteller:selbsttätig (Pincode erforder-

lich) oderim Wege der BBK (ab be-

stimmten Zeitaufwand kostenpflichtig)

durchführen bzw. vornehmen lassen.

Antragsteller, die ihre Anträge und Anzeigen nicht selbsttätig machen können oder wollen, können ge-mäß Invekos-Werkvertrag ihre An-träge im Wege der BBK (= Funktion eines Dienstleisters) stellen. Die LK NÖ/BBK haben folgende Aufga-benfelder übertragen bekommen: Rechtzeitige Verständi-gung der Antragsteller über die Hilfestellung bei MFA Flächen, Herbstantrag und allen weite-ren Anträgen und Anzeigen im Invekos-BereichKonkrete Hilfestellung bei

MFA Flächen (inkl. Almauftriebsliste)

Herbstantrag Übertragung von

Zahlungsansprüchen Anzeige eines

Bewirtschafterwechsels Änderung von Stammdaten Sonstigen Anträgen und

AnzeigenDie Hilfestellungsmöglichkeit ist vertragsgemäß nur dann möglich, wenn der Antragsteller sorgfältig und wohlvorbereitet (exakte Ein-haltung von Terminen, Teilnahme an Info-Veranstaltungen, voll-ständig ausgefüllte Antragsunter-lagen,….) und persönlich zur An-tragstellung erscheint.Aufgabe der BBK ist es, den An-tragstellerwillen formal richtig und vollständig bei der Online-Beantragung zu erfassen bzw. darzustellen.Für die inhaltliche Antragsrichtig-keit sowie die inhaltliche Vollstän-digkeit garantiert der Antragstel-ler und bestätigt diese mit seiner Unterschrift am Antrag.Der Vertrag sieht Qualitätssicherungsmaßnah-

men und –kontrollen bezüglich Einhaltung der formalen Vorga-ben vor. Vertragszielsetzung sind eine bestmögliche Antragsquali-tät und höchstmögliche Auszah-lungsraten bei der jeweiligen Erst-berechnung der Direktzahlungen sowie der ÖPUL-Prämien und der Ausgleichszulage. Erreicht werden kann diese Zielsetzung nur, wenn Sie als Antragsteller sorgfältig und wohlvorbereitet zur jeweiligen An-tragstellung kommen. Die BBK in-formiert hiezu in BBK Aktuell und Gemeinde-Informationsveran-staltungen, beachten Sie im eige-nen Interesse die einschlägigen Vorgaben.Für den sorgfältigen, wohlvorbe-reiteten Antragsteller werden die Kosten der Antragstellung aus EU- und nationalen Mitteln der LK NÖ ersetzt. Mangelhafte Termintreue bzw. unvollständige Vorbereitung bedingen zusätzliche Kosten, diese sind vom jeweiligen Antragsteller

selbst, unmittelbar nach Antrag-stellung zu bezahlen (je angefan-gener Viertelstunde 10,- Euro).Für den sorgfältigen, wohlvorbe-reiteten Antragsteller ist die An-tragstellung kostenfrei.Zur Finanzierung des Werkver-tragsentgeltes werden Mittel aus dem Programm „Ländliche Ent-wicklung 2014-2020“ mitverwen-det („Technische Hilfe“).Werden EU-Mittel zur Finanzie-rung mitverwendet, sind Informa-tions- und Publizitätsbestimmun-gen des Programmes „LE 2014-2020“ verpflichtend zu beachten.Die LK NÖ weist demgemäß aus-drücklich darauf hin, dass die gegenständliche Hilfestellung bei MFA Flächen (inkl. Almauftriebs-liste), Herbstantrag und allen wei-teren Anträgen und Anzeigen im Invekosbereich mit finanzieller Unterstützung aus dem Programm Ländliche Entwicklung 2014-2020 erfolgt.

Eine Änderung in der Betriebsführung (Bewirtschafterwechsel) ist der AMA rechtzeitig mitzuteilen. Es ist dazu das Bewirtschafterwechsel-Formular (BWW) auszufüllen. Seit 2015 sind alle Anträge online, auch über die BBK zu stellen. Dies erfordert, dass beim Online-Antrag (Tag der Antragstellung, über BBK oder eigenständig) bereits der neue Bewirtschafter aufscheint. Daher ist ein not-wendiger Bewirtschafterwechsel rechtzeitig vor Antragstellung anzuzeigen. Die Einarbeitung eine BWW erfordert auch Zeit in der AMA. Daher ist es notwendig, bereits bekannte bzw. geplante Veränderungen bis spätestens 18. September

2015 anzumelden. Erst nach Aktualisierung des Bewirtschafters ist der Online-Antrag möglich. Der BWW ist nicht selbständig möglich – die Bekanntgabe ist über die BBK erforderlich. Wer daher jetzt rechtzeitig handelt und einen BWW umgehend über die zuständige BBK meldet, trägt dazu bei, dass der HA 2015 auch zum gewünschten Zeitpunkt online gestellt werden kann. Denken Sie daran!

DI anDreaS ScHlager, ref. ackerbau und grünland

bewirtschafterwechsel notwendig – umgehend bei bbk melden

September 2015 invekos

Die landwirtschaft | 17 |

Betroffen sind nachstehende BBK-Bereiche:Amstetten 298 Baden/Mödling 50 Gmünd 606 Hollabrunn 170 Korneuburg 8 Krems 1.518 Lilienfeld 674 Melk 2.140 Neunkirchen 472 St. Pölten 2.382 Scheibbs 1.299 Tullnerfeld 913 Wr. Neustadt 96 Zwettl 1.207

summe 11.833

Sollten Sie die Antragshilfestel-lung in Anspruch nehmen, dann beachten Sie folgende Vorgaben: Teilnahme an einer Gemein-

de-Informationsveranstaltung Termine siehe BBK-Aktuell fachliche und organisatori-

sche Informationen werden erteilt (sorgfältiger, wohlvor-bereiteter Landwirt)

Verteilung von Handouts zur Antragsvorbereitung

Antragstellung nur „wohl-vorbereitet und sorgfältig“ möglich

Mitnahme eines vollständig ausgefüllten „Papierantrages“ (siehe Anlage zum BBK-Schrei-

ben „Terminbekanntgabe“) neue Feldstücks-/Schlaggren-

zen in Hofkarten eingezeich-net bzw. in Skizzen dargestellt und neue Feldstücke in der Feldstücksliste eingetragen

zur Antragstellung der Antrag-steller persönlich erscheint (ev. AMA-Vollmacht möglich)

Antragstellungstermin (wird von BBK schriftlich bekannt-gegeben, jedenfalls im Zeit-raum bis 9.10.2015 liegend) ex-aktest eingehalten wird (Ver-schiebungen sind nur im äu-ßersten Notfall durchführbar).

All jene Herbstantragsteller, die ihren MFA Flächen 2015 im Wege

der BBK stellten, bekommen sei-tens der BBK ein Anschreiben mit Bekanntgabe des Antragstel-lungstermines inklusive einer Unterlage bezüglich Vorbereitung zur Antragstellung zugesendet. Sollte der Herbstantrag selbsttätig online gestellt werden, wird gebe-ten, die BBK unverzüglich davon zu informieren, damit die BBK den Termin stornieren und ihn anderweitig verwenden kann.Sollten Landwirte, die den MFA 2015 selbsttätig stellten, für den Herbstantrag die Hilfestellung der BBK zur Online-Beantragung in Anspruch nehmen wollen, wird gebeten, umgehend einen

Antragstellungstermin mit der BBK zu vereinbaren. Die Teilnah-me an einer Gemeinde-Informa-tionsveranstaltung ist selbstver-ständlich und ohne Anmeldung möglich.Ausdrücklich wird darauf hinge-wiesen, dass die gegenständliche Hilfestellung bei der HA-Online-beantragung mit Unterstützung von Bund, Land und Europäi-scher Union erfolgt.

Gemäß geltendem Invekos-Werkvertrag verständigt die LK NÖ/BBK hiemit alle Herbstantragsteller (Zwischenfruchtbegrüner: bis 15.10.2015; Maßnahmenneubeantragung: bis 15.12.2015) davon, dass die zu-ständige BBK bei der grafischen Online-Beantragung des Herbstantrages als Dienstleister gerne behilflich ist.

hERBSTANTRAg 2015

Hilfestellung bei Online Beantragung

Für die betroffenen Antragsteller heißt dies, dass die aktualisierte Hofkarte im Invekos-GIS unter www.ama.at eingesehen werden kann und gegebenenfalls erforder-liche Feldstücksgrenzenanpassun-gen im Zuge der Herbstantragstel-lung vorzunehmen sind (selbsttäti-ge Antragsteller).Für betroffene Antragsteller, die den MFA 2015 im Wege der BBK stellten, hat die BBK vorweg eine Überprüfung auf möglichen Hand-

TEIlE vON NÖ BETROffEN

Handlungsbedarf nach HofkartenaktualisierungFür rund 1/3 der NÖ Antragsteller aktualisierte die AMA im Invekos-GIS die Luftbilder. Es sind Luftbilder des Jahres 2014 (Juli) Grundlage für die Hofkarten.

lungsbedarf hinsichtlich einer Feldstücksgrenzenanpassungsnot-wendigkeit durchgeführt. Gemein-sam mit dem Antragsteller wird im Zuge der Herbstantragstellung vor-weg überprüft, ob tatsächlich eine Änderungsnotwendigkeit bei den betreffenden Feldstücken besteht, trifft dies zu, wird eine Änderungs-digitalisierung vorgenommen.Die gegenständliche Leistungser-bringung erfolgt im Rahmen des Invekos-Werkvertrages und somit

mit Unterstützung von Bund, Land und Europäischer Union.Nähere Details diesbezüglich wer-den bei den Gemeinde-Informa-tionsveranstaltungen dargestellt.Trotz umfangreicher Bemühungen seitens der LK NÖ und dem Anbot, die Druck- und Verteilungskosten zu übernehmen, haben BMLFUW und AMA entschieden, dass von der Hofkartenaktualisierung be-troffenen Landwirten keine ge-druckte neue Hofkarte zur Verfü-gung gestellt wird, da diese ohne-dies im Invekos-GIS unter www.ama.at eingesehen bzw. bei Not-wendigkeit eine Feldstücksanpas-sung vorgenommen werden kann.Eine für die LK NÖ nicht nach-vollziehbare Festlegung, da viele Antragsteller keinen Internetan-schluss haben. Die LK NÖ wird sich weiterhin um einen Hofkarten-druck für diese Antragstellerschicht bemühen (Gleichbehandlung).

Hofkarten-aktualisierung

inVeKos| 18 | Die landwirtschaft

invekos September 2015

Bis auf die Weidemaßnahme sind ÖPUL-Maßnahmen mehrjährige Verpflichtungen und müssen mindestens fünf Jahre erfüllt werden. Für den Einstieg in mehrjährige ÖPUL-Maßnahmen ist daher der Herbstantrag 2015 die letzte Chance. Die Verpflichtung beginnt im Jahr 2016 und endet fünf Jahre später – also im Jahr 2020.

hERBSTANTRAg 2015

Letzte Chance für neue ÖPUL-Maßnahmen

Mit Herbstantrag 2016, 2017 und 2018 kann nur mehr ein Wech-sel in höherwertige Maßnahmen durchgeführt werden. Die Wei-demaßnahme ist eine einjähri-ge und kann ebenfalls bis zum Herbstantrag 2018 beantragt werden.

Ein UBB-Betrieb kann somit bis Herbstantrag 2018 in Bio wech-seln. Gleiches gilt für Teilnehmer am Pflanzenschutzmittelver-zicht auf Wein- und Hopfenflä-chen. Durch den Wechsel in Bio werden UBB bzw. der Pflanzen-schutzmittelverzicht ersetzt und die Bioverpflichtung läuft bis Ende 2020. Wenn derzeit weder an UBB noch am Pflanzenschutz-mittelverzicht teilgenommen wird, ist der Herbstantrag 2015 für den Einstieg in Bio die letzte Chance. Gleiche Rückschlüsse gelten für System Immergrün und die Naturschutzmaßnahme.Die Stellung des Herbstantra-ges 2015 erfolgt erstmals online. Wird dafür das Service der Be-zirksbauernkammer in Anspruch genommen und werden neue Maßnahmen beantragt, ist ein ausgefüllter Maßnahmenantrag in die BBK mitzubringen. Das da-für verwendbare Leerformular ist auf dieser Seite angedruckt. Leer-formulare sind auch in der BBK erhältlich oder auf deren Home-page ausdruckbar.

die fristen

Ein Neueinstieg in die Maßnah-me „Begrünung von Ackerflä-

chen – Zwischenfruchtanbau“ hat bis spätestens 15. Oktober 2015 zu erfolgen. Alle anderen Maßnahmen können bis 15. De-zember 2015 beantragt werden. In beiden Fällen gibt es keine Nachreichfrist!

DI elISabetH ScHübl

ref. ackerbau und grünland

Höherwertige Maßnahme erforderliche teilnahme davor an

Biologische WirtschaftsweiseUmweltgerechte und biodiversitäts-

fördernde Bewirtschaftung (UBB) oderPflanzenschutzmittelverzicht Wein und

Hopfen

Begrünung von Ackerflächen – System Immergrün

Begrünung von Ackerflächen - Zwischenfruchtanbau

Naturschutz (WF) Vorbeugender Oberflächengewässer-schutz auf Ackerflächen (OG) oder

Bewirtschaftung auswaschungsgefähr-deter Ackerflächen (AG)-

Die Tabelle zeigt höherwertige ÖPUL-Maßnahmenund jene an denenvor dem Wechsel teilgenommen werden muss.

ProduktionOfficia poreium quiatus aut fuga. Nimagnam volupta-tem sum. Seite xx

Tierbestand reduzieren Seite 28

Ersatzfuttermittel einplanen Seite 28

Sojabohnen mit Vorsicht Seite 30

Schlachtkörperbefundung Seite 35

Freilandschweinemast Seite 35

Raps für Schweine Seite 36

Sauerstoff in Karpfenteichen Seite 38

Borkenkäfer ist aktiv Seite 40

Preis für Silomais am Stamm Seite 42

Pachtabrechnung Seite 43

Pflanzenschutzgerätekontrolle Seite 44

Milchdirektvermarkter aktiv Seite 48

tag der offenen türVetmeduni Vienna

Am 19. September öffnet das Lehr- und Forschungsgut der Ve-terinärmedizinischen Universität Wien in Kremesberg 13, 2563 Pottenstein von 11:00 bis 17:00 Uhr seine Stalltüren.Wissenschafter geben einen Ein-blick in diese wichtige veterinär-medizinische Forschungsstätte Niederösterreichs.

einige ProgrammpunkteBetriebsbesichtigungenAktuelle Forschungsprojekte Live-Übertragung aus dem

Schweinestall im Hof MedauAusstellung zur 250-jährigen

GeschichteStreichelzoo und BauerngolfShuttle-Bus zur Vogel-For-

schungsstation HaidlhofKonzert der BOKU-Blaskapel-

leSchmankerln aus der Region

und vieles mehr

Gelbrost war auch 2015 in vielen Gebieten präsent. Die aktuell im Biolandbau hauptsächlich einge-setzten Dinkelsorten Ebners Rot-korn und Ostro zeigen eine er-höhte Anfälligkeit gegen die vor-herrschende Gelbrostrasse.Der Attergauer Dinkel weist eine etwas geringere Gelbrostanfällig-keit auf und ist ebenso wie Eb-ners Rotkorn und Ostro in der Sortenliste für die ÖPUL-Maß-nahme „Anbau seltener land-wirtschaftliche Kulturpflanzen (SLK)“ enthalten.

Deutsche Sortenliste

Die in der deutschen Sortenliste gelisteten Dinkel Franckenkorn, Oberkulmer Rotkorn und Zoll-ernspelz zeigten in der deutschen Wertprüfung nur eine sehr gerin-ge Gelbrostanfälligkeit. Bei Zoll-

Gelbrost war auf vielen Bioweizen- und Dinkelflächen das beherrschende The-ma. Wie Biogetreideanbauer reagieren können, wie das aktuelle Bioweizensorti-ment in den nö Bionet-Praxisversuchen abgeschnitten hat und was Bioneuein-steiger am besten anbauen, weiß LK-Experte Martin Fischl.

tiPPS für ProfiS unD einSteiger ÖPUL-einstieg nUr mehr 2016 mÖgLich

Fit für Bioherbstanbau

Weizen

Die interessantes-ten Sorten Seite 21

BioDiVerSität

Blühvielfalt am Acker Seite 24

BiS SPäteStenS 2016

Einstieg in die Biotierhaltung Seite 26

VerSuchSjahr 2015 Tobias(li) und Lukullus(re) im Bionet-Streifenversuch Foto: LK NÖ/Fischl

Tag der offenen (Stall-)Türam Lehr- und Forschungs gut Kremesberg

Sa, 19. Sept. 2015 | 11:00 - 17:00 UhrLehr- und Forschungsgut der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Kremesberg 13, 2563 Pottenstein

Eintritt frei!

Das Lehr- und Forschungsgut Kremesberg der Veterinär-medizinischen Universität Wien öffnet für BesucherInnen seine Pforten bzw. seine (Stall-)Türen. Wissenschafter Innen geben einen Einblick in diese wichtige veterinärmedizini-sche Forschungsstätte Niederösterreichs.

Oink, mäh, muh und Du!

www.vetmeduni.ac.at/lfg-open

ernspelz handelt es sich um eine eher niederwüchsige Sorte. Zu beachten ist, dass alle drei Sorten in der Maßnahme SLK nicht prä-mienfähig sind. Neben der Sorten-wahl stehen im Biolandbau keine vorbeugenden oder direkten Be-kämpfungsmöglichkeiten gegen den Gelbrost zur Verfügung.

Weizen – welche Sorten anbauen?

Auch bei Weizen sollte die Sor-tenwahl auf die Gelbrostanfällig-keit abgestimmt werden. Sorten mit einer erhöhten Gelbrostan-fälligkeit wie Antonius, Albertus oder Arnold lagen in den bionet-Streifenversuchen 2015 ertraglich

Foto

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Der Landwirt als Superheld Seite 47

| 20 | Die Landwirtschaft

Pflanzenbau september 2015

schüre unter www.bio-net.at und www.lk-noe.at.

ausnahmegenehmigung bei Biokontrollstelle beantragen

Betriebe, die ausnahmsweise zu konventionellem ungebeiztem Saatgut greifen müssen, dürfen nicht vergessen, bei der Biokont-rollstelle die erforderliche Ausnah-megenehmigung zu beantragen!

Bio-neueinsteiger – Welche herbstkulturen anbauen?

Betriebe, die heuer vor der Ernte in den Biolandbau eingestiegen sind, ernten 2016 und 2017 Um-stellungsware, die in der Biofütte-rung eingesetzt werden kann.Seit der Ernte 2014 hat sich der Biofuttergetreidemarkt von einer Mangelsituation hin zu einer ausreichenden Versorgung ent-wickelt. Zur Ernte 2016 kann bei einzelnen Futtergetreidearten eine Überschusssituation nicht ausgeschlossen werden. Neu-umsteller, die Wintergerste in der Fruchtfolge einplanen, soll-ten berücksichtigen, dass man im Biolandbau gegen den Gelbver-zwergungsvirus nur vorbeugend über eine spätere Saatzeit agieren kann. In der Sortenwahl ist auf eine entsprechende Spätsaatver-träglichkeit zu achten. Trotzdem kann nach warmer Herbst- und

deutlich hinter dem wenig anfäl-ligen Capo. Am stärksten reagier-te Albertus, der erwartungsge-mäß sehr gute Kornproteingehal-te realisieren konnte. Sowohl in den Streifenversuchen als auch in den Praktikerberich-ten zeigte sich in der Ernte 2015, dass Futterleguminosenvor-früchte in der Regel mit höherer Sicherheit hohe Weizenqualitä-ten ermöglichen als andere Vor-früchte. Aufgrund der ausgepräg-ten Trockenheit konnten an vie-len Standorten nur bescheidene Proteingehalte erreicht werden.Tobias erzielte, wie schon im Versuchsjahr 2014, auf den Bio-net-Standorten im Schnitt sehr gute Proteingehalte bei Erträ-gen im Bereich von Capo. Über-durchschnittliche Erträge brach-ten auch Energo, EHO Gold und Lukullus. Im Waldviertel erzielte Element sehr gute Erträge, die deutlich über Capo lagen.Detaillierte Ergebnisse aus dem Praxisversuchsnetz der LK NÖ und des FiBL finden sich wieder in der Bionet-Herbstanbaubro-

Erträge und Proteingehalte auf Bionet-Standorten im Versuchsjahr 2015

Spät entschlossene Ackerbau-betriebe, die noch heuer in den Biolandbau einsteigen wollen, sollten bis spätestens vor Be-ginn des Herbstanbaus den er-forderlichen Biokontrollvertrag abschließen. Zwar müssen die-se Betriebe die Ernte 2016 noch konventionell vermarkten, aller-dings ist sichergestellt, dass die Getreideernte 2018 bereits als anerkannte Bioware vermarktet werden kann. Für Betriebe die nicht an der Maßnahme „Um-weltgerechte und biodiversi-tätsfördernde Bewirtschaftung“ teilnehmen ist der Herbstantrag 2015 die letzte Möglichkeit um in die ÖPUL-Maßnahme Biolo-gische Wirtschaftsweise einzu-steigen. Nähere Informationen zu Kontrollstellen und Kontroll-vertragsabschluss erhalten Sie auch in Ihrer BBK.

Spätentschlossene

lk-BeratungBeratung, die Werte schafft

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Bio-UmstellungsberatungSpezialmodul: Ackerbau

Mehr Beratungsangebote unter:www.noe.lko.at/beratung

Ihre Situation: Sie bewirtschaften Ihren Betrieb derzeit konventionell und sind an einer Umstellung auf Biolandbau interessiert.

Unser Angebot für Sie: Wir analysieren gemeinsam mit Ihnen Ihre derzeitige Betriebs-organisation und zeigen notwendige Änderungen auf. Wir zeigen betriebliche Schwachstellen in der Bodenbewirtschaftung auf, die Ihnen bei der Biobewirtschaftung Probleme machen können.

Ihr Nutzen: Sie sind optimal auf eine künftige Biokontrolle vorbereitet. Sie erhalten von uns einen auf Ihren Betrieb abgestimmten Maß-nahmenplan für eine erfolgreiche Umstellung auf Biolandbau.

Kostenbeitrag: 60 Euro, 30 Euro HofpauschaleBeratungsort: am Hof

Ihr Ansprechpartner: DI Martin Fischl,[email protected], Tel. 05 0259 22112

90101

DI MaRTIn FISchl Ref. ackerbau und Grünland Tel. 05 0259 22112 [email protected]

Standorte Pöchlarn Ebergassing Absdorf Rappolz

Vorfrucht Kleegras Soja Luzerne Rotklee

ParameterRelativ-ertrag

Protein Relativertrag ProteinRelativ-ertrag

ProteinRelativ-ertrag

Protein

Capo 3.992 12,6% 4.017 10,5% 5.706 12,1% 4.302 10,9%

Albertus 56% 14,3% 87% 10,0% 75% 13,3% 86% 12,0%

Gregorius 89% 12,2% 92% 10,7%

Arnold 91% 13,3% 88% 10,9% 89% 13,3%

Adesso 96% 12,1% 102% 10,1% 110% 10,8%

Laurenzio 100% 12,2% 97% 10,8% 104% 11,6%

Tobias 102% 13,5% 94% 10,7% 91% 13,9% 99% 11,9%

Emilio 110% 11,0% 102% 8,8%

EHO Gold 101% 12,3% 111% 11,7%

Lukullus 105% 12,2% 110% 11,6%

Bernstein 110% 11,9%

Energo 112% 12,4%

Element 114% 10,6%

höhere Proteinsicherheit in der Weizennachfrucht ermöglicht. Gerade in der Umstellungszeit kann die Investition in einen bis zu zwanzigprozentigen Klee-anteil in der Fruchtfolge daher durchaus Sinn machen.

milder Winterwitterung im Früh-jahr ein Umbruch notwendig werden.

Winterrogen und triticale am einfachsten für einstieg

Die einfachsten Wintergetrei-dekulturen für Bioneueinstei-ger sind in der Regel Winterrog-gen und Triticale. Aufgrund der schwierigen Marktlage für Fut-terroggen sollte man dem Triti-cale den Vorzug geben.Sehr gute Vorfruchtwirkung weisen Wickroggen und Ge-menge von Wintererbse mit Tri-ticale auf. Während die meisten Lagerhalter Wickroggengemen-ge übernehmen, ist die Ver-marktung von Wintererbse/Tri-ticale in der Regel nur von Bauer zu Bauer möglich.

Klee mit positiven Wirkungen

Mehrjährige Klee- und Luzer-nebestände wirken sich in Bio-fruchtfolgen in vielfältig positiv aus. Unter anderem erleichtern sie einen effizienten Humusauf-bau, ermöglichen eine vorbeu-gende Beikrautregulierung und binden deutlich mehr Luftstick-stoff als Körnerleguminosen. Die Erfahrungen der heurigen Biogetreideernte zeigen, dass eine zweijährige Klee- oder Lu-zernevorfrucht in der Regel eine

Die Weizenernte 2015 wird uns lange in Erinnerung bleiben: Milder Winter, früher Gelbrost-befall, trockenes Frühjahr, tro-cken-heißer Juli mit doch ganz guten Erträgen. Das Erntewetter war dann fast perfekt – viele hat-ten in Rekordzeit die Erntearbei-ten abgeschlossen.

Milder Winter – wenig Schnee

Auch heuer hat sich der Winter nicht „winterlich“ gezeigt. So fiel nur wenig Schnee, zeitweise war es sogar extrem mild. Mit 15,4°C wurde am 19. Dezember 2014 in Krems die höchste Temperatur des Monats gemessen. Ein Kalt-lufteinbruch gegen Ende De-zember mit –9,3°C konnte nicht mehr verhindern, dass dieser Winter zu den wärmsten der Messgeschichte zählt. Schäden durch Auswinterung waren – wie auch im Jahr zuvor – kein Thema. Sogar sehr spät gebauter Weizen konnte noch ausreichend besto-cken.

hitze zur Weizenblüte

Extrem zeigte sich der heurige Juni. Vor allem in der ersten Hälf-te des Monats wurden Tempera-turen von über 32°C erreicht. Die zweite Monatshälfte verlief da-gegen etwas kühler. Trotzdem war der Juni im langjährigen Ver-gleich um 1,4°C zu warm.

Das Erntewetter war sehr ver-söhnlich. Es gab kaum eine Periode mit wetterbedingten Unterbrechungen. Auch wurde vielerorts berichtet, dass man noch nie so schnell mit der Ern-te fertig war. Trotz Hitzeperioden und Wassermangel fiel die Ge-treideernte mengenmäßig, aber auch qualitativ überraschend gut aus.

gelbrost nicht unterschätzen

Vom milden Winter profitierten aber auch Krankheiten, wie zum Beispiel Gelbrost. Diese Krank-heit ist eigentlich eher im atlan-tischen Klima, im eher feucht-kühlen Nordwesteuropa, be-heimatet. Ab 10°C, hoher Luft-feuchtigkeit und Lichtintensität

Während der Kornreife des Wei-zens sollten die Temperaturen nicht zu hoch sein. Optimal sind Werte, die möglichst nicht über 25°C liegen. Steigt die Lufttem-peratur auf über 30°C, gemessen im Schatten, erreicht die son-nenbeschienene Blattoberflä-che Temperaturen von fast 50°C. Dauert die Hitzeperiode nur ei-nige Tage an, dann ist dies kein Problem. Für die Getreidepflan-ze ist jedoch wichtig, dass genug Wasser zur Verfügung steht, um Hitzeschäden durch Verduns-tung zu vermeiden.

Stress durch Wassermangel

An Wasser mangelte es zu die-sem Zeitpunkt aber in fast ganz Niederösterreich. Im östlichen Weinviertel sowie entlang des Leithagebirges betrug das Nie-derschlagsminus zum langjäh-rigen Mittel fast 88 Prozent. Für Getreide bedeutet diese Wetter-konstellation puren Stress, da Blüte und Kornausbildung sehr kritische Entwicklungsstadien sind. In der Folge reift der Wei-zen schneller ab. Ein bereits weit entwickelter Weizenbestand, der die Kornfüllung bereits ab-geschlossen hat, kommt mit sol-chen Bedingungen noch ganz gut zurecht. Größere Verluste zeigten spätere Weizensorten so-wie Weizenspätsaaten.

ist die Gefahr einer Epidemie am größten. Bereits im Herbst 2014 wurden erste Gelbrostnester bei anfälligen Sorten beobachtet. Durch den milden Winter über-winterte der Pilz problemlos an Pflanzenresten.Bei Befallsbeginn erscheinen die gelborangen Sporenlager re-gellos auf einem Teil der Blatt-fläche. Im weiteren Verlauf ent-stehen gelbe, streifenförmig angeordnete leuchtend gelbe Pusteln. Auch chlorotische Auf-hellungen mit nur geringer Spo-rulation treten auf. Eine früh-zeitig massive Gelbrostinfektion reduziert neben der Kornzahl pro Ähre vor allem das Tausend-korngewicht. Anfällige Weizen-sorten können dadurch bis über

Einen Rückblick auf das vorige Weizenjahr und einen Ausblick auf die interessantesten Weizensorten für den kommenden Anbau bringt LK-Experte Harald Schally. Er gibt auch einige Tipps zur Gelbrostbekämpfung.

für nieDeröSterreich

Die interessantesten Weizensorten

september 2015 Pflanzenbau

Die Landwirtschaft | 21 |

Foto

: LK

/Sch

ally

wurden sogar mit der exzellen-ten Note 2 bei der Gelbrostan-fälligkeit eingestuft. Zu den we-nig gelbrostanfälligen Qualitäts-weizensorten zählen Bernstein, Element, Messino, Midas, Len-nox aber auch der – nach wie vor „unverwüstliche“ – Capo. Auch bei den Mahl- und Futter-weizensorten kann man diese Resistenzen nutzen. Wenig Be-fall zeigen dabei Avenir, Estivus Mulan und Pedro. Auch die im vergangenen Dezember regist-rierten Winterweizen Ehogold, Findus, Siegfried und Spontan sind positiv zu erwähnen.

Bei anfälligen Sorten müssen man bei Befall Fungizide ein-setzen. Prinzipiell ist Gelbrost einfach und kostengünstig zu bekämpfen. Die Gefahr besteht eher darin, dass man die ers-ten Gelbrostpusteln übersieht und dann zu spät eingreift. Eine breite Palette an hochwirksamen Fungiziden steht zur Gelbrostbe-kämpfung zur Verfügung.Bei frühem Befall und hoher Er-tragserwartung können auch Mischungen von Azolen und Carboxamiden verwendet wer-den, zum Beispiel Adexar, Im-put Xpro, Seguris und Zantara. Durch das Azol werden bereits erfolgte Infektionen erfasst (ku-rative, heilende Wirkung). Die Carboxamidkomponente zeich-net sich durch gute Dauerwir-kung aus. Bei spätem Befall, zum Beispiel knapp vor Blühbeginn, sind Azole mit guter Rostwirkung, wie zum Beispiel Folicur, Gladio, Osiris, Pronto Plus und Prosaro zu bevorzugen. Die lange Dauer-

30 Prozent ihres Ertrages einbü-ßen. Durch eine Änderung im Rassenspektrum zeigten einige bisher als recht gesund einge-stufte Sorten eine erhöhte Anfäl-ligkeit. Dieser „Gelbrosttyp“ – ge-nannt „Warrior“ – ist gegenüber dem bisher überwiegenden Ras-senspektrum deutlich wärmeto-leranter und ist somit besser an unser Klima angepasst. Ein häu-figeres Auftreten dieser Krank-heit könnte die Folge sein.

gesunde Sorte löst gelbrostproblem

Die Wahl von Sorten mit ge-ringer Anfälligkeit ist die beste Maßnahme gegen Gelbrostpro-bleme. Es gibt eine Vielzahl von interessanten Sorten. Manche

Baca

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: Pfl.

Reg.

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orte

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554

n Breite Wirkung über Blatt und Boden

n Ideal zum vorbeugenden Resistenzmanagement

n In allen Wintergetreidearten

n Ideal in Mischung mit Decis Forte gegen Blattläuse und Gelbverzwergungs-virus

Volle Kraftgegen Unkräuter und Ungräser im Herbst

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| 22 | Die Landwirtschaft

Pflanzenbau september 2015

StarKer Gelbrost mit streifiger Anordnung der Pustel Foto: LK NÖ/Schally

interessanteste Weizensorten für 2015Qualitätsweizensortenadesso (Probstdorfer Sz): sehr frühreif, ausgezeichnete Winterhärte, langstrohig, Gelbrost beachten, hohe Protein- und Backqualität, hohes Hektolitergewicht, Trockengebiet.angelus (Saatbau): langstrohig, Gelbrost beachten, Hektolitergewicht und Fallzahl geringer als bei Lukullus, Trockengebiet.Bernstein (Die Saat): ertragsstärkster Qualitätsweizen, sehr standfest, wenig anfällig für Rostkrankheiten, tiefgründige Böden im Trockengebiet.emilio (Die Saat): sehr frühreif und winterhart, langstrohig, gesund, hohes Hektolitergewicht, knappe Proteinwerte, Trockengebiet.Lennox (Die Saat): sehr ertragsstarker Wechselweizen, knappe Winter-härte, sehr stand- und auswuchsfest, gesund, knappe Hektoliter- und Proteinwerte, für tiefgründige Böden.Messino (Probstdorfer Sz) neu: knapp standfest, mittlere Gesundheit, ertraglich und qualitativ mit Midas vergleichbar, Trockengebiet. Midas (Probstdorfer Sz) & Lukullus (Saatbau): ertragsstark – Midas ertraglich besser, auswuchsfest, knapp standfest, alle Anbaugebiete.

Mahl- und futterweizensorten

Spontan (Die Saat) neu: ausgesprochen standfester Mahlweizen (AGES-Note: 1), wenig anfällig gegenüber Rostkrankheiten, für tiefgründige Böden des Alpenvorlands und Waldviertels.Siegfried (Probstdorfer Sz) neu: derzeit ertragsstärkster Mahlweizen, sehr spätreif, gute Standfestigkeit, gesund, knappe Saatgutverfügbarkeit, Alpenvorland, Waldviertel.henrik (Saatbau): etwas längerer Futterweizen, standfest, durch-schnittliche Anfälligkeit gegenüber Ährenfusarium, Feucht- und Übergangslagen.hewitt (Die Saat): derzeit ertragsstärkster Futterweizen, spätreif, sehr kurz und standfest, anfälliger gegenüber Ährenfusarium als Henrik, Alpenvorland, Waldviertel.

wirkung der Carboxamide wird dann nicht mehr benötigt.

Sortenbeschreibung im LK-feldbauratgeber

AGES testet in verschiedenen Regionen Österreichs über meh-rere Jahre hindurch die Leis-tungsfähigkeit der Sorten. Mit diesen Daten stehen detaillierte Sortenbeschreibungen von un-

september 2015 Pflanzenbau

Die Landwirtschaft | 23 |

www.saatbau.com

Die LandwirtschaftSeptember 2015100 x 200 mm LUKULLUS [7]

Nimm den Besten!• enormes Ertragspotenzial• sicher im Eiweiß• frühe Reife• auswuchsfest

GENIUS [ca. 7]Ertrag x Qualität• Spitzenerträge• auswuchsfest, hohe Fallzahl• sehr widerstandsfähig gegen Gelb- und

Braunrost sowie Ährenfusarium• sehr hoher Eiweißgehalt

Winterweizen 2015

Ertragsstarke Qualitätsweizen für Niederösterreich

BERNSTEIN (BQ 7) auch

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Mit dem Herbstantrag 2015 (Abgabe bis spätestens 15. Dezember 2015) ist letztmalig ein Einstieg in das ÖPUL 2015 möglich.

Bei einem Wechsel der Begrünungsvariante A auf B bei Weinflächen im Rahmen der Maßnahme „Erosionsschutz Obst, Wein, Hopfen“ ist im Mehrfachantrag-Flächen 2016 der Code „EWA“ nicht mehr zu beantra-gen und die Fläche muss ab 1. Jänner 2016 begrünt sein.

Bei einem Wechsel der Begrünungsvariante B auf A bei Weinflächen im Rahmen der Maßnahme „Erosionsschutz Obst, Wein, Hopfen“ ist im Mehrfachantrag-Flächen 2016 der Code „EWA“ zu beantragen und die Fläche muss mindestens bis 30. April 2016 begrünt bleiben.

Säuerung jahrgang 2015Die Säuerung von frischen Weintrauben, Traubenmost, teilweise gego-renem Traubenmost und Jungwein darf bis zur Höchstmenge von 1,50 g/l, ausgedrückt in Weinsäure, durchgeführt werden.Die Säuerung von Wein darf nur bis zur Höchstmenge von 2,50 g/l, aus-gedrückt in Weinsäure, durchgeführt werden.Zulässig ist die Säuerung mit L-Weinsäure, L- oder D-Apfelsäure sowie mit Milchsäure.

DI GERalD KnEISSl, Tel. 05 0259 22201, [email protected]

Begrünung im Weinbau und Säuerung Jahrgang 2015abhängiger Seite zur Verfügung, die von der LK NÖ im Feldbau-ratgeber veröffentlicht werden. Dieser ist kostenlos in Ihrer BBK zu beziehen. Im Kasten finden Sie eine kurze Auswahl der inter-essantesten Weizensorten.

DI haRalD Schally Ref. ackerbau u. Grünland Tel. 05 0259 22133 [email protected]

Damit Honigbienen und ande-re Insekten laufend mit einem ausgewogenen Nahrungsange-bot versorgt sind, dürfen bei der Aufeinanderfolge der einzelnen Blühzeiträume der Trachtpflan-zen keine abrupten Einbrüche oder Engpässe entstehen. Im-ker sprechen dann von der Auf-rechterhaltung des sogenannten Trachtfließbandes während des gesamten Jahres.

Möglichst viele Pflanzenarten

Um ein Teil dieses Trachtfließ-bandes zu sein, müssen Biodi-versitätsflächen aus möglichst vielen unterschiedlichen Pflan-zenarten bestehen.Zu Versuchszwecken wurden auf verschiedenen Schulstandorten Biodiversitätsflächen angelegt. Bild 2 zeigt eine Biodiversitäts-fläche mit einer Mischung be-stehend aus 17 Pflanzenarten. Neben fünf verschiedenen win-terharten Kleearten enthält sie unter anderem einjährige Pflan-zen wie Phacelia, Ringelblume, Sonnenblume und Buchweizen, verschiedene Doldenblütler, Malven und Körnersorghum.

VieLfäLtige BioDiVerSitätSfLächen

Tipps zur Blühvielfalt am Acker

langsam wachsenden Klee klar überlegen. Einjährige, schnel-ler wachsende Blühpflanzen wie Phacelia, Buchweizen oder Kres-se können einen Beitrag zur Un-krautunterdrückung leisten.Bild 3 zeigt eine Biodiversitäts-fläche mit starker Verunkrau-tung. Es wurde Anfang Juli in der Gemeinde Warth (Bezirk Neun-kirchen) aufgenommen. Auf den ersten Blick handelt es sich um einen reinen Unkrautbestand. Bei genauerer Betrachtung konnten die angebauten Kleear-ten jedoch vorgefunden werden. Auf solchen Flächen sollte man, sobald es zulässig ist, einen Rei-nigungsschnitt vornehmen. Auf 50 Prozent der Biodiversitätsflä-chen ist das allerdings erst ab 1. August erlaubt.Um den Klee nicht zusätzlich zu schädigen, sollte der Schnitt nicht zu tief sein und der Auf-wuchs von der Fläche verbracht werden.

gesprächsbereitschaft

Im Bild 3 ist am Hintergrund zu erkennen, dass diese Biodiver-sitätsfläche im bebauten Gebiet

Bild 2 wurde Mitte August auf-genommen. Dies ist eine recht „blütenarme“ Zeit. Die Obst-baumblüte ist lange vorbei und auch die anderen landwirt-schaftlichen Kulturpflanzen, die den Bienen Nahrung bieten, wie Raps oder Sonnenblume, sind abgeblüht oder bereits geerntet.Auf den Biodiversitätsflächen können noch Blüten gefunden werden. Bild 2 zeigt die Blüten von Malve, Ringelblume und Phacelia. Die Blüte der Kleearten erstreckt sich über einen länge-ren Zeitraum. Von Inkarnatklee und Rotklee sind jeweils blühen-de und bereits abgeblühte Köpf-chen zu sehen. Gleiches gilt für die Phacelia.

flächenauswahl und Lage der Biodiversitätsflächen

Bei der Anlage von Biodiversi-tätsflächen sind magere, schlecht mit Nährstoffen versorgte Stand-orte vorzuziehen. Werden reine Kleemischung angebaut, sind auf gut versorgten Ackerböden schnell wachsende Ackerun-kräuter, wie Melde, Gänsefuß, Knöterich und Amaranth, dem

Blühende Biodiversitätsflächen sorgen für ein geschlossenes Trachtfließband, das Honigbienen ohne Unter-brechung mit Nektar und Pollen versorgt. Aber auch Nutz- und Wildtiere profitieren davon. Über die Anlage, Pflege und Nutzung solcher Biodiversitätsflächen informieren LK-Expertin Martina Löffler und BBK-Fachmann Johann Sperber anhand von vier Beispielen.

| 24 | Die Landwirtschaft

Pflanzenbau september 2015

Für die Anlage von Biodiver-sitätsflächen am Acker im Rahmen der Maßnahme UBB gelten folgende Vorgaben: die Anlage hat bis 15. Mai mit mindestens vier insektenblüti-gen Pflanzen zu erfolgen. Auf 50 Prozent der Fläche darf eine Mahd oder Pflege frü-hestens ab 1. August durch-geführt werden. Bei den an-deren 50 Prozent gibt es keine zeitliche Vorgabe hinsichtlich einer allfälligen Pflege, zum Beispiel einem Reinigungs-schnitt, oder Nutzung.

Biodiversitätsflächen sind mindestens einmal und maximal zweimal in der Ve-getationsperiode zu häckseln oder zu mähen. Das Mähgut kann verbracht werden oder auf der Fläche verbleiben. Düngung und Pflanzenschutz sind nicht zulässig. Ein Um-bruch ist frühestens ab 15. September des zweiten Jah-res zulässig.

Maßnahme UBB

BiLD 1: Streifenförmige Biodiversitätsfläche, die neben einer sehr stark vergrasten Altbrache von der Jagdgesellschaft Wienerherberg angelegt wurde. Foto: BBK Mödling/Sperber

folgende Vorgehensweise ge-wählt: Ende April hat er eine Mi-schung mit vier verschiedenen Kleearten, bestehend aus zehn Kilogramm Luzerne und je fünf Kilogramm Rotklee, Weißklee, und Inkarnatklee mit einer Saat-stärke von 25 Kilogramm je Hek-tar angebaut. Ergänzt hat er die Mischung mit zwei Kilogramm Phacelia je Hektar.

erste nutzung Mitte juli

Eine erste Nutzung erfolgte Mit-te Juli. Zu diesem Zeitpunkt war die Phacelia deutlich höher als die Kleearten und bereits in Blü-te. Die im Vergleich zum Klee schneller wachsende Phacelia war für Unkräuter eine Konkur-renz. Lediglich die Melde (Wei-ßer Gänsefuß) war in größerem Ausmaß vorhanden.Die Flächen wurden gemäht, der Aufwuchs zu Heuballen gepresst und von der Fläche verbracht. Dieser Aufwuchs war im Ver-gleich zu gängigen Feldfutterflä-chen mengenmäßig weit abge-schlagen. Es bleibt abzuwarten, wie die Futteraufnahme einer Ration mit hohem Phacelia-An-teil werden wird. Mit dem Ab-ernten der Phacelia wollte man dem Klee den nötigen Raum zur Entwicklung geben.

angelegt wurde. Die Vergangen-heit hat gezeigt, dass solche Flä-chen oft auf Unverständnis sto-ßen oder bei den Anrainern Ver-ärgerung auslösen. Hier ist Auf-geschlossenheit und Gesprächs-bereitschaft gefragt. Was für die Biodiversität gut ist, muss nicht unbedingt optisch ansprechend sein.

Mut zur unordnung

Um diverse Tiere, wie Insekte n, Vögel und Wildtiere zu fördern, ist „Mut zur Unordnung“ gefragt.Als Bewirtschafter von Flächen mit „sensiblen“ Anrainern, kann man aber auch überlegen, ob es andere Standorte für die Bio-diversitätsflächen gibt. So kann man Konflikte vermeiden. Auch Tiere wie Niederwild und bo-denbrütende Vogelarten können auf Biodiversitätsflächen abseits des Siedlungsgebietes stärker profitieren.

nutzung von Biodiversitätsflächen

Auf 50 Prozent der Biodiver-sitätsflächen ist eine Nutzung und/oder Pflege ohne zeitliche Einschränkung zulässig.Ein Milchviehbetrieb aus dem Raum Hollabrunn hat für diesen Teil der Biodiversitätsflächen

september 2015 Pflanzenbau

Die Landwirtschaft | 25 |

Mitte August sind auf den Flä-chen alle angesäten Kleear-ten anzutreffen. Auf trockenen Standorten ist der Bestand auf-grund der langen Trockenheit nicht besonders dicht, auf den feuchteren Flächen aber grund-sätzlich zufriedenstellend (Bild 4 und 5).

Streifenförmige Biodiversi-tätsflächen in Wienerherberg

Die Jagdgesellschaft Wienerher-berg (Bezirk Schwechat) ver-einbarte mit den Landwirten, dass die Biodiversitätsflächen mehrheitlich in Form von sechs Meter breiten Streifen zur Auf-lockerung der Ackerflur ange-legt werden. Als Gegenleistung übernahm die Jagdgesellschaft die Saatgutkosten und den An-bau. Insgesamt wurden 17 Hek-tar als Biotopverbundstreifen in dem 860 Hektar-Revier angelegt (siehe Bild1).

Angebaut wurde die Ackergrün-Mischung „SpezialPlus“ mit 32 Kilogramm je Hektar in der letz-ten Aprilwoche mit einer Krei-seleggen-Sämaschinenkombi-nation. Der Aufgang war durch-wegs gut – mit Ausnahme von Teilflächen, die direkt an Wind-schutzgürtel angrenzten.

BiLD 2: Malve, Ringelblume und Pha-celia bieten Bienen Nahrung, wenn an-dere Pflanzen schon abgeblüht sind. Foto: LK NÖ/Löffler

BiLD 4 unD 5: Mitte August sind auf den Äckern alle angesäten Kleearten an-zutreffen. Auf trockenen Standorten ist der Bestand aufgrund der langen Tro-ckenheit nicht besonders dicht (rechtes Bild), auf den feuchteren Flächen aber grundsätzlich zufriedenstellend. Foto: LK NÖ/Wasner

Die weitere Entwicklung präg-ten geringe Niederschläge bis Mitte August. Alle Kulturen sind aufgelaufen, insbesondere auch die Kleearten, die in den Fol-gejahren bestandsbildend sein sollen. Jene Teilflächen, die einen höheren Unkrautdruck aufweisen, wurden Anfang Au-gust gehäckselt. Der überwie-gende Teil der Biodiversitäts-streifen soll erst im Spätherbst gehäckselt werden.

Die Pflegemaßnahmen sind immer an die Bestandesentwi-cklung und die vorherrschende Witterung anzupassen. Gera-de im heurigen Jahr sind die-se Streifen von besonderer Be-deutung als Deckung und Nah-rungsquelle für das Niederwild.

DI MaRTIna löFFlER Ref. ackerbau und Grünland Tel. 05 0259 22131 [email protected]

InG. Johann SPERBER BBK Mödling. Tel. 05 0259 41301 [email protected]

BiLD 3: Stark verunkrautete Biodi-versitätsfläche, bei der man bei ge-nauem Hinsehen den Klee entdeckt. Foto: LK NÖ/Löffler

| 26 | Die Landwirtschaft

tierhaltung september 2015

in der Ration und der Fütterung von Jungtieren. So werden Käl-ber zwölf Wochen lang mit Kuh-milch gefüttert.

Kontrollvertragsabschluss

Voraussetzung für die Anerken-nung als Bio-Betrieb ist ein Kon-trollvertrag mit einer zugelas-senen Bio-Kontrollstelle. Einen Kontrollvertrag kann man je-derzeit unterzeichnen. Mit Ab-schluss des Kontrollvertrags be-ginnt die Umstellungszeit. Ab diesem Datum muss man auch die Bio-Richtlinien einhalten. Alle Zukäufe müssen den Bio-Richtlinien entsprechen und verbotene Betriebsmittel darf man ab diesem Zeitpunkt nicht mehr verwenden oder lagern, wie gebeiztes Saatgut oder nicht erlaubte Düngemittel. Notwen-dige bauliche Änderungen für

Bio-Qualität oder zu maximal 30 Prozent in der Ration Umstel-ler-Qualität haben. Auch die zu-gekaufte Mineralstoffmischung und das Viehsalz haben den Bio-richtlinien zu entsprechen. Man darf nur Biotiere und Biosaatgut zukaufen. Ausnahmen sind nur möglich, wenn Tiere oder Saat-gut nicht in biologischer Quali-tät verfügbar sind.

Chemisch-synthetische Pflan-zenschutzmittel und Herbizide, etwa zur Ampferpunktbekämp-fung, darf man nicht einsetzen, ebenso wie leichtlösliche Han-delsdünger. Alle erlaubten Be-triebsmittel für den Biobetrieb sind im Bio-Betriebsmittelka-talog oder im Internet unter www.infoxgen.com gelistet.Beschränkungen gibt es auch in Bezug auf den Kraftfutteranteil

Keinen zuSätzLichen auSLauf benötigen Bio-Betriebe bei Weidegang über die Vegetationszeit und bei Laufstallhaltung. Foto: LK NÖ/Tamtögl

Jeder Landwirt muss Auflagen einhalten, wie zum Beispiel das Tierschutzgesetz oder die Nitratrichtlinie. Für Biobetrie-be bestehen zusätzliche Aufla-gen durch die EU-Biorichtlinien und die nationalen Auflagen für biologische Produktion im Ös-terreichischen Lebensmittelco-dex.

Weide und auslauf

Tiere auf Biobetrieben müssen über Weide und/oder Auslauf Zugang zu Freigelände haben. Jedes Tier muss über eine Min-deststallfläche verfügen, die zu-mindest zur Hälfte befestigt ist. Eine ausreichend eingestreute Liegefläche ist anzubieten.

Der Betrieb muss biokonfor-me Betriebsmittel zukaufen. Das zugekaufte Kraftfutter muss

Zusätzliche Auflagen bei Haltung und Fütterung und die verpflichtenden jährlichen Biokontrolle schrecken viele Tierhalter von einem Bioeinstieg ab. Ob die Bedenken berechtigt sind, entscheidet man am besten, nachdem man den Beitrag von LK-Expertin Magdalena Tamtögl gelesen hat.

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september 2015 tierhaltung

Die Landwirtschaft | 27 |

bäude besichtigt. Die Flächen des Betriebs werden begangen und die notwendigen Aufzeichnun-gen überprüft. Dazu zählen etwa die Dokumentation der Tierbe-handlungen mit entsprechender doppelter Wartezeit, die Betriebs-mittelzugänge und -abgänge mit Vorlage der Rechnungen aller Zu- und Verkäufe und Biozertifikate sowie die Bewirtschaftungsmaß-nahmen im Pflanzenbau. Damit kann der Biokontrollor überprü-fen, dass man keine verbotenen Betriebsmittel zugekauft, gelagert oder verwendet hat und die Richt-linien in der Tierhaltung entspre-chend eingehalten werden. Die Kontrollkosten sind für Neuein-steiger und Jungübernehmer mit 80 Prozent der Netto-Kontrollkos-ten für die nächsten fünf Jahre för-derfähig. Unabhängig von der Bio-kontrolle durch die Kontrollstelle sind auch für Biobetriebe AMA-Kontrollen möglich.

Biovermarktung

Erst wenn die Umstellungszeit durchlaufen ist und alle Bioricht-linien eingehalten werden, erhält der Betrieb von der Kontrollstelle ein Biozertifikat für die anerkann-ten Bioprodukte. Vor einem Um-stieg auf biologische Bewirtschaf-tung sollte man auch immer die Vermarktung der Bioprodukte beachten. Man muss klären, wohin man die Produkte mit einem entspre-chenden Mehrpreis liefern kann. Milchlieferanten müssen mit ihrer Molkerei abklären, ob eine

die Tierhaltung darf man auch noch in der Umstellungszeit vor-nehmen.

umstellungszeit

Für einen Betrieb mit den Schwerpunkten Grünland und Tierhaltung beträgt die Um-stellungszeit grundsätzlich zwei Jahre. Nach dieser Zeit ist der gesamte Betrieb mit Flä-chen und Tieren biologisch an-erkannt. Bevor ein Betrieb an-erkannte Bioprodukte verkaufen darf, muss er die notwendigen Adaptierungen in der Tierhal-tung abgeschlossen haben und diese muss den Biorichtlinien entsprechen.

Unter gewissen Voraussetzun-gen kann man um Verkürzung der Umstellungszeit ansuchen, zum Beispiel wenn man in den letzten Jahren keine im Bioland-bau verbotenen Betriebsmittel eingesetzt hat und dies durch die Teilnahme an entsprechen-den ÖPUL-Maßnahmen doku-mentiert ist. Die tierindividuel-len Umstellungszeiten sind je-doch zu berücksichtigen. Eine Verkürzung der Umstellungszeit ist vor allem für Milch liefernde Betriebe sinnvoll.

Biokontrolle

Jeder Betrieb wird mindes-tens einmal jährlich kontrolliert. Neben den Stallgebäuden und der Überprüfung der Bio-Tierhal-tungsrichtlinien werden auch die Futterlager und Wirtschaftsge-

Lieferroute besteht und die Bio-milch auch abgeholt wird. Wech-selt man die Molkerei, muss man die Kündigungsfrist beachten.

öPuL-teilnahme „Biolo-gische Wirtschaftsweise“

Ein Neueinstieg in das ÖPUL 2015 ist nur mehr mit dem Jahr 2016 möglich. Die Maßnahme muss man beim Herbstantrag 2015 beantragen. Ein Wechsel von der Maßnahme UBB auf die höherwertige Maßnahme „Biologische Wirtschaftsweise“, kann man bis zum Herbstantrag 2018 vornehmen.Wenn man im kommenden Jahr bei der ÖPUL-Maßnahme „Bio-logische Wirtschaftsweise“ teil-nehmen möchte, ist ein Kontroll-vertragsabschluss bis spätestens 1. Jänner 2016 notwendig. Auch als Umstellerbetrieb erhält man die Bioflächenförderung. Die Flächenförderung beträgt in der Maßnahme „Biologische Wirt-

DI MaGDalEnDa TaMTöGl Ref. nutztierhaltung und Fütterung Tel. 05 0259 23204 [email protected]

Eine Voraussetzung zum Erhalt der Bioförderung ist der Nachweis von mindestens fünf biospezifischen Weiterbildungsstunden bis Ende 2018. Das LFI NÖ bietet gemeinsam mit der LK NÖ und dem Bioverband BIO AUSTRIA NÖ und Wien ein vielseitiges Weiterbildungsprogramm für Bio-betriebe und Umstellungsinteressierte an. Auch Bioeinführungsseminare zu den jeweiligen Schwerpunktgebieten Grünland, Tierhaltung und Ackerbau werden abgehalten. Dabei werden Grundlagen der biologi-schen Landwirtschaft, Auflagen und Managementmöglichkeiten bespro-chen. Für umstellungsinteressierte Landwirte werden in einigen BBKn Infoveranstaltungen angeboten. Nähere Informationen dazu findet man in den BBK-Rundschreiben.

Weiterbildung für Biobetriebe

schaftsweise“ auf Ackerflächen 230 Euro und auf Grünland- und Ackerfutterflächen bei einem Tierbesatz von über 0,5 GVE je Hektar Futterfläche 225 Euro.Zusätzlich kann man bei der Teilnahme an entsprechend kombinierbaren Maßnahmen auch diese Förderungen in An-spruch nehmen, etwa für Sila-geverzicht, Tierschutz-Weide oder Begrünung. Förderungs-voraussetzungen sind neben der Einhaltung der Biorichtli-nien auch die Erhaltung und der umweltverträgliche Umgang mit Landschaftselementen, die Er-haltung des Grünlandausma-ßes und eine Weiterbildungs-verpflichtung. Biodiversitätsflä-chen muss der Biobetrieb nicht zusätzlich anlegen.

Die erträge von Maissilage und Grasprodukten sind in vielen Gebieten stark reduziert. Foto: LK NÖ/Groißmayer

Tiere dürfen nie hungern. Selbst wenn Grundfutter knapp ist, muss eine Sättigung gegeben sein. Bei Wiederkäuern kann man bei nähr-stoffarmen Rationen die Kraft-futterversorgung bis an die Gren-zen der Wiederkäuergerechtheit erhöhen, das sind 45 bis 55 Pro-zent der Trockenmasseaufnahme. Man kann damit aber nicht immer den Nährstoffbedarf ausgleichen. Hochwertiges Grundfutter muss an die Hochleistungstiere gefüttert werden, während bei leistungs-schwächeren Tieren mit Alternati-ven gearbeitet werden kann.

alternativen

Typische Grundfuttermittel wie Grassilage und Maissilage kann

man durch Heu, Stroh, struktur-reiche Zwischenfrüchte und teil-weise durch Kraftfuttermittel wie Biertreber oder Pressschnitzel er-setzen. Auf den eigenen freien Flä-chen sollte man rasch wüchsige Zwischenfrüchte wie Wicke, Erb-se oder Kleegrasmischungen kul-tivieren und im Frühjahr eine Ge-treideganzpflanzensilage einpla-nen. Mit diesen Zwischenfrüchten kann man Wiesen- oder Feldfutter weitgehend ersetzen. Der Ersatz von Grasprodukten oder Feldfut-ter durch Stroh oder Kraftfutter-mittel ist nicht unbegrenzt mög-lich. Futterhygiene, Nährstoff-, Mineralstoff- und Vitaminbedarf, Strukturwirksamkeit und Preis-würdigkeit sind zu beachten.

Durch die Trockenheit wird die Rationsgestaltung für Wiederkäuer zur Herausforderung. Bei der Suche nach Ersatzfuttermitteln stößt man meist auf nährstoffarme Komponenten, die gezielt in die Rationen eingeplant werden müssen.

auSSergeWöhnLiche rationen für WieDerkäUer im Vorhinein berechnen

Ersatzfuttermittel richtig einplanen

| 28 | Die Landwirtschaft

tierhaltung september 2015

Milchviehbetriebe können die Ration mit Futterstroh oder Zwi-schenfrüchten mit der entspre-chenden Ergänzung umgestal-ten, Grundfutter zukaufen oder aber auch den Tierbestand ver-ringern.

Von welchen tieren sollte man sich zuerst trennen?

Um trotz Reduktion des Tierbe-standes das Betriebseinkommen zu erhalten, sollte man vorzugs-weise jene Tiere abgegeben, bei denen die Wirtschaftlichkeit am

geringsten ist und gleichzeitig viel Grundfutter eingespart wer-den kann.So ist zum Beispiel der Deckungs-beitrag einer Aufzuchtkalbin um ein Vielfaches niedriger, als jener einer Milchkuh. Gleichzeitig frisst eine Kalbin im letzten Aufzucht-jahr täglich acht bis zehn Kilo-gramm Trockenmasse Grund-futter, also zirka 275 Kilogramm Trockenmasse pro Monat. Mit dem bei der Kalbin eingesparten Grundfutter könnte eine Milch-kuh mit einer durchschnittlichen

Zeitraum stattdessen zwei Milch-kühe füttern.Aber auch innerhalb der Milch-viehherde kann man Tiere aus-merzen, um Futter zu sparen. Da bereits eine subklinische Masti-tis zu einer Minderleistung von bis zu 30 Prozent führt, sind Tie-re, die immer wieder durch hohe Zellzahlen auffallen, nicht in der Lage, das ihnen vorgelegte Grundfutter effizient zu hoch-wertiger Milch zu verwerten.Kühe mit Fruchtbarkeitspro-blemen haben oft lange Alt-

Durch die extreme Trockenheit der letzten Wochen ist bei vielen Milchviehbetrieben das Grundfutter knapp. Eine Strategie, diese Knappheit zu mildern, erklärt LK-Experte Marco Horn.

grunDfutter für rinDer ist knaPP

Tierbestand gezielt reduzieren

täglichen Grundfutteraufnahme von 14 Kilogramm Trockenmas-se also 20 Tage lang gefüttert wer-den.Dabei ist es auch wichtig, gleich zu reagieren und nicht den Be-stand erst dann zu reduzieren, wenn Silo und Heulager bereits fast leer sind. Verkauft ein Betrieb zum Beispiel drei trächtige Auf-zuchtkalbinnen im September und nicht erst im Februar, kann er in diesen sechs Monaten knapp 5.000 Kilogramm Grundfutter einsparen und über den gleichen

Vorbeugen statt heilen

Der Einsatz untypischer Futter-mittel stellt Landwirte vor meh-rere Herausforderungen. Die Li-teratur liefert Einsatzempfehlun-gen zu Futtermitteln. Als Land-wirt muss man aber danach trachten, dass diese Futtermit-tel zur Gesamtration passen und dass die Tiere diese auch aufneh-men. Gerade wenn man an Stroh oder Pressschnitzel denkt, ist eine Futterselektion fast unver-meidbar.

futterselektion vermeiden

Mit einem Mischwagen kann man eine gleichmäßige Vermi-

schung der Futterkomponen-ten leicht erreichen. Eine kurze Schnittlänge ist immer zu bevor-zugen, da sie die Futterselektion einschränkt und eine höhere Fut-teraufnahme ermöglicht. Falls man lange Futterkomponenten in einen Mischwagen füllt, sollte man diese zuerst einfüllen. Erst nach einer längeren Misch- und Schneidphase darf man die rest-lichen Komponenten nachfüllen. Auf keinen Fall darf man Mais-silage lange im Mischwagen mi-schen, da diese ohnehin struk-turarme Komponente sonst noch mehr an Struktur verliert.Bei getrennter Vorlage braucht es

eine Einzeltierfixierung am Fress-gitter oder einen Barnteiler im Anbindestall, um ranghohe Tiere zur Aufnahme weniger schmack-hafter Komponenten zu bringen. Durch Lockfutter wie Melasse oder Kraftfuttermittel kann man neben einer wiederholten Vorla-ge eine raschere Gewöhnung er-reichen.

rechtzeitig beginnen

Damit man im Frühjahr durch leere Futterlager nicht in eine Notlage gerät, sollte man bereits jetzt Grundfutterersatz einkaufen und einlagern oder zumindest den Kauf vereinbaren. Auch die Rationen sollen geplant und spä-testens nach der Ernte von Silo-mais und dem letzten Grünland- und Feldfutteraufwuchs neu be-rechnet werden.

Die neuen futtermittel in die ration einrechnen

Jede Rationsumstellung muss prinzipiell langsam und vorsich-tig erfolgen. Die Mikroben brau-chen zirka neun Wochen, um sich an neue Futtermittel und

neue Mengenverhältnisse an-zupassen. In dieser Zeit besteht das Risiko von Über- oder Unter-versorgung mit Nährstoffen oder Stoffwechselprodukten. Gerade untypische Futtermittel sollen

september 2015 tierhaltung

Die Landwirtschaft | 29 |

melkphasen mit relativ gerin-ger Milchleistung oder stehen deutlich länger als 60 Tage tro-cken. Auch diese Kühe haben also im Vergleich zu gesunden und fruchtbaren Herdengenos-sinnen eine deutlich niedrigere

Milchleistung pro Futtertag und sollten daher als erste verkauft werden. Auch hier gilt: Wer auf-grund der Rationsplanung im kommenden Winter mit einem Grundfuttermangel rechnet, sollte sich bereits jetzt von we-

Kurz gefasstNeben einer Reihe anderer Maßnahmen, kann es für Milch-viehbetriebe sinnvoll sein, den Tierbestand gezielt zu reduzieren, um Grundfutter zu sparen. Dabei sollte man strategisch vorgehen. Zuerst sollte man jene Tiere ab-geben, die eine geringe Wirt-schaftlichkeit und gleichzeitig ein hohes Einsparungspotential an Grundfutter aufweisen.

Betriebe die von Ertrags- und Qualitätseinbußen beim Grund-futter betroffen sind, sollten in jedem Fall sofort mit der Planung der Fütterung für die nächsten Monate beginnen und anschlie-ßend die für sie am besten geeigneten Maßnahmen rasch umsetzen.

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Futtermittel Jungvieh > 1 Jahr

Erwachsene Wiederkäuer

Stroh bis 2,5 kgFrischmelker bis 1 kg

Altmelkende und Trockensteher bis 3 kg

Biertrebersilage bis 4 kg bis 10 kg

Kartoffelpülpe bis 3 kg bis 5 kg

Grascobs, Luzernepellets

bis 3 kg bis 6 kg

Einsatzempfehlungen

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Grundberatung: Rationskontrolle/-korrektur am LKV-Programm

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Beratungsort: Landwirtschaftskammer NÖIhr Ansprechpartner: DI Gerald Stögmüller, Tel. 05 0259 23600 oder Ing. Helmut Riegler-Zauner, Tel. 05 0259 23604, Ing. Christoph Graßmann,Tel. 05 0259 23206

30106

auSgefaLLen Auf dieser Wiese fällt der nächste Schnitt aufgrund der Trockenheit aus. Das bereits geerntete Grundfutter muss nun gut eingeteilt und im Notfall mit Futterzukauf ergänzt werden. Foto: LK NÖ/Groißmayer

niger effizienten Kühen trennen, um Grundfutter zu sparen.

unbedingt durch Rationsberech-nungen in die Ration eingeglie-dert werden. Voraussetzung für eine Rationsberechnung ist die Analyse der Hauptkomponen-ten der Ration. Speziell Gras- und Maiskonserven sowie alle zuge-kauften Ersatzfuttermittel kön-nen in den Inhaltsstoffen stark variieren. Von der Homepage des Futtermittellabors Rosenau www.futtermittellabor.at können der Probenbegleitschein sowie Informationen zu den Untersu-chungsmöglichkeiten und Tarifen heruntergeladen werden.

LKV Mitglieder nutzen online-rationsprogramm

Mitglieder des Landeskontrollver-bandes können für ihr Milchvieh auch selbstständig Rationen mit dem Online-Rationsprogramm berechnen. Der Vorteil dieses Pro-grammes liegt darin, dass die Füt-

terungsreferenten auch im Büro zugreifen können, um die Ration zu überprüfen und fertig zu stellen.

informationen zum futterkauf

Unter www.landwirtschaftskam-mer.at sowie https://noe.lko.at gibt es im Themenbereich Tiere eine Futtermittelplattform. Die-se Futtermittelbörse steht als Serviceeinrichtung der LK Land-wirten und Händlern zur Verfü-gung, um Anfragen sowie Ver-kaufsangebote zu inserieren. Preise sind zwischen Verkäufer und Käufer zu vereinbaren und können regional stark unter-schiedlich sein.

Beim Handel von Futtermitteln zwischen Landwirten wird aus Gründen der Haftung und Rück-verfolgbarkeit empfohlen, Fut-termittellieferscheine zu ver-

Fettgehalt kann bei hohen La-gertemperaturen oder bei langer Lagerung zum Verderb führen (ranzig). Auch nach dem Schro-ten sollte die Lagerung nicht län-ger als vier Wochen dauern – im Sommer maximal zwei Wochen.

negative inhaltsstoffe

Thermisch unbehandelte Soja-produkte enthalten unerwünschte und limitierende Inhaltsstoffe. So-genannte „Protease-Inhibitoren“ verhindern den Abbau von Protei-nen und Peptiden zu Aminosäuren durch die Verdauungsenzyme des Magens und Darms. Das ist ein na-türlicher Fraßschutz. Die Eiweiß-verdauung im Darm ist also sehr

hohen Fettgehalt von zirka 19 Prozent.

Lagerung

Sojabohnen können bei der Ern-te einen unterschiedlichen Rei-fegrad aufweisen, weshalb es notwendig sein kann, die Boh-nen nachzutrocknen. Der hohe

möglich. Sojabohnen enthalten je Kilogramm Frischmasse 35 bis 38 Prozent Rohprotein, bei einem Energiegehalt von zirka neun MJ NEL beziehungswei-se 14 MJ ME-Rind (15,8 MJ ME-Schwein). Der hohe Energiegehalt resul-tiert unter anderem aus dem

Mit zunehmendem Sojaanbau bieten sich vollfette Sojabohnen und Sojakuchen auch für Wie-derkäuerrationen an.

Speziell bei Wiederkäuern ist der Einsatz kleiner Mengen un-behandelter Sojabohnen unter Beachtung bestimmter Regeln

Unbehandelte Sojaprodukte darf man Rindern nicht ohne Bedenken anbieten. Worauf beim Füttern der gehaltvollen Bohnen und ihrer Produkte zu achten ist, weiß LK-Experte Gerald Stögmüller.

rinDerfütterung mit sojabohne UnD sojakUchen

Sojabohnen mit Vorsicht füttern

| 30 | Die Landwirtschaft

tierhaltung september 2015

FutterTrockenmasse

g/kgRohprotein

g/kgRohfett

g/kgRohfaser

g/kgRohasche

g/kgUmsetzbare

Energie Rind MJnetto-

energie MJ

Soja-bohnen

1000 412 211 63 56 16,01 9,97

880 363 185 55 49 14,09 8,77

Soja-kuchen

1000 459 107 54 68

880 404 94 48 60

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Haltungs- und Fütterungs- beratung für Milchvieh

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Unser Angebot für Sie: Wir analysieren Ihr Füt-terungsmanagement am Betrieb und überprüfen die futter- und tierspezifischen Daten wie Futter-qualität und Futterhygiene, Wasserversorgung, Kotkonsistenz, Tierverhalten, Körperkondition, Tierumfeld.

Ihr Nutzen: Durch den Maßnahmenplan und die Rationsoptimierung erzielen Sie eine Verbes-serung der Wirtschaftlichkeit durch Steigerung der Leistung, Tiergesundheit, Fruchtbarkeit und Produktqualität.

Kostenbeitrag: 120 Euro, 30 Euro HofpauschaleBeratungsort: am HofIhr Ansprechpartner: DI Gerald Stögmüller, Tel. 05 0259 23601, Ing. Helmut Riegler-Zauner, Tel. 05 0259 23604, Ing. Christoph GrassmannTel. 05 0259 23206

30102

wenden. Betriebe, die bei einem Gütesiegelprojekt mitmachen, sind verpflichtet den Futtermit-tellieferschein zu verwenden.

KoStenLoSe unD neutraLe rationSBerechnung Rationsberechnungen werden gerne von den Fütterungsbera-tern der LK NÖ neutral und kos-tenlos im Büro durchgeführt:Helmut Riegler-Zauner

Tel. 0664 60 259 23604Christoph Graßmann

Tel. 0664 60 259 23206Gerald Stögmüller

Tel. 0664 60 259 23601

Rationsberechnung

nährstofftabelle Soja

DI GERalD STöGMüllER Ref. Futtermittellabor Tel. 05 0259 23601 [email protected]

stark eingeschränkt bis unmöglich. Aus diesem Grund kann man bei Tieren mit nur einem Magen (Mo-nogastrier), wie Schweinen und Geflügel, Sojaprodukte nur nach Erhitzen einsetzen. Eine thermische Behandlung, wie zum Beispiel Toasten, zerstört bei ausreichend langer Behandlung diese hemmenden Substanzen. Dadurch können körpereigene En-zyme im Verdauungstrakt den ho-hen Eiweißgehalt spalten und nut-zen.

Soja in der Wiederkäuerfütterung

Mikroorganismen des Pansens können von unbehandelten So-japrodukten sehr wohl einen gro-ßen Teil des Proteins abbauen. Die rohe Sojabohne sowie unge-toasteter Sojakuchen werden im Pansen sehr rasch abgebaut. Den sehr geringen Anteil an unabge-bautem Protein von zirka 15 Pro-zent, der in den Verdauungstrakt gelangt, können die Verdauungs-enzyme nicht abbauen.

Vergleicht man die Rohprotein-verdaulichkeit der Sojabohne von 91 Prozent mit dem im Pansen ab-baubaren Rohprotein von 85 Pro-zent, so lässt sich eine um sechs

Prozent verminderte Proteinaus-nutzung von ungetoasteten Soja-bohnen ermitteln. Das entspricht zirka 22 Gramm Rohprotein.

toasten bei Wiederkäuerfüt-terung ja oder nein?

In der praktischen Fütterung und auch auf Empfehlung der Fütte-rungsreferenten wird dieser Pro-teinverlust in Kauf genommen, da der Aufwand für das Toasten unverhältnismäßig höher ist. Le-diglich bei Einsatzmengen über ein Kilogramm Sojabohne oder Sojakuchen wird empfohlen, die-se zu toasten.

futterharnstoff ist tabu

Bei der Fütterung von unbehan-delter Sojabohne oder von un-behandeltem Sojakuchen ist Fut-terharnstoff tabu. Soja enthält neben verdauungshemmenden Stoffen weitere Substanzen, wel-che die Verdauung deutlich be-einflussen können. So beeinflusst Urease die Verdauung von Harn-stoff. Urease ist das harnstoffspal-tende Enzym.Harnstoff wird über den Speichel des Wiederkäuers in den Pan-sen zurückgeliefert. Er kann aber auch als Futterzusatzstoff verab-reicht werden. Grundsätzlich ist

gegen den Einsatz von Futter-harnstoff in eiweißarmen Ratio-nen nichts einzuwenden, sofern eine gute Einmischung, wie zum-Beispiele im Mischwagen garan-tiert ist sowie die gesetzliche Do-kumentationspflicht erfüllt wird. Futterharnstoff darf man nicht in Kombination mit unbehandelten (ungetoasteten) Sojaprodukten einsetzen, da diese Urease enthal-ten. Urease führt zu einer schlag-artigen Zersetzung von Harnstoff zu Ammoniak und CO2, wodurch der Ammoniakgehalt im Pan-sen kurzfristig zu hoch ansteigen kann. Da Ammoniak ein Zellgift und nur in sehr geringer Konzen-tration im Pansen verträglich ist, vergiftet eine erhöhte Konzent-ration die Mikroben und damit auch das Rind. Bei Nicht-Wieder-käuern, wie Schweinen, Geflügel und Kälbern führen Harnstoffga-ben immer zur Vergiftung.

empfehlung für die Praxis

Sojabohne kann bis ein Kilo-gramm pro Tag bei erwachsenen Wiederkäuern ohne Bedenken eingesetzt werden. Darüber wird empfohlen, getoastete Sojaboh-nen einzusetzen, wobei Mengen über 1,5 Kilogramm pro Tag nicht empfohlen werden, da der hohe Fettgehalt die Faserverdauung im Pansen sehr beeinträchtigt.Sojakuchen kann auch in diesen Mengen eingesetzt werden. Ge-toastet und mit gutem Auspress-grad von weniger als zwölf Pro-zent Fett sind sogar bis zwei Kilo-gramm möglich.

september 2015 tierhaltung

Die Landwirtschaft | 31 |

DI GERalD STöGMüllER Ref. Futtermittellabor Tel. 05 0259 23601 [email protected]

Die rohe SojaBohne SoWie ungetoaSteter SojaKuchen werden im Pansen sehr rasch abgebaut. Foto: LK NÖ/Archiv

Mehr Erfolg im Kuhstall 2015Auch heuer informieren Exper-ten wieder zu Themen rund um die Milchviehhaltung. Am 4. November findet das Seminar in der LFS Gießhübl und der LFS Pyhra und am 5. November in der LFS Edelhof und der LFS Warth statt. Es treten an jedem Veranstaltungsort alle Referen-ten auf. Es ist keine Anmeldung erforderlich.

Das ProgrammFütterung/Grünland:

„Kraftfutter vom Grünland – Wie gelingt das?“

Fruchtbarkeit/Tiergesund-heit: „Bessere Fruchtbarkeit im Stall durch den Tier-gesundheitsdienst“ - Wie haben wir dies erreicht?“

lebensqualität/Persön-lichkeitsentwicklung: Wir teilen Tisch, Bett und Arbeitsplatz. Wie kann das gelingen?

Management/Euterge-sundheit: Tipps für eine gute Eutergesundheit.

Betriebsentwicklung/Zuchtarbeit: Milch- und Zuchtviehproduktion in Zu-kunft – aus der Sicht eines Praktikers Züchter des Jahres 2014; Anton Eibelhuber, Tauf-kirchen/Trattnach, OÖ

Foto

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| 32 | Die Landwirtschaft

tierhaltung september 2015

auSgegLichen Nach der August-Zuchtwertschät-zung konnten sich zwei sehr interessante Wal-Söh-ne für den breiten Einsatz qualifizieren. GS Wurzl ist in Summe aller Merkmale der Ausgeglichenste. Foto: NÖ Genetik

GS Wurzl – Das Beste kommt zum SchlussgS WurzL lieferte mit der August Zuchtwert-schätzung einen gelungenen Einstieg. Wurzl wurde bereits als genomischer Jungvererber in NÖ ausgegeben. Die Kombination aus Wal und Rau lies eine hohe Funktionalität und Leistung erwarten. Seine große Anzahl an melkenden Töchtern bestätigt diese Annahme. Wurzl-Töch-ter überzeugen mit hohen Einsatzleistungen

und einer starken Persistenz. Der hohe Fitness-zuchtwert ergibt sich durch die positive Vererbung von Nutzungsdauer, Eutergesundheit, Zellzahl

und Persistenz. Man kann ihn auch als sicheren Kalbinnenstier einsetzen. Im Exterieur liefert er mittelrahmige, gut bemuskelte Jungkühe im Dop-pelnutzungstyp, mit korrekten und sehr feinen Fundamenten. Die Euter sind lang ausgeprägt bei durchschnittlicher Aufhängung.Typisch für einen Wal-Sohn, sollte man bei der Anpaarung auf die Melkbarkeit und die außen platzierten Striche achten.

ERnST GRaBnER

LKV KennzahL sePtember

Festliegen bei Kühen – MilchfieberDie Zeit rund um die Geburt eines Kalbes entscheidet, wie die weitere Laktation des Tieres verläuft. Mit welchen Werkzeugen der LKV dabei im Stall helfen kann, erklärt Martin Gehringer, LKV NÖ.

Eine der häufigsten Stoffwechsel-erkrankung im geburtsnahen Be-reich ist das sogenannte „Milch-fieber“. Das sichtbarste Symptom ist das Festliegen der Kuh. Die Kuh hat in diesem Fall aber kein Fieber, im Gegenteil, die Körpertempera-tur sinkt meist auf unter 38,5°C. 75 Prozent der Milchfieberfälle treten in den ersten 24 Stunden nach der Geburt auf. Kalbinnen sind davon sehr selten betroffen. Das Risi-ko nimmt mit höherem Alter und steigender Leistung der Tiere zu.

zu wenig Kalzium im Blut

Ursache für diese Stoffwechseler-krankung ist ein zu geringer Kal-ziumgehalt im Blut. Durch den Kalziummangel wird die Muskel-spannung herabgesetzt und es ist dem Tier trotz stärkster Anstren-gungen nicht möglich, aufzuste-hen. Auch die Herzmuskulatur kann davon betroffen sein. Daher kann Milchfieber im schlimmsten Fall tödlich enden. Das Tier schei-det sehr viel Kalzium über die Milch aus. Diesen akuten Bedarf bekommt das Tier über das Fut-ter und aus Körperreserven. Be-sonders die Fähigkeit der Mobili-sierung von Körperreserven spielt

bei der Milchfiebervorbeuge eine große Rolle.

richtig füttern in der trockenstehzeit

Die Fütterung während der Tro-ckenstehzeit ist entscheidend. In dieser Zeit sollte man den Kal-ziumgehalt des Futters niedrig hal-ten, denn durch diese Maßnahme sollen die körpereigenen Regulie-rungsmechanismen in Schwung gebracht werden. Kalziumreiche Futtermittel, wie Luzerne, Tro-ckenschnitzel oder kalziumreiche Mineralstoffmischungen, darf man in dieser Phase nicht verfüttern. Ideal wären Grassilagen und Heu von Flächen, die nur wenig mit Gülle versorgt sind. Diese Silagen haben normalerweise einen gerin-geren Kaliumgehalt. Hohe Kalium-gehalte beeinflussen die Kalzium-nachlieferung aus dem Darm ne-gativ. Weiters ist eine ausreichende

Treten auf einem Betrieb gehäuft Probleme mit Festliegen auf, em-pfiehlt sich einen Termin mit dem LK Fütterungsberater oder dem Betreuungstierarzt.

Kostenlose Projektteilnahme

Da Festliegen ein ständiges The-ma ist, startet ein eigenes Projekt zu den Hintergründen von Fest-liegen. Jeder LKV Mitgliedsbetrieb mit Milchkühen wird von seinem Kontrollassistenten über dieses Projekt informiert und kann kos-tenlos daran teilnehmen. Durch dieses von der LK, dem NÖ Gene-tik Rinderzuchtverband und dem LKV unterstützten Projekt erhofft man sich noch genauere Erkennt-nisse zu den Ursachen von Festlie-gen und noch bessere Praxisemp-fehlungen.

InG. MaRTIn GEhRInGER lKV niederösterreich

Versorgung mit Phosphor zu be-achten. Spezielle Mineralstoffmi-schungen für die Trockenstehzeit sichern normalerweise die Phos-phorversorgung. Ausreichend Be-wegung und optimale Körperkon-dition (BCS Bewertung etwa 3,75) in der Trockenstehzeit sind einfa-che und ideale Vorbeugemaßnah-men. Kühe, die bei der letzten Kal-bung bereits festgelegen sind, wer-den durch ein Frühwarnsystem am Tagesbericht in der Betriebsdaten-zusammenfassung (Abbildung) markiert. Sobald das Sollkalbeda-tum fett gekennzeichnet ist, wird in einer extra Zeile der Hinweis „Fest-liegen“ angedruckt.

Kalzium und Vitamin D3

Solche Kühe sollte man einige Tage vor der erwarteten Kalbung Kalziumpräparate eingeben und eine Vitamin D3 Injektion durch den Tierarzt verabreichen lassen.

Betriebsdatenzusammenfassung am Tagesbericht

Stier des Monats

Abkalbung Belegung und Belegstier LeistungsdatenName Lakt. Abk.dat. Bel. datum Sollkalb. Gzw R M-kg lfd. Laktation

Lebensnummer Eka/Zkz Rast/SP Stiername Stiernummer Mbk Standardlaktation

ZARRINFL AT 562.902.316

5331

Festliegen

24.08.1435/96

28.11.14GS PANAMA

14.09.15 132 FLAT 010.031.918

T 3271,83 305

8.089 3,73 3,46 5827.931 3,72 3,45 569

SchLachtKörPerBefunDe liefern einen Überblick über den Gesundheitssta-tus des Tierbestandes. Foto: LK NÖ/Schmutzer

fern einen Überblick über den Gesundheitsstatus des Tierbe-stands. Sie ergänzen außerdem die regelmäßige tierärztliche Be-standsbetreuung und tragen zu einer weiteren Verbesserung der Lebensmittelsicherheit bei.

Verwiegung, Klassifizierung und Kennzeichnung

Die Mitarbeiter des Klassifizie-rungsdienstes verwiegen, klassi-fizieren und kennzeichnen die geschlachteten Schweine. Der Landwirt muss spätestens vier Wochen vor Lieferung an den Schlachthof die Schweine ord-nungsgemäß mittels Tätowier-stempel kennzeichnen. Im-mer wieder sind Stempelungen schlecht oder nicht lesbar. Um dies zu verhindern, müssen alle Zahlen und Buchstaben in Ord-

nung sein, regelmäßig gereinigt und bei Bedarf ersetzt werden. Vor jeder Tätowierung muss man den Tätowierstempel in unver-dünnte Stempelfarbe tauchen. Für die Verwiegung und Klassi-fizierung der Tiere ist, neben der veterinärrechtlichen Vorschrift der Rückverfolgbarkeit, eine richtige Zuordnung im eigenen Interesse der Landwirte.Die Schweineschlachtkörper werden spätestens 45 Minuten nach der Tötung auf geeichten Waagen verwogen. Die Waage bedient ausschließlich das Klas-sifizierungsorgan, das die Waa-ge vor Beginn und auch während der Tätigkeit überprüfen muss.

zweipunktverfahren

Die Klassifizierung der Schlacht-körper wird österreichweit ein-heitlich mit dem Zweipunktver-fahren mit Fleisch- und Speck-maß durchgeführt. Fleisch- und Speckmaß erfasst der Klassifi-zierer mit der Klassifizierungs-karte oder auf den größeren Schlachthöfen mit dem Opti-Scan Klassifizierungsgerät an ge-nau definierten Messstellen. Mit einer festgelegten Berechnungs-formel wird der Schlachtkörper in die entsprechende Handels-klasse eingestuft.Verwiegung und Klassifizie-rung bilden die Grundlage für die Verrechnung. Diese er-folgt in Österreich fast zu 100 Prozent nach der Preismaske der Schweinebörsen, gemein-sam organisiert über den Ver-band österreichischer Schwei-

september 2015 tierhaltung

Die Landwirtschaft | 33 |

Folgen sind der Entzug von Nährstoffen, eine Leber- und Lungenschädigung, eineSchwächung der Immunität und wirtschaftlicher Schaden durch schlechtere Futterver-wertung und Tageszunahmen. Dagegen helfen Hygiene und Entwurmen.

Im Atmungstrakt: Pneumonie – Lungenentzündung; Pleu-ritis – Entzündung des Brust-fells; Pericarditis – Entzün-dung des Herzbeutels

Ganzkörperbeanstandungen, Organveränderungen: blutige oder wässrige Durchtränkung, deutliche Farbabweichung, Geruchsabweichung

Organveränderungen: Einzel-abszesse, Nierenzysten, Ge-schwülste

Schlachtkörperbefunde lie-

Mit dem Klassifizierungspro-tokoll werden seit Anfang 2015 alle, von den Veterinären am Schlachtband erfassten Befunde über Schlachtkörper und Inne-reien, direkt an den Lieferanten zurückgemeldet. Damit erhal-ten die Landwirte rasch zusätzli-che Informationen zum Gesund-heitsstatus der Tiere und können die Daten in der Bestandesbe-treuung gezielt nutzen.

Lebend- und Schlachtkörper-beschau bei jedem Schwein

Jedes Schwein wird vor der Schlachtung einer Lebendbe-schau unterzogen. Am Schlacht-band erfolgt die Beschau der In-nereien sowie des Schlachtkör-pers. Aufgrund der Beschauer-gebnisse wird der Schlachtkörper als genusstauglich befunden und gekennzeichnet oder eben nicht.Die Befunde am Protokoll der ös-terreichischen Fleischkontrolle (ÖFK) werden an den Lieferanten der Schweine zurück gemeldet.

Der Landwirt kann im Internet unter www.oefk.at mit der Be-triebsnummer und dem eAMA Pincode einsteigen. Er ruft unter der Rubrik Schlachtdaten das Protokoll der gewünschten Par-tie auf. Am Ende des Protokolls befinden sich die Veterinärinfor-mationen.

Die wichtigsten Befunde für den Schweinehalter

Milk Spots sind auf der Le-ber erkennbar und zeigen eine Verwurmung der Tiere.

Im Juni haben rund 100 Mitglieder der Arbeitskreise Schweinehaltung Niederösterreich an drei Schlacht-hofbesichtigungen in Ober- und Niederösterreich teilgenommen und sich speziell über die Abläufe der Schlachtkörperbefundung und der Schlachtkörperklassifizierung informiert.

SchLachtKörPerBefunDung unD KLaSSifizierung

Tiergesundheit und Qualität zeigen sich am Schlachthaken

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30509

| 34 | Die Landwirtschaft

tierhaltung september 2015

DI Martina Gerner Ref. nutztierhaltung und Fütterung Tel. 05 0259 23211 [email protected]

P-igiuS 5937 nnIgius ist ein moderner Pietraintyp, der enormes Leistungspotential hat. Das zeigt auch seine Abstammung. Vater- und mutterseits stehen absolute Top-werte im Pedigree. Igius stammt aus der Zucht der Familie Topf in Japons, und wurde aufgrund seiner aussergewöhnlichen Leistungsdaten von der Besa-mungsstation Hohenwarth erworben. Denn Tageszunahmen in der Leistungs-prüfanstalt Streitdorf von über 920 Gramm sind absolute Spitze noch dazu wenn die Futterverwertung 1:2,25 und die gewünschte Fleischfülle von 71,5 Prozent alle Normen sprengen. In seinem Stammbaum stehen mit Igis, Igowa, Iglo und mit Ebadi, Ebro mutterseits zwei „Granaten“ parat. Solche Eber zei-gen, welches Potential in einem heutigen VNS-Pietrain steckt.

IGIUS 5937 nn in der Blup-Zuchtwertschätzung: 123 Punkte

TgZ FV MFA KL KaflZW +40 -0,07 +0,6 +0,3 +1,3

Eber des Monats

P-igiuS ist der Eber des Mo-nats September der Schweine-besamungsstation Hohenwarth

Weitere Infos unterwww.besamung-hohenwarth.at oder www.gutstreitdorf.at Foto: Besamungsstation Hohenwarth

VeterinärrechtLiche zuLaSSung

Wer darf Ebersamen abgeben?

Dies gilt vor allem bei zugekauftem Sperma. Das NÖ Tierzuchtgesetz regelt daher, wer Samen abgeben darf. Ziel des Tierzuchtgesetzes ist

Für Zuchtsauenhalter ist Ebersperma für die künstliche Besamung ein unerläss-liches Betriebsmittel. Für die Qualität des eingesetzten Samens sind kontrollier-te Abläufe bei Gewinnung und Aufbereitung, bei Lagerung und Transport beson-ders wichtig.

es, eine hohe Qualität von Samen-portionen und die Einhaltung von veterinärrechtlichen Vorgaben bei der Abgabe von Sperma sicher-zustellen. Aus diesen Gründen dürfen nur Besamungsstationen und Samendepots, die veterinär-rechtlich zugelassen sind, Samen

abgeben und in Verkehr bringen. Die eingesetzten Eber müssen der Leistungsprüfung und Zucht-wertschätzung unterzogen wor-den sein. Außerdem müssen die Samenportionen gekennzeichnet sein. Im Hinblick auf die Tiergesundheit

nebauern (VÖS), der auch wö-chentlich den Basispreis ver-handelt.Am Schlachthof werden auch die Schlachtkörperhälften ge-kennzeichnet. Nach genau fest-gelegten Kriterien werden dann auch die Qualitätsprogramme gekennzeichnet, zum Beispiel das AMA-Gütesiegel. In Nie-derösterreich verwiegt, klassifi-ziert und kennzeichnet die Ser-vicestelle für Tierproduktion in Niederösterreich GesmbH (STN) pro Jahr mit 45 Mitarbei-tern etwas mehr als eine Million

InG. Johann SchMUTZER BBK Melk Tel. 05 0259 23215 [email protected] KLaSSifizierung läuft nach ex-

akten Vorgaben ab. Foto: LK NÖ/Schmutzer

Schweine. Die ständige Weiter-bildung der Mitarbeiter und un-angekündigte interne und ex-terne Kontrollen garantieren höchstmögliche Genauigkeit und Gleichheit der Schweine-klassifizierung.

Durch den Zusammenschluss der sieben Landesklassifizie-rungsdienste in Österreich wur-de die ÖFK – Österreichische Fleischkontrolle Ges.m.b.H. gegründet. Rund 200 Kontroll-organe klassifizieren, verwie-gen, kennzeichnen und pro-

tokollieren österreichweit auf rund 110 Schlachtbetrieben ungefähr 5.000.000 Schwei-ne, 600.000 Rinder und 19.000 Schafe jährlich.Über die Homepage der ÖFK kann man das Schlachtdaten-protokoll am Tag der Schlach-tung abrufen.

werden Besamungsstationen re-gelmäßig kontrolliert. Viele Statio-nen haben eigene, über die gesetz-lichen Vorgaben hinausgehende Regeln zur Qualitätssicherung. Die Besamungsstation in Hohenwarth hat beispielsweise ein eigenes, strenges Untersuchungsschema für PRRS und Leptospiren etab-liert. Die Station nimmt außerdem regelmäßig am Qualitätsmonito-ring des internationalen Förder-vereins Bioökonomieforschung e.V. mit sehr guten Ergebnissen teil.

september 2015 tierhaltung

Die Landwirtschaft | 35 |

WaLDViertLer Bio-freiLanDSchWeinDieser Zusammenschluss von Waldviertler Freilandschweine-haltern organisiert die Ferkel und die Vermarktung der ferti-gen Schlachtschweine an REWE-Kunden für ,,JA!Natürlich“.Die Schweine werden im regio-nalen Betrieb Ebner in Irnfritz geschlachtet und bei der Firma Berger in Sieghartskirchen wei-ter verarbeitet. Der Erlös für ihre Schweine ergibt sich aus dem Basispreis für Bio-Mastschweine und einem Zuschlag für die Hal-tung der Schweine im Freiland.

Zusammenschluss

franz unD heiDi Bauer, merkengersch bei Dobersberg

„Wir mästen Schweine professionell im Freiland“

Franz und Heidi Bauer beziehen ihre Ferkel und vermarkten ihre Schweine über den Verein ,,Wald-viertler BIO-Freilandschwein“. Sie kaufen laufend Bio-Ferkel der Kreuzungen Landrasse x Edel-schwein und Pietrain x Duroc mit 30 Kilogramm zu und stallen sie direkt ins doppelt mit Strom um-zäunte Freilandgehege ein.

,,Mit Sonnenbrand bei den Fer-keln haben wir nur selten Prob-leme, denn oft stammen sie von Betrieben mit Auslauf und sind die Sonne gewöhnt“, erklären Franz und Heidi Bauer. „Zusätz-lich können sich die Schweine in eine der sechs, mit Heu und Stroh eingestreuten mobilen Hütten zurückziehen.“Die Kreislaufwirtschaft hat für den Bio-Betrieb einen großen Stellenwert, denn sie binden die Flächen für die Freilandschwei-nehaltung eng in die Fruchtfolge ein. Bevor die Schweine auf die neue Weidefläche kommen, bau-en sie Klee an. Ein Jahr lang, von April bis April, nutzen Bauers je-weils eine Fläche des Betriebes für die Freilandschweinehaltung, danach bauen sie eine stickstoff-zehrende Kultur, beispielsweise Mais oder Kartoffeln, an.

ad libitum mit automaten

,,Die Einphasenfütterung ad li-bitum mit den speziellen Auto-maten funktioniert bei uns gut“, betonen Franz und Heidi Bauer. „Wir befüllen sie alle drei bis vier Wochen und verwenden als Ei-weißkomponenten Ackerboh-nen, Erbsen und Wicken. Wenn

Die Haltung von Schweinen im Freiland beeindruckte Franz und Heidi Bauer auf Anhieb. So starteten die bei-den bereits 2002 damit, ihre Schweine ganzjährig im Freilandgehege zu mästen. Hier berichten die Profis aus ihrem Erfahrungsschatz.

DI nicola Krenn BBK Waidhofen/Thaya Tel. 05 0259 41831 [email protected]

Elisabeth Deix Ref. nutztierhaltung und Fütterung Tel. 05 0259 23212 [email protected]

franz unD heiDi Bauer haben bereits 13 Jahre Erfahrung in der Haltung von Freilandschweinen. Sohn Gabriel hilft fleißig mit. Fotos: LK NÖ/Deix

die Vegetation im Gehege weni-ger wird, bieten wir in einer Raufe als Raufutter Heu an.“ Futterstel-len, Wassertränke und das Wohl-befinden der Tiere kontrollieren die beiden jeden Tag.

Sechs Monate Mast

Die Mastdauer beläuft sich auf zirka sechs Monate mit einem Futterbedarf von zirka 400 Kilo-gramm Futter pro Mastschwein, wobei die Witterung die Futter-aufnahme maßgeblich beein-flusst.„Beim Tierarzt sind wir keine gu-ten Kunden“, schmunzeln die Freilandschweinehalter. Auch Parasiten sind so gut wie kein Thema am Betrieb. Falls ein Tier einmal gesundheitlich beein-trächtigt ist, zum Beispiel durch Rangkämpfe im Gehege, fangen sie es im Fangstand ein und be-

treuen es in einer Krankenbox direkt auf dem Hof. Als beson-deren Komfort genießen Bauers Freilandschweine eine ausgebag-gerte und regelmäßig mit Wasser befüllte Suhle. Eine Herausfor-derung für die Freilandschwei-nehalter ist das Fangen der fer-tigen Schlachtschweine, sowie der ‘‘Gatsch‘‘ im Frühjahr und bei feuchtem Wetter. Die richtige An-ordnung der Wasser- und Futter-stellen sowie geeignete Fangein-richtungen sollten gut durchdacht sein. Sie erleichtern das Gehege-management maßgeblich.

Abschließend rät Franz Bauer al-len Einsteigern, sich gut bei er-fahrenden Freilandschweinehal-tern zu informieren, Freiland-schweine-Gehege zu besichtigen und Beratung in Anspruch zu nehmen.

LK nö einsteigerangebote

Die LK NÖ bietet für Einsteiger folgende Angebote an:

Einsteiger-Seminar ,,Freiland-schweine erfolgreich halten“ am 13. November in der LK NÖ, Anmeldung bis eine Wo-che vor der Veranstaltung bei Christa Hell, Tel. 050 259 23100

Beratungsprodukt ,,Einstieg in die Freilandschweinehaltung“

Beim Ferkelzukauf fährt Johannes Herzog auf zwei Schienen und ohne Einstellprophylaxe. Wie er es schafft, damit die Verluste über die gesamte Mastdauer unter ein Prozent zu drücken, wie sich Raps im Stall be-währt und wie er die Stromkosten optimiert, hat er uns kürzlich bei einem Betriebsbesuch verraten.

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tierhaltung september 2015

faMiLie herzog, ruPrechtShofen mästet schWeine

Raps im Futter und als Einstreu

lagert es trocken unter Dach und streut es den Tieren als Beschäfti-gungsmaterial ein. „Es fällt durch die Spalten leicht durch und staubt nicht“, nennt Herzog als Vorteile.Auch mit der Mastleistung der Rapsschrotration ist der Land-wirt zufrieden. Als Arbeitskreis-mitglied weiß er über seine Be-triebszahlen genau Bescheid. Im Durchschnitt 2010 bis 2014 lie-gen die täglichen Zunahmen bei 770 Gramm, die Futterverwertung bei 2,9 Kilogramm Futter je Kilo-gramm Zuwachs und das durch-schnittliche Schlachtgewicht liegt bei 94 Kilogramm.

einkaufsgemeinschaft und Strompool

Herzog hat mit der Betriebsüber-nahme 2009 die Kosten für Strom, Futter- und Betriebsmittel durch-leuchtet und Möglichkeiten ge-sucht, hier preisgünstiger einzu-kaufen. Bei einer Einkaufsgemei-

Mastabteile. Die restlichen Plätze füllt er mit den Tieren auf, die er mit 30 Kilogramm zukauft.

Wegen mykotoxinbelastetem Mais mehr getreide in ration

Die Ration für die Masttiere muss-te er heuer aufgrund der Mykoto-xinbelastung im Mais umstellen. „Beim Mus der Ernte 2014 haben die Schweine zum Teil rebelliert, weil es ihnen nicht schmeckte“, berichtet Herzog. Er erhöhte den Getreideanteil in der Ration auf 50 Prozent und mischt zu CCM noch 25 Prozent Eiweißkonzentrat mit Rapsschrotanteil dazu. „Solange wir CCM aus der vorjährigen Ern-te verfüttern, binden wir Mykoto-xine über Gesteinsmehl und aro-matisieren das Futter mit Bierhe-fe“, so der Mäster. 500 Kilogramm Futter enthalten zwei Kilogramm Gesteinsmehl und sechs Kilo-gramm Bierhefe. Das Rapsstroh aus eigenem An-bau häckselt er gleich am Feld,

Die 500 Mastplätze beschickt Jo-hannes Herzog mit 500 bis 600 Ba-byferkeln pro Jahr, alle von einem Erzeuger. Für die restlichen Plätze kauft er seit rund fünf Jahren von immer den gleichen drei Betrie-ben 30 Kilogramm schwere Fer-kel zu. „Ich hole mir fünf bis sechs mal im Jahr hundert Babyferkel und stalle sie im Rein-Raus-Ver-fahren ein“, erklärt Herzog. „Den Stall heize ich mit Hackschnitzel-wärme über die Bodenheizung und mit an der Decke laufenden Rohren auf.“Den Ferkeln bietet er Begrüßungs-futter an, wie sie es bei der Sau er-halten haben. Nach drei bis vier Tagen bekommen sie zum ersten Mal Getreideschrot aus Weizen, Gerste und Trockenmais, CCM mit Ergänzer auf Sojabasis, Fut-tersäure und leicht angesäuertes Trinkwasser. Der Ergänzer enthält noch Ameisensäure, Fischöl und Fischmehl. „Im Vorjahr hörten die Babyferkel trotz Einstellproyhla-xe einfach zum Fressen auf“, er-innert sich der Mäster. „Ich habe ihnen dann Schokowaffelmehl angeboten und Effektive Mikro-organismen ins Futter gemischt.“ Nachdem sie wieder gefressen ha-ben, ist er bei Schokowaffelmehl geblieben und hat einen Energie-ergänzer dazugefüttert. Die Ef-fektiven Mikroorganismen (EM) mischt er weiterhin zu.

Seit einem jahr keine einstellprophylaxe mehr

„Mit dieser Methode erspare ich mir seit dem Vorjahr die Einstell-prophylaxe, weil die Ferkel nun auch ohne sie gesund und vi-tal sind“, begründet Herzog sei-ne Strategie. Wiegen die Ferkel 30 Kilogramm, wechseln sie in die

Mit gehäcKSeLteM raPSStroh als Beschäftigungsmaterial hat Her-zog gute Erfahrungen gemacht.

johanneS herzog mästet Schweine und nimmt am Arbeitskreis Schweinemast teil. Gattin Martina und die Töchter (vl) Alexandra, Hannah und Lisa unterstützen ihn bei der Arbeit am Betrieb. Fotos: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

schaft für Futter-, Betriebsmittel und Strom ist er fündig geworden. „Mit dem Beitritt zur Einkaufs-gemeinschaft und dem Wechsel zum Strompool habe ich schon ei-niges an Kosten gespart“, so Her-zog. „Als nächstes möchte ich eine Spotmixfütterung einbauen, sobald die Erlöse in der Schweine-mast wieder steigen.“

PaUla PöchlaUER-KoZEl

Wenn Landwirte gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten, kommt einiges in Bewegung: zum Beispiel der Energiepreis, bei dem Bauern nach wie vor stark benachteiligt sind.

Abrechnungsjahr. Dabei schlugen nicht nur die günstigeren Stromta-rife der Genossenschaft positiv zu Buche, sondern auch ein zusätzli-cher Jahresbonus des Strompools (13 Prozent der Jahresabrech-nung). Es geht weiter: „Mach auch Du mit!“ Angesichts dieses großen Erfolgs hat sich Anton Emsenhu-ber dazu entschlossen, ab sofort wieder eine BestpreisAgrar Strom-promotion durchzuführen. Der Mostviertler „Stromrebell“ lässt sich nicht davon beeindrucken, dass sein Engagement nicht je-der gerne sieht und dass die Ener-giekonzerne sogar öffentlich von Strompools abraten: „Wir kämp-fen weiter für einen fairen Ener-giepreis und ich möchte an jeden,

eingestuft werden, obwohl ihr Ver-brauch drei- bis zehnmal so hoch ist. Mit Erfolg: Rund 3.000 Land- und Forstwirte schlossen sich der von ihm initiierten BestpreisAg-rar Strompromotion 2014 an. Sie wechselten per Jahresende 2014 geschlossen zu jenem Stromanbie-ter, der bei einer großen Ausschrei-bung mit den günstigsten Prei-sen und Konditionen überzeugte. Eine derartige Ausschreibung wird auch langfristig für attraktive Prei-se sorgen und sicherstellen, dass es sich beim aktuellen Bestpreis-Agrar-Tarif nicht um ein einmali-ges „Sonderangebot“ handelt! Der gebündelte Einkauf brachte jedem der „Stromrebellen“ satte Einspa-rungen von 400 bis 800 Euro pro

Sind Österreichs Landwirte so et-was wie die „Melkkühe“ der gro-ßen Energieversorger? Was auf den ersten Blick übertrieben er-scheint, ist leider ein sehr reales Problem. „Die heimischen Land- und Forstwirte kaufen Strom viel teurer ein als andere Wirtschafts-treibende“, weiß Anton Emsenhu-ber. Der Mostviertler Landwirt ist Vorstand der BestpreisAgrar Ge-nossenschaft. Der privat organi-sierte, unabhängige Einkaufsver-band von Land- und Forstwirten kämpft seit 2010 für mehr Preis-gerechtigkeit bei den Stromkosten. Emsenhuber und seine Mitstrei-ter wollen nicht länger hinneh-men, dass Bauern beim Energie-preis wie Einfamilienhaushalte

LPV inforMiert

Landwirte - gemeinsam stark im Kampf für faire Strompreise

september 2015 anzeige

Die Landwirtschaft | 37 |

StroMKoSten SParen in Vier SchrittenWer an der Landwirte-Strompromotion 2015 teilnehmen möchte, kann sich bis 2.10.2015 auf der Homepage www.bestpreisagrar.info kostenlos und unverbindlich anmelden. Nach dem Abschluss der Anmeldephase beginnt mittels Ausschreibung die Suche nach dem besten Stromlieferan-ten für das Jahr 2016. Für 2017 wird erneut eine Ausschreibung starten.Steht der Bestbieter für 2016 fest, geht per E-Mail ein konkretes Angebot mit Preisinformationen an die registrierten Interessenten. Dabei stehen ein Tarif für sauberen Strom (ohne Atomstrom) sowie ein etwas teurerer Tarif für zertifizierten öko-Strom zur Wahl. Bei diesem Angebot werden auch die Einspeisemöglichkeiten von Photo-voltaikanlagen berücksichtigt. In den Bestpreis inkludiert ist eine Abwick-lungsgebühr von 0,1 Cent/kWh; das ist weniger als ein Prozent der Strom-rechnung. Für einen Landwirt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 20.000 kWh/Jahr fallen pro Monat rund 1,66 euro an gebühren für den Strompool an. Weitere Kosten oder Nebengebühren gibt es nicht. Wer das E-Mail-Angebot annehmen möchte, kann sich bis zum 30.10.2015 für einen Anbieterwechsel entscheiden. Ist kein Umstieg er-

wünscht, entstehen durch die Registrierung keine weiteren Verpflichtungen.

Kontakt und weitere informationen:www.bestpreisagrar.info, hotline: 0800/80 88 29

anzeige

BiSherige erfahrungen - ein LanDWirt BerichtetAm Hof der Familie Hagler im niederösterreichischen St. Valentin leben vier Generationen unter einem Dach. Rupert und Maria bewirtschaften den Betrieb mit ihren Eltern. Der Vollerwerbs-Betrieb der Familie umfasst eine Schweinemast mit etwa 650 Mastplätzen. Zudem werden auf 40 ha Acker-flächen vor allem Mais, Getreide und Zuckerrüben angebaut. Der Hof zählt zu den „Schule am Bauernhof“ Betrieben, die den Kindern, Lehrern und Begleitpersonen das Leben am Bauernhof näherbringen. Ing. Rupert Hagler ist überzeugt, dass erfolgreiches Strommanagement Expertenwissen braucht. Diese Überzeugung hat den Landwirt, der auch im Vorstand der Schweinebörse tätig ist, 2014 zu einem Wechsel zum BestpreisAgrar Strompool motiviert. „Die Idee von Anton Emsenhuber hat mich sofort überzeugt“, erklärt Hagler, der mit dem Service im Strompool „sehr zufrieden“ ist. „Der Wechsel war einfach und unkompliziert; alles hat reibungslos funktioniert“, so seine Erfahrungen.Für die optimale Vertretung der vielen Interessenten die online zum Gemeinschaftseinkauf zusammenfinden, kümmert sich das Salzburger Energieoptimierungs-Unternehmen LPV, das seit über 15 Jahren Erfah-rung mit Strompools vorweisen kann. Der Geschäftsführer und erfahrene Energiemanager Hannes Valenta wird mit seinem Team nach Abschluss der Registrierungsphase mit den Energieversorgern den bestmöglichen Landwirte-Strompreis aushandeln. „Dank dieses großen Einkaufsvolumens wurden im Vorjahr Einsparungen von bis zu 15 Prozent erzielt und zwar bei jeder Betriebsgröße“, erklärt Valenta.

der diese Zeilen liest, appellieren: ´Bitte mach auch Du mit! Je mehr Bauern sich zusammenschließen, desto besser können wir uns gegen die Macht der Energiekonzerne wehren!´.

Fotos: zVg

| 38 | Die Landwirtschaft

tierhaltung september 2015

hitze unD fehLenDer nieDerSchLag Setzt Den fiSchen zu

So reagieren Sie am besten auf Sauerstoffmangel in Karpfenteichen

So wird der Sauerstoff gemessen

Prinzipiell stehen Schnelltestkits oder elektronische Messsonden zur Verfügung. Schnelltestkits sind in der Anschaffung günstiger, jedoch dauert die Messung aufgrund von Wartezeiten länger. Hat man meh-rere Teiche zu kontrollieren, ist eine Messsonde empfehlenswert. Sie ist zwar teurer, jedoch mittlerweile sehr robust und einfach in der Handha-bung. Auf eine regelmäßige Kalibrie-rung ist zu achten.

Mit Vorbeugen gute Wasserqualität erhalten

Die Besatzdichte ist an die Bonität des Teiches anzupassen, abhängig von geografischer Lage und Boden-beschaffenheit. Das setzt unter ande-rem auch gute Kenntnisse über die Beschaffenheit der Wasserqualität und entsprechenddes Fachwissen voraus. Man darf nicht zu viele Nebenfische besetzen. Der Ein-fluss der Nebenfische in Form des Fraßdruckes auf das Zooplankton, wird oft unterschätzt und macht eine Steuerung durch das Füttern schwieriger. Vorbeugend wirkt, den Weg der nachhaltigen Produktion durch Abstimmung der Besatzdichte

oder Wasserpflanzen verursacht mit-unter starke Sauerstoffschwankun-gen im Teich. Während unter Tags aufgrund der Assimilation Übersätti-gungen auftreten, sinkt während der Nacht der Sauerstoffgehalt aufgrund von Veratmung und Sauerstoffzeh-rung von organischem Material.

früh am Morgen Sauerstoff kontrollieren

Die kritischste Situation für Sauer-stoffmangel im Teich ist kurz vor Sonnenaufgang. Der frühe Mor-gen ist deshalb der beste Zeitpunkt zur Sauerstoffkontrolle. Vor allem wenn die Nächte im Spätsommer wieder länger werden, fehlt den Pflanzen Zeit, Sauerstoff nachzu-produzieren und die Gefahr eines Sauerstoffmangels steigt. An hei-ßen, windstillen Tagen und auf-grund fehlender Durchströmung entsteht eine Temperaturschich-tung in den Teichen. Durch rasch absterbende Algen- und Plankton-biomassen oder nicht verwertetes Futter bilden sich akute Sauerstoff-mangelzonen in den tieferen Was-serschichten des Teiches. Bei einer Belüftung dürfen solche Wasser-schichten nicht an die Oberfläche umgewälzt werden.

je wärmer dieses wird. Gleichzeitig steigt der Sauerstoffverbrauch der wechselwarmen Fische durch de-ren erhöhte Aktivität bei wärmeren Wassertemperaturen. In Karpfen-teichen sollte die Sauerstoffkonzen-tration deshalb vier Milligramm pro Liter für längere Zeiträume nicht unterschreiten. Ab einer Sauerstoff-konzentration von 0,5 Milligramm je Liter können Karpfen keinen Sauer-stoff mehr aus dem Wasser aufneh-men. Maränen und Raubfische sind noch empfindlicher, Schleien etwas toleranter. Kommt es zu diesen kri-tischen Situationen, so beginnen die Fische mit der Notatmung. Sie können dann nur noch kurze Zeit überleben und rasche Abhilfe ist un-bedingt notwendig.

teiche und ihr Sauerstoffhaushalt

Hat sich der maximale Sauerstoffan-teil im Wasser gelöst, so spricht man von der Sättigungskonzentration. Bei 20°C und auf einer Seehöhe von 500 Meter, wie zum Beispiel im Waldvier-tel, wären das etwa 8,5 Milligramm je Liter Sauerstoff, während bei 30°C nur noch zirka 7,2 Milligramm je Li-ter Sauerstoff gelöst sind.Eine Massenvermehrung von Algen

Die Messstation der Ökologischen Station Waldviertel hat von Jänner bis Juli 2015 ein Niederschlagsdefizit von rund 30 Prozent gegenüber dem langjährigen Schnitt registriert. Allein im Juli liegt das Niederschlagsdefizit bei rund 61 Prozent.

Den Sauerstoff des Wassers im Blick behalten

Der Sauerstoffgehalt des Wassers ist bei solchen Wetterverhältnissen der wichtigste Parameter bei der Kon-trolle der Wasserchemie. Ständige Sauerstoffknappheit führt nicht nur zu Wachstumseinbußen durch eine schlechtere Futterverwertung, die Fische werden auch krankheitsan-fälliger, zum Beispiel für Parasiten und Verpilzungen. Unterschreitet das Wasser bestimmte Sauerstoff-grenzen, kommt es auch zum Fisch-sterben.

Wasser kann nur eine gewisse Men-ge an Sauerstoff lösen. Diese Menge wird in Milligramm pro Liter (mg/l) angegeben. Sie ist abhängig von der Temperatur des Wassers und dem Teildruck des Sauerstoffs, dem so-genannten Partialdruck der umge-benden Luft. Generell löst sich im-mer weniger Sauerstoff im Wasser

Hohe Temperaturen, fehlende Zuflüsse, häufiger auftretende Algenblüten und massive Schlingpflanzen-bestände senken den Sauerstoffgehalt im Wasser für die Fische auf lebensbedrohlich niedrige Werte. Stirbt die Pflanzenbiomasse ab, so kann es vor allem in den Herbst- und Wintermonaten noch zu Problemen kommen. Wie sie frühzeitig erkannt werden und wie man Abhilfe schafft, erklären LK-Experte Leo Kirch-maier und Fischereimeister Günther Gratzl von der Ökologischen Station Waldviertel.

Die anDauernDe hitzePerioDe und die fehlenden Niederschläge haben zu teilweise extrem niedrigen Wasserständen von bis zu minus 50 Zentimetern in den Teichen geführt. Das Bild zeigt einen Propellerbelüfter. Es gibt auch Systeme mit gleichzeitigem Eintrag von technischem Sauerstoff. Fotos: Ökologische Station Waldviertel

september 2015 tierhaltung

Die Landwirtschaft | 39 |

Wasserpumpen (Motorpumpen, elektrische Pumpen) zum Um-pumpen des Teichwassers. Dabei sollte der Wasserstrahl möglichst auf ein Prallblech oder Gitter aufspritzen, damit der Wasserstrahl möglichst viel Luftsauerstoff mitreißt. Bei kleinen Teichen ist in der Regel schon mit kleineren Tauchpumpen ein messbares Ergebnis zu erzielen. Je größer ein Teich, umso höher sollte die Pumpleis-tung sein, um wirksame Ergebnisse zu erzielen.

Verschiedene Arten von Belüftergeräten (Schaufelradbelüfter, Pro-pellerbelüfter, Injektorbelüfter) bewirken eine Wasserumwälzung bzw. Wasserströmung mit gleichzeitigem Lufteintrag. Es gibt auch Systeme mit gleichzeitigem Eintrag von technischem Sauerstoff.

Luftpumpen (Ringverdichter, Kolbenpumpen, Membranpumpen) mit Ausströmerschläuchen bzw. Ausströmersteinen blasen Luft ins Wasser ein. Beachte: je feiner und tiefer die Eintragung er-folgt, desto mehr Luftsauerstoff geht im Wasser in Lösung.

Welche Arten von Belüftung gibt es?

injeKtorBeLüfter wälzen Wasser bei gleichzeitigem Lufteintrag um.

DI DI lEo KIRchMaIER Ref. Tierzucht Tel. 05 0259 23102 [email protected]

FISchEREIMEISTER GünThER GRaTZl, Bundesamt für Wasserwirtschaft – ökologische Station Waldviertel

Kurz gefasstDie Belüftung soll grundsätzlich nur eine Notmaßnahme sein. Das Ziel sollte der Erhalt einer guten Wasserqualität durch die Abstimmung der Besatzdichte und Fütterung auf die vorhan-dene Naturnahrung sein.

MotorPuMPen Je größer der Teich desto höher die Motorleistung.

und Fütterung auf die vorhandene Naturnahrung und die Wasserquali-tät einzuhalten. Die Wasserqualität, zumindest Sauerstoff und pH-Wert, muss man regelmäßig messen.Ge-gebenenfalls sollte man Fachberater kontaktieren und sich laufend wei-terbilden.

Was tun bei drohendem oder akutem Sauerstoffmangel?

Im Normalfall kündigt sich ein Sauer-stoffmangel an, wenn die Fische schlecht oder gar nicht fressen, wenn sie sich im Zulaufbereich konzent-rieren und an der Wasseroberfläche nach Luft schnappen, also notatmen.Falls nicht bereits im Vorfeld eine Fehlentwicklung im Teich ersichtlich ist, sollte man zumindest jetzt mit dem Füttern aufhören, bis sich wie-der normale Sauerstoffverhältnisse einstellen.

Bei akutem Sauerstoffmangel soll-te man sofort mit Wasserpumpen und Belüftern das Wasser belüf-ten. Oft tritt schon nach wenigen Stunden eine Besserung ein. In Notsituationen, wie sie zurzeit bei extremer Trockenheit und Hitze vorkommen, kann sich eine unter-stützende Belüftung oft über zwei bis drei Wochen hinziehen.In vielen Fällen mit Sauerstoffman-gel reicht es oft, nur in den späten Nacht- und frühen Morgenstun-den zu belüften, da tagsüber der Algenbestand den Sauerstoffwert wieder natürlich anheben kann.

Hier muss man mittels Sauerstoff-messung individuell entscheiden.

Besondere Vorsicht bei tiefen teichen

Zu besonderen Gefahrensituatio-nen kommt es manchmal bei tie-fen Teichen. Bei lang anhaltender Hitze und geringem Windeinfluss bauen solche Teiche eine sauer-stoffarme Tiefenschicht auf. Ein Gewitter oder Sturm kann den Teich innerhalb weniger Stunden „kippen“. In solchen Fällen wird man mit regelmäßigem Messen des Sauerstoffgehaltes frühzeitig auf die drohende Gefahr aufmerk-sam und kann mit Belüften vor-beugen.

Der Erfolg in der Wildhaltung hängt stark von den Kenntnissen des Ge-hegebetreuers über die zu beachtenden biologischen Grundsätze der Wildtiere ab. Die Kenntnisse helfen Kosten zu vermeiden, verursacht durch Haltungsfehler aufgrund fehlenden Fachwissens. Probleme werden recht-zeitig erkannt und Gegenmaßnahmen können zeitgerecht veranlasst. Auch langjährige Wildhalter profitieren von diesem Kurs, da selbst die Umsetzung von kleinen Verbesserungen und Ideen positive Auswirkungen auf den Erfolg in der Wildtierhaltung haben. Die Theorie am Vormittag ergänzt den praktischen Teil am Nachmittag mit der Besprechung eines Geheges vor Ort. Auch die Kennzahlen zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit werden erläu-tert. Stefan Sallmutter, Wildbiologe und praktizierender Wildhalter, referiert über den Theorie- und Praxisteil. Oliver Bernhauser stellt die Kennzahlen zur Wirtschaftlichkeitsbeurteilung vor.

anmeldeschluss 1. oktoberDer Kurs findet am 10. Oktober von 09.00 Uhr bis 18.00 Uhr im Gasthof Lichtensteg, 3213 Frankenfels, Übergangrotte 15, Tel. 02725 / 202, statt. Teilnehmerbeitrag ungefördert: 140 Euro; Teilnehmerbeitrag gefördert: 70 Euro für Verbandsmitglieder; 90 Euro für NichtmitgliederAnmeldung bis spätestens 1. Oktober im Verbandsbüro unter Tel. 05 0259 4 76 00, email: [email protected] wurde beantragt.

InG. olIVER BERnhaUSER

Praxiskurs für WildtierhalterWiLDBioLogie unD foLgerungen für farMWiLD

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| 40 | Die Landwirtschaft

forstwirtschaft september 2015

trocKenheit iM WaLD schWächt Die bestänDe

Borkenkäfergefahr steigt täglich

kiefer, Traubeneiche, Spitzahorn, Feldahorn, Winterlinde, Hänge-birke, Kirsche und Baumhasel. Gut geeignet sind Douglasie, Lärche, Stieleiche, Bergahorn, Sommerlin-de und Nussbaum.Besonderes Augenmerk sollte man auf 15- bis 30jährige Fich-tenbestände auf wechselfeuchten Standorten mit mittlerer bis guter Nährstoffversorgung legen. Nach besonders trockenen Sommern kommt es in diesen Beständen immer wieder zu Trockenrissen von mehreren Dezimetern. Diese Risse bilden eine Eintrittspforte für holzzerstörende Pilze, wie Wurzel-schwamm oder Hallimasch. Diese Bäume muss man bei Folgedurch-forstungen laufend entnehmen.

Waldbrandgefahr steigt

Ein sehr großes Problem ist die Ge-fahr von Waldbränden. Österreich ist von großflächigen Waldbrän-den bis jetzt weitgehend verschont geblieben. In den letzten Jahren kommt es jedoch immer wieder

Frühjahrs sind die vielen Wochen mit Temperaturen über 30°C für viele Aufforstungen der Garaus gewesen. Die Wurzeln konnten in diesem kurzen Zeitraum nicht in tiefere Bodenschichten mit aus-reichender Wasserversorgung vor-dringen.

Keine Kahlschläge auf trockenen Standorten

Gerade in Trockengebieten oder auf Standorten, die zur Trocken-heit neigen, sollte man in Zukunft verstärkt auf großflächige Kahl-schläge verzichten. Auf Freiflächen sind die Oberflächentemperaturen noch höher als im geschlossenen Bestand. Wenn keine Naturverjün-gungen möglich sind, sollte man zumindest im Schatten älterer Bäume als Voranbau oder Unter-bau aufforsten. Dadurch wird die Verdunstung erheblich gesenkt und das Austrocknen verringert.Für trockene bis sehr trockene Böden sind für künftige Auffors-tungen sehr gut geeignet Wald-

das nicht sofort sichtbar ist, ist im Wurzelbereich zu suchen.

folgeschäden spürt man noch einige jahre

Die Folgen der Trockenheit im Jahr 2003 spürte man erst einige Jahre danach, vermutlich verursacht durch massive Schäden im Fein-wurzelsystem. Gerade bei Lärche waren verschiedene Folgeschäden durch Läuse und Pilze auf diese Trockenschäden zurückzuführen. Bäume, die durch Wurzelschä-den geschwächt werden, können in den Folgejahren Insekten, wie zum Beispiel Borkenkäfer, leichter befallen. Hier ist vor allem der Wit-terungsverlauf im Herbst und im Frühjahr des nächsten Jahres ent-scheidend. Die Wurzeln wachsen im Boden auch bei sehr niedrigen Temperaturen und Bäume können die Verluste bei günstiger Witte-rung wieder wettmachen.Bei heurigen Aufforstungen hat die Trockenheit bereits massive Schä-den verursacht. Trotz des feuchten

Während der extremen Trocken-heit war die Gefahr eines Borken-käferbefalls nicht so groß. Der Bestand ist 2014 auf ein sehr nied-riges Niveau gesunken und die hohen Temperaturen sind nicht sehr förderlich für die Entwicklung des Käfers - sie drosseln die Aktivi-tät ab Temperaturen von über 30 Grad sukzessive.

fichtenbestände laufend kontrollieren

Da die Trockenheit die Bäume stark geschwächt hat, steigt die Be-fallsgefahr von Tag zu Tag an. Fich-tenbestände muss man laufend auf Befall kontrollieren und befallene Bäume sollte man rasch entfernen. Grüne Nadeln am Boden sind ein Zeichen für eine natürliche Reak-tion des Baumes auf die Trocken-heit, diese Bestände sollte man ge-nau beobachten.Alle liegenden Baumwipfel oder Bruchholz aus den Schnee- und Eisbrüchen der letzten Monate und Jahre sollte man rasch aufarbeiten und aus dem Wald bringen, da sich in schattigen Bereichen und an der Unterseite von Holzstämmen Bor-kenkäfer entwickeln können.

Laubholz zeigt erste an-zeichen von trockenschäden

Vor allem auf zur Trockenheit neigenden Standorten mit meist sandiger Bodenart zeigen ver-schiedene Baumarten, vor allem Laubholz, bereits erste Anzeichen von Trockenschäden. Blattverfär-bungen sind an vielen Orten sicht-bar und der Laubfall wird rasch be-ginnen. Wenn dies nicht jedes Jahr passiert, können dies Laubhölzer durchaus verkraften, wie sich dies auch bei Entlaubung durch blatt-fressende Insekten in den letzten Jahren gezeigt hat. Ein Problem,

Einige Wochen war in großen Teilen Niederösterreichs die Trockenheit ein leidiges Thema in der Landwirt-schaft. Wie wirkt sich nun die Trockenheit auf den Wald aus?

StarKe LauBVerfärBungen auf einem Standort mit hohem Sand-anteil in der Nähe von Melk durch die anhaltende Trockenheit. Foto: LK NÖ/Karl Schuster

aM 31. auguSt fotografiert Der Borkenkäfer ist voll aktiv. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

september 2015 forstwirtschaft

Die Landwirtschaft | 41 |

DI KaRl SchUSTER Ref. Waldbau und -bewirt-schaftung Tel. 05 0259 24101 [email protected]

QuaLitätSManageMent iso 9001:2015

Neue Norm ab Herbst 2015

In der neuen Fassung der ISO 9001 wird das Management von Risiken Bestandteil des Qualitätsmanage-ments (QM) – und umgekehrt. Damit werden auch traditionelle QM-Instrumente Teil des Risikoma-nagements und damit näher an die Geschäftsleitung herangeholt. Die Neufassung der Qualitätsmanage-mentnorm ISO 9001 wird stärker vom Risikomanagement geprägt als die aktuelle Version.

für QM-ziele chancen und risiken analysieren

Viele Unternehmen wenden be-stimmte Komponenten eines risi-koorientierten Ansatzes bereits an, allerdings ist dieser Ansatz bislang kein expliziter Bestandteil eines Qua-litätsmanagementsystems. Künftig soll es jedoch erforderlich sein, dass Unternehmen die Risiken und Chan-cen identifizieren und analysieren, um ihre QM-Ziele zu erreichen – in-klusive eines Nachweises. Jede im

Ab Herbst 2015 gibt es die neue Norm der ISO 9001. Für viele Betriebe, vor allem Neueinsteigern, bietet es nun die Gelegenheit, in die Welt der Prozessorientierung und damit verbundenen Verbesserung der Abläufe im Unternehmen einzuläuten.

Mit Beratung sicher zur Zertifizie-rung nach ISO 9001. lk-projekt steht mit Rat und Tat zur Seite und begleitet Betriebe beim Aufbau oder dem Um-stieg. Foto: lk-projekt

Qualitätsmanagement angezeigte Gefahr einer Abweichung von den definierten Qualitätsstandards ist als Risiko zu verstehen. Qualitätsrisi-ken können beispielsweise Schäden durch Haftpflichtfälle, Rückrufaktio-nen, Kundenverlust und Mehrkosten durch Nacharbeit zur Folge haben. Infolge dessen werden bekannte Instrumente des Qualitätsmanage-ments – wie die Fehlermöglichkeits-

und Einflussanalyse (FMEA) oder die Fehlerbaumanalyse (Fault Tree Analysis) – zu Instrumenten des Ri-sikomanagements, die produktnahe Risiken identifizieren und quantitativ bewerten können.

hilfe beim aufbau oder umstieg zur iSo 9001:2015

Wollen auch Sie als Unternehmen die Chance nutzen ein Qualitäts- bzw. Risikomanagement in Ihren Unternehmen einzuführen oder von der alten auf die neue Norm umstei-gen, dann sind sie bei der lk-projekt genau richtig. Wir beraten, unter-stützen und begleiten Sie in Richtung Zertifizierung nach ISO 9001. Nut-zen Sie die Chance und steigern Sie damit langfristig die Qualität Ihres Unternehmens.

InG. DanIEla MoRGEnBESSER

lk-projekt niederösterreich/wien

Tel. 05 0259 42302

[email protected]

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zu Bränden mit mehreren Dut-zend Hektar Wald. Die Waldbrand-datenbank der Universität für Bo-denkultur verzeichnet außerdem eine starke Zunahme von Einzel-bränden in Österreich seit den letz-ten 20 Jahren (siehe Grafik).Meist sind Kiefernbestände be-troffen. Auch hier könnte waldbau-lich durch eine zweite Schicht von Laubholz die Gefahr von hohen Bodentemperaturen ein wenig ge-mildert werden.

Waldbrandstatistik der BoKu seit 1993 Kurz gefasstDie Folgen von Trockenheit im Wald sind nicht immer sofort sichtbar und der Waldbesitzer muss nach Trockenjahren wie heuer sehr aufmerksam die Ver-änderungen in den nächsten Jah-ren beobachten. Auf Standorten, die zur Trockenheit neigen, sollte man langfristig auf Baumarten wechseln, die an diese Situationen besser angepasst sind. Die Zunah-me von extremen Sommern mit zahlreichen Hitzetagen über 30°C prognostizieren Klimaforscher für die nächsten Jahrzehnte.

Nach vier Jahren ist es heuer wieder soweit - von 6. bis 8. Oktober findet die Austrofoma am Hochficht im Mühlviertel statt. Die Austrofoma führt alle Forst-maschinen im praktischen Einsatz vor. Weltweit ist die Austrofoma die einzige Forstmaschinen- und Gerätevorführung, die sich mit dem Schwerpunkt der Seilrückung beschäftigt.Während der Veranstaltung sind im Austrofoma-Rundkurs alle Ma-schinen im Einsatz. Im Bioenergie-Dorf finden ebenfalls regelmäßig Maschinenvorführungen statt.

Erstmals in der Geschichte der Austrofoma hat der Fachaus-schuss für Forsttechnik im ÖFV eine Auszeichnung der innova-tivsten ausgestellten Produkte mit dem Austrofoma-Innova-tionspreis ausgelobt. Die Liste der als Neuheit angemeldeten Produkte ist beeindruckend. Die drei innovativsten Produkte werden am 7. Oktober im Rah-men einer feierlichen Präsenta-tion ausgezeichnet.

Mehr über die Austrofoma im Bauernjournal auf Seite XI und unter www.austrofoma.at

austrofoma 2015

| 42 | Die Landwirtschaft

Betriebswirtschaft september 2015

Aufgrund der trockenen Witterung ist die Ernte von Silomais in vielen Gebieten bereits voll im Gange. Viele Bestände eignen sich durch schwache Kolbenentwicklung nur zur Ernte als Silomais.

- 2 x 5,2 = 63,6 Euro je Tonne Silo-mais-Trockensubstanz

Erntete man Mais aufgrund der Trockenheit vorzeitig, so geht mit dem geringeren Kornertrag auch ein geringerer Energiegehalt ein-her. Dies wirkt sich wertmindernd aus und ist bei der Preisfindung zu berücksichtigen. Bei Bestän-den mit sehr schlecht ausgebil-deten Kolben ist zu berücksichti-gen, dass sich bei gut entwickel-ten Beständen zirka zwei Drittel der Energie im Maiskolben befin-den. Solche Bestände liegen bei der Ableitung vom Körnermais-preis am unteren Ende der darge-stellten Spanne und darunter.

für anstelle von Silomais einsetz-bare Futtermittel. In den letzten Jahren war die Vermarktung als Feuchtmais interessant. Der dar-gestellte Körnermaispreis von 180 Euro pro Tonne Trockenmais entspricht bei Berücksichtigung der Trocknungskosten einem Feuchtmaispreis von zirka 110 Euro inklusive Umsatzsteuer.

abrechnung von Silomais nach erntemenge

Beim Verkauf an Biogasanlagen ist die Abrechnung pro Gewichts-einheit Ganzpflanzen-Trocken-masse üblich. Die Tabelle zeigt den Preis pro Tonne Trocken-substanz bei 180 Euro Körner-maispreis brutto.

Beispiel: Körnermaispreis 160 Euro je Tonne brutto, 30 Prozent-Druschfeuchte erreichbar, acht Tonnen Körnermais trocken: 74

notwendiger Verkaufserlös

Um die entgehenden Einnahmen aus dem Körnermaisverkauf zu-züglich dem Düngernährstoff-wert des Maisstrohs abzüglich der ersparten Trocknungskos-ten sowie der ersparten Kosten für Ernte und Transport ausglei-chen zu können, ist bei einem er-warteten Ertrag von acht Tonnen trockenem Körnermais ein Ver-kaufserlös pro Hektar Silomais am Stamm von 1.133 Euro brutto notwendig. Die Tabelle zeigt den abgeleite-ten Silomaispreis unter verschie-denen Bedingungen. Grundla-ge sind immer die erreichbaren Körnermaiserträge. Werden in der Praxis höhere oder geringere Werte bezahlt, ergeben sich die-se aus der Marktsituation. Da-für maßgeblich sind das Verhält-nis von Angebot und Nachfrage nach Silomais und die Kosten

Käufer mit Eigenmechanisierung kaufen und verkaufen Silomais vielfach „am Stamm“. Aus Sicht des Verkäufers ist für die Berech-nung des notwendigen Silomais-erlöses von folgendem Kalkula-tionsschema auszugehen. Die Berechnungen sind inklusive Umsatzsteuer.

1. Entgang des zu erwartenden Verkaufserlöses für den Kör-nermais. Wäre, zum Beispiel ein Kornertrag mit 14 Prozent Korn-feuchte von acht Tonnen je Hektar und ein Körnermaispreis von 180 Euro je Tonne Trockenware erziel-bar, entgeht infolge Verkauf als Si-lomais ein Erlös von 1.440 Euro.

2. Einsparung der Kosten für Lohndrusch, zum Beispiel 130 Euro, und Transport zur Über-nahmestelle, zum Beispiel 24 Euro. Diese Kosten würden bei der Vermarktung als Körnermais anfallen.

3. Einsparung der Trocknungs-kosten durch den Verkauf als Si-lomais. Bei 30 Prozent Drusch-feuchte sind dies beispielsweise 346 Euro (8 t x 43,2 €). Der Ver-käufer muss abschätzen, welche Druschfeuchte beim Verkauf als Körnermais bei späterer Ernte er-reichbar wäre.

4. Entfall der Düngernährstoff-rücklieferung aus Maisstroh. Bei einem Kornertrag von acht Tonnen ist der längerfristige Han-delsdüngervergleichswert, der im Maisstroh enthaltenen Dünger-reinnährstoffe je Hektar, mit 225 Euro anzusetzen. Liefert man die Nährstoffe, zum Beispiel als Bio-gasgülle zurück, so ist dies zu be-rücksichtigen.

SiLoMaiSPreiS abgeLeitet Vom Preis für kÖrnermais

Preis für Silomais am Stamm

DI GERalD BIEDERMann Ref. Betriebswirtschaft Tel. 05 0259 25104 [email protected]

erreichbare Drusch-feuchte

Ertragslage (Körnermais trocken)

4 t 6 t 8 t 10 t

30% 517 829 1.133 1.424

25% 559 892 1.210 1.529

20% 595 945 1.288 1.618

+/- 10 €/t KM-Preis +/- 40 €/ha +/- 60 €/ha +/- 80 €/ha +/- 100 €/ha

Silomaisverkauf - bei 180 €/t Körnermaispreis abgeleiteter Preis

erreichbare Drusch-feuchte

Ertragslage (Körnermais trocken)

4 t 6 t 8 t 10 t

8,3 t TS 12,0 t TS 15,4 t TS 18,2 t TS

30% 62 69 74 78

25% 67 74 79 84

20% 71 78 84 89

+/- 10 €/t KM-Preis +/- 4,8 €/t TS +/- 5,0 €/t TS +/- 5,2 €/t TS +/- 5,5 €/t TS

Silomaisverkauf - bei 180 €/t Körnermaispreis abgeleiteter Preis je t TS

september 2015 Betriebswirtschaft

Die Landwirtschaft | 43 |

Qualitätsweizen ab 14 Prozent Eiweißgehalt 14,56 €/100 kg

Mahlroggen 11,20 €/100 kg

Zum vereinbarten Pachtzah-lungstermin für 2015 kann vor-erst nur der aufgrund der erho-benen Akonto-Preise errechnete Teil des Produktpreises bezahlt werden. Der aus einer eventuel-len Nachzahlung resultierende Produktpreisanteil kann erst bei Vorliegen des Ergebnisses der AMA-Erzeugerpreisauswertung, voraussichtlich ab Jahresmitte 2016, nachverrechnet werden.

Zusätzlich zu den Akonto-Pro-duktpreisen sind auch öffentli-che Gelder aus der ersten Säule zu berücksichtigen. Im Zuge der Berechnung wird der angestrebte Zielwert des neuen Flächenprä-mienmodells von zirka 285 Euro pro Hektar mit dem Referenzer-trag von 5.270 Kilogramm in Be-ziehung gesetzt. Umgerechnet er-gibt sich ein Preisanteil von 5,41 Euro je 100 Kilogramm Brotge-treide.Zur Ernte 2015 ergeben sich so-mit folgende vorläufige Preise für Pachtzinsberechnungen auf Ge-treidepreisbasis: Mahlweizen: 18,29 €/100 kgQualitätsweizen: 19,97 €/100 kgMahlroggen: 16,61 €/100 kg

Für die Erstabrechnung des Pachtzinses zur Ernte 2015 ist die festgelegte Getreidemenge mit dem Akonto-Preis von 18,29 Euro je 100 Kilogramm Mahlweizen oder 19,97 Euro je 100 Kilogramm Qualitätsweizen oder 16,61 Euro je 100 Kilogramm Mahlroggen zu multiplizieren.

endabrechnung 2014 endgültige getreidepreise

Bei Nachverrechnung der Preis-differenz zwischen akontierten und endgültigen Getreidepreisen sind die von der AMA bekannt gegebenen endgültigen Erzeu-gerproduktpreise zu berücksich-tigen. Zuzüglich des Preisanteils aus der Einheitlichen Betriebs-prämie ergeben sich die in der Tabelle ersichtlichen endgültigen Getreidepreise für die Pachtzins-Endabrechnung 2014. Wurde im Herbst 2014 ein vorläufiger Mahl-weizenpreis einschließlich dem Preisanteil aus der Einheitlichen Betriebsprämie von 18,55 Euro je 100 Kilogramm Mahlweizen berücksichtigt, ist nun die Dif-ferenz von 2,26 Euro je 100 Kilo-gramm zum Verrechnungstermin September, 2,16 Euro je 100 Kilo-gramm zum Verrechnungstermin Oktober und 2,73 Euro je 100 Ki-logramm zum Verrechnungster-min November nach verrechen-bar.

gültigen Jahreswerte betragen für 2011 106,1, für 2012 110,4 und für 2013 110,3. Der Agrarpreisindex 2010 = 100 für das Jahr 2014 be-trägt 105,5.

Pachtzinsberechnung mit getreidepreis

Berechnung zur Ernte 2015Der Pachtzins auf Getreidepreis-basis errechnet sich aus der ver-einbarten Getreidemenge in Ki-logramm pro Hektar mal Kilo-preis. Der entsprechende Getrei-depreis ist aus dem Produktpreis und dem Preisanteil der Einheit-lichen Betriebsprämie zu ermit-teln, egal ob Mahlweizen, Quali-tätsweizen oder Mahlroggen.

Der Produktpreis setzt sich aus dem Akonto-Anteil und einer Nachzahlung zusammen. Nur verhältnismäßig selten wird zur Ernte fix abgerechnet. Es be-stehen regionale Preisunter-schiede. Gemäß einer aktuellen Erhebung im niederösterreichi-schen Getreidebaugebiet lie-gen die Akonto-Preise auf dem Niveau des Vorjahres. Es ermittelt sich daher für das Jahr 2015 ein durchschnittlicher Akonto-Pro-duktpreis inklusive Umsatzsteuer für:Mahlweizen ab 12,5 Prozent

Eiweißgehalt 12,88 €/100 kg

Wertanpassung mit agrarpreisindex

Der Index für 2015 ist erst im Au-gust 2016 als endgültiger Wert für die Berechnung verfügbar. Daher wird für die Pachtzins-Anpassung zur Ernte 2015 der Jahresindex land- und forstwirtschaftlicher Erzeugnisse und öffentlicher Gel-der (Agrarpreisindex) des Jahres 2014 herangezogen. Für die Wertanpassung des Pachtzinses sind daher die In-dexwerte aus 2013 und 2014 an-zuwenden:Agrarindex inklusive öffentliche Gelder 1995 = 100 für 2013: 118,3 Agrarindex inklusive öffentliche Gelder 1995 = 100 für 2014: 113,1

neuberechnung des Pacht-zinses für 2015

Der 2014 bezahlte Pachtzins wird durch den Agrarindex 2013 (118,3) dividiert und mit dem Agrarindex 2014 (113,1) multi-pliziert. Es ergibt sich der neue Pachtzins zur Ernte 2015.

Beispiel:Pachtzins 2013, zum Beispiel 273 Euro : 118,3 x 113,1 = 261 EuroBei neuen Pachtverträgen ist es sinnvoll, den Agrarpreisindex mit der Basis 2010 = 100 als Mit-tel zur Wertsicherung des Pacht-zinses heranzuziehen. Die end-

Viele Pachtverträge werden über den Agrarpreisindex an die Ertragssituation in der Landwirtschaft angepasst. Bei älteren Pachtverträgen wird die Wertanpas-sung häufig mithilfe des Getreidepreises durchgeführt.

neuBerechnung 2015 UnD enDabrechnUng 2014

Pachtabrechnung

DI GERalD BIEDERMann Ref. Betriebswirtschaft Tel. 05 0259 25104 [email protected]

Foto: LK NÖ/Archiv

akontopreis zur Pachtberechnung 2015 und Endabrechnung 2014

akonto-Preis zur Pacht-berechnung 2014

Endpreis zur Pachtberechnung in € / 100 Kilogramm

Endabrechung 2014 Preisdiffe-renz zur nachverrechnung

Sept. 14 Okt. 14 Nov. 14 Sept. Okt. Nov.

Mahlweizen 18,55 20,81 20,71 21,28 2,26 2,16 2,73

Qualitätsweizen 20,23 24,79 23,62 25,28 4,56 3,39 5,05

Mahlroggen 16,87 19,28 19,19 18,58 2,41 2,32 1,71

| 44 | Die Landwirtschaft

technik september 2015

SchLecht aBLeSBare anzei-ge durch einen trüben Füllstands-schlauch.

Der zeitLiche aBStanD zwischen den Überprüfungen darf bis Ende 2019 fünf Jahre und ab 2020 drei Jahre nicht überschreiten. Fotos: BW Mold/Roman Hauer

Wie die neue, gesetzlich verankerte Kontrolle von Pflanzenschutzgeräten abläuft, erklärt Fachmann Roman Hauer von der Bildungswerkstatt Mold. Dabei beantwortet er auch gleich die wichtigsten Fragen, die an die LK NÖ gestellt wurden.

Welche geräte? Wann?

In Gebrauch befindliche Pflan-zenschutzgeräte müssen bis 26.11.2016 zumindest einmal überprüft worden sein. Alle in Gebrauch befindlichen und be-ruflich, auch außerhalb der Landwirtschaft, eingesetzten Pflanzenschutzgeräte sind zu überprüfen. Das heißt, dass man ab 27.11.2016 nur noch Pflan-zenschutzgeräte verwenden darf, die über eine gültige Prüfplaket-te verfügen. Ausgenommen von dieser gesetzlichen Vorgabe sind handgehaltene sowie schul-

ter- und rückentragbare Pflan-zenschutzgeräte, wie Sprüh-flaschen, Druckspeichersprit-zen, Streichgeräte, Spritzge-räte mit Rotationszerstäuber, handbetätigte Rückenspritz-geräte und motorbetriebene Rückenspritz- oder -sprühge-räte und

Geräte und Vorrichtungen zur ausschließlichen Ausbringung von Nützlingen.

Wie oft?

Der zeitliche Abstand zwischen den Überprüfungen darf bis Ende des Jahres 2019 fünf Jahre und ab

2020 drei Jahre nicht überschrei-ten!Die Überprüfungen können aus-schließlich Werkstätten und Prüforgane (OÖ) durchführen, die gemäß der Pflanzenschutz-geräteüberprüfungsverordnung autorisiert sind. In NÖ und der Steiermark ist dafür die jeweilige Landesregierung und in OÖ die entsprechenden Bezirksverwal-tungsbehörden zuständig.Im Zuge jeder Überprüfung eines

Pflanzenschutzgerätes wird ein Prüfbericht in zweifacher Ausfer-tigung ausgestellt und bei posi-tivem Ergebnis eine Prüfplaket-te vergeben. Die Prüfplakette ist fünf Jahre, ab 2020 drei Jahre gül-tig.Es wird das Monat und das Jahr der nächsten fälligen Überprü-fung gestanzt, wobei eine Tole-ranzfrist bis zum Ablauf des über-nächsten Monats gewährt wird. Die Bescheinigungen anderer

PfLanzenSchutzgeräteKontroLLe neu

Was, wann und wie oft?

Landwirte, die im ÖPUL 2007 bei gewissen Maßnahmen teil-genommen und ihr Pflanzen-schutzgerät bei den von der Maßnahme betroffenen Kultu-ren eingesetzt haben, mussten das Spritzgerät alle drei Jahre bei einer autorisierten Werk-stätte überprüfen lassen.Die Kontrolle umfasste die Funktion der Kernbauteile, wie Pumpenleistung, Manometerge-nauigkeit, Horizontalverteilung bei Feldspritzgeräten, Einzeldü-senausstoß und Vertikalvertei-lung bei Gebläsesprühgeräten und Düsentropfstoppkontrolle. Auch die Schutzeinrichtungen, wie Gelenkwelle und Gebläse mussten überprüft werden.

alter Prüfmodus öPUl 07

Die fiLter auSStattung iSt zu KontroLLieren Einfüllsieb, Saug- und Druckfilter müssen vorhanden sein. Die Filtereinsätze müssen bei gefülltem Behälter ausgebaut werden können und in Ordnung sein. Defekte Einsätze sind zu tauschen.

checKLiSte auf hoMePageEine Checkliste zeigt am Beispiel von Feldspritzgeräten unter www.lk-noe.at in Kurzform, wel-che Kriterien bei der gesetzlichen Kontrolle von Pflanzenschutzgerä-ten in NÖ überprüft werden.

september 2015 technik

Die Landwirtschaft | 45 |

Die SKaLa der analogen Druckanzei-ge ist zu kontrollieren. Dieses Mano-meter ist für den Einsatz von langen und kurzen Injektordüsen geeignet.

neBen Dichtheit unD öLStanD Der PuMPe ist auch der Luftdruck im Druckausgleichsbehälter zu überprüfen.

2019 – April plus zwei Monate Toleranzfrist – sein Pflanzen-schutzgerät erneut prüfen las-sen und dies nach den neuen Kriterien. Die nächstfolgende Überprüfung des Gerätes ist 2024 erforderlich.

Landwirt 2 hat sein Pflanzen-schutzgerät, Baujahr 2010, bis jetzt noch keiner Überprü-fung unterzogen, da er keine entsprechenden Kulturen im ÖPUL angebaut hatte. Er lässt seine Spritze erstmalig im Mai 2015 nach gesetzlichen Kri-terien prüfen und erhält für sein Gerät eine Plakette mit Lochung Mai 2020. Der Land-wirt muss somit bis spätestens Ende Juli 2020 seine Spritze erneut prüfen lassen. Macht er dies im Jahr 2020, dann ist die nächstfolgende Überprüfung des Gerätes 2023 fällig.

Was wird geprüft?

Die gesetzlich geforderten Prüf-kriterien kann man als Prüfanlei-tung in den jeweiligen Anlagen

stätte und jedem Prüforgan (OÖ) beantragen. Die Entscheidung, wie ÖPUL-Geräte schlussendlich gehandhabt werden, obliegt der jeweiligen Werkstätte.Neugeräte müssen innerhalb von fünf Jahren nach dem Kauf (Datum am Kaufvertrag) erstma-lig einer Überprüfung unterzogen werden.

Zwei BeispieleLandwirt 1 beantragt bei einer

autorisierten Werkstätte eine Zusatzbestätigung für sein PS-Gerät, das im April 2014 nach ÖPUL-Kriterien positiv über-prüft wurde. Mit der Zusatz-bestätigung nach einer Sicht- und Funktionskontrolle er-hält das Pflanzenschutzgerät eine Prüfplakette, die mit April 2019 gelocht ist. Der Landwirt muss bis spätestens Ende Juni

Bundesländer und EU-Mitglied-staaten werden anerkannt.Für Geräte, die von 2012 (Steier-mark 2013) bis 2014 gemäß den ÖPUL-Kriterien überprüft wur-den, kann man eine Übergangs-regelung in Anspruch nehmen. Die „große“ Überprüfung nach den Kriterien der neuen Lan-desverordnung kann entweder durch eine Zusatzbestätigung (NÖ, OÖ) oder durch eine er-gänzende Überprüfung (Stmk) ersetzt werden. In beiden Fällen wird das Gerät mit einer Prüf-plakette versehen, die fünf Jah-re ab dem Datum der ursprüng-lichen ÖPUL-Kontrolle gültig ist. Die Zusatzbestätigung, dass das ÖPUL-geprüfte Pflanzenschutz-gerät auch den Anforderun-gen des Anhang 2 der Richtlinie 2009/128/EG entspricht, kann man bei jeder autorisierten Werk-

Die neuen gesetzlichen Bestimmungen zur Prüfung der PflanzenschutzgeräteDas neue ÖPUL 2015 sieht keine spezielle Überprüfung von Pflanzen-schutzgeräten mehr vor. Unter den Mindestanforderungen bei der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln ist eine wiederkehrende Über-prüfung von in Gebrauch befindlichen Geräten gemäß EU-Richtlinie aufgelistet. Zur Umsetzung der Richtlinie über einen Aktionsrahmen der Gemeinschaft für die nachhaltige Verwendung von Pestiziden, ist auf Basis von Landesgesetzen und -verordnungen eine umfassende pe-riodische Kontrolle von Pflanzenschutzgeräten durchzuführen.In NÖ wurde dazu ausgehend vom NÖ Pflanzenschutzmittelgesetz die NÖ Pflanzenschutzgeräteüberprüfungsverordnung veröffentlicht und im März 2015 bereits einmal novelliert.Die entsprechenden Verordnungen der Steiermark und Oberösterreich wurden ebenfalls schon kundgemacht. In den übrigen Bundesländern sind diese noch nicht veröffentlicht worden. Zwischen den VO der Bun-desländer gibt es Unterschiede in einigen Teilbereichen.

und Anhängen der Überprüfungs-verordnungen der einzelnen Bun-desländer nachlesen. Eine Check-liste, abrufbar auf der Homepage der LK unter www.lk-noe.at/Tech-nik zeigt am Beispiel von Feld-spritzgeräten in Kurzform, welche Kriterien nach der Prüfanleitung für Pflanzenschutzgeräte bei der gesetzlichen Kontrolle der Geräte in NÖ überprüft werden.

tipps für die Vorbereitung des gerätes auf die Kontrolle

Die Spritze muss man vor der Überprüfung unbedingt reini-gen. Nicht gereinigte Geräte wer-den zur Kontrolle nicht zugelas-sen. Eine gründliche Reinigung

aLLe Schalteinrichtungen und Druck-regler müssen einwandfrei funktionie-ren und vom Fahrerplatz aus betätigt werden können.

aB zehn Metern Gestängebreite müssen die Düsen vor Bodenkontakt geschützt sein.

PumpenleistungDer Volumenstrom der Pumpe muss auf den Bedarf des Gerätes abgestimmt und so bemessen sein, dass während des Spritzens, mit den größten am Gestänge montierten Düsen, gleichzeitig eine sichtbare Flüssigkeitsbewe-gung im Behälter gegeben ist. Der Mindestvolumenstrom bei Pumpennenndrehzahl und einem Druck von sechs bar wird wie folgt bestimmt: 5 l/min je Meter Arbeitsbreite plus5 % des Behältervolumens/

min bis 1.000 l Behälternen-ninhalt

60 l/min zwischen 1.000 l und 2.000 l Behälternenninhalt

3 % des Behältervolumens/min über 2.000 l Behälternen-ninhalt

| 46 | Die Landwirtschaft

technik september 2015

tungen, wie zum Beispiel Hand-waschbehälter, Reinwassertank, Tankreinigungsdüsen, Füll-schleuse oder eine Rührwerks-abschaltung nicht zwingend er-forderlich sind, sollte man beim Kauf von Neu- und Gebrauchtge-räten auf entsprechende Ausstat-tung achten, vor allem was die Reinigungstechnik betrifft.Eine gute Orientierungshilfe bie-tet das Gütezeichen der ÖAIP. Pflanzenschutzgeräte mit Güte-zeichen sind seit dem Baujahr 1995/96 mit Handwaschbehälter, Reinwassertank zur Systemspü-lung und abschaltbarem Rühr-werk ausgestattet und entspre-chen auch in den übrigen Funk-tions- und Ausstattungskriterien dem momentanen Stand der Technik und somit den Anforde-rungen für die gesetzliche Über-prüfung von in Gebrauch befind-lichen Geräten.

des Gerätes umfasst die Außen-flächen, das Gestänge und das Innenleben. Am besten reinigt man innen mit handelsüblichen Spritzenreinigern im Anschluss an eine „Feldspülung“. Dazu baut man auch die Filtereinsätze und Düsen aus und reinigt sie gründ-lich. Eine einmalige Spülung des Gerätes mit Wasser reicht nicht aus.Offensichtliche Mängel und Schäden an der Spritze sollte man bereits vor der Kontrolle be-heben. Die Behälterfüllstands-anzeige muss vom Fahrerplatz und/oder Befüllplatz aus gut ab-lesbar sein.Die Filterausstattung ist zu kon-trollieren. Einfüllsieb, Saug- und Druckfilter müssen vorhanden sein. Die Filtereinsätze müssen bei gefülltem Behälter ausgebaut werden können und in Ordnung sein. Defekte Einsätze sind zu tauschen.Neben Dichtheit und Ölstand der Pumpe ist auch der Luftdruck im Druckausgleichsbehälter zu überprüfen. Die Pulsationen im Förderstrom dürfen maximal zehn Prozent des Arbeitsdruckes betragen.Die Skala der analogen Druck-anzeige ist zu kontrollieren. Für Feldspritzgeräte muss sie min-destens eine Unterteilung von 0,2 bar für die Nennarbeitsdrücke der am Gerät montierten Düsen aufweisen, darüber 1,0 bar bis zum maximalen Systemdruck. Checken Sie die Amatur. Alle Schalteinrichtungen, wie Haupt-ventil und Teilbreiten sowie Druckregler müssen einwandfrei funktionieren und vom Fahrer-platz aus betätigt werden können.

Das Gestänge ist zu überprüfen. Es darf nicht defekt und ausge-schlagen und sowohl in horizon-taler als auch vertikaler Richtung nicht übermäßig verformt sein. Ab zehn Metern Gestängebrei-te müssen die Düsen vor Boden-kontakt geschützt sein.Das Leitungssystem ist zu über-prüfen. Leitungen dürfen nicht beschädigt sein, müssen beim maximal erreichbaren System-druck dicht sein und dürfen sich nicht im Sprühbereich der Düsen befinden.Düsen auf Dichtheit, gleichmä-ßige Ausbildung der Spritzfä-cher, Beschädigungen und Ver-schleiß überprüfen. Der Düsen-verschleiß lässt sich durch Aus-litern von zwei Düsen pro Teil-breite feststellen. Zum Vergleich baut man eine neue Düse ein und misst bei gleicher Einstel-lung ebenfalls den Ausstoß.

Was ist beim Kauf von PS-geräte zu beachten?

Obwohl für den positiven Ab-schluss der Gebrauchtgeräte-kontrolle einige Zusatzausstat-

DaS LeitungSSySteM ist zu über-prüfen.

Die DüSen sind auf Dichtheit, gleichmäßige Ausbildung der Spritzfächer, Beschädigungen und Verschleiß zu überprüfen.Fotos: BW Mold/Roman Hauer

Kurz gefasstKünftig müssen alle in Ge-brauch befindlichen Pflanzen-schutzgeräte, abgesehen von wenigen Ausnahmen, zur Kon-trolle. Die gesetzliche Überprü-fung von Pflanzenschutzgeräten ist im Vergleich zur ÖPUL-Kon-trolle etwas umfangreicher ge-worden, was im Wesentlichen ein Mehr an Sicht- und Funk-tionsprüfungen bedeutet.

Mit den mobilen Prüfständen der Bildungswerkstatt Mold werden bereits seit Mitte April heurigen Jahres Geräteüber-prüfungen nach gesetzlichen Bestimmungen in NÖ durchge-führt. Erste Erfahrungen zeigen, dass bei gut vorbereiteten und regelmäßig gewarteten Pflan-zenschutzgeräten der zeitliche Mehraufwand bei der Kontrolle überschaubar ist. Sie dauert zirka 15 Minuten länger im Ver-gleich zu ÖPUL-Kontrolle.

Auch ältere Geräte erfüllen zum Großteil die Anforderungen der Geräteüberprüfung, teils sind dafür finanziell vertret-bare Nachrüstungen, wie zum Beispiel Druckfilter und Ab-sperrmöglichkeit zur Saugfilter-reinigung, erforderlich. Nicht gewartete und unzureichend vorbereitete Geräte erhöhen den zeitlichen und somit auch finanziellen Mehraufwand bei der Gerätekontrolle und gleich-zeitig auch die Gefahr, dass die Prüfung ohne positives Ergebnis und ohne Vergabe eine Prüfpla-kette endet.

http://www.bildungswerkstatt-mold.at/de/landtechnik/s.html

NÖ Pflanzenschutzgeräteüberprüfungsverordnung:http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrNO&Gesetzes-nummer=20001077OÖ Pflanzenschutzgeräteüberprüfungsverordnung:http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrOO&Gesetzes-nummer=20000820Stmk Pflanzenschutzgeräte-Überprüfungsverordnung:http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=LrStmk&Geset-zesnummer=20001232

Infos zur Pflanzenschutzgerätekontrolle im Internet

InG. RoMan haUER Bildungswerkstatt Mold Tel. 05 0259 29505 [email protected]

schäftigte das Ehepaar. „Wir sind Schulen abgefahren, haben Post-karten gestaltet und diese an Direk-toren verschickt“, erzählt die Fami-lie und ist froh darüber, soviel Zeit in ihr Marketing gesteckt zu haben. Nun wollen im September gleich vier Klassen gleichzeitig kommen. Eine Terminkollision, mit der die Haslauers wohl nie gerechnet hät-ten. Bei all der Nachfrage behalten sie aber ihre Zielgruppe ständig im Auge. „Unser Programm ist auf 2. und 3. Volksschulklassen ausge-legt“, erklärt das Paar und hat bei der Zusammenstellung ihres Pro-gramms auch Lehrpläne herange-zogen. Doch besonders einen Rat können sie ihren Kollegen mit auf den Weg geben: „Wir haben beide den Zertifikatslehrgang gemacht. Damit können wir zwei Klassen pro Tag nehmen, was die Abrech-nung erleichtert.“

EVa PoSch

KinDgerecht Mit dem Basteln einer eigenen Kuhpizza zeigt die Familie Haslauer, was Kühe gerne fressen.

dern enorm groß ist. „Du bist für die Kinder als Bauer, das totale Vor-bild“, so Haslauer. Diese Euphorie war aber nicht von Anfang an spür-bar klärt der dreifache Familienva-ter auf. Denn als er und seine Frau vor einem Jahr mit Schule am Bau-ernhof begonnen haben, waren für die beiden viele Fragezeichen mit dabei. Vor allem die Frage, ob es Nachfrage für ihr Angebot gibt, be-

Kaum hat das Schuljahr begonnen, befinden sich die Landwirte Pet-ra und Karl Haslauer auch schon wieder mitten in der Hochsaison. Grund dafür ist allerdings nicht die Erntearbeit. Vielmehr hat das Ehepaar aus der Gemeinde Berg-land im Bezirk Melk ein Ausflugs-ziel für Schulklassen ins Leben ge-rufen, welches es in sich hat. Denn sie bewirtschaften nicht nur einen Milchkuhbetrieb mit 50 Kühen samt Ackerflächen, Wiesen und Wald, sondern sind auch Schule am Bauernhof-Anbieter. Mit ihrem eigens auf Volksschulkinder zuge-schnittenen Programm „Die Klee-Kuh-Milch-Butterbrot-Geschich-te“, sorgen sie dafür, dass Landwirt-schaft tatsächlich erlebbar wird. „Mich hat einmal ein Kind umarmt und mir gedankt, dass die Klasse kommen durfte“, erinnert sich Karl Haslauer und weiß aus eigener Er-fahrung, dass das Interesse an der Landwirtschaft vor allem bei Kin-

Zeitreserven schaffen, Zielgruppen definieren, Programm entwickeln und Umsetzen: Familie Haslauer zieht nach einem Jahr als Schule am Bauernhof-Betrieb Bilanz.

SchuLe aM Bauernhof

Landwirt als Superheld

zertifiKatSLehrgang Bringt hiLfeSteLLungen Das Konzept ihres Schule am Bauernhof-Betriebes haben Karl und Petra Haslauer im Zuge des Zertifikatslehrganges erarbeitet. Dabei wurde auch die Zielgruppe festgelegt, das Programm „Die Klee-Kuh-Milch-Butterbrot-Geschichte“ ins Leben gerufen und ein entsprechendes Drehbuch erarbeitet. Fotos: LK NÖ/Eva Posch

september 2015 Schule am Bauernhof

Die Landwirtschaft | 47 |

förDerVorauSSetzungen Ausbildung im Ausmaß von 80

UE (Zertifikatslehrgang) schriftliches Drehbuch für

jedes Programm Jährliche Weiterbildung von

mindestens 8 UE Betriebsbesichtigung durch LK NÖ Überprüfung der Höfe auf

Kindersicherheit durch die Sozialversicherungsanstalt der Bauern

Evaluierung halbtägige Veranstaltungen

mit mindestens 3 UE, das heißt 2,5 Stunden maximal drei Führung pro

Semester/Schulklasse gefördert werden Führungen

von Kindern und Jugend-lichen bis zum Abschluss der Schulausbildung, jedoch bis maximal 20 Jahre, sowie Pädagogen und angehende Pädagogen ohne Altersgrenze, und Kindern und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf (sonderpädagogische Zentren)

Mindestgruppengröße von zehn Personen

Veranstaltungen, die im Rahmen des Schulunterrichtes bzw. der Betreuung im Kinder-garten stattfinden

finanzierung Der hofBeSuche gefördertes

Honorar in Höhe von 128 Euro je Gruppe

sonstige Leistun-gen (zB Material-kosten, Jause ) müssen durch Teilnehmerbeiträge der Schüler-Innen abgedeckt werden

In NÖ werden die pädagogi-schen Angebote der Land-wirtschaft unter der Dach-marke „Erlebnis Bauernhof“ gemeinsam beworben.Nähere Infos unter www.schuleambauernhof.at www.erlebnisbauernhof-noe.at.

Schule am Bauernhof

Genuss vermischt werden und somit einen besonders fruchti-gen Geschmack garantiert. Der Rohstoff Milch bietet so vie-le Möglichkeiten der Verede-lung, um vielen Ansprüchen gerecht zu werden. Direktver-markter haben die einzigartige Chance, nicht nur ihr kreatives Potential zu nutzen, sondern im persönlichen Kundengespräch auch die Bedürfnisse und Ideen ihrer Kunden zu erfahren. Des-halb ist gutes Zuhören bei Kun-dengesprächen besonders dann erfolgreich, wenn die Anregun-gen und Ideen bei nächster Ge-legenheit auch umgesetzt wer-den.

cisco Josephinum in Weinzierl teil. Das Lebensmitteltechnolo-gische Zentrum hat 33 innova-tive Schulmilchprodukte vorbe-reitet, welche von den Teilneh-mern verkostet und diskutiert wurden. Von Milch über Scho-komilch, Fruchtmilch, Joghurt bis hin zu Drink-Joghurts, Pud-dings, Drink-Puddings, Top-fen- und Joghurtdesserts und Molkeprodukte reichte die Pro-duktpalette. Besonders laktose-freie Produkte waren ein The-ma. Die Herstellung von lakto-sefreien Produkten ist auch in der Direktvermarktung möglich und spricht eine immer größer werdende Zielgruppe an. Wei-ters wurde ein neu entwickel-ter Milchshake präsentiert, der es durch seine Verpackung er-möglicht, dass Frischmilch und Fruchtmark erst direkt vor dem

Kundenservice, Produktions-prozess, Marketing und Verpa-ckung denkbar. Um einen er-folgreichen Absatz auf Dauer zu gewährleisten, muss das gesam-te Angebot auf die Zielgruppe – Kinder, Erwerbstätige, Senioren usw. – abgestimmt sein. Neben der gleichbleibend hohen Qua-lität, der Regionalität und dem hervorragenden Geschmack ist das Erscheinungsbild entschei-dend.

Schulmilch-innovations-Workshop bringt Vorsprung

Die Schulmilchbauern Öster-reichs sind bestens vorbereitet auf das beginnende Schuljahr 2015/16. Denn viele nutzten das Angebot der Niederösterreichi-schen Landwirtschaftskammer und nahmen am Schulmilch-Innovations-Workshop im Fran-

Bei eineM WorKShoP im Wieselburger Francisco Josephinum drehte sich alles um Innovation und Weiterentwicklung. Fotos: LK NÖ/Körbler

WeiterBiLDung ein Muss für den Betriebserfolg.

VerKoStungen bringen Weitblick für eigene Kreationen.

Innovation erfordert Erfindergeist, Neugierde, Engagement und Weiterbildung. All dies wird bei den heimi-schen Milchproduzenten groß geschrieben. Der Erfolg gibt ihnen recht und nicht umsonst zählen sie zu den Besten Europas. Besonders der Erfahrungsaustausch mit Kollegen spielt dabei eine wichtige Rolle.

MiLchVerarBeitung entWickLUngsgeist gefragt

Innovative Direktvermarkter geben den Ton an

| 48 | Die Landwirtschaft

Direktvermarktung september 2015

Es sind die vielen Besonder-heiten des weißen Goldes, die es erlauben, ständig neue, in-novative Kreationen und Köst-lichkeiten aus der Milch herzu-stellen. Innovationen entstehen manchmal durch Zufall, doch oft steht starker Entwicklungs-geist und Probierfreudigkeit da-hinter. Hierfür sind Direktver-markter ein gutes Beispiel. Sie versuchen ständig, am Ball der Zeit zu bleiben und gleichzeitig Traditionen und Moderne unter einen Hut zu bringen. Der Be-griff Innovation bezieht sich im-mer auf vollkommen neue Ent-wicklungen und deren Umset-zung. Innovationen im Direkt-vermarktungsbereich finden nicht nur auf der Produktebe-ne statt. Neben neuen Zutaten und Produktvariationen, sind Neuerungen in den Bereichen

DI RoMana BERGER Ref. Milchwirtschaft Tel. 05 0259 23303 [email protected]

Officia poreium quiatus aut fuga. Nimagnam volupta-tem sum. Seite xx

Lebensweise und schädenAppetit auf Mais und mehr

seite 54

MassnahMen zur befaLLs-MinderungFruchtfolge steht an erster Stelle

seite 55

einbLick

Lage bei Nach-barn im Osten seite 50

bLick nach Übersee

Bekämpfungin den USA seite 51

Maiswurzelbohrer ist im anmarsch

österreichs. Vermehrungsflächen sind von der gesetzlichen Frucht-folgeregelung ausgenommen, da-her gibt es hier auch noch teilwei-se Dauermaisflächen. In diesen

den. Daher haben die Landwir-te, außer durch Fruchtfolge, den Schädling kaum bekämpft. Eine Ausnahme sind die Vermeh-rungsflächen im Osten Nieder-

Seit dem Erstauftreten 2002 in den Bezirken Bruck/Leitha und Gänserndorf, hat sich der Maiswurzelbohrer jedes Jahr weiter nach Westen ausgebreitet und seit 2008 fängt man in ganz Niederösterreich Käfer. Einen Überblick über die aktuelle Situation, die weitere Ausbreitung und die Bekämpfung gibt LK-Experte Franz Schuster.

Die Population der Käfer wächst jährlich sehr stark an. Aufgrund der Biologie des Schädlings ist für die Zunahme der Käferzahlen in einem Gebiet entscheidend, auf wie vielen Flächen Mais auf Mais angebaut wird und wie hoch der Maisanteil in der Region ist.

im westbahngebiet steigen die fangzahlen am stärksten

In Niederösterreich steigen da-her die Fangzahlen im West-bahngebiet am stärksten an. Vor allem im Bezirk St. Pölten wur-den bereits 2014 Käferzahlen er-reicht, welche erste Schäden im Jahr 2015, laut den Erfahrungen in der Steiermark, befürchten lie-ßen. Allerdings waren zu Redak-tionsschluss noch keine Schäden sichtbar.Überhaupt gab es bisher in NÖ kaum wirtschaftliche Schä-

erste wirtschaftLiche schäden sind nur eine Frage der Zeit – JetZt handeln

Die Situation in Niederösterreich

Gebieten erfolgt neben der Lar-venbekämpfung teilweise auch eine Insektizidspritzung gegen die Käfer im Juli und August.Eine solche Spritzung ist nur

der westLiche MaiswurzeLbohrer ist schon in ganz Niederösterreich zu finden. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

reportage

So reagieren steirische Bauern seite 52

| 50 | die landwirtschaft

Maiswurzelbohrer september 2015

mit Stelzentraktoren möglich. Um eine gute Wirkung zu er-zielen, ist es zudem auch nö-tig, in einem Gebiet möglichst alle Maisflächen in kurzer Zeit zu behandeln. In den sonsti-gen Gebieten erfolgte auf Flä-chen, wo Mais auf Mais ange-baut wurde, bisher nur in Aus-nahmefällen eine Bekämpfung der Larven.

ausblick

Vor allem in den maisintensiven Gebieten wird der Maiswurzel-bohrer in den nächsten Jahren Populationsstärken erreichen, bei denen wirtschaftliche Schä-den nicht mehr auszuschließen sind.Daher muss man versuchen, mit dem Einhalten einer Fruchtfol-ge einen weiteren Anstieg der Käferzahlen zu verhindern. Kei-ne andere Bekämpfung der Lar-ven oder Käfer erreicht auch nur annähernd einen vergleichba-ren Wirkungsgrad.

Ist dies aus betrieblichen Grün-den in einem maisintensi-ven Gebiet nicht möglich, ist eine Bekämpfung aus fachli-cher Sicht absolut empfehlens-wert. Sofern eine chemische Be-kämpfung erforderlich ist, muss diese mit größter Sorgfalt erfol-gen, damit es zu keiner Beein-trächtigung der Umwelt kom-men kann.Ziel muss es sein, mit Fruchtfol-ge, oder wo dies nicht möglich ist, durch Bekämpfung der Lar-ven, auch weiterhin ohne Sprit-zung gegen die Käfer durchzu-kommen. Denn diese ist tech-nisch sehr aufwendig und teuer. Zudem ist sie im sehr hügeligen Gelände nicht möglich.

Ing. FrAnz SchuSter ref. Pflanzenschutz tel. 05 0259 22605 [email protected]

Die Lage bei den Nachbarn im OstenDie Nützlichkeit einer Fruchtfol-ge gegen den Westlichen Mais-wurzelbohrer haben Ackerbau-betriebe bei unseren östlichen Nachbarn in der Slowakei und Ungarn erkannt. Dort gibt es seit Mitte der neunziger Jahre enor-me Probleme mit dem Maiswur-zelbohrer. In Slowenien gab es ebenfalls mehrere „Hot Spots“. Doch sind Fruchtfolgen schon relativ früh verordnet worden. Tschechien hat zur Zeit nur we-nig gefährdete Anbaugebiete. Leidvolle Erfahrungen in der Slowakei waren eine nützliche Lehre.Wohl hatte man in Ungarn und zum Teil auch in der Slowakei eine Vielfalt giftiger und weniger

giftiger Bekämpfungsmethoden getestet und entwickelt. Die Aus-wahl an zugelassenen Insektizi-den war immer schon deutlich größer als in Österreich und das ist auch heute noch so. Vor allem nach dem Bann der ne-onicotinoiden Mais-Beizen ha-ben unsere Nachbarn den wohl potentesten bodeninsektiziden Wirkstoff Tefluthrin (Force 1,5 G) mit allen Vorteilen aber auch al-len Nebenwirkungen nach Arti-kel 53 Notfallszulassung erlaubt (Landwirtschaftsministerium Ungarn).Auch die Verfügbarkeit von Mit-teln zur Blattbehandlung mit dem Stelzentraktor ist bedeu-tend vielfältiger als in Öster-

reich. Die meist überbetrieb-liche maschinelle Ausstattung dafür war gut aufgestellt, wie zum Beispiel in den gefährdeten Gebieten der Südslowakei und auch Südungarns.Luftapplikationen sind zwar auch in Ungarn prinzipiell ver-boten, es gibt aber auf Antrag Einzelgenehmigungen. Fakt ist aber, dass hier Fruchtfolgege-bote gegriffen haben, weshalb die Diskussionen rund um den Maiswurzelbohrer ziemlich ab-geebbt sind. Die enden wollende Leidensbereitschaft hatte sicher rechtzeitig dazu beigetragen.

DI Kurt FoltIn

Agro DS ÖSterreIch

Verbreitung des Maiswurzelbohrers in Österreich

stand ende 2014

summe01-1011-100101-1.0001.001-10.000

Die aktuellen wöchentlichen Fangzahlen je Bezirk sind auf der LK Homepage ersichtlich. Sie öffnen die Seite mit dem Linkhttps://www.lko.at/?id=2500,,,6307Dort wird auf einer Österreichkarte die durchschnittliche Fangzahl je Bezirk farblich abgestuft dargestellt. Beim Bewegen der Maus über die Bezirke wird deren Ergebnis in Zahlen angezeigt. Ergänzend sind alle be-troffenen Bundesländer zusätzlich in eigenen Karten dargestellt.

link zu Fangzahlen

september 2015 Maiswurzelbohrer

die landwirtschaft | 51 |

entwicklung imauge behaltenDer westliche Maiswurzelboh-rer wird für den heimischen Maisanbau immer mehr zu einem wesentlichen Faktor. In der Steiermark muss durch die-sen Schädling ein jahrzehnte-lang eingespieltes und auf Mais ausgerichtetes Produktions-system angepasst werden. In Niederösterreich wird die Ver-änderung nicht in diesem Aus-maß notwendig sein, die Ent-wicklung muss aber auch bei uns im Auge behalten werden. Auch bei uns steigen die Fang-zahlen, vorerst ohne finanzielle Schäden. Die Einhaltung einer gesunden Fruchtfolge und eine verträgliche regionale Anbau-dichte sind unverzichtbare und nachhaltig wirksame Faktoren. Ob diese auf Dauer ausrei-chen, um Erträge und damit Einkommen zu sichern, muss unter Beobachtung bleiben. Die steirischen Versuche und Erfahrungen werden wir be-obachten und verfolgen. In der Zwischenzeit sollen aber auch chemische Methoden ernsthaft geprüft werden, nach objekti-ven und nicht nach ideologi-schen Kriterien. Vorerst kommt in Niederösterreich das Prinzip des Integrierten Pflanzenschut-zes zum Tragen: Erst wenn mit anderen Methoden wirtschaft-liche Schäden nicht verhindert werden können, kommt die Chemie zum Einsatz. Bis auf weiteres ist daher eine gesunde Fruchtfolge das Mittel der Wahl in Niederösterreich.

Zum thema

NÖ LK Pflanzenbaudirektorferdinand Lembacher

Bekämpfung in den USAin den usa ist die Diabrotica-Bekämpfung im Maisgürtel trotz Fruchtfolge und großen Schlä-gen mit geringen Randeffekten dennoch ein schwieriges Unter-fangen. Mit dem schwarz auf gelb gepunkteten Südlichen Maiswur-zelbohrer (MWB), Diabrotica un-decimpunctata, und dem grünen Nördlichen MWB, Diabrotica barberi, kommen zwei weitere Vertreter dieser gefährlichen Art vor, wenn auch nur untergeord-net. Der Nördliche MWB zeigt die Besonderheit, dass er zwei Winter benötigt, bevor er schlüp-fen kann und durch diese Pause entsprechende Fruchtfolgen mit zweijähriger Nichtmaiskultur zur Bekämpfung erforderlich macht.

Den amerikanischen Landwirten stehen nach wie vor im konventio-nellen Anbau insektizide Beizen und eine größere Auswahl von In-sektiziden in Granulatform (Aztec/Cyfluthrin+, Belay/Clothianidin, Capture/Bifenthrin Force/Teflu-

thrin, Counter/Terbufos, Smart-Choice/Chlorethoxyfos+ etc.) zur Verfügung. Daneben gibt es in der Praxis bereits Maissorten mit fünf gentechnischen Veränderungen, die mit ihrer eigenständigen To-xinbildung in der ganzen Pflanze auch gegen den Maiswurzelboh-rer wirksam sind (Agrisure, Hercu-lex, Smartstax, VT Triple Pro etc.). Zur Käferbekämpfung stehen bei Erreichen bestimmter Schaden-schwellen auch insektizide Wirk-stoffe in Einzelformulierungen und zahlreichen Mischungen zur Verfügung. Mit dabei Chlorpyrifos, Deltamethrin, Cypermethrin, Per-methrin, Cyhalothrin und einige mehr, die in der EU in den meisten Fällen nicht für die Käferbekämp-fung in Mais erlaubt sind.Die Gefährlichkeit des Schädlings beruht auf seiner genetischen Wandelbarkeit. So ist in der Praxis ein ausgeklügeltes Resistenzma-nagement Teil jeder Bekämpfung. Trotzdem schaffte es der MWB innerhalb weniger Jahre Resisten-

zen gegen die verschiedenen che-mischen und gentechnologischen Bekämpfungsansätze zu bilden. In den Veredelungsgebieten er-höhte sich der Maiswurzelbohrer-druck in den letzten Jahren der-art, dass in Regionen mit geringer Fruchtfolge von den Landwirten insektizide Beizen und Saatgranu-late gemeinsam mit gentechnisch veränderten Sorten ausgebracht und verwendet werden. Insgesamt zeigt sich derzeit auch in den USA die Situation, dass trotz der Vielzahl an chemischen und gentechnischen Bekämp-fungsmöglichkeiten die Land-wirte wieder verstärkt auf Frucht-folge zur Eindämmung der Mais-wurzelbohrer setzen müssen. Das betrifft insbesondere Gebiete, die in den letzten Jahren verstärkt auf den Maisanbau für die Verede-lung, aber auch für die Ethanol-Produktion gesetzt haben.

DI Arno MAyer lK Steiermark

Maiswurzelbohrer-Fangzahlen nÖ (durchschnittliche Käferfangzahl je Falle je Bezirk)

Bezirkgefangene Käfer

2010gefangene Käfer

2011gefangene Käfer

2012gefangene Käfer

2013gefangene Käfer

2014

AM 2 8 71 41 1.265

BD/MD 1.131 387 3.514 458 2.540

BL 348 706 930 423 1.029

GF 44 295 688 694 789

GD 1 11 2 38 52

HL 90 483 360 750 1.221

HO 5 428 307 71 600

KO 92 1.299 398 277 1.990

KR 16 172 188 128 510

LF 25 48 137 215 161

ME 10 36 196 84 1.187

MI 63 80 642 643 616

NK 194 419 199 453 1.234

SB 3 25 106 38 680

PL 130 1.236 1.824 2219 5.700

TU 636 1.101 953 907 680

WT 0 27 64 74 146

WY 3 4 37 10 22

WN 238 929 1.317 317 1.862

ZT 1 13 11 11 21

Gesamt NÖ 83 217 597 392 1.115

hans peter urban, kirchberg an der raab/steierMark

„Fruchtfolge allein ist zu wenig“

folge, die Larvenbekämpfung mit Fadenwürmern oder Granu-lat sowie die Käferbekämpfung mit Insektiziden und den Einsatz von Sexuallockstoffen, die man mit Stelzentraktoren im Maisbe-stand ausbringt. Auch Hans Pe-

im Raabtal nachgewiesen. „Somit waren wir verpflichtet, mit Gau-cho zu beizen, das als insektizi-den Wirkstoff Imidacloprid ent-hält, das zur Gruppe der Nonico-tinoide gehört“, berichtet Urban. Ab 2012 wurde die verpflichten-de Beize aufgehoben und die Kä-ferfangzahlen gingen stetig nach oben.Im Raabtal traten die ersten mas-siven Schäden 2013 auf. Hans Peter Urban hat schon zuvor die Problematik mit dem Maiswur-zelbohrer in den östlichen Nach-barstaaten verfolgt. „Die ersten Käfer habe ich in Ungarn gese-hen und auch die Schadbilder, da wusste ich, was auf uns zukom-men würde“, so Urban.Er hat deshalb 2012 begonnen, Weizen in seine Fruchtfolge zu integrieren, in der zuvor schon Kürbis und Soja mit Mais wech-selten. „Die Kulturen wähle ich je

„Wo der Maiswurzelbohrer nicht zugeschlagen hat, werden wir heuer trotz Trockenheit im Raab-tal gute Erträge bei Mais ernten, weil unser Gebiet von Boden und Klima prädestiniert ist für den Maisanbau“, betont Hans Peter Urban, der selbst Mais anbaut und Schweine mästet. „Der Ein-zige, der uns wirklich einen Strich durch die Rechnung macht, ist eben der Maiswurzelbohrer.“In der Zeit vor dem Schädling hatten die Landwirte ein Zeit-fenster von 1,5 Monaten für den nur einmal notwendigen Pflan-zenschutzeinsatz. „Das ist mit dem Maiswurzelbohrer und mit den Mitteln, die wir in Österreich zur Verfügung haben, nicht mehr möglich“, bedauert Urban.

erste käfer 2005 gefangen

Der Schädling wurde durch das LK-Monitoring das erste Mal 2005

Seit mehr als 30 Jahren bauen die Landwirte im Raabtal Mais auf Mais mit jährlich steigenden Erträgen und minimalem Pflanzenschutz. Doch der Maiswurzelbohrer machte ihnen einen schmerzhaften und teuren Strich durch die Rechnung. Hans Peter Urban, Mais- und Schweinebauer im Raabtal, hat uns vor Ort berich-tet, wie er und seine Kollegen nun mit dem Schädling zurechtkommen müssen.

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Maiswurzelbohrer september 2015

rasch reagiert Hans Peter Urban hat nach dem immer massiver werdenden Auftreten des Maiswurzelbohrers rasch auf Fruchtfolge mit Weizen umgestellt, Gra-nulat mit dem Saatgut eingebracht und Sexuallockstoffe mit dem Stelzentraktor ausgebracht. Der Druck des Maiswurzelbohrers in seinen Maisfeldern wirkt unter anderem auch dadurch noch nicht ertragsmindernd. Die guten Maisböden des Raabtales haben den Mais auch gut durch die Hitze getragen. Fotos: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

in hirse gehen Maiswurzelbohrer ebenfalls, somit fällt auch sie als Fut-terpflanze für Schweine aus.

nach aktueller Markt- und Preis-lage aus“, berichtet der Bauer. „Den Mais, den ich jetzt auf mei-nen Flächen ernte, brauche ich zur Gänze für die Schweine. Frü-her konnte ich auch Trockenmais verkaufen.“

Massive schäden 2014

Im Vorjahr waren die Schäden durch den Maiswurzelbohrer massiv. Der Larvenfraß brachte in der Steiermark etwa 2.000 Hektar Mais zu Fall. Die Maiserträge auf den stark befallenen Flächen sind nicht zuletzt wegen des Schäd-lings stark zurückgegangen.

bekämpfung mit „dreier-strategie“

Die Steiermark setzt nun auf drei zusammenwirkende Teilbe-kämpfungsmaßnahmen. Zu die-ser „Dreier-Strategie“ zählen eine deutlich ausgeweitete Frucht-

ter Urban setzt auf diese „Dreier-Strategie“. So bringt er Belem-Granulat mit dem Saatgut ein und nutzt überbetrieblich einen Stel-zentraktor beim Ausbringen der Sexuallockstoffe. Als wirksamstes Fruchtfolgeglied gegen den Mais-wurzelbohrer hat sich bei ihm bisher Weizen erwiesen. „Doch Weizen kann Mais als Schweine-futter nicht ersetzen und bringt zudem nur die Hälfte des Ertrages bei höherem Pflanzenschutzmit-teleinsatz“, begründet Urban. Im Ölkürbis und im Soja sind eben-falls Käfer des Schädlings zu fin-den.

heuer mehrfach schäden nach fruchtfolge

Dass Fruchtfolgen nicht immer ausreichend wirksam sind, zeigt sich heuer. „In diesem Jahr häu-

deutlich das Nachsehen haben“, erklärt Klug. „Auf jenen Parzel-len, auf denen zuvor Hirse stand, weiß man aufgrund der derzeiti-gen Erkenntnisse und des hohen Befalldrucks, dass die Fruchtfolge allein nicht zur Bekämpfung aus-reicht.“

ab 2016 neue Maiswurzelbohrer-Verordnung

Ab 2016 tritt in der Steiermark eine neue Maiswurzelbohrer-Verordnung in Kraft. Man darf dann auf einer Ackerfläche in-nerhalb von drei Jahren höchs-tens zweimal in Folge Mais an-bauen, ausgehend von den heuer im Juli angebauten Kulturen. Das gesamte Befallsgebiet muss sich daran halten. Davon ausgenom-men sind nur Flächen zur Saat-maisproduktion.

fen sich die Schäden trotz Frucht-folgen“, berichtet Peter Klug, Pflanzenschutzrefertent der LK Steiermark. „Blühflächen in Ver-bindung mit Bodenlockerung lo-cken anscheinend die Käfer zur Eiablage an.“

wirkung auf Versuchspar-zellen untersucht

Klug betreut mit seinen Kolle-gen die Versuchsparzellen der LK Steiermark. Die Versuchsflä-chen zeigen, wie konventionelle und biologische Mittel, die mit dem Saatgut ausgebracht wer-den, gegen den Käfer wirken. Auf einer Hälfte der Parzellenanlage wird mit der Fruchtfolge Mais/Hirse gearbeitet. „Man kann es jetzt schon am Zustand der Pflan-zen in den Parzellen absehen, dass die biologischen Varianten

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schwierig fÜr die fruchtfoLge ist zum Beispiel Ölkürbis - in seinen Blüten tummeln sich die Käfer gerne. Im Laufe des Sommers suchen sich Maiswurzel-bohrer andere frische Nahrung, wie zum Beispiel Hirse, Ölkürbis, Soja, Beikräu-ter, Wildpflanzen und Gemüse, wie Salat, Chinakohl und Karfiol.

gänsehaLswuchs Die Larven fressen im Frühjahr an den jungen Maiswurzeln und die Pflanze verliert an Standfestigkeit, umfallen inklusive. Wenn der Larven-fraß nicht zu stark ist, schaffen es die Maispflanzen, sich wieder teilweise aufzu-richten. Sorten mit starkem Wurzelwachstum sind hier gefragt.

prÜfung Die Wirksamkeit der Bekämpfungsmaßnahmen prüft die LK Steier-mark mit Versuchen in stark befallenen Gebieten. Pflanzenschutzberater Peter Klug (im Bild) und seine Kollegen betreuen die Versuche. Die detaillierten Ergeb-nisse werden in Kürze vorliegen.

„Dreißig Jahre Mais auf Mais mit nur einer einzigen Herbizidspritzung und Spitzenerträgen von bis zu 15 Tonnen Trockenmais pro Hektar sind bei uns im steirischen Raabtal möglich, einem der fruchtbarsten Mais-anbaugebiete Österreichs“, schwärmt Maisbauer Hans Peter Urban, der einen Veredelungsbetrieb mit Schweinen führt. „Die Landwirte haben mit dem Maisanbau und seiner Veredelung zu Schweinefleisch über die Verarbeitungsbetriebe Wohlstand in die Region gebracht.“Der Maisanbau in Kombination mit der Veredelung ermöglicht den klein-strukturierten Betrieben in der Region im Vollerwerb zu bleiben und Schweine an die Schlachthöfe und Verarbeitungsbetriebe zu liefern. Die-sen Wohlstand sieht Urban sinken, denn mit Weizen in der Fruchtfolge fehlt Mais, um mit ihm als Basis die Veredelung in diesem Ausmaß auf-recht erhalten zu können. „Weizen liefert uns nur die Hälfte der Erträge, die Mais bringen würde und benötigt intensiveren Pflanzenschutz“, be-gründet Urban seine Befürchtungen.

Wohlstand der region könnte sinken

Hans Peter Urban sorgt sich des-halb, ob noch ausreichend Mais für die Veredelung in seinem Tal zur Verfügung stehen wird, wenn der Anteil von Mais in der Frucht-folge noch weiter zurückgeht. Er sieht vor allem die ungleiche Behandlung beim Einsatz von Pflanzenschutzmittlen gegen-über den östlichen Nachbarlän-dern kritisch, die andere Mittel gegen den Maiswurzelbohrer einsetzen dürfen. „Wir Landwir-te fordern gleiches Recht für alle, denn ein offener Markt erfordert auch ein gemeinsames Pflanzen-schutzrecht“, begründet Urban. „Mais aus Ungarn kostet gleich viel wie hier. Unser Mais müss-te mehr erlösen, dann würde es wieder passen.“

PAulA PÖchlAuer-Kozel

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Maiswurzelbohrer september 2015

gänsehaLswuchs Die Maispflanzen versuchen, sich nach dem Wurzelfraß der Larven wieder aufzurichten. Foto: LK NÖ/Schuster

Soja, aber auch an Unkräutern, Gemüse- oder Wiesenpflanzen.Dies geschieht hauptsächlich ab Ende August und im September. Zu diesem Zeitpunkt wird der Mais, bedingt durch die Abreife, als Nahrungsquelle zunehmend uninteressant und es werden die ersten Silomaisbestände geern-tet. Daher sucht sich der Käfer andere „frische“ Nahrungsquel-len und legt dabei auch einige Eier in diesen Kulturen ab, ver-mehrt im angrenzenden Bereich an bestehende Maisfelder.Die zum Teil sehr klein struktu-rierten Flächen in der österrei-chischen Landwirtschaft wirken sich dabei negativ aus. Es wird ge-schätzt, das auf diesem Wege bis zu fünf Prozent der Eier in Nicht-maisbestände abgelegt werden. Außerdem überlebt auch eine sehr geringe Anzahl der Larven, laut Literatur zirka 0,2 Prozent, zwei Jahre im Boden.Das führt zwar zu keinen Schä-den beim erstmaligen Maisanbau auf einer Fläche, macht aber eine Ausrottung des Schädlings un-möglich.

nur sehr schwierig und mit gro-ßen Verlusten zu ernten. Häufig fallen die Maispflanzen aber erst im August oder Sep-tember nach heftigen Gewittern und starkem Wind um. Zu die-sem Zeitpunkt fressen zwar die Larven nicht mehr an den Wur-zeln, jedoch kann das geschä-digte Wurzelsystem die schwerer werden Pflanzen (Kornfüllungs-phase) nicht mehr tragen. Die-se Pflanzen brechen meist ganz unten ab und richten sich auch nicht mehr auf. Eine Ernte ist da-her unmöglich.

käfer fressen an narben-fäden, blättern und körnern

Die Käfer selbst fressen vor allem an den Narbenfäden der Mais-pflanzen und schränken damit die Befruchtung ein. Zum Teil leere Kolben sind die Folge. Des Weiteren fressen die Käfer auch an den Blättern und den milch-reifen Maiskörnern. Dies führt zu Ertragsverlusten und schafft Ein-trittsstellen für diverse Pilze.

ausrottung des schädlings nicht möglich

Aufgrund der beschriebenen Le-bensweise – Junglarven brauchen Maiswurzeln – ist die effektivste und billigste Bekämpfung, nicht Mais auf Mais anzubauen.Die Käfer sind sehr flugaktiv und fressen auch an anderen Pflanzen, allen voran an Kürbisblüten und

bohrer ist, dass es sich aus land-wirtschaftlicher Sicht um zwei verschiedene Schädlinge han-delt.

Larven fressen an wurzeln

Zum einen fressen die Larven im Frühjahr an den jungen Mais-wurzeln. Sie verringern dadurch die Wasser- und Nährstoffauf-nahme sowie die Standfestigkeit der Maispflanzen, oft soweit bis sie umfallen. Solche Schäden tre-ten häufig bereits im Juli auf.Wenn sich die Larven jedoch ver-puppen, hört der Fraß an den Wurzeln auf. Sofern die Schädi-gung des Wurzelsystems nicht zu weit fortgeschritten ist, wach-sen wieder Wurzeln nach und die Maispflanzen richten sich zum Teil wieder auf. Dies wird als so-genannter Gänsehalswuchs be-zeichnet. Solche Bestände sind

In erster Linie ist der Maiswurzelbohrer bei seiner Entwicklung auf Mais angewiesen. Der Käfer selbst frisst aber auch an anderen Kulturen. Mehr über Lebensweise und Schäden weiß LK-Experte Franz Schuster.

Der Käfer beginnt etwa Anfang Juli zu fliegen und ist je nach Wit-terung bis in den Oktober in den Feldern zu finden. Die weibli-chen Käfer paaren sich in den ersten Lebenswochen und nach einem Reifungsfraß beginnen sie mit der Eiablage. Jedes Weibchen legt bis zu 500 Eier kontinuierlich verteilt bis Ende September.Den überwiegenden Teil der Eier legen sie in bestehenden Maisfel-dern ab. Die im folgenden Früh-jahr daraus schlüpfenden Larven können nur überleben, wenn sie junge Maiswurzeln als Nahrung vorfinden. Die Larven durchwan-dern drei Larvenstadien von Mai bis in den August und fressen in dieser Zeit an den jungen Mais-wurzeln. Danach verpuppen sich die Larven im Boden und dann schlüpfen die Käfer. Das Besondere am Maiswurzel-

Lebensweise und schäden bei bekämpFung berücksichtigen

Appetit auf Mais und mehr

Ing. FrAnz SchuSter ref. Pflanzenschutz tel. 05 0259 22605 [email protected]

Leere koLben sind die Folge fehlender Befruchtung durch abgefressene Nar-benfäden. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

september 2015 Maiswurzelbohrer

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schutzmittel geführt werden. Diese Aufzeichnungen sind min-destens drei Jahre lang aufzube-wahren. Ähnliche gesetzliche Regelun-gen gibt es in den anderen Bun-desländern. In der Steiermark sind ab 2017 strengere Frucht-folgeregelungen vorgesehen.

Zugelassene Pflanzenschutz-mittel zur bekämpfung

Die Fruchtfolge ist die effizien-teste und billigste vorbeugende Maßnahme gegen den Maiswur-zelbohrer. In der Praxis sind die Möglichkeiten dafür aber oft be-grenzt. Betroffen sind vor allem Veredelungsbetriebe und Saat-maisproduzenten. Wenn Mais auf derselben Fläche häufiger hintereinander angebaut wird, sind zusätzliche Pflanzenschutz-maßnahmen wichtig. Saatgutbe-handlungsmittel stehen gegen den Maiswurzelbohrer derzeit nicht zur Verfügung. Gegen die Larven und gegen die Käfer sind einige Produkte zugelassen.

belem und dianem gegen die Larven

Das Mikrogranulat Belem 0,8 MG besitzt mit zwölf Kilogramm je Hektar eine reguläre Zulas-sung gegen die Larven des Mais-wurzelbohrers. Im heurigen Jahr war im Rahmen einer Notfall-zulassung für Saatmaisflächen eine Aufwandmenge von 24 Ki-

MassnahMen zur befaLLsMinderung

Fruchtfolge steht an erster StelleÜber gesetzliche Regelungen zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers, zugelassene Pflanzenschutzmittel und vorbeugende Maßnahmen informiert LK-Experte Johannes Schmiedl.

Der Maiswurzelbohrer ist in ers-ter Linie ein Fruchtfolgeschäd-ling. In Gebieten mit sehr ho-her Maisanbaudichte legt er Eier auch in Nachbarflächen ohne Mais. Dies erweckt den Eindruck, dass die Fruchtfolge gegen den Schädling nicht wirkt. Dennoch ist der Schädling für seine Ent-wicklung auf Mais angewiesen, und daher ist die Fruchtfolge die wichtigste vorbeugende Maß-nahme.

gesetzliche regelungen zur Vorbeugung

Obwohl der Maiswurzelbohrer mittlerweile kein Quarantäne-schädling mehr ist, hat man sich zur Beschränkung des Befalls-druckes zur Beibehaltung von gesetzlichen Regelungen ent-schieden. Damit soll neben der Schadensbegrenzung der Mais-anbau nachhaltig gesichert wer-den. In der Niederösterreichi-schen Pflanzenschutzverord-nung wird geregelt, dass Mais

höchstens in drei aufeinander folgenden Jahren auf derselben Fläche angebaut werden darf. In der Praxis wird eine solche Fruchtfolge wohl nicht auf Dau-er ausreichen.

Ausgenommen von dieser Re-gelung sind Flächen, auf denen Vorstufen- oder Basissaatgut zur Saatmaisproduktion angebaut wird. Auf diesen Flächen darf auch in mehr als drei aufeinan-der folgenden Jahren Mais an-gebaut werden. Da auf diesen Flächen bessere Möglichkeiten für gezielte Pflanzenschutzmaß-nahmen bestehen und die Ern-te früher erfolgt, ist der Befalls-druck im Vergleich zu anderen Maisflächen geringer.

Im Fall einer chemischen Be-handlung der Maiskulturen oder des Maissaatgutes müssen Aufzeichnungen unter Angabe der betroffenen Anbauflächen und der verwendeten Pflanzen-

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Belem Pfl. Reg. Nr. 3553Pflanzenschutzmittel vorsichtig verwenden. Vor der Verwendung stets Etikett und Produktinformationen lesen.

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auch in niederÖsterreich steigen die Fangzahlen – vorerst noch ohne Fol-gen. Foto: LK NÖ/Schuster

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Maiswurzelbohrer september 2015

flüssig ausgebracht wird. Die Herausforderung dabei besteht in der Umrüstung der Sägeräte und vor allem in der optimalen Lagerung und Ausbringung des Präparates. Intensive Erfahrun-gen werden derzeit in der Steier-mark gesammelt.

Maßnahmen gegen die käfer

Zur Bekämpfung der Käfer im Mais ist Biscaya mit zwei An-wendungen zugelassen. Seit heuer besitzt auch Mospilan 20 SG eine Zulassung mit einer An-wendung. Die Anwendung ist während der Maisblüte erlaubt und soll Befruchtungsschäden reduzieren. Da die Ausbringung mittels Stelzentraktor erfolgt, ist für diese Methode ein über-betrieblicher Maschineneinsatz notwendig.Außerdem muss für eine gute

Wirkung die Behandlung im ge-samten Gebiet erfolgen. Die Be-kämpfung der Käfer wird daher vor allem in Starkbefallsgebieten und auf Saatmaisvermehrungs-flächen durchgeführt.

Für das Produkt CornProtect wurde heuer eine befristete Zu-lassung von 1. Mai bis 31. Au-gust erteilt. Das Pheromonprä-parat wirkt als „Verwirrmetho-de“ und soll die Befruchtung der Weibchen reduzieren, indem die Männchen die Weibchen nicht mehr auffinden. In den Folge-jahren soll damit die Population reduziert werden. Die Ausbrin-gung erfolgt meist auch zu einem Zeitpunkt, wo der Mais nur mehr mit dem Stelzentraktor befahr-bar ist, und muss ebenfalls in ge-schlossenen Anbaugebieten er-folgen. Zu den Wirkungsgraden im Freiland gibt es noch wenig Erfahrung. Großflächige Ver-suche in der Steiermark sollen Aufschluss bringen, ob mit die-ser zusätzlichen Methode der Maiswurzelbohrer zukünftig in Schach gehalten werden kann.

Maßnahmenpaket gegen den Maiswurzelbohrer

Die Fruchtfolge ist die mit Ab-stand wichtigste Maßnahme, um den Befall durch Maiswurzel-bohrer auf einem wirtschaftlich vertretbaren Maß zu halten. Bei höherer Maisanbaudichte müs-sen gezielte Pflanzenschutzmaß-nahmen ergänzt werden. Zur Be-kämpfung stehen Insektizide so-wie ein Nützlings- und ein Phero-

während der MaisbLÜte darf Bis-caya und seit heuer Mospilan 20 SG angewendet werden. Foto: LK NÖ/Schuster

die behandLung während der Maisblüte soll Befruchtungsschäden reduzieren und erfordert den Einsatz von Stelzentraktoren. Hier ist meist ein überbetrieb-licher Maschineneinsatz erforderlich. Foto: LK NÖ/Schusterr

logramm je Hektar erlaubt. Die Ausbringung erfolgt zur Saat. Besonders wichtig ist die Abla-ge des Mittels um das Saatkorn, weshalb die Granulatstreuer mit Diffusoren nachgerüstet werden. Das Granulat muss vollständig mit Erde abgedeckt werden. Eine Anwendung bei Direktsaat oder auf abtragsgefährdeten Flächen ist nicht erlaubt. Bodendünger darf man nur gleichzeitig aus-bringen, wenn getrennte Be-hälter und Dosiereinrichtungen vorhanden sind.

Als biologische Maßnahme gegen die Larven steht ein Nütz-lingspräparat mit Nematoden zur Verfügung. Die winzig klei-nen Fadenwürmer parasitieren die Larven des Maiswurzelboh-rers. Zugelassen ist das Produkt Dianem, das in die Saatfurche

DI JohAnneS SchMIeDl ref. Pflanzenschutz tel. 05 0259 22601 [email protected]

monpräparat zur Verfügung. Die Effizienz der Maßnahmen wird vor allem in den Starkbefallsge-bieten der Steiermark in Versu-chen geprüft. Nach Vorliegen von Ergebnissen werden wir umge-hend informieren.

granuLatstreuer mit Diffusor sorgen dafür, dass Belem rund um das Saat-korn abgelegt wird. Nur so wirkt es gegen die Larven des Maiswurzelbohrers. Foto: Kwizda Agro GmbH

fahrgassen Hans Peter Urban zeigt eine Fahrgasse, die der Stelzentraktor benötigt. Foto: LK NÖ/Pöchlauer-Kozel

Maiswurzelbohrer

www.staragro.at

Nachhaltige Bekämpfungdurch Pheromone

Zulassung gem. Artikel 53 der VO (EG) 1107/2009

Leben

Brauchtum

Frisuren für Erntedank & Co. Seite 58

Bildung

Landwirtschaft in Schulbüchern Seite xx

reiSetipp

Fachreise nach Brasilien Seite 66

tag der OFFenen tÜrSchaf- und Ziegenzucht erleben Seite 58

neue BrOSchÜre FÜr KinderMilchgeschichten Seite 58

mediatiOnWege aus der Konfliktspirale Seite 59

auS dem leBenDer Herrgott soll´s richten Seite 59

landjugend aKtuellDie Highlights im August Seite 61

WeiterBildungTechnik im Biolandbau Seite 66

garten im SeptemberDer September ist eine gute Zeit, um Blumenzwiebeln einzulegen.Viele glauben, die Blumenzwie-beln haben im Herbst und Winter ihre Ruhephase. Im Gegenteil: Im Herbst setzt das Wurzelwachstum ein. Die echte Ruhezeit ist nach dem Einziehen der Blätter. Für gutes Wachstum ist eine optimale Bodenvorbereitung nötig. Auf das Pflanzbeet bringen Sie einen orga-nischen Dauerdünger (30-40 g pro m²) auf. Bei nassen und schwe-ren Böden empfiehlt sich das Einbringen von Quarzsand, denn Staunässe ist Gift für die Zwiebeln. Die Tiefe der Zwiebelpflanzung ist abhängig von deren Größe. Es gilt: Zwiebelhöhe mal zwei = Pflanztie-fe. Zum Schutz vor Wühlmäusen kann man Zwiebeln in Pflanzkörbe setzen und im Boden vergraben. Ist die Wühlmausgefahr groß, ist es ratsam, auf Tulpenzwiebeln zu verzichten. Zur Abschreckung der Nager eignen sich Zwiebeln der Kaiserkronen. Deren Pflanzzeit ist Mitte September vorbei.

ist ein Befruchter nötig. Zu emp-fehlen sind großfrüchtige Sor-ten, bei denen der Kernanteil re-lativ gesehen gering ist. Hier sind besonders die österreichischen Züchtungen „Jolico“ und „Schön-brunner Gourmet“ zu nennen.

DI CHrIStIAn KornHerr

prächtig. Auch beim Boden ist die Dirndl äußerst anspruchslos, liebt es aber kalkig. Der Dirndlstrauch ist gut schnittverträglich und eig-net sich daher bestens für ge-schnittene Hecken. Selbst in Blü-tenhecken oder Wildobsthecken ist die Dirndl ein Highlight. Zur Verbesserung des Fruchtansatzes

VitaminBOmBen Der Kornelkirsche sagte man schon in der Antike heilende Kräfte nach. Ihre Früchte galten als fiebersenkendes Mittel. Foto: LK NÖ/Kornherr

Der Dirndlstrauch blüht zwischen März und April. Seine kleinen gel-ben Blütendolden am alten Holz sind nicht nur ein wahrer Blickfang für Pflanzenfans. Auch für Bienen ist der Dirndlstrauch aufgrund sei-ner frühen Blüte ein Anziehungs-punkt und bietet ihnen wichtige Nahrungsmöglichkeiten. Neben den Blüten sind auch die Blätter mit ihren hervorstechenden Ner-ven charakteristisch. Im August bis September reifen die roten Steinfrüchte. Sie können roh ver-zehrt oder zu zahlreichen Produk-ten weiterverarbeitet werden. Be-sonders Marmeladen oder Säften erfreuen sich großer Belietbheit. Doch Vorsicht: Die Früchte sind erst reif, wenn sie sich leicht von der Pflanze lösen, beziehungswei-se zu Boden fallen. An den Stand-ort hat der Dirndlstrauch nur weni-ge Ansprüche. Egal ob sonnig oder halbschattig, das Wildobst gedeiht

Die Kornelkirsche ist in Österreich besser unter dem Namen Dirndl bekannt. Das gesunde Wildobst ist ein anspruchsloser Strauch und passt perfekt in den Garten.

die KOrnelKirSche Pflanze des Monats

Aufputz für den Gartentipp von Johannes Käfer, Obmann der Gärtnervereini-gung NÖ.

neue UrGut-Koch-seminare sorgen im Herbst für Abwechs-lung in heimischen Küchen Seite 60

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Brauchtum september 2015

das Flechten vor dem großen Tag zumindest einige Male zu üben. So erspart man sich böse Überra-schungen und viel Ärger. Grund-voraussetzung ist der französische Zopf, bei dem von außen immer wieder eine Strähne hinzugenom-men wird. In nicht einmal fünf Mi-nuten sitzt die Frisur von Anna Jä-ger und selbst der wildeste Tanz

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Im Kalender

SeptemBer 2015MO, 7. SCHuLBEGINNDI, 8. MARIä GEBuRTSO, 13. DIRNDLGWANDSONNTAGFR, 18. TAG DES ERDApFELSMO, 21. - MO, 28. SCHWENDTAGDI, 29. MICHELITAG, RApHAELMI, 30. WELTSCHuLMILCHTAG

schafbetriebe öffnen ihre türenAm Sonntag, 7. September, geht es hoch her im Waldvier-tel. Denn gleich zwei Schafbe-triebe öffnen ihre Tore und er-möglichen einen Blick hinter die Kulissen der Schaf- und Ziegen-zucht. Konsumenten aber auch Berufskollegen haben hierbei die Möglichkeit, von 10 bis 17 uhr Schaf- und Ziegenhaltung direkt am Betrieb zu erleben. Danach können die produkte auch verkostet werden.

Folgende Betriebe machen mit:Eduard Köck, Ober Edlitz 23,

3842 Thaya – Lammfleisch-erzeugung. Im Gasthof Haidl wird bei Voranmeldung unter Tel. 02842/52668 ein Lammfleischmenü angebo-ten.

Verein pAN, Harmannstein 2, 3922 Groß Schönau – Milchschafe mit eigener Verarbeitung am Hof, Hof-laden, Gewächshäuser, Verkostungsmöglichkeiten am Hof. Ein eigenes Kinder-programm mit Wolle und Spielen rund ums Schaf er-wartet die kleinen Besucher.

Im September geht es in den nie-derösterreichischen Gemein-den wieder hoch her. Neben dem Weinherbst warten auch noch unzählige Erntedankprozessio-nen und Feste auf Besucher in Feierlaune. Dirndl und Lederho-sen gehören dabei quasi schon zum guten Ton. Ist die Gewand-frage erst einmal geklärt, steht für Frauen auch schon die nächste Entscheidung vor der Tür: Möch-te man mit einer passenden Fri-sur für das legendäre Tüpfelchen auf dem i sorgen? Fakt ist: Flecht-frisuren, Zöpfe und Co. liegen im Trend und können beim Fest ein wahrer Blickfang sein. All jene, die nun meinen, eine solche Frisur sei zu zeitaufwendig, werden von Anna Jäger eines Besseren belehrt. Sie wuchs auf einem traditionslie-benden Bergbauernhof auf und wusste bereits als Kind, Frisuren von anno dazumal zu schätzen. „Wenn man den Dreh einmal he-raus hat, geht es eigentlich ganz leicht zum Selbermachen“, er-klärt die 23-Jährige und rät dazu,

Ab September stehen neben unzähligen Weinfesten auch wieder Erntedankfeiern auf dem programm. Die richtige Zeit also, um sich so richtig in Schale zu werfen.

erntedanK feiern Mit stil

Dirndlfrisuren für das Fest

eine trachtenFriSur kann man sich durchaus auch alleine zaubern. Etwas Übung und alles sitzt perfekt. Foto: LK NÖ/Angela Hauer

kann ihre Haare nicht zerzausen. Dabei gibt die geübte Flechterin zu: „Auch bei mir kann es vorkom-men, dass es länger dauert, wenn meine Haare nicht so wollen wie ich.“ Eine genaue Anleitung für die perfekte Trachtenfrisur finden Sie auf www.lk-konsument.at.

evA PoSCH

SympathiSch & unterhaltSam Geschichten über die Milch bringen mehr Einblicke in die Milchwirtschaft.

unterhaltSam lernen Über Milch

Es war einmal ...Dornröschen, der gestiefelte Kater oder doch die kleine Meerjung-frau: Ihre Geschichten begeistern nach wie vor kleine und große Zuhörer. Doch nun bekommen die Helden von damals Konkur-renz. Denn mit der neuen Bro-schüre „Milchgeschichten“, he-rausgegeben von der Landwirt-schaftskammer Niederösterreich, betritt ein neuer Star die Bühne – die Milch. Elf spannende Ge-

schichten und viele unterhaltsa-me Zeichnungen sollen den Kin-dern das Thema Milch näher brin-gen. Hier können sich Eltern und Großeltern als Geschichtenerzäh-ler beweisen. Die Broschüre kann unter Tel. 05 0259 23300 oder E-Mail: [email protected] um einen Euro pro Exemplar angefordert werden. Weitere Kurzgeschichten werden gerne entgegengenom-men.

Foto: Schaf- und Ziegenzuchtverband

Der Herrgott soll‘s richtenEines vorweg: ich glaube an Gott. Gleichzeitig bin ich aber auch davon überzeugt, dass wir Menschen Zeit unseres irdischen Lebens auch selbst verantwortlich sind für unser Handeln und Denken.

Immer wieder werde ich mit Geschichten konfrontiert, in denen Menschen davon berichten, wie sehr sie dafür beten, dass sich etwas in ihrem Leben verändert. Die einen haben das allein sein satt und wünschen sich eine Partnerschaft. Wenn sie entdecken, dass nach Wolke 7 der Alltag grüßt, sind sie bitter enttäuscht. So haben sie sich das nicht gewünscht, die Verantwortung für die Beziehungsflaute wird dem Partner zugeschanzt. Andere klagen über einen jahrelang schwelenden Konflikt mit Eltern oder Kin-dern und sehnen sich inbrünstig nach Frieden in der Familie. Im Gespräch stellt sich dann heraus, dass gerade sie es sind, die sich immer wieder in Wort und Ton vergreifen oder Grenzen nicht respektieren und so selbst wesentlich zur Aufrechterhaltung des Konflikts beitragen. Mancherorts ist auch der Kontakt zu einem Menschen abgebrochen, der einem viel bedeutet. Das Herz sehnt sich nach aufeinander Zugehen, doch weil keiner gelernt hat, selbst den ersten Schritt zu tun, erstarren die Betroffenen in Resig-nation oder warten auf göttliche Wunder.

Ich kenne viele Menschen, denen ihr Glauben immer wieder Stütze und Kraftquelle war und ist. Dass der Glaube bekanntlich Berge versetzen kann, lernen wir schon als Kinder. Dem Glau-ben sind aber kaum überwindbare Grenzen gesetzt, solange ein Mensch mit der Einstellung durch’s Leben geht „das wird sowieso nicht mehr“ oder „die anderen sind schuld, ich kann nichts ändern“.

In einer Geschichte kommt ein Mensch nach seinem Tod in den Himmel und beklagt sich bei Gott, dass dieser seinen sehnlichsten Wunsch, einmal im Lotto zu gewinnen, nicht erfüllt hat. Worauf Gott ihm antwortet „ Ich hätte dir deinen Wunsch gerne erfüllt, aber einen Lottoschein hättest du schon selbst ausfüllen müssen“. Positive Lebensveränderungen sind möglich, wenn wir auch unsere Verantwortung erkennen und das unsere dazu tun: das Denken danach ausrichten, wie wir es haben möchten und ent-sprechend selbst handeln.

di anna ecklDipl. Lebens- und SozialberaterinTel. 0664/6025925801

Aus dem Leben

september 2015 leben

die landwirtschaft | 59 |

Wer hat das nicht schon einmal erlebt? Fast unmerklich schleicht sich ein Konflikt ins Leben: Ein paar unbedachte Worte, Miss-verständnisse, Verletzungen und Kränkungen auf beiden Seiten. Wie durch einen Keil werden die Konfliktparteien auseinander ge-trieben. Der Abstand scheint un-überbrückbar. Diese Situation ist für alle Beteiligten belastend. Vor allem dann, wenn man gezwun-gen ist, miteinander zu leben und zu arbeiten. Sehr oft enden Kon-flikte vor Gericht. Langwierige Prozesse mit hohem finanziellem Aufwand und ungewissem Aus-gang sind die Folge.

reden ist die beste medizin

Mediation ist dabei eine einfache und überschaubare Methode, sich aus dieser schwierigen Lage „herauszuarbeiten“. Vorausset-zung für eine erfolgreiche Media-tion ist die Bereitschaft aller Kon-fliktparteien, sich an einen Tisch zu setzen und aktiv an einer Lö-sung des Problems mitzuarbei-ten. Der Mediator moderiert das Gespräch, lässt alle zu Wort kom-men und setzt spezielle Kommu-nikationstechniken ein, um mehr Klarheit in die Situation zu brin-gen. Schließlich wird mit den Be-teiligten eine Lösung erarbeitet, die dauerhaft für alle passen soll.

Alle sollen profitieren

Der Vorteil dieser Konfliktbe-arbeitung ist, dass sich alle Betei-ligten mit ihren Wünschen und Vorstellungen einbringen kön-nen, individuelle und an die spe-zielle Lebenssituation angepass-te Lösungen sind möglich. Es gibt nicht, wie bei gerichtlichen Ver-fahren, Gewinner und Verlierer, sondern Ziel einer Mediation ist eine „win-win-Situation“, von der alle Konfliktparteien profitieren. In den meisten Fällen sind drei bis fünf Gesprächstermine not-

Mediation schafft Wege aus der Konfliktspirale

wendig, um den gewünschten Konsens zu erreichen, manch-mal auch mehr. Entscheidend bei Dauer und Erfolg einer Media-tion ist nicht nur die Komplexität des Problems, sondern vor allem der Wille aller Beteiligten, sich im Gesprächsprozess einzubringen und aktiv an einer für alle passen-den Lösung mitzuarbeiten.

DI AnGeLA SCHMID

Mediatorin, tel. 0664 60 259 25803

lk-BeratungBeratung, die Werte schafft

lk-BeratungBeratung, die Werte schafft

Beratungspaket: Krisen- Prävention und Krisenberatung

Mehr Beratungsangebote unter:www.noe.lko.at/beratung

Unser Angebot für Sie: Speziell ausgebildete Berater analysieren Ihre Situation und begleiten und unterstützen Sie und Ihre Familie über einen kurzen Zeitraum bei der gemeinsamen Erarbei-tung und Gewichtung möglicher Lösungsansätze. Resultat ist die Auswahl eines geeigneten Weges zur Weiterentwicklung des Betriebes.

Ihr Nutzen: Sie haben eine mögliche Lösung für die kommenden Weichenstellungen am Betrieb, die von allen Beteiligten akzeptiert und mit-getragen wird.

Kostenbeitrag: Erster Termin kostenfrei. 90 € pro Termin bzw. Betriebsbesuch (3 bis max. 6 Besuche), 30 € Hofpauschale pro Betriebsbesuch kostenfrei.Beratungsort: am Hof

Ihr Ansprechpartner: DI Anna Eckl, Tel. 0664/60 259 25801 DI Josef Stangl, Tel. 0664/60 259 25802

10206

löSungen gemeinSam FindenDie Landwirtschaftskammer Niederösterreich bietet im Rahmen von „Lebensqualität Bauernhof“ Mediationsgesprä-che für bäuerliche Familien an. Hilfestellungen bei Generations-konflikten, bei schwierigen Situationen im Zusammenleben und in der Zusammenarbeit am Hof sowie bei Scheidung oder Trennung werden angeboten.

Mediation

Bäuerliches Sorgentelefon Tel. 0810/676 810 www.lebensqualitaet-bauernhof.at

| 60 | die landwirtschaft

leben september 2015

Pastinaken- orangencremepastinaken schälen, kleinwürfe-lig schneiden und mit Vanille-zucker, einer Zimtstange und Orangenschale weich kochen. pürieren und passieren. In das warme püree weiße Schokolade einarbeiten und zum Schluss ¼ l geschlagenes Obers unterheben und abschmecken.

Für das Früchteragout die Früch-te der Saison schälen und würf-lig schneiden. In einem Topf mit etwas Zitronensaft, Zucker nach Geschmack, Vanillezucker und etwas Zimt kurz andünsten. Die Früchte sollen sich nicht ganz zerkochen. Das Früchteragout in Gläser füllen und darauf die pastinaken-Orangencreme an-richten. Mit den filetierten Oran-gen und einem Minzeblättchen garnieren.

Weitere Rezeptideen gibt es in den urGut! Kochseminaren und unter www.urgutkochen.at.

genuSS FÜr die pauSe Coole Drinks, gesunde Burger oder kreative Energiespender gibt es beim urGut! Kochseminar „Jausenhits – für Schule, Freizeit und Beruf.

urgut! KOchSeminare Jausenhits und WintergeMÜse

Die Hits auf jedem TellerDer Herbst hält wieder so eini-ge Highlights bereit: Denn gleich zwei neue Kochseminare sorgen für mehr Abwechslung in den hei-mischen Küchen und bringen für Genussliebhaber jede Menge aus-gefallene Rezeptideen. So lernen Kochanfänger und Fortgeschrit-tene unter dem Titel „Jausenhits – für Schule, Freizeit und Beruf“, dass Jause nicht gleich Jause ist. Ob im Glas oder in der Jausenbox, unzählige köstliche Rezepte ver-süßen uns so manche ruhige Mi-nute. Und selbst wenn es einmal stressiger zur Sache geht, wirkt der Anti-Stress-Haferknusperkeks wahre Wunder.

Wintergemüse: Vitamine und genussvielfalt

Doch nicht nur bei der Jause sind Fitmacher gefragter denn je. Auch das Wintergemüse feiert derzeit Renaissance und erfreut sich neuer Beliebtheit. Dabei ist es noch nicht so lange her, dass Kraut und Rü-ben nicht sehr liebevoll in Eintöp-fen verkocht wurden. Inzwischen hat man die breite Vielfalt an Win-tergemüse wiederentdeckt und es punktet mit seinen Inhaltsstoffen. Rotkraut, Grünkohl, Kohlsprossen, Pastinaken, Rüben, Sellerie, Wir-sing, Chinakohl, Endivie – all das und noch vieles mehr darf sich zur Familie des Wintergemüses zäh-len. Selbst vergessene Sorten wie die Haferwurzel und Erdmantel kann man im Kochseminar ken-nenlernen. Vom Kohlsalat bis hin zur Pastinaken-Orangencreme ist alles mit dabei. Warum also bei der Pause oder bei Winterrezepten auf Obst und Gemüse aus fernen Län-dern greifen, wenn das Gute doch so nahe liegt. Dafür braucht man allerdings die richtigen Rezepte. Für diese sorgen die Seminarbäue-rinnen und stehen den Teilneh-mern mit Rat und Tat zur Seite. Zu-sätzlich zeigen sie, dass Kochen eine spaßige Angelegenheit ist.

VitaminBOmBen neu entdecKt Die breite Vielfalt an Wintergemüse steht beim Seminar „Wintergemüse – Fitmacher in der kalten Jahreszeit“ auf dem programm. Fotos: LK NÖ/Heidegger

Zutaten250 g pastinaken, Vanillezucker

Zimtstange, Orangenschale

250 g Schokolade, weiß

¼ l Schlagobers

Zum Garnieren: Orange, Minzeblättchen

Früchteragout: Früchte der Saison

zB äpfel, Birnen, Zwetschken oder Mus-

katkürbis, Zitronensaft, Zucker, nach

Geschmack, Zimt, gemahlen

Ort Jausenhits Wintergemüse

Amstetten 06.11.2015, 1330– 1730 20.11.2015, 1330– 1730

Baden 21.10.2015, 1700– 2100

22.10.2015, 1700– 210016.11.2015, 1700– 2100

19.11.2015, 1700– 2100

Bruck/Leitha 23.10.2015, 1700– 2100 20.11.2015, 1700– 2100

Gänserndorf 27.10.2015, 1730– 2130 18.11.2015, 1730– 2130

Hollabrunn 28.10.2015, 1800– 2200 10.11.2015, 1800– 2200

Korneuburg 07.10.2015, 1800– 2200

08.10.2015, 1800– 220005.11.2015, 1800– 2200

06.11.2015, 1800– 2200

Krems 16.10.2015, 1700– 2100 ---

Melk 08.10.2015, 1830– 2230 10.11.2015, 1830– 2230

Mistelbach 28.10.2015, 1730– 2130 17.11.2015, 1730– 2130

Scheibbs 23.10.2015, 1830– 2230 13.11.2015, 1830– 2230

St. Pölten 09.10.2015, 1700– 2100 05.11.2015, 1700– 2100

Tulln 18.09.2015, 1700– 2100 30.10.2015, 1700– 2100

Waidhofen/Ybbs 28.10.2015, 1300– 1700 17.11.2015, 1300– 1700

Wr. Neustadt 23.10.2015, 1700– 2100 13.11.2015, 0900– 1300

Zwettl 28.09.2015, 1800– 2200 19.11.2015, 1800– 2200

VOrtrag „Asyl und Integration im Dorf“ lautete das Thema einer Vortragsveranstaltung, die über 60 Landjugendliche in das NV Forum nach St. Pölten lock-te.

Durch die aktuelle Situation in Traiskirchen und den oft verun-sichernden Meldungen aus den Medien wollten sich die Landju-gendmitglieder Informationen aus erster Hand holen. Murat Düzel, Leiter des Integrations-services NÖ, sowie+ Regional-

direktorin für Fremdenwesen und Asyl Michaela Frank brach-ten mit ihren Vorträgen etwas Licht in die Thematik. Viele Fak-ten aber auch Bilder zeigten die derzeitigen Umstände auf und lieferten Hintergründe zur aktu-ellen Lage in Traiskirchen.

Für Fragen, welche noch auf den Lippen brannten, gab es für die Teilnehmer im Anschluss die Möglichkeit, bei einer offe-nen Diskussionsrunde Antwor-ten zu erhalten.

fußwallfahrt: ab nach MariazellMittlerweile hat sie Tradition – die Fußwallfahrt der Landjugend NÖ nach Mariazell. Jahr für Jahr lockt sie unzählige wanderbegeisterte Landjugendliche an. Am 12. Sep-tember heißt es auch heuer wieder „Ab nach Mariazell“. Neu ist, dass Wanderer erstmals zwischen zwei Routen wählen können. Die traditionelle Strecke beginnt am Gscheid. Die neue Wanderung hat ihren Ausgangspunkt in Lackenhof. um 18 uhr wird die heilige Messe in der Basilika zelebriert. Für die musikalische Gestaltung sorgt der Landjugendchor Groß Haselbach. Wallfahrer können sich bis Mon-tag, 7. September, für ein gratis Frühstück und Lunchpaket unter www.noelandjugend.at anmelden.

Agrarischer Bundessieg für NiederösterreichGleich zwölf Niederösterreicher machten sich heuer auf den Weg, um am Bundesentscheid Agrar- und Genussolympiade in Bruck/Mur teilzunehmen. Martin König und Christoph Tomasetig aus St. Georgen/Leys holten sich den Bundessieg. Knapp am Stockerl vorbei landeten Alexander Bernhuber und Matthias Griessler auf platz 4. Den 9. platz erreichten Christina Haydn und Christoph Heher. Beide Teams aus Kilb. In der Kategorie „Genussolympiade“ erreichten Valentin Schrayvogel und Reinhard Gutsjahr aus dem Bezirk Melk den 4. platz. Dicht gefolgt von ihren Teamkollegen aus Gföhl, Ludwig Gruber und Leopold Hofbauer. Melanie Weiß und Michael Zehetbauer aus dem Marchfeld freuten sich über platz 7. Foto: LJ NÖ

reFerenten SOrgten FÜr mehr VerStändniS Bei aSylFragen 60 inte-ressierte Landjugendliche nahmen am Vortrag zum Thema Asyl und Integration teil und gewannen tiefere Einblicke in die derzeitige Sachlage. Foto: LJ NÖ

Sieger im rampenlicht Im Bild v.l.: Landessieger und Bundeszweiter im Dreh-pflügen Leopold Aichberger, LR Mag. Barbara Schwarz, Landessieger im Beetpflü-gen Johannes Land und Landessieger im Serienpflügen Christian Emsenhuber.

Die besten Pflüger wurden gekürtIn den letzten Wochen dreh-te sich bei der Landjugend Nie-derösterreich und ihren Mitglie-dern alles um das Pflügen. Nach den Gebietsentscheiden fanden als die Highlights der Saison der Bundes- und der Landesent-scheid statt. Dabei begab man sich auf die Suche, nach demjeni-gen, der die schönst Furche zog. 26 Teilnehmer aus den Bundes-ländern Niederösterreich, Ober-

österreich, Kärtnen, Burgenland und der Steiermark nahmen am Bundesentscheid in Bruck an der Leitha teil. Den Vize-Bundes-sieg und den Titel als bester New-comer in der Kategorie Drehpflug holte sich der 17-jährige Leopold Aichberger aus dem Bezirk Haag. Das Landespflügen fand in Ru-prechtshofen statt. Insgesamt 18 Pflüger kämpften um die Sto-ckerlplätze.

september 2015 landjugend

die landwirtschaft | 61 |

Landjugend schafft Weitblick

Foto

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einSatZ FÜr die richtige darStellung in SchulBÜchern

Das 1x1 der Landwirtschaft

| 62 | die landwirtschaft

Bildung september 2015

gemeinSam achtSam Sein Die Zusammenarbeit mit Schulbuchverlagen wurde intensiviert. Aber auch Eltern und Lehrer sind gefordert, nach falschen Inhalten Ausschau zu halten und diese der Landwirtschaftskammer zu melden. Foto: Erwin Lorenzen/pixelio.de

Der jährliche Schulbeginn ist für viele Familien eine spannen-de Zeit: welche Lehrer werden unterrichten, wie schaut der Stundenplan aus, gibt es neue Mitschüler? Aufregend sind auch immer wieder die neuen Schulmaterialien, insbesondere die Schulbücher. Vielfach sor-gen diese auch bei Bäuerinnen und Bauern für Aufregung oder auch Unmut, nämlich wenn der eigene Berufsstand und die

landwirtschaftliche Produktion verfälscht dargestellt werden.

Zusammenarbeit mit Schulbuchverlagen

Das Projekt „Land- und Forst-wirtschaft und Schule“ der Land-wirtschaftskammern und des LFI Österreich greift genau dieses Problem auf. Die ausführliche Überprüfung der Schulbücher ergab, dass ein hoher Prozentsatz der Inhalte in Ordnung ist, jedoch

immer wieder Fehler in der Dar-stellung festgestellt werden kön-nen. „Die falsche Darstellungs-weise der Landwirtschaft macht speziell diejenigen betroffen, die tagtäglich für Qualität und Nach-haltigkeit in der Lebensmittel-produktion sorgen“, bemerkt Pro-jektleiterin Michaela Taurer. Und das ist auch gut so, denn Image und Vertrauen in die Land- und Forstwirtschaft sind wichtige Produktionsfaktoren. Daher wur-de auch seitens der Landwirt-schaftskammern die Zusammen-arbeit mit den Schulbuchverla-gen intensiviert. „Es ist unser er-klärtes gemeinsames Ziel, dass die österreichische Land-, Forst- und Ernährungswirtschaft in den österreichischen Schulbü-chern realistisch und so aktuell wie möglich dargestellt wird“, be-tonten Karl Herzberger vom Ver-ein Schulbuch der Wirtschafts-kammer und Herbert Bauer vom Ländlichen Fortbildungsinstitut bei einem Round Table. Recht-lich gesehen bedürfen Schulbü-cher einer Zulassung. Hier ist die Hauptaufgabe, den Lehrplan kor-rekt in den Schulbüchern einzu-halten, die sich nur sehr generell

mit gesellschafts- und interes-senpolitischen Inhalten ausein-andersetzen können. Die Land-wirtschaftskammern haben in den letzten Jahren immer wieder Experten-Stellungnahmen mit Empfehlungen für die richtigen Formulierungen abgegeben. Die-se stoßen laut Herzberger durch-aus auf offene Ohren bei den Schulbuchverlagen. Allerdings kann es oft ein paar Jahre dauern, bis eine Neuauflage ansteht und damit die Korrektur durchgeführt wird.

DI eLfrIeDe SCHAffer

die richtige darStellung von Land- und Forstwirtschaft in Schulbüchern ist mitentscheidend für das Image der Branche. Sie trägt wesentlich dazu bei, ob bereits junge Konsumenten auf regionale Top-produkte der heimischen bäu-erlichen Betriebe greifen. Foto: LK NÖ/Eva posch

Mit dem projekt „Land- und Forstwirtschaft und Schule“ setzen sich die Landwirtschaftskammer und das LFI Österreich für eine realistische Darstellung der Land- und Forstwirtschaft in den Schulbüchern ein. Hier ist man auch auf die Mithilfe von Eltern und Lehrern angewiesen, welche falsche Inhalte aufdecken und melden. Also helfen Sie mit, den Berufsstand so darzustellen, wie er wirklich ist.

Sollten Ihnen in den Schulbü-chern Ihrer Kinder verfälschte oder irreführende Darstellungen in Texten oder Bildern betref-fend Land- und Forstwirtschaft auffallen, senden Sie bitte eine Kopie oder ein Foto davon sowie den genauen Titel des Schulbuchs an die Landwirt-schaftskammer am besten per E-Mail an [email protected].

Helfen Sie mit!

September 2015 Bildungskalender

Die Landwirtschaft | 63 |

Persönlichkeit und Kreativität

Herbstliches Gestalten mit Schwemmholz und Filz 23.09.15; 18:00-21:00Ort: LFS UnterleitenKosten: EUR 20,- Anmeldung: 07445/204

NLP Masterausbildung Modul 1 (16 UE) 17.10.15; 09:00-17:00Ort: Maria Ward Haus, 3100 St. Pöl-ten, Stattersdorfer Hauptstraße 62Kosten: EUR 295,- Anmeldung: 02272/61157

Gesundheit und Ernährung

Wilder Fruchtgenuss auf Vorrat 26.09.15; 09:00-16:00Ort: LFS WarthKosten: EUR 60,- Anmeldung: 02629/2222-0

Bauen, Energie und Landtechnik

Drehen Aufbaukurs 14.09.15-15.09.15; 09:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 230,- pro Person, EUR 20, Materialbeitrag, EUR 50,- Näch-tigung, VollpensionAnmeldung: 05 0259 29500

Elektroschweißen 29.09.15-30.09.15; 09:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 160,- pro Person, EUR 130,- für LandwirtInnen,EUR 40,- Material, EUR 50,- Nächtigung, VollpensionAnmeldung: 05 0259 29500

Ergänzungskurs für die Landwirt-schaft „Code 96“ - Außenkurs der Fahrschule Horn 22.09.15-24.09.15; 13:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt Mold

Kosten: EUR 395,- pro Person (inkl. Lehrunterlagen), EUR 92,5 Nächti-gung, VollpensionAnmeldung: 05 0259 29500

Ergänzungskurs für die Land-wirtschaft - Klasse BE mit Theorieprüfung - Außenkurs der Fahrschule Horn 22.09.15-24.09.15; 13:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 465,- pro Person inkl. Lehrunterlagen, EUR 92,5 Nächti-gung, VollpensionAnmeldung: 05 0259 29510

Ergänzungskurs für die Landwirt-schaft - Kombination der Klassen BEF - Außenkurs der Fahrschule Horn 21.09.15-25.09.15; 09:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 830,- pro Person inkl. Lehrunterlagen, EUR 177,5 Nächti-gung, VollpensionAnmeldung: 05 0259 29510

Ergänzungskurse für die Land-wirtschaft - Klasse BE nur praktische Prüfung - Außenkurs der Fahrschule Horn 28.09.15-29.09.15; 08:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 240,- KB inkl. Lehr-unterlagen, Anmeldung: 05 0259 29510

Ergänzungskurse für die Land-wirtschaft - Klasse CE - Außen-kurs der Fahrschule Horn 15.10.15-16.10.15; 08:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 695,- pro Person inkl. Lehrunterlagen, EUR 50,- Nächti-gung, VollpensionAnmeldung: 05 0259 29510

Ergänzungskurse für die Land-wirtschaft - Klassen C, CE - Außenkurs der Fahrschule Horn 12.10.15-16.10.15; 09:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 1360,- pro Person inkl. Lehrunterlagen, EUR 177,5 Nächtigung, VollpensionAnmeldung: 05 0259 29510

Errichtung von Trockensteinmau-ern (24 UE) 10.09.15; 08:30-17:30Ort: LFS KremsKosten: EUR 160,- Anmeldung: 02732/87516

MAG-Schweißen (Schutzgas-schweißverfahren Metall-Aktiv-Gas) 07.10.15-08.10.15; 09:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 160,- pro Person, EUR 130,- für LandwirtInnen,EUR 40,- Material, EUR 50,- Nächtigung, VollpensionAnmeldung: 05 0259 29500

Traktorführerschein - Klasse F - Kurzkurs für Führerscheinbe-sitzerInnen B - Außenkurs der Fahrschule Horn 21.09.15-25.09.15; 09:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 465,- pro Person inkl. Lehrunterlagen, EUR 177,5 Nächti-gung, VollpensionAnmeldung: 05 0259 29510

Wolfram-Inert-Gasschweißen (WIG) 13.10.15-14.10.15; 09:00-16:30Ort: Bildungswerkstatt MoldKosten: EUR 160,- pro Person, EUR 130,- für LandwirtInnen,EUR 40,- Material, EUR 50,- Nächtigung, VollpensionAnmeldung: 05 0259 29500

Pflanzenproduktion

Beetgestaltung ganz praktisch 16.09.15; 09:00-17:00Ort: Schaugarten Parbus, Wolfpass-ing a.d.HochleithenKosten: EUR 55,- pro Person Anmeldung: 05 0259 26100

Mostherstellung 15.09.15; 09:00-13:00Ort: LK NÖ, St. PöltenKosten: EUR 65,- pro Person (un-gefördert), EUR 35,- pro Person (gefördert)Anmeldung: 05 0259 26100

Tierhaltung

Alte Rinderrassen im Aufwind 14.10.15; 08:30-16:30Ort: Genussbauernhof Fam. Böhm, Katzelsdorf, LeithaKosten: EUR 60,- pro Person (un-gefördert), EUR 30,- pro Person (gefördert)Anmeldung: 05 0259 23202

Ausbildungskurs zum EU-Befä-higungsnachweis für Tiertrans-porte TGD-Anerkennung07.10.15; 13:00-17:00Ort: LK NÖ, St. PöltenKosten: EUR 55,- pro Person (un-gefördert), EUR 30,- pro Person (gefördert)Anmeldung: 05 0259 26100

Ausbildungskurs zum EU-Befähi-gungsnachweis für Tiertranspor-te - speziell für Pferdebesitzer TGD-Anerkennung23.09.15; 18:00-22:00Ort: Grandhotel Niederösterreichi-scher Hof, LanzenkirchenKosten: EUR 55,- pro Person (un-gefördert), EUR 30,- pro Person (gefördert)Anmeldung: 05 0259 26100

Kleinbäuerliche Legehennenhal-tung (2-200 Stück)10.10.2015; 08:30-11:00Ort: LFS WarthKosten: EUR 7,-Anmeldung: 02629/2222-0

Rinderumgang Alm Übungs-tag - Verhalten, Wahrnehmung, Kommunikation, Treiben, Ver-laden, Fixieren TGD-Anerkennung15.10.15; 09:00-17:00Ort: LFS HohenlehenKosten: EUR 50,- pro Person (un-gefördert), EUR 25,- pro Person (ge-fördert), EUR 15,- MaterialbeitragAnmeldung: 05 0259 23200

Umwelt und Biolandbau

Färben und Leimen von Papier mit Pflanzen 24.09.15; 09:00-17:00Ort: Betrieb Aichberger, Wartmann-stettenKosten: EUR 85,- Anmeldung: 05 0259 26100

Grüne Kosmetik-Pädagogik-Lehr-gang 15.09.15-07.12.15; 09:00-17:00Ort: Landwirtschaftskammer WienKosten: EUR 590,- Anmeldung: 05 0259 26100

Malen und Gestalten mit Pflan-zenfarben 15.09.15; 09:00-17:00Ort: LK NÖ, St. PöltenKosten: EUR 75,- Anmeldung: 05 0259 26100

Wildkräuter im Glas - Wildkräu-tergewürz, Chutneys & Co 18.09.15; 17:00-21:00Ort: BBK Baden und MödlingKosten: EUR 65,- Anmeldung: 05 0259 26100

Wildobst erkennen und ver-arbeiten 22.09.15-23.09.15; 09:00-17:00Ort: LFS Ottenschlag

Kosten: EUR 85,- Anmeldung: 05 0259 26100

Unternehmensführung

Herbstantrag 2014 Informations-veranstaltung 14.09.15; 19:30-23:30Ort: JUFA - Jugend-und Familien-gästehaus, Raabs an der Thaya15.09.15; 19:30-23:30Ort: Gemeinde Waldkirchen an der ThayaKeine Anmeldung erforderlich

Seminar Mein Betriebskonzept 16.09.15; 09:00-17:00Ort: BBK ScheibbsAnmeldung: 05 0259 4150022.09.15; 09:00-17:00Ort: BBK LilienfeldAnmeldung: 05 0259 4100029.09.15; 08:30-16:30Ort: BBK Baden und MödlingAnmeldung: 05 0259 40200Kosten: EUR 50,- pro Person (un-gefördert), EUR 25,- pro Person (gefördert)EUR 10,- für jede weitere Person eines Betriebes

Onlinekurse

Onlineschulung Allergeninformation Kosten: EUR 15,- Anmeldung: 05 0259 26100

UBB Onlinekurs Biodiversitätsflächen im ÖPUL 2015 – Was soll ich anbauen?UBB Weiterbildung: 1 hKosten: EUR 10,- Anmeldung: 05 0259 26100

TGD Onlinekurs Biosicherheitsmaßnahmen am landwirtschaftlichen Betrieb - Wie schütze ich meinen Tierbestand vorTGD Anerkennung: 2 hKosten: EUR 20,- (Einführungspreis)Anmeldung: 05 0259 26100

PFLANzENSCHUTz SACHKUNDEKURS 23.SEPTEMBER 2015 BIS 25.SEPTEMBER 2015; 09 BIS 17 UHRORT: BILDUNGSWERKSTATT MOLD14.OKTOBER 2015 BIS 16. OKTOBER 2015; 09 BIS 17 UHRKOSTEN: EUR 90,- PRO PERSON, EUR 92,5 NäCHTIGUNG, VOLLPENSIONANMELDUNG: 05 0259 29500

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| 64 | Die Landwirtschaft

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MIDAS und LAURENZIO VORAN! Die HochertragspremiumweizenMIDAS lag auch zur heurigen Ernte wieder an der Sortimentsspitze. Die höchsten Mehrerträge sind naturgemäß auf mittleren bis besseren Standorten zu erzielen. MIDAS zeigt sich sehr tolerant gegenüber Mehltau- und Fusariuminfektionen. Als Einzelährentyp ist auch eine hohe Flexibilität bei der Wahl des Saatzeitpunktes gegeben. Zum Erreichen der gewünschten Proteinwerte von 14 bzw. 15% sollte bei MIDAS im Vergleich zur Hauptsorte CAPO die Qualitätsgabe um ca. 25 bis 30 kg/ha Rein-N höher bemessen werden.

Der ebenfalls sehr auswuchsfeste LAURENzIO konnte im Sog von MIDAS wieder überzeugen und gehört zu den Sorten mit der besten Proteineffizienz. LAURENZIO besticht qualitativ durch ein hohes Hektolitergewicht, stabile Fallzahlen und durch eine absolute Exporttauglichkeit auf CAPO-Niveau. Im BIO-Landbau ist LAURENzIO neben CAPO die derzeit leistungsfähigste Sorte. Anzeige

MUS-MAX ist weiterhin in OÖ und NÖ stark vertreten!Nach dem Ableben des langjährigen Handelsvertreters Josef Singer Ende Juli übernimmt nun sein Sohn Florian die Handelsvertretung der Marke Mus-Max für Ober- und Niederösterreich.

Josef Singer war 30 Jahre lang für Mus-Max sehr erfolgreich tätig. Mus-Max-Geschäftsführer Komm.-Rat Erich Urch: „Wir sind froh, dass Florian Singer die Nachfolge seines Vaters antritt und als kompetenter Fachberater unsere Marke weiterhin vertreten wird.“

Die Kontaktdaten von Florian Singer: Matzelsdorf 18, 4521 Schiedlberg, tel. 0650/4014586, [email protected], www.mus-max.at

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v.l.n.r. Ing. Robert Urch, Helene Urch, Florian Singer, Komm.-Rat Erich Urch

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Zum Thema „Kann die Indoor-Aquakultur in Österreich ein neuer Weg und regionale Chance werden?“ veranstaltet die Agrarplus Akademie am 1. Oktober von 9.30 bis 17.15 Uhr ein Seminar in der LK NÖ in St.Pölten.Die Projektentwickler von AGRAR PLUS laden dazu ein, über heimische Warmwasserfisch- und Garnelenproduktion aus Indoor-Kreislaufanlagen nachzudenken. Namhafte Experten geben einen Überblick über die Strate-gie zur Förderung, über die rechtlichen Rahmenbedingungen und über die aktuelle Situation am Fischmarkt. Praktische Erfahrungen von Pionieren aus Österreich, Deutschland und der Schweiz runden das Programm ab.Die Indoor-Aquakultur als Kreislaufanlage zur ökologischen Aufzucht von qualitativ hochwertigen, frischen Warmwasserfischen und Meeresfrüchten bietet eine regionale und ökologisch unbedenkliche Alternative. Das Ziel muss sein, regionale Produktionsstätten und Versorgungsstrukturen für qualitativ hochwertige, ökologisch unbedenkliche und sozial verträgliche Produkte aufzubauen. Besonders die Garnele steht hier im Fokus des Interesses.Anmeldungen bei der AGRAR PLUS Akademie Tel. 02742 35 2234 oder [email protected] bzw. http://akademie.agrarplus.atTeilnahmekosten pro Person 185 Euro inklusive Mittagessen, Pausenge-tränke und Tagungsunterlagen

Indoor-Aquakultur in Österreich

| 66 | Die Landwirtschaft

Anzeigen September 2015

Gemüsebaubetriebe, Sight-seeing, typische brasilianische Kulturen wie Zuckerrohr oder Kaffee und jede Menge Spaß: Das alles und noch vieles mehr wird Interessierten von 27. Jän-ner bis 7. Februar in Brasilien geboten. Denn eine Studienrei-se lockt in das größte Land Süd-amerikas und verspricht neben Informationen auch Action und Unterhaltung.

Vom niederösterreichischen Gemüsebauverband wurde ein guter Mix aus landwirtschaft-lichem Fachprogramm mit

Schwerpunkt Gemüseproduk-tion und touristischen High-lights zusammengestellt. Rio de Janeiro mit all seinen Sehens-würdigkeiten ist ebenso mit von der Partie wie die Kolonialstadt Paraty. Doch auch die giganti-schen Wasserfälle von Iguazo werden besichtigt. Anmeldungen für die NGV-Stu-dienreise nach Brasilien werden noch bis 5. Oktober entgegen-genommen. Nähere Informa-tionen, das Programm sowie Unterlagen für die Anmeldun-gen sind unter www.ngv.at erhältlich.

Von 27. Jänner bis 7. Februar geht es für Interessierte in eines der größten Agrarländer der Welt – Brasilien. Der NÖ Gemüsebauverband hat ein umfang-reiches Programm mit vielen Höhepunkten zusammengestellt.

NGV-STUDIENREISE NACH BRASILIEN MIT FACHPROGRAMM

Gemüsebau einmal andersTECHNIKEINSATz zWISCHEN etHIK UND ÖKONOMIeMit wieviel Technik kommt die biologische Landwirtschaft aus?Zu diesem Thema veranstaltet das ÖKL am 23. September an der Versuchswirtschaft der BOKU in Groß-Enzersdorf ein Seminar mit Erläuterungen und Basiswis-sen für Einsteiger und praktische Inputs für Anfänger und Profis in der Praxis. Die Themen reichen von konservierender Bodenbe-arbeitung über Opto-elektroni-sche Steuerung an Hackgeräten bis zur Erhöhung der Kraftstoff-effizienz. Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Eine Anmeldung ist bis zum 16. September möglich. Das Anmeldeformular kann man unter www.oekl.at herunterla-den. Für weitere Auskünfte steht Herbert Donner unter Tel. 01 505 1891 15, [email protected] zur Verfügung.

Technik im Biolandbau

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Saatbau informiert:

Die besten Winterweizen für NiederösterreichDie SAATBAU LINZ bietet bei Winterweizen ein breites Sortiment an, die passende Sorte für jeden Betrieb.

Der Qualitätsweizen LUKULLUS ist die beste Kombination aus Ertrag und Qualität. LUKULLUS erzielt sehr hohe Erträge und ist sicher im Protein. Seine gute Stickstoffeffizienz stellte LUKULLUS in den letzten Jahren immer unter Beweis. Dazu ist LUKULLUS frühreif, sehr widerstandsfähig gegen Gelbrost und sehr auswuchsfest. Von LUKULLUS ist auch Bio-Saatgut verfügbar.

Der Kolbenweizen GENIUS erzielt Spitzenerträge mit guter Backqualität (BQ ca. 7). GENIUS besitzt sehr gute Krankheitstoleranzen, die Abwehrkraft gegen Mehltau, sowie gegen Gelb- und Braunrost ist sehr hoch. Die gute Auswuchsfestigkeit und Fallzahlstabilität sichern die Qualität. Im NÖ-Alpenvorland empfehlen wir den neuen Mahlweizen RGT REFORM. RGT REFORM ist kurz im Wuchs und ausgezeichnet standfest und weist eine hervorragende Blatt- und Ährengesundheit auf. Weiters überzeugt RGT REFORM mit sehr hoher Fallzahl und guter Fallzahlstabilität.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg mit den Sorten der SAATBAU LINZ. Hochwertiges Qualitätssaatgut ist die Grundlage für die Pflanzenproduktion. Original Saatgut – der Ursprung des Erfolgs.

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LUKULLUS – sicher im Eiweiß!

Bayer informiert:

Bacara Forte – aller guten Dinge sind drei2014 und 2015 haben die Vorteile der Herbst-Unkrautbekämpfung im zeitig gebauten Wintergetreide gezeigt. Da die Unkräuter früher ausgeschaltet wurden, konnte vielfach ein höherer Ertrag erzielt werden.

Bacara Forte ist die beste Wahl, weil

1. es mit 0,8 l/ha die einfache Komplettlösung für alle Wintergetreide-Arten inkl. Winterdurum ist. Es soll im Nachauflauf im Keim- bis beginnendem Laubblattstadium der Unkräuter eingesetzt werden. Ein feinkrümeliges Saatbett erhöht die Wirkungssicherheit.

2. die Wirkstoffe über eine breite Blatt- und Bodenwirkung verfügen, die auch bei trockener Witterung eine hohe Sicherheit gewährleisten. Neben der breiten Standard-Verunkrautung wie Windhalm, Rispe, Klettenlabkraut, Kamille, Ehrenpreis, Taubnessel, Ausfallraps etc. werden auch Problem-unkräuter wie Frauenmantel, Storchschnabel, Besenrauke usw. zuverlässig bekämpft. Mögliche Korrekturspritzungen im Frühjahr werden reduziert.

3. es 3 leistungsstarke Wirkstoffe enthält und trotzdem IPU- und ALS-frei ist.

Damit ist es ideal zum vorbeugenden Resistenzmanagement bei Windhalm und Unkräutern im Rahmen der Fruchtfolge.

Im Frühjahr waren vielfach mit Gelbverzwergungsvirus befallene Getreidepflanzen zu sehen.

Darum ist heuer auf den Blattlausbefall im zeitig gebauten Wintergetreide zu achten, da infizierte Läuse den Virus im Herbst auf die junge Getreidesaat übertragen können. Bei Befall wird eine Mischung von 0,8 l Bacara Forte mit 60 ml Decis Forte per Hektar empfohlen. Decis Forte verfügt über eine schnelle Anfangs- und gute Repellentwirkung und ist dadurch die optimale Wahl. Decis Forte: Pfl.Reg.Nr. 3554; Bacara Forte: Pfl.Reg.Nr. 3090;

Weitere Informationen unter www.agrar.bayer.at. Anzeige

September 2015 Termine

Die Landwirtschaft | 67 |

Die LandwirtschaftDie monatliche Zeitschrift der NÖ Landes-Landwirtschaftskammer

Herausgeber: NÖ Landes-Landwirtschaftskammer, Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten Medieninhaber und Verleger:NÖ Landes-LandwirtschaftskammerWiener Straße 64, 3100 St. PöltenTel. 05 0259 29300

Herstellung: Herold Druck und Verlag AGFaradaygasse 6, 1030 Wien

Herstellungsort: WienVerlagsort: 3100 St. PöltenZulassungsnummer: 11Z039072M

Redaktion: DI Bernadette Laister, DI Paula Pöchlauer-Kozel, Mag. Eva PoschSatz, Layout: Marlene Mitmasser, Eva KailFotoredaktion: LK NÖ

Redaktionssekretariat: Sonja GimplE-Mail: [email protected], Tel. 05 0259 29300Wiener Straße 64, 3100 St. Pölten

Anzeigen: Manuela Schilcher, Tel. 05 0259 29303, [email protected]

Die Landwirtschaft erscheint monatlich; Jahres-bezugspreise einschl. Postgebühr im Inland € 28, im Ausland € 40. Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe - auch auszugsweise - nur mit Ge-nehmigung des Verlages, veröffentlichte Texte und Bilder gehen in das Eigentum des Verlages über. Es kann daraus kein wie immer gearteter Anspruch, ausgenommen allfällige Honorare, abgeleitet werden.

Auch wenn im Text nicht explizit ausgeschrieben, beziehen sich alle personenbezogenen Formulie-rungen auf weibliche und männliche Personen. Alle Angaben erfolgen mit größter Sorgfalt, Gewähr und Haftung müssen wir leider ausschließen.

Satz- und Druckfehler vorbehalten. Für unver-langt eingesandte Manuskripte und Unterlagen besteht keine Gewähr auf Veröffentlichung und Rücksendung. Ein Rechtsanspruch auf Veröffent-lichung von Inseraten, welcher Art auch immer, besteht nicht.

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Medieninhaber: NÖ Landes-Landwirtschaftskammer(Körperschaft öffentlichen Rechts) Wiener Straße 64, 3100 St. PöltenKammerdirektor: DI Franz RaabGrundlegende Richtung: Förderung der Gesamtinteressen der Land- und Forstwirtschaft.

Sprechtage der SVB

AMSTETTEN02.09, 09.09 ,16.09 ,23.0930.09, 8.30-12 und 13-15 Uhr

BADEN

07.09, 21.09, 8-12 und 13-15 Uhr

BRUCK/LEITHA 14.09, 28.09, 8.30-12 und 13-15 Uhr

GäNSERNDORF03.09, 10.09, 17.09, 24.09, 8-12 und 13-15 Uhr

GMÜND03.09, 10.09, 17.09, 24.09, 8.30-12 und 13-15 Uhr

HOLLABRUNN07.09, 14.09, 21.09, 28.09, 8-12 und 13-15 Uhr

HORN02.09, 09.09, 16.09, 23.09, 30.09, 8-12 und 13-15 Uhr

KORNEUBURG01.09, 22.09, 8-12 und 13-15 Uhr

KREMS01.09, 08.09, 15.09, 22.09, 29.09, 8-12 und 13-15 Uhr

LILIENFELD19.09 8.30-12 und 13-15 Uhr

MELK03.09, 10.09, 17.09, 24.09, 8.30-12 und 13-15 Uhr

MISTELBACH02.09, 09.09, 16.09, 23.09, 30.09, 8-12 und 13-15 Uhr

NEUNKIRCHEN01.09, 08.09, 15.09, 22.09, 29.09, 8-12 und 13-15 Uhr

SCHEIBBS07.09, 14.09, 21.09, 28.09, 8.30-12 und 13-15 Uhr

St. PÖLteNjeden Mittwoch undDonnerstag, 8-12 und 13-15 Uhrjeden Freitag 8-12h

TULLNERFELD08.09, 15.09, 29.09, 8-12 und 13-15 Uhr

WAIDHOFEN/THAyA07.09, 14.09, 21.09, 28.09, 8.30-12 und 13-15 Uhr

WAIDHOFEN/yBBS02.09, 09.09, 23.09, 30.09, 9-12 und 13-15 Uhr

WR. NEUSTADT03.09, 10.09, 17.09, 24.09, 8-12 und 13-15 Uhr

zWETTL01.09, 08.09, 15.09, 22.09, 29.09, 8.30-12 und 13-15 Uhr

Rechtsberatung

Nachstehend finden Sie die nächs-ten Rechtssprechtage in den BBK und in der LK NÖ in St. Pölten jeden Dienstagvormittag. Für komplizierte Angelegenheiten ist es zweckmäßig in St. Pölten vorzusprechen und einen gesonderten Termin in der Rechtsabteilung unter der Tel. 05 0259 27000 zu vereinbaren.

AMSTETTEN04.09., 9-12 und 13-14 Uhr

BADeN/MÖDLING21.9, 13-15 Uhr

BRUCK/LEITHA21.09., 9-11 Uhr

GäNSERNDORF03.09., 9-12 und 13-14 Uhr

GMÜND 10.09., 13-15 UHR

HOLLABRUNN18.09., 9-12 und 13-14 Uhr

HORN02.09., 9-12 und 13-15 Uhr

KORNEUBURG14.09., 8-12 Uhr

KREMS24.09., 9-12 und 13-15 Uhr

LILIENFELD23.09., 9-12 und 13-15 Uhr

MELK10.09., 9-12 Uhr

MISTELBACH24.09., 9-12 und 13-15 Uhr

NEUNKIRCHEN28.09., 9-12 und 13-15 Uhr

SCHEIBBS, 23.09., 9-11 Uhr

TULLNERFELD10.09., 14-16 Uhr

WAIDHOFEN/THAyA10.09., 9-11 Uhr

WR. NEUSTADT07.09., 9-12 und 13-15 Uhr

zWETTL17.09., 9-12 und 13-15 Uhr

Steuersprechtage

AMSTETTEN: 11.09., 9-12 Uhr

HOLLABRUNN: 04.09. 9-12 Uhr

KORNEUBURG: 21.09., 9-12 Uhr

WR. NEUSTADT: 18.09., 9-12 Uhr

zWETTL: 25.09., 9-12 Uhr

Steuertermine

15. Umsatzsteuer für den Voranmeldungszeitraum Juli – Finanzamt

Lohnsteuer für den Monat August – Finanzamt

4,5%iger Dienstgeberbei-trag zum Familienlastenaus-gleichsfonds

für den Monat August – Finanzamt

Kommunalsteuer für den Monat August - Gemeinde(n)

30. Anträge des Unternehmers auf Erstattung von in anderen EU-Mitgliedstaaten im Vorjahr angefallenen Vorsteuern (FinanzOnline).

zUCHTRINDERVERSTEIGERUNGENBERGLAND 02.09., 30.09.

zWETTL 09.09.

KäLBERVERSTEIGERUNGENBERGLAND 10.09., 24.09.

WARTH 21.09

zWETTL 08.09., 29.09.

Märkte in Niederösterreich

Bildungswerkstatt Mold Seminar- und Gästehaus der Landwirtschaftskammer NÖ

Ein idealer Ort fürSchulungen & KurseFachvorträge & ExkursionenVereinsausflüge & KlausurenEntspannung & ErholungFeste & Feiern

Bildungswerkstatt MoldMold 72, 3580 Horn T 05 0259 29500E [email protected] I www.bildungswerkstatt-mold.at

Da fahr‘

ich hin!

KAMPTAL SCHMECKENDas Weingut Dolle in Straß im Straßertale öffnet seine Türen. Von Freitag, 4. bis Sonntag, 6. September warten Weinverkostungen, Musik und Schmankerl auf die Besucher. Auch das hauseigene Restaurant hat wieder für Genusslieb-haber geöffnet. Näheres unter www.dolle.at.

Winzerhoffest

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Bäuerinnen September 2015

Gesundheitstipp des MonatsAlterszucker gefährdet Ihre „gesamte“ Gesundheit

Die kleinen „Wehwehchen“ wie Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Durst, vermehrter Harn-drang, Hautprobleme, Heißhunger und Zahnfleischentzündungen nehmen wir oft im Alltagsstress nicht wahr oder finden andere Gründe dafür, damit wir nicht mit dem Arzt unseres Vertrauens reden müssen, denn das kostet schließlich Zeit. Wenn wir plötzlich Folgeschäden wie Augen-schäden, Herzschäden, Nierenschäden, Nervenschäden, schlecht heilende Wunden haben, müssen wir zum Arzt gehen. Warum ändern wir nicht schon Jahre vorher unseren Lebensstil oder gehen 1x Jahr zur Vorsorgeuntersuchung, damit wir uns zumindest entscheiden können, uns dem Risiko der Folgeschäden auszusetzen oder uns zu ändern?Es liegt in unserer Hand!

zUTATEN220 g Zwetschken

100 g Semmeln oder

Striezel, altbacken

40 g Haselnüsse, 125 g Zucker

1 Msp. Zimt

1 Msp. Zitronenschale, unbehandelt

Für die Backformen:

Butter und Zucker

60 g Beeren der Saison

Guss:

100 ml Schlagobers, 60 ml Milch

2 Eier

REzEPT DES MONATS

Scheiterhaufen mit ZwetschkenBackformen mit Butter befet-ten und mit Zucker ausstreu-en. Zwetschken waschen, ent-kernen und in kleine Spalten schneiden. Semmelwürfel oder Striezel würfelig schneiden, mit den geschnittenen Zwetsch-ken, den grob geriebenen Ha-selnüssen und dem Zucker vermengen.Das Ganze mit Zimt und ge-riebener Zitronenschale ab-schmecken. Die Masse in die befetteten und mit Zucker be-streuten Backformen füllen. Für den Guss Schlagobers, Milch

und die Eier mit einem Schnee-besen verrühren. Nun den Guss zu gleichen Teilen in die Backformen abfüllen. Ein tie-fes Blech oder eine Wanne mit Backtrennpapier auslegen und ein bis zwei Zentimeter hoch heißes Wasser einfüllen. Die Backformen in das Wasserbad hineinstellen und im vorgeheiz-ten Ofen bei 180° C 18 bis 20 Mi-nuten lang backen.

Tipp: Anstelle von Zwetschken können auch Äpfel verwendet werden.

Nachhaltiger Messegenuss mit den BäuerinnenDer Verein „Die Bäuerinnen Niederösterreich“ sowie die „ARGE Seminarbäuerinnen“ präsentieren sich heuer erstmals gemeinsam auf der Internationalen Gartenbaumesse in Tulln. Dabei hielten sie, was der Titel „Nachhaltiges Genie-ßen mit den Bäuerinnen!“ versprach. Denn auf ihrem Stand standen sie Interessierten mit praktischen Tipps für den eigenen Haushalt zur Seite und zeigten, wie es sich vermeiden lässt, wertvolle Lebensmittel in den Müll zu werfen. Zusätzlich dazu gab es auch heuer wieder ein Gewinnspiel. Als Gewinne winkte diesmal ein Einkaufsgutschein im Wert von 100 Euro für die Produkte eines „Gutes vom Bauernhof“-Betriebes sowie UrGut-Kochkurse. Foto: Die Bäuerinnen

Mais und seine SchwierigkeitenAmstetten ist der viehreichste Bezirk in NÖ. Der Anbau von Mais ist für unsere tierhalten-den Betriebe lebensnotwendig, aber in letzter Zeit etwas in die Kritik geraten. Neben dem Maiszünsler erschwert uns auch der aus Amerika eingeschleppte Maiswurzelbohrer den Anbau. War es zwar vor einigen Jahren noch o.k., chemische Beizmittel einzusetzen, so sind heutzutage andere Methoden der Bekämp-fung gefragt. Beim Maiswurzel-bohrer ist die Fruchtfolge wichtig. So achten wir dabei darauf, nicht Mais auf Mais anzubauen und halten uns strikt an die gesetzli-chen Regelungen – maximal drei Jahre Mais auf Mais. Zusätzlich dazu wird der Befall in unserem Bezirk mit vier Fallen im Auge behalten. Fingerspitzengefühl und Sorgfalt sind auch beim Maiszünsler gefragt. Hier ist Bo-denbearbeitung das Zauberwort. Optimale Nährstoffversorgung, keine Unkrautkonkurrenz und das Häckseln von Maisstroh sind dabei wichtig. Fakt ist: Mais ist nach wie vor die Futtergrund-lage für unsere Tiere, die wir mit unseren Bemühungen alljährlich sicherstellen. Dennoch gehen die Meinungen der Bevölkerung aus-einander. Um auch die Kritiker von der Bedeutung des Maisan-baus zu überzeugen, brauchen wir so manches Gespräch. Ein Blick hinter die Kulissen unseres Arbeitsalltages ist die Basis für Verständnis.

Leopoldine Hochmeister

Bezirksbäuerin Amstetten.

Leben

Foto: LK NÖ/Heidegger