19
Die Niere Aufgaben der Niere Ausscheidung von Abbauprodukten Ausscheidung und Biotransformation körperfremder Stoffe Kontrolle des Wasser- und Elektrolythaushalts und des Säure-Basen- Gleichgewichts Regulation von Blutdruck und Blutvolumen Bildung von Hormonen

Die Niere - uni-muenster.de · Die Niere Aufgaben der Niere • Ausscheidung von Abbauprodukten • Ausscheidung und Biotransformation körperfremder Stoffe • Kontrolle des Wasser-

  • Upload
    others

  • View
    9

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Die Niere

Aufgaben der Niere

• Ausscheidung von Abbauprodukten• Ausscheidung und Biotransformation

körperfremder Stoffe• Kontrolle des Wasser- und

Elektrolythaushalts und des Säure-Basen-Gleichgewichts

• Regulation von Blutdruck und Blutvolumen• Bildung von Hormonen

Anatomie

Nephron

Mutschler Anatomie S.409

Allgemeine Störungen der Niere

• Störungen der Harnausscheidung und -konzentrierung

• Proteinurie• Hämaturie• Störungen der renalen

Hormonausscheidung• Einschränkungen der glomerulären

Filtration• Störungen tubulärer Partialfunktionen

Nierenerkrankungen

• Glomerulonephritis

• Pyelonephritis

• Diabetische Nephropathien

– Folge aller: chronische Niereninsuffizienz, evtl. Dialysepflicht

Hyperglykämie Genetische Prädisposition Risikofaktoren

Hyperfiltration

Albuminurie, Hypertonie, Nierenfunktionsverlust

Mikroangiopathien

Pathogenese der diabetischen Nephropathie

Chronische Niereninsuffizienz

Niereninsuffizienz: herabgesetzte Funktion der Niere, den Harn zu konzentrieren und schädliche Stoffe auszuscheiden

Chronische Niereninsuffizienz: langsam fortschreitende, irreversible Einschränkung der Nierenfunktion durch Ausfall funktionstüchtiger Nephrone

Stadien der Niereninsuffizienz

1. Eingeschränkte LeistungsbreiteGFR ~ 50 ml/minbeginnende Hyposthenurie, Nykturie

2. Kompensierte RetentionGFR < 50 ml/minzusätzlich Retention harnpflichtiger Stickstoffsubstanzen

Stadien der Niereninsuffizienz -2-

3. Beginnende Dekompensation• GFR < 30 ml/min• zusätzlich Hypokalzämie, Hyperphosphatämie, Azidose,

Anämie

4. Urämie („Harnvergiftung“ durch Retention harnpflichtiger Stoffe)

• GFR < 15 ml/min• Zusätzlich: GI-Störungen, dann auch kardiovaskuläre

und zentralnervöse Intoxikationssymptome• Wenn durch Dialyse nicht mehr therapierbar, oft Tod

durch tiefes urämisches Koma

Therapie

Nur symptomatisch:

• Natriumhydrogencarbonat

• Vitamin D, Calcitriol, Calcium

• Phosphatbinder (Ca-Carbonat)

• Antihypertensiva

• EPO, Eisen

• Ernährungsberatung

Anpassung der Dosierung an die Nierenfunktion

• für ausschließlich o. vorwiegend renalausgeschiedene AS– Digoxin, Aminoglykosidantibiotika, Metformin...

• Ausscheidungsgeschwindigkeit vermindert (Niereninsuffizienz) oder erhöht (Nephrosen)

• z.B. Säuglinge, Patienten ab 70 Jahren

• Maßnahmen: Dosis reduzieren/erhöhen oder Dosierungsintervall verlängern/verkürzen

Dosisbestimmung

• Q0-Wert →Nomogramm →Korrekturfaktor Q‘– Dosis mit Q‘

multipliziert

– Dosierungsintervall durch Q‘ dividiert

www.dosing.de

Dialyse, Blutwäsche, Nierenersatztherapie

• Hämodialyse– Bedeutung

• Peritonealdialyse (CAPD)– „Bauchfelldialyse“

Wann beginnen ?

Hämodialyse

Hämodialyse: Shunt, Fistel

• 3mal pro Woche punktieren -> verträgt eine normale Vene nicht.

• Schlagader wird mit der Vene verbunden (Unterarm)

Hämodialyse: Dialysator

Variante: Hämofiltration

Vergleich

-Antikoagulantien notwendig

- schlecht für K+ und Urea

+ Gut für Säure-Base-Haushalt

- Keine „Spülung“

- Kreislaufbelastung

+ geringe Infektionsgefahr, Teramperaturverlust

Nieder – mittelmolek. Stoffe (30-50 KDa)

Niedermolekulare Stoffe 7-10 (KDa)

Konvektion, Ultrafiltration

Diffusion, Osmose

HämofiltrationHämodialyse

Hämodiafiltration

Peritonealdialyse, Bauchfelldialyse

Dialysebegleitung

Da eine kranke Niere diese Aufgaben nur bedingt bis gar nicht mehr erfüllen kann, wird der Einsatz einer Dialysemethode nötig. Aber die Dialyse kann nicht alle Aufgaben wieder aufnehmen, es bedarf des Einsatzes von Medikamenten oder dem Einhalten spezieller Diäten.

Nierentransplantationen in Zahlen

Die durchschnittliche Wartezeit auf eine Transplantation beträgt etwa 5 Jahre

Rechtliche Grundlagen §Transplantationsgesetz (1997)

regelt Spende, Entnahme, Vermittlung und Übertragung von OrganenSpende nach dem Tod oder zu Lebzeiten

Gesetzliche Regelungen für die Entnahme von Organen zur Transplantation in Europa

Erweiterte Zustimmungsregelung ( z.B. in Deutschland)

Widerspruchsregelung

Informationsregelung

Wichtige Organisationen

DSODeutsche Stiftung Organtransplantation

Koordinierungsstelle für Organspende

Im Transplantationsgesetz vorgesehen

EurotransplantOrganvermittlung

Gemeinsame Warteliste für Deutschland, Österreich, Benelux-Staaten und Slowenien

Empfänger werden vom Computer nach festgelegten Kriterien ermittelt

Warteliste - Nierentransplantation

Wer kommt auf die Warteliste?

Endgültiges Nierenversagen

→ Dialysebehandlung erforderlich

→ Dialysebehandlung in Kürze erforderlich

Ausschluss von der Warteliste:

Nicht kurativ behandelte bösartige Erkrankungen

Klinisch manifeste Infektionserkrankungen

Schwerwiegende zusätzliche Erkrankung (z.B. Herz- und Gefäßerkrankungen, Bronchial- und Lungenerkrankung)

Ablauf einer Organspende

1. Zwei Fachärzte stellen den Hirntod fest

2. Frage nach der Einwilligung zur Organentnahme

3. Medizinische Untersuchung des Verstorbenen

4. DSO informiert Eurotransplant

→ Ermittlung des Empfängers

Vermittlungskriterien: Niere

BlutgruppenkompatibilitätGrad der Übereinstimmung der HLA-MerkmaleMismatch - WahrscheinlichkeitWartezeitKonservierungszeitNationale Bilanz

→ Kriterien werden verschieden gewichtet

Sonderbonus:Kinder und Jugendliche hochimmunisierte PatientenPatienten mit hoher Dringlichkeitsstufekombinierte Organtransplantationen

Ablauf der Organtransplantation

5. Organentnahme und Versorgung des

Leichnams

6. Organtransport zum Organempfänger ins

Transplantationszentrum

7. Transplantation

8. Einnahme von Immunsuppressiva

Lebendspende

• Nieren paarig angelegt

Vorrausetzungen:volljähriger Spenderguter Gesundheitszustand des SpendersFreiwilligkeit der Spende → unabhängige Lebendspende-Kommissionnahe Verwandte Personen, die dem Empfänger persönlich eng verbunden sind

Erfolg einer Nierentransplantation

Danke für die

Aufmerksamkeit!