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© Statistisches Bundesamt, D306 Methoden und Kommunikation in der Preisstatistik© Statistisches Bundesamt, D306 Methoden und Kommunikation in der Preisstatistik, Mirco Lattwein
Die Preisentwicklung bei Smartphones & Tablets
Herausforderungen bei der Entwicklung eines hedonischen Preisindizes am Beispiel der Einfuhrpreise für Smartphones
© Statistisches Bundesamt, D306 Methoden und Kommunikation in der Preisstatistik, Mirco Lattwein 29.06.2012 Folie 2
Gliederung des VortragesSmartphones & Tablets: Der Markt und dessen Einfluss
MarktabgrenzungMarktbedeutungAuswirkungen auf den Einfuhrpreisindex
Preisvergleich und Qualitätsbereinigung bei SmartphonesPreisvergleich und ErsetzungTechnischer Fortschritt und hedonische Qualitätsbereinigung
Probeberechnungen und UmsetzungProbeberechnung
DatenerhebungErgebnisse
Herausforderungen bei der UmsetzungAusblick
© Statistisches Bundesamt, D306 Methoden und Kommunikation in der Preisstatistik, Mirco Lattwein 29.06.2012 Folie 3
Smartphones: Marktabgrenzung
Gesamtmarkt: Mobiltelefone (‚Handys‘)
Smartphones herkömmliche Mobiltelefone(‚Multimediahandys‘)
Wesentlicher Unterschied: Smartphones sind in Konstruktion und Bedienung gegenüber herkömmlichen Handys nicht für das Telefonieren optimiert
© Statistisches Bundesamt, D306 Methoden und Kommunikation in der Preisstatistik, Mirco Lattwein 29.06.2012 Folie 4
Smartphones: Marktabgrenzung
Äußerliche Unterschiede:- Display (größer, berührungsempfindlich, hochauflösend)- alphanumerische Tastatur (qwertz/virtuell)- hochwertigere Verarbeitung (Spezialglas, Aluminiumgehäuse,…)
Technische Unterschiede:- weiterentwickelte Mobilfunkstandards (UMTS/3G, LTE/4G)- Sensoren (Helligkeit, Geschwindigkeit, Gyro, Ortung)- Schnellere und hochwertigere Prozessoren- deutlich höhere Speicherkapazität- Betriebssystem mit Schnittstelle zur Anwendungsprogrammierung
(‚Apps‘)
Daraus ergeben sich unterschiedliche Konsumzwecke
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Tablets: Marktabgrenzung
Gesamtmarkt: ‚Mobile Datenverarbeitung‘
Notebooks NetbooksTablets
Wesentlicher Unterschied: Tablets und Netbooks sind in Konstruktion und Bedienung gegenüber herkömmlichen Notebooks nicht für längeres Arbeiten optimiert
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Tablets: Marktabgrenzung
Äußerliche Unterschiede:- Nicht als ‚Klapprechner‘ angelegt, bestehen nur aus einem Bildschirm- ausschließlich virtuelle Tastatur- somit: flacher als herkömmliche Notebooks und Netbooks
Technische Unterschiede:- andere Betriebssysteme (Android, iOS,…)- Bildschirm berührungsempfindlich- Sensoren (Helligkeit, Geschwindigkeit, Gyro, Ortung)
Daraus ergeben sich unterschiedliche Konsumzwecke: Office/Business vs. Web2.0/Freizeit
© Statistisches Bundesamt, D306 Methoden und Kommunikation in der Preisstatistik, Mirco Lattwein 29.06.2012 Folie 7
Der Markt und dessen Einfluss auf die Einfuhr: Marktbedeutung
Handy- und Tabletverkäufe in Deutschland (in Millionen)
0
5
10
15
20
25
30
2008 2009 2010 2011 2012
herkömmliche MobiltelefoneSmartphonesMobiltelefone gesamtTablets
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Der Markt und dessen Einfluss auf die Einfuhr: Auswirkungen
Weder Smartphones noch Tablets werden in D produziertAlle in D verkauften Geräte müssen importiert werdenIn 2012 geschätzt 16 Mio Smartphones und 2 Mio Tablet-PCsdamit ausreichend hohe Bedeutung am Importvolumen in €Import von Smartphones und Tablets daher zunehmend indexrelevantGroße Preisunterschiede: Stichprobe muss Markt abbilden
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Preisvergleich und Qualitätsbereinigung bei Smartphones
Vom Markt zum Index: Vorgehen gemäß CENEX-HandbuchIdentifikation des KonsumsegmentesMobiler Zugang ins Internet + telefonieren+ individuelle Konfiguration (Apps)Definition/Aufbau einer Stichprobe100 mtl. meistverkaufte Smartphonesbei ‚Amazon‘ErsetzungsstrategienBest-Seller-Ansatz (=> Ersetzung über Produktlinien und Marken hinweg)Qualitätsbereinigunghoher technischer Wandel: hedonische QBIndexberechnung
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Probeberechnungen und Umsetzung
Probeberechnung: DatenerhebungZeitraum Juni 2011 – Oktober 2011Abhängige Variable: Preis (Amazon:Verkaufspreis!)42 charakterisierende Merkmale
Probeberechnung: DatenbearbeitungUmkodierungen (ppi= f(Diagonale und Auflösung ))DummyerstellungPlausibilisierungen
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Probeberechnungen und Umsetzung
Probeberechnung: Hedonische IndexfunktionAnnahme: Preis als Funktion der charakterisierenden Merkmaleln_Preis = β0 + β1 · D_Apple + β2 · D_LG + β3 · D_RIM + β4 · D_Sam + β5 · Diag + β6 · Gew + β7 · Mem + β8 · RAM + β9 · D_2Kam + β10 · D_GPS + β11 · D_fm + β12 · D_HDMILog-lineares Modell, wird mit OLS (KQ) geschätzt∆x = relative Veränderung in y („die Veränderung einer Einflussvariable um eine empirische Einheit verändert den Preis um … %“)Tests auf Annahmeverletzungen des OLS-Modells (Heteroskedastie, Normalverteilung der Residuen, Mulitkollinearität) nicht signifikant
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Probeberechnungen und Umsetzung
Probeberechnung: Hedonische IndexfunktionQualitätsbereinigung durch doppelte Imputation
B-Stichprobe: direkter PreisvergleichA- und C-Stichprobe: doppelte Imputation
Teilstichprobe Vormonat aktueller Monat QB?
A vorhanden nicht vorhanden ja
B vorhanden vorhanden nein
C nicht vorhanden vorhanden ja
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Probeberechnungen und Umsetzung
Probeberechnung: Hedonische IndexfunktionPreisveränderung verschiedener Modelle in €
300,00
350,00
400,00
450,00
500,00
550,00
600,00
650,00
700,00
750,00
800,00
Jun 11 Jul 11 Aug 11 Sep 11 Okt 11
iPhone 4 32GBSamsung Galaxy SIIBlackberry Bold 9700HTC Desire SMotorola Atrix 4GNokia E6Sony Ericsson Xperia Arc
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Probeberechnungen und Umsetzung
Probeberechnung: Hedonische IndexfunktionIndexverlauf der Teilstichproben
0,8000
0,8500
0,9000
0,9500
1,0000
1,0500
1,1000
Jun 11 Jul 11 Aug 11 Sep 11 Okt 11
Modell nicht mehr vorhandendirekter PreisvergleichModell neu
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Probeberechnungen und Umsetzung
Probeberechnung: ImputationsmethodeEinfache Imputation I
pure price
changeP1
imp
pb
pimp
1f
P
X
P0
Xb
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Probeberechnungen und Umsetzung
Probeberechnung: ImputationsmethodeEinfache Imputation II
P1
pimp
pb
f0P
X
P0imp
Xb
pureprice
change
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Probeberechnungen und Umsetzung
Probeberechnung: ImputationsmethodeDoppelte Imputation
pureprice
change P1imp
p0b
pimp
1f
P
X
P0imp
Xb
poimp
f0
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Probeberechnungen und Umsetzung
N=Fallzahl, βi=SchätzkoeffizientSig = Irrtumswahrscheinlichkeit mit: *= <0,05 **= <0,01 ***= <0,001
Schätzergebnisse der Probeberechnungen (Auszug)
T1 T2
N=100; R2 = .816 N=100; R2 = .785- βi Sig. βi Sig.
Konstante 4,0401 *** 3,949 ***
Apple 0,2883 * 0,3512 *
LG -0,2627 *** -0,2854 ***
RIM 0,2702 ** 0,2235 *
Samsung -0,1799 ** -0,1603 *
Diagonale 0,176 ** 0,1955 **
Gewicht 0,0042 *** 0,0039 **
Speicher - - 0,0054 -
RAM 0,0005 *** 0,0005 **
Zweite Kamera 0,2575 *** 0,233 ***
GPS 0,3319 ** 0,3196 **
fm-Radio -0,1956 ** -0,2814 ***
HDMI 0,2 ** 0,1281
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Probeberechnungen und Umsetzung
Probeberechnung: Zeitvariablenmethodeln_Preis = β0 + β1 · (D_)Monat + β2 · D_Apple + β3 · D_LG + β4 · D_RIM + β5 · D_Sam + β6 · Diag + β7 · Gew + β8 · Mem + β9 · RAM + β10 · D_2Kam + β11 · D_GPS + β12 · D_fm + β13 · D_HDMIIdentisches Modell zzgl. Zeitvariable (bildet Preisveränderung ab)Modell B: Zeitvariable = Veränderung zum Vormonat (Dummy)Modell C: Zeitvariable = Veränderung zum Basismonat (Dummy)Modell D: Zeitvariable stetig (1-5), unterstellt linearen Trend, dient nur als ReferenzmodellErgebnis: keine signifikanten Unterschiede im Indexverlauf zwischen Imputations- und Zeitvariablen-Methode
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Probeberechnungen und Umsetzung
Probeberechnung: Indexberechnung
0,86
0,88
0,90
0,92
0,94
0,96
0,98
1,00
1,02
Jun 11 Jul 11 Aug 11 Sep 11 Okt 11
Modell A
Modell B
Modell C
Modell D
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Probeberechnungen und Umsetzung
Herausforderungen bei der UmsetzungDatenerhebung
Einfuhrpreisindex: Quelle, DatenqualitätDatenbearbeitung
Gewichtung: verlässliche Daten zur EinfuhrInformationen über Marktanteile (Direktvermarkter)
Hedonische IndexfunktionModellverletzungen über die ZeitAuswirkungen der evtl. notwendigen Anpassungen auf Indexverlauf?
IndexberechnungStändige Überprüfung der Indexfunktion
Ständige Marktbeobachtungggf. Hinzunahme der neuen preisbestimmenden Merkmale
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Ausblick
Einführungen hedonischer QualitätsbereinigungsverfahrenDemnächst: Smartphones in EinfuhrpreisindexAnfang 2013: Tablets in Einfuhrpreisindex und VPI
10 Jahre Hedonik: Projekt RegressionsanalyseAuswirkungen von Modellverletzungen auf Index?Ist OLS immer noch zeitgemäß?Gibt es Alternativen, die mit weniger Annahmen auskommen?Wie könnten diese im laufenden Prozess implementiert werden?Komplexität des Schätzverfahrens vs. bestmögliche Ergebnisse?
© Statistisches Bundesamt, D306 Methoden und Kommunikation in der Preisstatistik© Statistisches Bundesamt, D306 Methoden und Kommunikation in der Preisstatistik, Mirco Lattwein
Vielen Dank für ihr Interesse!
Fragen?
Mirco LattweinTelefon: +49/(0) 611 / 75 26 [email protected]