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g ehea in die Siifle der Pflanze biniiber and die dicke Haut der Kar- toffel halt die Gahrungstoffe beisammen, so dass sie m5glichst con- centrirt, den Wurzeln der Pflanze nahe liegend, dutch diese auch der Pflanze zukommen, diese krank machen, und Veranlassung zum Missrathen der Ernte werden k0nnen. Unterstreuung und Anwen- dang ehemischer Potenzen hilft hierbei, nicht, denn die Rinde der Kartoffelknolte halt, lederartig geworden, oft sehr dicht zusam- men und es ki~nnen somit keine chemischen Reactionen auf den Inhalt eintreten, Alle einzelnen Ursachen, Erfahrungen, passende Verfahrungs-Arten etc. aufzuftihren, ware viel zu weitlaufig and wtirde viel mehr die Einsicht verwirren, als die Sache gentigend aufklaren and - - was nicht zu iibersehen ist, e i n ldilfs- und Heft- mittel passt nicht far nile F~tlle, far alle Gegentlen, selbst nicht ftir nile Feldstticke. Far jeden specielleren Fall sumpfige oder sehr tro- ckene Lage der Felde~; besondere climatische oder Wilterungs-Ver- haltniss% frische Dtingung und mit welchen Substanzen etc. ist eine besondere Ab~inderung des bisherigen Culturverfahrens nothwendig, um unter allen Umstanden eine sichere und ergiebige Ernte zu er- zielen. Die Ursachen dieser weitverbreiteten Krankheit sind tYeilich ~a 11 g e m e i n e ," sehr Vielen noch unbekannte t e 11 u r i s c h e, daher ist die besondere Aufmerksamkeit auf die Bodenverhiilinisse zu richten und sind hier die nothwendigen Verbesserungen anzu- bringen, um der Pflanze einen ihr zusagenden Standort zu geben~ oder doch einihrzusagendes F e u c h t i g k e i t s - R o t a t i o n s - V e r tt ii I t n i s s dutch die dahin einschlagenden Iliifsmittel der Physik. Eine s o r g f a l t i g e , g a r t n e r i s c h e B e h a n d l u n g d e r P f I a n z e , und eine Erziehung derselben aus erwachsenen Keimlingen hat sich auch in ungt'mstigen Lagen und Bodenarten :als das bessere bewahrt. So viel for die im Aligemeinen anzuweadeaden Schutzmittel gegen das Missrathen dieser so schatzbaren Feldfrucht. (Eine speciellere Anweisung lasst sich nut nach Einsicht aller ob- waltenden u ether Gegend, des Bodens, bisheriger Cultur, zu Gebote stehender Ililfsmittel derselben Gegend etc. abgeben und auch nut an e i n s i c h t s v o l l e S a c h v e r s t a n d i g e . Des humanen Zweckes halber bereit, eine solche zu geben, oder dahin einsehlagende Fragen zu beantworten, m~gen dergleichen sich ver- trauensvoll an den Unterzeichneten wenden).
Brandenburg a. H. (Parade-Platz) , M~irz t85~. K r a h n e , Milfl. Arzt a. D. etc.
D i e Z e i t d e s B a n m s c h n i t t s . Von J. Schf ide .
Allgemein iiblich ist der Schaitt de r 0bstbaume im Friihling vor der Belaubung bet eingetretener Anschwellung der Knospen und man finder in Werken tiber Obstbaumzucht auch diese Zeit an- empfohlen, dagegen der Schnitt vor dem Winter verwarnt. Nun be- folgte ich auch diese Anweisung, hatte aber doch meine Gedanken dabei~ ob der Schnitt im Herbst nicht ebenso geeignet, ja vielleicht
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noch zweekmfissiger set. - - I)er Schnilt im Friihling~ heisst as, sci den Bfiumen zutrfiglicher nnd tmbedenklicher~ weil die Wunden alsobald wieder vernarben kiinnen. Bet dem Schnitt im Herbst mtiss- ten die Wunden den Winter til)er often bleiben~ der Frost driinge mehr in den Stamm nnd schade ilmen. - - Hiergegen steillen sich mir aber die Beispiele auf~ dass, wenn bet dem Abnehmen des Obstes im Herbst manche Zweige abbrechen, oder wenn sie yon der Last des Obsles niedersinken, oder wenn durch Sturm in allen Jahres- zeiten starke Aeste (.Zacken) abbrechen~ die Risse und Wunden ohne Schaden und ~acbiheil wieder ver wachsen~ obgleich die Btiume oft damit den Frost des Winters zu bestehen haben. Dass Wunden der B/iume im Sommer bald vernarben, ist weiler nicht merkwilrdig~ da sie dann in roller Lebenslhtitigkeit sind, aber es Jni)chte doch dem Gtirtner ein Fingerzeig sein~ selbst im Sommer vor einem Schnitt nicht zurfick zu weichen~ wenn solcher aus einer oder der andern Ursache ni)thig befunden wfirde. Zunfichst nun ist jede Gattung des Obstes dem Schnitt nicht gleich willftihrig~ und bekfinntlich Kernobst leichter zu behandeln als Steinobst~ allein ich will ouch bier nichts fiber die Zultissigkeit, sondern fiber die Zeit des Schnittes sagen.
lndem ich nun zuffillige Wunden der Btiume im Herbst betrach- tete~ fond ich, dass der Baum sie alle sehr gut verheilt~ obgleich sie gew0hnlich noch mit Zerreissung des Bastes oder Zersplitterung der Holzfasern begleilet waren. Damit verglich ich Weiden, eappeln~ ROster u. s . w.~ die im Winter so oft ganz geki~pft werden~ ohne dass ihnen der Frost schadet~ und wenn diese nun ouch keine Obst- btiume sind, sondern harte Waldbfiume, so ist die Pyramidenpappel doch aus warmen Vaterlande. ~ Ferner ist es eine bewtihrte Me- thode~ hier die Ke c h t'sche Methode genannt~ den Wein im Herbste bet erlangter Holzreife zu beschneiden~ es verhtitet im Frtihlin~ die Blutung und erhtilt dem Stock alle Stifle. ~ Dasselbe auf die Olrst- biiume angewandt. ~ Werden auch sie im Herbste besehnitten~ so werden dem Bau/n keine Stifle entz0gen. Denn sobald die milden Tage des Frfihlings kotnmbn~ schwellen die Knospen, folglich ist der Soft schon in die Hi)he gestiegen oder in Thfitigkeit und so viel in den abgeschnittenen Zweigen enthalten ist, g e h t mit verloren, den der Baum viel zweckdienlicher htitte verarbeiten kiinnen. - - Ist tier Schnitt abet schon im Herbst geschehen, so wird dem Baume flier Salt erhalten~ die Schnittwunden sind schon getrocknet, inner- itch geheilt und er kann freudig fortwachsen. (Schluss tolgt.)
P c r s o n a h t o t i z c n . Die Amtsentsetzung des Professors N e e s yon E s e n b e c k~
welche durch Urtheilsspruch des Disciplinarrathes gegen ihn ver- htingt worden ist, wurde vom preussischen Staats-Ministerium bestiitigt.
--" Fiirst (3 a n i n o soll zum Director des Jardin des Plantes in Paris ernannt werden und zugleich den Titel eines Inspectors dcr Museen und zoologischen Cabinete erha]ten.