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Organisatorisches Über den Waldkindergarten „Die Pfützenhüpfer“ in Sinn Gegründet: im Sommer 2000 in Herborn 2005 Umzug nach Sinn 2006 Trägerübergabe an den eingetragenen Verein Waldkindergarten „Die Pfützenhüpfer“ e.V. Geschäftsadresse: Waldkindergarten „Die Pfützenhüpfer“ Postfach 1244 35761 Sinn Im Internet: www.waldkindergarten-pfuetzenhuepfer.de Öffnungszeiten: 7:30 -13:30 Uhr Krabbelgruppe: „Grasfrösche“ im Frühling mittwochs 9:30 -11 Uhr am Bauwagen Schnuppertag: Schnuppervormittag sind jeder Zeit nach telefonischer Absprache möglich. Vorstand: Thomas Dinkel 02772 / 55911 Dr. Martin Ruskowski 02772 / 208585 Sarina Würz 02779 / 717977 Magdalena Kopp 02772 / 81483 Martin Feyer 02772 / 82088 Nicole Werner 02772 / 5404216 Erzieherinnen: Claudia Meyer 02772 / 62278 Irina Leichsenring 02773 / 912299 Christine Gerth 02772 / 571695 Gabrielle Rudolph 06443 / 833294 Claudia Schnackenwinkel 02779 / 1655 Waldhandy: 0160 / 4968440 Weitere Infos unter: www.waldkindergarten-pfützenhüpfer.de Unser Kindergarten ist nicht konfessionell oder ideologisch gebunden Einzelintegration ist bei uns möglich Der Kindergarten ist bewusst ein kleiner, überschaubarer Kindergarten mit max. 20 Kindern Dieses Konzept: Ausgehend von wissenschaftlich anerkannten reformpädagogischen Konzepten sehen wir das Konzept des Waldkindergartens „Die Pfützenhüpfer“ als ein individuell fortschreibendes Konzept. An Hand von Erfahrungen und Studien wird das Konzept zweimal im Jahr überprüft, überarbeitet und ergänzt.

Organisatorisches · Dieses Konzept: Ausgehend von wissenschaftlich anerkannten reformpädagogischen Konzepten sehen wir das Konzept des Waldkindergartens „Die Pfützenhüpfer“

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Page 1: Organisatorisches · Dieses Konzept: Ausgehend von wissenschaftlich anerkannten reformpädagogischen Konzepten sehen wir das Konzept des Waldkindergartens „Die Pfützenhüpfer“

Organisatorisches Über den Waldkindergarten „Die Pfützenhüpfer“ in Si nn Gegründet: im Sommer 2000 in Herborn 2005 Umzug nach Sinn

2006 Trägerübergabe an den eingetragenen Verein Waldkindergarten „Die Pfützenhüpfer“ e.V.

Geschäftsadresse: Waldkindergarten „Die Pfützenhü pfer“ Postfach 1244 35761 Sinn Im Internet: www.waldkindergarten-pfuetzenhuepfe r.de Öffnungszeiten: 7:30 -13:30 Uhr Krabbelgruppe: „Grasfrösche“ im Frühling mittwoc hs 9:30 -11 Uhr am Bauwagen Schnuppertag: Schnuppervormittag sind jeder Zeit nach

telefonischer Absprache möglich. Vorstand: Thomas Dinkel 02772 / 55911 Dr. Martin Ruskowski 02772 / 208585 Sarina Würz 02779 / 717977 Magdalena Kopp 02772 / 81483 Martin Feyer 02772 / 82088 Nicole Werner 02772 / 5404216 Erzieherinnen: Claudia Meyer 02772 / 62278 Irina Leichsenring 02773 / 912299 Christine Gerth 02772 / 571695 Gabrielle Rudolph 06443 / 833294 Claudia Schnackenwinkel 02779 / 1655 Waldhandy: 0160 / 4968440 Weitere Infos unter: www.waldkindergarten-pfützenhüpfer.de

• Unser Kindergarten ist nicht konfessionell oder i deologisch gebunden • Einzelintegration ist bei uns möglich • Der Kindergarten ist bewusst ein kleiner, übersch aubarer Kindergarten mit max.

20 Kindern Dieses Konzept: Ausgehend von wissenschaftlich anerkannten reformpä dagogischen Konzepten sehen wir das Konzept des Waldkindergartens „Die Pf ützenhüpfer“ als ein individuell fortschreibendes Konzept. An Hand von Erfahrungen und Studien wird das Konzep t zweimal im Jahr überprüft, überarbeitet und ergänzt.

Page 2: Organisatorisches · Dieses Konzept: Ausgehend von wissenschaftlich anerkannten reformpädagogischen Konzepten sehen wir das Konzept des Waldkindergartens „Die Pfützenhüpfer“

Inhaltsverzeichnis 1 Veränderte Kindheit 2 Was ist ein Waldkindergarten? 3 Warum brauchen Kinder Waldkindergärten? 4 Ein Tag in unserem Waldkindergarten 4.1 Der Schwimmbadtag

4.2 Ausflüge

4.3 Winter im Waldkindergarten

5 Schwerpunkte in unserem Waldkindergarten 5.1 Wahrnehmung mit allen Sinnen

5.2. Motorische Entwicklung

5.3 Soziales Lernen

5.4 Kreativität und Fantasie

5.5 Gesundheit

5.6 Wissen, Bildung, Natur und Umweltschutz

5.7 Vorschularbeit / „Unsere Großen“

5.8 Faustlos

6 Integration 7 Allgemeine Informationen

Page 3: Organisatorisches · Dieses Konzept: Ausgehend von wissenschaftlich anerkannten reformpädagogischen Konzepten sehen wir das Konzept des Waldkindergartens „Die Pfützenhüpfer“

1 Veränderte Kindheit Früher spielten die Kinder vorwiegend im Freien. Sie trafen sich draußen auf der

Straße, im Hof, auf unbebauten Grundstücken, im Wald oder auf Wiesen, spielten

dort mit selbst gebauten Spielsachen und gingen gemeinsam auf Entdeckungsreise.

Draußen spielen war für die Kinder der Inbegriff von Freiheit. Die Straße war ein Ort,

an dem soziales Verhalten eingeübt, Absprachen getroffen und Spiele erfunden

wurden. Hier wurde unabhängig von der Jahreszeit und vom Wetter gespielt. Es war

den Kindern egal, ob es regnete oder kalt war. Spielende Kinder im Freien bzw. auf

der Straße sind heute

seltener zu finden. Die

freien

Bewegungsspiele wer-

den ersetzt durch

organisierte Spiel - und

Sportangebote und

sind somit auf

bestimmte Zeiten fest-

gelegt und oft nur mit

dem Auto zu erreichen.

Fernsehen, Video und

Computerspiele binden

die Kinder zusätzlich ans Haus. Nicht selten orientieren sich die Spielzeiten am

Fernsehprogramm. Das führt dazu, dass Kinder heute immer seltener selbst tätig

werden können, öfter allein spielen, häufiger das „drinnen Spielen“ bevorzugen,

kaum Gelegenheit für freie, großräumige Bewegungsspiele haben. Mit dem

Schwinden natürlicher Bewegungsräume im häuslichen Umfeld der Kinder wird es

vor allem im Kindergarten besonders wichtig, dem Spielen im Freien mehr Raum zu

geben. Die Natur bietet alternative Bewegungsanlässe, die von Kindern gerne

angenommen werden. Draußen werden den Kindern viel mehr Gelegenheiten

gegeben, ihren Körper und ihre Sinne zu gebrauchen als in Räumen. Sinnliche

Erfahrungen des Tastens, Fühlens, Riechens, Hörens und Sehens werden fast

selbstverständlich gewonnen.

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2 Was ist ein Waldkindergarten? Zunächst einmal ein ganz normaler Kindergarten. In einem fast unbegrenzten Raum

der Natur können sich Kinder bis zu sechs Stunden frei bewegen, spielen,

experimentieren, forschen, matschen, lachen, springen, entdecken – kurz,

kindgerecht leben und dabei ein sinnvolles Miteinander, soziale Regeln und vieles

mehr erlernen.

Im Vordergrund steht die individuelle Entwicklung zur zufriedenen, selbstbewussten

und lernbereiten Persönlichkeiten des Kindes! Die Waldkinder spielen vor allem mit

dem, was sie in der Natur vorfinden und erleben dabei mit allen Sinnen die Natur

durch die Jahreszeiten hindurch. Diese intensiven Erfahrungen aus erster Hand

lassen sie tiefe Zusammenhänge begreifen und verstehen.

Der Aufenthalt bei Wind und Wetter in angemessener Kleidung wirkt sich über die

Stärkung des Immunsystems gesundheitsfördernd auf die Kinder aus.

Durch den täglichen Aufenthalt in der Natur werden:

� Fantasie und Kreativität angeregt

� das Ausleben von Entdeckungsfreude und Neugier ermöglicht

� Sinne sensibilisiert

� kindlichem Bewegungsdrang Raum gegeben

� ein unmittelbarer Bezug zur Natur hergestellt

� intensive Erfahrungen aus erster Hand gemacht

� tiefere Zusammenhänge werden begriffen und verstanden

Basisstation : Bauwagen im Lennelbachtal

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3 Warum brauchen Kinder einen Waldkindergarten? ...weil der Waldkindergarten in idealer Weise die körperliche Aktivität fördert. Die Kinder können ihren natürlichen Bewegungsdrang ausleben und sind dadurch ausgeglichener. Täglich mehrstündiger Aufenthalt im Freien stärkt Fitness und Gesundheit. ...weil Stille in der heutigen Zeit ungewohnt ist. Der Wald lädt ein zum Innehalten und Zuhören: Der glitzernden Schleimspur einer Schnecke zu folgen, dem Wind und dem Gesang der Vögel zu lauschen. S ...weil in der Natur die Sinneswahrnehmung geschult wird. Der Wald bietet eine unerschöpfliche Quelle von Sinneseindrücken und schult damit die Wahrnehmungsfähigkeit. ...weil Kinder die Welt „begreifen“. Die Kinder sind im Wald aktiv, und dabei bewegen sich Körper, Geist und Seele gleichermaßen. Nur gemeinsam können Bewegungsvermögen, Sinneserfahrungen und die Fähigkeit zu abstraktem Denken wachsen. ...weil die Neugierde täglich herausgefordert wird. Ein dunkles Erdloch, ein steiler Hügel oder Tierspuren auf dem Boden wecken kindliche Abenteuerlust und Entdeckungsfreude und ermöglichen deren Ausleben. ...weil das Spielen im Wald Fantasie und Kreativität unterstützt. Im Waldindergarten gibt es kein vorgefertigtes Spielzeug. Der Umgang mit Naturmaterialien wie Ästen, Erde und Blättern sowie die je nach Jahreszeiten ständig wechselnde Umgebung fördern Fantasie und Kreativität. ...weil eine heterogene und altersgemischte Gruppe (2 - 6 Jahre) Waldkindergarten- Gruppe das Miteinander fördert. Viele Aufgaben im Wald kann ein Kind allein nicht lösen: Einen schweren Ast herbeischleppen, eine glitschige Böschung erklimmen oder trockenen Fußes über einen Bach kommen. Nicht eingeengt durch Wände lernen die Kinder mit ihren Aggressionen umzugehen. ...weil der Waldkindergarten intensive Naturerfahrungen ermöglicht. Durch das hautnahe Erleben der Jahreszeiten, spielerisches Kennenlernen von Tieren und Pflanzen und durch alltägliche Naturbegegnungen erleben die Kinder das Eingebundensein in die Natur und gewinnen ihr gegenüber eine positive Einstellung. ...weil der Waldkindergarten ein ideales Lernobjekt für die Auseinandersetzung mit späteren schulischen Themen bietet. Die Kinder nähern sich spielerisch, entdeckend, neugierig und erforschend den Bereichen; Biologie, Physik, Sachkunde, Mathematik u. v. m. Rhythmen und Zyklen werden ganzheitlich erfahren.

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4 Ein Tag in unserem Waldkindergarten

Ab 7:30 Uhr treffen die ersten Kinder am Lennelbachspielplatz ein. Eine der

wichtigen Regeln sind bei uns die einzelnen Haltepunkte auf dem Weg. Hier heißt es

„stehen bleiben“ für die „schnellen Kinder“ und auf die anderen warten. So können

die Kinder ihr persönliches Lauftempo (ihrem individuellen Bewegungsdrang

entsprechend) wählen und „frei laufen“. Wenn alle da sind, geht es weiter zum

nächsten Haltepunkt. Hierbei üben sich die Kinder in Rücksicht üben( sind alle da

oder müssen wir warten, „Gruppengefühl“) und erfahren Individualität – durch das frei

gewählte Tempo. Gegen 8:30 Uhr, wenn die letzten Kinder eingetroffen sind,

machen wir uns auf den Weg in den Wald.

Schon der Weg ist das Ziel . Der Jahreszeit und der Witterung entsprechend

gekleidet gehen wir los. Ausgerüstet ist jedes Kind mit einem kleinen

Wanderrucksack, der ein

Frühstück und ein Getränk

beinhaltet. Eine kleine Isomatte

hängt außerdem an jedem

Rucksack und bietet die

Sitzgelegenheit beim gemein-

samen Frühstück. Schon

unterwegs gibt es viel zu

entdecken, Gründe anzuhalten,

viel Gesprächsstoff. Erlebnisse werden ausgetauscht und Verabredungen getroffen.

Je nach Witterung gibt es manchmal aktuelle Änderungen und Absprachen mit den

Eltern.

Unser Bauwagen steht im Lennelbachtal, außerhalb des Ortes auf einer Wiese am

Waldrand, die von der Gemeinde Sinn gepachtet ist.

Im Bauwagen befinden sich

ein Ofen, Sitzgelegenheiten,

Bilderbücher, Mal und

Bastelsachen außerdem

einen Gelegenheit zum

Wickeln der Kinder.

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Das Vordach bietet Schutz bei Wind

oder starkem Regen.

Unter dem Vordach ist der Ort, wo

während der „freien Spielzeit“ Werk-

zeuge, Ytongsteine, Koch - und

Sandspielsachen ausgeliehen werden

können. Dort befinden sich auch unsere

Rucksack-haken, wo jedes Kind seinen

eigenen Platz hat.

Unsere Wiese bietet eine Feuerstelle mit Sitzgelegenheit, einen Sandkasten, einen

Nutzgarten mit Blumenbeet und Krabbelrohr, sowie Raum für unterschiedliche

projektbedingte Angebote.

Wenn gegen 9:00 Uhr alle Kinder und Erzieherinnen angekommen sind, begrüßen

wir uns im Morgenkreis, schauen uns um, wer fehlt oder ob wir Gäste haben,

erzählen einander Erlebnisse, singen, besprechen wohin wir gehen und was wir

sonst noch so vorhaben.

Nach unserem Morgenkreis wird gemeinsam gefrühstückt. Das stärkt unser

Gruppengefühl und schafft eine ruhige Atmosphäre, was uns sehr wichtig ist. Wir

verwenden beim Frühstück Brotdosen und kleine Thermosflaschen, um Abfall zu

vermeiden. Wir sitzen alle um die Feuerstelle auf Baumstümpfen, auf der Wiese

oder im Wald auf unseren Matten. Dabei haben wir einander „im Blick“, können beim

Essen Erlebnisse erzählen oder Pläne für den Tag schmieden. Danach ist Zeit für

freies Spiel . Die Kinder können ihrer Fantasie und Kreativität freien Lauf lassen. In

kleineren oder größeren

Spielgruppen finden sich

die Kinder in dieser Zeit

zusammen. Sie entwickeln

selbständig ihre Spiele oder

experimentieren, z. B. Stau-

damm bauen, Brücken über

Bäche oder Gräben,

Baumstammwippen ... Ins

freie Spiel eingebettet sind

Aktionen mit der ganzen

Gruppe oder Teilgruppe, z.

B. gehen wir auf „Bärenjagd“ (spielerisch werden dabei Schluchten durchquert und

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sich vor Fluten in Sicherheit gebracht), unternehmen Streifzüge in die

unterschiedlichen Waldgebiete zum Blitzbaum, Baumhaus, „Loch“, Erdrutsche usw.

Wir greifen Ideen von Kindern auf und helfen bei deren Umsetzung

(situationsorientierter Ansatz). So entsteht z. B. eine Stadt mit Häusern und Straßen

aus Zapfen, Hölzern, Zweigen...

Ebenso bieten wir Projekte über einen

Zeitraum von mehreren Tagen oder Woche

an.

Hierbei sind besonders die Vorschulkinder/

„Unsere Großen“ eingebunden. Bei

besonderen Projekten oder Themen sind je

nachdem Gäste aus dem jeweiligen

Fachgebiet eingeladen, die uns unterstützen,

z. B. Imker, Förster, Jagdpächter, Vogel-

schützer usw. Einen festen Platz im

Rhythmus unserer Kindergartenwoche hat

FAUSTLOS und der Besuch unseres

„Vorlesers“

Leider ist der Vormittag immer viel zu kurz. Wir sammeln uns zum Abschiedskreis ,

spielen Kreisspiele, feiern Geburtstage, erzählen unsere Erlebnisse und singen.

Dieser gemeinsame Abschluss ist uns ebenso wichtig wie der gemeinsame Beginn.

Während des Freispiels haben die

Kinder in Kleingruppen oder alleine

viel erlebt. Es macht Spaß das

Erlebte und Entdeckte den anderen

mitzuteilen. Freies Reden wird hier

genauso geschult wie aufmerksames

Zuhören. (Beides wichtige

Vorraussetzungen für den „Alltag“

in der Schule) Auch Konflikte oder

Schwierigkeiten können hier besprochen und Absprachen oder Pläne für den

nächsten Tag getroffen werden. Dann singen wir unser Abschiedslied und machen

uns auf den Rückweg. Zwischen 12:45 Uhr und 13:30 Uhr werden nun die müden,

schmutzigen und meist zufriedenen Kinder von ihren Eltern auf dem

Lennelbachspielplatz in Empfang genommen.

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4.1 Schwimmbadtag

Mittwochs ist in den Wintermonaten unser Schwimmbadtag in der Aquarena

Dillenburg, oder im Sommer im Waldschwimmbad in Sinn. Wir treffen uns dann ab

7:30 Uhr im

Schwimmbad. Der

Tag gestaltet sich

durch selbständiges

Umziehen, und die

Eigenverantwortlichkeit für Kleidung. (Wichtige Übung für den späteren

Sportunterricht in der Schule) mit Duschen, gemeinsame Wasser-gewöhnungsspiele,

die zum Schwimmen hinführen, freies Spielen im Wasser und gemeinsames

Frühstück gestalten den Vormittag. Durch das Bewegen im Wasser ohne

Schwimmhilfe gewinnen die Kinder bald eine große Sicherheit im Wasser, bis hin

zum Schwimmen lernen. Grundlage für diesen Prozess ist das ständig wachsende,

gegenseitige Vertrauen zwischen Kindern und Erzieherinnen. Nebenbei üben die

Kinder den Aufenthalt in einer öffentlichen Einrichtung.

Die Erzieherinnen unseres Kindergartens sind im Besitz des Bronze und Silbernen

DLRG Scheins. Außerdem aktualisieren wir regelmäßig unseren Erste-Hilfe-Kurs.

4.2 Ausflüge

Natürlich gibt es auch besondere Tage im Waldkindergarten mit kleinen und großen

Ausflügen. Beliebte

Ausflugsziele im Dorf sind die

Eisdiele, das Rathaus und

verschiedene Geschäfte.

Auf dem Weg begegnen den

Kindern Ampeln,

Zebrastreifen..... So üben wir

den richtigen Umgang im

Straßenverkehr. Manchmal

unternehmen wir auch weitere

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Reisen wie z. B. auf den Weihnachtsmarkt nach Wetzlar oder zur Polizei nach

Dillenburg. Dabei sammeln wir Erfahrungen mit Fahrkartenschaltern, Zügen und

größeren Mengen von Menschen und Autos. Wir müssen uns aufeinander verlassen

können und einander im Blick haben.

4.3 Winter im Waldkindergarten

Unser Kindergarten ist zu jeder Jahreszeit, also auch im Winter von 7:30 – 13:30 Uhr

geöffnet. Die Angebote sind hier, wie zu jeder anderen Jahreszeit entsprechend

auch, der Witterung

angepasst.

D.h. Schneemann bauen,

Bob – und Schlitten fahren,

Schnee- und Eiswander-

ungen mit Spurensuche,

experimentieren mit Was-

ser, Eis, Eiszapfen, Pfützen

und beobachten des Bach-

laufes.

Der gemütliche Bauwagen

ist geheizt. Es werden je

nach Situation auch im Bauwagen Aktionen angeboten und durchgeführt wie z.B.

Bilderbücher anschauen sowie Mal- und Bastelangebote. Oft werden auch warme

Getränke und Kartoffeln, Kastanien, Bratäpfel oder ähnliches im Laufe des

Vormittags „verspeist“.

Auch im Winter geht der Vormittag schnell vorbei und rotwangige Kinder können

mittags auf dem Lennelbachspielplatz abgeholt werden. Bei lang anhaltender

extremer Witterung steht uns ein Raum zur Verfügung.

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5 Schwerpunkte in unserer Waldpädagogik

1 Wahrnehmung mit allen Sinnen

2 Motorische Entwicklung

3 Soziales Lernen in der Gruppe

4 Kreativität und Fantasie

5 Gesundheit

6 Wissen, Bildung, Natur und Umweltschutz

7 Vorschularbeit

8 Faustlos (Gewaltprävention)

Bei allen gesetzten Schwerpunkten ist es uns wichti g, jedes Kind mit seinen

Stärken und Schwächen als Gesamtpersönlichkeit anzu nehmen. Eine

Atmosphäre (ohne Angst und Druck) in Liebe und Gebo renheit ist eine

wichtige Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung unserer Kinder.

5.1 Wahrnehmung mit allen Sinnen

Der Wald bietet für unsere Kinder viele Sinneseindrücke. Auf diese Weise werden sie

vielfältig und ganzheitlich angesprochen, was sich harmonisierend auf das Denken,

Handeln und Fühlen der Kinder auswirkt. Ständig gibt es etwas zu hören, zu sehen,

zu riechen, zu schmecken oder zu tasten.

Hautnah erleben und „begreifen“ unsere

Kinder die Jahreszeiten und die damit tiefen

Zusammenhänge zwischen Werden und

Vergehen. Sie machen täglich eigene

Erfahrungen, stellen eigene Fragen und

finden alleine oder gemeinsam

Antworten heraus.

So gewinnen unsere Kinder einen

ganzheitlichen Einblick in die heimische

Flora und Fauna und in unser Klima.

Elementare Erfahrungen im Umgang mit

Wärme und Kälte, Regen und Schnee

können die Kinder im Wald sammeln und das Umsetzen üben (Kleidung im

„Zwiebellook“).

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5.2 Motorische Entwicklung

Unsere Kinder entdecken die Welt durch die Bewegung.

Die Umgebung in Wald und Flur fordert

ständig heraus zum Rennen, Klettern,

Balancieren, Springen, Ersteigen. Der Wald

bietet also in idealer Weise eine für Kinder

vorbereitete Umgebung (Maria Montessori).

Unsere Kinder können ihren natürlichen Drang

nach Bewegung ungehindert ausleben und

bestimmen dabei selbst den

Schwierigkeitsgrad.

Durch das Vorbild und den Anreiz, den eine

altersgemischte Gruppe bietet, ermutigen und

helfen sich die Kinder gegenseitig, neue

Fähigkeiten zu erproben.

Die Feinmotorik, die später notwendig ist, um Schreiben zu lernen, wird auf

hervorragende Weise durch den Umgang mit Naturmaterialien ausge-

bildet. (Flechten von Kränzen, Auffädeln von Blumen und Herbstfrüchten, Auf-

pulen von Bucheckern, hämmern, sägen, schnitzen.)

5.3 Soziales Lernen

Soziales Lernen in einer integrativen, heterogenen und altersgemischten Gruppe (2 –

6 Jahre). Die große

Altersmischung bietet den

Kindern reichhaltige

Erfahrungsmöglichkeiten:

Verantwortung

übernehmen für kleinere

Kinder, ihnen Dinge

zeigen, sie unterstützen,

ihnen helfen, ihnen

Gelerntes vermitteln,

bringt Selbstbewusstsein

und festigt das eigene

Wissen, indem man es immer wiederholt. Den großen Kindern bei der Arbeit, bei

ihrem Spiel und Lernen zuzuschauen und mitmachen dürfen, befriedigt den eigenen

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Entdeckerdrang. Es gibt Sicherheit und Geborgenheit in der Gemeinschaft der

Kinder. Gruppenarbeit ist für den Zusammenhalt der Kinder in der Weite der Natur

besonders wichtig. Dazu gehören gemeinsame Aktionen wie z. B. Expeditionen in

die Wildnis, Abenteuerspiele,

eigenes Erarbeiten von sinnvollen Regeln, gemeinsames Frühstück, singen,..... Der

Wald bietet genügend ungestörten Raum, dass Kinder in Gruppen spielen und

zusammen planen können. Dabei kommunizieren sie sehr intensiv miteinander,

helfen sich gegenseitig und leben so Teamarbeit. Da die Kinder ihre Bedürfnisse

selbst erkennen, erfüllen und ausdrücken, entstehen kaum Aggressionen. Im

Miteinander ist langes, konzentriertes Spielen möglich. Der Wald ist ein Ort, um

Freundschaften zu schließen und zu erproben. Zum sozialen Erleben gehören

auch die Feste, die wir miteinander feiern und zu d enen auch die Familien

unserer Kinder immer herzlich willkommen sind. Wie z.B. Frühlings- und

Herbstfeste, Fasching, Ostern, Schwimmfest, Sommerfest, Erntedankfest,

Laternenfest, Advent und Weihnachten. Gemeinsam kommen wir den Ursprüngen

der Feste auf die Spur

und bringen sie in

Verbindung mit unse-

rem Leben im Freien.

Gegenseitige Akzep-

tanz, Respekt vor dem

Glauben des Anderen,

wertschätzender Um-

gang und Präsenz in

den eigenen Überzeu-

gungen und Ansichten

prägen unser

Miteinander. Feste

feiern bedeutet für uns: Zusammenkommen, gemeinsam singen, spielen, etwas

Gutes essen, Gemeinschaft haben und plaudern.

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5.4 Kreativität und Fantasie

Die Erzieherinnen schaffen Raum für ein ungestörtes Spiel, und geben so den

Kindern genügend Zeit, um Fantasie und Kreativität zu entwickeln. Dabei sind die

Erwachsenen gefordert, ständig präsent zu sein. Auf diese Weise können die Kinder

ihre Umwelt in Ruhe entdecken und erforschen und in Rollenspielen ihre

Abenteuerlust erleben. Z. B. gemeinsam auf „Bärenjagd“ gehen, dabei Schluchten

durchqueren und sich vor Fluten gemeinsam in Sicherheit bringen, oder in unserem

Wikingerschiff das Weltmeer

erobern.

Da die Natur kein vorgefertigtes

Spielzeug bietet, wird die

Fantasie der Kinder besonders

angeregt. Das Material für Spiel

und Basteleien muss erst einmal

entdeckt werden und einer

anderen als seiner

ursprünglichen Funktion

zugeordnet werden, was wiederum die Sprache durch die verstärkte Kommunikation

fördert. Das unstrukturierte Material in der Natur lässt viele verschiedene

Deutungsmöglichkeiten offen und

fördert so die Fantasie und

Kreativität optimal. Ein Stock wird

zur Angel, ein Ast zur Motorsäge,

eine Zapfen zum Zwerg, ein

Baumstumpf zum Tisch, Blüten und

Blätter eignen sich prima zum

Kochen... Derselbe Baumstamm

kann in einem Moment ein Schiff,

dann ein Bus und schließlich ein

Flugzeug werden. In den Köpfen

der Kinder entstehen so die schönsten Abenteuerreisen.

Wir bieten den Kindern die bekannten Materialien wie Stifte, Wasser, Pinsel, Papier

usw. im Alltag an. Doch es entstehen auch fantastische Landart-Werke z.B. Das

Zeichnen im Sand oder Matsch, Bemalen von Stöcken, Steinen, Bäumen usw. so

wie das Gestalten mit Ton und anderen Materialien. Auch die unterschiedlichen

Wetterlagen fordern einen kreativen Umgang mit der Tagesgestaltung und

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unterstützen so die Spontaneität und Flexibilität unserer Kinder. Der Aufenthalt im

Wald erfüllt einige Urbedürfnisse des Menschen, wie Neugier und Abenteuerlust.

Das Interesse der Kinder am Lernen wird jeden Tag aufs Neue geweckt. Schon der

Weg in den Wald lädt ein zum Anhalten. Eine Schnecke zu entdecken, sie zu

beobachten wie sie frisst und anschließend herauszufinden und zu hinterfragen, was

eine Schnecke wohl noch so alles frisst, macht Spaß und nebenbei üben sich die

Kinder in Geduld, Konzentration und ausdauerndem Beobachten. (Wichtige

Fähigkeiten für die Schule).

5.5 Gesundheit

Dem heutigen Bewegungsmangel setzen wir im Waldkindergarten ein reichhaltiges

Angebot an Bewegungsmöglichkeiten entgegen und beugen somit frühzeitig

Haltungsschäden und Krankheiten vor. Der Aufenthalt bei Wind und Wetter in

angemessener Kleidung wirkt sich über die Stärkung des Immunsystems

gesundheitsfördernd auf die Kinder aus.

Die Kinder begreifen, dass gesundheitliche Vorsichtsmaßnahmen unverzichtbar sind

und wie sie gehandhabt werden, z. B. der Umgang mit Zecken, Fuchsbandwurm,

Wespen und giftigen Pflanzen.

Besonders Allergologen aber auch insgesamt Mediziner kommen immer mehr zu der

Erkenntnis das zu viel Hygiene eher schadet als nützt. (So vielfältige

Forschungsergebnisse) Der menschliche Körper braucht die direkte Berührung mit

Schmutz um eine

Immunität gegenüber

Allergien zu

entwickeln.

(z.B. der Kindergarten

im Freien bietet keine

Hausstaubmilben)

Vor dem Frühstück

werden die Hände

gereinigt.

Toilettengang:

Für den Waldkinder-

garten gelten die

gleichen, gesetzlichen Vorschriften wie für Waldarbeiter, Förster, Jäger usw. und im

weiteren Sinne die ganze „Menschheit“. d.h. es ist rechtlich abgesichert dass

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problemlos das große und kleine Geschäft im Wald erledigt wird. Jugendamt und

Gesundheitsamt haben für Waldkindergärten Empfehlungen herausgegeben. Wie

z.B. Toilettengang für „das große Geschäft“ findet in einem abgegrenzten

Waldgebiet, der für das Spielen ungenutzt ist, statt. - Die Stelle wird mit einem

Spaten entsprechend vor – und nachgearbeitet.

Unfallrisiken:

Oft wird vermutet, dass die Unfallgefahr im Waldkindergarten höher sei. Tatsächlich

– so haben Langzeitstudien belegt ist das Gegenteil der Fall. Demnach liegt es

daran, dass Kinder im Waldkindergarten in kurzer Zeit eine

Bewegungsgeschicklichkeit entwickeln mit der sie sich sicher im unterschiedlichen

Gelände und auf unterschiedlichen Material bewegen. Insbesondere lernen die

Kinder schnell(er) aufmerksam und selbstverantwortlich Gefahrenquellen zu

erkennen und einzuschätzen. Wenige aber klar abgegrenzte, konsequente Regeln,

beugen Unfällen vor. In der „nicht Tüv Geprüften“ Umgebung (eines Wald – oder

Naturkindergartens) unserer sonst so genormten Zivilisation können Kinder ihren

Körper optimal kennen und einschätzen lernen bzw. trainieren, ausprobieren und

erfahren.

Suchtprävention:

Auch hier haben Studien belegt, dass in Waldkindergärten ein hohes Maß an

Suchtprävention geleistet wird. Dadurch das Kinder ihren Körper besser kennen

lernen und lernen mit Langeweile umzugehen (sich mit sich selbst

auseinandersetzen) bekommen sie auch für das spätere Leben mehr Rückhalt in

sich. Es fällt den Kindern leichter „nein“ zu sagen. Hierzu aus einer entsprechenden

Broschüre der BZgA

(Bundeszentrale für

gesundheitliche Auf-

klärung) „Kindheit ist

bei uns häufig be-

stimmt von einem

Mangel an frei ver-

fügbarer Zeit und

einer permanenten

Konfrontation mit

den Produkten der

Konsumgüterindustrie. Hierzu kommt die Einschränkun g der kindlichen

Lebensräume durch immer mehr Bebauung und Straßenverkehr.

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Auch unserer zunehmend an Gewinn und Erfolg orientierte Gesellschaft nimmt

immer weniger Rücksicht auf Freiräume der Kinder. Häufig mangelt es an sozialer

Geborgenheit in großen Betreuungsanstalten. So kommt die Entwicklung zu einer

individuellen Persönlichkeit, die auch innere Werte und Kompetenzen als Lebensziel

sieht, zwangsläufig zu kurz.“

„Gesunde Lautstärke“ :

Lautes Lachen, schreien, Kreischen, Quicken ist Ausdruck von Lebensfreude und

Lebenslust. Vor allem Kinder zeigen diese spontanen Lebensäußerungen, die

wichtige Ausdrucksform und Begleiterscheinungen kindlichen Spielens sind. Die

Freiräume zum Lautsein sind für Kinder gering geworden.

Eltern organisieren häufig die Freizeit ihrer Kinder, manche sprechen von

„Veranstaltungskindheit“ Verständlich , wenn die ohnehin schon lärmbelästigten

Erwachsenen eine niedrige Toleranzgrenze

haben. Freiräume zum Lautsein sein sind

für die Entwicklung der Kinder und

Jugendlichen notwendig.

Ein generelles „herunterpegeln“, ihrer

Lebensäußerungen stände im Gegensatz zu

ihren Bedürfnissen. Durch das nicht

wiederhallen von Wänden kann der

Waldkindergarten diesem „Lebensfrohen

Ausdruck von kindlichem Lautsein“ sehr gut

nachkommen.

Das Bedeutet: Ruhige Minuten und Stunden

helfen dem Gehör mit Lärmbelästigung des

Tages fertig zu werden und sie auszugleichen. Der Waldkindergarten fördert die

Wahrnehmung der Naturgeräusche, diese sind Erholung für die Ohren und führen

zur Wertschätzung der „ruhigen Phasen“ im Leben.

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5.6. Wissen, Bildung, Natur – und Umweltschutz

Durch das Spielen mit allen Elementen und das Erleben der Zusammenhänge von

Wachsen und Sterben, schaffen sich die Kinder wichtige Grundlagen für die späteren

Disziplinen/ Unterrichtsfächer in der Schule.

Die Kinder werden Staudämme bauen und dabei Wasserkraft entdecken,

Brücken über Bäche und Gräben ziehen und erfahren, wie man bauen muss, damit

es mich trägt, Wippen aus Baumstämmen

zimmern – eine geniale Anregung für das

kindliche Gehirn. Ein Ameisennest wird

beobachtet und dabei erlebt, wie viel Kraft und

Struktur in dieser Tierart stecken, Vögel,

Eichhörnchen und andere Kleintiere werden

entdeckt und zugeordnet, aus Tannenzapfen

entsteht ein Zwergendorf, Waldbeeren werden

auf Grashalme gefädelt – eine feinmotorische

Meisterleistung – und ganz nebenbei lernen

die Kinder unsere heimische Flora und Fauna

kennen. Beim Draußen sein ergeben sich

sachkundliche

Fragestellungen

automatisch, diese

werden aufgegriffen

und vertieft.

Mit dem Rechen-

schieber aus Kordel

und Kastanien, selbst

gebaut und zwischen

zwei Bäume gespannt, werden Matheaufgaben spielerisch gelöst.

Die Kinder sind hier mit

Freude und un-glaublicher Ausdauer am Werk. Durch den Umgang mit langen

Stöcken werden physikalische Gesetze erlebt. Hiermit verbindet sich auch die

Erfahrung von Säen, Wachstum, Ernte, geboren werden, Leben, Sterben, Trauer.

Vorschularbeit im Wald beginnt von Anfang an. Alle Kinder werden ihrem Alter

entsprechend in Projekte einbezogen.

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U. a. werden auch Wald ergänzende Expeditionen in der näheren Umgebung

durchgeführt. (z. B. Vogelparkbesuch, Besuche im Wildpark, Bäckereibesuch,

Bücherei, Polizei, Apfelpressen im Gartenbauverein,...)

Ebenso haben wir Kontakt zu anderen Institutionen, mit denen wir

zusammenarbeiten, wie z. B. Gesundheitsamt, Frühförderstelle, Schulen,

Nachbarkindergärten, Jugendamt... Umwelt- und Naturbewusstsein entwickelt sich

durch die unmittelbare, sinnliche

Erfahrung des Naturkreislaufes.

Im täglichen Umgang mit der Natur und

mit Naturmaterialien erleben die Kinder

hautnah die sich wieder-holenden

Abläufe ihrer Umwelt. Sie spüren den

tatsächlichen Rhythmus der

Jahreszeiten, der nicht an

Kalenderdaten festgemacht, sondern

persönlich von den Kindern empfunden

wird.

Durch den Aufenthalt in der Natur lernen die Kinder ökologische Zusammenhänge

kennen. Mit Hilfe und dem leitenden Einfühlungsvermögen der Erzieherinnen lernen

die Kinder mit Respekt die Lebewesen und Pflanzen um sich herum zu schätzen und

zu schützen.

Sie bauen eine bleibende Beziehung auf und lernen Achtung gegenüber der Natur zu

empfinden.

5.7 Vorschularbeit

Lernen sehen wir als ganzheitlichen Prozess. Es ist ein Vorgang der die

Gesamtentwicklung der Persönlichkeit

betrifft. Im täglichen Be – Greifen und

Auseinandersetzen in ihrem sachlichen

und sozialen Umfeld findet Lernen statt.

Deshalb gibt es bei uns keine

Vorschulmappen mit denen die Kinder

„trainiert“ werden. „Das Gras wächst nicht

schneller wenn man daran zieht“

Es gibt Basiskompetenzen, die den

Kindern die Übergangssituation und die

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Teilnahme am schulischen Lernen erleichtern. Hierzu zählen differenzierte

Wahrnehmungsfähigkeiten und psychomotorische Kompetenzen, wie etwa die

Augen- und Handkoordination (Das sind zum Beispiel greifen nach einem bewegten

Gegenstand, Nagel gerade in ein Brett einschlagen oder einen Grashüpfer oder Frosch

fangen ohne dem Tier zu schaden.) Vorschularbeit bedeutet bei uns, die Neugierde,

die Lernbereitschaft und das Aufgabenverständnis zu fördern. Die Orientierung an

Regeln, die Fähigkeit zur Kommunikation und angemessener Umgang mit Konflikten

haben große Bedeutung. Die Fähigkeit sich Wissen anzueignen und sich

Informationen zu beschaffen werden im Kindergarten unterstützt. Gerade die Wald-

und Naturpädagogik leistet, wie schon erwähnt, in diesen Bereichen eine wertvolle

Arbeit.

Siehe Internetseite: www.wald-kindergarten.de/gesundheit/Schulfaehigkeit.htm

Jedes Kind hat seinen eigenen Lehrplan in sich, sei nen eigenen individuellen

Rhythmus : „Das Kind ist Baumeister seiner selbst “ (Maria Montessori).

5.8 FAUSTLOS

FAUSTLOS – was ist das?

FAUSTLOS ist ein für den Kindergarten (und auch für die Grundschule) entwickeltes

Curriculum, das impulsives und aggressives Verhalten von Kindern im Vorschulalter

vermindern und ihre soziale und emotionale Kompetenz steigern soll. Das

Curriculum dient der Prävention aggressiven Verhaltens, das wesentlich aus einem

Mangel an sozialen Kompetenzen resultiert, was eine konstruktive Form der

Problem- und Konfliktbewältigung nicht zulässt. FAUSTLOS vermittelt grundlegende

alters- und entwicklungs- angemessene Kenntnisse und Fähigkeiten in den

Bereichen Empathie, Impulskontrolle und Umgang mit Ärger und Wut. Das

Programm kann leicht in den Kindergartenalltag integriert werden.

Die Textvorlagen entnehmen wir einem Anweisungsheft mit drei Einheiten, die aus

mehreren Lektionen bestehen.

Zwei Handpuppen, der „wilde Willi“ und der „ruhige Schneck“ begleiten die Einheiten

und machen den Inhalt für die Kinder besonders lebendig. Es ist auch möglich eine

CD auszuleihen, die Informationen über das Programm erhält. Außerdem gelangt

man über unsere Internetseite auf einen Link über FAUSTLOS.

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6.0 Besondere Kinder (Integration - Inklusion)

Integrative Kindergärten sind solche, in

denen förderungsbedürftige Kinder die

einer intensiven Zuwendung bedürfen,

betreut werden. Dies gilt auch für Kinder mit

gesundheitlichen Einschränkungen. Die

Gruppen haben gegenüber Regelgruppen

einen höheren Personal- und Sachaufwand.

Dabei reduziert sich die Gruppengröße pro

integriertem Kind.

Folgende Fragen sollten vor Aufnahme geklärt werden:

- Die Art und Schwere der Einschränkung.

- Welche Pflege braucht das Kind, können wir das leisten?

Inklusion ist für alle eine Bereicherung!

Zur Anzeige wird der QuickTime™ Dekompressor „“

benötigt.

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7.0 Allgemeine Informationen

In unserem Kindergarten gibt keine Leitung im klassischen Sinne, wir verstehen uns

als Teamleitung , d.h. die Aufgaben der Leitung werden im Team aufgeteilt und

Entscheidungen werden gemeinsam besprochen.

Üblicherweise ist unsere Ein-

richtung im Sommer zwei - drei

Wochen geschlossen, ebenfalls

zwischen den Jahren, an den

Brückentagen und einige Tage nach

Ostern oder im Herbst.

Zweimal im Jahr (Frühjahr und

Herbst) ist der Kindergarten

aufgrund eines pädagogischen

Tages des ganzen Teams geschlossen. Darüber hinaus nimmt das Fachpersonal

regelmäßig an Fortbildungen und Supervision teil und trifft sich regelmäßig zu

Dienstgesprächen.

Eltern sind bei uns jederzeit herzlich willkommen. Transparenz unserer

pädagogischen Arbeit und Zusammenarbeit zwischen Eltern, Erzieher und Kinder

sind Ziel unserer familienorientierten Bildungsarbeit. Deshalb bieten wir per Mail –

Verteiler eine „Wochenpost“, die von den Erlebnissen der Kindergruppe während der

laufenden Woche berichtet. Ebenso erscheint Vierteljährlich die „Eulenpost“ unsere

Kindergartenzeitung.

Elternabende – gelegentlich mit Fachreferenten gehörten zu unserem Jahres-

programm.

Ebenso regelmäßige

Arbeitseinsätze am

Bauwagen, die das „Wir

– Gefühl“ stärken.