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Digitale Medien in der Kita Autoren: Monika Ullmann, geschäftsführender Vorstand Montessori Landesverband Bayern e.V. Marion Lepold, Coach und Trainer für Kitas Digitale Medien richtig einsetzen und verstehen Ein Leitfaden für Pädagogen, Erzieher, Kita-Leitungen und Eltern

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Digitale Medien

in der Kita

Autoren: Monika Ullmann, geschäftsführender Vorstand Montessori Landesverband Bayern e.V. Marion Lepold, Coach und Trainer für Kitas

Digitale Medien richtig einsetzen und verstehen Ein Leitfaden für Pädagogen, Erzieher, Kita-Leitungen und Eltern

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Abstract Der vorliegende Leitfaden entstand mit Blick auf Generationen von Kindern, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sowohl ihre Fähigkeiten und Interessen, als auch ihre Herkünfte, Lebensbedingungen und Erfahrungswelten – in unseren Kitas treffen im wahrsten Sinne des Wortes Welten aufeinander.

Mit Sorge beobachten wir die Entwicklung von Kindern aus medienübersättigten Elternhäusern. Bildschirmfreie Entwicklungsräume müssen kompensatorisch Beachtung finden. Bei Kindern aus medienfernen Familien geht es um eine behutsame Kompetenzanbahnung im Umgang mit inzwischen unüberschaubar gewordenen Möglichkeiten.

Eine moderne Kita, die diesen Spannungsbogen konzeptionell bedienen will, muss sich mehrere Fragen beantworten:

Warum ist unserer Meinung nach Medienerziehung in der Kita sinnvoll?

Wozu soll sie führen?

Wie können wir sie gelingend gestalten?

Was benötigen wir dazu?

Dieser Leitfaden soll Wegweiser sein zu den individuellen Antworten, die jede Institution für sich selbst finden muss.

Finanziert und unterstützt durch:

©

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Inhalt 1. Digitale Medien – was ist das überhaupt?.........................................................................4

2. Digitale Medien in der Kita – muss das sein? ....................................................................5

3. Digitale Medien in der Kita – schaden die den Kindern nicht?...........................................7

4. Medienkompetenz – eine Schlüsselkompetenz?............................................................. 10

5. Digitale Medien in der Kita – passen die zu unserem pädagogischen Konzept?.............13

6. Digitale Medien in der Kita – wo werden sie sinnvoll eingesetzt?.....................................15

7. Digitale Medien in der Kita – und wie machen wir das konkret?.......................................17

8. Digitale Medien leicht verständlich erklärt.........................................................................21

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1. Digitale Medien– was ist das überhaupt?

Digitale Medien sind in aller Munde, doch was steckt eigentlich dahinter? Medien kennen und nutzen alle Einrichtungen seit Jahren. Der Klassiker - das Bilderbuch - wird in verschiedensten Situationen eingesetzt, auch ein CD-Player oder eine Kamera haben inzwischen in fast allen Einrichtungen ihren festen Platz.

Mit digitalen Medien werden all die Medien gemeint, die auf den Nutzer reagieren. Es findet also eine Interaktion zwischen Mensch und Medium statt. Ganz allgemein kann man außerdem sagen, dass digitale Medien immer von Mikroprozessoren gesteuert werden. Dabei ist das Besondere an den digitalen Medien, dass sie Informations-, Kommunikations- und/oder Unterhaltungsmöglichkeiten bieten.

Analoge Medien sind z.B.: Digitale Medien sind z.B.:

- Bücher - CDs - Zeitschriften - uvm.

- PCs und Laptops - Smartphones - Tablets - Interaktive Whiteboards - Spielekonsolen - E-Books uvm.

Sollen all diese digitalen Medien jetzt auch in der Kita angeschafft werden? Nein, das sollte nicht Sinn und Zweck von Medienbildung in der Kita sein und auch nicht alles passt in den Alltag und zu dem Bildungsauftrag einer Kita. Dabei gilt es auch zu überlegen, wozu Medien eingesetzt werden sollen. Hier ist zu unterscheiden, ob die Mediennutzung durch die Pädagogen stattfindet oder ob eine gemeinsame Nutzung mit den Kindern angedacht wird.

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2. Digitale Medien in der Kita – muss das sein?

Die Frage, ob digitale Medien in der Kita eine Rolle spielen müssen oder nicht, wird derzeit intensiv und oftmals auch emotional diskutiert.

Es geht uns nicht darum, dass Kinder in der Kita möglichst viel und möglichst oft in Kontakt mit digitalen Medien kommen. Digitale Medien sollen nicht die bestehenden Angebote der Einrichtungen ersetzen. Kinder sollen, dürfen und müssen weiter die unterschiedlichsten Erfahrungen machen, vom Klettern und Toben im Garten über das Malen, Kleben und Basteln hin zu Rollenspielen und Brettspielen. Doch auch die digitalen Medien sollen als ein Element berücksichtigt werden. Wie das konkret aussehen kann, erfahren Sie in Kapitel 6 und 7.

Kinder wachsen heute in einer Welt auf, in der digitale Medien ein fester Bestandteil sind. Sobald Kinder sich in ihrer Umwelt umsehen, entdecken sie unter anderem die digitalen Medien. Auch wenn das familiäre Umfeld keine digitalen Medien bereithält, so können Kinder den Einsatz von digitalen Medien in Cafés, Zügen oder auf dem Marktplatz beobachten. Digitale Medien sind also längst Bestandteil der kindlichen Lebenswelt, wenn auch mit ganz unterschiedlichen Ausprägungen. Es geht gar nicht darum, dass Kinder die digitalen Medien selbst benutzen, auch die bloße Anwesenheit der Medien bedeutet, dass sie in der Lebenswelt vorkommen. Man spricht deshalb hier von der Omnipräsenz der digitalen Medien.1

Auch die Kultusministerkonferenz hat dies inzwischen konstatiert und die Kompetenzen in der digitalen Welt als 4. Kulturtechnik als Voraussetzung für die gesellschaftliche Teilhabe in ihrem Kompetenzrahmen festgehalten. Hier liegt der Fokus darauf, die Bildungschancengerechtigkeit auch in der digitalen Welt anzustreben. Die ersten Forschungen haben inzwischen eindeutig gezeigt, dass Kinder keine „digital natives“ sind, sondern digitale Kompetenzen nur im begleiteten Umgang erwerben. Die Kindertagesstätten sollten also als Chance zur professionellen Medienerziehung gesehen werden. Warum? Das hat unterschiedliche Gründe. Im heimischen, familiären Umfeld sind die Zugänge für die Kinder zu Medien sehr unterschiedlich. Die Bandbreite ist riesig: Von Eltern, die ihren Kindern einen reflektierten und begleiteten Umgang mit den digitalen Medien ermöglichen bis hin zu Familien, in denen ein unreflektierter und unbegleiteter Umgang üblich ist, sind alle Abstufungen zu finden. Kindertagesstätten können hier ein professionelles Pendant sein. Mit einer fachlichen Haltung zur Medienbildung ermöglichen Kindertagesstätten den Kindern einen weiteren, ggf. alternativen Zugang zur Welt der digitalen Medien. Dabei ist von den Einrichtungen auch zu beachten, dass nicht in allen Haushalten digitale Medien für die Kinder zugänglich sind. Dies erfordert ein individualisiertes, an den Kompetenzen und Möglichkeiten des einzelnen Kindes, ausgerichtetes Arbeiten eben auch in Bezug auf die digitalen Medien.

Digitale Medien bergen für Kinder Chancen und Risiken gleichermaßen. Vor diesen Risiken sind Kinder, die digital kompetent sind, viel eher geschützt. Denn je früher sich Kinder aktiv und wertvoll begleitet mit Medien auseinandersetzen können, desto größere Chancen bestehen, dass sie beispielsweise nicht von Medien „abhängig“ werden, sondern mit den Medien selbstbestimmt und kompetent umgehen können.2

_____________________________________ 1 Theunert (2007): Medienkinder von Geburt an. Medienaneignung in den ersten sechs Lebensjahren. München: kopaed 2 Stiftung Kindermedienland/Baden Württemberg Stiftung, 2012

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Bereits 2004 hat die Jugendministerkonferenz / Kultusministerkonferenz in ihrem Beschlussprotokoll für einen gemeinsamen Rahmen der Länder für die frühe Bildung in Kindertagesstätten festgehalten: „Was den Umgang mit Medien angeht, gehört zur Medienkompetenz als dem obersten Ziel von Medienbildung auch die Fähigkeit, Medien zweckbestimmt und kreativ zu nutzen und damit eigene Werke zu erstellen.“ Dies ist auch in die frühkindlichen Bildungspläne fast aller 16 Bundesländer eingeflossen, wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung. Der bildungspolitische Auftrag für die Kindertagesstätten in Bezug auf medienpädagogische Arbeit ist demnach indiskutabel und klar. Hierauf geht Kapitel 5 noch ausführlicher ein.

Ein weiterer Aspekt, der die Frage nach digitalen Medien in der Kita beantworten lässt, ist die Elternbegleitung. Medienbildung passiert, genauso wie die andere Arbeit in der Kindertagesstätte auch, im Zusammenspiel mit dem Elternhaus. Beim Thema digitale Medien lässt sich bei vielen Eltern ein Unsicherheit feststellen. Eltern sind hier auf der Suche nach qualifizierten Tipps und Anregungen für den Umgang zuhause. Dies wird auch in den Zahlen der miniKIM Studie 2014 deutlich: Die Hälfte aller Eltern hat Interesse an den Themen Kinder und Medien bzw. Medienbildung. Fachkräfte in Kitas sind für viele Eltern ein wertvoller, geschätzter Ansprechpartner, wenn es um den Umgang mit ihrem Kind geht. Doch gerade bei dem Thema digitale Medien zeigt sich in den Statistiken, dass Eltern die Fachkräfte in Kitas noch nicht als fachlichen Ansprechpartner erkannt haben und sich die meisten Eltern noch kein Urteil über den kompetenten Umgang der Kita-Pädagogen mit digitalen Medien zutrauen. Kindertagesstätten, die aktive Medienbildung in der Einrichtung betreiben, können damit auch zu fachlichen Ansprechpartnern für Eltern zu diesem Thema werden und Elternbildung in Bezug auf sinnvolle Mediennutzung im Alter von null bis sechs Jahren anbieten.

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3. Digitale Medien in der Kita – schaden die den Kindern nicht?

Die Kita sollte eine Alternative zur virtuellen Realität sein Nach wie vor wird die Kita gerne als Ideal einer medienfreien Kindheit beschworen. Die Mehrheit der Kinder hat jedoch bis zum Schuleintritt im familiären Umfeld bereits mit dem größten Teil der verfügbaren Medien Kontakt gehabt und eigene Vorlieben sind häufig schon in beträchtlichem Maße ausgeprägt. Es ist also zwischenzeitlich nicht nur eine Ergänzung, sondern eine große Notwendigkeit geworden, sich mit dem Medienumgang im erzieherischen Kontext zu befassen, vor allem auch im institutionellen Rahmen von Kindertagesstätten.

Die Jahre vor dem Schuleintritt sind eine ausgesprochen entwicklungsintensive Lebensphase, insbesondere im Hinblick auf den sukzessiven Prozess der Medienaneignung. Der zunächst fremdbestimmte Kontakt zu Medien über die Bezugspersonen führt über erste eigene Wünsche an bestimmte Medien (z.B. Fernsehen) hin zum eigenen Gebrauch einzelner Medien, z.B. elektronischer Spielgeräte. Dass es sinnvoll ist, diese Entwicklung über einen gut begleiteten erzieherischen Umgang zu steuern und in den eigenständigen Gebrauch mit hoher Verantwortung zu führen, liegt auf der Hand.

Kinder sollen doch matschen und klettern Selbstverständlich steht für Kinder das Grundbedürfnis nach unmittelbarem Naturkontakt, uneingeschränkter Bewegung und freiem Gestalten in jeglicher Hinsicht absolut im Vordergrund. Lernen ist Bewegung und Kinder bewegen sich im besten Falle ständig mehr oder weniger. Der Einsatz digitaler Medien erfüllt in der Kita eher dort seinen Zweck, wo dieses Grundbedürfnis des Kindes weder eingeschränkt noch ersetzt wird. Keine App kann die eigene Bewegung ersetzen und kein Spiel am Tablet kann die Kommunikationserfahrungen mit einem realen Spielpartner auch nur annähernd wiedergeben, geschweige denn in gleicher Art und Weise ermöglichen.

Und doch können die Medien den Erfahrungs- und Lernraum der Kinder erweitern, wo sie für kreative Projekte und über entwicklungsanregende Anwendungen zum Einsatz kommen. Erzieher sollten die digitalen Medien in der Gestaltung von Bildungsprozessen nicht ausklammern. Denn sie können nicht verhindern, dass Kinder außerhalb der Institution oft in ungeahnt hohem Maße mit digitalen Medien in Berührung

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Kinder wissen oft schon mehr als die Erwachsenen – das müssen wir nicht auch noch bedienen

Medienerziehung in der Kita hat nicht den Auftrag, den Kindern noch mehr Wissen zu vermitteln. Tatsächlich wissen Kinder häufig mehr als ihre PädagogInnen, zumindest lernen sie oft so ganz nebenbei fachliche Begriffe und Zusammenhänge im Umgang mit digitalen Medien. Teilweise treffen die Kinder auf engagierte und wissende PädagogInnen, teilweise aber auch auf unwissende und uninteressierte. Das sollte uns dazu ermuntern, dass wir uns intensiver mit dem Thema befassen. Es ist inzwischen keine Frage mehr, ob wir uns um die Basis einer sich entwickelnden Medienkompetenz in unseren Einrichtungen kümmern, oder nicht. Die Frage, die sich stellt, lautet nur noch „wie“.

In den nächsten Jahren muss dieses Thema Medienkompetenz dringend ausführlicher Inhalt in den Ausbildungen für pädagogische Fachkräfte sein. Jetzige PädagogInnen sollten über praxisbegleitende Fortbildung ausreichend geschult werden. Diese Schulungen – egal in welchem Kontext sie auch stattfinden - werden in den kommenden Jahren einer laufenden Anpassung unterliegen. Denn keine Generation wird das selbst erleben können, was sie „lehrt“. Hierfür entwickeln sich die Bedingungen jeder Kindheit mittlerweile viel zu schnell und unvorhersehbar.

Wenn Kinder Gelegenheit zur Mediennutzung haben, machen sie doch nichts anderes mehr

Die Haltung, mit der Kinder den Medien in der Einrichtung begegnen werden, orientiert sich an ihren bisherigen Erfahrungen. Jedoch wissen wir längst, dass die familiär vermittelten Medienkontakte einer systematischen sozialen Diskriminierung unterliegen. Der Medienumgang in geringer gebildeten Sozialmilieus orientiert sich stark an Rezeption und Konsum. Außerdem bündeln sich hier vielfach problematische Mediengewohnheiten (z.B. Dauerfernsehen). In besser gebildeten Sozialmilieus hat der vielfältige Mediengebrauch neben dem Unterhaltungswert auch informative Potenziale. Hier werden interaktive Medien stärker genutzt und in der gesamten Mediennutzung wird mehr Wert auf Aktivität und Kreativität gelegt. Diese Einbettung des Medienumgangs in vielfältige Alltagsaktivitäten macht es leichter, den Risiken actionreicher Computer-Spiele bei Jugendlichen zu begegnen.

Der Tatsache dieser sozialen Diskriminierung kann die Kita mit dem Angebot einer ersten systematischen Medienerziehung auf sinnvolle Weise nachhaltig begegnen. Erstmals ergibt sich die Chance für Korrektur und Ausgleich zwischen den diversen Milieus, sofern sie denn von den PädagogInnen als solche genutzt wird. Denn besonders Kinder aus dem bildungsbenachteiligten Milieu erfahren ansonsten ein doppeltes Problem: In der Kita erleben sie eine Diskrepanz zu ihrem mit Medienkonsum verwobenem Familienalltag, ohne Anregungen zur Aufarbeitung. Andererseits erhalten sie keine Gelegenheit, ihre medialen Erfahrungen und Tätigkeiten zu erweitern, z.B. durch einen aktiven Gebrauch interaktiver Medien, die vermutlich im häuslichen Umfeld nicht so präsent sind.

Es wäre also längst eine pädagogische Aufgabe, dafür zu sorgen, dass Kinder insbesondere digitale Medien nicht nur als bloße Reizquelle entdecken und nutzen. Medien sollten als Vermittler von Botschaften und als kreative Aktionsfelder ihren Ausdruck im kindlichen Tun und Erleben finden dürfen. Diesen Transfer – der die Basis für die eigentliche Medienkompetenzentwicklung darstellt - müssen wir fachlich ermöglichen und begleiten.

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4. Medienkompetenz – eine Schlüsselkompetenz?

In Veröffentlichungen ist immer wieder davon zu lesen, dass Medienkompetenz zu einer Schlüsselkompetenz geworden ist. Doch was ist eigentlich eine Schlüsselkompetenz?

Unter Schlüsselkompetenzen werden erwerbbare, allgemeine Fähigkeiten, Einstellungen und Wissenselemente verstanden, die bei der Lösung von Aufgaben und Problemen und beim Erwerb neuer Kompetenzen in möglichst vielen Inhaltsbereichen nützlich sind.

Durch Schlüsselkompetenzen werden wir handlungsfähig und können damit den individuellen und gesellschaftlichen Anforderungen gerecht werden. Schlüsselkompetenzen helfen uns auch dabei uns der Lebens- und Arbeitswelt anzupassen. Sie beziehen sich somit immer auf Gegenwart und Zukunft.

Betrachtet man die Medienkompetenz als Schlüsselkompetenz, so ist es aus unserer Sicht wichtig, die Persönlichkeits- und Sozialkompetenzen mit zu betrachten.

Die Entfaltung der Person mit dem Ziel einer hohen Selbst- und Fremdverantwortung geht einher mit dem Anspruch, sinnvolle Entscheidungen für sich und andere zu treffen, am gesellschaftlichen Wissen und Können zu partizipieren, sowie dauerhaft kreativ und gestalterisch tätig sein zu können. Die Grundfähigkeiten einer kompetenten Persönlichkeit schließen nach unserer Meinung sämtliche Fähigkeiten mit ein, die zu einer verantwortungsvollen, (selbst-) kritischen Haltung mit und gegenüber Medien beitragen.

Da unsere Kinder und Jugendlichen jedoch von Anfang an mit und durch Medien „Erziehung“ erfahren, ohne dies frei entscheiden zu können, müssen wir uns dem Thema „Erwerb von Medienkompetenz über Bildungsprozesse“ unbedingt widmen und diesen Prozess bewusst und weitgehend geplant begleiten.

Denn Kompetenzen sind erwerbbare Fähigkeiten, sie werden nicht in die Wiege gelegt. Viele der Zielvorgaben innerhalb eines systematisierten Bildungsprozesses (z.B. durch die Bildungspläne) haben bereits in frühen Kindheitsjahren und im familiären Kontext größte Bedeutung und werden dann mit zunehmendem Alter Aufgabe in der Kindertagesstätte und in der Schule.

Wie genau sieht diese Entwicklung bei den Medien aus? Im Säuglings- und Kleinkindalter haben Medien häufig lediglich die Bedeutung einer

Reizquelle. Wie auch andere Dinge in der Umgebung des Säuglings, lenken die Medien deren Aufmerksamkeit auf sich. Es ist bis heute weitgehend ungeklärt, inwieweit dieser Umstand für die Entwicklung bedeutsam wird.

Im Kindergartenalter prägen sich langsam Wünsche und Vorlieben in Bezug auf einzelne Medien aus. Beobachtbar ist das sehr früh für elektronische Spielgeräte, aber auch audiovisuelle Medien. Pädagogisch begleiteter Medienumgang muss diese Angebote erfassen und darüber hinaus auch den Horizont der Kinder sukzessive erweitern, damit der kreative Umgang und die Erkundung weiterer Angebote zu einem kritischeren Umgang damit führen.

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Im nächsten Entwicklungsschritt zeigt sich bereits ein eigenständiger Medienumgang, den die Kinder selbst mitbestimmen wollen. Das Angebot erweitert sich um komplexere Medien wie Internet und PC und dient als Wissens- und Informationsquelle, sowie zur Kommunikation und Interaktion im Alltag. Die erzieherische Begleitung muss hier auch Risiken im Fokus haben und die persönlichen Tendenzen der Kinder individuell erkennen und entsprechend einwirken.

Das aktive Arbeiten mit Medien im Sinne von eigenständiger und produktiver Nutzung als Ausdrucksmittel kennzeichnet die nächste Stufe im Rahmen der erzieherischen Begleitung im Medienumgang. Komplexere Medien, wie Video oder Computer, kommen kurz vor Schuleintritt ins Spiel. Internet und Handy hingegen sind im Hinblick auf produktiven Gebrauch erst Mitte des Grundschulalters anzusiedeln.

Der Erwerb von Medienkompetenz kann als ein Wechselspiel von gezielter Förderung und selbsttätiger Kompetenzerweiterung in Bildungsprozessen durch, mit und über Medien gesehen werden:

Bildung durch Medien Bildung DURCH Medien nimmt die Medien als einen informellen Lernort in den Fokus.

Hier fungieren die Medien zur Orientierung, als Wissensquelle und ihre tägliche Nutzung unterstützt die Ausformung medienbezogener Fähigkeiten. In sehr früher Kindheit bis einschließlich sechstes Lebensjahr sind der kontrollierte Medienumgang, die emotionale Verarbeitung von Medienerlebnissen und das kognitive Verständnis von Medienbotschaften (inklusive Realität vs. Fiktion) hoch priorisiert. Die reflexive Beobachtung und Begleitung durch Erwachsene erscheint uns hier unersetzlich.

Wie kann das in der Praxis aussehen?

Ein Beispiel zur Anregung:

Die Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ hat verschiedene Apps entwickelt, mit denen Kinder selbstständig arbeiten können. Mit der App „Wiebke Waage“ bringen die Kinder Tiere

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Bildung mit Medien Die Bildung MIT Medien nimmt die Medien als konkretes Mittel der Partizipation und

Weltaneignung in den Fokus. Die aktive Nutzung und ein selbstbestimmter Gebrauch erfordern Wissenserweiterung auf medialer Basis, medienbezogene Fertigkeiten wie z.B. Computerfunktionen in ihrer Anwendung, Medien als Kommunikationsmittel und Gestaltungsmittel.

Wie könnte dies im Kita-Alltag aussehen?

Der Kreativität sind hier keinen Grenzen gesetzt. Erstellen Sie mit den Kindern zum Beispiel ein Foto-Memory mit Fotos, die sie gemeinsam mit den Kindern machen. Die Kinder können dabei nicht nur in die Aufnahme der Bilder eingebunden werden, sondern auch in die Auswahl, das Ausdrucken und Aufkleben.

Oder machen Sie Gefühlsbilder mit den Kindern. Besprechen sie mit den Kindern, welche Gefühle sie kennen und woran man die Gefühle bei sich selbst und anderen erkennen kann. Dann können sie die Mimik und Gestik zu den verschiedenen Gefühlen ausprobieren. Anschließend können die Kinder gegenseitig ihre Ausdrücke bei den Gefühlen fotografieren. So kann beispielsweise ein individuelles Gefühlsbild entstehen oder ein großes Plakat, das die verschiedenen Gefühle zeigt.

Bildung über Medien Bildung ÜBER Medien nimmt eine übergeordnete Ebene ein. Hierbei geht es um

Ethik, Kritikfähigkeit, Bewertungsstrukturen und deren Verzahnung in der Medienwelt. Informationsverbreitung, Vermarktung und Markenentwicklung haben hier Priorität. Besonders für Jugendliche ist es bedeutsam, dass sie hier kompetente Begleitung haben und ihren eigenen Medienzugang zunehmend im gesellschaftlichen Kontext einordnen lernen.

Wie kann das in der Kita aussehen?

Auch mit jungen Kindern kann beispielsweise schon das Recht am eigenen Bild thematisiert werden. Möchte ich, dass mein Bild auf das Plakat für den Flur kommt? Soll dieses Bild in mein Portfolio? Sprechen Sie mit den Kindern darüber, dass sie das Recht haben, dies selbst zu bestimmen. Dabei ist es natürlich wichtig, die Entscheidungen des Kindes dann auch wohlwollend zu akzeptieren.

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5. Digitale Medien in der Kita – passen die zu unserem pädagogischen Konzept?

Der pädagogische Ansatz, das Konzept, die Beschreibung des überlegten und geplanten entwicklungsbegleitenden Handelns in einer Kindertagesstätte – all dies ist seit vielen Jahren fester Bestandteil der elementaren Bildungslandschaft. Hinzu kommt, dass sich die (Bildungs-) Konferenzen der Länder laufend mit den Inhalten eines zeitgemäßen Bildungsplanes beschäftigen und diese von Zeit zu Zeit anpassen. Den Bereich „mediale Bildung“ hat die Kultusministerkonferenz inzwischen als vierte Kulturtechnik definiert. Nicht zuletzt auch wegen geeigneterer Maßnahmen, das große Ungleichgewicht der Bildungschancen auszugleichen. Da die ersten Medienkontakte in der Familie erfolgen und diese vermittelten Medienkontakte nachweislich einer systematischen sozialen Diskriminierung unterliegen (siehe auch unter Punkt 3), ist es besonders wichtig, in der Kita als erste außerfamiliäre Institution ausgleichend Einfluss zu nehmen.

Diesem Auftrag haben sich die Einrichtungen zu stellen. In den Bildungsplänen der Länder spiegelt sich dieser Auftrag sehr konkret wieder. Als Beispiele seien hier einige genannt:

Nordrhein-Westfalen beschreibt in seinen „Bildungsgrundsätzen für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Kindertagesbetreuung und Schulen“: Kinder können auf vielerlei Art und Weise zum kreativen Gebrauch von Medien angeregt werden.

Bayern betont im „Bayerischen Erziehungs- und Bildungsplan für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung“: Mit der Stärkung der Medienkompetenz ist bereits in früher Kindheit zu beginnen.

Hessen definiert im „Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von 0 bis 10 Jahren in Hessen“ nahezu dieselben Aussagen, wie sie der bayerische Plan beschreibt.

Sachsen-Anhalt sieht in seinem „Bildungsprogramm für Kindertageseinrichtungen in Sachsen-Anhalt“ vor, dass sich Kleinkinder in der Kita mit digitalen Medien befassen: Jedes Kind sollte auf diese zugreifen und sich mit ihrer Nutzung vertraut machen können.

Ohne diese Aufzählung weiterzuführen, betonen wir hier mit Nachdruck, dass der Anspruch einer pädagogisch begleiteten Medienerziehung in den frühen Kindheitsjahren in allen Bundesländern als notwendig und sinnvoll erachtet wird. KindheitspädagogInnen, ErzieherInnen und Eltern sollten sich jedoch klar darüber sein, dass es sich bei diesem Teil des pädagogischen Konzeptes um einen vergleichsweise kleinen Bildungsbereich handelt, der neben vielen anderen und deutlich größeren diese wichtige Rolle spielt. Weiterhin sind das freie Bewegen, das freie Spiel, die Beziehungs- und Interaktionserfahrungen der Kinder unabhängig von Medien vorrangig und nehmen selbstverständlich den Hauptteil der Zeit in einer Kindertagesstätte ein.

Digitale Medien in der Kita dienen keinesfalls der reinen Beschäftigung, sondern der Erweiterung des Angebotes im kreativen, künstlerischen und kommunikativen Bereich. Diese Positionierung muss sich auch im gesamten pädagogischen Konzept wiederfinden. Wir denken, dass dies in j e d e m Konzept möglich sein sollte. Um Medien und Technik sinnvoll konzeptionell zu integrieren, müssen die verantwortlichen PädagogInnen zunächst herausfinden, welche Fragen die Kinder an dieses Thema stellen und welche Erfahrungen sie bereits im familiären Kontext gemacht haben und mitbringen. Erst dann gestaltet der Erwachsene die notwendige Lernumgebung, die einer Weiterentwicklung der Medienkompetenz dienlich wird.

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Was ist zu tun, um eine Einbettung in bestehende Konzepte erfolgreich zu gestalten?

• Zunächst müssen alle Fachkräfte von der Notwendigkeit der medialen Entwicklungsbegleitung überzeugt sein und aktiv mitgestalten wollen. Hierfür ist es ratsam, sich mit den aktuellen Bildungs- und Erziehungsplänen des Landes zu beschäftigen und deren Umfang und Ziele zu diskutieren.

• Die eigene Lernbiografie bezogen auf mediale Erfahrungen und persönliche Nutzungsgewohnheiten spielt eine nicht unerhebliche Rolle in der Akzeptanz dieses Themas für die berufliche Aufgabe und im Kontakt mit den Eltern. Widerstände im Team und bei den Eltern sollten über ausreichende Informationen und überlegte Entscheidungsprozesse für die Umsetzung abgebaut werden.

• Im Team muss eine Einigung erfolgen, in welchem Umfang und in welcher Art die kommunikations- und informationstechnische Grundbildung erfolgen kann. Dies geschieht im Abgleich mit den jeweiligen pädagogischen Grundsätzen, Methoden und Qualitätskriterien. Prinzipien der Individualisierung und der Differenzierung (vor allem bei großen Altersunterschieden der Kinder) müssen berücksichtigt werden.

• Ferner muss das Team überlegen, welche Geräte und welches sonstige technische Equipment notwendig werden. Je nach Einbindung in das pädagogische Konzept kann es sich hierbei um Outdoor-Kameras, Tablets, Digital-Mikroskope, Minibeamer, Dokumentenlampen, Drucker oder Festplatten handeln.

• Eine Festschreibung des Umgangs mit dem Thema Medienbildung im Konzept fordert auch dazu auf, sämtliche anderen Bereiche daraufhin zu durchleuchten, wo Medienbildung kreativ gestalterisch genutzt werden kann. Es soll kein „Programm“ werden, sondern organische Einflechtung in den Alltag. Somit geht die mediale Begleitung einer Überbewertung in der ausschließlichen und beschäftigungsorientierten Handlung mit Kindern aus dem Weg. Vielmehr wird sie Teil des Alltags und findet ihren Nutzen dort, wo sie unterstützt, beispielsweise in der (pädagogisch notwendigen) Portfolioarbeit.

Die notwendigen Konzeptionsergänzungen und -änderungen bedürfen, wie jedes andere konzeptionelle Thema auch, eines ausführlichen Prozesses, der viel Zeit und inneren Raum benötigt, um Altes zu überdenken und sich mit aktuellem theoretischem Wissen zu beschäftigen oder auch Neues zu entwickeln. Sie bieten jedoch auch eine konkrete Chance, damit die Qualitätsentwicklung einer Einrichtung voranzutreiben. Denn die Eingliederung des Themas in die bisherigen konzeptionellen Themengebiete erfordert eine aktuelle Auseinandersetzung mit allen Bereichen und fordert auf, diese eindeutig und aufeinander bezogen zu beschreiben.

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6. Digitale Medien in der Kita – wo werden sie sinnvoll eingesetzt?

Digitale Medien in den Händen der Pädagogen:

In vielen Bereichen werden die digitalen Medien bereits zur Arbeitserleichterung für die jeweiligen Fachkräfte genutzt. Den Vorbehalten, das würde in einer Kita nicht gehen, stehen viele erfolgreich erprobte Praxisbeispiele gegenüber. Sie zeigen, wo ein Medieneinsatz den Aufwand der Pädagogen für zeitintensive und administrative Tätigkeiten reduziert.

Teamplanung und –organisation: (Digitale Medien: z.B. Tablet, Smartphone, Laptop oder PC) Es gibt viel zu koordinieren und zu planen in einer Kita: Elterngespräche, Ausflüge, Schließzeiten, Urlaubstage und andere Termine müssen geplant und im Blick behalten werden. Auf allen Tablets sind Anwendungen für Kalender verfügbar, die es den Pädagogen einfach machen, die aktuellen Termine einzusehen, aber auch neue Termine anzulegen. Mittels Farben kann ganz einfach sichtbar gemacht werden, zu welcher Gruppe ein Termin gehört. Und verschiebt sich beispielsweise ein Elterngespräch, so ist der Termin gleich in allen Kalendern mitgeändert. Inzwischen sind auch erste Apps speziell für Kitas entwickelt worden, die sogar noch einen Schritt weiter gehen und auch die Dienstplanung auf die mobilen Endgeräte (Tablets, Smartphones) gebracht haben.

Pädagogische Dokumentation: (Digitale Medien: z.B. Tablet, WLAN-Drucker) Einen wesentlichen Teil der Bildungsarbeit in Kitas stellt die individuelle Dokumentation zu jedem Kind dar. Inzwischen gibt es auch hierfür erste digitale Lösungen, die wirklich Sinn machen. So entfällt beispielsweise bei den standardisierten Beobachtungsverfahren, die mancherorts gesetzlich vorgeschrieben sind, die aufwändige händische Auswertung. Die Beobachtungen werden z.B. direkt über das Tablet eingegeben und können dann ganz einfach automatisch ausgewertet werden. (z.B. mittels dokulino oder stepfolio) Dies spart für die Fachkräfte unnötige Zeit ein. Auch für die Portfolioarbeit können inzwischen digitale Hilfsmittel genutzt werden. Hier sollte der Fokus darauf liegen, den Erstellungsprozess zu vereinfachen und den Kindern weiterhin, z.B. durch Ausdrucke, den Zugang zu ihrem eigenen Portfolio jederzeit zu ermöglichen. Hier macht ein WLAN-Drucker viel Sinn, um ganz einfach direkt vom mobilen Endgerät ausdrucken zu können.

Kommunikation mit den Eltern: (Digitale Medien: z.B. Tablet, Smartphone) Studien zeigen, dass heute 99% der Haushalte mit Handys und Smartphones ausgestattet sind. Erste Apps haben sich dem Thema der Kommunikation zwischen Pädagogen und Eltern angenommen. Der Fokus liegt hierbei nicht darauf, das persönliche Gespräch zwischen Fachkraft und Eltern zu ersetzen. Vielmehr bieten die Anwendungen, entsprechend eingesetzt, die Möglichkeit, sich im Gespräch auf das Wesentliche – nämlich das Kind – zu fokussieren, organisatorische Punkte, wie beispielsweise die fehlenden Windeln, können ganz einfach über Nachrichten geklärt werden. So hat die Mama bspw. die Möglichkeit eben auf dem Weg zum Abholen gleich noch bei der Drogerie vorbeizufahren. Auch die digitale Dokumentation bietet neue Möglichkeiten für die Kommunikation mit den Eltern. Eltern können, ganz im Sinne der erwünschten Bildungs- und Erziehungspartnerschaft, eine Einsicht in die Bildungsdokumentation ihres Kindes erhalten oder sogar das Portfolio ihres Kindes aktiv mitgestalten.

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Digitale Medien gemeinsam mit den Kindern nutzen

Portfolio-Arbeit: (Digitale Medien: z.B. Tablet, WLAN-Drucker) Die digitale Dokumentation kann auch ein Einstieg in die gemeinsame Mediennutzung mit den Kindern sein. Kinder können durch die digitalen Medien stärker an ihrer eigenen Bildungsdokumentation beteiligt werden. Dabei ist die Form der Partizipation von der individuellen Entwicklung und den Fähigkeiten des jeweiligen Kindes abhängig. Ein erster Schritt kann sein, dass die Kinder direkt am Tablet gemeinsam mit der Fachkraft entscheiden, welches Foto für ihr Portfolio verwendet werden soll. Medienerfahrene Kinder können die Fotos für ihre Bildungsdokumentation mit dem Tablet auch ganz einfach selbst erstellen, so wird die Perspektive des Kindes noch deutlicher. Aber auch ein gemeinsames Überlegen und Verfassen des Textes zu einem Portfolio-Eintrag kann durch digitale Medien direkt im Anschluss an eine Situation erfolgen und die O-Töne des Kindes einfangen. Bis hin dazu, dass erfahrene Kinder selbstständig ihre Portfolioeinträge erstellen. Dies setzt eine pädagogische Begleitung im Vorfeld voraus. Die Besonderheit bei einer digitalen Dokumentation liegt auch darin, dass im Portfolio zusätzliche Dokumentationsformen verwendet werden können, wie beispielsweise eine Audio- oder Videoaufnahme.

Medienprojekte/Medienarbeit: (Digitale Medien: z.B. Tablets, PC, Laptop, digitales Mikroskop, Stativ, Beamer, Mikrofon) Eine kreative begleitete Medienarbeit mit Kindern kann ganz unterschiedlich aussehen. So kann das Tablet samt einem digitalen Mikroskop z.B. bei einem Ausflug in die Natur mitgenommen werden, um die Umgebung noch genauer zu erforschen. Mit Tablet, Stativ und Mikrofon können die Kinder ihr eigenes Bilderbuch vertonen. Oder aber es wird einmal in der Kleingruppe ein digitales Bilderbuch anstelle eines klassisch analogen Bilderbuches vorgelesen. Für diese Form der Medienarbeit gilt es für die Fachkräfte, sich vorher mit den Gerätschaften vertraut zu machen und eigene Erfahrungen zu sammeln.

Unterstützende Hilfen bei Beeinträchtigungen: (Digitale Medien: z.B. Tablets, Smartphones) Für Kinder mit Behinderungen können digitale Medien ganz neue Möglichkeiten bieten. Sie können Einschränkungen kompensieren. Gerade auch Kinder mit Sprachbeeinträchtigungen kann mehr Kommunikation mit der Umwelt ermöglicht werden, z.B. durch Apps, die Kinder mit Piktogrammen sprechen lassen. So können die Erfahrungs- und Handlungsräume der beeinträchtigen Kinder erweitert werden. Auf speziellen Internetseiten können sich Pädagogen über mögliche Anwendungen und Geräte informieren.

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7. Digitale Medien in der Kita – und wie machen wir das konkret?

Der Einsatz von digitalen Medien in der Kita kann und sollte auf ganz unterschiedliche Arten geschehen. Im ersten Teil des Leitfadens wurden schon kurz verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wo und wie sich die digitalen Medien in der Kita wiederfinden könnten. Der konkrete Medieneinsatz kann von Kita zu Kita unterschiedlich aussehen. Die nachfolgenden Punkte sind als Anregungen zu sehen und nicht als Handlungsanweisung. Vielmehr geht es darum, Gedanken anzustoßen, um den fachlichen Austausch innerhalb der Einrichtung zur kreativen Medienbildung zu starten.

…Gedanken zum Umgang mit den Kindern Man hat inzwischen durch Forschungsprojekte herausgefunden, dass es verschiedene Gelingensfaktoren für eine erfolgreiche Medienbegleitung von Kindern gibt:

Alter des Kindes: Eine aktive Mediennutzung ist Kindern ab ca. 2 Jahren möglich. Vorher ist es aufgrund

der sprachlichen, motorischen und intellektuellen Entwicklung meist noch wenig sinnvoll. Dabei spielt in diesem jungen Alter eine spielerische Umsetzung eine große Rolle.

Begleitung durch einen Erwachsenen:

Aus der Forschung zum Medienumgang von Kindern weiß man, dass Kinder unter 6 Jahren unbedingt eine Begleitung beim Medieneinsatz benötigen. Kinder sind nicht von Geburt an medienkompetent, nur weil sie in eine Welt hineingeboren werden, in der digitale Medien ein fester Bestandteil sind. Kompetenz im Umgang erwerben Kinder nur dann, wenn ihre Erfahrungen und Erlebnisse ausreichend reflektiert und begleitet werden. Dazu gehört es auch, dass Gesprächsanlässe geschaffen werden, in denen Kinder die eigenen Erfahrungen besprechen können. Dabei gilt es immer, sich an der individuellen Entwicklung des einzelnen Kindes zu orientieren. Zeitfaktor:

Klare Vorgaben für die Nutzungszeit in der Einrichtung sollten formuliert werden. So haben sich ab dem Alter von 2 Jahren wöchentliche Nutzungszeiten von 2-3 Stunden in der Gruppe bewährt. Durch die festen Nutzungsabsprachen wird die Selbstregulation der Kinder gestärkt. Die digitalen Medien sollen eine Möglichkeit unter vielen im Angebot der Einrichtung sein. Klare Zeitabsprachen nehmen auch Eltern, die einer Mediennutzung in der Einrichtung kritisch gegenüberstehen, die häufig vorherrschende Furcht, dass die Kinder dann nur noch vor den Medien sitzen und nichts anderes mehr machen. Technische Ausstattung:

Für eine aktive und kreative Medienbildung brauchen Kitas auch eine entsprechende mediale Ausstattung. Bisher sind in den Kitas vor allem Computer und Digitalkameras im Einsatz. Mancherorts nur für die Anwendung durch die Fachkräfte, anderenorts auch schon für die Hände der Kinder. Die ersten Einrichtungen haben sich auf den Weg gemacht und haben ihre Ausstattung um die neueren digitalen Medien erweitert. Besonders Tablets haben sich im Kita-Alltag aufgrund ihrer Bedienerfreundlichkeit und ihrer vielseitigen Einsatzmöglichkeiten bewährt.

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…konkret könnte das dann so aussehen:

Waldausflug der Spatzengruppe

Ein Teil der Kinder aus der Spatzengruppe zieht sich in der Garderobe Schuhe und Jacken an. Gleich geht es gemeinsam in das Waldstück neben der Kita. Erzieherin Samira Nygen packt den Rucksack für den Ausflug. Das Tablet im Outdoorcase und das Bluetooth-Mikroskop wandern auch mit rein.

Im Wald angekommen entdecken Sidra und Peter einen vertrockneten Regenwurm, der auf dem Weg liegt. Nach „Oh… der arme Regenwurm…“ werden die zwei neugierig und heben den toten Regenwurm auf. „Samira, den wollen wir genau untersuchen. Wir wollen nämlich genau wissen, wie ein toter Regenwurm aussieht!“ stellen die beiden fest. Können wir mal das Mikroskop haben. Samira verbindet das Mikroskop mit dem Tablet und gibt den beiden Kindern das Mikroskop. Die anderen Kinder werden neugierig und stellen sich um Sidra und Peter. Über das Tablet können alle gemeinsam sehen, wie genau der tote Regenwurm in Großaufnahme aussieht. „Da müssen wir ein Bild davon machen, damit wir das später im Stuhlkreis den anderen zeigen können.“….

Unser eigener Bilderbuch-Film

In der Kita-Gruppe Sausewind lieben einige Kinder das Buch von der Raupe Nimmersatt. Immer wieder wird das Buch von den Erzieherinnen vorgelesen. In letzter Zeit beobachten die Fachkräfte, dass sich die Kinder das Buch öfter auch gegenseitig „vorlesen“, also die Geschichte zu den Bildern den anderen erzählen. Die Fachkräfte greifen dies auf und regen die Kinder an, die Bilder zum Buch selbst zu malen, um hinterher einen eigenen Bilderbuch-Film damit zu machen. Die Kinder sind begeistert und malen und basteln die verschiedenen Szenen aus der Geschichte. Gemeinsam mit ihrer Erzieherin Sandra fotografieren sie dann die erstellten Werke mit dem Tablet. Zusammen besprechen sie, in welcher Reihenfolge die verschiedenen Fotos sein sollen und sortieren die Bilder entsprechend am Tablet. Dann überlegen sie, wer zu welchem Bild die Geschichte erzählen möchte. Nacheinander nehmen sie dann zusammen die Erzählungen der Kinder auf. Nachdem der Bilderbuchfilm fertig ist, gibt es eine große „Kinopremiere“, zu der alle Kinder der Kita eingeladen sind …

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...Gedanken zum Umgang mit den Eltern Eltern und Kita haben gleichermaßen die Verantwortung, die Kinder gut in der digitalen Welt zu begleiten. Ein frühzeitiger Einbezug der Eltern über verschiedene Angebote ist deshalb ratsam.

Eltern brauchen Information

Es gilt, die Eltern auf dem Weg mitzunehmen! Eltern benötigen Informationen darüber, was die Kita vor hat und warum sie digitale Medien einsetzen möchte. Hier ist es ganz besonders wichtig den Eltern zu verdeutlichen, dass die Medien in der Kita nicht zum Konsumieren, sondern zum kreativen Gestalten genutzt werden sollen. Kitas können auch Informationen und Wissen vermitteln, wie Eltern das Potential der digitalen Medien zuhause nutzen können.

…konkret könnte das dann so aussehen:

Einführungselternabend

Wenn eine Einrichtung beginnt, die digitalen Medien in den Kita-Alltag zu integrieren kann ein Elternabend zu diesem Thema sinnvoll sein. Ein solcher Elternabend kann Antworten auf folgende mögliche Fragen liefern:

o Was haben wir vor mit den digitalen Medien? o Wie lange werden die Kinder damit beschäftigt sein? Was ist mit Toben und

Matschen? o Warum finden digitale Medien nun auch in der Kita ihren Platz?

Einen eigenen Eindruck gewinnen

Eltern bekommen den besten Eindruck, was eine Kita unter kreativer Medienarbeit versteht, wenn sie es selbst sehen und erleben können. Dazu kann eine Hospitation in der Kita angeboten werden, bei dem die Eltern einen ganz normalen Tag in der Einrichtung erleben, in dem die digitalen Medien integriert sind.

Es bietet sich auch an, bei einem Kita-Fest oder einem Elternabend die Ergebnisse der kreativen Medienarbeit zu zeigen. So kann bspw. der Bilderbuch-Film zur Raupe Nimmersatt gezeigt werden. Das macht Eltern deutlich, auf welch vielfältige Weise digitale Medien genutzt werden können und wie sich die analoge und digitale Welt ganz einfach miteinander verbinden lassen.

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…Gedanken zum Umgang im Team Keine Medienbildung in der Kita ohne die Fachkräfte!

Nur gemeinsam mit den Pädagogen, die den Sinn und Zweck einer aktiven, kreativen Medienbildung sehen, kann wertvolle Medienarbeit in einer Einrichtung geschehen. Dazu sind Gespräche im Team darüber notwendig, wie die digitalen Medien an das bestehende Konzept andocken können und welchen Raum die digitalen Medien in der Kita einnehmen sollen. Außerdem sollte ein Plan entwickelt werden, wie schrittweise vorgegangen wird:

- Welche Fortbildungen brauchen wir als Team noch? - Welche Ausstattung haben wir schon und was möchten wir noch anschaffen? - Wie holen wir die Eltern ins Boot? - Wie führen wir die Kinder an das Thema heran?

Erst wenn diese Fragen beantwortet und umgesetzt sind, kann die Medienarbeit mit den Kindern beginnen.

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8. Digitale Medien - leicht und verständlich erklärt

App App ist die Abkürzung für das englische Wort „application“ und bedeutet Anwendung. Dahinter können sich die verschiedensten Software-Anwendungen verbergen.

App-Store Den App-Store findet man in Apple-Geräten. Das ist sozusagen der Laden in dem man Apps einkaufen kann.

Anwendungen von denen man schon mal gehört haben sollte:

Facebook …ist ein soziales Netzwerk, in dem man sich ein privates Profil zu seiner eigenen Person genauso wie eine Unternehmensseite anlegen kann. Über Freundschaftsanfragen kann man sich mit anderen Personen vernetzen und in öffentlichen Gruppen oder privaten Diskussionen austauschen.

Pinterest …ist auch ein soziales Netzwerk. Bei Pinterest wird mit Fotos gearbeitet, die man zusammen mit einer Beschreibung an seine virtuelle Pinnwand hängen und damit für andere sichtbar machen kann.

Snapchat …ist ein Instant-Messaging-Dienst (Dienst zur sofortigen Nachrichtenübermittlung) für Smartphones und Tablets mit dem man Fotos an Freunde verschicken kann, das Besondere daran ist, dass die Fotos sich nach einigen Sekunden selbst „zerstören“. Aber Achtung: Die verschickten Bilder lassen sich recht einfach auf dem Gerät wiederfinden!

Twitter …diese Anwendung (als App oder auch als Internetseite) ist ein Kurznachrichtendienst. Sobald man sich einen Benutzerzugang angelegt hat, kann man jedem anderen Twitter-Nutzer folgen und sieht die Kurznachrichten, die von diesen

WhatsApp ...das ist ebenfalls ein Instant-Messaging-Dienst (siehe Snapchat), mit der man sich Einzeln oder in Gruppen Nachrichten schicken kann. Dabei können die Nachrichten nicht nur aus Text, sondern auch aus Bildern, Tonaufnahmen, Videos oder Standortinformationen bestehen. Dabei ist zu beachten, dass der Datenschutz bei WhatsApp eher bedenklich ist.

Android

Android ist ein offenes Betriebssystem von google, das alle Tablets und Smartphones nutzen, die kein Betriebssystem von Apple oder Windows nutzen.

Betriebssystem ...ist das grundlegende Programm zur Steuerung eines Computers, Tablets, Smartphones…

Bluetooth ...ist eine Funktechnik, mit der man Daten ohne Kabel übertragen kann, z.B. der Bluetooth-Kopfhörer, über den sich ohne Kabel mit dem Smartphone telefonieren lässt.

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Cloud

...damit ist gemeint, dass z.B. Speicherplatz oder eine Anwendung als Service über das Internet angeboten wird. Hier sollte im Sinne des Datenschutzes darauf geachtet werden, dass die „Cloud“ in Deutschland ist.

Datenschutz ...ist immer dann ein wichtiges Thema, wenn es um personenbezogene Daten geht. Also z.B. Adressen, Fotos mit Kindern, pädagogische Dokumente etc.

FaceTime Dazu kann man auch Videotelefonie sagen. Also die Möglichkeit über ein Tablet oder ein Smartphone mit jemandem zu telefonieren und zeitgleich eine Liveübertragung der Person zu sehen.

Google-Play-Store Den Google Play-Store findet man auf allen Android-Geräten. Das ist sozusagen der Laden in dem man Apps einkaufen kann.

iOS Das ist das Betriebssystem für alle Apple Tablets, Smartphones und Computer.

Smartphone ...ist ein Mobiltelefon, das zusätzlich noch Computerfunktionen und die Möglichkeit eines Internetzuganges hat. Auch Smartphones haben einen Touchscreen (siehe Tablet).

Tablet ...man kann sagen, das ist ein leichter, kleiner und dünner Computer, der einen Touchscreen hat, also einen Bildschirm der auf Berührungen reagiert und damit gesteuert werden kann. In der Regel haben Tablets eine Kamera, ein Mikrofon und einen Lautsprecher sowie eine virtuelle Tastatur integriert.

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Gestaltung und Layout: Christian Riesenberger [email protected] CEO Kiggi und Better Life

Bilder: Mandy Niemann [email protected] Thomas Lepold

Autoren: Marion Lepold [email protected] Monika Ullmann [email protected]

Buchtipp: Montessori-Pädagogik und digitale Medien Herder Verlag, ISBN-10: 345137630X

Sponsoren: https://www.kiggi.de http://www.babba.com www.ratioprotect.de