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die parteiunabhängige initiative für eine stärkung direkter demokratie
Direkte Demokratie vom Volk für das Volk
Vom Zusehen über das Mitreden zum Mitentscheiden
Erwin Mayer, Sprecher mehr demokratie! Österreich
Oberrohrbach 30 06 2015
www.mehr-demokratie.at
Programmpunkte
1. Begrüßung und Problemstellung: Wie zufrieden ist die
Bevölkerung mit der Demokratie in Österreich?
2. Definition von DD und Partizipation: Unterschiede,
Wechselwirkungen und Gemeinsamkeiten
3. Hoffnung in und Kritik an DD: Was mehr demokratie! will
4. Wann kommt DD in Österreich? Update zur aktuellen
politischen Diskussion über Direkte Demokratie in Österreich
5. Wem gehört die Demokratie? Strategien für Direkte Demokratie „vom Volk für das Volk“ statt Direkte Demokratie „von Parteien für Parteien“ durchzusetzen?
6. Umsetzung: erste Schritte zu mehr demokratie!
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Prof. Haller Uni Graz – IFES 2012: Direkte Demokratie – Ergebnis einer repräsentativen Umfrage
• Interesse an Politik niedrig und geht im Beobachtungszeitraum zurück
• Zufriedenheit mit demokratischem System maßig, mit Volksvertretern nochmals deutlich geringer, 1/3 positiv zur Arbeit des Parlaments, GR besser bewertet
• Breiter Konsens für Ausbau der DD, va. für verbindliche Volksabstimmungen, Teilnahmebereitschaft hoch
• Schweizer Modell der direkten Demokratie von einer breiten Mehrheit als Vorbild für Österreich gesehen
• Auch Gefahren von DD werden gesehen, nicht jedes Thema für Abstimmung geeignet. Todesstrafe, (EU-Austritt)
• Positiven Effekte für DD überwiegen: politisches Interesse, gesellschaftlicher Zusammenhalt, höhere Zufriedenheit mit politischem System
• http://www.ifes.at/sites/default/files/downloads/direkte_demokratie-bericht.pdf
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Direkte Demokratie und Partizipation
Peti-tionen
Volksbe- gehren
Volksab-stimmung
Bürgerver-sammlung
Bürgerrat
Infofluss, Transparenz
Zeitpunkt im Entscheidungs-findungsprozess
Auch früh
Auch früh Initiativ: früh/Veto: spät
Auch früh Auch früh
Teilnehmer > 1-5% >1,5-15% 30-50% d.W Interessierte Zufall
Repräsentativitätpolitisch/soz.wiss -/- -/- +/? -/- -/+ Verantwortung beim Volk/Verbind- lichkeit
- - + - -
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Partizipation.at
Agenda Konferenz (K+M)
Aktivierende Befragung (K)
Anwaltsplanung (M)
BürgerInnenrat (K)
BürgerInnenversammlung (I+K)
Community Organizing (M)
Delphi-Befragung (K)
Dialog (M)
Dragon Dreaming (M)
Dyade (M)
Dynamic Facilitation (M)
Epesos-Modell (I+K+M)
Fish Bowl (K)
Fokusgruppe (K)
Gewaltfreie Kommunikation (M)
InternetForum (K)
Konsensus-Konferenz (K+M)
Kooperativer Diskurs (M)
Laddering (M)
Mediation (M)
Neo-Sokratischer Dialog (K)
Open Space Konferenz (K+M)
Planning for Real (M)
Planspiel (K+M)
Planungszelle (M)
Runder Tisch (M)
Soziokratie (M)
SUP am runden Tisch (M)
Systemisches Konsensieren (K+M)
THANCS (M)
Workshop (I+K)
World Café (K+M)
Zukunftskonferenz (M)
Zukunftswerkstatt (M)
Anmerkung: Die Buchstaben in Klammer stehen für
die Stufe der Beteiligung
(I = Information, K = Konsultation, M = Mitbestimmung)
Politik trifft letzte Entscheidung, trägt die
Verantwortung, kann muss aber nicht auf
Ergebnisse von Partizipation eingehen!
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Parkbank ja, Bankenrettung nein?
• Worüber darf die Politik, worüber die Bevölkerung entscheiden?
– Themenausschlüsse
– Beschränkt auf lokaler und projektbezogener Ebene?
Für Politik Für Bevölkerung Kredithaftungen:
Ich wurde nicht
gefragt…
..,ob ich einverstanden bin, dass mit meinem Geld so großzügig herumgeschmissen wird. Die Politiker
sollten persönlich zur Verantwortung gezogen werden. Paul Macher, Wien (heute 30.6.15 S5)
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Stufenbau der Rechtsordnung bzw. der Gesellschaftspyramide
Status Quo
(EU)-Parlament/
Landtage / Gemeinderat
Demokratie von oben oder von unten – Wer ist der Souverän?
Bürgerin / Wählerin / Volk / Untertan
EU-Rat
Präsident
Regierung
LH / BGM
Wir sind 99%
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Der neue Stufenbau der Rechtsordnung bzw. der Gesellschaftspyramide
Zukunft I
Souverän
(EU) Volk - oberster Entscheider
1. Initiativ- u. Entscheidungsrecht
Parlamente
Landtage - Gemeinderat
subsidiäres Initiativ- u.
Entscheidungsrecht
Demokratie von oben oder von unten – Wer ist der Souverän?
EU-Rat / Kommission
Regierungen / LH
/BGM/Exekutive
(ohne Initiativrecht)
Wir sind 99%
die parteiunabhängige initiative für eine stärkung direkter demokratie
Bevölkerung-Volk-Souverän
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en
Verfassung und Gesetze entscheiden
Direkte
Demokratie
Zukunft II
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„Repräsentative“ Demokratie
Umstrittene Begriffe
„Zum Zweiten stellen wir auch fest, dass die Bevölkerung in Europa eigentlich
anders denkt als die Regierenden.“ BK Gusenbauer 24 / 13. Sitzung 7. März 2007 Nationalrat, XXIII. GP
Wird so von Vertretern der indirekten Demokratie als Gegensatz
zur direkten Demokratie bezeichnet, um zahlreiche nicht
repräsentative Entscheidungen zu überdecken.
Es gibt sogar die selbstauferlegte Verpflichtung vieler Politiker
aus Staatsraison oder Vernunftgründen das Richtige auch
gegen den expliziten Mehrheitswillen der Bevölkerung zu tun.
passender:
„Indirekte“ Demokratie
„Alles für das Volk,
aber nichts
durch das Volk“
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Mehr demokratie! : „Repräsentativ ist, wenn die Entscheidung so fällt, wie sie
die Mehrheit der Bevölkerung, des Souveräns für richtig hält“
Politik: „Repräsentativ ist, wenn gewählte Mandatare für das (Wahl)Volk
indirekt entscheiden“ Das kann auch von der Mehrheitsmeinung der
Bevölkerung abweichen.
- Haben gewählte Mandatare das Recht oder gar manchmal die Pflicht
gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung (unpopulär) zu
entscheiden? Z.B. Abfangjäger, EU-Verfassung, ESM, Fiskalpakt …?
- Wie repräsentativ sind Wahlen?
- Wette: Gallup-Reader‘s Digest
Repräsentativität, repräsentative Demokratie
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Was ist „Direkte Demokratie aus der Bevölkerung“?
Verbindliche Entscheidungmöglichkeit der Bürger_innen über:
- konkrete Sachfragen z.B. in Volksabstimmungen
- EU- und Österreich und Landesverfassungen
- Somit auch über Verhältnis indirekter zu direkter Demokratie und über Design direkter Demokratie
md! will indirekte Demokratie durch direkte Demokratie repräsentativer machen!
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Was ist „Direkte Demokratie aus der Bevölkerung“ nicht?
• „Direkte Demokratie von oben“: durch Regierung oder Parlament angesetzte Plebiszite (Applaus-Demokratie) – Abschiebung von Verantwortung
• Direktwahlen von Vertreterinnen (Präsident, LH, Bgm)
• Partizipatives Mitgestalten ohne Entscheidungs-befugnis der Betroffenen
• unverbindliche Meinungsumfragen
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3-stufige Direkte Demokratie von unten
2. Qualifizierungs-Stufe
Volksbegehren
3. Entscheidungs-Stufe
Volksabstimmung
1. Initiierungs-Stufe
Volksinitiative
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Ablauf des Initiativ-Referendums
Volksinitiative Anregung; 10.000
Reaktion der Parlaments Prüfung; vollständige/teilweise/keine Umsetzung
Volksbegehren Gesetzesentwurf; 100.000
Volksabstimmung
Reaktion der Parlaments vollst./teilw./keine Umsetzung; Alternativvorschlag
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3 stufige Volksgesetzgebung von unten (Strom/Gaspedal)
– 10 000 Unterschriften für Petition (auch in Gesetzesform möglich)
und Behandlung im Parlament und evtl. Kompromissfindung.
– 100 000 Unterschriften unter Volksinitiative (ehemals Volksbegehren)
führt bei Nichteinigung mit Parlament (Initiative entscheidet darüber) zu Volksabstimmung
– Bei Volksabstimmung entscheidet die einfache Mehrheit über:
• Einen (Verfassungs)Gesetz-Vorschlag der Initiative (Initiative bestimmt den letzten Wortlaut!)
• Auswahl unter mehreren Vorschlägen allenfalls mit Stichwahl
• Parlament hat das Recht eigenen Vorschlag zur Abstimmung zu bringen.
– Keine Beteiligungs- oder Zustimmungsquoren
• ÖVP: 50% auf Bundesebene, 30% in Salzburg
• MeinOE: 30% für Gesetze 50% für Verfassungsbestimmungen
Kroatische Volksabstimmung (44%) zum EU-Beitritt, die letzte EU-Parlamentswahl 2009 (46%) wären ungültig.
Was wir in Österreich brauchen (1)
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Ablauf des Veto-Referendums
Gesetzesbeschluss des Parlaments Verordnung der Regierung
Unterschriftensammlung 50.000 innerhalb von 3 Monaten
Möglichkeit eines Alternativvorschlags 100.000 (wie Volksbegehren)
Volksabstimmung
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2 stufiges Vetoreferendum von unten (Bremse)
– 50 000 Unterschriften unter Volksinitiative (ehemals Volksbegehren)
führt bei Nichteinigung mit Parlament (Initiative entscheidet darüber) zu
Volksabstimmung über bestehenden Gesetzesvorschlag des Parlaments, der
Regierung-> aufschiebende Wirkung bis zur Volksabstimmung
– Bei Volksabstimmung entscheidet die einfache Mehrheit über:
• Einen (Verfassungs)Gesetz-Vorschlag des Parlaments (der Regierung)
-> Inkrafttretung oder Ablehnung
• Initiative hat das Recht eigenen Vorschlag zur Abstimmung zu bringen.
-> es gibt dann 2 Vorschläge.
– Keine Beteiligungs- oder Zustimmungsquoren
• Keine Akzeptanz der Vorschläge von MeinOE und Parlaments-Parteien in diesem
Punkt
Was wir in Österreich brauchen (2)
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• EBI (Europäische Bürgerinitiative) nutzen für inhaltliche Anliegen
• EBI-Nutzung verbessern:
– ID-Nummer Erfordernis aufheben
– Finanzielle Unterstützung erhöhen, Gratis-Software, Übersetzung, unabhängige Rechtsberatung, Haftungsfrage für Datenschutz im Sinne der Initiativen regeln.
• Europäische Volksabstimmung als zwingendes Initiativrecht
– Ö-Koalitionsübereinkommen S. 227 „Österreich wird darum grundsätzlich für europaweite Volksabstimmungen eintreten.“
– Bislang von den Regierungsparteien keine Forderung, keine Initiative im EU-Rat oder EU-Parlament nach zwingendem Initiativrecht: EU-Volksabstimmung nach 1 Mio Unterschriften.
http://www.mehr-demokratie.at/attachments/325_Regierungsprogramm%20SP%C3%96-%C3%96VP%202008.pdf
Was brauchen wir in Europa?
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Grundsätze für das direkt-demokratische Prozessdesign
Bürger_innen-freundlich und zivilgesellschaftlich
praxistaugliche Ausgestaltung
„vom Volk für das Volk“: orientiert an Nutzbarkeit auch durch nicht Partei-förmig organisierte Zivilgesellschaft (nicht: „von Parteien für Parteien“)
freie Unterschriftensammlung
Online-Sammlung (E-Petitioning) praxistaugliche Unterstützungshürde kein Beteiligungs- oder Zustimmungsquorum
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• Bevölkerung
– nicht gut genug informiert
– lässt sich verleiten, folgt politischen Rattenfängern, Populisten
– Entscheidet zu emotional, nicht rational wie die gewählte Politik
• Es könnte die Todesstrafe eingeführt werden
• Mehrheiten dürfen nicht über Minderheitenrechte entscheiden
• Kann gegen Menschenrechte verstoßen z.B. Minarette
• Finanzkräftige Gruppen könnten Medien und damit Abstimmungen
beeinflussen
• „Freibier für alle“ Mentalität könnte Budgetsanierung gefährden.
• Medien könnten über Volksabstimmungen noch mehr Politik machen
• Entscheidungsprozesse könnten verlangsamt werden
• Bildungs- und Einkommenssituation könnte Zugang zur DD erschweren.
• Nicht auf der falschen Ebene abstimmen lassen, z.B. EU-Fragen
Alle diese Fragen zeigen auf demokratie-spezifische nicht auf direkte demokratie
spezifische Probleme! Treffen auf indirekte Demokratie genauso zu.
Häufige Argumente gegen direkte Demokratie
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• Bürger entscheiden im Kollektiv für das Gemeinwohl, sind weniger von
Spezial- und Lobbyinteressen gesteuert.
• DD ermöglicht die Durchsetzung von Interessen der Bevölkerung
gegenüber einer Allianz von Politik und Konzerninteressen.
• DD erhöht Zufriedenheit mit der Politik, siehe CH im Vergleich zu
Österreich und Deutschland
• Das Volk lernt Verantwortung zu übernehmen.
Wie viel Verantwortung selbst vom Volk wahrgenommen wird und wie viel
an Parlament und Regierung delegiert wird kann nur das Volk entscheiden.
• Direkte Demokratie ist sparsamer, siehe Schweiz!
• Wichtig ist die Frage auf welcher Ebene (EU, Ö, NÖ, Gemeinde)
entschieden wird. DD kann identitätsstiftend sein wie in der Schweiz.
Auch die EU braucht DD von unten. EBI ein Anfang.
Argumente für direkte Demokratie
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Mehr demokratie!:
„Alles was das Parlament oder die Regierung entscheiden darf, kann auch vom Volk in Volksabstimmungen abgestimmt werden!“
- Gilt insbesondere für Abgabe von Souveränitätsrechen z.B. an die EU
- Für Steuer und Budgetfragen (keine 10% Grenzen wie im Kurz (JVP)-Vorschlag)
- Für die Beachtung von Menschenrechtskonventionen
- Für die Einhaltung von zwingendem Völkerrecht
Daher keine Positiv- (was erlaubt sein soll) oder Negativ- (was untersagt werden soll) Listen mit Themenauswahl.
Volk und Parlament gleichberechtigt?
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Wir kommen auch in Ihre Gemeinde/Stadt/Betrieb…
• Vorträge und Diskussion
Welche direkt demokratischen Möglichkeiten gibt es auf
Gemeinde/Landes/und Bundes wie EU-Ebene.
• Einbindung in parteiunabhängigen Kampagnen zur
Förderung der direkten Demokratie
• Finanzielle Unterstützung und Mitgliedschaft
möglich! http://mehr-demokratie.at/mehr-demokratie/online-spendenbox
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Besuchen Sie uns auch auf unserer
Homepage: mehr-demokratie.at Erwin Mayer
Sprecher md-Österreich
Vielen Dank für Ihr Interesse!