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2,50 E DMITRI SCHOSTAKOWITSCH · FRANK BRIDGE · LARGO · ROBERT SCHUMANN FANTASIESTÜCKE FÜR VIOLONCELLO UND KLAVIER OP. 73 · AM 16.04.2008 GAUTIER CAPUÇON · RASCH UND MIT FEUER · SONATE FÜR VIOLONCELLO UND KLAVIER NR. 1 E-MOLL OP. 38 JOHANNES BRAHMS · ALLEGRO NON TROPPO · SO KLINGT NUR DORTMUND.

Dmitri SchoStakowitSch · Frank BriDge · Largo · roBert ... · 6i7 ProGraMM roBert SCHuMann (1810–1856) Fantasiestücke für Violoncello und Klavier op. 73 Zart und mit ausdruck

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Dmitri SchoStakowitSch · FrankBriDge · Largo · roBert Schumann FantaSieStücke Für VioLonceLLo unD kLaVier op. 73 · am 16.04.2008gautier capuçon · raSch unD mit Feuer · Sonate Für VioLonceLLo unD kLaVier nr. 1 e-moLL op. 38JohanneS BrahmS · aLLegro non troppo · So kLingt nur DortmunD.

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Dauer: ca. 2 Stunden 15 Minuten inklusive Pause

Gautier CaPuçon ViolonCello

JérôMe DuCroS KlaVier

abo: Solisten iii – »Junge Wilde«

Wir bitten um Verständnis, dass Bild- und tonaufnahmen während der Vorstellung nicht gestattet sind.

KonZertHauS DortMunD · MittWoCH, 16.04.2008 · 19.00

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6i7 ProGraMM

roBert SCHuMann (1810 –1856)Fantasiestücke für Violoncello und Klavier op. 73

Zart und mit ausdrucklebhaft, leichtrasch und mit Feuer

JoHanneS BraHMS (1833 –1897)Sonate für Violoncello und Klavier nr. 1 e-moll op. 38

allegro non troppo allegretto quasi Menuettoallegro

einführung mit ulrich Schardt um 18.15 uhr im Komponistenfoyernach dem Konzert: »meet the artist!« im Backstage-Bereich(Durchgang bei den Garderoben)

FranK BriDGe (1879 –1941)Sonate für Violoncello und Klavier

allegro ben moderato adagio ma non troppo – Molto allegro e agitato

DMitri SCHoStaKoWitSCH (1906 –1975)Sonate für Violoncello und Klavier d-moll op. 40

allegro non troppo – largoallegrolargoallegro

– Pause –

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WerKe10 i11

KurZ Vor DeM KonZert

Werke von Frank Bridge, Dmitri Schostakowitsch, robert Schumann und Johannes Brahms füh-ren von der späten Spätromantik zurück zum ursprung romantischer Kompositionstradition. Das Violoncello als Melodieinstrument führt den romantischen Dialog mit dem Klavier. Das Klavier tritt in allen Werken als selbstbewusster Partner – nicht als Begleiter – auf und fordert das Violoncello geradezu heraus.

Die Verbindungslinie dieser unterschiedlichen Kompositionen ist die Melodie und deren Weiter-entwicklung als romantische Keimzelle der Werke. ein weiterer gemeinsamer Baustein ist der sinfonische anspruch dieser Kammermusikwerke. Die heute zu hörenden Sonaten sind keine Hausmusik, sondern Konzerthaus-Musik. Sie fordern gleichermaßen Musiker, Hörer und akustik. Die instrumente Klavier und Violoncello mobilisieren ihre individuellen Klangreserven und Klang-farben und lassen die illusion vom großen »Konzert zu zweit« Wirklichkeit werden.

exPreSSion an Der SCHWelle Zur MoDerne FranK BriDGe Sonate Für ViolonCello unD KlaVier

Frank Bridge schreibt seine Violoncellosonate in den Jahren 1913 bis 1917. Bridge ist Komposi-tionsschüler von Charles Villiers Stanford, der wiederum ein großer Bewunderer von Johannes Brahms war. Frank Bridge selber unterrichtet den jungen Benjamin Britten zwischen dessen elften und siebzehnten lebensjahr in Komposition.

tief in der romantischen Klangwelt beheimatet, schreibt Frank Bridge dem Violoncello eine ausdrucksstarke Melodienfolge zu Beginn des ersten Satzes seiner nur zweisätzigen Cellosonate. impressionistisch türmt das Klavier Begleitgebirge auf, über denen das Violoncello großformatige Klangbögen aufspannt. Chromatik beherrscht das melodische Geschehen.

Der erste Satz scheint den Gestus französischer romantik zu atmen; ein Gabriel Fauré ist nicht weit entfernt, selbst ravel scheint in greifbarer kompositorischer nähe. extrem klangstark darf und muss das Violoncello sich mit der vollgriffigen akkordstärke des Klaviers messen. Die virtu-osen anforderungen an Klavier und Violoncello sind enorm. Das Violoncello verbreitet Klangglanz in den höchsten regionen der (obersten) a-Saite. Der Klaviersatz steht einem Johannes Brahms in nichts nach.

Die einleitung zum zweiten Satz weist Bridge als Komponisten des 20. Jahrhunderts aus. es wird hörbar, dass sich Frank Bridge für alban Berg begeisterte. Kontemplativ entwickelt Bridge

seine thematischen Gedanken. introvertiert sucht das Klavier die geeigneten Begleitelemente. Das Violoncello scheint einen einsamen Gesang anzustimmen. ohne Pause geht der langsame teil in den schnellen Schlussteil des Satzes über, bei dem melodische Kühnheiten im Violoncello und avantgardistische Klavierklänge dominieren.

es lösen sich aber auch expressive und hauchzarte Passagen in stetem Spannungswechsel miteinander ab und weisen Bridge als abwechslungsreichen, flexiblen, auf dem Boden der Spät-romantik stehenden modernen tonschöpfer aus.

üBerraSCHenD roMantiSCH DMitri SCHoStaKoWitSCH Sonate Für Vio-lonCello unD KlaVier D-Moll oP. 40

Geradezu romantisch-schwärmerisch beginnt diese Violoncellosonate. Schostakowitsch erweist sich einmal mehr als Meister der unendlichen melodischen Weite. Brillant darf das Violoncello in der Höhe singen. ein zweites, nachdenkliches thema wird vom Klavier eingeleitet; die Violoncello-Kantilene dazu ist ebenso schwelgerisch wie intensiv. Schostakowitsch verbindet im ersten Satz (allegro non troppo) konservative elemente des Sonatenhauptsatzes mit romantischen Klang-formen und öffnet doch den Blick auf die Musik des 20. Jahrhunderts, auf seine eigene tonsprache einer modernen Melodik und tonalität. Die äußeren Bedrohungen des Komponistenlebens Schosta-kowitschs dringen durch den spätromantischen Vorhang. Die Melodik wirkt gefährdet; dennoch hält der Komponist das klassische Gleichgewicht. in seiner Gesamtstimmung schwankt der Satz zwischen Melancholie und unterschwelliger Gefahr. Minimalistischen Bassbewegungen im Klavier und suchende Melodieelemente im Violoncello schaffen eine atmosphäre der musika-lischen Verlassenheit.

Das allegro ist ein drastischer Gegenpol, ein rohes Scherzo, das nirgends anklänge an rus-sische Volkslieder enthält, sondern eher ein deutscher oder österreichischer Bauerntanz zu sein scheint. Die permanenten Wiederholungen zehren am musikalischen nerv: ein wilder austausch bewusst grober Spielarten.

Großartig gelingt Schostakowitsch wiederum der Stimmungswechsel zum dritten Satz, einem largo, einer art »romanze«, die in einer kompositorischen traditionslinie mit rachmaninow und tschaikowsky steht. anklänge an das lied der Gefangenen aus Schostakowitschs »lady Mac-beth von Mzensk« sind deutlich zu hören. Schostakowitsch erweist sich in diesem Satz als Komponist der großen Steigerungsmöglichkeiten. Seine melodischen einfälle führen über riesige entfernungen und durchmessen die Weite des tonraums des Violoncello und die dynamische

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Bandbreite vom hauchzarten Pianissimo bis zum fast schreienden Fortissimo. unendlichkeit spricht aus dieser Musik, taktstriche scheinen aufgelöst, formale Grenzen niedergerissen. Die Musik wird zum Gravitationspunkt der Seele des Komponisten. über weite Passagen scheint sich die Musik aus der realität zu entfernen.

Das abschließende allegro ist ein klar gestalteter Satz, der mit einem heiteren Klavierthema beginnt, das vom Violoncello übernommen wird. eine kontrastierende episode mit dem für Schostakowitsch typischen beißenden Witz steht der munteren eröffnungsthematik gegenüber. Klavier und Violoncello begegnen sich in tonleiterketten auf virtuosem niveau. alles scheint aber eine lakonische Spielerei zu sein, die konsequenterweise abrupt endet.

PoeSie unD üBerreDunGSKraFt roBert SCHuMann FantaSieStüCKe Für ViolonCello unD KlaVier oP. 73

Von poetischer Kraft und einfühlsamer überredungskunst sind die drei Fantasiestücke Schu-manns gekennzeichnet. Das Violoncello tritt hier als instrumentalisierte menschliche Gesangs-stimme auf, delikat begleitet vom Klavier. Das erste Stück – Zart und mit ausdruck – »überredet« mit zarter lyrik.

Das zweite Stück – lebhaft, leicht – ist ein seelenvoller Gesang, das dritte ist ein hochro-mantisch aufgeladenes Werk, das durchaus an Schumanns Sinfonien erinnert. Die Synthese aus kammermusikalischer Delikatesse und sinfonischer romantik stellt die Verbindung zwischen Brahms und Schumann dar.

WerKe

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im Violoncello, die dunkle Stimmung und Farben erzeugen. Dass Brahms mit minimalen me-lodischen ideen auskommt, ist kein Bonmot, sondern tatsache. Kunst kommt bei Brahms nicht von genialischen einfällen, sondern ist das ergebnis harter arbeit kompositorischer Ver-arbeitung.

ist Brahms immer tiefernst und romantisch grüblerisch? Der zweite Satz – allegretto quasi Menuetto – widerlegt dieses Klischee eindrucksvoll. Heiter, leicht und luftig zieht der Satz durch. Selbst der im Stile eines »valse triste« komponierte Mittelteil lässt keine Melancholie aufkom-men, sondern ist mehr kolorierendes und fast exotisches Farbenspiel.

einen strengen Kontrast stellt der Fugenbeginn des abschließenden allegro dar: eine ernst-hafte auseinandersetzung zwischen Klavier und Violoncello, in der die Klangbalance zu un-gunsten des Cellos häufig verletzt wird. Brahms zeigt hier sein ganzes formales Geschick, die Fuge für die romantik zu revitalisieren. Sie ist formales Gerüst für die romantische Klang- und themenvielfalt und behält doch strikt die oberhand. Dazwischen leuchten episodenhaft Kanti-lenen auf.

»SCHarDtS PlattenSCHranK«

Jeder Cellist beschäftigt sich in seinem leben intensiv mit den Brahms-Sonaten, so dass es keine Berühmtheit der letzten 80 Jahre gibt, die diese zentralen Werke nicht eingespielt hat. ich bin ganz einig mit dem intendanten des Konzerthauses, Benedikt Stampa, der das Zusammen-spiel von Yo-Yo Ma und emanuel ax für ideal hält. Klangexpression, warme Klangfarben, der romantische Geist dieser Werke ideal gepaart mit einer kammermusikalischen Balance zwischen Klavier und Cello sind nur unzureichend skizzierte attribute für das Feuerwerk, das diese Künstler entfachen. Selbstverständlich stellen z.B. du Pré/Barenboim, rostropowitsch/Serkin, Schiff/op-pitz, Pergamenschikow/Vogt (kammermusikalisch-intim und herrlich kantabel), Mørk/andsnes herausragende und hörenswerte Sichtweisen zur Diskussion.

und auch für Schostakowitschs Sonate empfehle ich diese beiden Künstler: Klangintensiv, ausdrucksstark und ideal im Zusammenspiel agieren wieder Yo-Yo Ma und emanuel ax auch in diesem Werk. Das ist die höchste Stufe kammermusikalischen Dialogs.

eine leidenschaftliche alternative dazu stellt alban Gerhardts klangstarkes Cellospiel im kraft-vollen Dialog mit seinem Klavierpartner Steven osborne dar. Für die Bridge-Sonate sollte man das legendäre Duo rostropowitsch im hochromantischen Dialog mit Benjamin Britten am Klavier gehört haben.

SinFonie Für KlaVier unD ViolonCello JoHanneS BraHMS Sonate Für ViolonCello unD KlaVier nr. 1 e-Moll oP. 38

Viele Sonatenkompositionen von Johannes Brahms bilden in seinem leben ein Paar (Klarinet-tensonaten op. 120 nr. 1 und 2) oder entstehen in einer einzelnen Schaffensphase wie die Klaviersonaten op.1, 2 und 5 von 1851 bis 1853 oder die drei Violinsonaten op. 78 bzw. 100 und 108 aus den Jahren 1878/79 bzw. 1886. Bei den Sonaten für Klavier und Violoncello op. 38 und op. 99 ist dies anders. Zwischen den Kompositionszeitpunkten 1862 bis 1865 und 1886 liegt nicht nur ein Vierteljahrhundert lebenszeit, sondern vor allem der Zeitraum, in dem Johannes Brahms seine wesentlichen großen (sinfonischen) Werke komponiert.

Die Violoncellosonate in e-moll op. 38 stellt für Brahms einen wichtigen Meilenstein im rahmen der Bewältigung der Gattung Sonate für Klavier und Melodieinstrument dar. Brahms hat zum Kompositionszeitpunkt den ganz großen Durchbruch noch vor sich. Dies hört man dem Werk jedoch nicht an, zumal Brahms ja einen Großteil seines so genannten frühen kompo-sitorischen Werks vernichtet hat. unreife, unfertige Kompositionen und Stücke mit Werkstatt-charakter sind der nachwelt von diesem anspruchsvollen Künstler nicht überliefert. Brahms komponiert seine erste Violoncellosonate, dem romantischen und sinfonischen anspruch gerecht werdend, zunächst viersätzig.

Der erste Satz ist in Sonatenform und in der Grundtonart e-moll angelegt. Satz zwei hinge-gen ist verschollen, verloren, wahrscheinlich von Brahms vernichtet, zum Bedauern des Wid-mungsträgers Josef Gänsbacher und Brahms’ großer musikalischer Freundin Clara Schumann. Der jetzt überlieferte zweite Satz war also ursprünglich der dritte Satz und stellt einen besonders reizvollen tanzsatz als quasi Menuetto dar. Der Hauptteil ist fast ein melancholischer Walzer, der Mittelteil ein ländler. Der letzte Satz, allegro, ist eine kunstvolle Mischform aus strenger Bachscher Fuge – Brahms zitiert hier das Subjekt des Contrapunctus xiii aus Bachs »Kunst der Fuge« – und Sonatenform. Brahms nimmt immer wieder gerne die Herausforderung an, die Fuge als barocke Form in die romantische Kompositionstechnik und Klangsprache um-zuformen.

Das allegro non troppo, der erste Satz, beginnt zärtlich tastend im Violoncello, leicht und nachschlagend vom Klavier begleitet. Das Cello entwickelt das thematische Geschehen selbst-bewusst und eigenständig. Dennoch handelt es sich bei dem Klavierpart um einen veritablen sinfonischen Satz. akkordfülle und Klangexpansion zeigen Brahms als großen romantischen Klangvisionär. es entwickelt sich zunehmend ein virtuoser und das Violoncello in seiner gesamten Klangfülle fordernder kammer-sinfonischer Dialog. auffallend sind die vielen tiefen Passagen

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BioGraFien

JérôMe DuCroS

Jérôme Ducros wurde 1974 geboren und studierte Klavier bei Françoise thinat am Konservato-rium in orléans und anschließend bei Gérard Frémy und Cyril Huvé am Pariser Konservatorium, wo er 1993 mit dem »Premier Prix avec félicitations« ausgezeichnet wurde. er setzte seine Studien mit Gérard Frémy fort und arbeitete ebenfalls mit leon Fleisher, Gyorgy Sebök, Davitt Moroney. in Villarceaux besuchte er die Kurse von Christian Zacharias. 1994 erhielt er den Zwei-ten Preis und Spezialpreis für die beste interpretation der für den Wettbewerb komponierten »incises« von Pierre Boulez beim ersten »umberto Micheli international Piano Competition«, organisiert von Maurizio Pollini und mit luciano Berio als Präsident der Jury. er gab zahlreiche recitale beim »Festival de radio France et de Montpellier«, la roque d’anthéron, dem théâtre du Châtelet, dem auditorium du louvre, radio France (wo er regelmäßig auftritt) sowie in london, Genf, rom, Berlin, new York, tokio, Südafrika und dem Concertgebouw amsterdam.

er ist als Solist mit orchestern wie dem Johannesburg Philharmonic orchestra, Philharmonie de Chambre de Paris, orchestre national de lyon und orchestre de Chambre de lausanne auf-getreten, unter Dirigenten wie z.B. emmanuel Krivine, Marc Minkowski, Christopher Hogwood und Sergiu Comissiona.

als begeisterter Kammermusiker spielt er u.a. mit Paul Meyer, Gérard Caussé, tabea Zimmer-mann, Jean-Guihen Queyras, renaud und Gautier Capuçon, dem Quintette Moraguès, dem Quatuor Parisii und seit 1995 im Duo mit Jérôme Pernoo. 1999 gab er mit der amerikanischen Sopranistin Dawn upshaw recitale im Mozarteum Salzburg, der Wigmore Hall london, dem Concertgebouw amsterdam, lincoln Center in new York, und dem théâtre des Champs-elysées in Paris; eine aufnahme des Pariser Konzerts wurde bei erato veröffentlicht. unter den Werken, die er häufig in recitals aufführt, ist seine transkription für zwei Hände von Schuberts Fantasie für vier Hände, die von Publikum und Presse begeistert aufgenommen wurde. Sie ist auf einer CD von Schubert-Fantasien enthalten (»Diapason d’or de l’année« 2001). Das von ihm im Jahr 2006 komponierte trio für zwei Violoncelli und Klavier wurde bereits mehrmals aufgeführt (entstanden in Minsk, wurde es beim Festival von Jérôme Pernoo, »les Vacances de Monsieur Haydn«, sowie bei den »rencontres artistiques de Bel-air« von renaud Capuçon gespielt; 2008 sind aufführungen beim »tautavel en musique« von Gautier Capuçon, beim »rencontres de vio-lonelles« in Beauvais und in london geplant). 2008 werden drei weitere CDs mit Jérôme Ducros veröffentlicht: Werke von Gabriel Fauré, ein recital mit Gautier Capuçon und Werke von Beethoven mit Jérôme Pernoo. 2009 erscheint eine CD mit renaud und Gautier Capuçon, emmanuel Pahud und Philippe Jarousky.

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Gautier CaPuçon

Der 1981 in Chambéry geborene Künstler erhielt mit fünf Jahren ersten Cellounterricht. er setzte seine ausbildung am Conservatoire Supérieur de Paris bei annie Chochet-Zakine und Philippe Muller fort und studierte Klavier bei Christophe egiziano. Seit 2000 ist er in der Meisterklasse von Heinrich Schiff in Wien. 1999 war er erster Preisträger der Maurice-ravel-Musikakademie von Saint-Jean de luz und erhielt den Zweiten Preis des internationalen Cello-Wettbewerbs von Christchurch (neuseeland) sowie den ersten Preis des »andré-navarra-Wettbewerbs« von tou-louse. 2000 bekam er den Violoncello- und Kammermusik-Preis des CnSMP. 1997 und 1998 war er Mitglied des european Community Youth orchestra und des Gustav Mahler Jugendorchesters (u.a. unter Kent nagano, Pierre Boulez, Seiji ozawa und Claudio abbado). er ist Gast internatio-naler Festivals, u.a. Berlin (auf einladung von Claudio abbado), rheingau, lockenhaus, edinburgh, Davos, Verbier, lucerne und des »Festival Martha argerich« in lugano. er spielte als Solist u.a. mit den Kammerorchestern von Wien und Zürich, dem Deutschen Symphonieorchester Berlin, den Münchner Philharmonikern, dem BBC Scottish Symphony orchestra, dem tschaikowsky Symphonieorchester Moskau und dem orchestre de Paris unter Christoph eschenbach. 2005 gab er Konzerte in memoriam Friedrich Gulda mit Martha argerich in Buenos aires, Brüssel, München, la roque d’anthéron und tokio. als leidenschaftlicher Kammermusiker ist Gautier Capuçon regelmäßig mit Martha argerich, nicholas angelich, Daniel Barenboim, Yuri Bashmet, Frank Braley, Hélène Grimaud, Katia und Marielle labèque, oleg Maisenberg, Gabriela Montero, emmanuel Pahud, Mikhail Pletnev, Jean-Yves thibaudet, dem Ysaye-Quartett und mit seinem Bruder renaud Capuçon zu hören. Seit der Saison 2006/07 ist er Künstler in der reihe »Junge Wilde« am KonZertHauS DortMunD. als exklusivkünstler bei Virgin Classics liegen folgende CDs von ihm vor: Kammermusik von ravel mit seinem Bruder renaud und Frank Braley, Duos mit renaud Capuçon, Haydn-Konzerte (»Diapason d’or«, »Choc du Monde de la musique«), Kammermusik von Saint-Saëns (u.a. »Karneval der tiere«), Schuberts »Forellenquintett« sowie trios von Brahms mit seinem Bruder renaud und nicholas angelich (»Preis der deutschen Schall-plattenkritik«). Bei eMi spielte er trios von Haydn und Mendelssohn Bartholdy mit Martha argerich und seinem Bruder renaud ein und Schostakowitsch-trios mit Martha argerich und Maxim Vengerov. im Herbst 2007 wurde ein recital mit der Pianistin Gabriela Montero veröffentlicht.

Gautier Capuçon ist Preisträger der »Fondation d’entreprise natexis Banques Populaires«. 2004 erhielt er einen »eCHo« sowie ein Stipendium von der Stiftung Borletti Buitoni trust. er spielt Violoncelli von Matteo Goffriler aus dem Jahre 1701 und Joseph Contreras aus dem Jahre 1746. Beide instrumente sind leihgaben der Banca della Svizzera italiana (BSi).

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»JunGe WilDe« iM KonZertHauS DortMunD

FriSCHeS trio Die Geigerin Baiba Skride stellt gemeinsam mit ihrer Schwester, der Pianistin lauma Skride, und

der Cellistin Sol Gabetta Werke von Beethoven, Schumann und Brahms vor.

Fr 02.05.08 · 19.00

lieBe Zu BaCHDer Pianist Martin Stadtfeld interpretiert neben der Musik seines »lieblingskomponisten« Johann

Sebastian Bach auch Werke von Schumann und Prokofiew.

Mi 14.05.08 · 19.00

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iMPreSSuM

texte ulrich Schardt FotonaCHWeiSe titel © Sonja Werner · Konzerthaus DortmundS. 4i5 © Sonja Werner · Konzerthaus DortmundS. 8i 9 © Sonja Werner · Konzerthaus DortmundS. 12 © Sonja Werner · Konzerthaus DortmundS. 18 © Sonja Werner · Konzerthaus Dortmund

HerauSGeBer KonZertHauS DortMunD

GeSCHäFtSFüHrer unD intenDant Benedikt Stampa

reDaKtion Claudia Beißwanger · Dr. Jan Boecker

KonZePtion Kristina erdmann

anZeiGen Milena ivkovic · t 0231-22 696 161

DruCK rrD rhein-ruhr Druck GmbH & Co. KG

Wir danken den beteiligten Künstleragenturen und Fotografen für die freundliche unterstützung.

Druckfehler und änderungen von Programm und Mitwirkenden vorbehalten!

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konzerthauS DortmunDphilharmonie für westfalen

BrückStraSSe 21 i 44135 DortmunDt 0231-22 696 200 i F 0231-22 696 [email protected]