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2016
Dokumentation der
Veranstaltung
4. Forum Familienfreundlichkeit Seite 1 von 38
Analog der vorherigen FOREN wurden im 4. FORUMFAMILIENFREUNDLICHKEIT
gelungene, örtliche Praxisbeispiele zum Thema „Familien auf der Flucht suchen
ein Zuhause“ mit kurzen Beiträgen in den Mittelpunkt gestellt.
Rund 70 an der Fachveranstaltung „Familien auf der Flucht suchen ein Zuhause“
Interessierte konnte der Hauptamtliche Kreisbeigeordnete Stephan Aurand im neuen
Kreistagssitzungsaal begrüßen.
Aurand bedankte sich bei den vielen engagierten Ehren- und Hauptamtlichen im Lahn-
Dill-Kreis, mit deren Unterstützung die Aufgaben in der Flüchtlingshilfe gestemmt und
neue Lösungen gefunden werden konnten.
4. Forum Familienfreundlichkeit Seite 2 von 38
Inhaltsverzeichnis 1. Begrüßung ...................................................................................................................................... 3
1.1 „Projekt Stimmgeber“ – Sascha Kirchhoff .................................................................................... 3
2. Vorträge .......................................................................................................................................... 4
2.1 Wer findet den Schlüssel zur "Schlüsselkompetenz Sprache“? .............................................. 4
2.2 Arbeitsfeld Flüchtlinge und Ehrenamt Dillenburg .................................................................... 4
2.3 Flüchtlingshilfe Herborn – ein Netzwerk vernetzt sich weiter: Fahrradwerkstatt Herborn ... 5
2.4 Förderung der Ausbildung von jungen Flüchtlingen im Handwerk ........................................ 5
2.5 Zahid ist ein geflohenes Kind und in erster Linie ein Kind – Beispiel eines Kindes mit
Fluchterfahrung .................................................................................................................................. 6
2.6 Integration ab dem ersten Tag – Aktivitäten in einer Notunterkunft ..................................... 6
3. Zum Hintergrund: ........................................................................................................................... 7
4. Teilnehmende ................................................................................................................................. 8
5. Anlagen ......................................................................................................................................... 10
5.1 Einladung .............................................................................................................................. 10
5.2 Zusammenfassung der einzelnen Vorträge ....................................................................... 12
4. Forum Familienfreundlichkeit Seite 3 von 38
1. Begrüßung
Götz Konrad, Sprecher der Arbeitsgruppe familienfreundliche Städte und Gemeinden,
freute sich, bereits zum vierten Mail zum
FORUM FAMILIENFREUNDLICHKEIT
einladen zu können. Premiere: Das Bündnis
für Familie konnte – vor der
konstituierenden Sitzung! – den neuen
Kreistagssitzungssaal nutzen. Von vorne in
den Saal geblickt, ergab sich für Konrad ein
ganz neues Bild – ein buntes Bild. Dies
entsprach der fachlichen Ausrichtung des
Forums, das das Thema „Familien auf der Flucht“ stärker in den Fokus nehmen
möchte. Die folgenden Praxisbeispiele zeigen gelungene Projekte aus dem Lahn-Dill-
Kreis, die zum Nachahmen und damit zur gelungenen Integration von
Flüchtlingsfamilien in unseren Landkreis anregen sollen.
1.1 „Projekt Stimmgeber“ – Lula Leitloff
Lula Leitloff von der Schreibwerkstatt Herborn gibt mit
dem Projekt „Schreiben mit Flüchtlingen“ den
thematischen Input in die Arbeit mit Flüchtlingen. Die
Schreibwerkstatt Herborn – gegründet von Sascha
Kirchoff, der leider aus Krankheitsgründen als Referent
verhindert war – verleiht Menschen am Rand der
Gesellschaft mit ihren aufgeschriebenen
Lebensgeschichten eine Stimme. Kirchoff hat 2014 für
das Stimmgeber Projekt den Hessischen Landespreis für
Bürgerengagement und 2015 für die Schreibwerkstatt
den Elisabeth Preis der Diakonie gewonnen (Das
Büchlein zum Flüchtlingsthema ist bei der Buchhandlung
Rübezahl in Dillenburg für 4 Euro erhältlich).
4. Forum Familienfreundlichkeit Seite 4 von 38
2. Vorträge
2.1 Wer findet den Schlüssel zur "Schlüsselkompetenz Sprache“?
Die Integration der Familien auf der Flucht beginnt mit Sprachkursen, denn die Sprache
ist der Schlüssel zur Integration. Doch durch unterschiedliche Zuständigkeiten, durch
zeitaufwendiges Registrieren und Asylverfahren sowie durch die Abhängigkeit der
Herkunft und die dadurch verbundene Bleibemöglichkeit ergeben sich unterschiedliche
Spracherwerbs-Angebote für die
Flüchtlinge. Eine wichtige Rolle gegen das
zunehmende „Sprachproletariat“ nehmen
die 700 Ehrenamtlichen der Flüchtlingshilfe
in Mittelhessen ein, die mit ihren
Sprachkursangeboten Menschen eine
Chance geben, mit der Integration in die
Gesellschaft weiter voranzukommen. „Wir
können so nicht weitermachen und die
jungen Flüchtlinge in ein Loch f allen lassen“, kritisiert Bettina Twrsnick die aktuelle
Situation.
2.2 Arbeitsfeld Flüchtlinge und Ehrenamt Dillenburg
Isabel-Theres Spanke und Leonie Georg,
Caritasverband Wetzlar / Lahn-Dill-Eder,
stellen die vernetzte Arbeit im „Arbeitsfeld
Flüchtlinge und Ehrenamt Dillenburg“ vor.
Ausgehend von den Bedarfen der Frauen,
Männer und Kinder wurden jeweils
Angebote geschaffen, die den Flüchtlingen
helfen, Sicherheit, Beständigkeit, Wohnraum,
Akzeptanz und Integration wieder zu
erleben. Aber auch das Thema der Abschiedskultur gehört zum Aufgabenbereich,
verdeutlicht Spanke, „Kein angenehmes Thema, aber eins, dem wir uns stellen
müssen!“ Gelungene Flüchtlingshilfe heißt, dass sich alle zivilgesellschaftlichen Akteure
vernetzen.
4. Forum Familienfreundlichkeit Seite 5 von 38
2.3 Flüchtlingshilfe Herborn – ein Netzwerk vernetzt sich weiter:
Fahrradwerkstatt Herborn
Die Vernetzungsnotwendigkeit sieht
Cornelia Glade-Wolter als ebenso
wichtig an. In Herborn werden viele
Einzelaktivitäten des Ehrenamtes
miteinander gebündelt, um so effizienter
arbeiten zu können. Mit der
Fahrradwerkstatt z. B. können
geflüchtete Menschen genauso wie
finanziell schlechter gestellte Menschen
erreicht werden. Die eher fahruntüchtigen Fahrräder, gespendet oder aus dem
Fundbüro, werden gemeinsam fachkundig hergerichtet. Sie dienen nach der
erfolgreichen Reparatur als wichtiges Mobilitätsmittel und erweitern den
Aktivitätsraum besonders im ländlichen Raum.
2.4 Förderung der Ausbildung von jungen Flüchtlingen im Handwerk
Manfred Weber zitiert die
Imagekampagne des Handwerks:
„Bei uns zählt nicht, wo man
herkommt, sondern wo man hin
will!“ Dies passt genau zu der
„Förderung der Ausbildung von
jungen Flüchtlingen im
Handwerk“; 16 Flüchtlinge, von 19
bis 51 Jahre alt, konnten innerhalb
von vier Monaten im
Berufsbildungszentrum mit angehängtem Praktikum das DVS-Schweißer-Zertifikat
erlangen, berichtet Weber. Begleitet wurde die Ausbildung mit einem abgestimmten
und fachspezifischen Sprachkurs. Das Ziel, Nachwuchskräfte zu gewinnen, konnte
somit für das Handwerk erfolgreich umgesetzt werden.
4. Forum Familienfreundlichkeit Seite 6 von 38
2.5 Zahid ist ein geflohenes Kind und in erster Linie ein Kind – Beispiel
eines Kindes mit Fluchterfahrung
Sabine Theis, Kindertagesstätte der
Arbeiterwohlfahrt in Dillenburg,
referiert anschaulich über das
Eingewöhnen des fünfjährigen
afghanischen Flüchtlingsjungen Zahid
– „Zahid ist ein geflohenes Kind und
in erster Linie ein Kind – Beispiel
eines Kindes mit Fluchterfahrung“ –,
der genauso wie alle anderen Kinder
eine eigene Kindheit leben will. Der
Unterschied ist, dass Zahid Fluchterfahrungen erlebt hat und damit besonders
umgegangen werden muss. Jedes Kind bringt seine eigene Lebensgeschichte und
Erfahrung in die Kindertagesstätte mit, erklärt Theis, der es wichtig ist, Menschen
unterschiedlicher Herkunft neue Begegnungen zu ermöglichen und den Austausch
untereinander zu gewährleisten.
2.6 Integration ab dem ersten Tag – Aktivitäten in einer Notunterkunft
Bianca Seißler, DRK Kreisverband
Dill, leitet die soziale Betreuung in der
Notunterkunft Herborn. Sie und ihre
Kollegen sind Ansprechpartner für
alles Alltägliche wie Angebote für die
Tagesstruktur zu koordinieren, Tipps
von Verhaltensweisen zu vermitteln,
Einkaufsmöglichkeiten zu erschließen
etc. Dabei wurden u. a. auch kreative
Lösungen in Konfliktsituation
entwickelt, wie die Runde der „Sprecher aus allen Ländern“, die sich bei Problemen im
Camp zusammensetzen, um Lösungen zu finden. „So eng wie wir arbeiten nie wieder
Menschen mit den Flüchtlingen zusammen!“, fasst es ein Mitarbeiter des DRK
zusammen.
Im Anschluss konnten alle Projekte im Kreistagssitzungsaal besucht und ausgiebig
Erfahrungen miteinander ausgetauscht werden.
4. Forum Familienfreundlichkeit Seite 7 von 38
3. Zum Hintergrund:
Die "AG familienfreundliche Städte und Gemeinden" des Bündnisses für Familien im
Lahn-Dill-Kreis hat am 04.10.2011 erstmals alle Kommunen im Kreis zu einem
"FORUM Familienfreundlichkeit" eingeladen. Ziel der Veranstaltung bestand darin,
kommunale familienfreundliche Projekte vor Ort vorzustellen und sich anschließend
interkommunal miteinander auszutauschen. In dieser Tradition wurde das 4. FORUM
durchgeführt.
Familienfreundlichkeit – ein Gewinn für alle!“ Unter diesem Motto wurde das Bündnis
für Familie im Lahn-Dill-Kreis am 11. November 2005 gegründet. Viele Partner/ -innen
aus den Kommunen, dem Kreis, den Unternehmen, den Gewerkschaften, der
Arbeitsagentur, des Kommunalen Jobcenters, der Industrie- und Handelskammern, der
Handwerkskammer, der Politik, der Gesellschaft, der Kirchen, der Vereine und der
Wohlfahrtsverbänden arbeiten seit der Gründung aktiv an der Umsetzung
familienfreundlicher Ideen und Initiativen. Gemeinsam gilt es, neue Ansätze zu finden,
um im Lahn-Dill-Kreis ein familienfreundliches Bewusstsein zu schaffen.
4. Forum Familienfreundlichkeit Seite 8 von 38
4. Teilnehmende
Familien auf der Flucht suchen ein Zuhause
Informationsveranstaltung am 26. April 2016, 16:00 – 18:00 Uhr
Name Vorname Institution
1 Bastian Diana Kinder- und Jugendhilfe / LDK
2 Beecht Regina Kindertagesstätte am Zwingel
3 Beinborn Regina SPD Kreistagsfraktion
4 Beins Margit Qualifizierte Ausbildungsbegleitung in Betrieb und Berufsschule
5 Benner Michael Kinder- und Jugendhilfe / LDK
6 Berbuir Angelika Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar
7 Bloch Lena 10.1 Kommunikation/ 11.3 Immobilienwirtschaft
8 Damm Heike Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft e. V.
9 Dietermann Frank Markus Stadt Dillenburg
10 Eckl Dr. Hans Gesundheitsabteilung / LDL
11 Frink Armin Bürgermeister Gemeinde Hohenahr
12 Garotti Thea B 90 / Grüne Kreistagsfraktion
13 Geduldig Hildegard Kulturkindergarten
14 Georg Leonard Bundesfreiwilligendienst / Caritasverband Wetzlar/Lahn-Dill-Eder e.V.
15 Göbel
Heinz Jürgen St. E-Verein
16 Gombert-Lang Sabine Bereichsleitung Familien- und Sozialberatung Diakonisches Werk
17 Hardt Kerstin CDU Kreistagsfraktion Lahn-Dill
18 Heckmann Renate Kinderschutzbund
19 Heine Bernd Bürgermeister Gemeindevorstand der Gemeinde Waldsolms
20 Heine Elke Gemeinde Waldsolms
21 Henrich Natalie Kindergarten Sternschnuppe Sinn-Edingen
22 Hess Petra Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Herborn
23 Hoppen Thomas Kinder- und Jugendhilfe/ LDK
24 Keller Andrea Ambulante Dienste Wetzlar
25 Klein Ulrike Kindergarten Sternschnuppe Sinn-Edingen
26 Knell Ingrid DRK
27 Kornmann Siegrid FDP Wetzlar
28 Kreuzberg Karl-Ludwig MigrantInnen in Mittelhessen, Parität Hessen
29 Landau Ursula CDU Kreistagsfraktion Lahn-Dill
30 Lehberger Bruno Deutsches Rotes Kreuz
31 Lesch Tanja GWAB
32 Leux Angeline Kindergarten Sternschnuppe Sinn-Edingen
33 Löw Franz L- CDU Kreistagsfraktion
34 Matzke Peter Stadt Wetzlar/ Koordinationsbüro für Jugend und Soziales
35 Menn Meike Kreisentwicklung und Wirtschaftsförderung / LDK
36 Müßener Karl-Ludwig Diakonisches Werk an der Dill
37 N.N. Bundesfreiwilligendienst / Caritasverband Wetzlar/Lahn-Dill-Eder e.V.
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38 Niebling Regina FZM
39 Orth Matthias Kinder- und Jugendhilfe / LDK
40 Pepa Ilena FZM
41 Peter Katja Kommunales Jobcenter Lahn-Dill
42 Pfeifer-Volz Jutta Kindergarten Sternschnuppe Sinn-Edingen
43 Rabanus Dorothea Kinder- und Jugendhilfe / LDK
44 Reichmann Thomas Ressortleiter 1, Stadt Dillenburg
45 Schäfer Christiane Kinder- und Jugendhilfe/LDK
46 Schreiber Heinz Erstzer Kreisbeigeordneter LDK
47 Sen Gülhan Kindertagesstätte am Zwingel
48 Streubel-Piepkoru Christel AKF
49 Sunnus Eva Maria Kinder- und Jugendhilfe/LDK
50 Tahtaci Miray Kindertagesstätte am Zwingel
51 Tarhuna Dagma Koordinierungsstelle Prävention und Frühe Hilfen
52 Wagner Claudia IHK Lahn-Dill
53 Ziegler Karin Elisabeth-Verein
54 Zucker Julia Kath. Kindertagesstätte St. Josef Sinn
ReferentInnen
Aurand Stephan Hauptamtlicher Kreisbeigeordneter / LDK
Glade-Wolter Cornelia Stadt Herborn
Kirchoff Sascha Schreibwerkstatt Herborn, 0170 4569460
Konrad Götz Bürgermeister Eschenburg, Sprecher der AG , 0170 2457635
Leitloff Lula Schreibwerkstatt Herborn
Seißler Bianca DRK Kreisverband Dillkreis e. V., 02771 303–48
Spanke Isabel-Theres Caritasverband Wetzlar/Lahn-Dill-Eder e.V., 02771 831912
Theis Sabine Kindertagesstätte am Zwingel, 02771 7610
Twrsnick Bettina Phantastische Bibliothek Wetzlar / 06441 4001-0
Weber Manfred HWK, 06441 9455-52
entschuldigt 1 Dubowy Peter Kommunales Jobcenter Lahn-Dill
2 Euler Horst Ehrenamtlicher Kreisbeigeordneter
3 Pfeiifer Sibylle MdB
4 Riedel Jochen RCM Riedel Consulting + Managementservice
5 Schuster Wolfgang Landrat / LDK
6 Wegricht Roland Sparkasse Dillenburg
7 Wilhelmy Hermann Flüchtlingsseelsorge der EKHN
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5. Anlagen
5.1 Einladung
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5.2 Zusammenfassung der einzelnen Vorträge
1. Begrüßung
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2. Wer findet den Schlüssel zur "Schlüsselkompetenz Sprache“?
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3. Integration ab dem ersten Tag – Aktivitäten in einer Notunterkunft
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4. Flüchtlingshilfe Herborn – ein Netzwerk vernetzt sich weiter: Fahrradwerkstatt
Herborn
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5. Arbeitsfeld Flüchtlinge und Ehrenamt Dillenburg
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6. Förderung der Ausbildung von jungen Flüchtlingen im Handwerk
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7. Zahid ist ein geflohenes Kind und in erster Linie ein Kind – Beispiel eines Kindes mit
Fluchterfahrung
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