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Dr. habil. Gertrud Kamper, Berlin
Beitrag zur Arbeitskonferenz „Alphabetisierung – Grundbildung“des Bayerischen VHS-Verbandes am 1./2. Februar 2007 in München
Worüber sprechen wir eigentlich?
Analphabetismus oder Illiteralität
• Primärer Analphabetismus
• Totaler Analphabetismus
• keine Beschulung
• Sekundärer Analphabetismus
• Funktionaler Analphabetismus (!)
• Analphabetismus trotz Schulbesuchs
Schwierigkeiten der Definition, der Kriterien, des Messens
Größe des Problems, i. S. der Zahl Betroffener, schwierig
Literacy, Adult Basic Education Erwachsenen-Grundbildung Lernkapazität
Lernen des Lernens Problemlösefähigkeit
Literalität
• Lesen & Schreiben & Rechnen verstanden als „Kulturtechniken“
• in den Blick genommen als relativ unabhängige Fähigkeiten von Individuen – „autonomer“ Ansatz
• werden einmal erworben• VERSUS
• Literalität(en) als schriftsprachliche Praktiken• „soziale Praxen“ – in die durch ihre
gesellschaftlichen Rollen und Orte bestimmten Lebensvollzüge der Menschen eingebunden
• Erlernen u. Praktizieren - „was & wie“ nur im Kontext der sozialen Macht-Verhältnisse verständlich
• den Lebensweg begleitender Prozeß
Wer ist illiterat?
Illiteralität in industrialisierten Ländern
eingeborene Bevölkerung
dominante Sprache als
Erstsprache Zweitsprache(ethnische/kulturelle Minor.)
Alter Geschlecht sozioök. Sit.
zugewanderte Bevölk.
illiterat in der
Erstsprache dominanten Spr. des Landes
erste Generation zweite u. weitere Gen.
Alter Geschlecht sozioök. Sit.
Kultureller Hintergr. u. Perspektiven
„Der Analphabet“ existiert nicht Gemeinsamkeiten & Unterschiede
unter „semi-literaten/in funktionaler Hinsicht analphabetischen“ Menschen
8 - 10 Jahre Schulbesuch leidvolle u. demütigende Erfahrungen im Zusammenhang von Schule
Deutsch als Erstsprache oderDeutsch als Zweitsprache
Leid u. Demütigung im Zus.hang damit, nicht „ordentlich“ L&S zu können
Breites Spektrum vorhandener Fähigkeiten
Strategien, umden „Makel“ zu verheimlichen trotzdem zu überleben (–> Abhängigkeiten)
Männer u. FrauenAlte u. Junge
Häufig Zusammenhang mit– Armut– Arbeitslosigkeit– schlecht qualifizierter/bezahlter Arbeit– psychisch bedingten Erkrankungen– Alkoholismus
Verschiedene familiäre u. berufliche Erfahrungen
verschiedene Vorlieben u. Gewohnheiten
Angst, Lernhemmungen, Lernschwierigk.
Sprechen wir von (Bildungs)Exoten, von einem im Grunde vernachlässigbaren Problem?
• Eine OECD-Studie der 90er Jahre (International Adult
Literacy Survey, IALS) wies nach, dass in Deutschland
10 % der erwachsenen Bevölkerung nur über eine sehr
niedrige und weitere 30 % nur über eine niedrige
Lesekompetenz verfügen.
• PISA-Studie: etwa 23 % der 15-Jährigen in Deutschland
gehören aufgrund ihrer Leseschwäche zu einer Risiko-
gruppe, die von gesellschaftlichem Ausschluss bedroht
ist.
• In beiden Studien wurde die anspruchsvollere
Schreibkompetenz NICHT getestet.
Internat. Untersuchung von Grundqualifikationen Erwachsener (1995) IALS
• Stufe 1 im Prosa-Leseverständnis (also ohne
Tabellen, Grafiken und ohne Rechnen) bedeutet
direkte Identifikation von Einzelinformationen
• Stufe 2 im Prosa-Leseverständnisses: Wenn keine
erschwerenden Bedingungen gegeben sind,
vermögen sie, die direkt identifizierten
Einzelinformationen miteinander in Bezug zu setzen
Eine Aufgabe wurde einer Stufe zugeordnet, wenn die Erwachsenen AUF dieser Stufe sie mit 80% Wahrscheinlichkeit bewältigen konnten.
Grundkurse Lesen u. Schreiben für Erwachsene
•1978 erste Kurse in Deutschland
•1980 in Bremen erste bundesweite Konferenz „Für ein Recht auf Lesen - Analphabetismus in der Bundesrepublik Deutschland“
•Anfang des 21. Jhdt. nehmen etwa 27.000 Erwachsene an Alphabetisierungskursen teil.(Tröster 2005, www.die-bonn.de)
„Multi-Literacies“ - Literalitäten im Plural (zwei extreme Bsp.)
Plakat des Bundesverbandes & EU-Projekt zur visuellen Alphabetisierung Alphabetisierung "Sehen ist lernbar"
Grundbildung für Erwachsene
• ist NICHT das verspätete Nachholen von Grundschul-Bildung
• ist NICHT NUR das Erlernen von Lesen und Schreiben (Alphabetis.)
• ist NOCH KEIN fest definierter Begriff
• ist ein unverzichtbarer Baustein im Fundament des Lebenslangen Lernens (LLL)
• ist konstitutiver Teil der Erwachsenenbildung (EB) und damit ein wesentliches Element im gesamten Bildungssystem
• ist in dynamischen Gesellschaften unverzichtbar
• ist für EU-Mitgliedsländer eine Pflichtaufgabe
• Ist - da noch nicht ausgearbeitet - eine Gestaltungsaufgabe und -chance
Lebenlanges Lernen (LLL)
• die Gesamtheit allen formalen, nicht-formalen und informellen Lernens über den gesamten Lebenszyklus eines Menschen hinweg
• Verknüpfung dieses Lernens, der einzelnen Elemente
– sowohl auf Seiten der Individuen:Selbstmanagement der eigenen Lernbiographie, selbstorganisiertes Lernen
– als auch auf Seiten der Angebote: Bildungsintegration, strukturelle Veränderungen des Bildungssystems, Portfolios, neue Formen der Bestätigung von Lernleistungen/Qualifikationen
ARBEITSDOKUMENT DER KOMMISSIONSDIENSTSTELLEN
Memorandum über Lebenslanges Lernen
Lebenslanges Lernen: 6 SchlüsselbotschaftenBotschaft 1: Neue Basisqualifikationen für alleZiel: Den allgemeinen und ständigen Zugang zum Lernen gewähr-
leisten und damit allen Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, die
für eine aktive Teilhabe an der Wissensgesellschaft erforderlichen
Qualifikationen zu erwerben und zu aktualisieren
KOMMISSION DER EUROPÄISCHEN GEMEINSCHAFTEN
Brüssel, den 30.10.2000SEK(2000) 1832
1. Botschaft: Neue Basisqualifikationen für alle
Das EU-Memorandum über LLL fordert alle Mitglied-staaten auf,
• an einer Neudefinition der in Zukunft erforderlichen Basisqualifikationen mitzuwirken und
• die Kriterien
– einer aktiven Bürgerschaft,
– des sozialen Zusammenhalts und
– der nachhaltigen Beschäftigungsfähigkeit
auszuarbeiten.
Aus den Schlussfolgerungen (Ziffer 26) des Europäischen
Rates von Lissabon: Fünf neue Basisqualifikationen
• IT-Fertigkeiten
• Fremdsprachen
• Technologische Kultur
• Unternehmergeist (entrepreneurship)• soziale Fähigkeiten
Aus der Sicht der Kommission umfasst das lebenslange Lernen nicht nur die Grundausbildung, sondern „alle zweckmäßigen Lerntätigkeiten mit dem Ziel einer Verbesserung der Kenntnisse, Fähigkeiten und Kompetenzen auf kontinuierlicher Basis“.
Explaining Student Performance Evidence from the international PISA, TIMSS and PIRLS surveys
• Eine Arbeitsgruppe (aus 31 Ländern) hat für die EU-Komm. die internationalen Studien zu SchülerInnen-Leistungen untersucht. Im Ergebnis wird der Begriff „Grundfertigkeiten“ (Basic Skills) als zu eng bezeichnet:
– In PISA nur die Lese- und mathematische Literarität
– In TIMMS nur Mathematik und Naturwissenschaften
– In PIRLS nur Lesen
• Statt dessen Plädoyer für den Begriff „Schlüsselkompetenzen“ (Key Competences) in verschiedenen Fähigkeitsbereichen (skills domains)
Final Report by Jens Henrik Haahr et al., Nov. 2005 (im Auftrag der EU-Komm.)
Fähigkeitsbereiche (skills domains) - mit Bezug zur Europäischen Kommission 2004:
• Kommunikation in der Muttersprache/Erstsprache
• Kommunikation in einer Fremdsprache
• Mathematische Literarität und Grundkompetenzen in Naturwissenschaft und Technik
• Digitale Kompetenzen
• Lernen zu lernen
• Interpersonale und staatsbürgerliche Kompetenzen
• Entrepreneurship (Unternehmerische Einstellungen und Fähigkeiten)
• Kultureller Ausdruck
Schlüsselkompetenzen durch kulturelle Bildung
Äquivalenzen aus dem kulturell-künstlerischen Feld zu den in Unternehmen geforderten Schlüsselkompetenzen :
• „Offenheit für das Neue und Fremde• konstruktiver Umgang mit Unsicherheiten• genaue Wahrnehmung der veränderten Realität• Bewertung dieser Realität• Auswahl von relevanten Informationen und Optionen• Zusammenführen von Elementen• Kommunikation und Produktion von Ideen etc.• Reflexionsvermögen• kreative Problemlösungskompetenz• ‚Navigationskompetenz’“
(Zit. nach Österreichischer Kultur-Service: Kunst und Bildung. Personale Kunstvermittlung in Bildungsprozessen. Wien 2001, S. 185) http://schluesselkompetenzen.bkj.de/html/schluesselkompetenzen.php3?page=nachricht&id=42
Literalität im Plural (Multi-Literacies)
• Kommunikative Kompetenzen in
unterschiedlichen Lebensbereichen
• Schriftsprachkompetenzen in verschiedenen
Sprachen
• Numerische Kompetenzen „numeracy“
• Arts Literacy „künstlerische Bildung“
• Information Literacy - suchen und finden von
und umgehen mit Informationen (div. Medien)
• Health Literacy „Gesundheits-Bildung“
• usw.
Quellen des Bedarfs an Grundbildungs-Angeboten für Erwachsene
• Menschen (autochthone Bevölkerung und Nach-kommen von MigrantInnen), die in ihrer Pflichtschul-zeit nicht einmal die minimalsten Elemente von Grund-bildung erworben haben - Illiterate, Semiliterate u.ä.
• Menschen aus zugewanderter Bevölkerung (MigrantInnen), die in ihren Herkunftsländern nicht oder nur minimal Schulen besucht haben oder die „nur“ Unterstützung bei der Aneignung der Landes-sprache brauchen
• Menschen aus der gesamten Bevölkerung, deren einmal erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten den höheren, aktuellen Ansprüchen nicht mehr genügen
Lesen+Schreiben zur Not - aber Grundbildung
i.S. der Fähigkeit, selbständig (weiter) zu lernen? • Nachträglicher Hauptschul-Abschluß (mit oder ohne
„Quali“) • Vorbereitende Kurse auf die Vorbereitung auf den
nachträglichen HSA • Berufsvorbereitende Maßnahmen jeder Art • Berufsausbildung für Benachteiligte • Stütz- u. Fördermaßnahmen vor und während einer
Ausbildung • Jede Art von Warteschleifen mit Qualifikations-
Anteil für junge Menschen ohne Ausbildungsplatz und ohne Arbeit
WievieleMenschen lernen in solchen Kursen und Maßnahmen - verglichen mit den erwähnten 27.000 Tn in den Alpha-Kursen?
Uli Stein: PISA-Alarm, 2003
Grundbildung - aber was und wie?
(Bildungs)-
(Finanz)-Politik
Forschung(Bildungs)
-Praxis
Curriculum-Entwicklung
Fortbildung der Lehrenden & der Organisierenden
Einschätzung & Bewertung
Equipped for the Future (EFF) Content Standards What Adults Need to Know and be Able to Do in
the 21st Century anspruchsvolles und komplexes Projekt- und Forschungsvorhaben (US National Institut for Literacy (NIFL) von 1994 bis ca. 2004)
Aufgabe: Beitrag zur Professionalisierung leisten und das Lernen Erwachsener in den Blick nehmen
Ziel: Interessen und Bedarfe der Lernenden zu ermitteln, um so Kernkompetenzen und Lerninhalte bestimmen zu können
Orientierung: Fokus lag bei den Lernenden, sie waren durch die Befragungen aktiv beteiligt. Bei der gesamten Konzeptentwicklung waren sowohl Forscher als auch Lehrende involviert.
http://eff.cls.utk.edu/default.htm
Anforderungen bzw. benötigte Fähigkeiten, gegliedert und gruppiert
mehrere Niveaustufen
mehrereDimensionen zur Bestimmung des Grads der Beherrschung
Erwachsene übernehmen Verantwortung für ihr Lernen
• Sie setzen sich Lernziele - sie verstehen ihre gegenwärtigen und zukünftigen Lernbedürfnisse
• Sie identifizieren eigene Stärken und Schwächen als Lerner - suchen nach Möglichkeiten für ein Lernen, das ihr Selbstverständnis als Lernende unterstützt
• Machen sich mit einer Reihe von Lernstrategien bekannt, um Wissen zu erwerben oder zu behalten
• usw. usf.
z.B. auf Niveaustufe 1:
Sie übernehmen die Verantwortung für ihr Lernen langsam (oder un-angemessen schnell), zögernd, sporadisch und mit großen Schwierig-keiten. Mit beträchtlicher Anleitung u. Unterstützung bewältigen sie sehr einfache, gut strukturierte ... Aufgaben ... usw. usf.
http://www.nrs.dest.gov.au
5 Kompetenz -Niveaus:die vertikale Dimension
Indikatoren für die
Bereiche
• Komplexität von Aufgabe
und Text
• Komplexität der mündl.
Kommunikation
• Komplexität des
Numerischen
• Lernstrategien
• Bekanntheit des Kontextes
• Art von Unterstützung
6 Kommunikations-Aspekte:die horizontale Dimension
• Prozeß-Komm.
• Technische Komm.
• Persönliche Komm.
• Kooperations-Komm.
• System- oder Organis.-Komm.
• Gemeinschafts- bzw. Bürger-Komm.
Die Komponenten des National Reporting Systems
Eher abstrakt beschriebene Indikatoren plus Fallbeispiele zur Veranschaulichung
The National Adult Literacy Agency (NALA) An Áisíneacht Náislúnta Litearthactha do Aosaigh
• Ein Set von 6 Heften (Manuals) und 1 Protokoll-Bogen
• Ein Rahmen, der Lernenden und Kursleitenden helfen soll, Fortschritte auf eine Weise zu identifizieren und zu protokollieren, welche den Prozeß des Lehrens und Lernens unterstützt
• Das Ergebnis von vielen Jahren Arbeit und Konsultation mit Literacy Lernenden und PraktikerInnen in Irland und im Ausland
http://www.nala.ie/mlj
ActionAid – REFLECT is an approach to adult learning and social change, used by over 350 diverse organisations in more than 60 countries.
REFLECT - Paulo Freire & participatory rural appraisal.
http://www.actionaid.org.uk/323/reflect.html
Participatory methods
Die große Herausforderung liegt darin, wie wir teil-nehmende Methoden verwenden - nicht in der Tatsache, daß wir sie verwenden. Sie müssen eher als Katalysatoren gesehen werden denn als Ersatz fürs Debattieren. Und die Werkzeuge und Techniken sollten niemals Selbstzweck werden.
“Only with a deep awareness of power at all times and at all levels can we use participatory processes effectively”.
Denkansatz:Denkansatz:Funktion - nicht TraditionFunktion - nicht Tradition
Analphabetismus trotz Schulbesuchs
Zur ErinnerungDie allermeisten Erwachsenen und Jugendlichen, die einer „nachholenden“ Grundbildung bedürfen (incl. der in funktioneller Hinsicht analphabetischen), haben „ihre Schulpflicht erfüllt“. Das gilt auch für im Land geborene Migranten u. Migrantinnen der zweiten usw. Generationen. Einigermaßen plausible Annahme
Ein Unterricht, welcher Grundbildung in der Weise zu vermitteln versucht, wie es in (Grund)Schulen üblich ist, ist weder den Bedürfnissen noch den Möglichkeiten und Voraussetzungen dieser Menschen angemessen.
betreuen Menschen mit sehr unterschiedlichen kulturellen, familiären und individuellen Hintergründen und entsprechend unterschiedlichen und komplexen (Lern)Bedürfnissen.
Lehrende (Lehrkräfte, KursleiterInnen) in der Alphabetisierung/Grundbildung
haben überwiegend Hochschul-Bildung, häufig für ein Lehramt – d.h. sie sind hochqualifiziert.
Frage: hat diese Ausbildung sie befähigt, Erwachsene (auch Jugendliche) lerner-zentriert, d.h. ihren unter-schiedlichen, komplexen Bedürfnissen entsprechend zu unterrichen – und zwar im Hinblick auf Umgang, Inhalte und Didaktik?
Lehrgang III Alphabetisierung und Basisbildung – mit Erwachsenen deutscher Muttersprache
• 1. Lehrgang 2006-2008 - Lehrgang universitären Charakters
• Diplom „Akademische Alphabetisierungs- und Basisbildungspädagogin“, „Akademischer Alphabetisierungs- und Basisbildungspädagoge“
• 350 UE, 50 Module (davon 12 Module – Präsenzphasen)
• TeilnehmerInnenzahl: maximal 18
• Lehrgangsbeitrag: Euro 2.200,-- (plus
Unterkunftskosten)www.bifeb.at/veranstaltungen/Seminare/alphabetisierung.html
Methodologie des Lehrgangs (Lernformen):
• 12 Module – Präsenzphasen• Peers (selbstgesteuerte Gruppentreffen mit selbst- oder
vorgegebenen Themen und Aufgaben) • Unterrichtspraxis im Team-Teaching mit erfahrenen
TrainerInnen• Lerntagebuch• Schriftliche Reflexionen und Protokolle• Literaturstudium• Forschungsprojekt• Schriftliche Abschlussarbeit• Präsentation im Rahmen des Abschlusskolloquiums
• Ziel und Schwerpunkt der Ausbildung ist Unterrichtskompetenz
• aber auch Problemlösungs- und Reflexionskompetenz
• in einem Bereich, in dem noch sehr viel zu entwickeln ist.
• Das begleitende Ausbildungs-Portfolio soll die Rückbindung an die Ziele von Teilnehmenden und Ausbildungsteam gewährleisten.
www.alfazentrum.at/ausbildungslehrgang.html
AlphabetisierungundDeutsch als Zweitsprachemit MigrantInnen
• Dauer: 2 Semester • Beginn 5. Lehrgang voraussichtl. Frühjahr
2007 • Termine: 9 Wochenend-Termine• TN-Zahl: max. 18 Personen• Abschluss: Zertifikat• Kosten: Euro 730,-
Lesen ...Schreiben ...Deutsch ... ... unterrichten
Fortbildung schafft keineswegs alle Probleme aus der Welt ... aber ...
Lehrende und Programm-Verantwortliche brauchen • regelmäßigen Austausch mit Kolleginnen u.
Kollegen (regionale Verbünde, Konferenzen etc.) • Einbindung in lokale und in größere
Zusammenhänge (Netzwerke etc.)
• „Hebung“ interner Resourcen (inhaltlich orientierte Team-Besprechungen, peer-Beratung, coaching, stützende Kommunikations-Strukturen etc.)
• Input von außen (Seminare, Workshops, Kongresse, Fachliteratur etc.)
• balanciertes Verhältnis von gegebenem Rahmen und Möglichkeiten (mit) zu entscheiden
• usw. usf.
• Alphabetisierungs-Fachtagung 2007 „Alphabetisierung und Grundbildung in Deutschland: Innovative Forschung – Innovative Praxis“ – 5. Fachtagung des Bundesverb. Alphabetisierung und Grundbildung e.V. von 24. bis 26. Okt. 2007 in Hamburg http://www.alphabetisierung.de
• Regionale Fachtagungen wie die jährliche Norddeutsche Fachtagung Alphabetisierung & Grundbildung – 11./12. Mai 2007 in Lüneburg
• Alfa-Forum Zeitschr. für Alphabetisierung und Grundbildung, 2007 im 20. Jg.
• Von VHS-Landesverbänden angebotene Fb-Seminare wie 2006 u. 2007 vom bvv
• usw. usf.
zum Beispiel:
Paradoxon• äußerst verantwortungsvolle Tätigkeit • großes Engagement • hochkomplexe Aufgaben • höchste Qualitäts-Anforderungen • teilweise unerfüllbare Zielvorgaben
(v.a. bei zu kurzen Laufzeiten von Maßnahmen, Lehrgängen etc.)
großer Leidensdruck
überwiegend prekäre Beschäftigungsverhältnisse zusätzlich unbezahlte Tätigkeiten aus persönlichem
Engagement
finanzielle Schwierigkeiten (z.B. Multi-Jobs, wer übernimmt die Kosten für Fortb., usw.?)
Motivationsschwierigkeiten hohe Fluktuation evtl. Fortb.anstrengungen
kommen häufig bald anderen Arb.gebern zugute
http://www.businesspundit.com/50226711/relativity.jpg
Was denken Sie - ist dieses Paradoxon mehr von dieser Art?
http://www.gla.ac.uk/departments/philosophy/Cartoons/Paradox%20of%20Altruism.jpg
Oder von dieser?
BMBF - neuer Förderschwerpunkt „Alphabetisierungsarbeit / Grundbildungsarbeit mit Erwachsenen“
Die Bekanntmachung nennt unter „Zielen“ u.a.„Gleichzeitig sollen Erkenntnisse zur Professionalisierung der Lehrenden und zur Verbesserung der Effizienz von Unterstützungs- und Beratungsangeboten gewonnen werden.“
Erkenntnisse, welche bereits vorliegen: Ein nicht umgehbarer Punkt für die Verbesserung und Sicherung von Qualität in der Grundbildungsarbeit mit Erwachsenen ist die Verbesserung der Beschäftigungssituation und der Arbeitsbedingungen der Lehrkräfte.
Vielen Dank
für Ihre
Aufmerksamkeit
! Und viel Erfolg
für Ihre
Vorhaben!