12
Dr. Judith Brunner 10.3.2007 Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Was hat die Gesellschaft davon? Oder: Wie schaffen wir das „Sowohl ... als auch“?

Dr. Judith Brunner 10.3.2007 Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Was hat die Gesellschaft davon? Oder: Wie schaffen wir das Sowohl... als auch?

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Dr. Judith Brunner 10.3.2007 Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Was hat die Gesellschaft davon? Oder: Wie schaffen wir das Sowohl... als auch?

Dr. Judith Brunner10.3.2007

Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Was hat die Gesellschaft davon?

Oder: Wie schaffen wir das „Sowohl ... als auch“?

Page 2: Dr. Judith Brunner 10.3.2007 Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Was hat die Gesellschaft davon? Oder: Wie schaffen wir das Sowohl... als auch?

2

Warum ist Vereinbarkeit ein Thema?

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf hat große ökonomische UND gesellschaftliche Bedeutung.

Page 3: Dr. Judith Brunner 10.3.2007 Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Was hat die Gesellschaft davon? Oder: Wie schaffen wir das Sowohl... als auch?

3

Welche Interessen spielen eine Rolle? (1/4)

Ökonomische Interessen Unternehmen/Institutionen und der Wirtschaftsstandort

Österreich brauchen hoch qualifizierte MitarbeiterInnen. Frauen spielen in Hinblick auf den Bildungsgrad eine immer

größere Rolle [Statistik Austria 2004].

Page 4: Dr. Judith Brunner 10.3.2007 Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Was hat die Gesellschaft davon? Oder: Wie schaffen wir das Sowohl... als auch?

4

Welche Interessen spielen eine Rolle? (2/4)

Gesellschaftliche Interessen

Page 5: Dr. Judith Brunner 10.3.2007 Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Was hat die Gesellschaft davon? Oder: Wie schaffen wir das Sowohl... als auch?

5

Welche Interessen spielen eine Rolle? (3/4)

Gesellschaftliche Interessen Die Geburtenrate in Österreich sinkt seit 1900 stetig (kurzer

Boom in den 1960ern) von über 4,0 auf 1,4 Kinder pro Frau im Jahr 2005 [Statistik Austria 2006].

Frauen bekommen die Kinder zunehmend später: Das durchschnittliche Alter der Frauen bei der ersten Geburt liegt bei 27,6 Jahren, auf alle Geburten bezogen bei 29,5 Jahren, Tendenz steigend [ÖIF 2005].

Der Wunsch nach Kindern wird nicht vollständig realisiert: Männer wünschen sich im Durchschnitt 1,99 Kinder und realisieren 1,18, Frauen wünschen sich 2,18 Kinder und realisieren 1,26 [Zulehner 2003].

Page 6: Dr. Judith Brunner 10.3.2007 Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Was hat die Gesellschaft davon? Oder: Wie schaffen wir das Sowohl... als auch?

6

Welche Interessen spielen eine Rolle? (4/4)

Persönliche Interessen 88% der Männer und Frauen betonen, dass ein gutes

Familienleben Kraft für den Beruf gibt [Zulehner 2003].

Mehr als 90% der unter 29-Jährigen sagen, dass in einer Ehe oder Partnerschaft sich beide ohne Unterschied um Haushalt und Familie kümmern sollen [Zulehner 2003].

Jungen Menschen sind Arbeitsplatz und beruflicher Erfolg gleich wichtig wie Zeit für das Privatleben [ÖIJ 2004].

Page 7: Dr. Judith Brunner 10.3.2007 Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Was hat die Gesellschaft davon? Oder: Wie schaffen wir das Sowohl... als auch?

7

Was müsste getan werden?

Vereinbarkeit als gemeinsame Aufgabe

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist ein komplexes Thema und betrifft viele Handlungsfelder in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Für gute Lösungen braucht es ein optimales Zusammenspiel aller Beteiligten.

Es geht immer stärker um differenzierte Lösungsansätze (nicht nur ein Modell für alle) sowie um eine Vielfalt an Möglichkeiten.

Zentrale Handlungsfelder

1. Ausbau und Optimierung der Kinderbetreuung

2. Innovative Arbeitsmodelle

3. Bewusstseinsbildung

Page 8: Dr. Judith Brunner 10.3.2007 Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Was hat die Gesellschaft davon? Oder: Wie schaffen wir das Sowohl... als auch?

8

1. Kinderbetreuung (1/2)

46.000 Plätze fehlen, 40.000 Plätze müssen verbessert werden.Vergleichende Analyse bestehender Studien, keine Primärerhebung[Europäisches Zentrum für Wohlfahrtspolitik und Sozialforschung, 2005]

Page 9: Dr. Judith Brunner 10.3.2007 Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Was hat die Gesellschaft davon? Oder: Wie schaffen wir das Sowohl... als auch?

9

1. Kinderbetreuung (2/2)

Was braucht es? Ausbau und Optimierung der Kinderbetreuung:

46.000 neue Plätze, v.a. für Kleinkinder und Schulkinder40.000 Plätze verbessern, v.a. hinsichtlich der Öffnungszeiten

Flexible und pädagogisch hochwertige Angebote sind im Interesse von Eltern, Kindern und Unternehmen/Institutionen, denn Kinderbetreuung ist ein Bildungsfaktor.

Wer kann und soll einen Beitrag leisten? Grundsätzlich Aufgabe der öffentlichen Hand Auch Unternehmen können einen Beitrag leisten: (über)betrieb-

liche Kinderbetreuungseinrichtungen, Kinderbetreuungs-gutscheine als finanzielle Leistung, Angebot von Familienservices

Auf (zivil)gesellschaftlicher Ebene sind auch Modelle der Selbstorganisation möglich

Page 10: Dr. Judith Brunner 10.3.2007 Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Was hat die Gesellschaft davon? Oder: Wie schaffen wir das Sowohl... als auch?

10

2. Innovative Arbeitsmodelle

Was braucht es? Flexible Arbeitszeitmodelle für alle Positionen im Unternehmen

bzw. in der Institution (Teilzeitmodelle, Job Sharing, Arbeitszeit-konten u.ä.)

Gezielte Planung der Karenzzeit und des Wiedereinstiegs (Vereinbarungen, Informationen, Kontakt, Weiterbildung u.ä.)

Wer kann und soll einen Beitrag leisten? Grundsätzlich Aufgabe der Unternehmen/Institutionen

Info

Familienfreundliche Maßnahmen (Teilzeitangebote, flexible Arbeitszeiten, Telearbeit, Kinderbetreuung, Wiedereinstiegs-programme) rechnen sich mit einem ROI von 25% [Prognos 2005].

Page 11: Dr. Judith Brunner 10.3.2007 Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Was hat die Gesellschaft davon? Oder: Wie schaffen wir das Sowohl... als auch?

11

3. Bewusstseinsbildung

Was braucht es? Bewusstsein für zeitgemäße Rollenbilder und Lebensmodelle:

Im Idealfall gibt es keine Rollenbilder mehr, sondern individuelle Lebensentwürfe, die eine Möglichkeit zur Verwirklichung bekommen sollen.

Bewusstsein dafür, dass eine optimale Vereinbarkeit von Familie und Beruf möglich und wünschenswert ist.

Wer kann und soll einen Beitrag leisten? Grundsätzlich Aufgabe jedes einzelnen Menschen Engagement im Unternehmen bzw. in der Institution ist möglich:

Sensibilisierung für gleiche Karrieremöglichkeiten, Gehalts-entwicklung, Weiterbildungsmaßnahmen, Sprache

Initiativen der öffentlichen Hand, gerichtet an die breite Öffentlichkeit, an Unternehmen und Schulen

Page 12: Dr. Judith Brunner 10.3.2007 Vereinbarkeit von Familie und Beruf: Was hat die Gesellschaft davon? Oder: Wie schaffen wir das Sowohl... als auch?

12

Weitere Informationen

www.wirtschaft-und-gesellschaft.at

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!