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Waldschutz und Klimawandel –„Wettlauf“ mit den Schädlingen?
Dr. Ralf PetercordSG W ld h tSG Waldschutz
F i i 10 J li 2009Freising 10.Juli 2009
Bayerische Landesanstaltfür Wald und ForstwirtschaftBayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
2009
S. 2
63FZ
-Der
Wal
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Bayerische Landesanstaltfür Wald und ForstwirtschaftBayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft Fo
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KlimawandelKlimawandel und
Management!
2009
S. 2
63
Wenn wir den „Wettlauf“ gewinnen wollen, müssen wir bereit sein zu laufen“!
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5/müssen wir bereit sein zu „laufen !
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Bayerische Landesanstaltfür Wald und ForstwirtschaftBayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft Fo
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Wer ist unser Gegner?
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
© B. Wermelinger, WSL
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
Welche Rahmenbedingungen gibt es?
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
Was wird sich ändern?
− TemperaturTemperatur− Niederschlag− Witterungsverlauf/ExtremeWitterungsverlauf/Extreme− Länge der Vegetationsperiode
Was wird sich nicht ändern?
− geographische Lagegeographische Lage− Jahreszeitenwechsel− TageslängeTageslänge
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
Wie reagieren unsere Gegnerg gauf die Rahmenbedingungen?
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
Grundsätzliche Überlegungen zu möglichen Reaktionenvon Schadorganismen auf den Klimawandel:
Adaption (Anpassung)
Direkte
g
- Veränderung der Vitalität (z.B.: Lebensdauer, Ausbreitungsdynamik)
- Veränderung der Reproduktion (z.B.: Generationszahl, ♀♀-Anteil, Eizahl)
- Veränderung des Verhaltens (z.B.: Annahme neuer Wirtspflanzen)
Indirekte
- Steuerung über physiologische Veränderung der Wirtspflanze
S üb V ä d d G i l k l- Steuerung über Veränderung des Gegenspielerkomplexes
Mi ti (Ei /A d )Migration (Ein- /Auswanderung)
- Arealveränderungen einheimischer und invasiver Arten
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
Wie entsteht eine Massenvermehrung?
Massenwechseltheorie:Gradocön (Schwerdtfeger, 1941) Prädisposition
Vorschädigung
WitterungStandort
z.B. Sturm
Pflanze als NahrungsquelleInsekten-
WSWasserversorgung
Krankheiten Disposition
als Nahrungsquelleart [N]
BestandesstrukturBestandesstrukturRäuberParasitoide Konkurrenz-
artenWachstumKonkurrenz
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
Grundlegende Überlegungen
Kli ä dKlimaveränderung
WitterungsverlaufExtreme!Prognose
?
Pfl I ktPhysiologische
Witterungsverlauf ?
EntwicklungsgeschwindigkeitPrädisposition
Pflanze InsektInteraktionPhysiologische
EntwicklungsgeschwindigkeitGenerationsabfolgeMortalität♀♀ Anteil → Fertilität
StoffwechselAbwehr
mechanisch : z.B. Harzfluß♀♀-Anteil → Fertilität
physiologisch: InhaltsstoffeNahrungsqualitätResistenzstatus Schadausmaß
ZE
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
Aktivität in Abhängigkeit von der Temperatur
Quelle: v. ARNIM, 1936
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
EEntwicklungsgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Temperaturntwick
g g g g g pam Beispiel Buchdrucker (n. Schopf et al., 2008).
T li
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Teff nicht linear
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Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
Generationsabfolge Buchdrucker (schematisch)Diapause
(P-GB) S2 F2
(F1-GB) S3
(P-GB) S1 F2 F3
P F1 F2 F3
W h
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
Woche
Temperaturdifferenz zur Referenzperiode (1961- 1990)[°C]
20061,3
2006
[°C]
20071,6
2007,
[°C]
1,32008
1,3
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
(Quelle: DWD)
20062. Generation angelegt (1,5)2 Generation abgeschlossen (2 0)2. Generation abgeschlossen (2,0)3. Generation spät angelegt (2,3)3. Generation früh angelegt (2,7)
TTdiff(1961-1990)
1,3 ° C
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
20072. Generation angelegt (1,5)2 Generation abgeschlossen (2 0)2. Generation abgeschlossen (2,0)3. Generation spät angelegt (2,3)3. Generation früh angelegt (2,7)
TTdiff(1961-1990)
1,6 ° C
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
20082. Generation angelegt (1,5)2 Generation abgeschlossen (2 0)2. Generation abgeschlossen (2,0)3. Generation spät angelegt (2,3)3. Generation früh angelegt (2,7)
TTdiff(1961-1990)
1,3 ° C
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
1,9 Mio. Efm1 6 Mio Efm1,6 Mio. Efm2,9 Mio. Efm6,4 Mio. Efm
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
Nonne (Lymantria monacha L.)
Ei Raupe Puppe Falter
Juli – April April – Juni Juni/Juli Juli/August
Einjährige Generationprofitiert von warmen Sommermonatenzeigt aber bisher keine Reaktion auf den Temperaturanstieg
Monitoring
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
Fichtengespinstblattwespe (Cephalcia abietis L.)April MaiMai Juni
1 3 JahrePuppe
April – MaiMai – Juni
1 – 3 Jahre
Wespe
J i AM i J i
N h
Juni - AugustMai – Juni
Nymphe
LarveEi
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
Fichtengespinstblattwespe (Cephalcia abietis L.)
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WURZBURG
BAYREUTH
98
7654
2
1
84
767573
727170
50
49484745
43
40
3938373635
28
2524
23
2018
1413
11
ÜbersichtCephalcia-Suchflächen
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ANSBACH
WURZBURG
REGENSBURG
8483
8281
6867
6665
6461
60595857
55
545351
2008/09 in Bayern
!.
!.
!.MUNCHEN
AUGSBURG
LANDSHUT
Aktuelle Entwicklung:Ein- bis dreijährige GenerationGilt als Folgeschädling nach Immissionsschäden – ausgeprägte MassenvermehrungenGilt als Folgeschädling nach Immissionsschäden ausgeprägte Massenvermehrungen
in den 70er, 80er und 90er Jahren (Bayerischer Wald, Fichtelgebirge, Frankenwald)Winter 2008/2009 hohe Dichten flugbereiter Nymphen in einzelnen Beständen -
deutlicher Fraß für Sommer 2009 erwartet → Untersuchungen laufen.Reaktion auf Temperaturanstieg fraglich.
MonitoringBayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
Monitoring
Kleine Fichtenblattwespe (Pristiphora abietina CHRIST.)
WespeApril/Mai
Ei EhemaligeMai
EhemaligeDauerschadgebiete
LarvenMai/Juni Einjährige Generation (Überliegen als Nymphe)
Massive Fraßschäden in Dauerschadgebieten über
Nymphe imB d
Massive Fraßschäden in Dauerschadgebieten über Jahrzehnte.
Seit 2000 abnehmende Populationsdichten in Folge BodenJuli – April(1 – 6 Jahre)
eines konsequenten Waldumbaus!zeigt bisher keine Reaktion auf die Temperaturerhöhung
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
Monitoring
Schlussfolgerungen für unsere „Wettlauf“-Strategie:
Die verschiedenen Arten reagieren artspezifisch unterschiedlich auf den Klimawandel.Es gibt keinen Zusammenhang zur Veränderung der Jahresdurchschnittstemperatur.Das zukünftige Schadpotenzial ist nicht prognostizierbar.
Wie machen wir unsere Wälder fit für den „Wettlauf“?Wir müssen die Anpassungsfähigkeit der Wälder erhalten und fördern! Alte Wälder
sind besonders wertvoll!
Wir müssen klimastabile Wälder aufbauen, dies gelingt nur mit einem konsequenten
Waldumbau! (Erste Erfolge sind erkennbar → Kleine Fichtenblattwespe)
Wir brauchen effektive Monitoringsysteme um Waldschutzrisiken rechtzeitig zu
erkennen und damit Reaktionszeit für den Waldbesitz zu gewinnen!
Wir brauchen neue Vermeidungs- und Bekämpfungsstrategien – präventiver
Waldschutz durch angepassten Waldbau und effektive Waldschutzmaßnahmen.
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
Cornelia TriebenbacherDr. Hannes LemmePD Dr. Dr. Gabriela Lobinger
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft
Vielen Dank fü Ih A f k k it!für Ihre Aufmerksamkeit!
Bayerische Landesanstaltfür Wald und Forstwirtschaft