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Dr. Rasev Myofasziale Wei chteiltechniken - Trier 2 000 Myofasziale release Weichteiltechniken MUDr./Univ.Prag Eugen Rašev Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin Chirotherapie, Sportmedizin Dozent des Lehrstuhls für Rehabilitation und Physiotherapie der Karlsuniversität in Prag Institut für neuroorthopädische Rehabilitation Gartenstraße 12, 97422 Schweinfurt, e-mail: Eugen.Rasev@t- online.de

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Myofasziale release Weichteiltechniken

MUDr./Univ.Prag Eugen Rašev

Facharzt für Physikalische und Rehabilitative MedizinChirotherapie, Sportmedizin

Dozent des Lehrstuhls für Rehabilitation und Physiotherapie

der Karlsuniversität in Prag

Institut für neuroorthopädische RehabilitationGartenstraße 12, 97422 Schweinfurt, e-mail: [email protected]

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Myofasziale release Weichteiltechniken

- beeinflussen die Reizschwelle der Muskulatur -

sie verlängern die Weichteile nicht mechanisch !

MUDr. Univ. Prag/ Eugen Rašev

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Myofasziale Weichteiltechniken haben als Ziel die

Normalisierung des Muskeltonus.

Sie nutzen in der Therapie kybernetische = neurophysiologische

Steuerungsmechanismen für die

1. Steuerung der Muskelzellen -Fasern und 2. Elastizität des Bindegewebes.

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In der Schmerztherapie verwenden myofasziale Weichteiltechniken das

schonende

RELEASE Phänomen

= Entspannungsphänomen.

dabei verändert sich die Reizbarkeit der behandelten Muskulatur

und auchdie Verschiebbarkeit der Weichteile.

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Klinische Wirkung: Gute Verschiebbarkeit

der Weichteile führt zur Reduzierung

der nozizeptiven Afferenzen und

ermöglicht eine

schmerzfreie Bewegung.

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Die Begriffe (bezogen auf die Reaktion derMuskelfasern):

Neuron funktionelle Muskelverkürzung= funktionelle Muskelhypertonie

= eingeschränkte Dehnbarkeit= erhöhte Reizbarkeit (Exzitabilität)

= niedrige ReizschwelleMuskelzellen

bezeichnen lediglich klinische Äußerungen der

aktuell laufenden kybernetischen Steuerungsmechanismen des Muskeltonus.

Das Bindegewebe ist ebenfalls gesteuert beteiligt!

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Wie entsteht eine Muskelhypertonie (Hypertonus, erhöhte Reizbarkeit) ?

Wann ist eine Muskelhypertonie sinnvoll?

Wann ist eine Muskelhypertonie behandlungsbedürftig?

Die Antwort liegt in der kybernetischen Steuerungdes Muskeltonus - klinische Neurophysiologie

und in der Art der Bearbeitung

der NOZIZEPTION im ZNS.

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Kybernetik - bei biologischen Systemen genannt Neurophysiologie

• Norbert Wiener

• Buch : Kybernetik - 1963• Cybernetes (gr.) = Steuermann

• Lehre über die Übertragung und Bearbeitung der Informationen = Daten = Reize =Impulse etc.

• Information: z.B. Supermarktetiketten mit Streifen• „Information reduziert den ungeordneten Zustand“

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Kybernetik - bei biologischen Systemen genannt Neurophysiologie

• Muskulo-skelettale Strukturen werden gegen die Schwerkraft positioniert und bewegt durch ständige Arbeit der senso-

motorischen Steuerungsprogramme!

• Sensoren = Rezeptoren des Bewegungsapparatessenden senden kodierte Informationen (in Salven).

• - motorisch: bedeutet die Umsetzung der Ausgangsinformationen (kodierte Signale) = Efferenzen in

die Aktivierung der Muskeln mit mechanischer Arbeit.

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- Der einfachste Steurungskreis -Gehirn + Rückenmark ist ein

• Computerähnliches Steuerungszentrum ..................mit PROGRAMMEN.....................

• sensorischer input efferente INFORMATION Eingangs-INFORMATION Ausgangsinformation Afferenz zu den Muskeln

• aus den Rezeptoren (Muskelaktivierung)

• Jede Efferenz führt zur Entstehung der neuen Eingangsinformation in REZEPTOREN - dient der FEED BACK Rückkoppelung...Korrektur nach

durchgeführter Bewegung.

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Gehirn + Rückenmark• Computerähnliches Steuerungszentrum• • Efferenz INFORMATION

• INFORMATION • Afferenz zu den Muskeln• (Muskelaktivierung)

• Jede Efferenz = Quelle der neuen Afferenz

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Gehirn + Rückenmark

• Computerähnliches Steuerungszentrum

• • Afferenz aus Rezeptoren INFORMATION

• INFORMATION • aus Efferenz zu den Muskeln

• 1.Nozizeptoren (Muskelaktivierung)

• 2.Propriozeptoren

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Propriozeptoren

• melden INFORMATIONEN über die Längendifferenzen und Spannungsveränderungen der Weichteile in der Zeit.

i.S. (+) ...Zunahme oder (-) ...Abnahme, Reduzierung.

• Muskelspindel, Golgi Sehnenkörperchen etc.

• Nozizeptoren melden KEINE Gefühlsqualitäten

• FALSCHE Begriffe: Wahrnehmung der Körperteile, Lagesinn, propriozeptive Fähigkeiten ...

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Nozizeption

• ?? Was ist die nozizeptive Afferenz ??

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Nozizeption• Jedes kybernetische System braucht

Warnungsmechanismen, die für die Einhaltung der Integrität des

Organismus unentbehrlich sind.

• Sie müssen rechtzeitig über eine a) drohende GEFAHR oder b)

bestehende GEFAHR informieren !

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Nozizeptoren• melden INFORMATIONEN

• 1. über funktionelle Nozizeption = über die Überlastung der Strukturen des muskuloskelettalen Systems

• = GEFÄHRDUNG durch „Biegespannung, Isometrie etc.

• 2. über strukturelle/organische Nozizeption

• über die Destruktion der Strukturen - Veränderung der pH, Entzündung, Reibung (Irritation der dura mater) ...

• Sie melden KEINE GEFÜHLSQUALITÄTEN

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• 1. Funktionelle Nozizeption bedeutet Informationsmeldung über die Überlastung der Strukturen = diese Nozizeption ist völlig reversible und entsteht besonders bei erhöhter isometrischer Spannung in Weichteilen z.B. bei der Dysfunktion der posturalen Steurungsmechanismen. Sie stellt die Warnung vor einer GEFÄHRUNG dar.

• 2. Strukturelle/organische Nozizeption informiert über bestehende Schädigung = Destruktion der Strukturen. Sie ist nicht völlig reversibel (Narbenbildung...) und beinhaltet Veränderungen der pH ind Strukturen, Entzündung, Traumata ...

• Nozizeption sind KEINE GEFÜHLSQUALITÄTEN

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Nozizeption

• ist lediglich ein Strom der INFORMATIONEN = Daten = Signale

• und keine Schmerzmeldung

• (sie ist keine Meldung über bestehende Schmerzen)

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3 Ebenen der Steuerung der Motorik

1. Hirnrinde - cortex cerebri• -realisiert Wahrnehmung

• 2. Subkortikale Strukturen (basale Ganglien, cerebellum, hypophyse...)

• posturale Programme, Steuerung des Muskeltonus in Bewegunsketten...

• 3. Rückenmark• realisiert die Reflexe

• alfa Motoneurone, gamma Motoneurone

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1. Hirnrinde - cortex cerebri• -realisiert Wahrnehmung

• 2. Subkortikale Strukturen (basale Ganglien, cerebellum, hypophyse...)

• posturale Programme, Steuerung des Muskeltonus...

• 3. Rückenmark• Nozizeption verändert die Reizbarkeit der Interneurone und

dadurch die Reizbarkeit der alfa und gamma Motoneurone, die efferente Informationen zu der Effektoren schicken =

Muskelaktivierung

• Effekte: MUSKELHYPERTONUS (Übererregbarkeit) und MUSKELHYPOTONUS (Inhibition = funktionelle Schwäche)

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• 3. Rückenmark

• Nozizeption verändert die Reizbarkeit der Interneurone und dadurch die Reizbarkeit der alfa und gamma Motoneurone, die

efferente Informationen zu der Effektoren schicken = Muskelaktivierung

• I. MUSKELHYPERTONUS (Übererregbarkeit) bedeutet, der Muskel ist eingeschränkt verlängerungsfähig und wird ständig

überschießend in die Motorik aktiviert !!

• II. MUSKELHYPOTONUS (Inhibition = funktionelle Schwäche) bedeutet, dass für die gehemmte = zu schwache Aktivierung keine

Erkrankung der Zellen verantwortlich ist, sondern eine Inhibition = Synapsen/ProgrammeVeränderung !!

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• 3. Rückenmark

• GAMA-Motoneurone - stellen die EMPFINDLICHKEIT der MUSKELSPINDEL ein! - Erregbarkeit - Reizbarkeit -

• I. MUSKELHYPERTONUS (Übererregbarkeit) bedeutet, der Muskel ist eingeschränkt verlängerungsfähig und wird ständig

überschießend in die Motorik aktiviert !!

• II. MUSKELHYPOTONUS (Inhibition = funktionelle Schwäche) bedeutet, dass für die gehemmte = zu schwache

Aktivierung keine Erkrankung der Zellen verantwortlich ist, sondern eine Inhibition = Synapsen/ProgrammeVeränderung !!

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• 3. Rückenmark

• GAMA-Motoneurone - stellen die EMPFINDLICHKEIT der MUSKELSPINDEL ein! - Erregbarkeit - Reizbarkeit -

• Taktile Reize - länger dauernd, snaft,

• verändern die spinalen Steuerungsmechanismen

• - autogene Hemmung

• starke Reize an den phasischen Muskeln führen spinal zu der Aktivierung der Steuerungsmechanismen für die REZIPROKE

Hemmung (Inhibition)

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• 2. Subkortikale Strukturen (basale Ganglien, cerebellum, hypophyse...)

• posturale Programme,

• die Nozizeption vertändert den Tonus in ganzen Muskelketten, jedoch ohne jegliche

Schmerzentstehung

• 3. Rückenmark• realisiert die Reflexe, alfa Motoneurone zu der Effektoren ... Gamma Motoneurone

stellen die Empfundlichkeit der Muskelspindel ein, die für die Rückmeldung zuständig sind

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1. Hirnrinde - cortex cerebri• -realisiert Wahrnehmung

• Hier wird die Nozizeption als Schmerz interpretiert, je nach dem Zustand der Hirnrinde (Wachsammkeit/Ermüdung, Motivation,... Schmerz ist ein

kortikales Erlebnis•

• 2. Subkortikale Strukturen (basale Ganglien, cerebellum, hypophyse...)

• posturale Programme, Steuerung des Muskeltonus...

• 3. Rückenmark• realisiert die Reflexe, alfa Motoneurone zu der Effektoren ... Gamma Motoneurone stellen die

Empfundlichkeit der Muskelspindel ein, die für die Rückmeldung zuständig sind

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--- 2. Einheit ---

Wie unterscheidet sich die Motorik des Menschen von der Motorik der Tiere ?

• 1. Durch artspezifische Programmierung der VERTIKALISIERUNG

• = POSTURALE Ontogenese.

• postural - aus engl. - betreff die EINNAHME einer Körper-Lage (Haltung) im Raum in Bezug auf die Stützpunkte.

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Posturale Ontogenese

• Die Entwicklung des aufrechten Verhalten des Körpers gegen die Schwerkraft nennen wir die posturale Ontogenese, nach der

Geburt.

• Die Programmierung der menschlichen Vertikalisierung ist eine artspezifische firm ware = genetisches Rahmenprogramm

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Wie unterscheidet sich die Motorik des Menschen von der Motorik der Tiere ?

durch POSTURALE Reaktionen

= durch Besonderheiten in der Steuerung der Muskelspannung an tragenden Gelenken

Die posturalen Reaktionen haben eine stabilisierende Funktion beim zielorientierten

VERTIKALEN motorischen Verhalten.

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Posturale Funktion bestimmt die Steuerung des Muskeltonus

• In die zielorientierten Bewegungen werden immer

• alle Muskeln und Weichteile

mit DIFFERENZIERTER INTENSITÄT aktiviert.

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Die posturale Funktion stabilisiert die

Haltung und Bewegung gegen die

Schwerkraft global.

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WIE ???

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2 Schichten der Rückenmuskulatur

• 1. die inter/segmentale Muskulatur

• 2.a) die kurze polysegmentale Muskulatur

• b) die lange polysegmentale Muskulatur

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Die posturalen Programmeäußern sich durch posturale Reaktionen, die jede HALTUNG und jede BEWEGUNG stabilisieren.

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• Das computerähnliche ZNS steuert die• Weichteile zu 2 FUNKTIONEN.

• Funktion:

• Funktionen dienen bei lebendem Organismus der Sicherstellung der wichtigsten globalen

Aufgaben, in diesem Fall der Motorik.

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Unterschiedliche klinische Arten der

KOORDINATION

• sind immer Äußerungen der Steuerungsmechanismen des ZNS („Programme“ mit „Dateien” für Teilaspekte der Motorik).

• Es gibt nicht nur eine Koordination = zielorientiertes Zusammenspiel der Weichteile in der Zeit,

sondern mehrere Niveaus der Koordination.

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Jede Funktion besteht aus• 1. Steuerungsprogrammen Firm

ware, soft ware

• 2. gesteuerten Strukturen muskuloskelettale Strukturen

• 3. logistischen Strukturen Energiezufuhr und Abtransport von Abfallprodukten...(Lymphgefäße, Adern...)

• 4. Strukturen des Nervensystems,• in dem die Steuerungsprogramme und

Regelungsmechanismen enthalten sind und wo Informationen (Daten) übertragen und bearbeitet werden.

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Funktionelle SEGMENTALE STABILITÄT

• Eine gute segmentale Stabilität

• bedeutet

• das ökonomische Zusammenspiel der segmentalen Muskulatur,

• ohne dass die Schwankungen des Körperschwerpunktes vermehrt durch die Aktivierung der polysegmentalen Muskeln kompensiert werden müssen.

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Intersegmentale Muskeln

• Besonderheiten:

• - viel Bindegewebe (über 50 %) - nach Basmajian - „dynamisches Ligamentum“

• feine Adjustierung der Segmente ohne größeren Kraftaufwand

• gute Steuerung nötig, sonst oft Atrophie

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Polysegmentale Muskeln

• Besonderheiten:

• für die Haltearbeit nicht geeignet (phasisch)

• durch isometrische Anspannung entsteht Nozizeption - ohne strukturelle Pathologie

• Dadurch sehr häufig Schmerz

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Posturale Funktionspathologie,

• segmentale Koordinationsstörungen,

• POSTURAL bedingter Schmerz,

• Therapeutische Möglichkeiten bei posturalen Bewegungsstörungen

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Posturale Funktion

• Während der Bewegung wird die Position einzelner Körperteile

ständig kontrolliert und die nächste Position neu berechnen, abhängig

von der Zeit.

• Bei sehr raschen Bewegungen stabilisiert den Körper auch die Trägheit der Masse.

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Schmerz - 2 Ursachen• Organisch = strukturell bedingte Nozizeption

- ziemlich selten (Destruktion der Struktur, Entzündung, Kompression..)

• funktionell (postural) - sehr häufig bei der Einnahme einer monotonen Körperhaltung, die monotone Afferenz kann dauerhaft die Steuerung der posturalen Reaktionen verändern.

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Der postural bedingte Schmerz• ist der häufigste Schmerz im

Bewegungsapparat

• kommt ohne mit bildgebenden Verfahren feststellbare Pathomorphologie

• ist nicht psychogen

• kommt oft im Rahmen der klinischen FUNKTIONELLEN SEGMENTALEN INSTABILITÄT vor.

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Therapiemöglichkeiten bei posturalen Störungen

• 1. Optimierung der afferenten Information - exterozeptive Techniken, Heiße Rolle, myofasziale release Technik etc.

• 2. Falls nötig, Th. Der Muskeldysbalance• 3. Die Aktivierung der segmentalen Muskulatur

mit Nutzen der dosierbaren synergistischen Muskel-Aktivierung - auf speziellen dosierbar instabilen Therapieflächen - POSTUROMED

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Posturale Therapie

• kann die PRIORITÄT der besseren POSTURALEN Programme herstellen.

• muß die phylogenetisch alten „firm ware“ Programme nutzen.

• Muß die sog. „ feed forward“ Steuerungs-Mechanismen aktivieren, nur am Anfang der Therapie „feed back“

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Propriozeptive Posturale Therapie

• der segmentalen Instabilität

• an tragenden Gelenken

• auf POSTUROMED nach Dr. Rašev

• gehört zu der Therapie

• auf neurophysiologischer Basis

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Zur Propriozeptiven Posturalen Therapie

• der segmentalen Dyskoordination (Instabilität) mit dem POSTUROMED nach Dr. Rašev:

• Therapiekonzept völlig neu - Ausarbeitung der posturalen Reaktionen - die Technik !!

• NICHT nach dem Prinzip - je länger, desto besser, sondern je bessere Koordination, desto

besser.

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Test der posturalen Dyskoordination mit

PROPRIOMED• neu

• dosierbares frequenzabhängiges Testen der motorischen Fähigkeit - die

antagonistisch/synergistische Muskelgruppen anzuspannen und wieder zu entspannen. Segmentale Koordination wird

dabei getestet.

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PROPRIOMED nach Dr. Rašev

• Frequenzabhängige Aktivierung der synergistischen posturalen Funktion.

• Ideal für Koordinationstraining

• zeitsparende Therapie

• bequeme Handhabung ...