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64 Vergift. d. Sternanis. - Verbrena. d. Schwefele. - Vergift. d. Glyzine. Guten Cognac . . . . . . . . . . . 45,OO gr. Alten Wein von Chablis . . . . . . . 400,OO - Feinen siissen Weisswein von Collioure . . 500,OO - Von Pepsin und Naltin wurden wegen ihres Glyceringehaltes 5,5O gr. genommen. Der so bereitete Wein ist sehr wirksani und angenehm und enthalt jeder Essloffel voll davon 20 Centigramm verdauungbeforderndes Ferment. (Prdparation d'un win digestif i base de maltine et de pepsine par M. E. Schmitt. Paris 1880.) C. Kr. Vergiftnng durch Sternanis. - Wie das Journal de pharmacologie berichtet, kamen im Anfang dieses Jahres mehrfach in Holland Erkrankuugen vor, welche von mit Sternanis gewiirzter Milch herriihrten und wurde festgestellt , dass von Amsterdam be- zogener Sternanis nicht nur aus Friichten von Ilicium anisatum allein bestand, sondern dass ihm mehr oder weniger von den in der Form ziemlich ahnlichen Friichten von Ilicium religiosum (Sie- boldt) beigemengt waren. Dieses Ilicium religiosum wachst in Japan wild und besitxen seine Blatter, Zweige und Friichte, wie nachgewiesen ist , giftige Eigenschaften. Der gewohnliche Stern- anis ist in keiner Weise schadlich und unterscheidet sich leicht durch Geruch und Geschmack von den giftigen Friichten von Ilicium religiosum. Man vermuthet , dass ein japanischer Handler in ge- winnsuchtiger Absicht diese in Europa bis jetzt noch hicht beob- achtete Verfalschung voinahm. (Bulletin commercial annexe de I'Union pharmaceutique. 8. AnnBe. No. 9. pug. 138.) C. Kr. Durch siedende Schwefelsgure verursachte Yerbrennung zu heilen, ohne dass Spuren davon zuriickblieben, gelang A l a - n o r e in Clermont - Ferrand. - Durch das Springen einer Retorte mit kochender SchwefelsGure waren 2 Zoglinge der dortigen Schule sehr und besonders im Gesichte verbrannt worden. Verfasser, zu dem sie sofort gebracht wurden, bedeckte ihre Gesichter mit einer etwa 2 Millimeter dicken Schicht von mit Wasser zu weicher Pasta angeriihrter Xagnesia usta. Bereits in einer Viertelstunde liessen die heftigen Schmerzen nach. Die Magnesiadecke wurde ofters erneuert, wenn sie anfing Risse zu bekommen. Auf diese Weise wurden die verbrannten Stellen so gut geheilt, dass keine Narbeu zuriiclrblieben. (L Union pharma- Ueber Vergiftung durch Glyzine (Bohrblume) berichtet Dr. LQouffre, dass er im Marz d. J. in ein Madchenpensionat ge- rufen , dort gegen 30 der Kinder von heftigen Krankheitserschei- uungen gepeinigt vorfand. - Der Gartner hatte eine Glyzine am- ceutique. Vol. XXI. pug. 312.) c. A?.

Durch siedende Schwefelsäure verursachte Verbrennung zu heilen

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Page 1: Durch siedende Schwefelsäure verursachte Verbrennung zu heilen

64 Vergift. d. Sternanis. - Verbrena. d. Schwefele. - Vergift. d. Glyzine.

Guten Cognac . . . . . . . . . . . 45,OO gr. Alten Wein von Chablis . . . . . . . 400,OO - Feinen siissen Weisswein von Collioure . . 500,OO -

Von Pepsin und Naltin wurden wegen ihres Glyceringehaltes 5,5O gr. genommen. Der so bereitete Wein ist sehr wirksani und angenehm und enthalt jeder Essloffel voll davon 20 Centigramm verdauungbeforderndes Ferment. (Prdparation d'un win digestif i base de maltine et de pepsine par M. E. Schmitt. Paris 1880.)

C. Kr.

Vergiftnng durch Sternanis. - Wie das Journal de pharmacologie berichtet, kamen im Anfang dieses Jahres mehrfach in Holland Erkrankuugen vor, welche von mit Sternanis gewiirzter Milch herriihrten und wurde festgestellt , dass von Amsterdam be- zogener Sternanis nicht nur aus Friichten von Ilicium anisatum allein bestand, sondern dass ihm mehr oder weniger von den in der Form ziemlich ahnlichen Friichten von Ilicium religiosum (Sie- boldt) beigemengt waren. Dieses Ilicium religiosum wachst in Japan wild und besitxen seine Blatter, Zweige und Friichte, wie nachgewiesen ist , giftige Eigenschaften. Der gewohnliche Stern- anis ist in keiner Weise schadlich und unterscheidet sich leicht durch Geruch und Geschmack von den giftigen Friichten von Ilicium religiosum. Man vermuthet , dass ein japanischer Handler in ge- winnsuchtiger Absicht diese in Europa bis jetzt noch hicht beob- achtete Verfalschung voinahm. (Bulletin commercial annexe de I'Union pharmaceutique. 8. AnnBe. No. 9. pug. 138.) C. Kr.

Durch siedende Schwefelsgure verursachte Yerbrennung zu heilen, ohne dass Spuren davon zuriickblieben, gelang A l a - n o r e in Clermont - Ferrand. - Durch das Springen einer Retorte mit kochender SchwefelsGure waren 2 Zoglinge der dortigen Schule sehr und besonders im Gesichte verbrannt worden. Verfasser, zu dem sie sofort gebracht wurden, bedeckte ihre Gesichter mit einer etwa 2 Millimeter dicken Schicht von mit Wasser zu weicher Pasta angeriihrter Xagnesia usta. Bereits in einer Viertelstunde liessen die heftigen Schmerzen nach.

Die Magnesiadecke wurde ofters erneuert, wenn sie anfing Risse zu bekommen. Auf diese Weise wurden die verbrannten Stellen so gut geheilt, dass keine Narbeu zuriiclrblieben. ( L Union pharma-

Ueber Vergiftung durch Glyzine (Bohrblume) berichtet Dr. LQouffre , dass er im Marz d. J. in ein Madchenpensionat ge- rufen , dort gegen 30 der Kinder von heftigen Krankheitserschei- uungen gepeinigt vorfand. - Der Gartner hatte eine Glyzine am-

ceutique. Vol. XXI. pug. 312.) c. A?.