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Bericht : Spez. analyt. Meth. 2. Auf Handel, Ind. u. Landw. bez. 459 Auf Grund der vorliegenden Kurven zieht nun der Verfasser folgenden Schluß: In den bisher genannten und untersuchten Verbindungen ist jeweils die Gruppe I I vorhanden. Die Kohlenstoffatome mit ihren abgesättigten vier Valenz- elektronen kommen für Absorptionsffagen nicht in Betracht. Die äußerste Schale der Sehwefe!at~ome ist jedoch nur miß sechS Elektronen besetzt und ein Übergang in die Edelgaskonfiguration, was eine kurzwelligere Absorption zur Folge hat, hier möglich. Wie man aus Abb. 55 (S. 458) auch deutlich erkennt, ist beim Sulfoxyd der untere Teil der Kurve deutlich nach dem Sehum ann-Gebiet versehoben; das bei 200 m# liegende Band. ist nur mehr sehr schwach ausgebildet; noch stärker ausgeprägt ist die Verschiebung beim entsprechenden Sulfon zu beobaehgen. Im Dithian I (i- hingegen, d.as r~oeh eine zweite S -Gruppierung aufweist, also vier I freie Valenzelektronenpaare besitzt, zeigt sieh die bei 280 m,u liegende Inflexion stark erhöht und die bei etwa 202 m# liegende Bande in Rich- tung der Ordinatenaehse versehoben. Nach Ansieht des Verfassers ist daher die Absorption des Dichlordi~thylsulfids auf die Anregung der Elektronen des Sehwefelatoms zurückzuführen, was vor Mlem für die Inflexion bei 280 m# gilt. Der starke Anstieg zum Band im äußersten Ultraviolett, der auch noch beim Sulfon auftritt, wenn das Band selbst nicht mehr erhalten wird, muß aber auf die Überlagerung mit einem zweiten Absorptionsvorgang zurückgeführt werden. Edith Nadler. I¥. Spezielle analytische Methoden. 2. Auf Handel, Industrie und Landwirtschaft bezügliche. Von K. Fresenius. Ein verberbessertes Mobilometer zum Messen der Dichte von flüssigen und halbflüssigen Fetten haben K. C. Combes, C. S. Ford und W. S. Schaer 1) angegeben und als S.I.L. (Standard Inspeetion Laboratory)- Mobilometer bezeichnet. Es besteht im wesentlichen aus einer Grund- platte mit einer darauf stehenden Säule mit Seitenarm, um den Schlitz- träger zu führen, einem Wassermantel, um die Temperatur zu kontrol- lieren, einem Zylinder, um das in Untersuchung befindliche Muster auf- zunehmen, und einer Pumpenvorrichtung, die aus einer Kolbenstange mit einem am unteren Ende befestigten sorgfältig entworfenen durehbrochenen Kegel und einem Gewichtsträger am oberen Ende besteht. Als Zusatz- 1) [nd. Eng. Chem. Analytical Edition 12, 285 (t940).

Ein verberbessertes Mobilometer zum Messen der Dichte von flüssigen und halbflüssigen Fetten

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Bericht : Spez. analyt. Meth. 2. Auf Handel, Ind. u. Landw. bez. 459

Auf Grund der vorliegenden Kurven zieht nun der Verfasser folgenden Schluß: In den bisher genannten und untersuchten Verbindungen ist jeweils die Gruppe

I

I vorhanden. Die Kohlenstoffatome mit ihren abgesättigten vier Valenz- elektronen kommen für Absorptionsffagen nicht in Betracht. Die äußerste Schale der Sehwefe!at~ome ist jedoch nur miß sechS Elektronen besetzt und ein Übergang in die Edelgaskonfiguration, was eine kurzwelligere Absorption zur Folge hat, hier möglich. Wie man aus Abb. 55 (S. 458) auch deutlich erkennt, ist beim Sulfoxyd der untere Teil der Kurve deutlich nach dem S e h u m ann-Gebie t versehoben; das bei 200 m# liegende Band. ist nur mehr sehr schwach ausgebildet; noch stärker ausgeprägt ist die Verschiebung beim entsprechenden Sulfon zu beobaehgen. Im Dithian

I

(i- h i n g e g e n , d.as r~oeh eine zweite S -Gruppierung aufweist, also vier

I freie Valenzelektronenpaare besitzt, zeigt sieh die bei 280 m,u liegende Inflexion stark erhöht und die bei etwa 202 m# liegende Bande in Rich- tung der Ordinatenaehse versehoben. Nach Ansieht des Verfassers ist daher die Absorption des Dichlordi~thylsulfids auf die Anregung der Elektronen des Sehwefelatoms zurückzuführen, was vor Mlem für die Inflexion bei 280 m# gilt. Der starke Anstieg zum Band im äußersten Ultraviolett, der auch noch beim Sulfon auftritt, wenn das Band selbst nicht mehr erhalten wird, muß aber auf die Überlagerung mit einem zweiten Absorptionsvorgang zurückgeführt werden. E d i t h N a d l e r .

I¥ . Spezielle analytische Methoden.

2. Auf H a n d e l , I n d u s t r i e u n d L a n d w i r t s c h a f t b e z ü g l i c h e . V o n

K. F r e s e n i u s .

E i n verberbessertes Mobilometer zum Messen der Dichte von flüssigen und halbflüssigen Fetten haben K. C. C o m b e s , C. S. F o r d und W. S. S c h a e r 1) angegeben und als S.I .L. (Standard Inspeetion Laboratory)- Mobilometer bezeichnet. Es besteht im wesentlichen aus einer Grund- platte mit einer darauf stehenden Säule mit Seitenarm, um den Schlitz- träger zu führen, einem Wassermantel, um die Temperatur zu kontrol- lieren, einem Zylinder, um das in Untersuchung befindliche Muster auf- zunehmen, und einer Pumpenvorrichtung, die aus einer Kolbenstange mit einem am unteren Ende befestigten sorgfältig entworfenen durehbrochenen Kegel und einem Gewichtsträger am oberen Ende besteht. Als Zusatz-

1) [nd. Eng. Chem. Analytical Edition 12, 285 (t940).

460 Bericht: Spezielle analytische Methoden.

gerät ist ein Mischer vorgesehen, der aus einer Siebplatte besteht, die an einem gefurehten Stiel befestigt ist. Der auf die Grundplatte aufgeschraubte Zylinder, ist nach dem Muster des Mobilometerzylinders nach H. A.

G a r d n e r gebaut und zur Erleichterung des Reinigens mit abnehmbarem Boden versehen ; er ist in seiner ganzen Länge von 23 cn~ auf genau 39 m m

Durchmesser ausgebohrt. Eine ]-~~üllmarke ist auf der InnenSeite 20 c m

vom Boden entfernt angebracht. Man hat mehrere auswechselbare Zy- linder zu jedem Apparat . Die mit Nivelliersehrauben einstellbare Grund- platte t rägt einen senkrechten Stab mit seitlichem ausschwenkbarem Arm, der den Träger mit dem gesehlitzten Kegel führt und ihn bei der Arbeit 5 c~a über dem Zylinder hält ; zum Reinigen k a n n er heraus- genommen werden: Der Trägerkolben besteht aus einem leichten (15 g) oder schweren (90 g) Stiel, der am oberen Ende einen Gewiehtsträger, eine Plät te zur Aufnahme der ringförmigen gelochten Gewichte, die in- einander passen, und den am unteren Ende befestigten abnehmbaren Kegel trägt. Die Stiele sind aus rostfreiem Stahl gefertigt, 30,5 c~n lang Und 6,35 m m dick und mit zwei Marken im Abstand von t0 c m versehen. Der Kegel ist aus einer Alumininmhülse gefertigt und hat einen Winkel von 75 e, ist 2,54 c m hoch, hat 3,8 c~n Durchmesser an der Basis und in der M_itte einen Stift, miß dem er am Stiel befestigt ist. Zwei Reihen von sieben in gleichen Abständen stehenden Löchern sind parallel zu r Achse des Kegels gebohr t und sieben in gleichen Abständen stehende halbkreis- förmige Vertiefungen oder Narben sind am äußeren Rand verteilt. Die Löcher in der äußeren Reihe stehen mit den Narben und Löchern der inneren Reihe abwechselnd. Die Durchmesser der Löcher Und ~qarben betragen jeweils 3,~5 bzw. 4,t5 mm. Die Durchmesser der Kreise, die durch die Mitte der Löcher in den inneren und äußeren Reihen gehen, sind jeweils 2,937 bzw. 4,604 c m . Die Kolbenvorrichtung wiegt 25 g, wenn der leichte Stiel benutzt wird und i00 g, wenn man den schweren Stiel in Gebrauch nimmt. Die Gewichte im Bereich von t - -300 g greifen ineinander mit Hilfe einer Aushöhlung, so dal~ ein Gewicht zum anderen paßt. Sie sind so eingerichtet, daß die Last genau auf die Mitte des Kolbens wirkt. Der ~~ischer besteht aus einem Stab und einer gelochten Platte. Die Löcher sind entsprechend den Löchern und Narben im Kegel gebohrt und sind von gleicher Größe. D e r Wasser- mantel faßt 1,9 l und hat einen Ablaßhahn am Boden, um ihn entleeren zu können. Er ist an die Grundplat~e angeschraubt. - - V e r f a h r e n : Man füllt den Zylinder bis zur 20 cm-Marke mit dem zu untersuchenden Fett , stellt ihn in das Bad und bringt auf die Prüfungstemperatur von 250 C. Dann führt man den Miseher t0ma] auf und ab durch das Fett . Die Zeit, jedes einzelnen Auf- und Abführens soll zwischen dem einzelnen Aufziehen nicht unter 3 Sek. betragen und der ~/[iseher muß fast, aber nicht völlig aus dem Fet t herausgezogen werden, da sonst Luf~b]asen eingeschlossen werden können. D a n n wird die 25g-Kolbenvorrictltung ohne Ge- wichtszugabe in den Träger eingesetzt und die Spitze des Kegels auf die Oberfläche des Fettes aufgesetzt. Nun läßt man die Kolbenvor- richtung los und miß t mittels einer Stoppuhr die Zeit, die zum Durch-

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gang der beiden Marken ~auf dem Stiel gebraucht wird. Die Marken am Stiel sind so angebracht, dag dadurch der Durchgang des Kegels durch den mittelsten Teil der l~Iusterschieht gemessen wird. I~eträgt diese Zeit 32 Sek. oder weniger, so macht man den Versuch 3mal und nimmt als Dichtezahl die mittlere Zeit. Überschreitet die Durehgangszeit 32 Sek., so legt man Gewichte auf die Kolbenvorrichtnng so lange, bis man die Zeitdauer auf 30--32 Sek. herabgesetzt hat. So macht man zwei zusätz- liche Bestimmungen mit den zugegebenen Gewichten und aus den drei Bestimmungen nimmt man das Mittel zur Errechnung der Dichtezahl; diese errechnet man nach folgender Formel:

5000 D i c h t e z a h l - ~~ ×~,

wobei L z Lastgewicht des Kolbens-~ Zusatzgewicht, T ~ Z e i t in Sekunden ist. Die Verfasser teilen in einer Tabelle die Analysen einer großen Reihe von Seffenmustern mit, die, mittels des beschriebenen Ap- parates durchgeführt, die vielseitige Verwendbarkeit des Apparates für schwerstflüssige bis leichtestflüssige lY[aterialien aller Art zeige n. Ferner ist eine zweite Tabelle über die Berechnung der Dichte auf Grund des neuen ~V[obilometers angegeben. K. F r e s e n i u s .

Die Trennung und Kennzeichnung von Petrolenmsäuren haben I-I. G. S c h u t z e , B. S h i v e und 1:[. L. L o c h t e 1) bearbeitet: Das unter- suchte ~¢Iaterial bestand aus einer Fraktion von Texaspetroleum, die den Siedel~unktbereich der Säuren C 6 bis C 9 umfaßt. Die Trennung der Sorten, wie auch der Einze]individuen unter den Petroleumsänren wurde nach folgenden Stufen praktisch normalisiert:

a) l~eutralisation des salaren Materials mit Alkali, b) Freimachen der Säuren aus der l~atronsalzlösung, c) größere oder geringere Fraktionierung der erhaltenen Säuren, d) Verestern der Säuren, der übrigbleibenden Phenole und der meisten tertiären, unveri~nder~en, aber zum Teil in der Esterschicht gelösten Säuren, e) sorgfältiges Fraktionieren der erhaltenen Ester durch Destillation, f)Verseifung jeder ]~sterfraktion und dara~f- folgende Destillation der wiedergewonnenen Säuren, g) Versuch der Isolierung ode r Feststellung der einzelnen Säuren durch Bildung von festen Abkömmlingen, verschiedenen Salzen, Amiden oder Abbau- reaktionen.

Zur Charakterisierung der Petroleumsäuren bedienen sich die Verfasser für rasche schablonenmäßige Arbeit des rein erfahrungsmäßigen Produkts aus Brechungsindex und Dichte. Sind die Temperaturen andere als 200 C, so kann man auf 200 C umrechnen, doch ist m den meisten Fällen die Produktzahl innerhalb des betreffenden Säuretypus so günstig, daß d i e geringen Differenzen der Temperaturkorrektion die Verbindung nicht aus der einen Gruppe in eine andere verweisen. Die Zusammenstellung der Zahlen zeigt, daß aliphatischen Säuren Zahlen von n~ × d~ = t,280 bis 1,350 mit den meisten Werten zwischen 1,300 und 1,3i0, Naphthensäuren solche von i,390 bis i,470 mit den meisten Werten zwischen 1,410 und

1) Ind. Eng. Chem. Analytical E4ition 12, 262 (i940).