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78 8 KLINISCHE WOCHENSCH EINE EINFACHE METHODE ZUR EXAKTEN BESTIMMUNG VON GLOBULIN UND ALBUMIN IM SERUM UND LIQUOR. Von Dr. H. W. KNIPPING und Privatdozent Dr. H. L. KOWlTZ. Aus der Direktorialabteilung (Med. Universit~tsklinik)(Dir. Prof. Dr. L. BRAUER) und dem Physiologischen Institut der Universitfit Hamburg (Dir. Prof. Dr. O. KESTNER, Allg. Krankenhaus Eppendorf). In der Klinik ist eine Methode erwfinscht, welche im Gegensatz zu den bisherigen Methoden nut geringe Ausgangsmengen erfordert. in kurzer Zeit und ohne komplizierte technische Hilfsmittel durch- ffihrbar ist und doch eine in der chemisehen AnMyse fibliehe Ge- nauigkeit erreicht. Die bier angegebene Methode l~.Bt sich ohne weiteres auch zur Untersuchung pathologischer Lumbalflfissigkeit heranziehen. Der Albumin- bzw. Globulingehalt des Liquors wurde bisher vielfach aus sog. Mastixsol- und Goldsolkurven ge- sch~ttzt. (Jber die Bestimmung sitmtlicher Fraktionen im Plasma und die Kritik der bisher mitgeteilten Methoden siehe unsere ausffihr- liehe Mitteilung in der Zeitsehr. f. physiol. Chemie. Erforderliche Reagenzien: Kalt ges~tttigte Ammoniumsulfat- 16sung, bereitet aus neutralem Ammoniumsulfat (pro analysi) und destilliertem Wasser; halbges~ttigte Ammoniumsulfatt6sung, ges~ttigte reine Kochsalzl6sung; verdfinnte Essigs~ure (21/2%) und verdfinnte Essigs~urel6sung mit gesXttigter Kochsalzl6sung gemischt zu gleichen Teilen, reiner Alkohol; fetffreier Ather. In der fiblichen Weise werden zwei W&geglaschen im Heiz- sehrank bei Io5 ~ and anschlieBend im SehwefelsXureexsiecator bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und gewogen, you dem das erste iund das zweite 2 Meine FiIter enth~lt. In I ccm Serum wird i~aeh Verdtinnen mit 9 ccm dest. Wasser dureh Zusatz yon IO ccm kaltges~ttigter Ammoniumsulfatl6sung das Globulin gefMlt, ant einem Filter aus ~V~geglXschen 2 festgehalten und mit halbgesattig- ter AmmoniumsulfatlSsung etwa 6real gewaschen. Dieses Filter wird mit ein paar Scherenschl~gen zerschnitten und mit anhaften- dem Globulin nach Wasserzusatz (20 cem) und Zngabe yon 2 ccm der Kochsalz-Essigsauremischung gekocht und durch das zweite Filter aus GlXschen 2 gegeben, mit dest. Wasser etwa 6real und mit Alkohol und Ather je :~ mal durehgewaschen und schlieBlich im WXgegl~tschen 2 wie oben getrocknet und gewogen. Das Filtrat mit dem Albumin wird nach Zusatz yon x ccm der Essigs~urel6sung gekocht und dutch das Filter aus Glasehen I gegebeu, ebentalls gewaschen, getrocknet and gewogen. Man bekommt so dutch W~gungen mit einer Meinen Ausgangsmenge ohne jeden Verlust sehr genau Globulin und Albumin. Das Blur wird ausder ungestauten Vene des niJchternen Patien- ten mit der Spritze entnommen und sofort in ein kleines schmales Standglas, in welches schon eine i cm hohe Schicht Paraffin ge- f011t ist, gegeben, und zwar so, dab die Kanfile beim Entleeren der Spritze bis ant den Boden des Gef~Bes, also unter den Paraffin- spiegel reicht. Wichtig ist, dab sich die Sedimentierung der Blut- k6rperchen unter dem Schutz des Paraffins vollzieht. Sehr sorg- fMtig ist darauf zu achten, dab die Absetzung des BIutkuchens bei allen Blutproben bei der gleichen Temperatur vor sich geht. Die Trennung yon Globulin und AIhumin muB m6glichst noch am selben Tage vorgenommen werden. Das Abmessen des Serums geschieht in einer auf Ausblasen geeichten und in 1/100 ccm geteilten I-ccm-Pipette, Vor dem Filtrieren des Globulins lXBt man das Gemisch einige Stunden stehen. Die auflerordentIich feinen GlobuIinnieder- schl~ge passieren fast alle Filterpapiere. Fflr unsere Zwecke ausreiehend erwies sieh Filter Nr. 602 yon SCHLEICHER-SCHOLL. ES genfigt ein rundes Filter yon 8 cm Durchmesser. Etwa Io Mi- nuten vor dem Filtrieren Ieuchtet man es mit halbges~ttigter AmmoniumsuKatl6snng. Wenn das Filtrat trotzdem nicht klar ist, wird es nochmals dutch das Filter gegeben. ZUR FRAGE DER SPEZIFISCHEN VISCOSITAT DES BLUTSERUMS. Von Dr. med. F. RI2ETT][. Aus der Inneren Abteihmg des Stadtkrankenhauseazu Ferrara (Vorstand: ProL Dr. A. iV[. LUZZA1320). Gelegentlich einiger Untersuchungen bei FhlIen "con chronischem Troph6dem*) hahe ich den ,,Viseosittits]aktor" yon HELLWlG und NEUSCHLOSZ z) -- besser ,,spezi/ische Fiseosi~t" nach P. SPIRO 2) -- zur Diagnostik der Schilddrfisenfunktion angewandt, da die beobachteten Patienten die Erscheinungen der sog. Hypo- *} Die ausffihrliche VerSffentlichung erscheint dema~chstim PolJelinico. RIFT. 3. JAHRGANG. Nr. 18 29. APRJL I92r thyrdoidie bdnigne HERTOGHES darboten. Die Resultate meiner Untersuchungen [wobei ich u.a. auch die Kottmannsche Reak- tion a) und die Phloridzinprobe nach GROTE 4) benutzte] standen mit dem klinischen Befund in erfreulicher ~3bereinstimmung; wXhrend, nebenbei gesagt, die ursprfingliche Methode DEUSCI~SS), wonach Serumrefraktion und -viscosit~t einzeln bestimmt, abet in gegenseitiges Yerh~ltnis nicht gesetzt werden, sich als weniger zuverl~ssig erwies. Das wird alierdings in meiner Arbeit aus- fflhrlich auseinandergesetzt; hier halte ich es nur ffir angebracht, zu der neuerdings in dieser Zeitschrift erschienenen Arbeit yon NEUSC}tLOSZ u n d Tr~EZLES s) auf Grund eines besonders eingehend stndierten Falles Stellung zu nehmen. Die Verff. glanben, dab die spezifische Viscosit~t des Blutserums weniger zu Verschiebungen im Verh~ltnis yon Albumin zu Globulin Ms zu Hydratationsunter- schieden der SerumeiweiBk6rper in Beziehung steht. In meinem Falle land ich jedoch, dab die beiden obenerwfihnten Bedingungen parallel liefen; und dieses Ergebnis stimmt mit den Vermutungen fiberein, weIche ADLE~ und STRAUSS 7) auf Grund ihrer Unter- suchungen fiber die ikterischen Serf ausgesprochen haben: je geringer der Globulingehalt, am so niedriger der Ouellungsdruck des Serums (Kolloidentquellung); je h6her der Globulingehait, um so h6her der Quellungsdruck des Serums (Kolloidquellung/. Freilich dart man noch nicht behaupten, dab sich diese Vorstellungen in jedem einzelnen Falle hestXtigen lassen: die Akten dartiber sind lange noch nicht geschlossen, und ich sehe den neuen Studien NEUSCnLOSZ entgegen, der bestrebt ist, weitere Beitrgge zu dieser wichtigen Frage zu liefern. Vielleicht prtift er dabei auch die Be- hauptung P. SPInos, dab die spezifische u des Blutserums in pathologischen ZustXnden zwar manchmal erh6ht, abet in keinem Falle herabgesetzt sein soll. L i t e r a t u r : 1) HELLWIG und NEUSCHLOSZ, Klin. Wochenschr. Nr. 40, x922, - - ') P. SPIRO, Kolloid-Zeitschr. 31, H. 6. r922. -- a) KOTTMANN, Schwe]z. reed. Wochenschr.192o, S. 644. -- a) L. R. GROTE, Verh. d. 33. Kon~. f. iml. Med. I92I. S. 291, -- ~) DEUSCH, Dtsch. Arch. f. k/in. Ned. IJt, H. 5--6. I92o. -- ~) NEUSCHLOSZ und TRELLES, KEn. Wochenschr.I923, Nr. 45, -- T) ADLER und STRAUSS, Klin. Wochenschr. x92~ , Nr. 46. ,,PERKUSSION UND AUSCULTATION." Bemerkungen zu der Arbeit yon P. Martini in Jg. 3, Nr. 8 u. 9 dieser WochenschrKt. Yon Dozent Dr. E. FR()SCHELS und F. G. STOCKERT, Wien. Zu den Ausfflhrungen des Herrn Dozenten Dr. PAUL hIARTINI in seinem Obersichtsreferat ,,Perkussion und Auscultation" in Jg. 3, Nr. 8, S. 305, und Nr. 9, S. 339 dieser Woehenschrift zu unseren Arbeiten ,,Uber ein neues Symptom bei Lungen- und Pleuraerkrankungen", Wien. klin. Wochenschr. 1922, Nr. 22, und ,,Uber Auscultationsph~nomene am Brustkorb Gesunder w~hrend der Aussprache yon Lauten", Wien. Arch. f. inn. Med. 6. 1923, erlauben wir uns folgendes zu bemerken: I. Der Umstand, dab man bisher immer die Bronchophonie w~hrend des Flfisterns prfifte, besagt nieht, dab nicht auch andere Untersuchungsmethoden yon Interesse sind. 2. Mit Recht bezeichnen wir die bei einer Untersuchung bei lauter Stimme gewonneuen Ergebnisse, n~tmlich Umwandlung ,,eines Vokals in einen anderen", als ein neues Symptom. 3- An gewissen Stellen pathologischer Lungenver~nderung, be- sonders dort. wo Bronchialatmen festzustelten war, konnte die be- schriebene Vokalver~nderung durch mehrere Tage konstant be- obachtet werden. 4. Zuhalten des nicht an den Thorax angelegten Ohres hebt die Interferenzerscheinungen nicht auf, solange nicht die Kopfknochen- leitung des Untersuchers ausgeschaltet werden kann, wobei ~dr nochmals auf die Sonderstellung des Vokales ,,A'" hinweisen. 5- Ob nicht die jahrelange BeschXftigung mit Phonetik des einen von uns ibm eine feinere Differenzierung der geh6rten Ph~nomene erm6glichte, k6nnen wir natfirlich, so wahrscheinlich es ist, nieht entscheiden, sondern nur der Erw~gung empfehlen. ZUR FRAGE DES ZuCKERST~RENDEN VERMOGENS DER KREBSZELLEN. Von Prof. Dr. A. ]3RAUNSTEIN, Eerlin (frtiher Moskau). Im AnschluB an die Arbeit yon ~r und MINAMI1), die in auBerordentlich interessanten und geistvollen Versuchen die zuckerspaltende Kraft yon Carcinomzellen nachgewiesen haben,

Eine Einfache Methode zur Exakten Bestimmung von Globulin und Albumin im Serum und Liquor

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78 8 K L I N I S C H E W O C H E N S C H

EINE EINFACHE METHODE ZUR EXAKTEN BESTIMMUNG VON GLOBULIN UND ALBUMIN IM SERUM UND LIQUOR.

Von Dr. H . W. KNIPPING u n d P r i v a t d o z e n t Dr . H. L. KOWlTZ. Aus der Direktorialabteilung (Med. Universit~tsklinik) (Dir. Prof. Dr. L. BRAUER)

und dem Physiologischen Institut der Universitfit Hamburg (Dir. Prof. Dr. O. KESTNER, Allg. Krankenhaus Eppendorf).

In der Klinik ist eine Methode erwfinscht, welche im Gegensatz zu den bisherigen Methoden nu t geringe Ausgangsmengen erfordert. in kurzer Zeit und ohne komplizierte technische Hilfsmittel durch- ffihrbar ist und doch eine in der chemisehen AnMyse fibliehe Ge- nauigkeit erreicht. Die bier angegebene Methode l~.Bt sich ohne weiteres auch zur Untersuchung pathologischer Lumbalflfissigkeit heranziehen. Der Albumin- bzw. Globulingehalt des Liquors wurde bisher vielfach aus sog. Mastixsol- und Goldsolkurven ge- sch~ttzt.

(Jber die Bes t immung sitmtlicher Frakt ionen im Plasma und die Krit ik der bisher mitgeteil ten Methoden siehe unsere ausffihr- liehe Mitteilung in der Zeitsehr. f. physiol. Chemie.

Erforderliche Reagenzien: Kal t ges~tttigte Ammoniumsul fa t - 16sung, bereitet aus neut ra lem Ammoniumsul fa t (pro analysi) und destilliertem Wasser; halbges~ttigte Ammoniumsulfa t t6sung, ges~ttigte reine Kochsalzl6sung; verdfinnte Essigs~ure (21/2%) und verdfinnte Essigs~urel6sung mit gesXttigter Kochsalzl6sung gemischt zu gleichen Teilen, reiner Alkohol; fetffreier Ather.

In der fiblichen Weise werden zwei W&geglaschen im Heiz- sehrank bei Io5 ~ and anschlieBend im SehwefelsXureexsiecator bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und gewogen, you dem das erste i u n d das zweite 2 Meine FiIter enth~lt. In I ccm Serum wird i~aeh Verdtinnen mit 9 ccm dest. Wasser dureh Zusatz yon IO ccm kaltges~ttigter Ammoniumsulfa t l6sung das Globulin gefMlt, ant einem Filter aus ~V~geglXschen 2 festgehalten und mit halbgesatt ig- ter Ammoniumsulfa t lSsung etwa 6real gewaschen. Dieses Filter wird mit ein paar Scherenschl~gen zerschnit ten und mit a n h a f t e n - dem Globulin nach Wasserzusatz (20 cem) und Zngabe yon 2 ccm der Kochsalz-Essigsauremischung gekocht und durch das zweite Filter aus GlXschen 2 gegeben, mi t dest. Wasser etwa 6real und mit Alkohol und Ather je :~ mal durehgewaschen und schlieBlich im WXgegl~tschen 2 wie oben getrocknet und gewogen. Das Fil trat mit dem Albumin wird nach Zusatz yon x ccm der Essigs~urel6sung gekocht und dutch das Filter aus Glasehen I gegebeu, ebentalls gewaschen, getrocknet and gewogen. Man bekommt so dutch

W~gungen mit einer Meinen Ausgangsmenge ohne jeden Verlust sehr genau Globulin und Albumin.

Das Blur wird a u s d e r unges tau ten Vene des niJchternen Patien- ten mit der Spritze en tnommen und sofort in ein kleines schmales Standglas, in welches schon eine i cm hohe Schicht Paraffin ge- f011t ist, gegeben, und zwar so, dab die Kanfile beim Entleeren der Spritze bis ant den Boden des Gef~Bes, also unter den Paraffin- spiegel reicht. Wichtig ist, dab sich die Sedimentierung der Blut- k6rperchen unter dem Schutz des Paraffins vollzieht. Sehr sorg- fMtig ist darauf zu achten, dab die Absetzung des BIutkuchens bei allen Blutproben bei der gleichen Tempera tur vor sich geht. Die Trennung yon Globulin und AIhumin muB m6glichst noch am selben Tage vorgenommen werden. Das Abmessen des Serums geschieht in einer auf Ausblasen geeichten und in 1/100 ccm geteilten I-ccm-Pipette,

Vor dem Filtrieren des Globulins lXBt man das Gemisch einige Stunden stehen. Die auflerordentIich feinen GlobuIinnieder- schl~ge passieren fast alle Filterpapiere. Fflr unsere Zwecke ausreiehend erwies sieh Filter Nr. 602 yon SCHLEICHER-SCHOLL. ES genfigt ein rundes Filter yon 8 cm Durchmesser . Etwa Io Mi- nuten vor dem Filtrieren Ieuchtet man es mi t halbges~ttigter AmmoniumsuKat l6snng. Wenn das Fi l t rat t rotzdem nicht klar ist, wird es nochmals du tch das Filter gegeben.

ZUR FRAGE DER SPEZIFISCHEN VISCOSITAT DES BLUTSERUMS.

Von

Dr. med . F. RI2ETT][. Aus der Inneren Abteihmg des Stadtkrankenhausea zu Ferrara

(Vorstand: ProL Dr. A. iV[. LUZZA1320).

Gelegentlich einiger Untersuchungen bei FhlIen "con chronischem Troph6dem*) hahe ich den , ,V i seos i t t i t s ]ak tor" yon HELLWlG und NEUSCHLOSZ z) -- besser , , spez i / i sche F i s e o s i ~ t " nach P. SPIRO 2) -- zur Diagnostik der Schilddrfisenfunktion angewandt, da die beobachte ten Pat ienten die Erscheinungen der sog. H y p o -

*} Die ausffihrliche VerSffentlichung erscheint dema~chst im PolJelinico.

R I F T . 3. J A H R G A N G . N r . 18 29. APRJL I92r

thyrdoidie bdnigne HERTOGHES darboten. Die Resultate meiner Untersuchungen [wobei ich u . a . auch die Kot tmannsche Reak- tion a) und die Phloridzinprobe nach GROTE 4) benutzte] s tanden mit dem klinischen Befund in erfreulicher ~3bereinstimmung; wXhrend, nebenbei gesagt, die ursprfingliche Methode DEUSCI~SS), wonach Serumrefraktion und -viscosit~t einzeln best immt, abet in gegenseitiges Yerh~ltnis nicht gesetzt werden, sich als weniger zuverl~ssig erwies. Das wird alierdings in meiner Arbeit aus- fflhrlich auseinandergesetzt; hier halte ich es nur ffir angebracht, zu der neuerdings in dieser Zeitschrift erschienenen Arbeit yon NEUSC}tLOSZ und Tr~EZLES s) auf Grund eines besonders eingehend stndierten Falles Stellung zu nehmen. Die Verff. glanben, dab die spezifische Viscosit~t des Blutserums weniger zu V e r s c h i e b u n g e n im Verh~ltnis yon Albumin zu Globulin Ms zu Hydra ta t ionsunter - schieden der SerumeiweiBk6rper in Beziehung steht. In meinem Falle land ich jedoch, dab die beiden obenerwfihnten Bedingungen paral le l liefen; und dieses Ergebnis s t immt mit den Vermutungen fiberein, weIche ADLE~ und STRAUSS 7) auf Grund ihrer Unter- suchungen fiber die ikterischen Serf ausgesprochen haben: je geringer der Globulingehalt, a m so niedriger der Ouellungsdruck des Serums (Kolloidentquellung); je h6her der Globulingehait, um so h6her der Quellungsdruck des Serums (Kolloidquellung/. Freilich dart ma n noch nicht behaupten, dab sich diese Vorstellungen in jedem einzelnen Falle hestXtigen lassen: die Akten dartiber sind lange noch nicht geschlossen, und ich sehe den neuen Studien NEUSCnLOSZ entgegen, der bestrebt ist, weitere Beitrgge zu dieser wichtigen Frage zu liefern. Vielleicht prtift er dabei auch die Be- ha up tung P. SPInos, dab die spezifische u des Blutserums in pathologischen ZustXnden zwar manchmal erh6ht, abet in keinem Falle herabgesetzt sein soll.

L i t e r a t u r : 1) HELLWIG und NEUSCHLOSZ, Klin. Wochenschr. Nr. 40, x922, - - ') P. SPIRO, Kolloid-Zeitschr. 31, H. 6. r922. - - a) KOTTMANN, Schwe]z. reed. Wochenschr. 192o, S. 644. - - a) L. R. GROTE, Verh. d. 33. Kon~. f. iml. Med. I92I. S. 291, - - ~) DEUSCH, Dtsch. Arch. f. k/in. Ned. IJt, H. 5--6. I92o. - - ~ ) NEUSCHLOSZ und TRELLES, KEn. Wochenschr. I923, Nr. 45, - - T) ADLER und STRAUSS, Klin. Wochenschr. x92~ , Nr. 46.

,,PERKUSSION UND AUSCULTATION."

B e m e r k u n g e n zu der Arbeit yon P. Mart in i in Jg. 3, Nr. 8 u. 9

dieser W o c h e n s c h r K t .

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D o z e n t Dr . E. FR()SCHELS u n d F. G. STOCKERT, Wien .

Zu den Ausfflhrungen des Herrn Dozenten Dr. PAUL hIARTINI in seinem Obersichtsreferat , ,Perkussion und Auscultat ion" in Jg. 3, Nr. 8, S. 305, und Nr. 9, S. 339 dieser Woehenschrift zu unseren Arbeiten ,,Uber ein neues Symptom bei Lungen- und Pleuraerkrankungen", Wien. klin. Wochenschr. 1922, Nr. 22, und , ,Uber Auscul tat ionsph~nomene am Brustkorb Gesunder w~hrend der Aussprache yon L a u t e n " , Wien. Arch. f. inn. Med. 6. 1923, erlauben wir uns folgendes zu bemerken:

I. Der Umstand, dab man bisher immer die Bronchophonie w~hrend des Flfisterns prfifte, besagt nieht, dab nicht auch andere U n t e r s u c h u n g s m e t h o d e n yon Interesse sind.

2. Mit Recht bezeichnen wir die bei einer Untersuchung bei lauter St imme gewonneuen Ergebnisse, n~tmlich Umwandlung ,,eines Vokals in einen anderen", als ein neues Symptom.

3- An gewissen Stellen pathologischer Lungenver~nderung, be- sonders dort. wo Bronchiala tmen festzustelten war, konnte die be- schriebene Vokalver~nderung durch mehrere Tage kons tan t be- obachtet werden.

4. Zuhalten des nicht an den Thorax angelegten Ohres hebt die Interferenzerscheinungen nicht auf, solange nicht die K o p f k n o c h e n - lei tung des Untersuchers ausgeschaltet werden kann, wobei ~dr nochmals auf die Sonderstellung des Vokales , ,A '" hinweisen.

5- Ob nicht die jahrelange BeschXftigung mit Phonet ik des einen von uns ibm eine feinere Differenzierung der geh6rten Ph~nomene erm6glichte, k6nnen wir natfirlich, so wahrscheinlich es ist, nieht entscheiden, sondern nur der Erw~gung empfehlen.

ZUR FRAGE DES ZuCKERST~RENDEN VERMOGENS DER KREBSZELLEN.

Von

Prof . Dr . A. ]3RAUNSTEIN, Eer l in (fr t iher Moskau) .

Im AnschluB an die Arbeit yon ~r und MINAMI1), die in auBerordentlich interessanten u n d geistvollen Versuchen die zuckerspaltende Kraf t yon Carcinomzellen nachgewiesen haben,