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Bericht: Allgemeine analytisehe Methoden, Apparate und Reagentien 207 zugegeben. Auftretende StSrungen lasscn sich ohne lV[iihe beseitigen. Die ganzc Aus- rfistung besteht ira wesentlichon aus Reagensgl~sern, einer Heizquelle und einigen weiteren gebr~uohlichen Reagentien. Wegon der Einzelheiten mul3 auf das Original verwicson werden. 1 Analyst 83, 396 (1958); vgl. diese Z. 167, 202 (1959). -- 2 Analyst 84, 16--23 (1959). Techn. Coll. and School of Art, Cambridge (England) und Geol. Survey of Uganda, Entebbe (Uganda). E. BANKMA~N C~ber die ~nderungen der Lichtabsorption in L~sungen yon symmetrischem Trinitrobenzol unter dem EiniluB yon Hydroxyl-, Sulfit-, Sulfid-und Cyanid- ionen bcrichten F. ~6T~, E. B~AN~K und J. P~SECK~: 1 auf Grund friiherer, bereits verSffentlichtcr Untersuchungen. In w~13rigen 5-10 -tm LSsungen yon sym.-Trinitro- benzol tritt bei NaOtt-Gehalten oberhalb 0,01 Mol/1 eine neue Absorptionsbande bei etwa 440 m# auf, deren HShe zun~chst mit waehsender Hydroxylkonzentration ansteigt. Steigt die l~!aOH-Konzentration fiber 0,5 Mol/l, so nimmt die Intensit~t der Bande wieder ab; in 9 n NaOH ist sic versehwunden. Die Verff. fiihren dieses Verhalten auf die stufenweise Neutralisation des sym.-Trinitrobenzols zuriick. Bei den beiden ersten Stufen entstehen resonanzf~hige Anioncnstrukturen, die als Ursache der intensiven F~rbung angesehen werden. Mit der dritten Neutralisations- stufe werden siimtliche RcsonanzmSgliehkeiten aufgehobcn, das resultierende Anion ist farblos. Fiir die erste I)issoziationskonstante geben die Verff. den Wert k 1 (1,2 ~ 0,2)-i0 -it an. Die Farbreaktion zwischen sym.-Trinitrobenzol und Sulfitionen, die bci p~-Werten oberhalb 6 einsetzt und bei p~-Wcrten oberhalb 9 allm~iMich yon der konkurricrenden Reaktion mit Hydroxylionen fiberdeckt wird, ist auf die Bildung einer Verbindung yon Trinitrobcnzol und Sulfitionen (Mol- verh~iltnis 1:1) zuriickzuffihren. Diese Verbindung zeigt eine charakteristische Absorptionsbande bei 462--470 m#, die bei io~ 8--9 ihre maximale Intensit~t erreicht. Fiir die Konstante der Zcrfallreaktion [TNB. S03]--~ TNB ~- SO3-- (TNB = Trinitrobenzol) wird der bci p~ 8 gemessene Wert K = (1,8 -J= 0,1) 10 -3 angegeben. -- Mit Sulfidionen liefer~ Trinitrobenzol intermcdi~ir eine rote F~rbung, die derjenigen des Sulfit-Adduktcs sehr ahnlieh ist (2ma~= 461 m~); sic geht jedoeh rasch in die gelbe Farbe des dutch Reduktion yon Trinitrobenzol mit Sulfid entstehenden Aminophcnols fiber. Eine sehr unbestandige, ebenfalls rot-orange- farbige Vcrbindung (~ax= 440 m#) entsteht bei der Reaktion yon Trinitrobenzol mit Cyanidionen in L5sungen veto p~ 8--9 (naeh M]~IS~En~ER entsteht hier die Dinitroeyanchinolnitrols~ure). -- Die beschriebenen Rcaktionen k5nnen zum emp- findlichen Nachweis yon Sulfit,, Sulfid- und Cyanidionen benutzt werden. Die Verff. geben ffir die einzelnen Naehweisc folgende Grenzverdfinnungen an: SO32- = 1:400000 (pH9); S~-= 1:300000 (p~8); CN-= 1:400000 (pH9). Die resul- tierenden Farbungen sind auch zu colorimetrischen Bestimmungen gccignet. Sie folgen jedoch nieht dem Bcersehen Gesetz. Chem. analit. (Warszawa) 3, 281--289 (1958). Techn. Hochschule Chemie, Prag (~Sl~). H. H~m~K~r~ Einen neuen Indicator fiir acidimetrische TRrationen beschreiben M. R. VE~ und R. D~ssL Aus der Ratanjetwurzel (Onosma eehioides) erh~lt man dutch ~therextraktion einen braunen Extrakt, dessen ~lkoholische L5sung im pH-Bereich yon 7,5~8,8 einen Umschlag yon Rosarot nach Blauviolett zeigt. Bei tier Titration mit 0,01 n und 0,1 n Salz-, Schwefel: und Essigs~ure wurden brauchbare Ergeb- nisse erhalten, deren Fehler nicht gr5Ber als bcider Anwendung yon Phenol- phthalein ist. Bei Zusatz yon J~thanol oder Aceton zur zu titrierenden LSsung,

Einen neuen Indicator für acidimetrische Titrationen

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Page 1: Einen neuen Indicator für acidimetrische Titrationen

Bericht: Allgemeine analytisehe Methoden, Apparate und Reagentien 207

zugegeben. Auftretende StSrungen lasscn sich ohne lV[iihe beseitigen. Die ganzc Aus- rfistung besteht ira wesentlichon aus Reagensgl~sern, einer Heizquelle und einigen weiteren gebr~uohlichen Reagentien. Wegon der Einzelheiten mul3 auf das Original verwicson werden.

1 Analyst 83, 396 (1958); vgl. diese Z. 167, 202 (1959). -- 2 Analyst 84, 16--23 (1959). Techn. Coll. and School of Art, Cambridge (England) und Geol. Survey of Uganda, Entebbe (Uganda). E. BANKMA~N

C~ber die ~nderungen der Lichtabsorption in L~sungen yon symmetrischem Trinitrobenzol unter dem EiniluB yon Hydroxyl-, Sulfit-, Sulfid-und Cyanid- ionen bcrichten F. ~6T~, E. B~AN~K und J. P~SECK~: 1 auf Grund friiherer, bereits verSffentlichtcr Untersuchungen. In w~13rigen 5-10 - t m LSsungen yon sym.-Trinitro- benzol t r i t t bei NaOtt-Gehalten oberhalb 0,01 Mol/1 eine neue Absorptionsbande bei etwa 440 m# auf, deren HShe zun~chst mit waehsender Hydroxylkonzentration ansteigt. Steigt die l~!aOH-Konzentration fiber 0,5 Mol/l, so nimmt die Intensit~t der Bande wieder ab; in 9 n NaOH ist sic versehwunden. Die Verff. fiihren dieses Verhalten auf die stufenweise Neutralisation des sym.-Trinitrobenzols zuriick. Bei den beiden ersten Stufen entstehen resonanzf~hige Anioncnstrukturen, die als Ursache der intensiven F~rbung angesehen werden. Mit der dritten Neutralisations- stufe werden siimtliche RcsonanzmSgliehkeiten aufgehobcn, das resultierende Anion ist farblos. Fiir die erste I)issoziationskonstante geben die Verff. den Wert k 1

(1,2 ~ 0 , 2 ) - i 0 - i t an. Die Farbreaktion zwischen sym.-Trinitrobenzol und Sulfitionen, die bci p~-Werten oberhalb 6 einsetzt und bei p~-Wcrten oberhalb 9 allm~iMich yon der konkurricrenden Reaktion mit Hydroxylionen fiberdeckt wird, ist auf die Bildung einer Verbindung yon Trinitrobcnzol und Sulfitionen (Mol- verh~iltnis 1:1) zuriickzuffihren. Diese Verbindung zeigt eine charakteristische Absorptionsbande bei 462--470 m#, die bei io~ 8--9 ihre maximale Intensit~t erreicht. Fiir die Konstante der Zcrfallreaktion

[TNB. S 0 3 ] - - ~ TNB ~- SO3--

(TNB = Trinitrobenzol) wird der bci p~ 8 gemessene Wert K = (1,8 -J= 0,1) �9 10 -3 angegeben. -- Mit Sulfidionen liefer~ Trinitrobenzol intermcdi~ir eine rote F~rbung, die derjenigen des Sulfit-Adduktcs sehr ahnlieh ist (2ma~= 461 m~); sic geht jedoeh rasch in die gelbe Farbe des dutch Reduktion yon Trinitrobenzol mit Sulfid entstehenden Aminophcnols fiber. Eine sehr unbestandige, ebenfalls rot-orange- farbige Vcrbindung ( ~ a x = 440 m#) entsteht bei der Reaktion yon Trinitrobenzol mit Cyanidionen in L5sungen veto p~ 8--9 (naeh M]~IS~En~ER entsteht hier die Dinitroeyanchinolnitrols~ure). -- Die beschriebenen Rcaktionen k5nnen zum emp- findlichen Nachweis yon Sulfit,, Sulfid- und Cyanidionen benutzt werden. Die Verff. geben ffir die einzelnen Naehweisc folgende Grenzverdfinnungen an: SO32- = 1:400000 (pH9); S ~ - = 1:300000 (p~8); C N - = 1:400000 (pH9). Die resul- tierenden Farbungen sind auch zu colorimetrischen Bestimmungen gccignet. Sie folgen jedoch nieht dem Bcersehen Gesetz.

Chem. analit. (Warszawa) 3, 281--289 (1958). Techn. Hochschule Chemie, Prag (~Sl~). H. H~m~K~r~

Einen neuen Indicator fiir acidimetrische TRrationen beschreiben M. R. V E ~ und R. D~ssL Aus der Ratanjetwurzel (Onosma eehioides) erh~lt man dutch ~therextrakt ion einen braunen Extrakt, dessen ~lkoholische L5sung im pH-Bereich yon 7,5~8,8 einen Umschlag yon Rosarot nach Blauviolett zeigt. Bei tier Titration mit 0,01 n und 0,1 n Salz-, Schwefel: und Essigs~ure wurden brauchbare Ergeb- nisse erhalten, deren Fehler nicht gr5Ber als b c i d e r Anwendung yon Phenol- phthalein ist. Bei Zusatz yon J~thanol oder Aceton zur zu titrierenden LSsung,

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208 Berioht: Allgemeine analytische Methoden, Apparate und Reagentien

erh~lt man einen sch~rferen Endpunkt. ]~ei der Titration yon alkoholisoher Kali- lauge erh~lt man einen Umschlag yon Grfin nach Rot. Die Haltbarkoit dot alkoho- lischen IndicdtorlSsung botri~g~ mindestens 2 Wochen. Woitore l~[ittoilungen fiber die Konstitution und Anwendung des Indicators sind in Aussieht gestellt.

i Chemist-Analyst 48, 12--13 (1959). Nat. Physical Lab., New Delhi (Indien). H. Zn~E~

Siiure-Base-Indieatoren. Auf Grund der bei verschiedenen pH-Werton auf- genonnnonen Spektrcn yon 30 Si~ure-Baso-Indicatoren untorsohcidcn S. MVSH~ und K. S~GI~OTO i 3 verschiedene Typen: 1. Das Absorptionsmaximum und -minimum vertauschen bei den extremen pH-Worten des Umwandlungsintervalls ihre L~go (Azolithmin, Bromkresolgrfin, Bromkresolpurpur, Bromphenolblau, Bromthymolblau, Chlorphenolrot, o-Kresolrot, Laomoid, Methylrot, Nilblau, Phenolrot, Tetrabromphenolblau, Thymolblau). 2. Die Lago des Absorptions- maximums i~ndort sich mit dem pH-Wert (Kongorot, Dimethylgelb, i~ethylorange, Neutralrot, Tropaeolin 00, Tropaoolin 000). 3. Die Absorptionsstirke indor~ sich mit dem pH-Wert, jodoch nicht die Lage des l~Iaximums (Bromkresolblau, o-Kresol- phthalein, Kristallviolett, y-Dinitrophenol, lqitrothymolgelb, Phenolphthaloin, Thymolphthalein). Es werden theoretische Betrachtungen fiber den isosbestischen Punkt und die Lage des Absorptionsmaximums in den Absorptionskurven an- gestellt.

i Jap. Analyst 8, 81--88 (1959) [Japanisch]. (Nach engl. Zus.fass. ref.) Univ. Osaka (Japan). G. DELVE

Uber die Anwendung yon Magdalarot als Fluorescenzindieator bei Fiillungs- titrationen borichtet J. B o G ~ 1. Magdalarot ist als Siure-Base-Indicator in neutraler und alkalischer L(isung rot, in saurer farblos. Die rote, alkalische Form zeigt im filtrierten ultravioletten Licht eine leuchtend gelbe Fluorescenz, welche auf S~urezugabe erlischt. Das Umschlagsintervall liegt bei Tageslicht, wie auch im ultravioletten Licht bei pH 2,0--3,6. Die durch Protonenwirkung erlittene Deformation der Elektronenhiille boeirdiul~t sowohl die chromophore, als auch die fluorophore Gruppe des Farbstoffes. Bei der Bestimmung yon Halogen- odor Rhodanionen mit Silbernitrat-NIal~lSsung erlischt die Fluorescenz schaff und rcversibel im J~quivalenzpunkt. Die Titration yon Halogenen ist rasch auszufiihrcn. Beider Bestimmung yon Silberionen mit Halogenidionen ist die den suspcndierten i~iederschlag enthaltende LSsung zunichst violett gefi~rbt, im ~quiwlenzpunkt tritt Fluorescenz auf, doch ist das Titrationsende ohne Anwendung eines Schutz- kolloides unscharf. Chlorid, Bromid, Jodid und Rhodanid kSnnen mit Silbernitrat mit der gleiohen Genauigkeit wie mit den fiblichen Indicatoren bestimmt werden. Auch I-Ioxacyanoforrat(II) ist mit befriedigender Genauigkeit zu ericsson. Zu Titrationen, bei donen l~iederschl~ge yon Blei- bzw. Silbor-chromat, -wolframat, -molybdat odor -cyanid entstehen, ist der Indicator unbrauchbar.

i Magyar K6miai Foly6irat 65, 123--126 (1959) [Ungarisch]. (Mit dtsch. Zus.- ~ass.) Techn. Univ. 1Y~iskolc (Ungarn). J. PLANK

Chemiluminescenzindieatoren sind nach L. EI~DEY i zur Indizierung des Titrationsendpunktes fiir Noutralisations- und I~edoxsysteme geeignet. Mit dem be- kannton Luminol (3-Aminophthalsiurchydrazid) kSnnen im ~lkalischen N[edium l~edoxtitrationen wio z. B. eine selektive Titration yon Hypohalogeniten in Gegen- wart yon I-Ialogoniten und Halogonaten durchgefiihrt werdon 2. Auch das Siloxen ist als l~cdox-Luminescenzindicator fib Permanganat- odor Cer(IV)-Titrationen anwendbar. Als Sgure-Base-Indic~toren oignen sioh Lophin (2,4,5-Triphenylimid- azol) ~ sowie Lucigenin (Dimothyldi~cridiliumnitrat) a. Fiir die Praxis sind Analysen-