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Einführung in die Biogasnutzung
Aufbau einer Biogasanlage
Quelle: LFL Bayern, 2007
Fermenter: Luftundurchlässiger, isolierter (beheizter) Gärbehälter, in dem
Mikroorganismen (Bakterien) die organischen Substanzen in anaerober
Reaktion zersetzen. Das Hauptprodukt hierbei ist Biogas.
Quelle: Maciejczyk, FVB; FNR-Handreichung Biogas
Fermenter Nachgärbehälter
Der Fermenter
Nachgärbehälter: Nachgeschalteter Fermenter zur Erhöhung der Verweilzeit
und einer besseren Ausfaulung des Gärsubstrates. Vielfach mit integriertem
Gasspeicher ausgeführt.
Fermenter Nachgärbehälter
Quelle: Maciejczyk, FVB; FNR-Handreichung Biogas
Der Nachgärbehälter
Endlagerbehälter: Letzter, mit Gärrest aus dem Gärraum (Fermenter +
Nachgärbehälter) beschickter Behälter, ohne aktive Temperaturregelung mit oder
ohne Abdeckung und Anschluss an die Gaserfassung.
Ausschließlich zur Abkühlung, längerfristigen Lagerung und Ausfaulung des
Gärrestes.
EndlagerbehälterNachgärbehälter
Quelle: Maciejczyk, FVB; FNR-Handreichung Biogas
Der Endlagerbehälter
V = 350 m³
d = 10 m
Gasspeicher(Folienhaube)
Luftzufuhr
Isolierungmit Witterungsschutz
Überlauf
Betonbehälter
Gasentnahme
Fussbodenheizung Kondensatfalle
zur GasverwertungSubstrat-einlass
Wandheizung
Überdruck-sicherung
Propeller-rührwerk
Fermenterdecke
(Holzkonstruktion)Gasübertritt
Stehender Fermenter (Rührkessel)
Baumaterial: Stahl-Beton, Edelstahl
Quelle: Biogashandbuch Bayern, 2004
Fermenterbauform 1
Foto: Weltec
Edelstahlfermenter im Bau
Foliengasspeicher
Isolierung mit Witterungsschutz
Überlauf
Betonbehälter
Gasentnahme
Überdrucksicherung
Trennschicht(Holzkonstruktion)
Dach
Kondensatfalle
Zur externenEntschwefelung
Haspelrührwerk Plattenheizung
Feststoffein-bringung
FlüssigeSubstrat-zugabe
Liegender Fermenter (Gärkanal, „Propfenstromfermenter“)
Baumaterial: Stahl-Beton, Edelstahl
Quelle: Biogashandbuch Bayern, 2004
Fermenterbauform 2
Foto: Energiebüro Wiebking
Liegender Fermenter (Gärkanal, „Pfropfenstromfermenter“)
1. Befüllung des Fermenters:
15 °CZugabe von Wasser, vergorener Gülle oder Frischgülle (ca. 50 % des Fermenter-volumens)
2. Aufheizen auf Zieltemperatur:
38 °C Schrittweise Aufheizung des Fermenters auf Zieltemperatur
Quelle: Maciejczyk, FVB
Inbetriebnahme einer Biogasanlage
Wandheizung-Kunststoffrohre
Wandheizung-Schwarzstahl
Wandheizung-Edelstahl
Wärmetauscher
Heizungssysteme für Fermenter/Nachgärer
3. Weitere Animpfung des Fermenters:
38 °C
weitere Zugabe von Gülle oder Gärresten zur Animpfung des Prozesses unter Beachtung der Prozessparameter (Temperatur, Gasqualität, Gasmenge...)
4. Gasproduktion:
nach Erreichen der Mindestgasqualität => BHKW-Betrieb mit Biogas38 °C
Quelle: Maciejczyk, FVB
Inbetriebnahme einer Biogasanlage
Quelle: Maciejczyk, FVB
Einstufiges Verfahren:
Bei landwirtschaftlichen Biogasanlagen werden überwiegend alle
Gärprozesse zusammen in einem räumlichen und zeitlichen
Zusammenhang durchgeführt. Eine Trennung zwischen den einzelnen
Phasen (Hydrolyse, Versäuerung, Acetogene Phase und Methanogene
Phase) findet bei einstufigen Verfahren nicht statt.
Hydrolyse
VersäuerungEssigsäurebildung
Methanbildung
:Allgemeine Merkmale verschiedener Verfahrensvarianten
Mehrstufiges Verfahren:
Beim Einsatz schnell abbaubarer Substrate (z. B. Fette, Getreide) findet eine
verstärkte Hydrolyse und somit auch Versäuerung statt. Diese Anhäufung von
Säuren führt zu einer Absenkung des pH-Wertes. Nachfolgende Gärprozesse
werden von dieser „Übersäuerung“ negativ beeinflusst. Mit der Trennung der
entsprechenden Phasen (z. B. Verflüssigung/Versäuerung und Essigsäurebildung/
Methanbildung ) können die jeweiligen Bakteriengruppen optimal arbeiten. Aus
ökonomischen Gründen eher seltener anzutreffen.
Quelle: Maciejczyk, FVB
Versäuerung
Essigsäurebildung
Methanbildung
Stufe 1 Stufe 2
Hydrolyse
Allgemeine Merkmale verschiedener Verfahrensvarianten
Elektromotor
Foto:Fa. MT-Energie
Abb.:Fa. Flygt
Fotos:Fa. UTS
Hydraulikmotor
Tauchmotor-Propellerrührwerke
Quelle: Mitterleitner, H. (2001), verändert durch FVB 2006
Substrat-aufbereitung
Substrat-aufbereitung
VergärungVergärung
GasstreckeGasstrecke
GasverwertungGasverwertung
Energie-pflanzen
1.
2.
3.
4.
5.
Substrat-bereitstellung
Substrat-bereitstellung Wirtschafts-
düngerLandw. Neben-
produkteAbfälle pflanzl.
HerkunftAbfälle tier.
Herkunft
Fünf Schritte der Biogaserzeugung und Verwertung
Mistplatte Vor- /Güllegrube
Hinweis: Mit zunehmender Lagerdauer reduziert sich der Gasertrag bei
den tierischen Exkrementen
Quelle: Maciejczyk, FVB
SubstratbereitstellungLagerung tierischer Exkremente
Quelle: verändert nach VLK (2002)
Nachwachsende Rohstoffe
Wirtschafts-dünger
Abfälle pflanzl.
Herkunft
Abfälle tierischer HerkunftGras, Mais, Kartoffeln,
Zwischenfrüchte, Silagen...
RindergülleSchweinegülleGeflügelkotMist...
Rübenblatt, Ernterückstände... Biertreber,
Gemüseabfall,Fritierfett,Schlempe,Trester...
Speisereste, Fettabscheider,Flotatschlamm, Panseninhalt, Darminhalt...
Vergärung Biogas
Landwirtschaftliche Flächen
Landw. Nebenprodukte
Gärprodukte
Substrate
Quelle: Mitterleitner, H. (2001), verändert durch FVB 2006
Substrat-bereitstellung
Substrat-bereitstellung
Substrat-aufbereitung
Substrat-aufbereitung
VergärungVergärung
GasstreckeGasstrecke
GasverwertungGasverwertung
Stationärer Futtermischwagen
Dosierstationen
Vorgrube/Anmischbehandlung
Pumpen
1.
2.
3.
4.
5.
Fünf Schritte der Biogaserzeugung und Verwertung
Quelle: Mitterleitner, H. (2001), verändert durch FVB 2006
Substrat-bereitstellung
Substrat-bereitstellung
Substrat-aufbereitung
Substrat-aufbereitung
1.
2.
VergärungVergärung
Fermenter:- Heizen- Isolieren- Fördern- Rühren- Sinkschichten austragen- Gaslager
Nachgärbehälter: - Rühren- Gaslager
Gülleendlager
Gülleverteilung
3.
GasstreckeGasstrecke
GasverwertungGasverwertung
4.
5.
Fünf Schritte der Biogaserzeugung und Verwertung
Quelle: Schmack Biogas AG
BiogasBiogas
Biomasse
P2O5 K2O CaO MgO SiO2 NH4 H2S
P2O5 K2O CaO MgO SiO2 NH4 H2S
LigninLignin KohlenhydrateKohlenhydrateFetteFetteMineralstoffeMineralstoffe
anorganische TMorganische TM
Trockenmasse Wasser
ProteineProteine
Biogas aus Biomasse
WasserTrockenmasse
Organische Substanz(Lebende Materie)
ProteinRohprotein
Aminosäuren,Säureamide,
einfache Peptide, Betain..
FetteRohfett
TriglycerideSterine Wachse
ClorophyllCarotine
Organische Säuren
Schwer abbaubare
KohlenhydrateRohfaserCellulose
PentosaneLignin
SuberinCutin
Leicht abbaubare Kohlenhydrate
N-Freie ExtraktstoffeZucker,Stärke
Glykogen, HemicellulosePektine
Lösliche Anteile von Cellulose, Lignin etc.
Anorganische SubstanzRohasche (Sand Ton, Mineralstoffe, Spurenelemente)
Organische SubstanzEnergiepflanzen, Gülle, Mist, biogene Reststoffe...
Quelle: Barbara Eder, Kirchgessner
Substrate für den Gärprozesses
Quelle: FAL, Weiland (2003)
1. StufeHydrolyse Makromoleküle
(Hydrolytische Phase)
2. StufeVersäuerung
(Acidogene Phase)
3. StufeEssigsäurebildung(Acetogene Phase)
4. StufeMethanbildung
(Methanogene Phase)
hydrolytischeBakterien
fermentativeBakterien
acetogeneBakterien
methanogeneBakterien
Fettsäuren(Propionsäure)
Alkohole
BiomassePolysacharide
ProteineFette
ZuckerAminosäurenFettsäuren
H2/CO2
Essigsäure
pH: 5-6 pH: 5,5 – 6,7 pH: 6,6 – 8,0
BiogasCH4/CO2
Anaerober Abbau organischer Verbindungen
Grundlagen des Gärprozesses – Anaerober Abbau
Quelle: „Anaerobtechnik; Springerverlag 2005
Biomasse
PolymereKohlenwasserst.
Proteine Fette Inertstoffe gelöst
MonomereKohlenwasserst.
Aminosäurenlangk. Fett-
säurenMethanol
Formiat CO2 + H2 Acetat Ethanol Butyrat Valeriat Propionat
Formiat CO2 + H2 Acetat Acetat H2+CO2 MethanolAcetat H2
CH4 + CO2 + H2O
Hydrolyse
Versäuerung
Acetogenese
Methanogenese
Komponente Gehalt
CH4 50-75 Vol. %
CO2 25-75 Vol. %
H2S 0-5.000 ppm
NH3 0-500 ppm
H2O 1-3 Vol. %Staubpartikel < 5
N2 0-5 Vol. %
Beispiel einer typischen „NawaRo-Biogasanlage“:
-CH4 52 Vol. %-CO2 35 Vol. %-H2S 120 ppm-O2 0,5 Vol. %
Quelle: FNR (2003) verändert durch FVB
=> 1.000 ppm = 0,1 Vol.%
Zusammensetzung von Biogas
Trockenmasseverringerung durch Abbau von organischer Substanz
- Organische Trockensubstanz (reich an Kohlenstoff) wird im Rahmen des Gärprozesses
zu Biogas (CO2 + CH4) umgewandelt.
- Bis zu 80 % der organischen Trockenmasse kann durch die Vergärung abgebaut
werden => Verringerung des TS/oTS-Gehaltes im Gärrest.
- Die Fließfähigkeit und Homogenität von Biogasgülle ist wesentlich besser, als
unvergorene Gülle => sie lässt sich somit gleichmäßiger und problemloser Ausbringen
und dringt schneller und tiefer in den Boden ein.
- Entsprechend dem Gasertrag/Gasqualität kann ein mittlerer Masseabbau von 1,25 kg
Masse /m³ Biogas angesetzt werden.
Quelle: Dr. G. Reinhod, TLL, 2003
Eigenschaften vergorener Gülle
Quelle: Mitterleitner, H. (2001), verändert durch FVB 2006
VergärungVergärung
Substrat-bereitstellung
Substrat-bereitstellung
Substrat-aufbereitung
Substrat-aufbereitung
1.
2.
3.
GasverwertungGasverwertung
GasreinigungGastrocknung
Sicherheits-einrichtungen
4.
5.
GasstreckeGasstrecke
Fünf Schritte der Biogaserzeugung und Verwertung
Gashaube mit EPDM-Folie Foliendach (gespannt)
Tragluftfoliendach Externe Gasspeicher
Fotos:Cenotec, Sattler
Fotos:Biolene, Cenotec
Gasspeicherung
Quelle: FVB (2006)
Erdgas-Qualität:
Vergleich zwischen Rohbiogas und aufbereiten Biomethan
Quelle: Mitterleitner, H. (2001), verändert durch FVB 2006
VergärungVergärung
Substrat-bereitstellung
Substrat-bereitstellung
Substrat-aufbereitung
Substrat-aufbereitung
1.
2.
3.
GasstreckeGasstrecke
GasverwertungGasverwertung
elektrischer Strom
Abwärme
4.
5.
Verstromung:- Gas-Otto-Motor - Zündstrahlmotor- Gasmotor - Stirling-Motor- Brennstoffzellen - ORC-Prozess- Mikrogasturbine
Fünf Schritte der Biogaserzeugung und Verwertung
Quelle: Dr. P. Weiland, FAL, verändert FvB
mäßige Aufbereitung
Brenner
Wärme
Reinigung
Fuel Cell
Reformierung
Wärme Strom
Speicher
Verdichtung
KraftstoffeErdgas-Netz Wärme Strom
BHKW
BIOGAS
Aktuell wird Biogas überwiegend in Blockheizkraftwerken (BHKW´s) zu Strom und Wärme umgewandelt.
Gasverwertung
Foto: Energiebüro Wiebking
GasverwertungBlockheizkraftwerk (BHKW)
Quelle:Schnell-Motor; Wikipedia
GasverwertungMotoren im BHKW
Gasmotor Fremdzündung durch Zündkerze
Verdichtungsverhältnis: 12 : 1
Einspritzdüse
Zündkerze
ZündstrahlerSelbstzündung durch Heizöl/Diesel/RME/PflanzenölVerdichtungsverhältnis: 17 : 1
Biogasanlagenanzahl und installierte Leistung
Quelle: Fachverband Biogas e.V.
139 159 186 274 370 450617
8501.050
1.3001.600
1.7502.050
2.680
3.5003.711
3.891
4.984
5.905
7.100
7.470
390
650
1.100
1.2711.377
1.893
2.291
2.767
2.872
0
450
900
1.350
1.800
2.250
2.700
3.150
3.600
0
1.000
2.000
3.000
4.000
5.000
6.000
7.000
8.000
ins
talli
ert
e e
lek
tr.
Le
istu
ng
An
lag
en
zah
l
Jahre
Anzahl Biogasanlagen
©Fachverband Biogas e.V.
Biogasmarkt 2011 in Deutschland
Ende 2010 Prognose Ende 2011 Prognose 2012
Anlagenzahl(davon Biomethan-Einspeiseanlagen)
5.905 (45) 7.100 (60) 7.470(80)
Installierte el. Leistung in MW
2.291 2.780 2.900
Netto-Stromproduktion in MWh pro Jahr
15 Mio. 18 Mio. 20 Mio.
Mit Biogas-Strom versorgte Haushalte
4,2 Mio. 5,1 Mio. 5,7 Mio.
Anteil am Stromverbrauch in % 2,5 3,1 3,0
Umsatzvolumen in D in Euro
5,1 Mrd. 6,1 Mrd. 5,5 Mrd.
Arbeitsplätze 39.000 46.000 46.000
Exportrate in % 10 10 25
Quelle: FvB, 2011
Emissionsverminderung als positiver Umwelteffekt:
- klimaschädliches CO2 und CH4, das ohne die Vergärung unkontrolliert in die
Atmosphäre gelangen würde, kann im Rahmen des Biogasverfahrens
energetische genutzt werden (CH4 ist ca. 21mal klimaschädlicher als CO2 !).
Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien
Klimabilanz von Biogasanlagen
Fachverband BiogasAngerbrunnenstr. 12
85356 Freising
www.biogas.org
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit....