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ren Bildung von Hotspots und einer Verbesserung des Stoffübergangs des gasförmigen Eduktes begründet. Ziel dieser Arbeit ist eine quantitative experimentelle Untersuchung des Ein- flusses der physikalischen Stoffeigen- schaften der flüssigen Phase auf das hydrodynamische Verhalten im Trickle- Bed Reaktor. Die Oberflächenspannung und die Viskosität werden dazu unab- hängig voneinander variiert, da ihr Ein- fluss auf die Hydrodynamik als signifi- kant einzuschätzen ist [1]. Ausgehend von einer Referenzmessung mit Wasser, wird durch den Zusatz eines Tensids die Oberflächenspannung der Flüssigkeit gezielt verändert. Die Zugabe von Glyze- rin zu Wasser ermöglicht die Variation der Viskosität der Flüssigkeit. Der Druckverlust und der dynamische Flüssigkeits-Hold-up (s. Abb.) wurden im stationären und periodischen Betrieb für alle Stoffsysteme in einem Laborre- aktor vermessen. Ein entwickeltes Reak- tormodell beschreibt die Experimente mit periodischem Betrieb und kann zur Vorhersage der Hydrodynamik unter instationären Bedingungen verwendet werden. Das entsprechende Modell stellt einen wichtigen Schritt in der Vorher- sage der Stoffübergangs- und Reaktions- prozesse im periodisch betriebenen Trickle-Bed Reaktor dar. [1] A. E. Saez, R. G. Carbonell, AIChE J. 1985, 31 (12), 52. P11.15 Einsatz von Mikroreaktoren zur Synthese Dr. S. Janietz 2) , Dr. H. Krüger 2) , Dr. W. Ferstl 1) , M. Schwarzer 1) , Dr. S. Löbbecke 1) (E-Mail: [email protected]) 1) Fraunhofer Institut für Chemische Technologie ICT, Joseph-von-Fraunhofer-Straß 7, D-76327 Pfinztal 2) Fraunhofer Institut für Angewandte Polymerforschung IAP, Geiselbergstraße 69, D-14476 Potsdam-Golm DOI: 10.1002/cite.200750258 Polymere Halbleiter werden als aktive Schichten in elektrischen und elektroop- tischen Bauteilen wie organische Leuchtdioden (OLED), Solarzellen und Feld-Effekt-Transistoren (OFET) einge- setzt. Sie werden üblicherweise im Batch-Verfahren in Rührkesselreaktoren synthetisiert. Eine spezielle, in unseren Arbeiten betrachtete Polymerklasse, die als poly- mere Halbleiter in elektrischen Bau- teilen eingesetzt wird, sind Derivate des Poly(p-phenylen-vinylen) (PPV) [1]. Un- ter den Syntheserouten für PPVs hat sich insbesondere die sogenannte Gilch- Reaktion [2] als vorteilhaft erwiesen. Für die Synthese ist eine präzise Reaktions- führung während des Polymerisations- verlaufs unabdingbar, um gleichbleiben- de Produktqualitäten für den Einsatz dieser Polymere in OLEDs zu erzielen. Gegenstand unserer Arbeiten ist es daher, durch den Einsatz kontinuierli- cher Mikroverfahrenstechnik in Form von mikrostrukturierten Reaktoren eine optimierte Prozessführung für die Syn- these der halbleitenden PPV-Polymere zu entwickeln und das Mikroverfahren als Alternative zum bestehenden Batch- Herstellungsverfahren zu etablieren. Dabei zeigt sich, dass durch den Einsatz von mikrostrukturierten Reaktoren ein signifikantes Optimierungspotenzial für die Synthese nach der Gilch-Methode besteht. Insbesondere die in den Mikro- strukturen realisierbare drastische In- tensivierung von Wärme- und Stoff- transport sowie die präzise Einstellung von Verweilzeiten bei kontinuierlicher Prozessführung führen zu einer beacht- lichen Reduzierung der Prozesszeiten und ermöglichen eine schonendere Re- aktionsführung bei deutlich niedrigeren Prozesstemperaturen. [1] J. H. Burroughes et al., Nature 1990, 347, 539. [2] H. G. Gilch, W. L. Wheelwright, J. Po- lym. Sci. 1966, 4 A-1, 1337. Abbildung. Einfluss der Oberflächenspannung und Viskosi- tät auf den dynamischen Hold-up. 1476 Chemie Ingenieur Technik 2007, 79, No. 9 Prozessintensivierung www.cit-journal.de © 2007 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim

Einsatz von Mikroreaktoren zur Synthese

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Page 1: Einsatz von Mikroreaktoren zur Synthese

ren Bildung von Hotspots und einerVerbesserung des Stoffübergangs desgasförmigen Eduktes begründet.

Ziel dieser Arbeit ist eine quantitativeexperimentelle Untersuchung des Ein-flusses der physikalischen Stoffeigen-schaften der flüssigen Phase auf das

hydrodynamische Verhalten im Trickle-Bed Reaktor. Die Oberflächenspannungund die Viskosität werden dazu unab-hängig voneinander variiert, da ihr Ein-fluss auf die Hydrodynamik als signifi-kant einzuschätzen ist [1]. Ausgehendvon einer Referenzmessung mit Wasser,

wird durch den Zusatz eines Tensids dieOberflächenspannung der Flüssigkeitgezielt verändert. Die Zugabe von Glyze-rin zu Wasser ermöglicht die Variationder Viskosität der Flüssigkeit.

Der Druckverlust und der dynamischeFlüssigkeits-Hold-up (s. Abb.) wurdenim stationären und periodischen Betriebfür alle Stoffsysteme in einem Laborre-aktor vermessen. Ein entwickeltes Reak-tormodell beschreibt die Experimentemit periodischem Betrieb und kann zurVorhersage der Hydrodynamik unterinstationären Bedingungen verwendetwerden. Das entsprechende Modell stellteinen wichtigen Schritt in der Vorher-sage der Stoffübergangs- und Reaktions-prozesse im periodisch betriebenenTrickle-Bed Reaktor dar.

[1] A. E. Saez, R. G. Carbonell,AIChE J. 1985, 31 (12), 52.

P11.15

Einsatz von Mikroreaktoren zur SyntheseDr. S. Janietz2), Dr. H. Krüger2), Dr. W. Ferstl1), M. Schwarzer1), Dr. S. Löbbecke1) (E-Mail: [email protected])1)Fraunhofer Institut für Chemische Technologie ICT, Joseph-von-Fraunhofer-Straß 7, D-76327 Pfinztal2)Fraunhofer Institut für Angewandte Polymerforschung IAP, Geiselbergstraße 69, D-14476 Potsdam-Golm

DOI: 10.1002/cite.200750258

Polymere Halbleiter werden als aktiveSchichten in elektrischen und elektroop-tischen Bauteilen wie organischeLeuchtdioden (OLED), Solarzellen undFeld-Effekt-Transistoren (OFET) einge-setzt. Sie werden üblicherweise imBatch-Verfahren in Rührkesselreaktorensynthetisiert.

Eine spezielle, in unseren Arbeitenbetrachtete Polymerklasse, die als poly-mere Halbleiter in elektrischen Bau-teilen eingesetzt wird, sind Derivate desPoly(p-phenylen-vinylen) (PPV) [1]. Un-ter den Syntheserouten für PPVs hatsich insbesondere die sogenannte Gilch-Reaktion [2] als vorteilhaft erwiesen. Fürdie Synthese ist eine präzise Reaktions-

führung während des Polymerisations-verlaufs unabdingbar, um gleichbleiben-de Produktqualitäten für den Einsatzdieser Polymere in OLEDs zu erzielen.

Gegenstand unserer Arbeiten ist esdaher, durch den Einsatz kontinuierli-cher Mikroverfahrenstechnik in Formvon mikrostrukturierten Reaktoren eineoptimierte Prozessführung für die Syn-these der halbleitenden PPV-Polymerezu entwickeln und das Mikroverfahrenals Alternative zum bestehenden Batch-Herstellungsverfahren zu etablieren.Dabei zeigt sich, dass durch den Einsatzvon mikrostrukturierten Reaktoren einsignifikantes Optimierungspotenzial fürdie Synthese nach der Gilch-Methode

besteht. Insbesondere die in den Mikro-strukturen realisierbare drastische In-tensivierung von Wärme- und Stoff-transport sowie die präzise Einstellungvon Verweilzeiten bei kontinuierlicherProzessführung führen zu einer beacht-lichen Reduzierung der Prozesszeitenund ermöglichen eine schonendere Re-aktionsführung bei deutlich niedrigerenProzesstemperaturen.

[1] J. H. Burroughes et al., Nature 1990,347, 539.

[2] H. G. Gilch, W. L. Wheelwright, J. Po-lym. Sci. 1966, 4 A-1, 1337.

Abbildung. Einfluss der Oberflächenspannung und Viskosi-tät auf den dynamischen Hold-up.

1476 Chemie Ingenieur Technik 2007, 79, No. 9Prozessintensivierung

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