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ELBPHIL- HARMONIE PUBLIKUMS- ORCHESTER 30.6.2018 | BÜRGERHAUS WILHELMSBURG 1.7.2018 | ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL

ELBPHIL- HARMONIE · John Williams (*1932) Filmmusik zu »Star Wars« (Auszüge) (1977) The Imperial March (Darth Vader’s Theme) Princess Leia’s Theme Cantina Band (Bearbeitung:

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ELBPHIL- HARMONIE PUBLIKUMS- ORCHESTER

30.6.2018 | BÜRGERHAUS WILHELMSBURG1.7.2018 | ELBPHILHARMONIE GROSSER SAAL

Sa, 30. Juni 2018 | 19:30 Uhr | Bürgerhaus Wilhelmsburg So, 1. Juli 2018 | 19:30 Uhr | Elbphilharmonie Großer Saal

ELBPHILHARMONIE PUBLIKUMSORCHESTER DIRIGENT MICHAEL PETERMANN Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) Hochzeitsmarsch und Ouvertüre aus »Ein Sommernachtstraum« op. 61 (1826) ca. 15 Min.

Paul Hindemith (1895–1963) Sinfonische Metamorphosen über Themen Carl Maria von Webers (1943) Allegro Scherzo Andantino Marsch

ca. 20 Min.

Pause

Richard Wagner (1813–1883) Siegfried-Idyll (1870) ca. 20 Min.

John Williams (*1932) Filmmusik zu »Star Wars« (Auszüge) (1977) The Imperial March (Darth Vader’s Theme) Princess Leia’s Theme Cantina Band (Bearbeitung: Christoph Kalz)Main Title

ca. 20 Min.

In Kooperation mit dem Hamburger Konservatorium

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Musik hören ist gut, Musik machen ist besser – diesem Motto folgen die 92 Mitglieder des Elb-philharmonie Publikumsorchesters begeistert. Zum dritten Mal nach dem Gründungskonzert im Sommer 2017 treten die ambitionierten Laien-musiker nun auf die Bühne, um das Ergebnis ihrer wöchentlichen Proben der Öffentlichkeit zu präsentieren. Der Dirigent Michael Petermann vom Hamburger Konservatorium hat dazu ein ebenso eingängiges wie technisch anspruchsvol-les Programm zusammengestellt, das Ausflüge in ferne, fantastische Länder und Zeiten unter-nimmt – von Shakespeares »Sommernachts-traum« bis ins Universum von »Star Wars«.

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ELBPHILHARMONIE PUBLIKUMS ORCHESTER

»In Zeiten, in denen es schon als Zuhörer schwierig ist, Karten für die Elbphilhar-monie zu ergattern, selbst auf der Bühne zu sitzen und Musik zu machen – ein-fach unglaublich!« So freut sich der Hamburger Patentanwalt Philipp Knoop (48) über die Möglichkeit, als Klarinettist im Elbphilharmonie Publikumsorchester mitzuspielen. Zur Eröffnung des neuen Konzerthauses vor anderthalb Jahren wurden mehrere Laienensembles ins Leben gerufen. Seither proben in den Kai-studios neben dem Publikums- auch noch das Familienorchester, das Kreativ-Ensemble und der internationale »Chor zur Welt«. Wöchentlich kommen Ama-teurmusiker jeden Alters zusammen, um Gleichgesinnte zu treffen, gemeinsam Musikwerke zu erarbeiten und auf ein Abschlusskonzert hin vorzubereiten.

Vergleichbare Ensembles gibt es zwar etliche in Hamburg; viele Mitglieder spielen parallel auch noch in anderen Orchestern. Doch die Bandbreite an Grup-pen, die die Elbphilharmonie anbietet, ist ebenso einzigartig wie der Reiz für die Teilnehmer, sich aktiv am Projekt Elbphilharmonie zu beteiligen. Das sieht auch Philipp Knoops Kollege an der Bassklarinette so, der Arzt Torsten Hecke (51): »Als ich im Vorfeld zur Eröffnung erfuhr, dass es verschiedene Möglichkeiten des Mitmachens geben sollte, war ich sofort begeistert. Es ist toll, zu erleben, wie im Verlaufe der Proben ein großartiges Konzert entsteht. Die Spielfreude aller Beteiligten unabhängig von Alter oder Erfahrung, die Atmosphäre, das Mitein-ander, all das gibt einem unheimlich viel. Und ich stimme Philipp zu: In diesem Saal auftreten zu können ist wirklich ein Privileg.«

Für ihn allerdings nicht der einzige Grund: »Was ich auch sehr wichtig finde: Wir spielen nicht nur in der Elbphilharmonie, sondern auch in Hamburger Stadt-teilen, in Billstedt oder in Wilhelmsburg. Dadurch erreichen wir noch ein ganz anderes Publikum. Das motiviert mich zusätzlich.«

Eine besondere Motivation verspürt auch Philipp Knoop: »Meine 13-jährige Tochter spielt als Hornistin im Publikumsorchester mit. Also habe ich nach langer Zeit, in der ich ›nur‹ Hausmusik gemacht habe, mein Übepensum hoch-geschraubt und mich im Nachrückverfahren angemeldet. Der Druck beim Vor-spiel war enorm hoch, da meine Tochter ja schon aufgenommen war – und wie hätte ich vor ihr dagestanden, wenn ich den Platz nicht bekommen hätte … Aber zum Glück hat es ja geklappt!«

Eindrücke von den Proben im Kaistudio der Elbphilharmonie

DAS ORCHESTER

VIOLINE IBeatriz Pavlicenco*Constanze AugustinCharlotte BiegerKatharina LöhrMaximilian LouisKlaus LübbertCornelia SchmidtCatalina SchröderLynda VollmerIsabel WullschlegerClaudia WernerFiona Zanini

VIOLINE IISornitza Patchinova**Janne BumaSolveigh DueholmClaudia Engelhardt-RaschChristin FriedemannAnn HappkeGeorgia HolzapfelInsa KönigYvonne RaabAndrea ReinhardAriane SieversYi Desheng Denise Yang

VIOLAAnke Nickel**Henning BartelsVivian BeckmannRobert Edgar GrunwaldtCathérine Y. HahnKirsten HansenMichael LübbertSebastian MohsChristiane Ott-KourumaSusanne SchmerbergIsabel Schulze von Kap-herrJanne Wittfoth-Grun

VIOLONCELLOKeren Meyer**Nicola BrandhoffAdriano Da Silva TrarbachAnne Maartje de GrootArnd HorstmannAlmut KochanMats Leonart NowakMatthias RöckerLinn Wittfoth

KONTRABASSGötz HohmeierAlfred RappKeno RiegerLena ScheeleJakob TrojeValentina Zambrano

FLÖTE/PICCOLOKarin BlankKerstin BludauLucas LipkeMiyo Mishima

OBOE/ENGLISCHHORNWiebke GronemeyerMariko HanashiroHubert LürkensAnne Raap

KLARINETTEFranziska BöhmePhilipp KnoopLara-Svetlana MöllerNicola Nawe

BASSKLARINETTELucie GavilletTorsten Hecke

FAGOTTMechthild KrämerUlrike MootzDorothea TirpitzUlrich von Wangenheim

KONTRAFAGOTTMichael Vitzthum

HORNJulia KnoopHannes MierschShin NakajimaChristine NeumannNorman Steinkamp

TROMPETEFrederik DeptaChristopher GrahamJoachim LobeMatthias Witt

POSAUNEPhillipp ElischerMarkus LantauPeter Tallack

TUBAHarald Schreiber

SCHLAGWERK/PAUKENFabian ErnstManuel HoppermannLennard KorteMarian KubickRaymond Willems

KLAVIER/CELESTAYuejia Wang

HARFEAnna Careddu

** Konzertmeisterin

** Stimmführerinnen

DOZENTENMartin GonschorekJella GrossmannTobias HertleinMarkus PfeiffMarco SchröderSamuel Wooton

ORCHESTERASSISTENZBenjamin Hölzer

DAS ORCHESTER

DIRIGENT MICHAEL PETERMANNMichael Petermann widmet sein Leben der Musik und ihrer Vermittlung. Seit 2013 betreut er als einer der beiden Direktoren am Hamburger Konservatorium eine internationale Gemeinschaft aus Studierenden mit zugleich künstlerischem und musikpädagogischem Profil. Im vergangenen Jahr wurden ihm und dem Hamburger Konservatorium die Gründung und Künstlerische Leitung des Elb-philharmonie Publikumsorchesters anvertraut.

Nach dem Dirigier- und Kirchenmusikstudium an der Hamburger Musikhoch-schule waren Sankt Johannis in Eppendorf, Kampnagel und die Hamburgische Staatsoper seine nächsten Stationen. Kristin Linklater (New York) vermittelte ihm eine umfassende Sicht auf die Kommunikationsmöglichkeiten des darstel-lenden Künstlers. Mit unterschiedlichen professionellen und semiprofessionel-len Vokal- und Instrumentalensembles hat Michael Petermann sein Ausdrucks-spektrum erweitert und 2005 sein eigenes Atelier Weisser Rausch im Hamburger Medienbunker bezogen. Dort entstanden die Konzertreihe Bunkerrauschen, die Werkreihe Das wohlgenerierte Clavier (2006) und Deutschlandlied (2007), eine Theater wanderung mit romantischen Volks- und Chorliedern. 2011 stellte er seine Klanginstallation Blödes Orchester unter anderem im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe aus. Mit seiner Sammlung aus historischen Tasteninstru-menten des 20. Jahrhunderts ist er regelmäßig beim Ensemble Resonanz zu Gast.

DER DIRIGENT

Unterricht - Studium - Konzertreihen - Trauzimmer Das Goßlerhaus in Blankenese ist eine Dependance des Hamburger Konservatoriums.

Goßlerhaus, Blankenese Programm:

Goßlers Park 1, 22587 Hamburg hamburger-konservatorium.de

Das Hamburger Konservatorium freut sich über die Zusammenarbeit mit der Elbphilharmonie.

ELBPHILHARMONIE

PUBLIKUMSORCHESTER

DAS ORCHESTER

EIN FANTASTISCHES KONZERT

Zum Programm des heutigen Abends

Heute tauchen Sie, liebe Zuhörer, hier im Großen Saal der Elb-philharmonie in wunderbare Welten ein. In Traumreiche voller Visionen und Sinnestäuschungen, in vergangene Epochen und in extraterrestrische Science-Fiction-Universen. Sie treffen auf dieser Reise Helden und Schurken, Elfen und Esel, Drachen und Roboter. Denn das Elbphilharmonie Publikumsorchester spielt für Sie heute ganz besonders »fantastisch«: Alle vier Werke erzählen Geschichten und entführen Sie zu Orten und in Zei-ten, die sonst nicht zugänglich wären.

Der aus dem Griechischen stammende Begriff »Fantasie« bedeutet ursprünglich nicht mehr oder weniger als »Erschei-nung«. In unserem heutigen Sprachgebrauch aber beschreibt er die Fähigkeit, Gedächtnisinhalte zu neuen Vorstellungen zu verknüpfen oder auf ihrer Basis neue Szenarien zu erfinden. Fantasie ist Vision. Sie lässt die Grenzen und Gesetzmäßigkei-ten unserer Welt hinter sich – wenn auch nur in der Vorstel-lungskraft. Anders gesagt: Sie malt Gedanken aus. In diesem Sinne werden die Instrumente des Orchesters zu Pinseln auf den grenzenlosen Leinwänden in Ihren Köpfen, auf denen die Töne Ihre ganz persönlichen Bilder malen.

Felix Mendelssohn Bartholdy: Ouvertüre zu »Ein Sommernachtstraum«

Man darf sich Felix Mendelssohn Bartholdy im Sommer 1826 als impulsiven jungen Mann vorstellen, als er 17-jährig den Som-mernachtstraum von William Shakespeare in der noch druck-frischen Übersetzung des Dichters August Wilhelm Schlegel in den Händen hält. Innerhalb von nur vier Wochen komponiert er daraufhin eine Konzertouvertüre, in der musikalische Motive die

unterschiedlichen Charaktere des Theaterstücks repräsentieren und miteinan-der interagieren lassen. 17 Jahre später legt er noch einmal nach und schreibt eine komplette Theatermusik für das Berliner Schauspielhaus. Sie enthält auch das wohl bekannteste Stück Mendelssohns, den Hochzeitsmarsch – in der Ouvertüre kommt er nicht vor.

Den jungen Romantiker Mendelssohn hat Shakespeares traumspielhafte Komödie sicher sofort in ihren Bann gezogen. Gleich vier Liebespaare müssen sich finden, derbe Handwerker führen zu Ehren einer geplanten Hochzeit am Hofe Athens ein Theaterstück im Theaterstück auf. Durch den nahegelegenen Wald huschen die Elfen und der Kobold Puck, der maßgeblich für die Irrungen und Wirrungen verantwortlich ist und dem königlichen Weber einen Eselskopf wachsen lässt, in den sich wiederum die Elfenkönigin Titania verliebt. Mendels-sohn weist all diesen Figuren charakteristische Themen zu: So erklingt eingangs nach den Bläserakkorden, die quasi den Vorhang öffnen, das flirrende Elfen-Thema. Es folgen der königliche Hof mit Jagdhörnern und das lyrische Liebes-thema. Die Plebejer führen einen recht groben Tanz auf, begleitet von stilisierten Eselsrufen des verzauberten Webers. Einer überlieferten Anekdote zufolge hat Mendelssohn mit einer tremolierten Cello-Überleitung sogar das Summen einer Fliege in die Musik eingearbeitet. Mit denselben sphärischen Bläserakkorden wie zu Beginn schließt sich am Ende der musikalische Vorhang.

In Shakespeares Vorlage übrigens kommt Puck zum Schluss noch einmal auf die Bühne und bittet um Applaus, falls das Stück gefallen haben sollte. Falls aber nicht, dann rät er einem jeden, es als einen Traum zu betrachten. Diesem Rat schließt sich das Publikumsorchester an.

Das Königspaar der Elfen, umgeben von seinem magischen Hofstaat

Felix Mendelssohn Bartholdy

DIE MUSIK

Paul Hindemith: Sinfonische Metamorphosen über Themen Carl Maria von Webers

»Ich bin 1895 zu Hanau geboren. Seit meinem zwölften Jahre Musikstudium. Habe als Geiger, Bratscher, Klavierspieler oder Schlagzeuger folgende musikalischen Gebiete ausgie-big beackert: Kammermusik aller Art, Kino, Kaffeehaus, Tanz-musik, Operette, Jazz-Band, Militärmusik. Seit 1916 Konzert-meister der Frankfurter Oper.« So lapidar beschrieb Paul Hindemith seine Musikerkarriere. Als Komponist und Mit-begründer der Donaueschinger Musiktage galt er in den 20er Jahren gleichermaßen als Hoffnungsträger der Avant-garde und provokanter Bürgerschreck. Sein lakonischer Humor zeigte sich in Werken wie der Ouvertüre zum »Flie-genden Holländer«, wie sie eine schlechte Kurkapelle morgens um 7 am Brunnen vom Blatt spielt. Es dauerte nicht lange, bis die Nazis seine Musik als »entartet« brandmarkten und Hin-demith zur Emigration zwangen, zunächst in die Schweiz – wo 1938 seine Oper Mathis der Maler mit großem Erfolg urauf-geführt wurde – und dann in die USA.

Dort traf er den Tänzer und Choreografen Léonide Massine, der ihn mit einer Ballettmusik beauftragte, basierend auf klei-nen Klavierstücken des Freischütz-Komponisten Carl Maria von Weber. Aus dem Projekt wurde zwar nichts: Erst konnte sich Hin-demith nicht mit Massines Handlung anfreunden, dann Massine nicht mit Hindemiths Musik. Dennoch entstand eine Art 20-minü-tige »Sinfonie über geklaute Themen«, die das New York Philhar-monic 1944 erstmals spielte. Allerdings orchestrierte der Kompo-nist die Themen nicht einfach, sondern unterzog sie, wie der Titel verrät, einer gründlichen Metamorphose. Gerade der zweite Satz, der auf einer Schauspielmusik zu Schillers Turandot-Nachdich-tung beruht, lebt von seiner farbenreichen Instrumentation und den rhythmisch akzentuierten Gegenstimmen, die manchmal sogar ins Jazzige spielen. Nach den oft sperrigen Werken frühe-rer Jahre zeigt sich darin auch ein gewisses Zugeständnis an den Geschmack seiner temporären amerikanischen Wahlheimat. Das gilt auch für die großen Tutti-Passagen, die in der Tradition von Erich Wolfgang Korngold – einem weiteren Exilanten – und dem von ihm mit geprägten Cinemascope-Sound zu stehen scheinen.

Richard Wagner: Siegfried-Idyll

In einem Programm über Fantasie und ihre musikalische Ausdruckskraft darf Richard Wagner natürlich nicht fehlen, gilt er doch als Urvater des Musikdramas. Das Siegfried-Idyll stellt allerdings schon fast wieder eine Ausnahme in seinem Schaffen dar, denn es ist über weite Strecken elegisch, ruhig, und erinnert nicht an den für Wagner typischen Pathos. Das hat in diesem Fall private Gründe: Es handelt sich um ein Geschenk für seine zweite Ehefrau Cosima – zu ihrem Geburtstag 1870 und zur Geburt des gemeinsamen Sohnes Siegfried im Vorjahr.

In Cosima, die Tochter von Franz Liszt, hatte sich Wagner bereits einige Jahre zuvor verliebt, als diese auf ihrer Hochzeitsreise (!) mit dem Dirigenten Hans von Bülow die Wagners in Zürich besuchte. Dort logierten Wagner und seine erste Frau Minna bei einem reichen Kaufmann, mit dessen Ehefrau Wagner auch schon eine außereheliche Beziehung führte. Die dauernden Eskapaden reflek-tierte er in seiner Oper Tristan und Isolde, die von Treue und Ehebruch handelt. Passenderweise erhielt die Tochter, die Cosima und Wagner bei ihrer Affäre zeugten, auch gleich den Namen Isolde.

Cosima, Klein Siegfried und Richard Wagner

Carl Maria von Weber, Paul Hindemith

DIE MUSIK

Es passt ins Bild, dass Wagner auch seinen Sohn nach einer Opernfigur be-nannte: nach dem Helden der Oper Siegfried – der dritte Teil des Zyklus Der Ring des Nibelungen. Und so finden sich im Siegfried-Idyll viele musikalische Motive aus der Oper wieder. Gleich zu Beginn erklingt in den Streichern ein idyllisches und zugleich wehmütiges Thema, das aus der Schlussszene der Oper stammt, wo Siegfried durch einen Ring aus Feuer zur schlafenden Brünnhilde vordringt und sie mit einem Kuss weckt. Es folgen die Oboe mit dem Kinderlied Schlaf, Kindlein, schlaf und die Flöten und Klarinetten mit einer Art Vogelgesang, wie er Cosimas Tagebuchaufzeichnungen zufolge am Morgen nach Klein Siegfrieds Geburt zu hören war.

Familienglück und Vaterstolz sind in dieser Musik unüberhörbar. Und so kann man sich gut vorstellen, wie groß Cosimas Freude war, als sie an ihrem 33. Geburtstag, Weihnachten, von den Klängen des Siegfried-Idylls im Hausflur geweckt wurde.

John Williams: Filmmusik zu »Star Wars«

Zwischen John Williams’ Musik zu Star Wars von 1977 und Wagners Siegfried-Idyll liegen mehr als 100 Jahre. Und so mag es überraschen, dass der Filmmusik-komponist für einen Science-Fiction-Film der späten 70er nicht auf die aktuel-len Möglichkeiten der elektronischen Musik zurückgriff, wie sie in Rock und Pop angesagt war, sondern seinen Soundtrack stark an romantischen Klangbildern ausrichtete. Seine Entscheidung begründete der Komponist einerseits damit, dass die Musik einen Gegenpol zu den futuristischen Bildern liefern und die Zuschauer sozusa-gen erden sollte. Andererseits handelt es sich bei Star Wars eben auch um ein klas-sisches Heldenepos, und genau wie Wag-ner arbeitete Williams mit »Leitmotiven«: Personen, Orten und Situationen werden bestimmte musikalische Motive zugeordnet, die im Verlauf des Films immer wieder auf-tauchen. Außerdem bediente er sich großzü-gig bei Gustav Holst, der in den 1910er Jah-ren die Suite The Planets komponiert hatte und damit die Blaupause für epische Welt-raummusik lieferte.

Musik und Bilder haben sich im kollektiven Gedächtnis der Star-Wars-Fangemeinde so miteinander verwoben, dass die Musik den Film erzählt und die Bilder zugleich die Musik hervorrufen. So kün-digt das melancholische Horn Prinzessin Leia an – mit all der Eleganz und Erhabenheit, die sie verkörpert. Die Fanfa-ren der Blechbläser verweisen auf den Helden, den jungen Luke Skywalker, und leiten gleichzeitig das Hauptthema ein. Das Motiv des Bösen, per-sonifiziert durch den schwarz gewandeten Darth Vader, lässt das Orchester in harten Marschrhythmen erzittern. Überhaupt unterstreichen Pathos und Klangbild immer wieder die kriegerische Hand-lung der Filme.

Die einzige Ausnahme bil-det im ersten Star-Wars-Film die Szene in der Cantina-Bar, der schummerigen Schmugg-lerkneipe im Raumhafen Mos

Eisley auf dem Planeten Tatooine, in der Luke Skywalker und Obi-Wan Kenobi auf der Suche nach einem Raumschiff samt Piloten aufkreuzen. Im Hintergrund läuft zunächst ein schneller Ragtime; dann wechselt die Alien-Band zu einem Swing. Für diese Szene schrieb der ausgebildete Jazzpianist Williams auf Wunsch von George Lucas eine Jazz-Nummer – vielleicht nicht das bekannteste, dafür aber am häufigsten interpretierte Stück der Star-Wars-Musik. Eigens für das Publi-kumsorchester hat es der in Hambur lebende Komponist Christoph Kalz für eine große Orchesterbesetzung arrangiert.

WIEBKE GRONEMEYER

John Williams und George Lucas 2002 im Studio bei den Arbeiten zu Attack of the Clones

Filmplakat von 1977

DIE MUSIK

Es ist nicht gestattet, während des Konzerts zu filmen oder zu fotografieren.

IMPRESSUMHerausgeber: HamburgMusik gGmbHGeschäftsführung:Christoph Lieben-Seutter (Generalintendant), Jack F. Kurfess, Jochen MargedantRedaktion: Clemens Matuschek, Simon Chlosta, François Kremer, Laura EtspülerGestaltung und Satz: breeder typo – alatur, musialczyk, reitemeyerDruck: Flyer-Druck.de

Anzeigenvertretung: Antje Sievert, +49 40 450 698 03, [email protected]

BILDNACHWEISElbphilharmonie Publikumsorchester (alle Claudia Höhne); Michael Petermann; (Markus Hertrich); Felix Mendelssohn Bartholdy: Aquarell von James Warren Childe (1830); Sir Joseph Noel Paton: The Quarrel of Oberon and Titania (Scottish National Gallery); Carl Maria von Weber: unbezeichnete Lithografie (1864); Paul Hindemith: Fotografie von 1945 (Hindemith Institut Frankfurt); Familie Wagner: Fotografie von 1873 (Nationalarchiv der Richard-Wagner-Stiftung Bayreuth); John Williams und George Lucas (Jonathan Player); Star-Wars-Filmplakat (Tom Jung / Lucasfilm Ltd.)

ANMELDEN UND MITSPIELEN!Auch in der kommenden Saison konzertiert das Publikums-orchester wieder in der Elbphilharmonie (26.1.2019) sowie im Kulturpalast Billstedt (19.1.2019). Auf dem Programm stehen Prokofjews Klavierkonzert Nr. 1 und Tschaikowskys beliebte Nussknacker-Suite. Wer nach dem heutigen Abend Lust bekommen hat, selbst mitzuspielen, kann sich per Mail an [email protected] erkundigen, ob es in der jeweiligen Stimmgruppe noch freie Plätze gibt. Gefragt sind vor allem Oboen und tiefe Streicher. Alle Interessenten wer-den dann zu einem gemeinsamen Vorspieltermin eingeladen. Geprobt wird mittwochs ab 19 Uhr, beginnend am 5. September.

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