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BEREIT FÜR EINE AUSBILDUNG? Mit Checkliste Stärken erkennen Passende Berufe finden Seite 10 Bewerben Die Berufs- beratung hilft Seite 18 AUSGABE 2007 / 2008 Berufswahl Eltern und Für Eltern von Schülerinnen und Schülern der Klassen 8 – 10

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BEREIT FÜR EINEAUSBILDUNG?Mit Checkliste

Stärken erkennenPassende Berufe findenSeite 10

BewerbenDie Berufs-beratung hilftSeite 18

AUSGABE 2007 / 2008

BerufswahlEltern und

Für Eltern von Schülerinnen und Schülernder Klassen 8 – 10

SEB_07-08 03.07.2007 15:46 Uhr Seite 1

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Informieren

Entscheiden

Bewerben

Nachfassen

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1

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2.

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1.

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Wann? So können Eltern helfen:Das muss Ihr Kind leisten:Was?

Herausfinden, welche Interessen für dieBerufswahl wichtig sindLernen, die eigenen Leistungen richtigzu beurteilen. Familie, Freunde undBekannte um ihre Einschätzung bittenInformationen über Berufe sammelnPraktika machen

Klären, welche Schulnoten für den Wunschberuf erwartet werden Sich für einen Beruf entscheiden und auch Alternativen überlegen

Der richtige Zeitpunkt für die Berufswahl

BERUFSWAHLFAHRPLAN

Ab

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lass

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Reden Sie mit Ihrem Kind über seineBerufswünsche und InteressenSchätzen Sie gemeinsam Stärken und Grenzen ein Haken Sie regelmäßig nach, was es Neues zumThema „Berufswahl“ gibt Vereinbaren Sie gemeinsam einen Termin mit derBerufsberatung!

Spornen Sie Ihr Kind jetzt zum Lernen an. WeisenSie darauf hin: Das Zeugnis der Vorabgangsklassekommt in die Bewerbungsmappe!Organisieren Sie bei Bedarf eine NachhilfeNehmen Sie sich Zeit, um mit Ihrem Kind überEntscheidungen zu sprechen

Sich erkundigen, welche Betriebe im ausge-wählten Beruf ausbilden. Herausfinden, wel-che Ansprüche sie an Bewerber stellen Ordentliche und aussagekräftigeBewerbungsunterlagen erstellenVorbereitung auf Auswahltests undVorstellungsgesprächeSich bewerben

Achten Sie darauf, dass Ihr Kind die Aufgabe„Bewerben“ ernst nimmtPrüfen Sie die Bewerbungsunterlagen. Wer unsicherist, bittet eine Lehrkraft, einen Blick darauf zu werfen Fragen Sie im Familien- und Bekanntenkreis nachpersönlichen Kontakten zu Ausbildungsfirmen

Noch keinen Erfolg? Ermutigen Sie Ihr Kind jetzt zueinem zweiten BewerbungsanlaufÜberlegen Sie gemeinsam, ob es noch andereBerufe gibt, die infrage kommen

Sehr geehrte Eltern,liebe Schülerinnen und Schüler,

einen passenden Ausbildungsplatz zu fin-den, kostet Zeit. Es ist wichtig, sich recht-zeitig – bereits in der Vorabgangsklasse –mit der Berufswahl auseinanderzusetzen:sich über Berufe zu informieren und dieeigenen Stärken und Fähigkeiten ein-zuschätzen. Sie als Eltern sind dabei derwichtigste Ansprechpartner für Ihr Kind.

Der folgende Berufswahlfahrplan zeigt

wesentliche Schritte und gibt IhnenAnregungen, wie Sie Ihre Tochter oderIhren Sohn ganz praktisch bei derBerufswahl unterstützen können.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und allesGute.

M O N I K A R I N G E I S E NBerufsberaterin in der Agentur für Arbeit

E d i to r i a l

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I n h a l t s ve r z e i c h n i s

ANFORDERUNGEN VON AUSBILDUNGSBETRIEBEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Was wünschen sich Ausbildungsbetriebe von Ihren Bewerbern?Ist mein Kind bereit für eine Ausbildung? Eine Checkliste Mein Kind nimmt Schule und Berufswahl nicht ernst – was tun?

DEN RICHTIGEN AUSBILDUNGSBERUF FINDEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10Wo liegen die Stärken meines Kindes?

DAS ZÄHLT BEI DER BEWERBUNG: SCHULLEISTUNGEN UND PERSÖNLICHER EINSATZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Gute Schulleistungen erleichtern die Suche nach einer Ausbildungsstelle Pluspunkte für die Bewerbung sammeln

DIE ERSTE WAHL IST NICHT IMMER DIE BESTE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Alternativen prüfen! Erst dann entscheiden!Flexibel bleiben – Alternativen nutzen!

REIN IN DIE BETRIEBE UND AUSBILDUNGSLUFT IM PRAKTIKUM SCHNUPPERN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Ein Praktikum ist gut für den Durchblick in der Berufswelt. Zwei sind noch besserVorbereitung Betriebspraktikum

WICHTIGER PARTNER: DIE BERUFSBERATUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Berater erarbeiten gemeinsam mit Jugendlichen persönliche Bewerbungsstrategien Selbst aktiv werden!

GEWUSST WIE: MIT DEN RICHTIGEN ONLINE-ANGEBOTEN ZUM AUSBILDUNGSPLATZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20Selbstinformationsangebote der Agentur für Arbeit im BIZ nutzen

KEIN AUSBILDUNGSPLATZ? NICHT AUFGEBEN UND DIE ZEIT NUTZEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Berufsvorbereitende Maßnahmen sind Türöffner

AUF EINEN BLICK: DIE ANGEBOTE DER BERUFSBERATUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Hier finden Eltern Unterstützung

IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

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WELCHE SCHULNOTEN ERWARTENSIE VON DEN BEWERBERN?Herr Winkler: Unsere Bewerberinnenund Bewerber sollten in den Haupt-fächern Deutsch, Mathematik, Physik,Chemie gute, mindestens aber befrie-digende Leistungen mitbringen.

Was wünschen sich Ausbildungsbetriebe von ihrenBewerbern?

Unternehmen erwarten von Azubis akzeptable Schulnoten und volleEinsatzbereitschaft während der Ausbildung. Siegfried Winkler von der BMWGroup in München erläutert, was Ihr Kind für eine Erfolg versprechendeBewerbung braucht.

A n fo r d e r u n ge n vo n A u s b i l d u n g s b e t r i e b e n

HABEN JUGENDLICHE MIT AUSREI-CHENDEN NOTEN AUCH EINE CHANCE?Herr Winkler: Schlechtere Schüle-rinnen und Schüler müssen mit ihrerPersönlichkeit positiv beeindruckenund unsere Einstellungstests herausra-gend abschließen – dann haben auchsie eine Chance.

WORAUF LEGEN SIE AUSSER SCHUL-NOTEN NOCH WERT?Herr Winkler: Auf das, was in vielenZeugnissen unter Arbeits- und Sozial-verhalten steht: selbstbewusstes Auf-treten, eigenverantwortliches Handeln,aktive Mitarbeit.

WAS KÖNNEN ELTERN TUN, UM DIEAUSBILDUNGSCHANCEN IHRES KIN-DES ZU VERBESSERN?Herr Winkler: Eltern sollten schonfrüh darüber sprechen, welche Berufees gibt und was hinter ihnen steckt:Woher kommt zum Beispiel der Stuhl,auf dem Ihr Kind sitzt, wer hat ihngebaut und wie wurde er hergestellt?Ab der 7., 8. Klasse ist es Zeit, sichkonkret über die Berufe zu informie-ren, die zu Ihrem Sohn oder IhrerTochter passen könnten.

„WIR ERWARTEN VON UNSEREN ZUKÜNFTIGEN AUSZUBILDENDENSELBSTBEWUSSTES AUFTRETEN, EIGENVERANTWORTLICHESHANDELN, AKTIVE MITARBEIT“

Siegfried Winklerist Ausbilder imBereich Fahr-zeugtechnik undProduktion beider BMW Groupin München.

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Schulwissen

Ausbildungsbetriebe legen Wert aufgute Noten, besonders in Mathematikund Deutsch. Was Ihr Kind in derSchule lernt, ist entscheidend für denBewerbungserfolg. Ob Ihre Tochter, IhrSohn den Schulstoff sicher beherrscht,können Sie beurteilen, indem Sie prü-fen, ob sie/er das Schulwissen auchim Alltag anwenden kann.

Altersgerechter Entwicklungs-

stand und soziale Kompetenzen

Jugendliche, die sich um einen Aus-bildungsplatz bewerben, sollten einen8-Stunden-Arbeitstag ohne Problemebewältigen können. Sie sollten sichklarmachen, wo Ihr Kind steht. Schul-noten sind nicht alles. Ausbildungs-betriebe erwarten von ihren Bewerbernauch soziale Kompetenzen wie Leis-tungsbereitschaft, Zuverlässigkeit undTeamfähigkeit.

Berufswahlreife

Ausbildungsbetriebe erwarten, dass die/der Jugendliche genau begründen kann,warum sie/er den Ausbildungsberuferlernen möchte. Das setzt voraus, dassIhr Kind eigene Kenntnisse und Fähig-keiten realistisch einschätzen kann.

WO STEHT IHR KIND?Diese Frage beantworten Sie mithilfeder Checkliste ab Seite 5.

DAS VERLANGEN DIE AUSBILDUNGSBETRIEBE

Die Anforderungen, die Betriebe an Bewerberinnen und Bewerber stellen, lassen sich in drei Bereiche gliedern:

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Ist mein Kind bereit für eine Ausbildung? Eine Checkliste

Mathematische Grundkennt-nisse:Die Fähigkeit, Formeln wie denDreisatz sicher anzuwenden undzur Lösung von Problemen das inder Schule Gelernte einzusetzen.

Mit Texten und Medien umge-hen:Die Fähigkeit, Texte in deutscherSprache zu lesen, zu verstehenund mit ihnen zu arbeiten.

Sich ausdrücken und zuhörenkönnen:Die Fähigkeit, sich in deutscherSprache verständlich auszudrü-cken und Antworten von Ge-sprächspartnern zu verstehen.

Beim Einkaufen im Kopf über-schlagen, was der Einkauf unge-fähr kostetAusrechnen, welche Mengen anKleister, Tapete und Farbe für dieRenovierung eines Zimmersbenötigt werden

Aus dem Handbuch herausfinden,wie beim neuen Handy die Ge-sprächskosten abgerufen werdenFür ein Referat Informationen inverschiedenen Medien nachschla-gen und kurz zusammenfassen

Von einer Schulveranstaltungzusammenhängend und umfas-send berichten Nachfragen, wenn eine wichti-ge Information fehlt

DAS FORDERN DIE BETRIEBE: KANN IHR KIND DAS ZUM BEISPIEL?

Ja Nein

Ja Nein

Ja Nein

SO NUTZEN SIE DIE CHECKLISTE:

Die Checkliste hilft dabei, zu prüfen, in welchen Bereichen Ihr Kind bereits die wichtigsten Anforderungen der Ausbildungsbetriebeerfüllt. Gehen Sie diese Seiten in Ruhe durch und sprechen Sie anschließend mit Ihrem Kind über Ihre Einschätzungen.

S c h u l w i s s e n

Ganz schön anstrengend: Mitten in der Pubertät müssen sich Jugendliche auch noch um ihre Ausbildung kümmern. DieBerufswelt erwartet heute sehr viel von zukünftigen Azubis. Neben guten Noten auch Selbstständigkeit, Selbstvertrauen,Durchhaltevermögen, gute Manieren, Teamgeist sowie Lern- und Leistungsbereitschaft. Wie weit ist Ihr Kind? Sind seineLeistungen guter Durchschnitt oder ist Ihr Kind eher ein „Spätzünder“? Eltern kennen ihr Kind am besten. Sie können –falls nötig – rechtzeitig helfen, Fähigkeiten auszubauen, die Ausbildungsbetriebe verlangen.

Schulwissen

Was Ihr Kind in der Schule lernt, istdurchaus im Berufsleben gefragt, wieetwa Deutsch- und Mathematik-kenntnisse.

Altersgerechter Entwicklungs-stand und soziale Kompetenzen

Betriebe erwarten körperliche undpsychische Belastbarkeit, aktivesMitdenken und angemessene Um-gangsformen.

Berufswahlreife

Jugendliche sollten ihre Berufswahl-entscheidung nach gründlicher In-formation eigenständig treffen kön-nen, damit diese tragfähig ist.

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Altersgerechter Entwicklungs-stand und gesundheitlicheVoraussetzungen: Die Fähigkeit, einen Acht-Stunden-Arbeitstag gut durchzuhalten, unddie für eine Ausbildung nötige kör-perliche Gesundheit.

Durchhaltevermögen undFrustrationstoleranz:Die Stärke, ein Ziel zu erreichenund sich durch Misserfolge oderRückschläge nicht entmutigen zulassen.

Kommunikationsfähigkeit: Die Fähigkeit, sich mit Sprache,Mimik und Gestik klar auszudrü-cken, die Wünsche anderer zuverstehen und entsprechend da-rauf zu reagieren.

Leistungsbereitschaft:Die Bereitschaft, sich beimBearbeiten von Aufgaben nachKräften einzusetzen, um mög-lichst gute Ergebnisse zu erzie-len.

Nach einem anstrengenden Schul-tag bei Spiel und Sport mit Gleich-altrigen mithaltenNach Meinung des Arztes ohneGesundheitsgefährdung eine Aus-bildung machen

An einer Aufgabe dranbleiben,bis sie vollständig erledigt ist Herausfinden, warum zum Bei-spiel ein Fahrrad nicht mehrfunktioniert, und das Problembeheben

Offen auf andere Menschen zu-gehen und auf sie eingehen Seine Meinung in einer Dis-kussion verständlich und über-zeugend vertreten, jedoch auchdie Ansichten der Gesprächs-partner ernst nehmen

Viel leisten, um einen Erfolg zuerzielenFür eine gute Note viel arbeiten unddeswegen auch mal Verabredungenmit Freunden absagen

Bearbeitungsgeschwindigkeit: Die Fähigkeit, Routinearbeiten zügigzu erledigen.

Hausaufgaben erledigen, ohne zutrödelnAlltägliche Arbeiten wie Abwaschoder Aufräumen schnell erledigen

Merkfähigkeit: Die Fähigkeit, sich zu erinnern,was man gelesen hat oder waseinem jemand erzählt odererklärt hat.

Einen kleineren Einkauf erledigen,ohne sich das Benötigte notierenzu müssen Für eine schon einmal durchge-führte Reparatur das richtigeWerkzeug einsetzen

Ja Nein

Ja Nein

Ja Nein

Ja Nein

Ja Nein

Ja Nein

DAS FORDERN DIE BETRIEBE: KANN IHR KIND DAS ZUM BEISPIEL?

A n fo r d e r u n ge n vo n A u s b i l d u n g s b e t r i e b e n

Altersgerechter Entwicklungsstand und soziale Kompetenzen

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Teamfähigkeit: Die Fähigkeit, mit Kollegen zielge-richtet und konstruktiv zusam-menzuarbeiten.

Umgangsformen: Das Geschick, dem jeweiligenGegenüber höflich und mitRespekt zu begegnen und Rück-sicht auf die Umgebung zu neh-men.

Zugunsten des Teams auch ein-mal den Ball abgeben und aufden Torschuss verzichten Bei Problemen mit den Haus-aufgaben um Hilfe bitten undUnterstützung anbieten, wo manselbst gut ist

Wissen, dass man mit Freundenanders redet als mit Lehrernoder Nachbarn Sich bei besonderen Gelegen-heiten entsprechend kleidenund benehmen

Sorgfalt:Der Anspruch, Aufgaben gewis-senhaft, genau und mit dem Zieleines fehlerfreien Arbeitsergeb-nisses zu erledigen.

Zu Hause pfleglich mit Werkzeu-gen und Gegenständen umgehenSelbstständig und ordentlich dieHausaufgaben erledigen

Zuverlässigkeit: Vereinbarungen ernst nehmen undeinhalten – soweit es die äußerenUmstände erlauben.

Zur vereinbarten Uhrzeit nachHause kommen oder rechtzeitigBescheid geben, wenn etwasWichtiges dazwischen kommt Auch lästige Aufgaben, wie etwaregelmäßig den Müll zur Tonnezu bringen, gewissenhaft erfüllen

Selbstorganisation und Selbst-ständigkeit: Die Fähigkeit, den Alltag selbst zuorganisieren und übertrageneAufgaben aus eigenem Antriebpünktlich zu erledigen.

Sich ohne Ermahnung auf dennächsten Schultag vorbereiten(Hausaufgaben erledigen, Schul-tasche packen ...) Selbstständig Termine vereinba-ren und Absprachen treffen

Ja Nein

Ja Nein

Ja Nein

Ja Nein

Ja Nein

DAS FORDERN DIE BETRIEBE: KANN IHR KIND DAS ZUM BEISPIEL?

Altersgerechter Entwicklungsstand und soziale Kompetenzen

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Informationskompetenz:Die Fähigkeit, Informationen zubeschaffen und zielgerichtet auszuwerten.

Selbsteinschätzungskompetenz:Die Fähigkeit, eigene Kenntnisseund Fertigkeiten realistisch einzu-schätzen.

Genau beschreiben, welche An-forderungen im Wunschberufgestellt werden Unterschiedliche Informations-möglichkeiten wie Internet, Fern-sehen, Tageszeitung zielgerichtetnutzen

Einschätzen, was sie/er wirklichgut kann und wo sie/er sicheher schwertutDie Gründe für die Wahl einesAusbildungsberufs nachvollzieh-bar erklären

Prüfen Sie, wie viele Fragen Sie mit„Nein” beantwortet haben. Wenige Male„Nein“ sind kein Problem. Mehrere„Nein“ können aufzeigen, dass Ihr Kind- gemessen am Durchschnitt vonGleichaltrigen - etwas mehr Zeit fürseine Entwicklung braucht.

Suchen Sie Kontakt mit Vertrauens-personen, die Ihr Kind in der Schulebeurteilen und seine sozialen Fähig-

Überlegen Sie gemeinsam, wie sich IhrKind in den mit „Nein“ angekreuztenBereichen der Checkliste verbessernkann.

D e n r i c h t i ge n A u s b i l d u n g s b e r u f f i n d e n

Ja Nein

Ja Nein

A n fo r d e r u n ge n vo n A u s b i l d u n g s b e t r i e b e n

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Hat Ihr Kind die nötige Reife für eine eigenständige Berufswahl?

Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Berufswahl sind Selbsteinschätzungs- und Informationskompetenz –Fähigkeiten, die Ihr Kind auch später im Ausbildungsbetrieb braucht.

DAS FORDERN DIE BETRIEBE: KANN IHR KIND DAS ZUM BEISPIEL?

Quelle: Der Fragebogen wurde entwickelt in An-lehnung an "Nationaler Pakt für Ausbildung undFachkräftenachwuchs – Kriterienkatalog zur Aus-bildungsreife", Projektleitung: Karen Schober,Bundesagentur für Arbeit; Stand Februar 2006)

SO BEWERTEN SIE DAS ERGEBNIS:

keiten außerhalb der Familie einschät-zen können. Das sind vor allemLehrkräfte, Trainer, Kontaktpersonenaus Vereinen und gute Bekannte.

Denken Sie daran: Jugendliche entwi-ckeln sich unterschiedlich schnell.Wenn Sie merken, dass Ihr Kind in eini-gen Bereichen noch aufholen muss:Haben Sie Geduld. Probleme zu erken-nen ist der erste Schritt zur Lösung.

Werten Sie die Checklistegemeinsam mit Ihrem Kindaus.

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PROBLEM:Der, die Jugendliche träumt von unrealis-tischen Berufen wie Schauspielerin oderRennfahrer.

EMPFEHLUNG:„Träumen ist erlaubt. Aber schon einBlick auf die begrenzte Zahl begehrterStellenangebote führt schnell auf denBoden der Tatsachen.

Eltern sollten sich die Fantasienihres Kindes gelassen anhören undihm helfen, die eigenen Fähigkeitenrichtig zu bewerten. Danach ist zuüberlegen, in welcher Ausbildung dieInteressen zumindest teilweiseerfüllt werden können. Ein Jugend-licher, der zum Beispiel von einerKarriere als Rennfahrer träumt, kannsich auch als Kraftfahrzeugmecha-troniker eine gute berufliche Basisschaffen. Schülerinnen und Schüler,die ein konkretes Berufsziel vorAugen haben, mobilisieren manch-mal all ihre Kräfte und gehen wiedermotivierter an die schulischenAufgaben heran.“

PROBLEM:Der oder die Jugendliche nimmt allesauf die leichte Schulter, übernimmtkeine Verantwortung und verbummeltAbmachungen und Termine.

EMPFEHLUNG:„Pflichtgefühl, Verantwortungsbewusst-sein und Zuverlässigkeit sind für denschulischen und beruflichen Erfolg abso-lut notwendig.

Übertragen Sie Ihrem Kind verbindlicheAufgaben im Haushalt, zum Beispieleinen Einkauf erledigen, den Abfall zurMülltonne bringen, den Flur putzen.Führen Sie darüber einen Kalender, dergemeinsam kontrolliert wird. Tragen Sieregelmäßig ein, wer wann etwas zu erle-digen hat – auch Ihre Aufgaben. So wirddeutlich, dass alle gleichermaßen füreinen reibungslosen Alltag verantwort-lich sind und sich aufeinander verlassenmüssen.“

Martina Rist-Aichner, Lehrerinan der Haupt-schule in Pfaffen-hofen-Ilm, rät:

PROBLEM:Schlechte Schulnoten, der oder dieJugendliche hat keine Lust zum Lernenund sieht die Notwendigkeit nicht.

EMPFEHLUNG:„Wunschberuf und schlechte Noten pas-sen nicht zusammen. Wenn Jugendlichein einem Betriebspraktikum erleben, wasin ihrem Wunschberuf wirklich erwartetwird, und ihnen dies in der Praxis ver-deutlicht wird, sind sie oft motivierter,sich für bessere Noten anzustrengen.

Jugendliche orientieren sich an Vorbil-dern. Zeigen Sie an konkreten Beispielenauf, dass es diese Menschen nur durchFleiß, Engagement und harte Arbeitgeschafft haben, ihr Ziel zu erreichen.“

Mein Kind nimmt Schule und Berufswahl nicht ernst –was tun?

Pubertierende 14- oder 15-jährigeJugendliche haben oft keine Lustzum Lernen und sehen noch nichtein, dass sie dafür verantwortlichsind, sich gezielt um ihre Berufs-wahl zu kümmern. Wie könnenEltern helfen?

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Wo liegen die Stärken meines Kindes?

Die Suche nach dem richtigen Beruf führt schneller zum Ziel, wenn der Jugendliche sich schon über seine Interessen und Stärken im Klaren ist.

D e n r i c h t i ge n A u s b i l d u n g s b e r u f f i n d e n

Angela Wachsmann: „Den richtigenBeruf finden heißt erkennen, wo IhrKind seine Stärken und Kenntnissewirksam einbringen kann. Nur dann hatein Jugendlicher Spaß am Beruf undfühlt sich am richtigen Platz.

Im Schulalltag wie auch in Familie undFreizeit können sich Stärken undInteressen entfalten. Ihr Kind sollte sichüberlegen: Wie verbringe ich meine Zeit,wo bringe ich mich ein? Was erlebe ichdabei, wie erlebe ich mich? WirBerufsberaterinnen und Berufsberaterhelfen, diese Erfahrungen einzuschät-zen und den Anforderungen in Aus-bildungsberufen gegenüberzustellen.Gemeinsam werden geeignete Berufs-felder und Berufe besprochen und dieMöglichkeiten auf dem regionalenAusbildungsmarkt dargelegt. Wenn vorOrt die Konkurrenz im angestrebtenBeruf groß ist, empfehlen wir zum

Beispiel ein zusätzliches Praktikum, umdas Interesse für den Beruf zu beweisen.

Schwierig wird es für Schülerinnen undSchüler, die ihre Zeit überwiegend vordem Fernseher oder mit endlosenComputerspielen verbringen und dieSchule nur so über sich ergehen las-sen.

In der Berufswelt werden engagierteMitarbeiter gesucht, keine passivenKonsumenten. Wichtig ist, dass Ju-gendliche ihre Eltern als Vorbild erle-ben und sie von ihren Eltern gefordertund unterstützt werden. Zum Beispielist es sinnvoll, Jugendliche zur Mithilfeim Haushalt oder zu einem Aushilfsjobneben der Schule anzuhalten. So kön-nen auch schwächere Schülerinnenund Schüler zeigen, dass sie aktiv undverlässlich sind und so eine passendeAusbildungsstelle finden.”

Tipps und Tricks:

Die wichtigstenEntscheidungskriterien

Um herauszufinden, welche Berufeeventuell für Ihr Kind geeignetsind, sollten Sie folgende Fragenklären:

Was will mein Kind?

Was kann mein Kind?

Was wird in denAusbildungsberufen verlangt?

In welchen Ausbildungsberufensind die Stärken meines Kindesverlangt?

Die Liste auf Seite 11hilft, gemeinsam überInteressen, Stärkenund Schwächen zusprechen.

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Durch Elternteil auszufüllen Durch Tochter/Sohn auszufüllen

Interessen, z.B.

SportSozialesTechnik

Stärken, z.B.

Talente, wiemathematisches VerständnisSprachen leicht lernen

Positive Eigenschaftenund Fähigkeiten, z.B.

kommunikativverantwortungsvoll

Schwächen, z.B.

Abneigung gegenArbeit am PCLaborarbeit

Einschränkungen, z.B.

AllergienRückenprobleme

A N G E L A W A C H S M A N NBerufsberaterin in der Agentur für Arbeit

„IN DER BERUFSWELT WERDEN ENGAGIERTE MITARBEITERGESUCHT, KEINE PASSIVEN KONSUMENTEN.“

Je besser Ihr Kind auf das Berufs-beratungsgespräch vorbereitet ist,umso ergiebiger ist das Ergebnis.Angela Wachsmann empfiehlt, dassman sich in aller Ruhe zu Hause aufdas Beratungsgespräch vorbereitet.

GEMEINSAM DAS GESPRÄCH MIT DER BERUFSBERATUNG VORBEREITEN!

Folgende Liste hilft Ihnen beimGesprächseinstieg. Füllen Sie dieSpalte „Eltern“ mit den aus Ihrer Sichtwichtigsten Eigenschaften Ihres Kindesaus. Decken Sie dann Ihre Ein-schätzungen ab und bitten Sie Ihre

Tochter oder Ihren Sohn, die 2. Spalteauszufüllen.

Die bearbeitete Liste sollte Ihr Kindzum ersten Gespräch mit der Berufs-beratung mitnehmen.

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28 %

38 %

48 %

Gute Schulleistungen erleichtern die Suche nacheiner Ausbildungsstelle

In der Berufsausbildung wird von jungen Menschen einiges verlangt. Die Aus-bildungsbetriebe achten daher auf aktive Bewerber mit ordentlichen Schul-leistungen.

An guten oder zumindest akzeptablenSchulnoten messen Betriebe, ob Ju-gendliche voraussichtlich einer Aus-bildung bei ihnen gewachsen sind.Angehende Klempnerinnen und Klem-pner zum Beispiel sollten nicht nur gut

rechnen, sondern sich auch im Kun-dengespräch verständlich ausdrücken.Zukünftige Verwaltungsfachkräfte müs-sen nicht nur Briefe schreiben, sondernauch Aufträge kalkulieren können.Jugendliche mit guten Noten in Deutsch

und Mathematik finden leichter eineAusbildungsstelle. Das zeigt auch eineBefragung von Ausbildungsplatzbe-werbern durch das Bundesinstitut fürBerufsbildung und die Bundesagenturfür Arbeit:

EINFLUSS DER MATHEMATIKNOTE AUF DEN BEWERBUNGSERFOLG

48% der Bewerber, die in Mathematikgut oder sehr gut standen, haben einebetriebliche Ausbildungsstelle bekom-men. Von den Bewerbern, die inMathe höchstens die Note ausrei-chend erreichten, waren nur 28%erfolgreich.

Quelle: BA/BiBB-Bewerberbefragung 2004.Stichprobengröße: 4.351 Personen, darunter1.705 mit höchstens ausreichender Note, 1.552mit befriedigender und 1.094 mit guter oder sehrguter Mathematiknote.*

EINFLUSS DER DEUTSCHNOTE AUF DEN BEWERBUNGSERFOLG

Ähnlich wichtig ist die Deutschnotefür den Bewerbungserfolg. 45% derBewerber, die in Deutsch gut odersehr gut waren, erhielten eine betrieb-liche Ausbildungsstelle. Von denBewerbern mit höchstens ausreichen-der Note, waren nur 29% erfolgreich.

Quelle: BA/BiBB-Bewerberbefragung 2004.Stichprobengröße: 4.351 Personen, darunter1.231 mit höchstens ausreichender Note, 2.093mit befriedigender und 1.027 mit guter oder sehrguter Deutschnote.*

D a s z ä h l t b e i d e r B ew e r b u n g : S c h u l l e i s t u n ge n u n d p e r s ö n l i c h e r E i n s a t z

12

29 %

36 %

45 %

Prozentsatz der Bewerber, die einen Ausbildungsplatz erhalten haben

Prozentsatz der Bewerber, die einen Ausbildungsplatz erhalten haben

höchstens ausreichend

befriedigend

gut oder sehr gut

höchstens ausreichend

befriedigend

gut oder sehr gut

Mathematiknote:

Deutschnote:

*Dargestellt in BiBB, Berichte zur Beruflichen Bildung 279, Seite 166 (J.G. Ulrich, A. Krewerth: Determinantendes Erfolgs bei der betrieblichen Lehrstellensuche).

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Tipps und Tricks:

Wenn Ihre Tochter oder Ihr Sohn inDeutsch oder Mathe Probleme hat,fragen Sie die Lehrerin/denLehrer, ob Nachhilfe sinnvoll ist.Warten Sie nicht zu lange ab.

Das Zeugnis der Vorabgangsklasseist entscheidend, weil Ihr Kind sichbereits im ersten Halbjahr derAbgangsklasse bewerben sollte.

Tipps und Tricks:

Ehrenamtliche Ausbildungspaten

Manchmal brauchen Jugendlichespezielle Hilfe bei Bewerbungen,die Eltern nicht leisten können. In vielen Regionen Deutschlandsbetreuen ehrenamtliche Ausbil-dungspaten aus der Wirtschaftangehende Auszubildende kosten-los. Fragen Sie in der Berufsbera-tung der Agentur für Arbeit nachAdressen und vereinbaren Sieeinen Termin.

Pluspunkte für die Bewerbung sammeln

Liebeskummer, Stress mit Erwachsenen, Konzentrationsprobleme: Ur–sachen für schlechte Noten gibt es viele. Ein bescheidenes Zeugnis sagtaber nicht alles über Talent und Persönlichkeit eines jungen Menschen aus. Ihre Tochter oder Ihr Sohn sollte jetzt jede Gelegenheit nutzen, umAusbildungsbetriebe kennenzulernen. Mit Leistung und Persönlichkeit kann IhrKind zeigen, dass mehr in ihm steckt als Zeugnisnoten aussagen. Hierfür bietensich folgende Möglichkeiten an:

PRAKTIKUM IN DEN FERIENPflichtpraktika gehören zur Berufs-wahlvorbereitung der Schulen. Miteinem freiwilligen Praktikum in denFerien beweist Ihr Kind einem Aus-bildungsbetrieb Leistungsbereitschaft.

PROBEARBEIT ANBIETENEin interessanter Ausbildungsbetriebist unsicher, ob Ihr Kind die An-forderungen erfüllen kann? Ihr Kindkönnte eine einwöchige unbezahlteProbearbeit anbieten. Das signalisiertpersönlichen Einsatz und erlaubt demUnternehmen zu prüfen, wie geeignetsein zukünftiger Azubi ist.

AUSBILDUNGSMESSEN BESUCHENAuf Ausbildungsmessen präsentierensich Unternehmen, die Auszubildendesuchen. Fragen Sie Kammern,Innungen oder das Berufsinformations-zentrum (BIZ), welche Ausbildungs-messen in Ihrer Region stattfinden.Ermutigen Sie Ihr Kind, interessanteBetriebe direkt auf der Messe anzu-sprechen.

TAGE DER OFFENEN TÜR NUTZEN Achten Sie in den lokalen Mediendarauf, welcher Betrieb einen „Tag deroffenen Tür“ anbietet. Schlagen Sievor, gemeinsam dort hinzugehen. Sogewinnt Ihre Tochter/Ihr Sohn ersteEindrücke von der Arbeitswelt undkann in einer Bewerbung viel besserbeschreiben, warum sie/er sich füreinen bestimmten Beruf interessiert.

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Im Betriebspraktikumkann Ihr Kind prüfen, obihm der angestrebte Be-ruf wirklich liegt.

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Alternativen prüfen! Erst dann entscheiden!

D i e e r s te Wa h l i s t n i c h t i m m e r d i e b e s te

Sich für den richtigen Ausbildungs-beruf zu entscheiden, braucht Zeit undmuss gut überlegt sein. Fragen Sie IhrKind, was ausschlaggebend für seinenBerufswunsch war. Machen Sie deut-lich: Es nützt nichts, sich schnell füreinen Beruf zu entschließen, den alle

„NICHT EINGLEISIG FAHREN: CHECK DIE ALTERNATIVEN“

Vulkanisationstechnik können Jugend-liche ihr Interesse, im Beruf mit Autoszu tun zu haben, verwirklichen. Inweniger bekannten Berufen ist dieKonkurrenz um einen Ausbildungs-platz meist geringer. Das Berufsinfor-mationszentrum (BIZ) hat Berufsfeld-übersichten, in denen man unbekann-tere Berufe aufspüren kann.”

ENGPÄSSE AM AUSBILDUNGSMARKTBERÜCKSICHTIGEN„Berufsberater können einschätzen,wie die Chancen auf einen Aus-

bildungsplatz im Wunschberuf stehenund helfen dabei, mehrere passendeBerufe zu finden. Wer zum Beispielgerne im Büro arbeiten möchte, hatdie Wahl zwischen über 30 Büro- undVerwaltungsberufen.”

ALTERNATIVEN TESTEN „Auch alternative Berufe, in denen dieKonkurrenz um Ausbildungsstellen ge-ringer ist, müssen zu Ihrem Kind pas-sen. Am besten probiert Ihr Kind sie nochvor einer Bewerbung auf einen Ausbil-dungsplatz in einem Praktikum aus.”

Ralf Beckmann,Berufsberater,ist Experte inSachenAusbildung.

ÄHNLICHE BERUFE AUFSPÜREN„Es muss nicht immer Kfz-Mecha-troniker/-in sein: Auch als Karosserie-und Fahrzeugbaumechaniker/-in oderals Mechaniker/-in für Reifen- und

„cool“ finden. Was ist, wenn derFreund Ihres Sohnes die Fähigkeitenfür den beliebten Beruf Mechatronikermitbringt – aber er selbst nicht? Oderwenn sich Hunderte junger Mädchenauf die Ausbildungsstelle als Medien-gestalterin für Digital- und Printme-

Manche Jugendliche legen sich auf eine Ausbildung fest, bevor sie sichüberhaupt überlegt haben, ob der Wunschberuf wirklich zu ihnen passt undob es freie Ausbildungsstellen in diesem Beruf gibt. Zu allen Berufen gibt esAlternativen, die sich beim genauen Hinsehen oft als die bessereBerufswahl für Ihr Kind entpuppen.

dien in einer Werbeagentur, als Kauf-frau im Einzelhandel in einer Edelbou-tique bewerben? Die Wahrschein-lichkeit, dass Ihre Tochter eine dieserbegehrten Ausbildungsstellen erhält,ist relativ gering.

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Ein gemeinsames Gesprächmit dem Berufsberater er-öffnet oft neue Perspek-tiven.

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Flexibel bleiben – Alternativen nutzen!

In weniger nachgefragten Berufen ist eine Bewerbung oft erfolgreicher.Hassan und Julia haben nach vergeblichen Bewerbungen in ihremWunschberuf eine Ausbildungsstelle gefunden, mit der sie zufrieden sind.

„Erst war ich ja enttäuscht, als ich keineAusbildungsstelle zur Bürokauffrau fand.Heute bin ich froh! Mein Beruf istunglaublich vielseitig. Ich bediene nichtnur im Restaurant, sondern lerne auchdie gesamten Abläufe im Büro, denWareneinkauf und die Qualitätskontrollebei Lebensmitteln kennen. Außerdemsind die Aufstiegschancen zur Team-leiterin sehr gut!“

„Zum Glück habe ich mich nach 39Absagen auf eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker auch hier beworben undwurde sofort genommen. Ich wechsleschon selbstständig Reifen aus und über-prüfe sie auf Fehler. Aber das ist nichtalles. Später werde ich auch Kundenberaten. Wenn zum Beispiel dasReifenprofil eines Fahrzeugs nur anbestimmten Stellen abgefahren ist, hatdas Fahrzeug eine schlechte Straßenlage.Das kann dann vielleicht an kaputtenStoßdämpfern liegen.“

Wussten Sie schon?

Rund zwei Drittel der Ausbildungs-platzsuchenden nutzen ihreChance und bewerben sich aufmehr als einen Ausbildungsberuf.Dies ergab eine Befragung desBundesinstitutes für Berufs-bildung im Jahr 2004.

Quelle: BA/BiBBBewerberbefragung 2004

Hassan Gülcan(16), Azubi im Beruf Mechaniker fürReifen- und Vulkanisationstechnikbei einem Reifenhersteller

Julia Metz(17), Azubi im Beruf Fachfrau fürSystemgastronomie im Restauranteines großen Möbelhauses

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Überlegen Sie bei zu vielen Absagen ge-meinsam, in welchen anderen Berufen eineBewerbung Erfolg versprechend sein könnte.

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Ein Praktikum ist gut für den Durchblick in derBerufswelt. Zwei sind noch besser

Erst wenn Jugendliche den Mitarbeitern von Unternehmen über die Schulterschauen und selbst mit anpacken, bekommen sie ein klares Bild von derArbeitswelt und ihrem Wunschberuf. Wie zum Beispiel Katrin Wilsdorf (15)und Andreas Piechotta (13) von der Ernst-Reuter-Schule in Groß-Umstadt.

Re i n i n d i e B e t r i e b e u n d A r b e i t s l u f t i m P r a k t i ku m s c h n u p p e r n

Andreas Piechotta fand seine Schüler-praktikumsstelle fast vor seiner Haus-tür: „Ich bin einfach in das ‚AutohausCruciata’ in Groß-Umstadt reingegan-gen und hab gefragt, ob sie Kfz-Mechatroniker-Praktikanten nehmen“,berichtet er. Er lernte Öl und Reifenbeim Auto zu wechseln, half bei klei-

neren Reparaturen mit. „Meine Leh-rerin fragte am Ende des Praktikumsnach, wie zufrieden der Betrieb mit mirwar. Mein Chef sagte, ich hätte gutmitgearbeitet und war immer pünkt-lich. Er hält mich für diesen Berufgeeignet!“, erzählt Andreas stolz. Aberer will noch einen anderen Beruf bei

einem Malerbetrieb ausprobieren.Dies hat ihm sein Onkel empfohlen.

A N D R E A S P I E C H O T T AKlasse 8 ah, Ernst-Reuter-Schule,Groß-Umstadt

„DAS PRAKTIKUM WAR SUPER, ICH MÖCHTE JEDOCH NOCHEINEN ANDEREN BETRIEB KENNENLERNEN.“

Büroarbeit ist nichts für KatrinWilsdorf. Lieber etwas mit eigenenHänden herstellen, das wäre was.Deshalb bewarb sich die aktiveSchülerin für ein freiwilliges Praktikumin den Ferien bei der ZuckerfabrikSüdzucker AG in Groß-Gerau. „Ich

habe mich vorher im Internet über dieFirma und über den Beruf der Indus-triemechanikerin schlau gemacht“,erzählt Katrin. „Mein Ausbilder hat mirAufgaben zusammengestellt, die ichdann erledigt habe.“ Sie durfte fräsen,bohren, schrauben und Metalle und

K A T R I N W I L S D O R FKlasse 9a, Ernst-Reuter-Schule,Groß-Umstadt

„ICH WERDE MICH IN MEINEM PRAKTIKUMSBETRIEB BEWERBEN!“

Kunststoffe bearbeiten. Katrin ist sehrzufrieden mit ihrem Praktikum: „Ichkann mich jetzt auf eine Ausbildungbei Südzucker, vielleicht in Mannheim,bewerben!“ Einen selbst angefertigtenBriefbeschwerer aus Metall durfte siemit nach Hause nehmen.

Ermutigen Sie Ihr Kind, in denFerien ein Praktikum zu machen!

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Vorbereitung Betriebspraktikum

Vor dem Praktikum

Im Praktikum

Nach dem Praktikum

Erwartungen an das Praktikum klären:Was will ich im Praktikum lernen, was ausprobieren?

Praktikumsbetriebe suchen und auswählen:Welche Betriebe kommen für mich infrage? Namender Praktikumsbetriebe, Ansprechpartner, Adresse,Telefonnummer, Internetseite, Arbeitszeiten no-tieren. Praktikumsstellen auswählen und sichbewerben.

Bekleidungsregeln:Brauche ich Arbeitskleidung? Was muss ich evtl.vor dem Praktikum besorgen?

Aufgaben klären, besondere Lernaufgabenabsprechen:Mit dem Betrieb absprechen, was zu tun ist. Kannich etwas herstellen, das nach dem Praktikum vor-zeigbar ist?

Berichtsheft führen:Täglich notieren: Welche Aufgaben wurden erledigtund wie habe ich sie gelöst? Was konnte ich dabeilernen?

Auszubildende und Mitarbeiter im Betrieb fragen:Wie haben sie den Übergang zwischen Schule undBeruf erlebt? Was halten Mitarbeiter von meinerArbeit?

Nachweis:Um Praktikumszeugnis für die Bewerbungsunter-lagen bitten.

Auswertung – Bericht schreiben: Mit welchen Arbeitsmitteln setzte ich einzelneArbeitsschritte um? Was musste ich dafür wissenund können? Was hat mir gefallen, was war unange-nehm und schwierig? Kommt eine Ausbildung indiesem Beruf für mich infrage oder eher nicht?

Überlegen: Wie geht es mit der Berufswahl weiter?Über welche Berufe möchte ich mich weiter infor-mieren? Möchte ich noch ein Praktikum in einemanderen Betrieb machen?

Quelle: Berufsbildungsbericht 2006, Seite 120 f., Zahlen für 2004

Gehen Sie mit Ihrem Kind die folgende Checkliste durch. Sie fasst die Punktezusammen, auf die es vor, im und nach dem Praktikum ankommt.

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Tipp:

Praxiserfahrung vor der Aus-bildung verhindert Ausbildungs-abbruch! Ein Fünftel aller Jugend-lichen bricht seine Ausbildung vor-zeitig ab. Eine Ursache dafür ist,dass sie sich falsche Vorstellungenvon ihrem Wunschberuf machten. InPraktika erfährt Ihr Kind, wie ineinem Beruf gearbeitet wird.

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„Der erste Schritt für eine erfolgreicheVermittlung: Rechtzeitig einen Terminvereinbaren! Jugendliche sollten sich aufeinem ,Spickzettel‘ alle Fragen notieren,die sie dem Berater stellen möchten.Vorher überlegen sie zum Beispiel: Wiestelle ich mir meinen zukünftigenAusbildungsplatz vor? Was für Kennt-nisse und Erfahrungen bringe ich dafürmit? Wie überzeuge ich einen Aus-bildungsbetrieb, dass ich der/die Rich-tige für die freie Ausbildungsstelle bin?Am besten bringt Ihre Tochter, Ihr Sohnden Entwurf einer Bewerbung zur Be-ratung mit.“

INFORMATIONEN ÜBER OFFENE AUS-BILDUNGSSTELLEN

„Berater erarbeiten gemeinsam mit Ju-gendlichen persönliche Bewerbungs-

strategien. Ihr Kind erfährt, welche regio-nalen Betriebe freie Ausbildungsstellenanbieten und was für Regeln und Fristenbei einer Bewerbung zu beachten sind.Arbeitgeber teilen der Agentur für Arbeitmit, was sie von Bewerbern vorausset-zen. So weiß die Berufsberatung, ob einbestimmtes Angebot besonders für IhreTochter oder Ihren Sohn geeignet ist.“

DAS SOLLTEN JUGENDLICHE BEI-STEUERN

„Eigeninitiative ist wichtig! Auf Berufs-und Ausbildungsmessen kann Ihr Kinderste Kontakte mit Arbeitgebern knüp-fen. Besonders gute Chancen auf einenAusbildungsplatz bieten freiwilligeBetriebspraktika. Jugendliche könnenin der Praxis mit ihrer Persönlichkeitvon nicht so guten Noten ablenken.“

ELTERN SIND DIE WICHTIGSTEN RAT-GEBER IHRES KINDES.

„Bereiten Sie mit Ihrem Kind in aller Ruheden Termin bei der Berufsberatung vor,damit Ihr Kind das Beste für sich heraus-holen kann.“

Berater erarbeiten gemeinsam mit Jugendlichen persönliche Bewerbungsstrategien

Je genauer die Berufsberatung die Wünsche und Vorbildung der Jugend-lichen kennt, umso erfolgreicher ist die Suche nach einem geeignetenAusbildungsplatz. Berufsberaterin Monika Ringeisen gibt Tipps, wie sich IhrKind auf ein Vermittlungsgespräch vorbereiten sollte.

W i c h t i ge r P a r t n e r : D i e B e r u f s b e r a t u n g

M O N I K A R I N G E I S E NBerufsberaterin in der Agentur für Arbeit

„ENTWURF EINER BEWERBUNG ZUM VERMITTLUNGSGESPRÄCHMITBRINGEN!”

„Ich möchte einen technischen Beruferlernen. Auf der Ausbildungsmessekonnte ich mit verschiedenenVertretern von Betrieben sprechen,die Ausbildungsstellen in diesemBereich anbieten.”Carolin Buchholz, (16)

Bei Ausbildungsmessen erfährtIhr Kind viel über Berufe undAusbildungsstellen.

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Selbst aktiv werden!

Auswahl von Ausbildungsberufen,die zum Jugendlichen passen

Vermittlung von ausgewählten Ad-ressen von Ausbildungsfirmen

Informationstage, bei denen sichAusbildungsbetriebe präsentieren

Unterstützung bei der Bewerbung,evtl. Angebot eines Bewerberseminars

Hilfe bei der Suche nach Alternativen

Weiterführende Gespräche währenddes Vermittlungsprozesses

Gründliche und realistische Be-standsaufnahme der eigenen Inte-ressen und Fähigkeiten

Vorleistungen: ordentliche Noten, ziel-gerichtete Praktika, begründete Ent-scheidung für einen Ausbildungsberuf

Diese Termine vorbereiten, gut infor-miert und mit gezielten Fragen aufdie Vertreter der Betriebe zugehen

Fehlerfreie und individuell auf denAusbildungsbetrieb zugeschnitteneBewerbungen formulieren, Vorstel-lungsgespräche gründlich vorbereiten

Eigene Recherche, welche Berufe/Ausbildungsbetriebe noch infragekommen könnten; aufschreiben, inwelche Richtung die Alternativen-suche gehen könnte

Bereitschaft, Anregungen aufzuneh-men und alternative Berufe in dieSuche einbeziehen, sowie dieBereitschaft, sich zu überlegen, obauch eine Ausbildung außerhalb derRegion infrage kommt

Interessen klären: Im MACH’S RICHTIG Berufswahlportalunter www.machs-richtig.de, Menüpunkt„Berufe finden“, Modul „Meine Interessen”

Ausbildungsstellen finden: unter www.arbeitsagentur.de

Sich über Berufe informieren: Im Berufswahlportal unter www.machs-richtig.de, Menüpunkt „Berufe finden“,Modul „InfoBase“

Bewerbungstipps: Im MACH’S RICHTIG Berufswahlportalunter www.machs-richtig.de, Menüpunkt„Bewerbung“

Alternativen finden: Im MACH’S RICHTIG Berufswahlportalunter www.machs-richtig.de, Menüpunkt„Berufe finden“, Modul „Wunschberuf,Alternativen”

Dienstleistungen derBerufsberatung

Eigenaktivitäten der Jugendlichen

Selbstinformations-angebote

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Tipp:

Der heiße Draht zur Berufsberatung

Unter der Telefonnummer: 01801555 111* können Jugendliche direkteinen Gesprächstermin vereinbaren.

*Entgelt entsprechend der Preisliste IhresTeilnehmernetzbetriebes

Die Berufsberatung kann Ihr Kind auf dem Weg zur Ausbildungsstelle unterstützen. Wichtig ist, dass sich Ihr Kind engagiert und Eigeninitiativezeigt. Die nachfolgende Tabelle zeigt, was von Ihrem Kind erwartet wird.

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„Mit acht Jahren wollte YexeniaErzieherin werden“, erklärt Gomez-Kuhnder Fachkraft Christine Bankowski ander Informationstheke im DarmstädterBIZ. „Aber heute ist sie sich sehr unsi-cher.“ Die Tochter will sich gemeinsammit ihrer Mutter ein klareres Bild vonihren Berufswünschen machen und her-ausfinden, welche Chancen bestehen,sie zu verwirklichen. Mathematik und

Kunst mag Yexenia momentan in derSchule am liebsten. „Ich kann auch gutorganisieren“, fällt Yexenia ein. „Meineletzte Geburtstagsparty habe ich ganzallein mit einer Freundin geplant.“Zeichnen, rechnen, organisieren – wel-che Berufe passen zu diesen Talenten?Frau Bankowski führt Mutter undTochter zu den BIZ-Computern.

Selbstinformationsangebote der Agentur für Arbeit imBIZ nutzen

Das Berufsinformationszentrum (BIZ) der Agentur für Arbeit steht allenBesuchern offen. Ohne Anmeldung und Wartezeiten können sich Eltern mitihren Kindern über Ausbildungs- und Berufschancen kostenfrei im Internetinformieren. Magdelin Gomez-Kuhn (34) und ihre Tochter Yexenia (15) nah-men sich dafür an einem Nachmittag Zeit.

BESUCH IM BERUFSINFORMATIONSZENTRUM (BIZ)

Die BIZ-Fachkraft ruft die InternetseiteINTERESSE:BERUF auf und erklärtYexenia: „Hier kannst du deine Inter-essen mit möglichen Berufen abglei-chen und die Arbeitsergebnisse an-schließend gleich ausdrucken.“ Yexeniaund ihre Mutter setzen sich vor den PC.„Schau!“, bemerkt die Tochter. „Hiergebe ich zu den Fragen: WAS?, WO?oder WOMIT? meine Berufsinteressenein. Danach zeigt mir das Programmeine Liste von Ausbildungsberufen, diezu meiner Auswahl passen.“ Hotel-fachfrau zum Beispiel. Das könnte siesich sehr gut vorstellen.

PASSENDE BERUFE FINDEN: WWW.INTERESSE-BERUF.DE

G ew u s s t w i e : M i t d e n r i c h t i ge n O n l i n e - A n ge b o te n z u m A u s b i l d u n g s p l a t z

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Was muss eine Hotelfachfrau können?Im BERUFENET steht unter anderem:Eine angehende Hotelfachfrau solltegerne „Veranstaltungen mit einer größe-ren Anzahl von Gästen vorbereiten unddurchführen“. Das passt ja gut! Aberauch: „... Förderlich sind Fremdspra-chenkenntnisse, vornehmlich in Eng-

lisch“. Mmmh ... Yexenia spricht Spa-nisch, das ist vorteilhaft. Englisch machtihr momentan nicht so viel Spaß.Vielleicht ein Anreiz, sich die nächsteZeit im Unterricht anzustrengen?

Yexenia druckt einige Informationenaus, um zu Hause in Ruhe nachzulesen.

DAS STECKT HINTER EINEM BERUF: WWW.BERUFENET.DE

Frau Gomez-Kuhn wendet sich an dieBIZ-Fachkraft. „Das hört sich alles inter-essant an. Aber ich habe noch kein rich-tiges Bild über den Beruf vor Augen.“„Sehen Sie sich doch den Film zu die-sem Beruf im BERUFENET an“, rät FrauBankowski.

Der Film überzeugt Yexenias Mutter. Siekann sich ihre Tochter jetzt als Hotelfach-frau vorstellen. Aber: Gibt es überhauptfreie Ausbildungsstellen in diesem Beruf?Die BIZ-Fachkraft empfiehlt, die JOB-BÖRSE unter www.arbeitsagentur.de zunutzen. Hier sind Jugendliche richtig, dieeine Ausbildung im Betrieb suchen.

Falls sich Yexenia jedoch für ihrenursprünglichen Traumberuf Erzieherinentscheiden sollte, würde sie eine schu-lische Ausbildung benötigen. Dannmüsste sie im KURSNET nachschauen,ebenfalls unter www.arbeitsagentur.de.

FREIE AUSBILDUNGSSTELLEN FINDEN: WWW.ARBEITSAGENTUR.DE

Familie Gomez-Kuhn fühlt sich jetzt gutinformiert. Die Mutter will nur noch einswissen: Wo findet ihre Tochter In-formationen, wie ein Bewerbungsan-schreiben aufgebaut oder ein Vorstel-lungsgespräch vorbereitet wird? Auch daweiß die BIZ-Fachkraft weiter: Unterwww.machs-richtig.de, Menüpunkt Be-werbung, steht alles, worauf es beiBewerbungen ankommt.

BEWERBUNGEN VORBEREITEN: WWW.MACHS-RICHTIG.DE

Hinweis:

Die vorgestellten Selbstinfor-mationsangebote können Sie über das Internet auch zu Hause nutzen. Das Angebot„Filme im BERUFENET” steht jedoch nur im BIZ zur Verfügung.

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Raten Sie Ihrer Tochter oder IhremSohn: Nutze die Zeit, um deine Chancenfür einen zweiten Anlauf zu erhöhen! Esgibt berufsvorbereitende Maßnahmen,die Türöffner für eine Ausbildungsstellesein können. Wir stellen die wichtigstenMöglichkeiten vor.

Berufsvorbereitende Maßnahmen sind Türöffner

Was tun, wenn Ihr Kind nach derSchule keinen Ausbildungsvertragin der Tasche hat? Jetzt heißt es fürIhr Kind: Dranbleiben und einenTermin mit der Berufsberatung ver-einbaren!

BERUFSVORBEREITENDE MASS-

NAHMEN SIND TÜRÖFFNER

Für Schulabgänger mit akzeptablenNoten, die sich bereits für einen

Ausbildungsberuf entschieden, jedochbis zum 30. September keinen Aus-bildungsplatz gefunden haben.

Dauer: sechs bis zwölf Monate

Im EQJ arbeiten Schulabgänger bis zueinem Jahr in einem Betrieb. Da zeigtsich oft, welche Talente und Persön-lichkeit jemand besitzt, unabhängig vonSchulnoten. Das EQJ wird mit einemUnterhaltszuschuss bis zu 192 Euro

EINSTIEGSQUALIFIZIERUNG (EQJ)

schule vertiefen die Schülerinnen undSchüler ihre Allgemeinbildung underwerben eine berufliche Grundbildung.Ist der Besuch erfolgreich, kann das BGJauf eine sich anschließende Ausbildungangerechnet werden.

„Ich will meinem zukünftigen Betriebzeigen, dass ich was drauf habe! MeineNoten sind nicht toll, aber ich bin hand-werklich geschickt und will unbedingtDachdecker werden.“ (Boris Skulski)

BERUFSGRUNDBILDUNGSJAHR (BGJ)*

Ke i n A u s b i l d u n g s p l a t z ? N i c h t a u f ge b e n u n d d i e Z e i t n u t z e n !

Boris Skulski(16), zukünftiger Dachdecker

Für Schulabgänger, die wissen, in wel-chem Bereich sie eine Ausbildungmachen wollen, und die zuvor ihreSchulkenntnisse verbessern möchten.

Dauer: ein Jahr.

Zu Beginn des BGJ muss sich Ihr Kindfür ein Berufsfeld – zum BeispielWirtschaft und Verwaltung oderMetalltechnik – entscheiden. ImVollzeitunterricht an einer Berufs-

Rolf Zander(21), IT-Systemelektroniker-Azubi

gefördert. Zum Abschluss bekommt IhrKind ein Zeugnis vom Betrieb und einIHK-Zertifikat. Die Chancen für denÜbergang in eine Ausbildung sind gut:Im Jahr 2006 konnten fast 70 Prozentvon rund 25.000 Teilnehmern eineAusbildung beginnen.

“Mein Chef hat gesehen, dass ich gut PCszusammenschrauben kann. Da war meinZeugnis nicht ganz so wichtig!“ (RolfZander, IT-Systemelektroniker- Azubi)

*Gilt nicht für alle Bundesländer und nur fürbestimmte Berufsgruppen.

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Für Schulabgänger, die noch nichtgenau wissen, welcher Beruf für sieinfrage kommt.

Dauer: ein JahrMindestvoraussetzung: Es bestehtkeine Verpflichtung mehr, eine allge-meinbildende Schule zu besuchen.

Ihr Kind hat schlechte Schulnoten inden Hauptfächern oder den Haupt-schulabschluss nicht geschafft? DasBVJ ist eine einjährige Vollzeitschule,

in der berufliches Grundwissen in biszu drei Berufen vermittelt wird. DieJugendlichen schließen Lücken imSchulwissen und lernen, ihre sozia-len Fähigkeiten auszubauen. Mit Zu-satzunterricht ist ein dem Haupt-schulabschluss gleichgestellter Ab-schluss möglich. Auf eine spätereAusbildung wird das BVJ nicht ange-rechnet.

„Im BVJ habe ich herausgefunden, wasich werden will: Friseurin! Und meinen

BERUFSVORBEREITUNGSJAHR (BVJ)*

Hier können Jugendliche ihre Fähigkei-ten und Fertigkeiten überprüfen undsich darüber im Klaren werden, welcheBerufe für sie infrage kommen. DieTeilnehmer lernen, ihre beruflichenWünsche, ihre Fähigkeiten und Fertig-keiten einzuschätzen – die Vorausset-zung für eine tragfähige Berufswahlent-scheidung. Sie finden heraus, welcheBerufe für sie infrage kommen. DieJugendlichen werden genau in denBereichen gefördert, in denen sieUnterstützung benötigen. Zum Beispielüben sie Bewerbungsschreiben und denAuftritt in Vorstellungsgesprächen oder

verbessern ihre Mathe- und Deutsch-kenntnisse. Pünktlichkeit, Zuverlässig-keit und Teamgeist werden ebenfallstrainiert. Praktika helfen, Berufe ken-nenzulernen und erste Kontakte mitUnternehmen zu knüpfen. Die Anmel-dung ist nur über die Berufsberatungmöglich.

„Mein Abteilungsleiter beim Rio-Markthat mich im Praktikum kennengelerntund sich sehr für mich eingesetzt. Dafürstrenge ich mich jetzt auch besondersan.“ (Yolanda Roga, Azubi als Kauffrauim Einzelhandel)

BERUFSVORBEREITENDE MASSNAHMEN DER BUNDESAGENTUR FÜR ARBEIT

Simone Golz(17), will Friseurin werden

Yolanda Roga(19), Azubi Kauffrau im Einzelhandel

Für Jugendliche, die noch keine Berufs-wahlentscheidung getroffen haben.

Dauer: bis zu elf Monaten.

Schulabschluss hol’ ich jetzt auch nach!“(Simone Golz)

*Wird nicht in allen Bundesländern angeboten.

Hinweis

Das BGJ und das BVJ sindLändersache. Die Berufsberatungkennt die konkreten Richtlinien inIhrem Bundesland und hilft, diepassende Maßnahme für Ihr Kindzu finden.

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Berufsfindung mit System. Talenteerkennen, passende Berufe finden:www.interesse-beruf.de

Rund um den Beruf: BERUFENETAusbildungsberufe kennenlernen,Berufe erkunden

Wie sind die Arbeitsbedingungen imWunschberuf meiner Tochter? WelcheBerufe passen zu den Interessen mei-nes Sohnes? BERUFENET beantwortetFragen rund um den Beruf. www.beru-fenet.arbeitsagentur.de

JOBBÖRSE der Agentur für Arbeit:Gezielt freie Ausbildungsstellen fin-den

Freie Ausbildungsstellen mit Informa-tionen über die Anforderungen vonAusbildungsbetrieben: www.arbeits-agentur.de, Klick auf Logo JOBBÖRSE.

Die Berufsberatung hilft, den passenden Beruf ...

... und die passendeAusbildungsstelle zu finden.

Hier finden Eltern Unterstützung

In der Agentur für Arbeit finden Sie kostenlose Angebote zur Selbstinfor-mation und fachkundige Gesprächspartner zu allen Fragen rund um dieBerufswahl. Lehrerinnen und Lehrer sowie die Elternvertretung der Schulesind ebenso wichtige Verbündete. Hier einige Tipps, wo Sie sich gemeinsammit Ihrem Kind über Berufe und Bewerbungen informieren können:

Kostenlose Selbstinformationsan-gebote im Internet und im Berufs-informationszentrum (BIZ)

Auf einen Blick: Die Angebote der Berufsberatung

MACH’S RICHTIG - Eltern und Berufswahl • August 2007 • Redaktionsschluss: Februar 2007 • Projektleitung: Bundesagentur für Arbeit – Zentrale, TeamPP SP III 21 - U 25, BOI, Christian Strijewski • Herausgeberbeirat: Ulrich Gschwender, Martina Rist-Aichner, Christian Strijewski, Heidi Geserich, Hans-Joachim Bähr, Markus Schinner, Monika Teriet, Gisela Grüneisen, Jürgen Rockmann • Mitwirkung: Dr. Barbara Dorn (BDA), Wolfgang Oppel (DGB), Ralf

Beckmann • Redaktionelle Mitarbeit: Barbara Bienert • Fotos und Abbildungen: Getty Images: Titel; Gerhard Bayer: Seiten 5-7; Barbara Bienert: Seiten 16, 20, 21; Wolfgang Bottler: Seiten 5-8,10, 14, 24; Bundesagentur für Arbeit: Seiten 15, 16; iStockphoto: Seiten 6, 22, 23; Gudrun Theresia de Maddalena: Seite 17; Walther Puza: Seiten 8, 13, 15; privat: Seiten 4, 9, 11, 14, 18; GerlindeTrinkhaus: Seiten 3, 7, 9, 16, 17, 18 • Grafische Gestaltung: Concept Design Plus3 GmbH, Tübingen; Publicis, Erlangen • Druck: Willmy PrintMedia GmbH, Nürnberg • Gesamtauflage: 400.000

Einzelexemplare sind bei der Berufsberatung der Agenturen für Arbeit erhältlich. Nachdruck nur nach vorheriger Genehmigung von Verlag und Herausgeber gestattet.• ISSN1436--610X

Dieses Magazin enthält Hinweise auf Internet-Seiten außerhalb des Selbstinformationsangebots der Bundesagentur für Arbeit. Die Bundesagentur für Arbeit ist weder verantwortlich fürInformationen und Inhalte anderer Anbieter, noch werden diese von der Bundesagentur für Arbeit kontrolliert.

I M P R E S S U M

A u f e i n e n B l i c k : D i e A n ge b o te d e r B e r u f s b e r a t u n g