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Industrie- und Handelskammer für Essen, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen zu Essen www.essen.ihk24.de 07/08 2015 Erfolgreiche MEO-Region Exporte erneut dynamisch DaS WiRTSchafTSmaGaZin FÜR MÜLHEIM AN DER RUHR, ESSEN UND OBERHAUSEN Jahrespressekonferenz Stimmung der Wirtschaft steigt wieder Energieeffizienz von Gebäuden Positionen von Politik und Wirtschaft Kein Geld verschenken Beratung im Fördermittel-Dschungel

Erfolgreiche MEO-Region Exporte erneut dynamisch

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Page 1: Erfolgreiche MEO-Region Exporte erneut dynamisch

Industrie- und Handelskammerfür Essen, Mülheim an der Ruhr,

Oberhausen zu Essen

www.essen.ihk24.de

07/08 2015

Erfolgreiche MEO-Region

Exporte erneut dynamisch

D a s W i r t s c h a f t s m a G a z i n F Ü R M Ü L H E I M A N D E R R U H R , E S S E N U N D O B E R H A U S E N

JahrespressekonferenzStimmung der Wirtschaft steigt wieder

Energieeffizienz von GebäudenPositionen von Politik und Wirtschaft

Kein Geld verschenkenBeratung im Fördermittel-Dschungel

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MEO 7/8/2015 3

EDITORIAL

Gut gemeint

Einer gewissen Ironie entbehrte es dann dochnicht: Als der Bundestag am 12. Juni 2015 das

IT-Sicherheitsgesetz verabschiedete, konnte er selbstauf eine wochenlange Cyberattacke zurückblicken.Dabei wollte die Politik mit dem Gesetzentwurf inerster Linie die Unternehmen verpflichten, Hacker -angriffe dem Bundesamt für Sicherheit in der Infor-mationstechnik (BSI) zu melden. In Anbetracht derVorkommnisse sollen nun jedoch auch Bundesbe -hörden bestimmte Sicherheitsanforderungen erfüllen.Immerhin.

Das Ziel ist durchaus gut gemeint: In Zeiten vonIndustrie 4.0, e-Commerce und Digitalisierung mussdas Thema der IT-Sicherheit in der Wirtschaft obenauf der Agenda stehen. Neben einer technischen Ant-wort ist in den Unternehmen vor allem ein stärkeresBewusstsein dafür gefragt, welche Rolle Daten heutein Betrieben spielen.

Im Fokus des IT-Sicherheitsgesetzes stehen Be -treiber sog. kritischer Infrastrukturen, wie bspw. derEnergie- und Wasserversorgung oder der Telekom-munikation. Diese müssen dem BSI u. a. Angriffe –anonymisiert – melden. Die Informationen werdenausgewertet und daraus ein Lagebild erstellt, umandere Betriebe zu warnen. Bundesweit werdenvoraussichtlich rund 2.000 Unternehmen von dieserRegelung betroffen sein. Problem dabei: Noch bleibt

offen, wer genau als Betreiber kritischer Infrastrukturdefiniert wird und welche Vorfälle gemeldet werdensollen. Dies soll in späteren Verfahrensschritten gere-gelt werden. Fraglich bleibt auch, ob durch diesesGesetz tatsächlich die IT-Sicherheit in der Wirtschaftspürbar gesteigert werden kann.

Erheblich breitere Auswirkung dürfte hingegeneine andere Regelung haben: So sollen durch eineÄnderung des Telemediengesetzes auch Webseiten-betreiber sicherstellen, dass sie durch regelmäßigeUpdates ein bestimmtes Sicherheitsniveau erreichen.Also: Unternehmen können in die Verantwortung ge-nommen werden, wenn sich hinter dem Werbebannerauf der eigenen Seite auch noch eine Schad soft wareverbirgt – und nicht die aktuellste Software aufgespieltwar. Das wird in der Praxis erhebliche Pro blememit sich bringen. Gerade für kleine Betriebe wirddies einen Aufwand bedeuten, den sie häufig nicht inEigenregie leisten können.

Die IHK-Organisation hat im Gesetzgebungs-verfahren kritisch auf diese Aspekte hingewiesen.Sinnvoll bleibt es aber sicherlich, das Bewusstsein fürIT-Sicherheit zu schärfen. Die IHKs werden im Dezem -ber dieses Jahres erneut zum IT-Sicherheitstag NRWeinladen. Dort erhalten Unternehmen praxisnaheTipps, wie sie sich gegen die Angriffe aus dem Netzschützen können. Mit Sicherheit.

Jutta Kruft-LohrengelPräsidentin

Dr. Gerald PüchelHauptgeschäftsführer

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INHALT

4 MEO 7/8/2015

3 Editorial______

5 Impressum______

Titelthema 6 Exportmotor brummt:

NRW trotzt KrisenMEO-Region erneut mit überdurchschnittlicher Exportquote

______

Serie zum IHK-Jubiläum16 Uns gab‘s schon …

1575: Hirschapotheke in Essen-Werden

______

18 Region

Menschen und Orte24 Firma Kröber

Gute Laune im Doppelpack______

Praxis26 Verbraucherpreisindizes

30 Angebote fürExistenzgründer und Jungunternehmer

31 Existenzgründer- und Nachfolgebörse

32 Neues aus Berlin und Brüssel______

33 IHK aktuell______

Thema34 Jahrespressekonferenz

Wirtschaftsregion MEO wieder im Aufschwung

38 Milliardenumsatz und Arbeitsplätze fürs RevierWirtschaftsfaktor Wissenschaft

16 Uns gab‘s schon 1575Hirschapotheke in Essen-Werden

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Titelthema6 Exportmotor brummt: NRW trotzt Krisen

MEO-Region erneut mit überdurchschnittlicher Exportquote

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IMPRESSUM

HerausgeberIndustrie- und Handelskammer für Essen,Mülheim an der Ruhr, Oberhausen zu Essen,45117 Essen

Haus- und LieferanschriftAm Waldthausenpark 2 • 45127 EssenFon 0201 1892-0 • Fax 0201 1892-173www.essen.ihk24.de E-Mail: [email protected]

RedaktionDr. jur. Gerald Püchel (verant.) Dipl.-Des. Gabriele Pelz Fon 0201 1892-214 Anja Matthies M.A. E-Mail: [email protected]

Verlag, Gestaltung und Druck commedia GmbH • Olbrichstraße 245138 Essen • Fon 0201 879 57-0

AnzeigenserviceAschendorff Verlag GmbH & Co.KGMedia SalesAn der Hansalinie 1 • 48163 MünsterAnzeigen: Herbert Eick (verant.) Anzeigenberatung und -verkauf: Fon 0251 690-4794Fax 0251 690 804 801E-Mail: [email protected]

Bezugspreis2,50 Euro monatlich25,00 Euro Jahresabonnement

Vertriebcommedia GmbHStefanie Henn-AnschützFon 0201 87957-0E-Mail: [email protected]

ErscheinungsterminJeweils zum Monatsbeginn

Auflage 47.876 (Druckauflage 1. Quartal 2015)

Nachdruck in Wort und Bild ist nur mit Genehmigung der Redaktion gestattet. AlleNachrichten werden nach bestem Wissen,

jedoch ohne Gewähr veröffentlicht. MEO istdas öffentliche Organ der IHK zu Essen und

wird den beitragspflichtigen IHK-Unternehmenim Rahmen ihrer Mitgliedschaft ohne beson-

deres Entgelt geliefert.

Titelfoto: M. Johannsen - Fotolia.comFotos Editorial und der IHK-Ansprechpartner:Mike Henning

40 Vorstellungen der Politik –Positionen der WirtschaftEnergieeffizienz von Gebäuden

42 Alles was Recht istUnternehmerische Selbstständigkeitvon Ausländern

44 Verkehrskongress der IHK NRWVerkehrswegeplan weckt große Hoffnungen

47 IHK startet VerkehrswettbewerbStaufuchs – Schlaue Ideen für schnellere Wege!

______

VerlagssonderveröffentlichungFinanzen, Versicherung, Recht

48 Kein Geld verschenkenGut beraten im Fördermittel-Dschungel

50 Studie zur UnternehmensfinanzierungFactoring als Ergänzung zum Bankkredit

51 Infos für Unternehmen und SchülerJobben – aber richtig!

52 Der richtige Schutz für UnternehmenAuf der sicheren Seite

VerlagssonderveröffentlichungWerbetechnik & Eventservice

54 Was Eventagenturen leistenFeiern für Fortgeschrittene

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57 Personalien______

58 Kultur

47 IHK startet VerkehrswettbewerbStaufuchs – Schlaue Ideen für schnellere Wege!

BeilagenhinweisIn dieser Ausgabe liegt eine Beilage der Firma Schultz Einrichtungen.Wir bitten um freundliche Beachtung.

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Page 6: Erfolgreiche MEO-Region Exporte erneut dynamisch

Die Exporte wachsen weiter und bleiben ein

Eckpfeiler der NRW-Wirtschaft – auch in der

MEO-Region. Positiv blicken die international

aktiven NRW-Unternehmen 2015 vor allem

in Richtung Nordamerika, Lateinamerika, in

den Asien/Pazifik-Raum und Südostasien.

Am kritischsten wird weiterhin das Russland-

Geschäft bewertet.

6 MEO 7/8/2015

TITELTHEMA

2014: Krisen- oder Erfolgsjahr? Global betrachtet wurden die Medien vor allem vonnegativen Themen beherrscht wie ISIS, Ebola, BokoHaram und dem kriegerischen Konflikt zwischenRussland und der Ukraine. Doch der durch die IHKsin NRW vorgestellte „Report Außenwirtschaft NRW2014/2015“ zeigt: Aus Sicht der nordrhein-west-fälischen Exporteure war auch 2014 wieder einErfolgsjahr. Mit einem Gesamtumsatz von über 180Mil liarden Euro stieg das Exportvolumen NRWs einweiteres Mal an und trug wesentlich zur positivenEntwicklung der Unternehmen in Nordrhein-West-falen bei.

Auch für die Unternehmen der MEO-Region – mitden Städten Mülheim an der Ruhr, Essen und Ober-hausen – bleibt der Export ein entscheidender Er-folgsfaktor: Mit einer Exportquote von 52,4 Prozentim verarbeitenden Gewerbe lag die MEO-Region ein-mal mehr deutlich über dem Landesdurchschnitt von45 Prozent.

Exportmotor brummt: NRW trotzt den Krisen

MEO-Region erneut mit überdurchschnittlicher Exportquote

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TITELTHEMA: AUSSENWIRTSCHAFT

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„Die Unternehmen aus NRW sind sehr flexibel inihren außenwirtschaftlichen Aktivitäten. MassiveUmsatzeinbrüche im Zuge des Konflikts zwischenRussland und der Ukraine konnten durch florierendeGeschäfte in den USA, dem asiatischen Raum, aberauch der EU mehr als ausgeglichen werden“, so Dr.Ralf Mittelstädt, Hauptgeschäftsführer IHK NRW beider Vorstellung des Reports.

Erwartungen 2015 – Nordamerika im FokusVorsichtiger Optimismus herrscht für 2015: 25 Prozentder Unternehmen aus NRW erwarten steigende Ex-portumsätze. 15 Prozent gehen von geringeren Umsät -zen aus. Die mit Abstand besten Aussichten liegenaus Sicht der Unternehmen in Nordamerika – über41 Prozent erwarten hier in 2015 bessere Geschäfte.Getrieben wird diese Entwicklung von der positivenkonjunkturellen Entwicklung in den USA, dadurchdürften die geplanten Investitionen und durchge -führten Exporte aus NRW neue Höchstwerte erreichen.

Felder GmbH Löttechnik:„Osteuropa ist im Kommen“

Frank Schröer, Geschäftsführer derOberhausener FelderGmbH Löttechnik,ist sich sicher: „Ost-europa, besondersRumänien, Bulga-rien, Serbien, aberauch Nordafrikagehören zu denWachstumsmärk-ten.“ Und er musses wissen. Dennder Hersteller vonLoten (NE-Metalle),

Flussmitteln und Lötzubehör beschäftigt 109 Mitarbeiter und istseit langem im Exportgeschäft tätig. In erster Linie kommen dieKäufer aus den Bereichen Automobilzulieferung, Elektronikindus-trie, Kupferrohrinstallation (Sanitär, Kälte-Klima, Solar) Schweiß-technik und Be dachung. „Unsere Kunden erwarten von uns eineflexible und pünktliche Belieferung. Das ist per Spedition in denLändern zu gewährleisten, die in 2 bis 3 Tagen per Lkw bedientwerden können“, erklärt der Geschäftsführer. In Ausnahmefällenkönne man aber auch auf die Luftfracht zurückgreifen, das solleaus Kostengründen aber kein Standardweg für den Versand wer-den. Daher erfolgt der Verkauf innerhalb von Europa und Nord-afrika über den Direktvertrieb. Mithilfe von Exporteuren liefert dasUnternehmen auch nach Südamerika, Asien und Afrika. Der Ex-portanteil beträgt immerhin 47,5 Prozent und entspricht damit ei-nem Umsatzanteil von 18,6 Millionen Euro. „Allerdings musstenwir auch Rückschlä ge einstecken. So kämpfen wir mit künstlichenHandelsbarrieren wie Stoffverbote im Zuge der REACH-Verord-nung. Insbesondere durch politische Krisen, wie die zwischenRussland und der Ukraine, haben wir Umsätze einbüßen müssen.“

Frank Schröer, Mitglied der Geschäftsführung

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TITELTHEMA

nehmerreise im Rahmen des von der IHK initiiertenNetzwerkes "NRW goes to Brazil PLUS“ geplant (siehedazu Seite 13).

„Neben Brasilien haben wir in diesem Jahr vor al-lem die Länder Chile und Kolumbien auf der Agenda“,unterstreicht Veronika Lühl, stv. IHK-Hauptgeschäfts-führerin und zuständig für den Bereich International.So finden Ende November die fünften Deutsch-Chile nischen Wirtschaftstage in Santiago de Chilestatt. „Nordrhein-Westfalen wird Partnerland dieserKonferenz sein; sie wird von der AHK Chile in engerZusammenarbeit mit der IHK zu Essen organisiert“,so Veronika Lühl. In dem Zusammenhang sei dieTeilnahme einer Unternehmerdelegation aus NRWgeplant (s. Seite 12).

Sorgenkind Russland: Auch schon vor dem Konflikt Ein völlig gegensätzliches Bild zeigt sich bei den au-ßenwirtschaftlichen Aktivitäten NRWs mit Russland.Um ganze 1,1 Milliarden Euro sind die Exporte alleinim Jahr 2014 zurückgegangen. Auch die Investiti-onsabsichten der Unternehmen sind stark rückläufig.Nur noch knapp 15 Prozent wollen 2015 in Russlandund den angrenzenden Ländern Investitionen tätigen;2014 waren es noch fast 22 Prozent. Dementsprechendbewerten über 55 Prozent der nordrhein-westfälischenUnternehmen auch die Geschäftsaussichten für daslaufende Jahr negativ.

Zurückzuführen ist diese Entwicklung aber nurteilweise auf den Konflikt zwischen Russland und derUkraine, im Zuge dessen Sanktionen der EU und dieunsichere politische Lage im Allgemeinen die Ge-schäfte mit Russland behindert haben. Die Problemebegannen bereits vor dem Ausbruch der politischenKrise. Nach Ansicht der in Russland aktiven deutschenUnternehmen führen mangelnde Strukturreformenund die fehlende Diversifizierung der Wirtschaft schonlange dazu, dass die vor Jahren noch gelobte russischeWirtschaft kaum wächst. Damit einher geht die stetigeAbwertung des Rubels seit 2012. Auch der Verfall desÖlpreises, der sich in den letzten zwei Jahren zeitweisehalbiert hatte, bringt die vom Ölexport stark abhän-gige russische Wirtschaft in große Bedrängnis.

EU – Abnehmer Nummer eins Die wesentliche Bedeutung der Europäischen Unionals Zielmarkt nordrhein-westfälischer Exporte hatauch 2014 weiter zugenommen. Waren im Wert vonüber 116 Milliarden Euro wurden in die EU exportiert,dies entspricht fast 65 Prozent der gesamten ExporteNRWs und einer Steigerung von rund vier MilliardenEuro im Vergleich zum Vorjahr.

Acht der zehn wichtigsten Exportmärkte NRWsliegen in der EU. Deutschlands direkte Nachbarn Nie-derlande und Frankreich sind mit 19,4 und 16 Milli-arden Euro Volumen die mit Abstand wichtigstenZielmärkte. Interessant ist, dass die Exporte nach Spa-nien im letzten Jahr um 8,6 Prozent gewachsen sind

Wuttke GmbH: Namaste in Indien

Nach mehr als 20Jahren Erfahrung in verschiedenenKontinenten undLändern fehlte derEssener WuttkeGmbH noch dersüdasiatische Staat Indien. Nun ist der geplanteMarkteintritt gelun-gen. Denn in Indiensieht der Lieferantvon Anlagenteilenund Ausrüstungenfür Stahlwerke

sowie Teile für andere Industrieanlagen einen für seine Branchevielversprechenden Wachstumsmarkt. „Bislang fehlte der richtigePartner vor Ort. Den haben wir nun gefunden, so dass wir vor eini-gen Monaten einen Vertrag abschließen konnten“, so Geschäfts-führerin Ingeborg Wuttke. Mit einem Auslandsumsatz von 95 Pro-zent ist das Unternehmen fast ausschließlich international tätig.Neben Indien gehören Brasilien, Taiwan, Südafrika und China zuden Kernmärkten. Dennoch kann von einem Umsatzrekord – wieihn die Exportwirtschaft in NRW erzielen konnte – leider nicht dieRede sein. „Das liegt zum einen daran, dass der Bereich Stahlin-dustrie rückläufig ist. Zum anderen spüren wir natürlich die Aus-wirkungen der aktuell bestehenden Embargos gegen Russland undden Iran“, erklärt Wuttke. Und künstliche Handelsbarrieren kenntsie auch: „Manchmal fehlt es an Transparenz in der Zusammen -arbeit und Loyalität gegenüber den Partnern.“ Nichtsdestotrotzblickt das dreiköpfige Team zuversichtlich in die Zukunft undschmie det bereits langfristige Pläne für eine Unternehmenser-weiterung in Sri Lanka.

Dennoch: Die USA sind zwar bereits der wichtigste Export-markt NRWs außerhalb der EU, doch gerade kleine und mittlereUnternehmen tun sich beim Handel mit den USA schwer. Unter-schiedliche Standards, Normen und Zertifizierungen führen zuhohen unnötigen Kosten beim Markteinstieg. Dies ist ein Grunddafür, warum sich 2014 62 Prozent der NRW-Unternehmen ge-nerell für ein TTIP-Abkommen ausgesprochen haben; in diesemJahr sind es 85 Prozent, die gegenseitige Anerkennung solcherStandards, Normen und Zertifizierungen fordern.

Weitere Hoffnungsträger – Lateinamerika dabeiWeitere Hoffnungsträger sind für die NRW-Wirtschaft die LänderSüdostasiens (der Saldo zwischen besser und schlechter einge-stuften Geschäftsaussichten für 2015 beträgt fast +20 Prozent) ,der Asien/Pazifik-Raum (+16,9 Prozent) und Lateinamerika (15,4Prozent).

Besonders bei Geschäften mit Lateinamerika bietet die IHK zuEssen als langjährige NRW-Schwerpunktkammer für Brasilienund die weiteren Märkte im Mercosur-Raum umfassende Unter-stützung und Informationen. So ist für Herbst 2015 eine Unter-

Geschäftsführerin Ingeborg Wuttke

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TITELTHEMA: AUSSENWIRTSCHAFT

und Spanien damit die Schweiz aus den Top 10 ver-drängt hat. Ebenfalls beeindruckend ist das Wachstumdes Exportvolumens in Richtung Polen, das ebenfallsbei über acht Prozent lag. Hier zeigt sich die zuneh-mende Bedeutung der mittel- und osteuropäischenMOE-Staaten für die NRW-Wirtschaft.

Die IHKs als Partner im internationalen GeschäftDer „Report Außenwirtschaft NRW“ gibt auch einenÜberblick über die Aktivitäten der 16 IHKs im BereichAußenwirtschaft. Als erster Ansprechpartner auf demWeg zum internationalen Erfolg der Mitgliedsunter-nehmen richten wir unser Angebot konsequent nachden weltweiten Entwicklungen und den daraus resul-

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Wie schätzen Sie Ihre Geschäftsaussichten in den folgenden Regionen im Jahr 2015 ein?

Nordamerika

Lateinamerika (ohne Mexico)

Asien/Pazifik

Südost-Asien

Nah- und Mittelost

NRW (Durchschnitt)

Nordafrika

Eurozone

Restliche EU-Mitgliedstaaten

Osteuropa / Russland / GUS

Subsahara-Afrika

n besser n gleichbleibend n schlechterQuelle: DIHK, Going International 2014/2015

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GERSTEL GmbH: Exportschlager aus Mülheim an der Ruhr

Die GERSTEL GmbH & Co. KG entwickelt, produziert und vertreibt Geräte und Systeme für die instrumentelle chemische Analytik. Zu den Kernmärkten des 1967 in Mülheim an der Ruhr gegründeten Familienunternehmens zählen u. a. die Lebensmittel-, Getränke-, Duftstoff-,Aroma- und Konsumgüterindustrie sowie die Automobilindustrie und ihre Zulieferer. Mit Nie-derlassungen in den USA, Japan, der Schweiz, Brasilien und Singapur sowie Partnern in mehr als 70 weiteren Ländern konnte das Unternehmen sein internationales Geschäft ausbauen. „In2014 haben wir 60 Prozent unserer Aufträge aus dem Ausland erhalten, das entspricht einemPlus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, so Eberhard G. Gerstel, einer der geschäftsführen-den Gesellschafter. Großes Potenzial für weiteres Wachstum sieht der Unternehmer in Südost-asien, vor allem in China und anderen industriell geprägten Ländern der Region. Aus seiner Sicht bergen auch Südamerika und Afrika Entwicklungspotenzial, allerdings mit gewissen Hin-dernissen. Zu diesen gehören z. B. mangelnde politische und wirtschaftliche Stabilität oder an-dere Barrieren: Strafzölle etwa, wie sie von Brasilien erhoben werden. Wichtig für das erfolgrei-che Auslandsgeschäft seien neben der Produktqualität Service und Respekt vor den kulturellen Gepflogenheiten vor Ort. Aus diesem Grund rekrutiere GERSTEL seine im Ausland eingesetztenMitarbeiter im jeweiligen Land. Ausgebildet und auf ihre Aufgabe vorbereitet werden sie jedocham Stammsitz des Mülheimer Unternehmens.

tierenden Bedürfnissen der Unternehmen aus. Dafür unterstützenNRW-weit mehr als 150 Mitarbeiter ihre Mitgliedsunternehmenbeim Erfolg im Auslandsgeschäft. Zu den Angeboten gehörendie Ausstellung von Außenwirtschaftsdokumenten, die individu -elle Beratung zu Ländern und Märkten, zum Zoll und Außenwirt -schaftsrecht sowie die Organisation einer Vielzahl von Veranstal -tungen und Unternehmerreisen. Über 450.000 Ursprungszeugnisseoder sonstige außenwirtschaftliche Bescheinigungen wurden 2014alleine durch die IHKs in NRW ausgestellt. Rund 110.000 indivi-duelle Beratungen haben die IHKs zum Thema Außenwirtschaftdurchgeführt und mehr als 19.000 Besucher informierten sichbei 629 Fach- und Länderveranstaltungen. Darüber hinaus gabes 18 Unternehmerreisen mit 284 Teilnehmern. n

Von Dominik Stute, IHK zu Dortmund, Marc Meckle, IHK zu Essen

Eberhard G. Gerstel, geschäftsführender Gesellschafter

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TITELTHEMA

Die Märkte Australien, Chile, Kanada, Saudi-Arabien und südliches Afrika standen im Mittelpunkt

der IHK-Veranstaltung „Bergbau- und Rohstoffmärkte weltweit“. Zahlreiche Vertreter von NRW-

Unternehmen informierten sich über die Marktchancen und Herausforderungen in diesen wichti-

gen Bergbau- und Rohstoffmärkten. Zudem wurden die Unterstützungsangebote der deutschen

Auslandshandelskammern und der Rohstoffkompetenzzentren vorgestellt.

Für Deutschland und seine Unternehmen gewinnt das ThemaRohstoffsicherung strategisch immer mehr an Bedeutung.

Zugleich besteht im Bergbau- und Rohstoffsektor in vielen Län-dern ein großes Marktpotenzial, besonders für den Absatz vonInvestitionsgütern oder als Beschaffungsmarkt. Deshalb wurdenin den letzten Jahren an verschiedenen Standorten weltweit sog.Rohstoffkompetenzzentren (RKZ) bei den deutschen Auslands-handelskammern (AHKs) eröffnet, die Unternehmen gezielt beimMarkteintritt in die jeweiligen Bergbau- und Rohstoffmärkteunterstützen.

Die deutschen RohstoffkompetenzzentrenAuslöser für die Einrichtung von RKZ waren u. a. die seit 2009geltenden Einschränkungen des Marktzugangs zu den industriellbedeutsamen „Seltenen Erden“ in China, dem Land mit den um-fangreichsten Vorkommen, und die befürchteten langfristigenKon sequenzen. Die Bundesregierung entwickelte daraufhin 2010eine „Rohstoffstrategie“, um Deutschland und seine Wirtschaft un -abhängiger von Entwicklungen in einzelnen Ländern zu machen.

Zur Umsetzung der Strategie und zur Un terstützung der deut-schen Unternehmen wurden ab 2013 RKZ in ausgesuchten undstrategisch wichtigen Märkten ge gründet. Pilotzentren waren zu-nächst die RKZ bei den AHKs in Chile und Kanada – gefolgt vondenen bei den AHKs für das südliche Afrika sowie in Australienund Peru; bis Ende 2015 ist die Einrichtung eines weiteren RKZbei der AHK in Brasilien vorgesehen.

RKZ: Ziele und AufgabenDie Ziele und Aufgaben der RKZ sind vielfältig: Verbesserungdes Zugangs deutscher Unternehmen zu Rohstoffen sowie Di-versifizierung von Lieferpotenzialen. Die RKZ sind somit fürdeutsche Unternehmen und Institutionen erste und zentrale An-laufstelle für ein Engagement in der Bergbau- und Rohstoffwirt-schaft des jeweiligen Marktes.

Die Zentren sollen als Plattform dienen, um die Aktivitätender deutschen Unternehmen und Institutionen in den Zielmärktenzu unterstützen – unter anderem durch die Bereitstellung vonInformationen zu anstehenden Projekten, Ausschreibungen, Mes-

Bergbau- und Rohstoffmärkte weltweit

Rohstoffkompetenzzentren unterstützen deutsche Unternehmen

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TITELTHEMA: AUSSENWIRTSCHAFT

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sen, Fachveranstaltungen und zu relevanten Ansprechpartnern;ergänzend wird Hilfestellung bei der Suche nach geeignetenTätigkeitsfeldern und Geschäftspartnern geboten.

Tipps für den richtigen MarktzugangIm Rahmen der Veranstaltung wurde von den Experten in Fach-beiträgen bzw. einer Podiumsdiskussion unterstrichen: JederMarkt erfordert eine unterschiedliche Herangehensweise. Hierein Auszug wichtiger geschäftsrelevanter Tipps für den richtigenMarktzugang:

Australien n Hier lohnt sich der Blick auf die vor Ort präsentendeutschen Zulieferer, um in den Markt einzusteigen: 10 Pro-zent des Zulieferersektors im australischen Bergbau befindensich in deutscher Hand!

Saudi-Arabien n Der Markteinstieg kann auch über lokale kleineund mittelständische Unternehmen (KMU) gelingen, denndeutsche Firmen sind nicht nur in zahlreichen Milliardenpro -jekten der großen Firmen gefragt: Allein 428 saudischeKMU sind im Bergbausektor Saudi-Arabiens tätig und somitpotenzielle Geschäftspartner.

Südliches Afrika n Im südlichen Afrika sollte praktisch und anein fache Lösungen gedacht werden: Häufig noch einge setzteMuskelkraft wird erst allmählich durch moderne Maschinenersetzt. Zudem erfordert die geologische Besonderheit viel -fach niedriger Strecken in den Minen kleindimensionierteLösungen.

Kanada n Im Megamarkt des Bergbaus – Kanada – empfiehlt essich wiederum, besonders jetzt während der weltweiten Markt-flaute Präsenz zu zeigen: um die Marktmechanismen ver -

stehen zu lernen und Netzwerke zu knüpfen, so dass sichUnternehmen hierdurch eine gute Ausgangsposition beimWiederanziehen des Geschäfts sichern.

Chile n In Chile sind „grüne Lösungen“ für den Bergbau immermehr gefragt. Gemeint sind nicht nur energieeffiziente Pro-dukte und Lösungen, sondern z. B. auch solche zur dezentralenEnergieversorgung oder zur Wasserversorgung und –aufbe-reitung in chilenischen Minen. Themen, die auch auf derAgenda der Deutsch-Chilenischen Wirtschaftstage EndeNovember 2015 in Santiago de Chile stehen (siehe Seite 12).Zudem der Hinweis: Die IHK zu Essen ist als NRW-Schwer-punktkammer für Chile Partner des Rohstoffkompetenzzen-trums und erste Ansprechpartnerin für die Wirtschaft in NRW.

Kurz zusammengefasst: Deutsches Know-how und deutsche Pro-dukte sind im Bergbausektor weltweit gefragt; jeder der vorge-stellten Märkte bietet deutschen Unternehmen – vor allem derNRW-Wirtschaft – vielfältige Geschäftschancen. n

Die Präsentationen der Veranstaltung sind auf unserer Internet-seite abrufbar. www.essen.ihk24.de, Dokument-Nr.: 2585620

IHK-Ansprechpartner Marc MeckleTel.: 0201 18 92-240E-Mail: [email protected]

Tobias SlomkeTel.: 0201 18 92-245E-Mail: [email protected]

Die stv. IHK-Hauptgeschäftsführerin Veronika Lühl (4. von rechts) mit den Vertretern der AHKs, weiteren Referenten und dem IHK-Organisationsteam.

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12 MEO 7/8/2015

TITELTHEMA

Chile ist mit einer Länge von ca. 4300 km und

einer durchschnittlichen Breite von nur ca. 200

km eines der ungewöhnlichsten Länder der Welt:

Legte man Chile auf die Europakarte, würde es

von Grönland bis nach Gibraltar reichen und

darüber hinaus! Außer seiner exzentrischen Geo-

grafie hat das Land zwischen Anden und Pazifik

noch viel mehr zu bieten.

Für deutsche Unternehmen sind die günstigen Rahmenbedin-gungen von Interesse: politische Stabilität, eine verlässliche

Wirtschaftspolitik und Gesetzgebung, eine niedrige Korruptions-rate, eine moderne Infrastruktur und nicht zuletzt die fast alleWeltmärkte erfassenden Freihandelsabkommen. Aufgrund deshohen Wettbewerbsdrucks und seiner Markttransparenz ist Chilefür viele ausländische Firmen ein beliebter Testmarkt für Latein-amerika. Es gilt: Wer hier Erfolg hat, wird auch in den anderenLändern des Kontinents erfolgreich sein.

Bergbau: Wichtigster WirtschaftszweigDer Bergbau ist der wichtigste Wirtschaftszweig Chiles: Das süd-amerikanische Land zwischen Anden und Pazifik ist weltweitführender Kupferproduzent und verfügt u. a. über große Vor-kommen an Lithium, Nitraten und anderen Rohstoffen. Für diekommenden Jahre stehen hier milliardenschwere Investitionenan – vor allem in Bereichen wie Energie, Infrastruktur, Hafenlo-gistik und Bau.

Deutsch-Chilenische Wirtschaftstage 2015„On the way to industry 4.0“ – so lautet das Motto der 5. Deutsch-Chilenischen Wirtschaftstage, die am 23. und 24. November 2015in Santiago de Chile stattfinden. Nordrhein-Westfalen wird Part-

nerland dieser Konferenz sein. Vor diesem Hintergrund ist dieTeilnahme einer Unternehmerdelegation aus NRW geplant. DieseDelegationsreise findet statt im Rahmen von NRW.International,der Außenwirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes.

Die IHK zu Essen gehört als NRW-Schwerpunktkammer fürChile zu den Mitinitiatoren dieser Konferenz, die 2010 an denStart ging und seitdem regelmäßig stattfindet. Die 2012 erstmaligin Deutschland – und zwar in Essen – durchgeführte Konferenzfand bei über 230 Teilnehmern sehr gute Resonanz.

Die diesjährigen Wirtschaftstage werden von der deutsch-chilenischen Industrie- und Handelskammer (AHK Chile) in engerZusammenarbeit mit der IHK zu Essen und weiteren Partnernorganisiert. Insgesamt werden rund 500 Teilnehmer erwartet.

Innovation, Produktivität und Nachhaltigkeit sind die The-menschwerpunkte der Konferenz. Das hochkarätig besetzte Eröff -nungsforum ist dem Thema Innovation/Industrie 4.0 gewidmet.Zudem stehen ein Energiesymposium mit Unterstützung der Ener-gieAgentur.NRW, die vierte Sitzung des Deutsch-ChilenischenForums für Bergbau und mineralische Rohstoffe sowie Workshopszu verschiedenen Fachthemen auf der Agenda. Weitere Informa-tionen zur Konferenz sind abrufbar unter www.wirtschaftstage.cl.

Chancen für die NRW-WirtschaftDie Chancen für ein umfassendes Engagement deutscher Unter-nehmen und Institutionen in allen Stufen der bergbaulichen undrohstoffwirtschaftlichen Wertschöpfungskette in Chile sind enorm;das Interesse der chilenischen Regierung sowie der lokalen In -dus trie an deutschen Lösungen ist groß. Dabei kann Deutschlandmit Technologie und Know-how nicht nur den Bergbau nach-haltiger gestalten und die lokale Wertschöpfung entscheidenderhöhen, son dern auch zum Ausbau der Energieinfrastrukturbeitragen; ge fragt sind neue Lösungen in der Wasserversorgungund -rückge winnung. Die Herausforderungen an Automatisie-rung, Produk ti vi tät und ressourceneffiziente Prozesse bieten einweites Feld für das deutsche Engagement, das noch lange nichtausgeschöpft ist. n

IHK-Ansprechpartnerin:Veronika Lühl, Fon: 0201 1892-243

Chile - Deutsches Know-how gefragt

NRW: Partnerland der Deutsch-Chilenischen Wirtschaftstage

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Santiago de Chile

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TITELTHEMA: AUSSENWIRTSCHAFT

MEO 7/8/2015 13

Brasilien im Aufbruch zu neuem Wachstum

Unternehmernetzwerk „NRW goes to Brazil PLUS“

Unabdingbar für den Markteintritt in Brasilien bleibt für alleUnternehmen: eine sehr gute Information, solide Vorbereitungund im Idealfall eine professionelle Eintrittsbegleitung vor Ort.Das trägt zur Risikominimierung bei. Letztendlich sind die Aus-gaben in die Vorbereitung von Anfang an eine lohnende Inves-tition, die teure Fehler vermeiden hilft.

Unternehmer-Netzwerk „NRW goes to Brazil PLUS“Da der Marktzugang für mittelständische Unternehmen vielfachim Alleingang nur schwer machbar ist, wurde auf Initiativeder IHK zu Essen als NRW-Schwerpunktkammer für Brasilien/Mercosur das Unternehmernetzwerk „NRW goes to Brazil PLUS“entwickelt. Stv. IHK-Hauptgeschäftsführerin Veronika Lühl:„Dies ist eine neue Form der Außenwirtschaftsförderung. Kräftebündeln und Chancen gemeinsam ergreifen, so lautet der Ansatzdieses Netzwerkes. Als Kooperationspartner sind die Energie-Agentur.NRW und NRW.International GmbH mit im Boot“.

Seit 2014 wird das Netzwerk privatwirtschaftlich organisiert -unter Schirmherrschaft der IHK; es bietet mittelständischen Unter -nehmen die Möglichkeit, sich gemeinsam gezielt im brasiliani-schen Markt zu platzieren. Über das von der hey projects KGorganisierte Netzwerkbüro werden die Zusammenarbeit der be-teiligten Unternehmen gebündelt und konkrete Projektmöglich-keiten in Brasilien identifiziert. In regelmäßigen Workshoprundenin den Räumen der IHK werden bedarfsorientierte An gebotspaketefür den brasilianischen Markt ausgearbeitet und im Rahmen vonUnternehmerreisen Interessenten in Brasilien vorgestellt. Ziel isteine bilaterale Weiterentwicklung der Projekte und eine gemein-same Umsetzung vor Ort.

Für Mitte September 2015 ist die bereits dritte Netzwerk-Unternehmer-Reise nach Brasilien in Planung.Möglichkeiten zu einer Beteiligung am Netzwerk und weitereInformationen sind abrufbar unter www.nrwbrazilplus.de

Ansprechpartner:Holger Hey, hey projects KG, Fon: 0221 92428-275Tobias Slomke, IHK zu Essen, Fon: 0201 1892-245

Trotz aktueller Negativschlagzeilen zur wirtschaftlichen Lagesowie zum Sparkurs der Regierung, ist Brasilien auch weiter-

hin die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt. Experten gehen da-von aus, dass Brasilien die aktuelle Krise mittelfristig überwindenund zu einem soliden Wirtschaftswachstum zurückkehren wird.

Potenzialmarkt für die NRW-WirtschaftDas Land bleibt für die NRW-Wirtschaft weiterhin attraktiv; ge-rade jetzt bieten sich dort vielfältige Chancen, um in diesenWachs tumsmarkt einzusteigen. Nicht zuletzt die Abwertung derbrasilianischen Währung Real macht Investitionen vor Ort wiederinteressant. Auch den Vergleich zu den anderen BRIC-Ländern(Russland, Indien, China) besteht Brasilien bestens. Das Landverfügt über stabile rechtliche Rahmenbedingungen sowie tradi-tionell besonders gute Beziehungen zu Deutschland.

Brasilien bietet mit seinen knapp über 200 Millionen Einwoh-nern den lebhaftesten Binnenmarkt Lateinamerikas mit einer starkdiversifizierten, mittelständisch geprägten Industrie. Führend sinddie Metallverarbeitung, der Maschinen- und Anlagenbau, Flug-zeugbau sowie die Chemieindustrie, die Schuh- und Lederwaren -pro duk tion, die Herstellung von Papier, Textilien und elektroni-schen Bau teilen. Außerdem wachsen die Bereiche Medizintechnik,Kosmetik, Solar- und Windenergie sowie IKT exponentiell. Über100 Millionen Brasilianer sind „online“; somit steht das Land anfünf ter Stelle weltweit bezogen auf Internetnutzer – gleich hinterJapan.

Mit einer Fläche von 8,5 Millionen Quadratkilometern ist Bra-silien nach Russland, Kanada, den USA und China das fünftgrößteLand der Erde – sogar größer als der Kontinent Australien. MitBlick auf die regional unterschiedliche Infrastruktur ist es wichtig,sich gezielt über den potenziell richtigen Investitionsstandort zuinformieren.

Brasilien ist führend in der weltweiten Agrarwirtschaft –so wohl was Produkte als auch die Forschung betrifft. Darüberhinaus ist das Land reich an Bodenschätzen: Es verfügt über dieweltgrößten Eisenerzreserven; in jüngster Zeit wurde zudemhochwertiges Uranerz gefunden. 90 Prozent aller Edelsteine kom-men aus Brasilien. Daneben werden Kohle, Bauxit, Mangan, Zinn,Nickel, Kalium, Phosphat, Wolfram, Blei, Graphit, Chrom, Queck-silber, Platin, Gold und Silber abgebaut. Zudem werden Erdölund Erdgas gefördert. Somit spürt das Land auch den aktuelleninternationalen Abschwung der Rohstoffpreise.

Wer überlegt, in oder mit Lateinamerika Geschäfts-

beziehungen aufzubauen, kommt an Brasilien –

insbesondere aufgrund der geogra fischen Lage,

Größe und Wirtschaftskraft – fast nicht vorbei.

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TITELTHEMA

Chancen für die NRW-Wirtschaft Kolumbien – ein wachsender Markt

Die Sicherheitslage vor Ort ist heute – zumindest in den Wirt-schaftszentren – für lateinamerikanische Verhältnisse gut.

Zu dem ist Kolumbien einer der am schnellsten wachsendenMärkte Südamerikas mit einem durchschnittlichen Wirtschafts-wachstum von 5,0 Prozent seit 2010.

Kolumbien ist mit rund 48 Mio. Einwohnern nach Brasiliendas zweitgrößte Land Südamerikas. Auch ist Kolumbien keinarmes Land: Als „middle-high income country“ mit einem BIPvon 377,9 Mrd. US$ (2014) ist es ein interessanter Binnenmarkt,in etwa so groß wie Thailand oder Südafrika. Außerdem sorgendie wachsende Mittelschicht und steigende Einkommen für einenkräftigen Konsum.

Während das Land seinen Wohlstand vor allem aus dem Erdölund dem Bergbau gewinnt, wachsen daneben vor allem die Sek-toren Bauwirtschaft, Energie & Umweltmanagement, Agrarwirt-schaft und Lebensmittelherstellung, der Finanzsektor, Informa -tions- und Telekommunikationstechnologien (IKT), Logistik undTourismus. Aufgrund seiner günstigen geographischen Lage mitZugang zum Pazifik und Atlantik hat sich Kolumbien immermehr zur Drehscheibe für die Region entwickelt.

Der kolumbianische Außenhandel hat 2014 neue Rekordständeerreicht. Die Importe aus Deutschland beliefen sich auf 2,5 Mrd.US$, rund 14,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Deutschland wardamit viertwichtigster Lieferant hinter den USA, der VR Chinaund Mexiko. Aus Deutschland stammen in erster Linie Maschinen,pharmazeutische Erzeugnisse, Automobile und Luftfahrzeuge.

Beim Stichwort „Kolumbien“ denkt man im Allgemeinen

zuerst an Farc-Rebellen und Drogenanbau. Doch die

Re alität hat mit dem schlechten Image des Landes nur

noch wenig zu tun. Nach 40 Jahren bürgerkriegsähn -

li chem Zustand herrscht in Kolumbien nun Aufbruch-

stimmung.

Ein Handelsabkommen mit der EU ist seit Mitte 2013in Kraft und bringt deutschen Unternehmen Zoll -vorteile.

Die NRW-Wirtschaft in KolumbienKolumbien wurde in den letzten Jahren für ausländi-sche Investoren immer attraktiver. So belegt das Landim aktuellen Doing Business Ranking der WeltbankPlatz 34 von 189 Ländern – kein anderer Staat inLateinamerika ist höher eingestuft. Der Zufluss anausländischen Direktinvestitionen stieg daher von1,7 Mrd. US$ im Jahr 2003 auf 16,1 Mrd. US$ in2014. Unter den Unternehmen aus NRW investierteBayer hohe Summen in eine Düngemittelfabrik in derStadt Barranquilla an der Karibikküste. Von dort ausexportiert die Firma auch in andere Länder der Region.Bayer entwickelte sich dadurch zum umsatzstärkstendeutschen Unternehmen in Kolumbien mit Verkäufenvon 437,0 Mio. US$ in 2014.

Andere Unternehmen aus NRW, die in Kolumbienbereits gut im Geschäft sind, sind Henkel, DHL (Deut-sche Post), Arvato Services (Bertelsmann), Ferrostaal,Thyssen Krupp, Grünenthal und Keuco. Die SteagGmbH besitzt zudem Anteile an einem Kohlekraftwerkin dem Ort Paipa. Das Unternehmen Vossloh aus demwestfälischen Werdohl plant zusammen mit spani-schen Partnern einen Nahverkehrszug für Bogotá.

Zukünftig bestehen besondere Geschäftschancenin Kolumbien vor allem im Infrastrukturbereich. DieRegierung will bis zum Jahr 2021 rund 100 Mrd. US$in den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur investieren.Zu den Vorhaben gehört der Bau von 8.000 km Auto -bahnen sowie Investitionen in Häfen, Flughäfen,Zugstrecken und die Binnenschifffahrt. Im öffentli-chen Nahverkehr ist eine erste U-Bahn-Linie in Bogotáfür rund 6,4 Mrd. US$ geplant. Für deutsche Firmenbestehen bei den Projekten gute Chancen als Zulieferervon Maschinen, Baumaterialien oder Verkehrstech-nologie. n

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Bogotá

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Weitsicht ist die Basis für eine aussichtsreiche Zukunft unserer Region. Für die NRW.BANK

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Uns gab`s schon 1575

Hirschapotheke in Essen-WerdenDie Hirsch-Apotheke in Essen-Werden ist

nicht nur die älteste Apotheke in der MEO-

Region, sondern mit stolzen 440 Jahren auch

das älteste Unternehmen in Essen, Mülheim

an der Ruhr und Oberhausen.

1840 wurden in den Städten Mülheim an der Ruhr und Essenerste „Handelskammern“ gegründet.2015 feiert die IHK zu Essen ihr175-jähriges Jubiläum. Doch manchein Unter nehmen im Kammer-bezirk ist noch viel älter. Im Jubiläums jahr stellen wir unseren Lesern diese Unternehmen vor.

Die Hirsch-Apotheke auf einer Postkarte - vermutlich um 1900.

Als Vorläufer der ersten Apotheker in Deutschlandgelten Kaufleute, die mit offenen Verkaufsständen

umhergezogen sind und Heilkräuter, Drogen undGewürze anboten. Die Geburtsstunde des Apotheker-berufes fällt in das Jahr 1241: Der Staufer-Kaiser Frie -drich II. erlässt in diesem Jahr eine Medizinalordnung,die erstmals die Trennung von Arzt und Apothekerfestschreibt. Ärzte durften keine Apotheken besitzenoder daran beteiligt sein und Arzneimittelpreise wur-den gesetzlich festgeschrieben, um Preistreiberei zuver hindern. Im Laufe des 14. Jahrhunderts wandeltesich dann das Berufsbild des Apothekers vom fliegen -den Händler, der seine Verkaufsbude an zentralen Or-ten wie Markt und Kirchenplatz aufstellte, zum wohl-habenden Bürger, der ab da auch selbst Arzneimittelherstellte. Meist nach dem Rezept eines Arztes wurdenPillen gedreht, Zäpfchen gegossen, Mixturen undTinkturen gerührt. Unter anderem auch Marzipan, das

bis zum Ende des 18. Jahrhunderts nur in Apothekenhergestellt werden durfte, da es als Heilmittel galt.Der erste Hinweis auf eine Apotheke in Werdenstammt aus einer Urkunde aus dem Jahr 1575. In ihrwerden „Johann, der Apotheker“ und seine Frau Els-ken erwähnt, die wohl das erste Apotheker-Ehepaarin Werden waren. Das Privileg zur Errichtung einerApotheke wurde damals von den Äbten des KlostersWerden vergeben. Die privilegierten Apotheken ge-nossen ein Exklusivrecht: In einem fest umrissenenGebiet durfte keine andere Apotheke errichtet werden.

In den Jahren nach 1700 bis etwa 1750 war dieApotheke im Besitz eines Herrn Hettermann.

Am 30. Juli 1757, während des SiebenjährigenKrieges, erhielt W. Jacob van Neuß (oder Nuyß) durchden Werdener Abt Benedict von Geismar das Privi -leg zur Niederlassung. Seit diesem Datum führt dasUnternehmen den „Hirsch“ im Namen (aus Geweihender Hirsche wurde im Mittelalter ein „Gesundheits-pulver“ gemacht). Im gleichen Jahr erhielt die Hirsch-Apotheke erstmalig das sogenannte Realrecht – werdie Apotheke betrieb, war auch Besitzer des Grund-stücks und umgekehrt.

1809 ging sie durch Verkauf an Franz WilhelmEnshoff über. Enshoff war es auch, der im Jahr 1823das Haus Am Markt 3 baute. Bis heute wird die Apo-theke in dem inzwischen denkmalgeschützten Ge-bäude betrieben. Dieser Neubau eines standesgemäßenPatrizierhauses gestaltete sich allerdings schwierig:

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In den 1930er Jahren mischten Apotheker wie hier Max Hülsebuschnoch einen Großteil der Arzneien selbst.

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Beim Ausschachten stießen die Arbeiter auf Sumpfund Grundwasser. Es gab somit keinen festen Bo -den, auf dem die Grundmauern ruhen konnten. 500Eichenpfähle wurden in den seichten Boden gerammtund darauf ein Tonnengewölbe errichtet auf das danndas Haus gebaut wurde. Es heißt, dass man noch vieleJahrzehnte ein Gluckern unter dem Boden des Ge-wölbekellers hören konnte.

Enshoff verkaufte die Apotheke 1838 an LudwigHofius, der bereits im Alter von 42 Jahren starb. Soließ seine Witwe das Unternehmen viele Jahre langdurch Verwalter führen, bis ihr Sohn Ernst Hofius1873 die Konzession erhielt.

1908 kaufte Fritz Schmitz die Apotheke, und ab1929 stand ihr Max Hülsebusch vor. Noch zu Beginndes 20. Jahrhunderts war es eher unüblich, Fertig-produkte zu verkaufen. Es wurden immer noch Arz-neien selbst gemischt und auch entwickelt. Eine Um-stellung auf den Verkauf industriell gefertigterArz neien erfolgte erst allmählich. Anstatt Arzneimittelselbst herzustellen, beschäftigte sich die Apotheke zu-nehmend mit der Prüfung der Qualität und Identitätvon Arzneimitteln und mit der Beratung rund umArzneimittel.

1937, nach dem frühen Tod von Hülsebusch, ver-pachtete seine Witwe die Apotheke zunächst, bis sie1942 den Apotheker Heinz Grote heiratete. Seit 1946wurde die Apotheke von verschiedenen Pächtern be-trieben, bis 1971 Renate Weber übernahm, die Tochtervon Max Hülsebusch. Bis 2015 blieb das Unternehmenim Familienbesitz der Webers. Vor wenigen Wochenübernahm Dr. Anke Hemmerle-Kock die traditions-rei che Apotheke am Werdener Markt, so dass die Ge-schichte des ältesten Unternehmens im IHK-Bezirkweiter fortgeführt wird. n

Die Hirsch-Apotheke in Essen-Werden ist nicht die einzige Apotheke der MEO-Region, die älter ist als die IHK. Zu den Traditionshäusern gehören auch:

1619Einhorn-ApothekeInh. Birte Barleben e. K.Markt 5, Essen

1686Hirsch-Apotheke Andreas BessenbachLimbecker Platz 4, Essen

1767Hirsch-ApothekeDr. Liekfeld oHG Leineweberstr. 55, Mülheim an der Ruhr

1811Löwen-ApothekeUte Kellner e. K.Brückstr. 30, Essen-Werden

1837Löwen-Apotheke Carl Funcke oHGBahnhofstr. 64, Oberhausen

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REGION

Minimax GmbHNiederlassung bleibt in Essen

Die Minimax GmbH & Co. KG, eines der weltweitführenden Unternehmen im Brandschutz, verlagertden Sitz einer ihrer Niederlassungen für stationärenBrandschutz ins Gewerbegebiet econova. Dort ist derRohbau des neuen Gebäudes schon fertiggestellt. ImMai feierten der Essener Investor und Eigentümer derImmobilie, die WJM WITRA, und der Kölner Projekt-

entwickler insigne real-estate gmbh gemeinsam mitdem Minimax Regionalbüro Essen das Richtfest.

Die neue Immobilie, die Minimax angemietet hat,umfasst rund 3.000 Quadratmeter Bürofläche undrund 1.100 Quadratmeter Service- und Lagerfläche.Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund sechsMillionen Euro. Im September 2015 sollen die Bauar-beiten auf dem rund 6.100 Quadratmeter großenGrundstück komplett abgeschlossen sein. Dann ziehendie rund 75 Mitarbeiter aus Essen vom derzeitigenStandort in der Germaniastraße in das neue Gebäude.I www.minimax.de

Sparkasse Essen: Behr folgt Martz als Chef

Die Weichen für den Wechsel an der Spitze der Spar-kasse Essen sind gestellt. Wenn Ende 2015 Vorstands-chef Hans Martz in den Ruhestand tritt, wird ihm zumJahresbeginn sein bisheriger Stellvertreter Volker Behrim Amt folgen.

Hans Martz ist seit 1991 Mitglied des Vorstandsund seit 2007 Vorstandsvorsitzender. Volker Behr kam

1982 zur Sparkasse und wurde 2007 Mitglied des Vor-standes. Seit 2013 ist er stellvertretender Vorsitzender.Ebenfalls zum 1. Januar 2016 wurde Oliver Bohnen-kamp, bisher Verhinderungsvertreter des Vorstandes,zum weiteren Vorstandsmitglied berufen und kom-plettiert damit das Gremium. I www.sparkasse-essen.de

Volker Behr (l.) wird 2016 die Nachfolge von Hans Martz antreten.

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DIHAGVertriebsstandort in Moskau eröffnet

Die DIHAG Holding GmbH, eine der größten unab-hängigen Gießereigruppen Westeuropas mit Hauptsitzin Essen, hat im März 2015 ein Tochterunternehmenin Moskau gegründet, das den wachsenden Kunden-stamm in dieser Region betreuen soll. Dazu zählenvor allem Unternehmen aus der Eisenbahnbranche,der Energieerzeugung sowie den Bereichen Miningund Metallurgie.

„Moskau ist für uns von zentraler Bedeutung, dennes ist das wichtigste Handelszentrum Russlands undder meisten GUS-Staaten“, erläutert Dr.-Ing. AntonMiklin, Projektleiter Osteuropa und Russland. „Einigeunserer Kunden sitzen in Osteuropa. Mit der neuenNiederlassung können wir die Aufträge aus der Zoll-union leichter umsetzen und unsere Kunden vor Ortbesser betreuen.“ Bereits seit einigen Jahren richtetsich das Unternehmen, zu dem auch zwei Gießereienin Ungarn und Polen gehören, gezielt nach Osteuropaaus. Die Nachfrage nach modernen Gießtechnologienund komplexen Gussbauteilen ist gerade dort groß.

Darüber hinaus will das Unternehmen mit seinemOstkurs Überkapazitäten auf dem westlichen Marktentgegenwirken. „Durch unsere systematische Kun-denakquise in den GUS-Staaten haben wir die nach-lassende Nachfrage nach Gusserzeugnissen in West-europa ausgeglichen“, so Dr. Heiko Brauckhoff, CSOder DIHAG Holding GmbH. I www.dihag.com

REGION

MEO 7/8/2015 19

1999 eröffnete das Musicaltheater in der Neuen MitteOberhausen. Das Dach des Theaters, dem Kopf vonPeter Maffays Drachen Tabaluga nachempfunden, war16 Jahre grün hinter den Ohren. Zum zehnjährigenStage Entertainment Jubiläum in Oberhausen streiftder Drache seine grüne Haut ab und zum Vorscheinkommt eine silbrig-glänzende Haut. „Unsere Investitionist eine deutliche bauliche und optische Aufwertungdes Theaters und seiner Umgebung. Gleichzeitig sym-bolisiert sie unser Bekenntnis zum Standort Oberhau-sen“, erläutert Ulf Dewald, Director Operations, dieMaßnahmen.

Stage Metronom TheaterDer Drache häutet sich

Die 6.120 Quadratmeter große Dachmembran wird –bei laufendem Spielbetrieb – gegen ein silbernes Po-lyestergewebe ausgetauscht. Das Gesamtgewicht derneuen Membran beträgt etwa 12,5 Tonnen. Lediglichzehn Tage bleiben die Türen des Musicaltheaters auf-grund der Dachumbauten geschlossen. Die Gesamt-kosten der Renovierungsarbeiten belaufen sich aufzwei Millionen Euro. Die Arbeiten sollen bis MitteSeptember abgeschlossen sein. I www.stage-entertainement.de

Dr. Heiko Brauckhoff

Das Metronom-Theater in Oberhausen erhält ein neues Dach.

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REGION

Unter dem Dach der neu gegründeten Gesellschaftneusta software development West GmbH wird dasbisherige Geschäft der seit 1998 in Nordrhein-West-falen ansässigen Software-Architekten am StandortEssen weitergeführt und um das gesamte Leistungs-spektrum der Bremer team neusta-Gruppe erweitert.Geschäftsführer der neuen Tochter sind Heiko Dietzund Andreas Wulf.

„Wir sehen die Chance, hier am Standort zu wach-sen und zu expandieren“, erklärt Heiko Dietz, ge-schäftsführender Gesellschafter der neuen Gesellschaftund bislang Geschäftsführer sowie Mitinhaber derSoftware-Architekten. „Als Teil von team neusta kön-nen wir komplexere Projekte stemmen und mit unserertechnischen Expertise die gesamte Gruppe sinnvollergänzen.“

Dirk Schwampe, geschäftsführender Gesellschaftervon team neusta: „Dieser Zusammenschluss macht füralle Partner Sinn. Wir freuen uns, durch den Zusam-menschluss die Präsenz der Unternehmensgruppe inNRW zu stärken und die seit geraumer Zeit bestehendeKompetenz als „hybris extended workbench“-Partnernoch stärker zu betonen.“

team-neustaTochtergesellschaft in Essen

Die Unternehmensgruppe team neusta bietet imKerngeschäft Beratung, Entwicklung und Umsetzungvon komplexen, meist webbasierten Softwarelösungen.Dazu kommen Leistungen in den Bereichen Konzep-tion, Personal, Design, Usability und Kommunikation.Knapp 600 Mitarbeiter an Standorten u. a. in Bremen,Hamburg, und Hannover erwirtschaftete in 2014 ca.60 Millionen Euro Umsatz.I www.team-neusta.de

Heiko Dietz

Allen Grund stolz zu sein hat die Lenord, Bauer & CoGmbH in Oberhausen in diesem Jahr: Seit 1965 agiertder Spezialist für die Automatisierung von industri -el len Bewegungsabläufen nun schon erfolgreich amMarkt. Das Unternehmen blickt auf 50 „bewegte“ Jahrezurück.

50 Jahre Lenord, Bauer & Co GmbH

Weltweit arbeiten rund 250 Mitarbeiter für Lenord+Bauer. Sie verteilen sich auf den Firmensitz in Ober-hausen, das Produktions- und Logistik-Center in Glad-beck sowie die Vertriebsniederlassungen in Ostfildernund in Shanghai. Lenord+Bauer entwickelt, produziertund vertreibt magnetische Sensoren zur Messung vonDreh- und Längsbewegungen sowie intelligente Steu -erungs- und Antriebssysteme. Typische Anwendungs-bereiche sind u. a. die Schienenverkehrstechnik, Werk-zeug- und Verpackungsmaschinen.

Der Geschäftsführer der Unternehmensholding,Hans-Georg Wilk, sieht in Lenord+Bauer „ein werteori -en tiertes Familienunternehmen mit den Eigenschafteneines Hidden Champion“, wie er es ausdrückt.

Auch der geschäftsführende Gesellschafter Dr.Matthias Lenord ist sehr optimistisch. „Wir verfolgeneine klare Wachstumsstrategie, bei der die Erschlie -ßung internationaler Märkte eine zentrale Rolle spielt“,erläutert er und sieht neben der starken Präsenz inEuropa vor allem in Asien und Amerika noch großesPotenzial. Schlüssel der Erfolge seien modernste Tech-nologien und die Kompetenz der Mitarbeiter.I www.lenord.de

IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel bei der Übergabe der Ehrenurkunde zum 50-jährigen Jubiläum der Lenord,Bauer & Co GmbH, Oberhausen, an den geschäftsführendenGesellschafter, Dr. Matthias Lenord.

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REGION

22 MEO 7/8/2015

Mit dem „Initiativpreis NRW“, den die Funke Mediengruppe einmalim Jahr gemeinsam mit der WGZ Bank verleiht, wird das soziale,ökologische und gesellschaftliche Engagement mittelständischerFamilienunternehmen in Nordrhein-Westfalen gewürdigt. Prämiiertwerden besondere Leistungen in folgenden Bereichen: innova tiveLeistungen auf dem Gebiet grüner Technik und des Umweltschut-zes; neue Arbeitsplätze in NRW; besonderes gesellschaftliches Engagement. Bei der Auswahl der Preisträger werden neben derBedeutung der unternehmerischen Leistung auch die Originalitätund das persönliche Engagement gewürdigt.

Bewerben können sich Unternehmen, die mehrheitlich in Fa -mi lienbesitz sind. Als mittelständisch gelten Firmen mit weniger als 500 Mitarbeitern. Bewerbungsunterlagen und die genauen Aus schreibungsbedingungen gibt es im Internet unter www.initiativpreis-nrw.de.

Initiativpreis NRW

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Sicherheitspartnerschaft Ruhr: Mitarbeiter der Vollmergruppe ausgezeichnet

Die ausgezeichneten Mitarbeiter der Vollmergruppe Dienstleistung, Cristian Kent,Benjamin Lengert und Edmond Madani nach der Verleihung des Preises mit denVertretern der Sicherheitspartnerschaft Ruhr

Bereits zum zweiten Mal nach 2013 wurden Mitar-beiter der Vollmergruppe im Rahmen der Sicherheits -partnerschaft Ruhr zum „Mitarbeiter des Jahres 2014“gewählt. Bei einer gemeinsamen Aktion zwischenEinsatzkräften der Polizei und den nun ausgezeich-neten drei Sicherheitsmitarbeitern der Vollmergruppegelang im November 2014 die Verhaftung zweier we-gen räuberischen Diebstahls gesuchter Verdächtigen.Die Täter hatten am Vortag bei einem bewaffnetenDiebstahl eine hochwertige Spielkonsole erbeutet.Der Versuch, die Beute in einem Gamestore zu ver-kaufen scheiterte, da die Polizei im Vorfeld die Mit-arbeiter des Geschäftes und der Vollmergruppe umMithilfe bei der Fahndung ersucht hatte. Die Sicher-heitskräfte konnten die Verdächtigen stellen und sieder Polizei übergeben.

Bereits seit 2003 arbeiten die Mitglieder der Si-cher heitspartnerschaft Ruhr, die Polizei Essen, dieUnternehmen Condor Schutz- und Sicherheitsdienst,Kötter Security, SECURITAS Sicherheit & Service,West deutscher Wachdienst – Vollmergruppe Dienst-leistung, WISAG Sicherheit & Service sowie die Es-sener Wirtschaftsförderungs gesellschaft und Mülheim& Business in einer engen Kooperation in den StädtenEssen und Mülheim erfolgreich zusammen.

Die DATEV-Niederlassung Essen bezieht neue Ge -schäfts räume in Essens Stadtmitte, direkt am Ken-nedy-Platz. Die neuen Räumlichkeiten ermögli cheneinerseits Seminare im Charakter von PC-Schulungendurchzuführen und sind andererseits auch groß genugfür Gruppenarbeiten und Workshops. „Unsere Kundenfinden hier die neuste Technik für das Arbeiten mitunserer Software in einem modernen Ambiente“,freut sich Dieter Spielmann, Leiter der Niederlassungin Essen.

DATEV: Umzug in das Essener Stadtzentrum

Der Umzug von der Huyssenallee an den Kenne-dyplatz im Zentrum Essens soll den Kunden desUnternehmens die Nutzung der innenstädtischenIn frastruktur mit zahlreichen Hotels, Restaurants,öffentlichen Parkplätzen und der Anbindung an denÖPNVV erleichtern. I www.datev.de

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STEMICK Systemhallen I www.stemick-hallen.com I 02364/505559

Maßgeschneiderte Gewerbehallen für Ihr Unternehmen!

Die Reinersmann Umweltdienste GmbH mit Sitz inOberhausen beschäftigt sich mit der Sammlung undAufbereitung von Sekundärrohstoffen. Zur Material-beschaffung werden Mini-Container ab 1 cbm bei Ge-werbe- und Privatkunden aufgestellt. Durch die Hub-wagenfähigkeit und kompakten Abmessungen derContainer ist der Abtransport auch von Betriebshöfenmit beengten Zufahrten oder wenig Stellfläche mög-lich. In Produktionsbetrieben können die Containerdirekt an Bearbeitungsmaschinen aufgestellt werden,so dass Ausschüsse, Stanzabfälle oder Späne dem Re-

Reinersmann Umweltdienste

cycling-Prozess zugeführt werden können. Ziel ist es,durch getrennte und sortenreine Abfallsammlung beimErzeuger, Entsorgungsgebühren zu reduzieren und diewirtschaftliche Sammlung von Wertstoffen zu ermög-lichen. Der Baustellenservice des Unternehmens bietetzudem die Möglichkeit, Kleinmengen von Abfällendirekt vor Ort zu entsorgen. So muss der Abfall nichtmehrmals in die Hand genommen werden bzw. erstaufwendig verladen und beim nächsten Wertstoffhofmit viel Zeitaufwand entsorgt werden. Aktuell be-schäftigt das Unternehmen fünf Mitarbeiter und hatein Einzugsbiet von ca. 60 km. I www.reinersmann-umweltdienste.de

Mercedes Benz 300 SL von 1952

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1955 wurde die „Ständige Schau formschöner In-dustrieerzeugnisse“ in der Villa Hügel eröffnet. Daswar der Startschuss für die Geschichte ausgezeich-neten Designs in Essen, die heute mit dem Red DotAward und dem Red Dot Design Museum fortge-schrieben wird. Mit der der gemeinsamen Ausstellungvon Ruhr Museum und Red Dot Design Museum„Dauernde, nicht endgültige Form“ wird die bewegteHistorie des Design Zentrums Nordrhein Westfalenthematisiert.

Die Ausstellung vereint aktuelle sowie historischeExponate und Highlights vergangener Präsentatio-nen. Neben Plakaten und Fotografien aus 60 Jahren

„Dauernde, nicht endgültige Form“

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Design geschichte werden zudem persönliche Er -lebnisse von Zeitzeugen dokumentiert. Der Ausstel-lungstitel „Dauernde, nicht endgültige Form“ ist einZitat der Journalistin Clara Menck, das in den 1950erJahren in Bezug auf die damalige Designausstellungkreiert wurde. Es bezieht sich auf die Zeitlosigkeitder Basisform von Gebrauchsge gen ständen. Dieses„Dauerhafte“ wird erst durch stetige Veränderungund Optimierung komplettiert. So ist etwa das Designeines Stuhls im andauernden, kollektiven Gedächtnisder Menschen fest verankert, den „endgültigen“ Stuhlwird es jedoch niemals geben.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 23. Augustauf Zollverein. I www.red-dot-design-museum.de

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Man kennt sich, man plaudert miteinander undman hilft sich gegenseitig. So gefällt es auch

der älteren Dame am Morgen, die regelmäßig vorbeikommt, und wenn es nur für eine Kopie ist. „Hier ander Brückstraße wollen wir gerne bleiben – trotz derUmbaumaßnahmen vor einigen Jahren und der ge-planten im nächsten Jahr“, betont Kirsten Melchert,die den Laden zusammen mit ihrer Schwester Christi -ane Celan führt.

Firma Kröber

Gute Laune im DoppelpackManchmal ist ein Geschäft eben mehr als ein

Verkaufsort: So wie die Schreib- und Spiel-

warenhandlung „Kröber“ im Essener Stadtteil

Werden. Seit mehr als 5 Jahrzehnten ist sie

hier eine feste Größe und viele der Kunden

sind langjährige Stammkunden.

MENSCHEN UND ORTE

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Seit 20 Jahren auch beruflich ein eingespieltes Team: Die Geschwister Christiane Celan (l.) und Kirsten Melchert.

Das unter dem Namen „Kampmann“ von WilhelmKampmann 1890 gegründete Geschäft hat einige Ver-änderungen (mit)erlebt – und hält sich ungebrochenseit 125 Jahren am Markt. Im Laufe der Jahre wech-selte es nicht nur mehrfach Ort und Besitzer, sondernauch das Sortiment. Angefangen als Papierwaren-handlung mit Buchbinderei, erhielten Kunden ab Endeder 1950er Jahre neben Schreibwaren auch Elektro-zubehör für Mofas und Fahrr äder – darüber hinauskonnten auch Reisen gebucht werden. Zu dieser Zeitwar Alexander Kröber der Eigentümer und gab demLaden seinen noch heute bestehenden Namen. AbMitte der 60er Jahre wurde das Angebot erneut er-weitert: Der neue Inhaber Alfred Schürenberg repa-rierte nicht nur Mofas und Fahrräder, sondern bot sieauch zum Verkauf an.

„1987 hatte ich hier gerade meine Ausbildung alsEinzelhandelskauffrau abgeschlossen. Unsere Mutter,Maria Melchert, war einige Jahre als Angestellte beiAlfred Schürenberg beschäftigt, bevor sie das Geschäftkaufte. Und mir war klar, dass ich auch weiterhinhier arbeiten möchte“ erinnert sich Kirsten Melchert.

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Freude für Klein und Groß: Mehr als 30 namhafte Hersteller sorgen für ein vielseitiges Angebot.

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Der Gedanke, ebenfalls ins Geschäft einzusteigen, kamSchwester Christiane Celan im Alter von 30 Jahren:„Ich bin gelernte Erzieherin und die Arbeit mit Kindernhat mir immer viel Spaß bereitet. Aber es war an derZeit, mich beruflich umzuorientieren.“ Und so art-fremd sei die neue Tätigkeit nicht, schließlich gehörenKinder noch immer zur täglichen Klientel.

Als gleichberechtigte Inhaberinnen führen dieSchwestern das Geschäft seit mittlerweile elf Jahren.Große Änderungen im Sortiment gibt es seitdem nursaisonbedingt, der Fokus liegt auf Papier- und Spiel-waren, Geschenkartikeln, Bastelbedarf und Schul- undBürozubehör. „Natürlich versuchen wir, uns den Ent-wicklungen im Handel anzupassen. Den Druck durchdas Internet spüren wir allerdings schon deutlich“, soChristiane Celan. Viele Kunden kamen in den Laden,um sich z. B. beim Kauf von Schulranzen beraten zulassen. „Letztendlich haben sie aber den virtuellenWarenkorb gefüllt – und nicht unseren. Das ging ei-nige Zeit so, darum haben wir Schultaschen aus dem

Programm genommen und bieten nur noch wenigeEinzelmodelle an. Denn gute Beratung ist für unsselbstverständlich – und die kostet natürlich nichts.Aber verdienen müssen wir ja auch.“

Die gute Laune kann ihnen allerdings so schnellnichts nehmen: „Uns macht die Arbeit Spaß und Un-stimmigkeiten gibt es bei uns nicht. Wir sind uns im-mer recht schnell einig.“ Das kann auch Tagesprakti-kantin Celin bestätigen. Sie lernt die Arbeit imEinzelhandel im Rahmen der Berufsfelderkundungs-tage kennen. „Aus Platzgründen können wir leiderkeine längeren Praktika anbieten oder gar ausbilden“,erklärt Kristen Melchert. Damit bleibt sie wohl vorerstdie letzte Auszubildende der Firma Kröber.

Privat interessieren sich die Schwestern für das„Geocaching“ – eine moderne Form der Schatzsucheoder Schnitzeljagd. „Dadurch kamen wir auf die Idee,das passende Zubehör für das Geocaching, das bereitsweltweit Anhänger gefunden hat, bei uns anzubieten.Das ist aber noch nicht in trockenen Tüchern, aktuellsind wir noch auf der Suche nach Händlern“, verrätChristiane Celan. n

MENSCHEN UND ORTE

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PRAxIS

26 MEO 7/8/2015

AUSSENWIRTSCHAFT

Unionszollkodex (UZK) löst bisherigen Zollkodex zum 01. Mai 2016 ab

Das EU-Zollrecht erlebt derzeit die umfänglichste Reform seit Inkrafttreten desZollkodex im Jahr 1992. Als Endergebnis des mehrjährigen Reformprozessesgibt es den Unionszollkodex (UZK) – Zollkodex der EU –, der im Oktober 2013als VO(EU) Nr. 952/2013 erlassen und im Amtsblatt L269 vom 09. Oktober 2013veröffentlicht worden ist.

Der UZK als neues Rahmengesetz der Europäischen Union zur Regelung derAbläufe bei grenzüberschreitenden Warenverkehren wird zum 01. Mai 2016rechtskräftig und somit den Zollkodex und die derzeitige Durchführungsverord -nung zum Zollkodex (ZKDVO) ablösen. Dazu müssen vorab noch die erfor -derlichen Detailregelungen (delegierte Rechtsakte und Durchführungsrechtsakte)verabschiedet werden.

Die Neuregelungen im UZK sollen das Zollrecht europaweit zukunftsfähigund global wettbewerbsfähig machen. Unternehmen werden interne Zollprozesseanpassen müssen und sind verpflichtet, bis Ende 2020 auf elektronische Ver-fahren umzustellen. Die rechtlichen Neuerungen des UZK betreffen alle Bereiche,von der vorübergehenden Verwahrung bis zu den besonderen Verfahren. Zudemwird es eine deutliche Aufwertung des AEO geben.

Hinweis: Die IHK wird am 26.08.2015 ein Fachseminar zum Thema UZK an-bieten (siehe Dok-Nr. 2601892 unter www.essen.ihk24.de).

VerbraucherpreisindizesMärz 2015 bis Mai 2015*

VerbraucherpreisindexDEUTSCHLAND2010 = 100 107,0 März 20152010 = 100 107,0 April 20152010 = 100 107,1 Mai 2015

VerbraucherpreisindexNORDRHEIN-WESTFALEN2010 = 100 107,3 März 20152010 = 100 107,3 April 20152010 = 100 107,5 Mai 2015

* Mit dem Berichtsmonat Januar 2013haben das Statistische Bundesamt unddie Statistischen Landesämter den Ver-braucherpreisindex auf das Basisjahr 2010umgestellt und damit den Warenkorban veränderte Verbrauchsgewohnheitenangepasst.

Alle Angaben ohne Gewähr.

Mit dem einjährigen USA-Aufent-halt, einer Kombination aus Colle-gebesuch und berufsbezogenemPraktikum, bietet das Parlamentari-sche Patenschafts-Programm (PPP) –neben Schülern – auch im nächstenJahr wieder jungen deutschen Fach-kräften die Chance, den „AmericanWay of Life“ vor Ort zu erleben.

Ziel dieses von den Parlamentender beiden Staaten veranstaltetenAustausches ist das Kennenlernen derhistorischen, gesellschaftlichen undwirtschaftli chen Gegebenheiten desanderen Landes und eine Vertiefungder deutsch-ameri ka nischen Bezie-hungen. Abgeordnete des Bundesta-ges und Mitglieder des Amerikanischen Kongresses übernehmen für die Dauer des Aufenthaltes die Patenschaftfür die Teil nehmer und Teilnehmerinnen. Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)GmbH ist für die Durchführung des PPP für junge Berufstätige zuständig.

Die Bewerbungsunterlagen für den im August 2016 startenden Austausch können bis zum 11. September2015 an ge fordert werden (auch online). Junge Berufstätige, die sich für das Programm bewerben, solltennach dem 31. Juli 1991 geboren sein, über einige Jahre Unterricht in der englischen Sprache sowie eine beider Ausreise abgeschlossene Berufsausbildung verfügen.

Weitere Informationen und Bewerbungsunterlagen unter www.giz.de/usappp oder www.bundestag.de/ppp

BILDUNG

Zum Praktikum in die USA Foto

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PRAxIS

eBUSINESS

Das mobile Bezahlsystem (Mobile Payment) ermöglicht ganz neue Spielräumeim Konsumverhalten von Kunden. Es bietet auch für kleine und mittelständischeUnternehmen eine Option mit großem Potenzial. Zu diesem Thema hat der eBusi -ness-Lotse Emsland eine kostenlose Broschüre mit dem Titel „Mobile Payment– Die Zukunft des Bezahlens“ veröffentlicht. Sie soll als Einstieg in diesesThema helfen. Der Leitfaden erläutert unter anderem, wie eine Nutzung mobilerBezahlsysteme aussehen kann und gibt eine erste Einschätzung zum Stellenwertvon Mobile Payment. Zudem beschreibt er die beiden wichtigsten konkurrie-renden technologischen Ansätze für kontaktfreies mobiles Bezahlen und stelltausgewählte Entscheidungskriterien vor. Die Broschüre steht ab sofort im Internetzum Download bereit. www.essen.ihk24.de (Dok.-Nr.: 2579682)

Neuer Leitfaden zu mobilem Bezahlsystem

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INDUSTRIEBAU

WAS BEDEUTETKOMPETENZ?

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RECHT

Warnung vor Formularfallen

Nach der Eintragung im Handelsregister, einer Nennung in den „Gelben Seiten“oder der Erstellung einer Homepage erhalten viele Unternehmen Rechnungenoder Offerten für die Registrierung in Datenbanken. Diese Formulare habenÄhnlichkeit mit Rechnungen des Amtsgerichts für Einträge im Handelsregisteroder Eintragungsangeboten der deutschen Telekom bzw. von dieser beauftragtenVerlage. In letzter Zeit häufen sich zudem auch Formulare für die Erstellungeiner Internetseite oder solche zur Erfassung von Umsatzsteueridentifikations-nummern. Derartige Angebote können auch aus dem Ausland kommen.

Gerade während der Ferien- und Urlaubszeit werden solche Dokumente ver-sandt. Die zu dieser Zeit oft unterbesetzten Buchhaltungen laufen dann schnellerGefahr, Rechnungen ohne eingehende Prüfung zu begleichen. Einmal überwie-sene Beträge sind jedoch nur mit Mühe und Aufwand zurückzuerlangen, sofernder Überweisungsauftrag bei der Bank nicht mehr storniert werden kann. DieIHK rät daher, insbesondere Anschreiben von Adressbuchverlagen oder amtlichaufgemachte Rechnungen mit nahem Zahlungsziel und beigefügtem Überwei-sungsträger besonders gründlich zu überprüfen, wobei auch auf die IBAN aufeinem etwa beigefügtem Überweisungsträger geachtet werden sollte.

Unter www.essen.ihk24.de, Dok.-Nr. 83146, erhalten Sie weiterführende In-formationen, auch zu Vorsorgemaßnahmen.

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TERMINE

Essener Steuerforum 201503.09.2015 n 9.30 - 15.30 Uhr

Aktuelles aus dem Steuer- und Bilanzrecht.

n Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff

n Betriebsprüfung 4.0, wenn der Prüfer mit dem Laptop zur Prüfung erscheint

n Verschärfte Anforderungen an die strafbefreiende Selbstanzeige

n Darstellung ausgewählter Änderungen für Jahres- und Konzernabschlüsse nach Bil-RUG

Weitere Informationen und verbindliche Anmeldungenzur kostenfreien Ganztagesveranstaltung unter www.essen.ihk24.de, Dok.-Nr. 12260487.

Messen

gamescom weltweit größte Messe für interaktive Spiele und Unterhaltung05. bis 09. August 2015 in Köln660 Aussteller aus 40 Ländern, 340.000 Besucherwww.gamescom.de

EUROBIKE Internationale Fahrradmesse26. bis 29. August 2015 in Friedrichshafen1.400 Aussteller aus 54 Ländern, 66.000 Besucherwww.eurobike.de

Caravan-SalonDie Nr. 1 für Reisemobile und Caravans28. Aug. bis 6. Sept. 2015 in Düsseldorf530 Aussteller aus 21 Ländern, 176.000 Besucherwww.caravan-salon.de

TendenceInternationale Frankfurter Messe29. August bis 01. September 2015 in Frankfurt1.300 Aussteller aus 56 Ländern, 37.000 Besucherwww.tendence.messefrankfurt.com

spoga+gafa Die Gartenmesse30. August bis 01. September 2015 in Köln1.800 Aussteller aus 58 Ländern, 36.000 Besucherwww.spogagafa.de

spoga horseInternationale Fachmesse für Pferdesport30. August bis 01. September 2015 in Köln170 Aussteller aus 21 Ländern, 4.000 Besucherwww.spogahorse.de

IHK-Ansprechpartnerin: Andrea Henning · Fon 0201 1892-255 · [email protected]

PRAxIS

28 MEO 7/8/2015

INDUSTRIE

Industrie 4.0 und die Digitalisierung sind die aktuellen Themender Wirtschaft. Wie die Wirtschaft in Deutschland in den nächstenJahren aufgestellt sein wird und wie sie sich im internationalen

Wett bewerb behauptenkann, wird entscheidendvon dem Prozess der Di-gitalisierung beeinflusst.Schon heute müssen dieGrundlagen dafür ge-schaffen werden, damitdie Umgestaltung derWirt schaft erfolgreichverläuft. Dabei spielenFragen zur Datensicher -heit, leistungsfähigenInfrastruktur und inno-vativen Ge schäfts mo -dellen eine bedeu ten deRolle. Viele Maßnah-men und Projekte desBundesministeriums fürWirtschaft (BMWi) zie-len darauf ab, diesenProzess zu unterstützen

und zu begleiten. Dazu wurde nun eine Publikation mit denMaßnahmen und Initiativen des BMWi zur digitalen Transfor-mation zusammengefasst. Diese Broschüre steht im Internet zumDownload bereit. www.essen.ihk24.de (Dok.-Nr.: 2508312)

STEUERN

Steuerinfo

Die DIHK Steuerinfo, abzurufen unter www.essen.ihk24.de, Dok.-Nr. 4082, Rubrik „Neues vom DIHK“, informiert monatlich überinteressante und wichtige Steuerfragen.

Industrie 4.0 und Digitale Wirtschaft: Neue Broschüre des BMWi

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MEO 7/8/2015 29

PRAxIS

www.buehrer-wehling.de

INDUSTRIEBAU

KOMPETENZ BEDEUTET, DAS BAUEN DEN FACHLEUTEN ZU ÜBERLASSEN.

HANDEL UND DIENSTLEISTUNGEN

Mit dieser Ausgabe präsentieren wir erstmalig aktuelle und regionale Marktdaten zurKaufkraft der Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg. Sie beinhaltet das verfügbareEinkommen der Bevölkerung ohne Steuern und Sozial versicherungsabgaben, aber inklu -sive Transferleistungen. Bei der Ermittlung der Kaufkraftkennziffern flossen die Kom-ponenten wie Nettoeinkommen aus den amtlichen Lohn- und Einkommensteuerstatis-tiken, Erwerbseinkommen, Renten und Pensionen, Arbeitslosengeld und ArbeitslosengeldII, Kindergeld, Sozialhilfe, BAFöG (ohne Darlehen) und Wohngeld ein. Nähere Details,u. a. auch zur einzelhandelsrelevanten Kaufkraft, Einzelhandels zen tralität und Sorti-mentskaufkraft sind im Internet unter www.essen.ihk24.de, Dok.-Nr. 5228, Standortin-formationen, zu finden.

Kaufkraft 2010 und 2015

Quelle: Michael Bauer Research GmbH, Nürnberg, 2015

Essen Mülheim Oberhausen IHK-Bezirkan der Ruhr

Bevölkerung 01.01.2010(Zensus berücksichtigt)Anzahl 568.654 167.118 211.696 947.468Promilleanteil 7,082 2,081 2,637 11,800Kaufkraft 2010 (aktualisiert)in Mio. Euro 11.155,24 3.588,07 3.735,26 18.478,57Promilleanteil 7,149 2,300 2,394 11,843Euro pro Kopf 19.617 21.470 17.644 19.503Kaufkraftindex (D=100) 100,9 110,5 90,8 100,4Bevölkerung (Prognose 2015)JahresdurchschnittAnzahl 572.553 167.069 209.385 949.007Promilleanteil 7,049 2,057 2,578 11,683Haushalte (Prognose 2015)JahresdurchschnittAnzahl 303.575 85.374 106.956 495.905Kaufkraft 2015in Mio Euro 12.367,57 3.982,74 4.095,07 20.445,38Promilleanteil 6,964 2,243 2,306 11,512Euro pro Kopf 21.601 23.839 19.558 21.544Kaufkraftindex (D=100) 98,8 109,0 89,4 98,5

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PRAxIS

30 MEO 7/8/2015

Angebote für Existenzgründer und Jungunternehmer

1. in Essen

Das STARTERCENTER NRW in der Industrie- und Handelskammerfür Essen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen ist eine zentraleAnlaufstelle für Existenzgründer. Gründungswillige erhalten dortInformationen, Schulung und Beratung aus einer Hand. Die An-gebote sollen helfen, das notwendige Basis-Know-how für denUnternehmensaufbau zu erwerben. Die Beratung der angehendenNachwuchsunternehmer im STARTERCENTER NRW in Essen er-folgt dabei nach bestimmten Qualitätsstandards, deren Einhaltungdurch externe Zertifizierung gewährleistet wird.

Info-Nachmittag „Existenzgründung“ (Existenzgründermeeting)Einstiegs- und Erstberatung, Gruppenveranstaltung mit Vorträgenverschiedener Fachreferenten der IHK (Themen: Unternehmens-konzept, persönl. Qualifikationen, Rechtsform, Steuern etc.)Jeden 1. Donnerstag im MonatNächste Termine: 06.08.2015, 03.09.2015 14.00 bis ca. 17.00 UhrDie Teilnahme ist kostenfrei.Anmeldung: STARTERCENTER NRW in EssenTel.: 0201/1892-143 · E-Mail: [email protected]

Die Gründer-Workshops (Zusatzmodule)n Finanzamt im Dialog

Mitarbeiter des Finanzamts erläutern steuerliche Pflichten für Unternehmer09.09.2015, 16.15 bis 18.15 Uhr11.11.20145, 16.15 bis 18.15 Uhr

n Rentenversicherung: Tipps für Selbstständige09.09.2015, 15.00 bis 16.00 Uhr11.11.2015, 15.00 bis 16.00 Uhr

n Kranken-/Sozialversicherung, Altersvorsorge08.09.2015, 16.15 bis 17.45 Uhr10.11.2015, 16.15 bis 17.45 Uhr

n Betriebliche Versicherungen08.09.2015, 14.30 bis 16.00 Uhr10.11.2015, 14.30 bis 16.00 Uhr

n Gründungs- und Festigungsfinanzierung17.09.2015, 16.00 bis 18.00 Uhr26.11.2015, 16.00 bis 18.00 Uhr

n Erfolg beginnt beim Unternehmensnamen27.10.2015, 14.00 bis 16.00 Uhr

n Vom richtigen Auftreten und Verkaufen seiner Idee25.08.2015, 15.00 bis 17.00 Uhr

n Erfolgsfaktor Zielgruppenorientierung beim Marketing01.09.2015, 16.00 bis 17.30 Uhr

n IT-Wissen für Existenzgründer – Was ist beim EDV-Einsatz zu berücksichtigen22.10.2015, 14.15 bis 15.45 Uhr

n Buchführungs- und Steuertipps für Existenzgründer und Jungunternehmer16.09.2015, 15.00 bis 18.00 Uhr25.11.2015, 15.00 bis 18.00 Uhr

n Auftreten im Rechtsverkehr - Rechtsformen und der Schutz des Unternehmens als „Marke“30.09.2015, 14.00 bis 15.30 Uhr

n Rechtliche Tipps für Unternehmer/- innen30.09.2015, 16.00 bis 18.00 Uhr

Anmeldung: STARTERCENTER NRW in EssenTel.: 0201/1892-143 · E-Mail: [email protected]

Alle Veranstaltungen finden in der IHK zu Essen, Am Waldthausenpark 2, 45127 Essen (Stadtmitte), statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Vielfältige Informationsschriftenzum Thema Selbstständigkeit (Finanzierungshilfen, soziale Absicherung etc.)

Ansprechpartner im STARTERCENTER NRW in Essen:Eugenia Dottai Tel.: 0201/1892-293Magdalena Ihlenfeld Tel.: 0201/1892-229Jutta Schmidt Tel.: 0201/1892-121

2. Industrie- und Handelskammer für Essen, Mülheim an der Ruhr, Oberhausen zu Essen

Existenzgründungs- und NachfolgebörseGründer suchen Unternehmen, Unternehmer suchen Gründerüber www.nexxt-change.org

ErfinderberatungJeden 2. Donnerstag im Monat, nächste Termine: 09.07.15,13.08.15 16:30 bis 18:30 Uhr, IHK, Anmeldung erbeten

Franchise-GründerberatungDie IHK bietet eine kostenlose Eingangsberatung für Personenan, die sich im Wege des Franchising selbstständig machen möch-ten. Die Beratung durch einen Experten findet an folgendemTermin statt: 01.09.2015, 8:00 bis 16:30 Uhr, Anmeldung erbeten

Gründerbetreuung und Coaching SENIOR Consult Unternehmensbegleitunge. V. unterstützt durch berufserfahrene,ehrenamtlich tätige Senior-Experten Exis-tenzgründer und Jungunternehmen bei derBewältigung betrieblicher Fragen und Ent-wicklungsproblemen.

3. STARTERCENTER NRW in Oberhausen und Mülheim an der Ruhr

Info-Nachmittag „Existenzgründung“Jeden 3. Donnerstag im Monat von 14:00 Uhr bis ca. 17:00 Uhrin Oberhausen nächster Termin: 24.09.2015, in Mülheim nächster Termin: 20.08.2015

Intensiv-Workshop „Existenzgründung“In dieser Veranstaltung steht die praktische Erstellung einesGründungskonzepts mit den notwendigen Planungen in denBereichen Marketing, Finanzen, Liquidität, Rentabilität etc. imVordergrund. Ferner wird ein Unternehmercheck durchgeführt,der hilft, persönliche Stärken und Schwächen zu erkennen. DerWorkshop umfasst drei Termine zu je vier Stunden.Kosten: 100 EuroNächste Termine in Mülheim: 24.08.2015; 31.08.2015;07.09.2015, 16.00 bis 20.00 Uhr Anmeldung: Tel.: 0208 4848-51

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PRAxIS

Existenzgründer-/Nachfolgebörse

ANGEBOTE (Auszug):www.müsli.de Domain und Internetshop mit Produktion suchtNachfolger · Kleine Bio-Manufaktur mit 40.000 € bis 55.000 €Umsatz p.a. sucht Nachfolger. Produktionsstandort momentanOberhausen (Ruhrpott). Wir mischen frische Müslis genauso wieder Kunde es haben möchte! CUSTOMIZED ist hier das Schlag-wort. Alle Waren werden in Bio-Qualität verarbeitet. Alle Müsliswerden, wie es sich für eine Manufaktur gehört, in Handarbeitgefertigt! Sie sollten eine Affinität zu gesunder Ernährung habenund ein Gespür für Qualität. Erst dann kann man die Kundenmit nahezu perfekter Ware zufrieden stellen. Bei uns läuft allesklein aber fein ab. Unsere Produktion, so wie die Lagerung, sindübersichtlich und kostengünstig gestaltet. Newsletter könnenbzw. dürfen wir an ca. 1.000 Kunden senden und Facebook freutsich über ca. 800 Likes. Haben wir Ihren Geschmack getroffen,so freuen wir uns auf Ihr Interesse. ‹E-599A

Wäscheboutique – Dessous, Wäsche, Swim-Beach-& Homewearim Herzen des Ruhrgebietes sucht Nachfolgerin · Biete modisch,dynamischer Bewerberin Chance zur Selbstständigkeit in einemangenehmen Ambiente. Seit über 20 Jahren erfolgreich amMarkt, mit einer Stammkundendatei von über 600 Adressen.Das Ladenlokal liegt im Essener Süden, hat eine neuwertigeEin richtung (2012) und ein exklusives, hochwertiges Warenan-gebot. Falls gewünscht, Einarbeitung und Begleitung nach derÜbernahme durch die Inhaberin. ‹E 600 A

Naturkost-Bioladen mit Vollsortiment in guter Lage abzugeben.Der Bioladen verfügt über eine nette Stammkundschaft, eineschö ne und stilvolle Inneneinrichtung und liegt in einemeigenständigen Ortsteil mit funktionierender Einzelhandelsin -fra struktur ‹E 601 A

Blumengeschäft zu verkaufen · Nachfolger für alteingesessenesBlumengeschäft gesucht. Mein seit 20 Jahren bestehendesBlumen geschäft mit festem Kundenstamm großer Außenfläche,Kühlhaus und Klimaanlage möchte ich aus persönlichen Gründenverkaufen. Preis VB. Weitere Auskünfte gerne bei ernsthaftemInteresse. ‹E 603 A

Zerspanungsbetrieb im westlichen Ruhrgebiet · Kleiner, altein -gesessener Betrieb mit interessanten Kundenbeziehungen. CNC-Maschinenpark, gute Auslastung, regional orientiert (kurze Wegezum Kunden). Gesucht wird ein „pfiffiger“ Nachfolger, der sichnicht scheut, ein bisschen die ausgetretenen Pfade zu verlassen.Mel den Sie sich, ich verspreche ein interessantes Gespräch. ‹E 606 A

Mit ihrer Existenzgründer- und Nachfolgebörse hilft die Industrie- und Handelskammer zu Essen (IHK), motivierte Nachfolgerund über gabebereite Unternehmer zusammenzubringen. Die IHK koordiniert als zentrale Kontaktstelle Unternehmensangebote und-nachfragen, gibt die Vermittlungswünsche in eine online geführte, bundesweite Börse ein und führt die Interessen zusammen. DieInseratsangaben beruhen auf Eigenauskünften der Unternehmen und Existenzgründer. Die Börse im Internet: www.nexxt-change.org

Ihre Ansprechpartnerin bei der IHK ist: Magdalena Ihlenfeld, Fon: 0201 1892-229, E-Mail: [email protected]

Angebote und Nachfragen in der Börse für Essen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen

Lottoannahmestelle · Alteingesessene Lottoannahmestelle mitTa bakwaren, Presse, Geschenkartikel, Fahrkarten, Grußkarten undPaketshop aus Altersgründen abzugeben. Stadt nah, hoherStammkundenanteil. Abstand und Warenübernahme nach Inven-tur. Kapitalnachweis erforderlich. ‹E 610 A

NACHFRAGEN (Auszug):Café mit Möglichkeiten zum Verkauf zur Übernahme gesucht ·Für meine Kombination Café und Mode suche ich im RaumEssen/Bochum/Düsseldorf ein geeignetes Café zur Übernahme.Als gastronomieerfahrene Kommunikationswirtin mit guten be-triebswirtschaftlichen und kaufmännischen Kenntnissen sucheich ein Café zur Übernahme, das ebenfalls die Möglichkeitenzum Verkauf von Mode bietet. Vorwiegend interessant ist hierder Raum Essen/Bochum/Düsseldorf. Ich freue mich auf IhreNachrichten. ‹E 281 N

Hausverwaltung gesucht · Ich suche eine gut im Markt eingeführteHausverwaltung, wo ich im Rahmen einer Nachfolge eintretenkann. Ich bin Immobilienfachwirt und seit geraumer Zeit inder Be standsbewirtschaftung tätig. Nun suche ich eine neueHerausforderung und möchte mich gerne selbstständig machen.Aus diesem Grund suche ich eine gut eingeführte Hausverwal -tung, die ich im Rahmen einer Nachfolgeregelung übernehmenkann. ‹E 287 N

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NEUES AUS BERLIN UND BRüSSEL

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Brüssel. Die neue EU-Kommission will offenbar ihre Ankündigungwahrmachen und die Zahl der Gesetzesvorhaben spürbar einschrän-ken. Der eigens für Bürokratieabbau zuständige Erste VizepräsidentFrans Timmermans hat am 19. Mai sein Konzept zu „Better Regu -lation“ vorgestellt. Schwerpunkte sind dabei eine unabhängigeFolgenabschätzung von Gesetzesvorhaben im Verlauf des Gesetzge-bungsprozesses und die stärkere Einbeziehung von Interessengruppen.Damit folgt die EU-Kommission auch den Forderungen des DIHK zumehr Bürokratieabbau und einer besseren Rechtsetzung.

EU-Kommission stellt Konzept zu Bürokratieabbau vor

Berlin. Die Wirtschaftlichkeit von Stromer-zeugung für den Eigenverbrauch ist massivgefährdet, warnt der DIHK. Hintergrund: Mitder nächsten EEG-Novelle 2016 will das Bun-deswirtschaftsministerium die Förderung er-neuerbarer Energien umstellen. Haben bisheralle Anlagenbetreiber einen Anspruch darauf,so wird künftig über eine Ausschreibung ent-schieden, welche Investitionen noch eine För-derung erhalten. Hier ist im Gespräch, nurnoch Photovoltaik-Dachanlagen zuzulassen,die vollständig ins öffentliche Netz einspeisen.Der sinnvolle Einsatz der Photovoltaik ist abervor allem der Stromverbrauch direkt am Ortder Erzeugung. Deshalb dringt der DIHK da-rauf, die Kombination aus Eigenerzeugungund Einspeisung der Reststrommengen weiterzu ermöglichen.

DIHK warnt vor Benachteiligung der Stromeigenerzeugung

Berlin. Der Referentenentwurf zur Erbschaft-steuer vom 01.06.2015 wird – trotz der vomDIHK vorgelegten Rechtsgutachten und gutenArgumenten der Wirtschaft – nicht den Be-langen des Mittelstandes und der Bedeutungder Familienunternehmen gerecht. Immerhinwurde der Grenzwert von 20 Mio. Euro für„große“ Unternehmen bei Vorliegen bestimm-ter Voraussetzungen auf 40 Mio. Euro ange-hoben. Damit wurde zumindest in kleinenSchritten einer Forderung des DIHK nachge-kommen. Die Verdoppelung des Grenzwertesist aber gebunden an der Einhaltung von qua-litativen Kriterien, wie z. B. typischen Verfü-gungsbeschränkungen der Gesellschafter vonFamilienunternehmen. Der DIHK fordert eben-falls, qualitative Kriterien bei der Erbschaft-steuer zu prüfen, allerdings im Rahmen derVerschonungsbedarfsprüfung. Die Berück -sichtigung dieser Kriterien nunmehr beimGrenzwert ist im Vergleich zu den bisher be-kannten Eckpunkten positiv, allerdings ist dieUmsetzung durch den Entwurf viel zu büro-kratisch, nicht rechtssicher und nicht praxis-gerecht. Das gilt auch für das Wahlrecht, wenneine Übertragung den Wert von 20 bzw. 40Mio. Euro übersteigt. Denn bei der vorgese-henen Verschonungsbedarfsprüfung wird nochimmer das Privatvermögen des Erben einbe-zogen und die alternativ angebotenen Ver-schonungsabschläge sind viel zu niedrig.DIHK-Präsident Eric Schweitzer hält Kor -rekturen am Referentenentwurf für zwingendnotwendig: „Wenn die Erbschaftsteuer sokommt, wird die Übertragung von Unterneh-men zu erheblichem Substanzverlust führen.“

Brüssel. Als eine seiner ersten Amtshandlungen hat der wieder -gewählte britische Premierminister Cameron das EU-Referendum aufden Weg gebracht. Der DIHK warnt vor den Folgen eines EU-AustrittsGroßbritanniens. Die EU würde den wichtigsten Fürsprecher fürfreien und fairen Wettbewerb und Freihandel verlieren. Und Groß-britannien würde den Zugang zum Binnenmarkt verlieren – dasEU-Projekt, das für sie am wichtigsten ist. Derzeit geht rund dieHälfte der britischen Exporte in die EU. Bei einem Austritt müssteGroßbritannien neue Abkommen mit der EU verhandeln undschlimmstenfalls wieder Zölle entrichten. Auch Londons Rolle alsführender europäischer Finanzplatz käme ins Wanken.

Erbschaftsteuerpläne nachbessern!

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Derzeit geht rund die Hälfte der britischen Exporte in die EU.

DIHK warnt vor Unsicherheit durch Brexit-Diskussion

Der DIHK fordert mehr Bürokratieabbau und eine bessere Rechtsetzung.

Foto: Thinkstock by Getty Images

Page 33: Erfolgreiche MEO-Region Exporte erneut dynamisch

IHK AKTUELL

Gemeinsames Forum von Bundesbank und IHK

Erstmalig luden die IHK und die Deutsche Bundesbankzu einem gemeinsamen Forum ein. Margarete Müller,Präsidentin der Hauptverwaltung in Nordrhein-West-falen der Deutschen Bundesbank, sprach in ihremVor trag „Schwarze Null trotz klammer Kassen? – Um-gang mit der Staatsverschuldung“ u. a. über aktuelleund künftige Herausforderungen der Staatsfinanzenund darüber, wie eine Neuordnung der öffentlichenHaushalte und der Ausgleichsmechanismen gelingenkönnte.

Botschafter für Ausbildung und Fachkräfte unterwegs

Auch 2015 setzt die IHK drei „Ausbildungsbotschafter“ein, die bei Unternehmen in Essen, Mülheim an derRuhr und Oberhausen für mehr Ausbildungsplätzewerben. Denn die Lage am Ausbildungsmarkt ist un-verändert angespannt: Viele Unternehmen habenSchwierigkeiten, geeignete Bewerber zu finden.

„Angesichts rückläufiger Schulabgänger- und Be-werberzahlen sind die Betriebe gefragt, Engpässendurch frühzeitige Personalgewinnung entgegen zuwirken. Daher stehen neben dem Thema Berufs-ausbildung dieses Jahr auch die Themen Fachkräf-tegewinnung und Fachkräftesicherung im Mittel-punkt“, so Hans Michaelsen, Geschäftsführer der IHKzu Essen.

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Von links: Gerd Wißling (Deutsche Bank, Niederlassung Essen), IHK-Präsidentin

Jutta Kruft-Lohrengel, Margarete Müller, IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerald Püchel

Die Ausbildungsbotschafter Rolf Rüttermann, Ursula Hauenherm, Hans-B. Kleckel mit Hans Michaelsen (von links).

Steuerausschusssitzung

In der Steuerausschusssitzung referiertenMario Becker und Dr. Jens Escher vonKPMG Essen und Düsseldorf über die mög-liche Ausgestaltung der zukünftigen Erb-schaftsteuer, basierend auf dem Urteil desBVerfG vom 17.12.2014. Überdies infor-mierte Harald von Frantzki, Vorsteher desFinanzamtes für Steuerstrafsachen undSteuerfahndung Essen, über die „Steuer-verfehlungen durch Unternehmen“. BeideVorträge wurden mit lebhaften Diskussi-onsbeiträgen der zahlreichen Teilnehmerund Gäste begleitet.

Von links nach rechts: Dr. Jens Escher, Mario Becker, Harald von Frantzki und Ulrich Komander,

Vorsitzender des IHK-Steuerausschusses.

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Mit dieser aussichtsreichen Zusammenfassung er-öffnete IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel

Jahrespressekonferenz der IHK zu Essen. Die Ergeb-nisse beruhen auf der aktuellen Online-Umfrage unterden Unternehmen der MEO-Region. Im Mittelpunktder Umfrage standen die konjunkturelle Einschätzung

der Betriebe in den Städten Essen, Mülheim an derRuhr und Oberhausen und die Erfahrungen mit demMindestlohn. Aus Sicht der IHK fiel das Ergebnis ins-gesamt positiv aus: Denn die Mehrheit der Unter-nehmen sehen ihre aktuelle geschäftliche Situationals gut oder zumindest befriedigend.

Die Stimmung der Wirtschaft in Essen, Oberhausen und Mülheim an der Ruhr

steigt wieder: „Fast 90 Prozent der Betriebe bewerten ihre aktuelle Geschäfts-

lage mit befriedigend oder gut. Das ist ein positives Ergebnis im Vergleich

zum Jahresbeginn.“

Jahrespressekonferenz

Wirtschaftsregion MEO wieder im Aufschwung

Im Rahmen der Jahrespressekonferenz stellten IHK-Präsidentin Jutta Kruft-Lohrengel undIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Gerald Püchel die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage vor.

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JAHRESPRESSEKONFERENZ

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JAHRESPRESSEKONFERENZ

Konkret heißt das: Mit knapp 52 Prozent beurteiltemehr als die Hälfte der Unternehmen ihre wirtschaft-liche Lage befriedigend, mehr als jedes Dritte sogarmit gut. 2014 war es ein Prozentpunkt mehr (38,5Prozent), die ihre aktuelle Situation mit gut beurteil-ten. Unverändert blieben die zehn Prozent, die ihreLage mit schlecht bewerten. Ein Blick auf die Ergeb-nisse der Konjunkturumfrage zu Jahresbeginn verrätgleichzeitig, dass sich die Stimmungslage seitdemetwas verbessert hat. Dies gilt auch für die Geschäfts-aussichten: Exakt ein Viertel der Betriebe geht davonaus, dass sich ihre wirtschaftliche Lage noch verbes-sern wird.

Zwei Drittel aller Betriebe erwarten, dass ihrewirtschaftliche Lage in etwa gleich bleiben wird.Hier ist die Zahl gegenüber dem Frühjahr 2014 leichtgesunken. Aber im Vergleich zum Jahresbeginn steigtdie Stimmungslage. Einen Wehrmutstropfen gibtes dennoch: 8 Prozent der befragten Unternehmenerwarten eine Verschlechterung ihrer Geschäftslage.„Die deutsche Wirtschaft ist in hohem Maße export-orientiert und damit auch exportgebunden. Fast jedervierte Arbeitsplatz in Deutschland hängt vom Exportab. Die Ukraine- und andere Krisen in der Welt wirk-ten sich demzufolge ebenso aus wie Deflationsge-fahren im Euro-Raum. Darüber hinaus trugen neue

MEO 7/8/2015 35

ja nein

35,1 %

64,9 %

Findet das Mindestlohngesetz in Ihrem Unternehmen Anwendung?

keineBelastung

geringeBelastung

mittlereBelastung

22,5 %

33,8 %29,6 %

Welche Belastungen durch mehr Bürokratie bringt das Gesetz für Ihr Unternehmen?

großeBelastung

14,1 %

gut befriedigend schlecht

37,5 %

51,8 %

10,7 %

Wie beurteilen Sie die aktuelle Lage Ihres Unternehmens?

sich verbessern

in etwa gleich bleiben

sich verschlechtern

25 %

66,7 %

8,3 %

Wie schätzen Sie die wirtschaftliche Entwicklung Ihres Unternehmens in den kommenden 12 Monaten im Vergleich zur gegenwärtigen Lage ein?

Die wirtschaftliche Lage wird

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JAHRESPRESSEKONFERENZ

36 MEO 7/8/2015

Lasten wie zum Beispiel der Mindestlohn zur Verun-sicherung der Unternehmer bei“, erklärte Kruft-Lohrengel.

Apropos Mindestlohngesetz: Seit Januar 2015 giltin Deutschland ein flächendeckender allgemeiner ge-setzlicher Mindestlohn von 8,50 Euro brutto proStunde. Knapp vier Millionen Arbeitnehmer sinddavon betroffen. „Uns interessierte der damit verbun-dene finanzielle und bürokratische Aufwand“, so dieIHK-Präsidentin.

Knapp zwei Drittel der Befragten gaben an, dassder Mindestlohn in ihrem Unternehmen angewandtwird. Von diesen mussten mehr als 40 Prozent dieEnt gelte erhöhen. Für mehr als 86 Prozent bedeu tetder Mindestlohn nur geringe bis mittlere finanzielle

Auswirkungen. Kruft-Lohrengel: „Dieses Ergebnis istfür uns ein Zeichen, dass die Auswirkungen desneuen Gesetzes zum aktuellen Zeitpunkt nicht denvorhergesagten Warnungen der Ökonomen und Ar-beitsmarktforscher entsprechen.“ Nichtsdestotrotz: 77Prozent der Unternehmen müssen seit der Einführungdes Gesetzes einen bürokratischen Mehraufwandbewältigen. Es bleibt die Frage: Ist der Mindestlohnein Bürokratiemonster?

Neuigkeiten bescherte auch die aktuelle Ausbildungs-platzsituation in der MEO-Region. Leider fällt sie nichtso positiv aus wie erhofft. Dies wird sich voraus -sichtlich auch bis zum Ende des Ausbildungsjahresam 30. September nicht ändern. Die Zahlen im Detail:

Neue Bevölkerungsprognose vorgelegt - Leichte Steigerung erkennbar

Die höchste Einwohnerzahl der MEO-Region in ihrem heutigen Gebietszuschnitt von rund 379 km² wurde im Jahr1963 erreicht. Damals lebten in Essen, Mülheim an der Ruhr und Oberhausen insgesamt rund 1,2 Mio. Menschen. Danach sank – von Schwankungen abgesehen – die Bevölkerungszahl kontinuierlich und erreichte zuletzt 946.000. Die in mehrjährigen Abständen herausgegebenen Bevölkerungsprognosen von „Information und Technik NRW“ sprachen lange Zeit für eine Fortsetzung dieses Trends. In der nun aktuell vorgelegten Analyse wird eine Prognose bis zum Jahresanfang 2040 gewagt. Danach wird die MEO-Region wieder leicht an Einwohnern gewinnen. Zwarwird nach wie vor ein hoher Sterbeüberschuss zu verzeichnen sein, dieser wird jedoch durch einen deutlich positivenWanderungssaldo überkompensiert.

Insgesamt wird die MEO-Region danach im Jahr 2040 eine Einwohnerzahl von 949.100 haben (+0,4 Prozent gegenüber2014), während NRW 0,5 Prozent verliert.Deutliche Verschiebungen wird es in der Altersstruktur geben. Im Jahr 2040 werdennach wie vor 126.000 Einwohner im Alter von0-16 Jahren hier wohnen, die erwerbsfähigeBevölkerung (16-65 Jahre) nimmt dagegenum 7 Prozent ab, während die Seniorenzahl(65 Jahre und älter) um 22 Prozent steigt.

Bevölkerung nach Altersgruppen 2014-2040

Stadt/Region Bevölkerung, davon im Alter von ... bis unter ... JahrenJahr insgesamt 0-6 6-16 16-65 65 und mehr

Essen 2014 569.900 28.000 47.800 369.500 124.500

2040 590.200 28.700 51.600 361.300 148.500

Mülheim an der Ruhr 2014 166.600 8.000 14.000 104.700 40.000

2040 160.200 7.200 13.500 90.400 49.100

Oberhausen 2014 209.100 9.800 18.400 136.500 44.500

2040 198.700 8.500 16.800 116.100 57.400

MEO-Region 2014 945.600 45.800 80.200 610.700 209.000

2040 949.100 44.400 81.900 567.800 255.000

NRW 2014 17.571.900 887.600 1.653.700 11.425.100 3.605.400

2040 16.522.400 767.800 1.359.400 9.426.200 4.969.000

Bevölkerungsentwicklung 2014-2040

Stadt/Region 01.01.14 01.01.40 Veränderung in %Essen 569.900 590.200 +3,6

Mülheim an der Ruhr 166.600 160.200 -3,9

Oberhausen 209.100 198.700 -4,9

MEO-Region 945.600 949.100 +0,4

Ruhrgebiet (RVR) 5.045.700 4.850.200 -3,9

NRW 17.571.900 17.491.100 -0,5

Page 37: Erfolgreiche MEO-Region Exporte erneut dynamisch

JAHRESPRESSEKONFERENZ

1Monatliche Leasingrate zuzüglich 19 % Mehrwertsteuer, ohne Anzahlung, Laufzeit 48 Monate, Gesamtfahrleistung 40.000 km, zuzüglich 840€ Frachtkosten zuzüglich 19 % Mehrwertsteuer. Ein Angebot der Regeda GmbH, Willy-Brandt-Allee 50, 45891 Gelsenkirchen. Angebot gilt für einen Ford Transit Kastenwagen LKW Basis 290 L2, 2,2-l-TDCi 74kW (100 PS).

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MEO 7/8/2015 37

Insgesamt wurden 1.741 Verträge in der MEO-Regionabgeschlossen; 1.189 in Essen, 307 in Mülheim ander Ruhr, 245 in Oberhausen.

Momentaner Lichtblick sind die Industriekaufleute –hier stieg die Anzahl der abgeschlossenen Ausbil-dungsverträge. „Der demografische Wandel wird denFachkräftemangel noch verstärken. Unser Ziel bleibt,diesen Trend noch zu wenden. Große Hoffnung setzenwir auf unsere drei ehrenamtlichen Ausbildungsplatz-akquisiteure und den Aufruf unserer Vollversammlungan die Unternehmen, ihre freien Ausbildungsplätzean die Arbeitsagenturen zu melden. Denn Ausbildenheißt Zukunft sichern“, betonte die IHK-Präsidentin.

Ein Blick auf die langfristige wirtschaftliche Entwick-lung zeigt, dass die MEO-Region in den letzten Jahrenund auch noch aktuell „einen guten Lauf“ hat. Ins -besondere die Stadt Essen profitiert vom Zuzug gro-ßer Unternehmen sowie dem Bau neuer Unterneh-menszentralen wie dem der Funke-Gruppe oder derFirma Schenker. Sowohl Oberhausen als auch Mül-heim an der Ruhr sind seit der Jahrtausendwende beider Beschäftigung von Sozialversicherungspflichtigendurchgestartet.

„Herbe Rückschläge erleidet derzeit jedoch Mül-heim an der Ruhr“, verwies IHK-Hauptgeschäftsführer

Dr. Gerald Püchel auf die Auswirkungen der Energie-wende. „Die aktuellen Entwicklungen bei SiemensEnergy und Europipe beobachten wir mit großerSorge. Hier sind verlässliche politische Rahmenbe-dingungen ebenso gefordert wie die Erschließungneuer Märkte für die betroffenen Unternehmen.“

Ein aktuelles Kernthema, das Politik und Wirtschaftgleichermaßen beschäftigt, sind die mangelnden Ge-werbeflächen in der MEO-Region. „Bis zum Jahr 2030werden rund 625 Hektar Gewerbe- und Industrie-flächen in der MEO-Region benötigt. Zur Verfügungstehen jedoch bestenfalls 206 Hektar. Die anhaltendeVerweigerungshaltung vor Ort macht uns ratlos:Wo immer Baupläne auftauchen, stehen die Bürger -ini tiativen bereits parat. Offenbar gibt es hier nochein Erkenntnisproblem. Aufgrund langer Planungs-horizonte können wir uns einen solchen Stillstandaber nicht leisten“, schlussfolgerte der IHK-Hauptge-schäftsführer.

Stattdessen sollte die MEO-Region eine wachsende,innovative Region sein: sein: Dafür brauche es neueGewerbe- und Wohnungsbaugebiete – denn auch die-sen würden angesichts wachsender Einwohnerzahlenknapper –, die konsequente Nutzung von Baulückenund einen innovativen Umgang mit vorhandenemBaubestand. n

Page 38: Erfolgreiche MEO-Region Exporte erneut dynamisch

THEMA

38 MEO 7/8/2015

Rechnet sich die Wissenslandschaft Ruhrgebiet auch

ökonomisch? Nach einer Studie des Insti tuts für an -

gewandte Innovationsforschung e. V. an der Ruhr-

Universität Bochum (IAI) haben die Hochschulen und

außeruni versitären Forschungsinstitute der Metropole

Ruhr in 2013 knapp 2,5 Milliarden Euro Umsätze

ausgelöst – Tendenz steigend. Mit fast 25.000 direkt

Beschäftigten ist die Wissenschaft zudem einer der

größten Arbeitgeber im Ballungsraum. Insgesamt

profitieren 50.000 Beschäftigte vom Wissenschafts-

system im Ruhrgebiet.

Das sind erste Zahlen zur regionalwirtschaftlichen Bedeutungder Wissenslandschaft Ruhrgebiet. Die Studie hat der Regio-

nalverband Ruhr (RVR) mit finanzieller Unterstützung Ruhr-IHKs, des Initiativkreises Ruhr sowie der WirtschaftsförderungMetropole Ruhr in Auftrag gegeben.

RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel, Hauptge-schäftsführer i. V. Christoph Burghaus der IHK Mittleres Ruhr -gebiet in Bochum und Professor Dr. Bernd Kriegesmann, Präsidentder Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen sowie Leiter des IAIstellten die Studie Anfang Juni vor.

Karola Geiß-Netthöfel zog ein erstes Fazit: „Die Hochschulenund außeruniversitären Forschungseinrichtungen garantieren derMetropole Ruhr erhebliche ökonomische Effekte, die längst nochnicht ausgeschöpft sind. Dazu müssen jedoch die Rahmenbe-dingungen verbessert werden. Angemessene Betreuungsrelation,mehr Spitzenforschung. Zweck der Studie ist es daher, allen Ver-antwortlichen in Bund und Land wissenschaftliche Fakten zulie fern. Auf der Basis kann genau dort der politische Hebel an -ge setzt werden, wo man die Entwicklung der Wissenslandschafteffektvoll vorantreiben muss. Wir werden die Ergebnisse dieserStu die mit allen regionalen Akteuren diskutieren und eine ge-meinsame politische Meinungsbildung herbeiführen. Der nächsteWissensgipfel im September ist hierfür eine hervorragende Ge -legenheit, Strategien abzustimmen und die nächsten Schritteeinzuleiten.“

Milliardenumsatz und Arbeitsplätze fürs Revier

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THEMA

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lichen Zahl von Studierenden das nötige Rüstzeugfür die Arbeit im Betrieb fehlt. Wenn sich deutlichmehr wissenschaftliches Personal um die Studierendenkümmern würde, könnten in den Hochschulen vielmehr praxisnahe Projekte angestoßen werden, als diesderzeit der Fall ist.“

Mehr außeruniversitäre Spitzenforschung gefragtWeitere Optionen bieten Perspektiven: Während dieMe tro pole Ruhr der größte Hochschulstandort inDeutschland ist, hat die Anzahl der außeruniversitärenForschungseinrichtungen nicht Schritt gehalten. Hierbewegt sich das Ruhrgebiet bei der Beschäftigtenzahlin Instituten der großen Forschungsgemeinschaftenetwa auf dem Niveau des Bundeslandes Bremen.

Karola Geiß-Netthöfel und Christoph Burghaus sindsich einig: „Bei aller Zufriedenheit über unsere dichteHochschullandschaft müssen wir zugeben, dass wirin Teilen der Metropole Ruhr in Bezug auf die Anzahlaußeruniversitärer Forschungseinrichtungen nochNachholbedarf haben.“ Die Wissensmetropole Ruhrbe darf weiterer renommierter Institute wie Max-Planck und Fraunhofer. Gerade solche Forschungs-einrichtungen generieren überdurchschnittlich Dritt-mittel, sorgen für herausragende ökonomische Effektean ihren Standorten und sind für die weitere tech -nologische Entwicklung der Unternehmen der Regionelementar wichtig. n

Hochschulstandort mit den meisten StudierendenDie Metropole Ruhr ist der größte Hochschulstandort in Deutsch-land. Mit deutlich über 250.000 Studierenden lässt das Ruhrge -biet alle anderen Metropolregionen wie Berlin, München oderHamburg hinter sich. Damit ist die Wissenschaftslandschaft eininteressantes Umfeld für expansions- und innovationsorientierteUnternehmen und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Die Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrich-tungen stehen für knapp 2,5 Milliarden Euro, die in der MetropoleRuhr nachfragewirksam werden. Dabei hängen 1,7 MilliardenEuro direkt an Investitions- und Sachausgaben der Wissenschafts-einrichtungen sowie Konsumausgaben der Beschäftigten undStudierenden. Weitere 770 Millionen Euro Umsatz entstehen invielen anderen Branchen wie Wohnungswirtschaft, Handel, Gas-tronomie, Handwerk etc.

Dabei ist nicht zu unterschätzen, dass die Hochschulen undaußeruniversitären Forschungseinrichtungen insbesondere überForschungstätigkeiten Mittel aus der EU oder dem übrigenDeutschland in die Region holen. Jeder Euro aus der Grundfinan -zierung des Landes erzeugt 29 Cent Drittmittel.

Mehr Hochschulpersonal nötigDiese regionalökonomischen Effekte schlagen sich auch in spür-barer Beschäftigung nieder. Etwa 25.000 Menschen sind direktin Hochschulen, außeruniversitären Forschungseinrichtungenund an Studierendenwerken beschäftigt. Weitere 22.000 Arbeits-plätze in anderen Branchen werden durch die ausgelöste Nach-frage gesichert bzw. geschaffen. Doch das Entwicklungspotenzialist noch längst nicht ausgeschöpft. Würde etwa die im Bundes-durchschnitt realisierte Betreuungsrelation von wissenschaftli-chem Personal zu Studierenden auch an Ruhrgebietshochschulenumgesetzt, entstünden zusätzliche Nachfrage- und Beschäfti-gungseffekte.

Doch nicht allein diese Effekte hat Christoph Burghaus imBlick, wenn er eine spürbare Erhöhung der Betreuungsrelationan den Ruhrgebiets-Hochschulen fordert: „Der Wirtschaft gehtes in erster Linie um eine praxisnähere Lehre an den Hochschulen.Die aktuelle DIHK-Umfrage zu den Erwartungen der Wirtschaftan Hochschulabsolventen belegt schmerzhaft, dass einer erheb-

Page 40: Erfolgreiche MEO-Region Exporte erneut dynamisch

40 MEO 7/8/2015

THEMA

Vorstellungen der Politik – Positionen der Wirtschaft

Energieeffizienz von Gebäuden

Bisher drehte sich bei der Energiewende alles um Strom. Doch

der Hauptteil der Energie in Deutschland wird für die Wärme-

erzeugung verwendet. Allein die Energie für Raumwärme und

-kühlung sowie Warmwasser in Unternehmensgebäuden und

Wohnhäusern steht für etwa 35 Prozent des gesamten Energie-

verbrauchs. Die Bundesregierung hat daher Energieeffizienz –

auch von Gebäuden – zu einem Politikschwerpunkt erklärt.

Speziell im Gebäudebereich sollen bis 2050 80Prozent des Energieverbrauchs gegenüber 2008

eingespart werden. Am Ende sollen Deutschlands 18Millionen Wohngebäude und schätzungsweise zweibis drei Millionen Nichtwohngebäude nahezu klima-neutral sein – ein Ziel das Geduld und langfristigeWeichenstellungen erfordert.

Politik setzt Schwerpunkt GebäudesanierungWie in der Energiepolitik generell, dominiert auch inder Energieeffizienzpolitik für Gebäude die Gesetzge-bung der EU. Maßgeblich sind die Gebäuderichtliniesowie die Energieeffizienzrichtlinie, aber auch Gesetzezu erneuerbaren Energien. Die Umsetzung hierzulandeerfolgt primär über die Energieeinsparverordnung(EnEV) und das Erneuerbare Energien Wärmegesetz(EEWärmeG).

Wo geht am meisten Energie verloren? Die Wärmebildkamera enttarnt Schwachstellen an der Fassade.

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IDEE GEHABT.FINANZSTRATEGIE GEFUNDEN.

MEHR INFOS

PASSTZU MIR

THEMA

Im Grunde ist bei den energetischen Anforderungen an dieGebäudehülle und die Verwendung regene rativer Energienzwischen Neubauten und dem Ge bäu debestand zu unterscheiden.Werden Gebäude neu errichtet, muss der Energieverbrauch fürRaumwärme sowie Warmwasser anteilig aus erneuerbaren Ener-gien stammen. Jedoch sind zahlreiche Ersatzmaßnahmen möglich,etwa eine stärkere Dämmung, der Anschluss an ein Fernwärme-netz oder die für Industrie- und Gewerbebauten relevante Nutzungvon Abwärme.

Die energetischen Anforderungen an die Gebäudehülle werdendurch die EnEV definiert. Nach einer Verschärfung der Effizienz -anforderungen um 25 Prozent in 2016 dürfen nach EU-Vorgabenab 2021 nur noch Niedrigstenergiegebäude errichtet werden, diekaum Energie verbrauchen bzw. den Verbrauch aus regenerativenQuellen decken. Der konkrete Standard muss noch definiert wer-den und wird wohl langfristig auch als Messlatte für die energe-tische Gebäudesanierung angelegt. Denn klar ist: Angesichts imVergleich zum Bestand geringen Neubauvolumens wird derSchwerpunkt für Politikmaßnahmen in der energetischen Ertüch-tigung liegen.

Das Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) wird daher 2015eine Energieeffizienzstrategie für Gebäude erarbeiten. Jährlicheine Million Wohnungen müssen laut Bundesregierung energe-tisch saniert werden. Der Bedarf bei Nichtwohngebäuden stehtaufgrund der mangelhaften Datenlage noch nicht fest, zumalGebäudetypen und Profile des Energieverbrauchs hier deutlichheterogener sind.

Gebäudeeffizienzpolitik aus Sicht der WirtschaftInvestitionen in weniger Energieverbrauch in Ge bäuden sindpositiv, sowohl für die Ziele der Energie wende als auch für dieheimische Wertschöpfung. Nur darf dies nicht zu einer Kosten-explosion wie beim EEG führen und die Wettbewerbsfähigkeitdeutscher Unternehmen gefährden. Gerade die Energieeffizienz-politik muss glaubwürdig sein, wenn sie von Unternehmern undBürgern als positiv begriffen werden soll. Technologieoffenheit,Freiwilligkeit und Wirtschaftlichkeit sind daher die Grundpfeiler,für die sich die Wirtschaft in der Energieeffizienzpolitik einsetzt.

Die Aussagen der Strategieeckpunkte, KfW-Förder program -me zur Sanierung weiterzuführen, sind ebenso richtige Signale

wie die Prüfung der Qualitätsstandards in der Energie -beratung. Die Förderprogramme müssen jedoch tech -no logieneutral ausgestaltet sein, einschließlich einesunver zerrten Wettbewerbs zwischen dezentralen Wär-melösungen und Fernwärme. Jede eingesparte TonneCO2 sollte schließlich den gleichen Wert haben.

Weiterhin ist die Vereinfachung des Ordnungsrechtsein Anliegen der Wirtschaft. So gibt es große Über-schneidungen zwischen EnEV und EEWärmeG. BeideNormen sollten daher zusammengeführt, die Techno-logieneutralität verbessert und die Berechnungsverfah-ren vereinfacht werden.

Damit Energieeffizienzpolitik erfolgreich ist, musssie freiwillige Lösungen ermöglichen. Ordnungsrechtallein kann keine effizienten Ergebnisse hervorbringen.Beispielsweise erweisen sich die aus Gebäudereparatu-ren folgenden Dämmverpflichtungen eher als Hindernisfür ambitioniertere Sanierungsmaßnahmen.

Die Gebäudestrategie sollte sich zunächst auf diegröß ten Effizienzpotenziale fokussieren: Mit 70 Pro-zent ent fällt der größte Teil des Energieverbrauchs fürHeizung und Warmwasser auf private Haushalte, hinzukommt der Verbrauch einer Viertel Million öffentlicherGe bäu de. Gerade deren Sanierung hätte auch faktischeine Vor bildwirkung. Auf Basis der Erfahrungen könnendann weitere Nichtwohngebäude in eine solche Strategieeinbezogen werden, zumal für diese bisher keine ver-lässlichen Daten zu Anzahl und Flächen vorliegen. Erstwenn hier eine gute Datengrundlage geschaffen ist, las-sen sich auch effektive politische Maßnahmen ableiten.

Hinzu kommt, dass Nichtwohngebäude von Unter-nehmen, insbesondere in Industrie und produzierendemGewerbe häufig komplexe Energieströme aufweisen.Energie für Raumwärme und Warmwaser spielt dabeinur eine untergeordnete Rolle. Isoliert ge forderte Maß-nahmen für mehr Gebäudeenergieeffizienz würdendaher oft am Ziel der Wirtschaftlich keit vorbeigehen.Energieeffizienzmaßnahmen müssen stattdessen überalle Verbräuche hinweg bewertet werden. n

Till Bullmann

Page 42: Erfolgreiche MEO-Region Exporte erneut dynamisch

42 MEO 7/8/2015

Wenn Ausländer in Deutschland ein Unternehmen

gründen möchten, gilt es zunächst, einige formale

Hürden zu überwinden. Dazu ein Fall aus der Praxis:

Zwei Unternehmer aus Libyen wollen in Essen einen

Produktionsstandort für Seifen und Waschmittel

auf bauen. Die Produkte sollen dann wiederum zum

größten Teil in den Nahen Osten bzw. in die arabi-

schen Staaten exportiert werden. Die libyschen

Unternehmer besitzen bislang allerdings kein Auf-

enthaltsrecht und dürfen daher auch nicht einreisen.

Was können sie tun?

Berufsfreiheit nur für deutsche StaatsangehörigeDas Grundrecht der Berufsfreiheit findet nur auf deut-sche Staatsangehörige Anwendung. Staatsbürger ausEU-Mitgliedstaaten sind auch bei der Ausübung vonselbstständigen Erwerbstätigkeiten grundsätzlich dendeutschen Staatsbürgern aufgrund der sog. Freizügig -keit gleichgestellt.

Für ausländische Gewerbetreibende aus Nicht-EU-Staaten ergeben sich allerdings häufig Beschränkun-gen aufgrund von Vorschriften des Ausländerrechts.

Aufenthaltstitel erforderlichAusländer unterliegen bei Aufnahme und Ausübungeiner selbstständigen Erwerbstätigkeit in Deutschlandden Bestimmungen des Aufenthaltsgesetzes. Nach die-sen benötigen sie zur Einreise und zum Aufenthalt inder Bundesrepublik grundsätzlich einen Aufenthalts-titel. Dafür sind die Ausländerbehörden zuständig,wobei sich die örtliche Zuständigkeit nach dem tat-sächlichen oder beabsichtigten Aufenthalt des Aus-länders bestimmt. Befinden sich die Ausländer nichtin Deutschland, so ist der Antrag bei der jeweiligendeutschen Vertretung zu stellen. Für die lybischenUnternehmer ist daher die deutsche Botschaft in Tri-polis erste Anlaufstelle.

Alles was Recht ist

UnternehmerischeSelbstständigkeit von Ausländern

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Page 43: Erfolgreiche MEO-Region Exporte erneut dynamisch

MEO 7/8/2015 43

SERIE

Voraussetzungen einer Aufenthaltserlaubnis für selbstständige TätigkeitMit Wirkung zum 01.08.2012 wurden die Vorausset-zungen deutlich verringert. Es ist nicht mehr erfor-derlich, dass eine bestimmte Geldsumme (zuletzt250.000 Euro) investiert oder eine bestimmte Anzahlvon Arbeitsplätzen (zuletzt 5) geschaffen werden.Ausschlaggebendes Kriterium ist also nicht mehrprimär die Größe, sondern Branche und Konzept desUnternehmens sowie die regionalen Bedingungen.

Aber: Bei der Beurteilung geht es vorrangigum die Interessen und Bedürfnisse der deutschenWirtschaft an der speziellen Tätigkeit des Auslän-ders in Deutschland und nicht um die unternehme -rischen Interessen des Ausländers. Eine Schädigungin Deutschland ansässiger Unternehmen soll so ver-mieden werden.

Voraussetzung für die Erteilung einer Aufenthalts-erlaubnis für eine selbstständige Tätigkeit ist, dass:n ein wirtschaftliches Interesse oder ein örtliches

Bedürfnis besteht,n die Tätigkeit positive Auswirkungen auf die

Wirtschaft erwarten lässt undn die Finanzierung des Projektes durch Eigenkapital

oder eine Kreditzusage gesichert ist.

IHK zu Essen gibt Stellungnahmen abDer Ausländerbehörde steht dabei ein weiter Ent -schei dungsspielraum zu. Zur Beurteilung, ob die o. g.Voraussetzungen tatsächlich vorliegen, bitten die Aus-länderbehörden in der MEO-Region die IHK zu Essenregelmäßig um Stellungnahmen. Die IHK zu Essennimmt dann Kontakt zu den Unternehmen auf undklärt, ob die Anforderungen erfüllt sind.

Wirtschaftliches Interesse oder regionales BedürfnisEin wirtschaftliches Interesse besteht, wenn vom Un-ternehmen positive Auswirkungen auf die inländischeWirtschaft zu erwarten sind. Hier geht es also umeine Prognoseentscheidung. Positiv zu bewerten sindz. B. eine Verbesserung der Absatzchancen ansässigerUnternehmen oder die Produktion technisch hoch-wertiger Produkte. Auf der anderen Seite wird daswirtschaftliche Interesse bei kleineren Einzelhandels-oder Dienstleistungsunternehmen wegen der gerin-geren ökonomischen Gesamtbedeutung eher zu ver-neinen sein.

Dann kann aber das Merkmal „örtliches Bedürfnis“greifen, um versorgungs- oder kommunalpolitischeGründe mit in die Entscheidung einzubeziehen. Einsolches regionales Bedürfnis kann bejaht werden,wenn ohne das Unternehmen eine unzureichendeVersorgung einer Region droht. Damit können regio-nale Besonderheiten in ausreichendem Maße berück-sichtigt werden. Das reine Unternehmerinteresse aneiner Geschäftstätigkeit im Bundesgebiet begründetfür sich aber kein besonderes regionales Interesse.

Zurück zur Praxis: Für die Errichtung der Seifen-und Waschmittelproduktion in Essen scheidet einregionales Bedürfnis aus, da eine Unterversorgungmit diesen Produkten sicherlich nicht zu befürchtenist. Es könnte aber ein wirtschaftliches Interessebestehen, da in Deutschland ansässige Zuliefererder benötigten Rohstoffe durch die Ansiedlung einenhöheren Absatz erzielen könnten.

Positive Auswirkungen auf die WirtschaftDie Unternehmenstätigkeit muss ferner positive Aus-wirkungen auf die Wirtschaft erwarten lassen, z. B.durch die Schaffung von Arbeitsplätzen. Selbst dieWett bewerbsintensivierung in einem Markt, der bis-lang nur schwach besetzt war, kann darunter fallen.Unter anderem durch die Schaffung zahlreicher Ar-beitsplätze durch die libyschen Unternehmer, kannauch dieses Kriterium bejaht werden.

Negative Auswirkungen auf die Wirtschaft könnensich insbesondere aus der Person des Antragstellersselbst ergeben. So etwa aufgrund nicht vorhandenerFachkundevoraussetzungen (z. B. Meisterprüfung imHandwerk oder Sachkundeprüfung im Güterkraft -verkehr) oder bei fehlender Zuverlässigkeit für dieAusübung eines Gewerbes (z. B. aufgrund einschlä -giger straf-, steuer-, sozialversicherungsrechtlicherVerfehlungen).

Gesicherte FinanzierungAuch die Finanzierung der Unternehmung mussgesichert sein. Dies ist durch geeignete Unterlagen(z. B. Kapitalnachweise, Kreditzusagen) nachzuweisen.Da in diesem ausreichende finanzielle Mittel vor -handen sind, steht der Befürwortung des Vorhabensder libyschen Unternehmer aus Sicht der IHK zu Essennichts im Wege.

Fazit:Plant ein Unternehmer aus dem Ausland eine selbst-ständige Tätigkeit in Deutschland, ist es zunächstwichtig, einen entsprechenden Aufenthaltstitel zu be-antragen. Aber: Von der Errichtung des Unternehmensmuss auch stets die in Deutschland ansässige Wirt-schaft profitieren. n Marc Balke

IHK-Ansprechpartner:

Marc BalkeTel.: 0201 18 92-217E-Mail: [email protected]

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44 MEO 7/8/2015

THEMA

Gesperrte Brücken, Schlagloch-Straßen – man hatsich ja schon daran gewöhnt, dass die marode

Verkehrs-Infrastruktur in NRW immer neue Schlag-zeilen schreibt. Wie dramatisch die Auswirkungen fürdie Wirt schaft in NRW sind, haben Unternehmens-vertreter beim Verkehrskongress der nordrhein-west-fälischen Industrie- und Handelskammern (IHK NRW)im Juni in Düsseldorf eindrücklich gezeigt. „Wirkönnen viele unserer Produkte einfach nicht mehrliefern“, klagt Klaus-Dieter Wolf, Geschäftsführer desUnternehmens Robert Josef Wolf GmbH & Co. KGaus Wilnsdorf im Siegerland. Der Apparatebauerproduziert unter ande rem große Stahlbehälter, die biszu 50 Meter lang sind und auch mal gut 80 Tonnenwiegen können.

Marode Verkehrswege bremsen die Wirtschaft aus.

Der neue Bundesverkehrswegeplan soll Besserung

bringen. Wie und ob dies gelingen kann, darüber

diskutierten Verkehrsexperten, Wirtschaftsvertreter

und Politiker beim Verkehrskongress der nordrhein-

westfälischen IHKs.

Verkehrskongress der IHK NRW

Verkehrswegeplan weckt große Hoffnungen

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16:41

THEMA

Früher stellte die Lieferung zum Kunden keinProblem dar – die A45 führt fast am Werk vorbei.So dauerte zum Beispiel der Transport eines Gärbe-hälters für einen Sekthersteller damals eine Nacht.Doch mittlerweile sind einige Straßen und Brückenfür Schwerlaster gesperrt. Zuletzt haben die Logistikerfür die gleiche Überführung vier Nächte veranschlagt.„Wir mussten den Behälter zweimal umladen. DieTransportkosten haben sich verfünffacht. DerartigeAufträge können wir nicht mehr ausführen“, be-schreibt Wolf die Konsequenz. „Wenn es nicht in ab-sehbarer Zeit Lösungen gibt, werden wir unserenMarkt verlieren.“

Vielen Unternehmen geht es ähnlich. Die Sperrungder Leverkusener Autobahnbrücke kostet das Han-delsunternehmen Rewe jeden Monat 120.000 Euro,sagt Birgit Heitzer, Leiterin Konzernlogistik. Reweunterhält in Köln zwei bedeutende große Läger, vondenen aus die Märkte in der Region beliefert werden.Die Lkw müssen derzeit große Umwege fahren. „Dasist auf Dauer untragbar“, betont die Managerin. Pend-ler leiden ebenso unter den Engpässen. Tom Heger-mann gibt im WDR immer längere Stau-Meldungendurch, schildert der Journalist, der den Kongressmoderierte, aus seinem Alltag.

Drängende Probleme„Die Verkehrsprobleme haben enorme Auswirkungenauf unsere Wirtschaft“, bilanziert Ralf Kersting, Prä-sident der IHK NRW und macht dies am „Brü-cken-Desaster“ deutlich: „Alle 6.500 Brücken desLandes müssten geprüft werden. Schon jetzt ist klar:157 müs sen abgerissen und neu gebaut werden.“Dazu kommen Engpässe im Schienennetz und aufden Kanälen. Je länger die notwendigen Sanierungen

hinausgezögert werden, desto mehr wird die Wirt-schaft belastet. Schon mehrfach haben deshalb dieIndustrie- und Handelskammern des Landes dasThema zur Sprache gebracht und auf die politischeAgenda gesetzt. Und so beteiligten sich beim dies-jährigen Verkehrskongress neben rund 250 Expertenaus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft auchwieder Politiker aus Bund und Land an der Diskussion.

In diesem Jahr ging es um die Frage: „Bundesver-kehrswegeplan 2015 – Ein Gewinn für NRW?“ Einesist klar: Nordrhein-Westfalen ist als stark bevölkertesund wirtschaftlich sehr aktives Industrie land beson-ders betroffen, zumal viel europäischer Transitverkehrdas Land durchkreuzt. Der neue Verkehrswegeplanwerde NRW helfen, verspricht Enak Ferlemann, Par-lamentarischer Staats sekretär im Bundesverkehrsmi-nisterium. Denn nun würden die Prioritäten neu ge-setzt. Nach dem Aufbau Ost, verbunden mit einem„Verschleiß West“, stehe nun der Erhalt vor demNeubau. Speziell NRW werde vom SonderprogrammBrücken profitieren.

Erhalt vor Neubau – damit kann sich NRW-Ver-kehrsminister Michael Groschek sehr anfreunden: Beider A1 müsse noch die Lücke in der Eifel geschlossenund im Hochsauerland die A46 weitergebaut werden.Darüber hinaus gebe es keine echten Neubauprojektemehr. Der Hinweis Ferlemanns, die Sanierung derSauerlandlinie werde einschließlich der Erweiterungauf sechs Spuren und Erneuerung aller Brücken 25Jahre dauern, löst indes nicht nur ein Raunen im Saalaus, sondern provoziert auch Groschek zur Forderung,dann müsse die Finanzierung durch geplant werden,damit nicht Jahr für Jahr die Mittel neu beantragtwerden müssen. Auch für die Rheinbrücken solle maneine solche Paketlösung anstreben. Damit stößt der

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THEMA

Minister durchaus auf offene Ohren: Ferlemann ver-spricht, dass künftig die Mittel vom Bund projektbe-zogen vergeben und entsprechend auch ins Fol gejahrübertragen werden können, falls Gelder nicht in demJahr verbaut werden, in dem sie fließen.

Wer soll das bezahlen?Finanzen – natürlich drehen sich die Diskussionenauch beim IHK-Verkehrskongress ums leidige Geld.Ein weites Feld. Da geht es zum einen um die Summender Mittel für den Verkehr. Derzeit stehen laut Ferle-mann im Jahr zehn Milliarden Euro zur Ver fügung,fünf für Straßen, gut vier für die Schiene und einefür Wasserwege. Bis 2018 steige das Jahresvolumenauf 15 Milliarden Euro, unter anderem durch Mehr-einnahmen bei der Lkw-Maut und der geplanten In-frastrukturabgabe. Der Staatssekretär hält damit dieFinanzierungsfrage für erledigt. Dem widersprichtIHK NRW-Präsident Kersting: „Das ist immer nochzu wenig – auch vor dem Hintergrund, dass der Ver-kehr, zum Beispiel durch Steuern, dem Staat jedesJahr rund 50 Milliarden Euro in die Kassen spült.“Kersting sieht aber Hoffnungsschimmer, immerhin seiin den Parteien ein Umdenken festzustellen.

Wer soll das bezahlen? Das ist die nächste Frage,um die die Diskussionen beim Thema Finanzen krei-sen. Maut und Infrastruktur-Abgaben offenbarenden Trend: Die Nutzer werden immer mehr beteiligt –über ihre Steuerzahlungen hinaus. Angesichts knapperKassen und des immensen Bedarfs kann die Wirtschaftdies sogar akzeptieren und den Weg „solidarisch mit-gehen“, wie Kersting sagt – allerdings unter Bedin-gungen: „Die Verantwortlichkeit der Politik darf nichtausgehebelt werden, die Mauteinnahmen müssenzusätzlich in die Infrastruktur fließen und dürfen

die bisher eingesetzten Steuermittel nicht ersetzen.Projekte in öffentlicher und privater Partnerschaft(ÖPP) dürfen nicht aus politischen Gründen abgelehntwerden.“

Verschiedene InterpretationenGerade beim Thema ÖPP zeigen sich politische Nu-ancen. NRW akzeptiere solche Projekte, wenn sie wirt-schaftlich sinnvoll sind, betont Groschek, schränktaber ein: Mittelständische Unternehmen dürften nichtdavon ausgeschlossen werden, und es sollte nichtzwei Verkehrsnetze – ein öffentliches und ein privates– nebeneinander geben. Es sind oft die unterschied -lichen Interpretationen der von allen im Prinzipakzep tierten Ziele, die die Debatten anheizen undhäufig zu unnötigen Auseinandersetzungen führen.„Infrastrukturpolitik ist klassische Verteilungspolitik.Da geht es nicht um Parteienwettbewerb, sondern umdie Interessen unseres Bundeslandes“, sagt JoachimBrendel, Federführer Verkehr der nordrhein-westfäli-schen Industrie- und Handelskammern, „und NRWhat ganz klar Nachholbedarf“. „Mehr Gemeinsamkeitzwischen den Parteien in NRW und mehr Einfluss-nahme in Berlin wären da hilfreich“, fordert Brendel,der bei der letzten Regierungsbildung gern einenMinister oder Staatssekretär aus NRW im Bundes-verkehrsministerium gesehen hätte. „Bayern und dieKüstenländer machen uns seit Jahren vor, wie esgeht“, mahnt der Verkehrsexperte von IHK NRW.

Die Diskussionen beim Verkehrskongress IHK NRWzeigten die Komplexität der Verkehrspolitik. Die Wirt-schaft des Landes erwartet aber, dass es nun zügigvorangeht. „Wir hoffen auf einen Schub durch denneuen Bundesverkehrswegeplan“, fasst IHK NRW-Präsident Kersting zusammen. n Jürgen Grosche

Ralf Kersting, Präsident der IHK NRW, EnakFerlemann, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, und NRW-Verkehrsminister Michael Groschek diskutiertendie Verkehrssituation in Nordrhein-Westfalen.

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IHK-AnsprechpartnerJan BorkensteinTel.: 0201 18 92-198E-Mail: [email protected]

THEMA

IHK startet Verkehrswettbewerb

Staufuchs – Schlaue Ideen für schnellere Wege!Wer kennt es nicht? Morgens auf dem Weg zur Arbeit:

Stau. Abends auf dem Rückweg das gleiche Spiel. Durch

nicht leistungsfähige Verkehrsknoten, mangelhaft koor-

dinierte Baustellen und fehlende Lückenschlüsse sowie

Abbiegespuren entstehen Staus. Diese führen zu einer

überlastung des Straßennetzes. Dieses Problem sowie

zusätzliche Ausweichverkehre machen sich vor allem in

Gewerbe- und Industriegebieten bemerkbar. Für Unter-

nehmen bedeutet dies unsichere Routenplanungen,

Zeitverluste und höhere Kosten.

Verkehrsfluss weist Qualitätsmängel aufGrundsätzlich profitiert die Stadt Essen durch ihrezentrale Lage im Ballungsraum Ruhr von einem dich-ten Verkehrsnetz. Allerdings weist der Verkehrsflusserhebliche Qualitätsmängel auf. So wird die Verkehrs-führung von Pkw und Lkw sowie der qualitativeZustand der Straßen bemängelt. Das Essener Amt fürStraßen und Verkehr kam 2014 zu dem Ergebnis, dasssich 43,5 Prozent der Essener Hauptstraßen in einemschlechten bis sehr schlechten Zustand befinden. Bei8 Prozent ist eine Erneuerung sogar längst überfällig.Fakt ist, dass die Stadt vor großen Herausforderungensteht. Es müssen Maßnahmen für den Erhalt undbedarfsgerech ten Ausbau der Verkehrsinfrastruktursowie für eine Verbesserung des Gesamtverkehrs er-arbeitet werden. Diese sind meist mit hohen Kostenverbunden und bis zur Umsetzung sehr zeitaufwendig.Daher müssen Handlungsstrategien entwickelt werden,die schnell und kostengünstig zu realisieren sind undeinen erheblichen verkehrlichen Nutzen bewirken.

Verkehrswettbewerb für schnellere WegeDaher hat die Industrie- und Handelskammer zu Essen im Rahmendes „Masterplan Industrie Essen“ den Verkehrswettbewerb „Stau-fuchs – Schlaue Ideen für schnellere Wege!“ ins Leben gerufen.Berufskraftfahrer, Berufspendler und jeder, der sich täglich durchdie Straßen kämpft, kann seine Ideen einbringen, wie man Eng-pässe im Essener Stadtverkehr schnell und vor allem kostengüns -tig beseitigen kann. Jeder, der im Stau steht, ärgert sich auchmal. Dabei können Vorschläge entstehen, wie der Verkehr besserfließen kann. Wir wollen diese Ideen nutzen. Ziel ist unter ande-rem, dass Lkws schneller die Gewerbegebiete erreichen könnenund der Verkehrsfluss insgesamt optimiert wird.

Verbesserungsvorschläge können ab sofort bis zum 31. Oktober2015 bei der IHK zu Essen eingereicht werden. Die drei bestenBeiträge werden von einer Fachjury bewertet und prämiert. Wei-tere Informationen erhalten Sie online unter www.staufuchs.de. n

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Die Verlagssonderveröffentlichung„Finanzen, Versicherung, Recht“ ist eine Veröffentlichung der commedia GmbH

Redaktion: commedia GmbHFon 0201/87957-0

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Kein Geld verschenken

Gut beraten im Fördermittel-DschungelBei guter Wirtschaftslage und vollen Auftragsbüchern liegt der

Gedanke an eine Expansion nahe. Eine neue Werkshalle bauen?

Oder gar einen weiteren Standort eröffnen? Das bedeutet, Geld in

die Hand zu nehmen. Eine Investition in die Zukunft – und doch

schrecken gerade mittelständische Unternehmen oft davor zurück.

Dabei gibt es nicht nur für die großen Konzerne, sondern auch für

kleine und mittelständische gute Aussichten auf Fördermittel.

Zuschu�sse, Förderkredite, öffentliche Beteiligungen oder Ersatzsicherheitenwie Bürgschaften und Garantien können wesentlich dazu beitragen, ge-

plante Wachstums- und Festigungsinvestitionen auf den Weg zu bringenoder schneller erfolgreich umzusetzen. Ob Zuschuss aus Brüssel, Finanzspritzeaus Berlin oder regionale Zuschussförderung aus Düsseldorf – angesichtsder vielfältigen Förderangebote sieht so mancher Unternehmer den Waldvor lauter Bäumen nicht mehr. In Medienberichten ist immer wieder vonhohen Millionensummen die Rede, mit denen gigantische Vorhaben großerKonzerne gefördert werden. Mit dem Geld werden ganze Werke errichtetund zahlreiche Arbeitsplätze erschaffen oder, wie aktuell in Bochum, dasGelände des ehemaligen Opelwerks revitalisiert. Dass es auch „eine Nummerkleiner“ geht, wissen diejenigen, die es betrifft – kleine und mittelständische

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Fördermittel-Berater wie Axel Deilmannkennen die Mittel und Wege, um an die

öffentlichen Geldtöpfe zu kommen.

Page 49: Erfolgreiche MEO-Region Exporte erneut dynamisch

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FINANZEN, VERICHERUNG, RECHT

WALTRAUD NUSSBAUMSTEUERBERATERIN

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und Steuererklärungen (inkl. Internationales Steuerrecht)

Unternehmen – meistens gar nicht. Angesichts derFör dersummen, die zur Verfügung stehen, kann essich durchaus lohnen, externen Rat von einem Spe-zialisten einzuholen. Fördermittel-Berater kennen dieGeldtöpfe, Richtlinien und Auflagen und leiten ihreKunden sicher durch den Dschungel unterschiedlicherAngebote.

Die Zahlen müssen stimmenEiner dieser Finanzexperten ist Axel Deilmann, Inha-ber der vor vier Jahren gegründeten Essener Unter-nehmensberatung Deilmann Business Consulting:„Große Konzerne haben Stabsabteilungen, die nichtsanderes tun, als den ganzen Tag Fördermittel zu re-cherchieren und zu beantragen, und zwar auf allenEbenen: in Brüssel, in Berlin und in den jeweiligenBundesländern.“ Vielen Unternehmern, aber auchBankern oder Steuerberatern fehle schlicht das Fach-wissen, um sich in der unübersichtlichen Förder-landschaft orientieren zu können. Kein Wunder, denndie Antragsverfahren sind zumeist so komplex undteilweise undurchsichtig, dass hier Experten gefragtsind, die sonst nichts anderes machen. Wie schnellunterlaufen Formfehler oder Projektunterlagen sindunvollständig, was schnell zu einem ablehnenden Be-scheid führen kann: „Dabei wollen die Fördergebereigentlich keine ablehnenden Bescheide versenden“,weiß Deilmann aus Erfahrung. „Fördergeber wollensehen, dass der Unternehmer seine Idee mit Begeis -terung zum Erfolg führt, aber dafür müssen auchdie Zahlen stimmen und die Anträge Hand und Fußhaben.“ Darüber hinaus müsse das Projekt hinreichendund logisch beschrieben werden, die Marktchancender zu fördernden Idee plausibel dargestellt und derbetriebswirtschaftliche Erfolg anhand einer professio -nellen Finanzplanung naheliegend sein.

Zunächst ist Dokumentationsarbeit gefragt. Pro-jekte, die von Fördermittel-Beratern begleitet werden,laufen meist in drei Phasen ab: Als erstes wird dasIn vestitionsvorhaben genau analysiert. Alle relevantenbetriebswirtschaftlichen Kennzahlen und die Darstel-lung des Investitionsvorhabens werden in Fragebögenerfasst. Über eine datenbankgestu�tzte Fördermittel-Recherche lassen sich dann die richtigen Fördertöpfeausfindig machen. In den meisten Fällen kann derUnternehmer zwischen verschiedenen Förderartenwählen, die sich je nach Projekt auch kombinieren

lassen. Die in Deutschland am häufigsten genehmigteFörderart sind Investitionszuschüsse; sie machten imJahr 2013 rund 70 Prozent der Förderungen aus. ZurOptimierung der Förderung werden häufig Kredite,Beteiligungen, Bürgschaften oder eine Kombinationaus mehreren Förderarten hinzugezogen.

Gute Kommunikation ist wichtigDie Ergebnisse der Datenbank-Recherche werdenanschließend ausgewertet. Bei der Beurteilung derFördermöglichkeiten muss berücksichtigt werden, wel-che Vorgaben und Termine für das jeweilige Pro-gramm ein zuhalten sind, welche Unterlagen einge-reicht werden müssen und mit welcher Förderhöhezu rechnen ist. Nun folgt die Konzeptionsphase: Esgilt, das Vorhaben detailliert zu beschreiben. Dafürsind Projektskizzen, Finanzplanungen sowie Busi-nesspläne zu erstellen. Jetzt ist der Zeitpunkt gekom-men, die geplante Investition konkret mit den Förder -gebern zu besprechen. „Wir haben die Erfahrunggemacht, dass besonders in dieser Projektphase einpersönlicher Kontakt und eine enge Kommunikationmit den Mitarbeitern bei den Fördergebern sehr wich-tig sind“, berichtet Axel Deilmann. „So können wirmögliche Schwachstellen in der Konzeption rechtzeitigkorrigieren und steigern die Erfolgsaussichten.“ Imletzten Schritt geht es an die Umsetzung des Investi-tionsvorhabens bis zum erfolgreichen Abschluss, dennals beendet gilt das Mandat für einen guten Beratererst, wenn der letzte Förder-Euro geflossen ist. n

Was wird gefördert?

Gründe, wofür ein Unternehmen eine Förderung beantragen kann, gibt es viele – angefangen vonder Existenzgründung oder Existenzfestigung bis hinzu Markterkundungen und -erschließungen. Auchfür Projekte im Bereich Forschung und Technologie, Potenzialberatungen oder Vorhaben zur Steigerungder Energie-, Material- und Ressourceneffizienz gibtes grundsätzlich Fördermöglichkeiten.

Der Topf ist voll

Im vergangenen Jahr hat eine neue, siebenjährige Förderperiodemit einem Volumen von 980,6 Milliarden Euro begonnen. Die Europäische Union gibt für die Zeit von 2014 bis 2020 die Sum-men sowie die Rahmenbedingungen für die europäischen, die nationalen und die regionalen Programme vor. Auf dieser Basis erlassen die Länder ihre Richtlinien für regionale Fördergebiete,etwa Teile des Ruhrgebiets oder aber Schwerpunkt-Aufgaben wieForschung und Entwicklung bzw. Zukunftsbranchen (Umwelt- und Biotechnologie, IT, Telekommunikation). Wichtig: Fördermittelkönnen nur von Unternehmen beantragt werden, die wirtschaft-lich auf gesunden Füßen stehen.

Page 50: Erfolgreiche MEO-Region Exporte erneut dynamisch

VERLAGSSONDERVERöFFENTLICHUNG

50 MEO 7/8/2015

Studie zur Unternehmensfinanzierung

Factoring als Ergänzung zum Bankkredit

Die Unternehmensfinanzierung wird als eigenständiges strategi-

sches Element immer wichtiger werden. Das erwarten 71 Prozent

der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland, wie eine

repräsentative Studie des Bundesverbands Factoring für den Mit-

telstand (BFM) ergab.

Auch eine breiter angelegte Finanzierungsstruktur gewinntan Bedeutung. Fast jedes zweite KMU ist offen für Instru-

mente, die den Bankkredit ergänzen oder ersetzen können. Someinen 47 Prozent der Befragten, dass eine ausgewogene Un -ternehmensfinanzierung neben Eigen- und Fremdkapital auchBeteiligungen, Factoring und Leasing umfasst. Vor allem Unter-nehmer in der Umsatzklasse 2,5 bis 50 Mio. Euro halten einemodulare Finanzierung für sinnvoll. Die Zustimmung stieg von53 Prozent im Jahr 2012 auf 62 Prozent heute. Jeder zweiteBefragte (51 Prozent) sieht einen Mix der Instrumente als Be-schleuniger für Wachstum. Um auch unabhängig von Bankenihre Liquidität zu sichern, prüfen KMU zunehmend das Factoring.Hintergrund: Der laufende Verkauf offener Forderungen an eineFactoring-Gesellschaft macht die Liquiditätssituation kalkulierbar,denn die Auszahlung der Forderung erfolgt innerhalb von 48Stunden. Während 2012 noch jeder zehnte Mittelständler plante,den Forderungsverkauf strategisch einzusetzen, waren es jetztbereits 15 Prozent. Besonders deutlich zeichnet sich der Trend

in der Umsatzklasse bis 2,5 Mio. Euro ab, wo inZukunft 14 Prozent (2012: 6 Prozent) das Factoringnutzen wollen. Bereits im Einsatz ist das Instrumentbei 14 Prozent der kleinen und mittleren Unterneh-men, so die BFM-Studie.

Jedes zweite KMU (48 Prozent) findet Factoringinteressant, weil das Finanzierungsvolumen mit demUmsatz ansteigt und nicht wie eine Kreditlinie endet.„Der Gewinn von Handlungsfreiheit ist einer derGründe, warum sich Unternehmen – trotz derzeit sehrfreizügiger Kreditvergabe – für Factoring entschei-den“, erklärt Volker Ernst, Vorstandsvorsitzender desBundesverbands Factoring für den Mittelstand (BFM).„Auch wenn der Wettbewerb der Banken um die mit-telständischen Kunden anhält: Der strategische Nutzenvon Factoring weist in die Zukunft. Wir gehen voneiner weiteren Aufwärtsbewegung aus.“

Durch den planbaren Mittelzufluss kann Factoringauch Wachstum unterstützen – der Unternehmer agiertals Barzahler. Weitere Vorteile liegen in der erhöhtenEigenkapitalquote. Factoring stärkt zudem die Si -cherheit in Unternehmen. Laut BFM-Studie standfast jedes vierte KMU (24 Prozent) schon einmal vorProblemen, nachdem Forderungen ausgefallen waren.Factoring ermöglicht eine vollumfängliche Absi -cherung, weil das Ausfallrisiko an die Factoring-Gesellschaft übergeht.

Für die BFM Factoring-Studie 2015 wurden 1.555kleine und mittlere Unternehmen befragt. n

2014

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BFM Factoring-Studie 2015Zentrale Ergebnisse

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2014

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€ Umsatz)

4 € Umsatz)

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Quelle: BFM Bundesverband Factoring für den Mittelstand / TNS Infratest. Repräsentative Befragung kleiner und mittlerer Unternehmen in Deutschland mit einem Jahresumsatz von unter 50 Mio. Euro. Die Untersuchung auf Basis von 1.555 Interviews wurde im Oktober 2014 durchgeführt, davor 2012.

Einsatz von Factoring im Unternehmen geplant

10% 15%2012 2014

Wachsende strategische Bedeutung der Unternehmensfinanzierung sehen

71%Interesse an umsatzkon-gruenter Finanzierung bei

48%

Finanzierungs-Mix beschleunigt Wachstum, meinen

51% Eine ausgewogeneFinanzierung umfasst neben Eigen-

und Fremdkapital auch Beteiligungen,Factoring und Leasing, so

62% (2,5-50 Mio. € Umsatz)

45% (bis 2,5 Mio. € Umsatz)

Erhebliche Probleme durchForderungsausfälle erlebt

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Page 51: Erfolgreiche MEO-Region Exporte erneut dynamisch

FINANZEN, VERICHERUNG, RECHT

Das Ruhrgebiet ist immer in Bewegung – und Heimat bedeutender deutscher Unternehmen. Viele von ihnen vertrauen uns:Kümmerlein Rechtsanwälte & Notare ist eine Sozietät mit jahrzehntelanger Erfahrung auf allen Gebieten des Wirtschaftsrechts.Als eine führende Kanzlei am drittgrößten Wirtschaftsstandort Europas beraten wir unsere Mandanten höchst engagiert, versiertund vertrauensvoll – und weit über die Region hinaus.

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In den Schulen haben die großen Ferien schon begonnen, und

auch an den meisten Hochschulen des Landes bricht die vorle-

sungsfreie Zeit an. Viele Unternehmen bekommen Anfragen von

Schülern und Studenten, die sich in den Sommerferien mit einem

Ferienjob etwas dazuverdienen möchten.

Passt eigentlich perfekt, denn in vielen Unternehmengibt es per sonelle Engpässe, wenn ein Teil der Beleg-

schaft in den Urlaub geht. Wichtig ist, die arbeitsrecht -lichen Bestimmungen zu beachten.

Eine wichtige Rolle spielt das Alter: Das Arbeitsrechtgibt vor, dass Kinder unter 13 Jahren nicht arbeiten dürfen,da Kinderarbeit in Deutschland verboten ist. Ab 13 Jahrenkönnen Jugendliche aller dings einen zeitlich begrenzten

Infos für Unternehmen und Schüler

Jobben – aber richtig!

Ferienjob übernehmen. Das Jugendschutzgesetz erlaubtdann bestimmte leichte und geeignete Tätigkeiten.Doch Schüler brauchen nicht zu befürchten, dass siedie ganzen Sommerferien durcharbeiten müssen, denndie erlaubte Arbeitszeit bemisst sich nach dem Alterder Jugendlichen: „Zwischen dem 13. und 15. Lebens-jahr sind kleinere Jobs von bis zu zwei Stunden amTag erlaubt, zum Beispiel Zeitung austragen oderNachhilfe geben“, erläutert Ulrich Kanders, Fachanwaltfür Arbeitsrecht und Hauptgeschäftsführer des EssenerUnternehmensverbandes (EUV). „Wichtig ist, dass dieArbeit nicht gesundheitsgefährdend ist und die Elternihre Zustimmung geben.“

Ab 15 Jahren dürfen Jugendliche bereits bis zuacht Stunden pro Werktag arbeiten. Wichtig ist, dassbis zur Vollendung der Voll schulpflicht der Ferienjobauf maximal 40 Stunden pro Woche und vier Wochenim Kalenderjahr begrenzt bleibt. Insgesamt darf höchs-tens an 20 vollen Ferientagen gearbeitet werden. Esgibt aber Arbeiten, die für Schüler unter 18 Jahrentabu sind: Akkord-, Wochenend- und Nachtarbeit sowiegefährliche und schwere Tätig keiten. Dazu zählen auchregelmäßiges Arbeiten bei Hitze, Nässe, Kälte oderLärm. Mit der Volljährigkeit gibt es kaum noch Ein-schränkungen; allerdings sollte die Freigrenze beimKinder geld beachtet werden. Sie liegt bei 8004 Europro Jahr. Fällt der Verdienst höher aus, so wird dasgesamte Kindergeld gestrichen.

Wenn beide Seiten die Rahmenbedingungen ken-nen, können sowohl Schüler bzw. Studenten als auchUnternehmen vom Ferienjob profitieren: Die jungenAushilfskräfte bessern beim Jobben nicht nur ihr Ta-schengeld auf, sie erhalten auch erste Einblicke in dieArbeitswelt und knüpfen Kontakte, die sie etwa beider Suche nach einem Ausbildungsplatz nutzen kön-nen. Unternehmen können personelle Engpässe dankder Ferienjobber besser überbrücken und – wenn dieChemie stimmt – womöglich auf diesem Wege sogarPersonalnachwuchs rekrutieren. n Quelle: www.euv.de

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Page 52: Erfolgreiche MEO-Region Exporte erneut dynamisch

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Der richtige Schutz für Unternehmen

Auf der sicheren SeiteWelche Versicherung brauche ich wirklich – und welche kann

ich mir im wahrsten Sinne des Wortes sparen? Diese Frage soll-

ten sich nicht nur Existenzgründer stellen; auch für etablierte

Unternehmer lohnt es sich, ihren Versicherungsschutz einmal

genau unter die Lupe zu nehmen.

Eines vorweg: Unternehmen brauchen sich nicht gegen jedesRisiko zu versichern. Ein „Rundum-sorglos-Paket“ kann sich

kaum jemand leisten. Die Kunst besteht darin, abzuwägen undjene Risiken zu erkennen, die für das Unternehmen den größtenSchaden verursachen könnten. Bevor man also über ein konkretesProdukt nachdenkt, ist eine Risiko-Analyse vonnöten. Um Risikenzu bewerten, kann eine einfache Formel zu Hilfe genommenwerden: Der Wert der zu versichernden Sache wird multipliziertmit der Eintrittswahrscheinlichkeit des Risikos (Zahlen von eins= gering bis zehn = hoch). Je höher das Ergebnis, desto dringendererscheint ein Versicherungsschutz in diesem Bereich. Anschlie-ßend gilt es, aufgrund der Ergebnisse Prioritäten zu setzen.

Für Unternehmer gibt es zwei Arten von Versicherungen: zumeinen die betrieblichen Versicherungen, die vor Risiken schützen,die dem Unternehmen drohen – angefangen bei der unverzicht-baren Betriebshaftpflichtversicherung. Hier ist es möglich, Kostenzu sparen, indem eine Eigenbeteiligung an Schäden vereinbartoder Risiken durch Sicherheitsvorkehrungen wie Alarmanlagenoder ähnliches minimiert werden. Zum anderen gibt es die persön -lichen Absicherungen. Sie versichern die Person des Unternehmersgegen Risiken wie Krankheit oder Unfall. Wenn der Unternehmeraus solchen Gründen längere Zeit ausfällt oder berufsunfä -hig wird, drohen der Firma oft hohe Verluste. Ein solches Risiko

lässt sich als „existenzbedrohend“ bezeichnen; es solltein jedem Fall abgesichert werden. Ein wichtiges Themafür Selbstständige ist darüber hinaus die privateAltersvorsorge.

Unverzichtbar ist im Bereich der betrieblichen Ab-sicherungen eine Betriebshaftpflichtversicherung. Sieschützt vor Haftungsrisiken, die üblicherweise demGeschäftszweck dienen, und kommt für Schäden auf,die das Unternehmen Dritten zufügt. Weitere Gefahrenim Bereich der betrieblichen Risiken sind zum Beispiel:Feuer- und Wasserschäden, Einbruch und Diebstahl,Betriebsunterbrechung oder Datenverlust. Vor einigendieser Risiken schützt eine Inventarversicherung. DieseKombipolice für Unternehmen entspricht in etwa einerHausratversicherung. Sie sichert das Büro, das Lager,den Laden sowie den Bestand ab – zum Beispiel gegenFeuer- oder Leitungswasserschäden, Glasschäden oderSchäden durch Einbruch und Diebstahl.

Über diese Standards hinaus gibt es noch eineganze Reihe spezieller Versicherungen. Ob man siebe nötigt oder nicht, hängt von der eingangs beschrie-benen individuellen Risikobewertung ab. Für ein Lo-gistik-Unternehmen kann etwa eine Transportversi-cherung sinnvoll sein, während für ein produzierendesUnternehmen eine Maschinenversicherung ratsam er-scheint. Wer unsicher ist oder keine Zeit hat, sicheingehend mit Leistungen und Tarifen zu beschäftigen,kann sich von einem Versicherungsmakler beratenlassen. Grundsätzlich gilt für Existenzgründer ebensowie für „alte Hasen“: Lieber Jahresverträge abschließenmit der Option auf Verlängerung, wenn nicht vor Ver-tragsende gekündigt wird, als sich langfristig zu bin-den. Denn wie der Versicherer sich im Schadensfallverhält, weiß man im Voraus nicht. Neutrale Infor-mationen über die Unterschiede zwischen Versiche-rungsunternehmen gibt es beim Deutschen Versiche-rungs-Schutzverband (www.dvs-schutzverband.de),dem Interessenvertreter der versicherungsnehmendenWirtschaft. n

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Page 53: Erfolgreiche MEO-Region Exporte erneut dynamisch

Steuerrecht bedeutet,auf gleiche Fragen jedes Jahr andere Antworten zu bekommen

Diese Aussage ist nicht neu, aber immer noch richtig. Denn das

Steuerrecht befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Dieser Wan - del ist vor allem auf zwei Ursachen zurückzuführen.

Die erste Ursache ist darin zu sehen, dass sich das Verhältnis des Staates zu seinen Bürgern deutlich gewandelt hat. Noch vor einer Generation wurde der Charakter des Steuerrechts als

Eingriffsrecht betont, das den Steuerbürger belastet und daher einer besonderen Rechtfertigung bedarf. Dieses Verständnis hat sich grundlegend gewandelt, als in den 1990er Jahren die Frage aufgeworfen wurde, warum für bestimmte Güter ein Umsatzsteuersatz von 7% statt (damals) 16% gelte und wodurch dieses

„Steuerprivileg“ gerechtfertigt sei. Es hat seitdem eine Verkehrung der Betrachtungsweise eingesetzt. Der Staat muss nicht mehr begründen, warum er den Bür-ger für einen bestimmten Lebenssachverhalt mit ei-ner Steuer belastet. Vielmehr obliegt es dem Bürger darzulegen, warum er dafür nur einen reduzierten Steuersatz bezahlen soll.

Einen vorläufigen Abschluss hat diese Entwicklung mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Erbschaftsteuer vom 17. Dezember 2014 gefunden. Herkömmlicherweise soll der Staat einen rechtlichen Rahmen schaffen und garantieren, in dem jeder Bür-ger sich frei entfalten kann. Dem Urteil lässt sich jedoch entnehmen, dass insbesondere die Erbschaft-steuer einen Beitrag zur Herstellung sozialer Chan-cengleichheit darstellen soll, die sich in einer freien Ordnung nicht von selbst herstelle. Die vom Grund-gesetz garantierte individuelle Handlungs- und Er-werbsfreiheit und das Eigentum führe vielmehr un-weigerlich zur Entstehung materieller Ungleichheit unter den Bürgern und bedürfe daher eines Aus-gleichs, denn „im Eigentum gerinnt die Ungleich- heit der freigesetzten Gesellschaft zur Materie und wird Ausgangspunkt neuer Ungleichheiten“. Die Erb-schaftsteuer diene daher auch als Instrument des Sozi-alstaats, um zu verhindern, dass Reichtum in der Folge der Generationen in den Händen weniger kumu liert und allein aufgrund von Herkunft oder persönlicher Verbundenheit unverhältnismäßig anwachse. Vertei-lungsgerechtigkeit hat damit Vorrang vor Leistungs-gerechtigkeit!

Diese Entwicklung wird zum einen flankiert durch verstärkte Eingriffsmöglichkeiten des Staates in die Sphäre des Einzelnen, die zu einem „gläsernen Steuer-bürger“ führt, und zum anderen durch einen immer

weiter reichenden Sanktionsmechanismus bei der Aufdeckung von Unregelmäßigkeiten im Besteuerungs-verfahren. Insbesondere die Geschäftsführungsorga-ne von Unternehmen sind latent immer der Gefahr ausgesetzt, dass selbst bei unbewussten Fehlern das Steuerstrafrecht zur Anwendung kommt. Die Praxis zeigt, dass es hier nicht selten zu einer Umkehr der Be-weislast kommt und ein Geschäftsführer oder ein Vorstand nachweisen muss, dass er für einen Fehler keine Verantwortung trägt. Insbesondere das Schwert des Steuerstrafrechts führt dazu, dass jeder Steuer-bürger umsichtig mit der Erfüllung seiner steuerli-chen Pflichten umgehen muss.

Die zweite Ursache liegt in der Internationalisierung des Steuerrechts. In der Vergangenheit hat das Inter-nationale Steuerrecht vielfältige Möglichkeiten gebo-ten, durch geschickte Gestaltungen die eigene Steuer-quote deutlich zu reduzieren. Das darin liegende

„Missbrauchspotenzial“ haben die Steuerverwaltun-gen vieler Länder mittlerweile erkannt und sind bestrebt, unerwünschte Steuergestaltungen durch geeignete gesetzgeberische Maßnahmen zu unter-binden. Dazu gehören auch die Schaffung von verein-heitlichten steuerlichen Standards und insbesondere der Informationsaustausch zwischen den Finanzver-waltungen der Staaten. Auch hier ist ein Paradigmen-wechsel zu sehen. Für viele Unternehmen ist es schwieriger geworden, durch Gestaltungen Steuern zu sparen. Fehlervermeidung und – neudeutsch – steuerliche Compliance stehen im Vordergrund, letz-teres auch, da der Vorwurf der ungerechtfertigten Steuervermeidung die Reputation eines Unterneh-mens nachhaltig beschädigen kann und sich stets die Frage einer persönlichen Verantwortung der für das Unternehmen handelnden Geschäftsführer oder Vor-stände stellt. Nur vorsichtiges und umsichtiges Han-deln in einem immer komplexeren und haftungs-trächtigeren Umfeld kann hier Risiken minimieren.

Wolfgang Sonnleitner ist Rechtsanwalt, Steuerbe-rater, Wirtschaftsprüfer und Partner in der Kanzlei GÖRG Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB in Essen. Er berät im Unternehmenssteuerrecht und im Internationalen Steuerrecht sowie im Bereich von Unternehmens- und Vermögensnachfolgen bei Familienunternehmen und führt komplexe Finanz-gerichtsverfahren.

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54 MEO 7/8/2015

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Selbstverständlich bieten Eventagenturen ihren Service nicht zum Nulltarifan. Die Preise richten sich nach Art und Umfang der Leistungen und diffe-rieren daher stark. Um ein realistisches Angebot erstellen zu können, benötigtdie Agentur genaue Informationen: Um welche Art von Veranstaltunghandelt es sich (Familienfeier, Tagung, Messe ...)? Wie viele Gäste werdenerwartet? Ist „Full Service“ gewünscht, oder möchte der Kunde einen Teilder Aufgaben selbst organisieren und erledigen? Letzteres hängt auch davonab, wie viele zeitliche Ressourcen er zur Verfügung hat und in welchen Be-reichen Erfahrungen vorliegen oder Kontakte genutzt werden können. Wieauch immer die genaue Verteilung der Aufgaben ausfällt: Wer sich profes-sionelle Unterstützung sucht, bereitet den Boden für eine „runde“ Veran-staltung, die er selbst wie ein Gast genießen kann. n

Von Kosten bis Kommunikation

Gut zu wissenWer überlegt, eine Eventagentur mit einem Teil der Organisa-tion oder mit der Planung und Durchführung der gesamten Veranstaltung zu beauftragen, sollte die folgenden Punkte berücksichtigen:

Die Kosten für die Beauftragung einer Agentur belaufen sichauf ca. 20 Prozent der Gesamtkosten des Events. Was man dabei nicht vergessen darf: Auch die eigene Arbeitskraft und die Arbeitszeit von Mitarbeitern verursachen Kosten – und diese sind oft höher als die Ausgaben für eine erfahrene Agen-tur, deren Mitarbeiter professionell und zügig ans Werk gehen.

Eventagenturen haben bei vielen Zulieferern wie Cateringun-ternehmen oder sonstigen Dienstleistern Sonderkonditionen. Das kompensiert einen Teil der zusätzlichen Ausgaben. Das Budget sollte im Vorfeld genau abgesprochen werden; dann ist es Aufgabe der Eventagentur, die Mittel im Hinblick auf eingutes Preis-/Leistungsverhältnis einzusetzen.

Eine gute Kommunikation mit der Eventagentur ist eine wich-tige Voraussetzung für den reibungslosen Ablauf der Veran-staltung. In der Regel bekommt der Kunde einen Eventmanagerals festen Ansprechpartner zur Seite gestellt, der ihn von derKonzeption über die Durchführung bis hin zur Nachbereitungdes Events begleitet.

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56 MEO 7/8/2015

Page 57: Erfolgreiche MEO-Region Exporte erneut dynamisch

MEO 7/8/2015 57

PERSONALIEN

70 JAHRE

Dr. Volker vom Berg, Vorsitzender des IHK-Prüfungsausschusses „Geprüfte/r Technische/r Betriebswirt/in“, Essen

Dr. Michael Otté, Mitglied der IHK-Prüfungsausschüsse „Geprüfte/r Polier/in“, „Geprüfte/r Wirtschaftsfachwirt/in“, „Geprüfte/r Techn. Betriebswirt/in“ und „Geprüfte/r Fachkaufmann/frau für Einkaufund Logistik“, Velbert

65 JAHRE

Wilhelm Franken,GeschäftsführenderGesellschafter derFranken-ApparatebauGmbH, Mitglied derVollversammlungsowie im Industrie-ausschuss der IHK,Oberhausen

Axel Jaeger, Vorsitzender des IHK-Prüfungs-ausschusses „Anlagenmechaniker/in“, Essen

Ulrich Komander, Mitglied im Steueraus-schuss der IHK, Essen

60 JAHRE

IHK-EhrenpräsidentDirk Grünewald,GeschäftsführenderGesellschafter derHeinrich GrünewaldGmbH & Co. KG ,Bauunternehmung,Oberhausen. DemIHK-Parlament ge-hört Dirk Grünewald

bereits seit 1982 an. Im gleichen Jahr wurdeer Mitglied der Wirtschaftsjunioren Essenund engagierte sich dort von 1983 bis 1990als Vorstandsmitglied. Im März 1986 wählteihn die IHK-Vollversammlung zum Vizeprä -sidenten und 1998 zum Präsidenten. Darüberhinaus brachte er sich im Berufsbildungs-sowie im Industrieausschuss der IHK ein. EineHerzensangelegenheit von Grünewald wardas Thema Ausbildung: hier besonders das

jährliche Werben um mehr Ausbildungsplät-ze bei den Unternehmen. Zudem hat er sichfür die Gründung der Hochschule Ruhr Westin Mülheim an der Ruhr und Bottrop starkgemacht. Darüber hinaus standen wichtigeInfrastrukturprojekte – wie u. a. der Lücken-schluss der A52, der Bau des Ruhralleetunnelswie auch die Er tüch ti gung des FlughafensEssen/Mülheim – auf seiner Agenda. Auchlandesweit war Grünewald aktiv. So gehörteer von 2009 bis 2012 dem Vorstand der IHKNRW – der Landesvereinigung der IHKs – anund war somit auf Landesebene Ansprech-partner und Bindeglied zwischen Wirtschaftund Landespolitik.

Insgesamt stand Dirk Grünewald 15 Jahrean der Spitze der IHK. In Anerkennung seinerVerdienste um die regionale Wirtschaft wähl -te ihn die IHK-Vollversammlung 2014 zumEhrenpräsidenten

Randolf Kaminski, Vorsitzender der IHK-Prüfungsausschüsse „Hotelfachmann/frau“und „Fachmann/frau für Systemgastrono-mie“, Essen

Rüdiger Klahr, Vorsitzender des IHK-Prü-fungsausschusses „Fachkraft für Veranstal-tungstechnik“, Essen

Eggert Walter Wiese-aus dem Kahmen,Vorsitzender des IHK-Prüfungsausschusses„Verkäufer/in, Kaufmann/frau im Einzelhan-del“, Essen

50 JAHRE

Klaus Bender, Vorsitzender des IHK-Prüfungsausschusses „Elektroniker/in für Betriebstechnik“ und Mitglied des IHK-Prüfungsausschusses „Mechatroniker/in“,Düsseldorf

Roland Berger, Mitglied der IHK-Prüfungs-ausschüsse „Geprüfte/r Industriemeister/inElektro“ und „Elektroniker/in für Betriebs-technik“, Essen

Thomas Haut, Mitglied der IHK-Prüfungs-ausschüsse „Fachwirt/in im Sozial- und Gesundheitswesen“, „Touristikkaufmann/frau“und „Tourismusfachwirt/in“, Essen

Ingeborg Kahlen-Franzkowiak, Mitglied desIHK-Prüfungsausschusses „Kaufmann/frauund Servicefachkraft für Dialogmarketing“,Oberhausen

Udo Sommer, stellv. Vorsitzender des IHK-Prüfungsausschusses „Geprüfte/r Kraftwerks-meister/in“, Hamm

PERSONALIENKlaus Winter, Mitglied der IHK-Prüfungs-ausschüsse „Fachwirt/in im Sozial- und Ge-sundheitswesen“, „Fachwirt/in für Präventionund Gesundheitsförderung“ und „Fachwirt/inim Gesundheits- und Sozialwesen“, Dinslaken

Firmenjubiläen

25 JAHRE

Blumen Heinen GmbHOberhausen, 1. August 2015

Elektro Hase GmbHOberhausen, 1. August 2015

ENDO-HAUS Das Bad – Die Heizung Bau- und Handelsgesellschaft mbHEssen, 1. Juli 2015

Gerschermann GmbHEssen, 26. Juli 2015

LE-Sachsen GmbH & Co. KGMülheim an der Ruhr, 2. Juli 2015

LE-Land Sachsen Verwaltungs-GmbHMülheim an der Ruhr, 2. Juli 2015

W.S.cert GmbHMülheim an der Ruhr, 22. August 2015

Maschinenpartner GmbHEssen, 23. Juli 2015

MCR GmbH & Co. KGOberhausen, 30. Juli 2015

proust Wörter + Töne GmbH, Essen, 24. August 2015 (ehem. Buchhandlung im Grillo-Theater GmbH)

Stefan Weber GmbHEssen, 30. August 2015

50 JAHRE

C. A. Warren GmbHEssen, 1. August 2015

Gustav Thiemann GmbHEssen, 4. August 2015

Lenord, Bauer & Co. GmbHOberhausen, 1. Juli 2015

Geburtstage im Juli und August

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58 MEO 7/8/2015

Straßen, Wasserwege, Bahntrassen und Überlandleitungengliedern und verbinden, trennen und zerschneiden. Sie sinddie zentralen Gestaltungsmerkmale des Ruhrgebiets. Diesegroßen Schneisen prägen das Bild der Region und geben auchganz aktuell Anlass zur Diskussion. Ist der Bau von Strom-masten ein Indikator zur Energiewende oder Entstellung eineslandschaftlichen Panoramas? Bedeutet eine direkte Autobahn-anbindung Mobilität und Modernität oder Lärm und Gefahr?

Die Ausstellung unter dem Titel GREEN CITY visualisiertdie ungewöhnliche und komplex vernetzte Landschaft derRuhr-Region durch den künstlerischen Blick. Die ThemenÖkologie, Klima, Umweltschutz und Energie sind nicht nurgesellschaftspolitisch von Bedeutung, sondern spielen auchfür zahlreiche Künstlerinnen und Künstler eine zentrale Rolle.

Die Ludwiggalerie stellt noch bis zum 13. September 2015ein Spektrum dieser eigenwilligen künstlerischen Beschäfti-gung vor, sowohl mit Werken regionaler als auch internatio-naler Künstler. Es wird mit natürlichen wie mit Industriema-terialien gearbeitet, gattungsübergreifend und experimentell.Auch der eigentlich unsichtbare elektrische Strom kann zumKunstgegenstand werden!www.ludwiggalerie.de

KULTUR

Ab sofort ist der Eintritt in die ständige Sammlungdes Museum Folkwang frei. Dies gilt ebenso für alleAusstellungen der Fotografischen Sammlung, desDeutschen Plakat Museums und der GrafischenSammlung.

Möglich wird dies durch die Förderung der AlfriedKrupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Es ist daserste Mal in Deutschland, dass ein Kunstmuseum vonder Größe und Bedeutung des Museum Folkwangseine Pforten kostenlos für Besucher öffnen kann.Auch für die Dauer der Maßnahme – fünf Jahre –gibt es bisher keinen Präzedenzfall. „Gemeinsam mitder Museumsleitung sind wir uns bewusst“, so UrsulaGather, Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung, „dassdies ein großes, ein durchaus spannendes Experimentin der deutschen Museumslandschaft ist. Wir würdenes als gelungen betrachten, wenn viele Menschen die-ses wunderschöne Haus und seine Kunst besuchenwürden, auch solche, die zuvor vielleicht noch nieein Museum betreten haben.“

Die Familie und das Unternehmen Krupp warendem Museum Folkwang seit dessen Gründung als För-derer eng verbunden. Den Höhepunkt dieser Verbun-denheit markierte 2010 die Eröffnung des Museums-Neubaus, der von der Stiftung als alleiniger Förderinermöglicht wurde. Die Krupp-Stiftung stellt für dienächsten fünf Jahre insgesamt 1 Mio. Euro zur Verfü-gung. Mit diesem Betrag werden die Einnahmen durchEintrittskarten für die ständige Sammlung kompensiert.Lediglich für große Sonderausstellungen wird dasMuseum auch weiterhin einen Eintrittspreis erheben.

Oberbürgermeister Reinhard Paß, Dr. Tobia Bezzola, Direktor des Museum Folkwang,Prof. Dr. Ursula Gather, Vorsitzende des Kuratoriums der Alfried Krupp von Bohlenund Halbach-Stiftung, und Dr. Thomas Kemof, Mitglied im Vorstand der AlfriedKrupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, gaben die Fördermaßnahme bekannt.

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GREEN CITYGeformte Landschaft – Vernetzte Natur

Museum FolkwangAb sofort Eintritt frei

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MEO 7/8/2015 59

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