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Erinnerungen an meine Zeit im Stuttgarter Rechenzentrum, 1959 - 1964 Erstes Kennenlernen und „Anwerbung“ • Technisches • Programmierung • Programmiersprachen und Übersetzer • Randerinnerungen Univ-Prof. em. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Hoffmann Lehrstuhl Programmiersprachen und Übersetzer Fachbereich Informatik, Techn. Univ. Darmstadt

Erinnerungen an meine Zeit im Stuttgarter Rechenzentrum, 1959 - 1964 Erstes Kennenlernen und „Anwerbung“ Technisches Programmierung Programmiersprachen

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Erinnerungen an meine Zeit im Stuttgarter Rechenzentrum, 1959 -

1964

• Erstes Kennenlernen und „Anwerbung“• Technisches• Programmierung• Programmiersprachen und Übersetzer• Randerinnerungen

Univ-Prof. em. Dr.-Ing. Hans-Jürgen HoffmannLehrstuhl Programmiersprachen und ÜbersetzerFachbereich Informatik, Techn. Univ. Darmstadt

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Erstes Kennenlernen und „Anwerbung“

• Vorlesungen bei Prof. Bader und Dr. Einsele, 1958/1959• Digitalrechner, der „Hype“ damals für einen mathematisch interessierten Elektrotechnikstudenten• Eine Exkursion zum ersten Aufstellungsort• Abschlußprüfung in Theoretischer Elektrotechnik bei Prof. Bader• Die „Z22“ der Zuse KG am Recheninstitut• Besuch bei Dr. Unbehauen, Mai 1959, im Herdweg• Heute würde man von „Manualen“ reden• Erstes Programm• „Verwalter der Stelle eines wissenschaftl. Assistenten“ ab Spätsommer 1959 (bis einschl. März 1964)

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„Manuale“

Etwa 20Seiten Beschrei-bung +2 (sehraussage-kräftige)Schalt-pläne !Aus Unterlagen der FH Karlsruhe

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Technisches• Z22-04 der Zuse KG, ER56 von Standard Elektrik Lorenz, Pegasus eines engl. Herstellers (Elliot ?) und Analogrechner Pace eines amerikanischen Herstellers• Meine Zuständigkeit zusammen mit einem Techniker und zwei math.-techn. Assistentinnen (und auch einigen Studenten): Z22• Magnettrommelspeicher, 8192 Zellen (Worte) zu je 38 Bit (knapp 39 kByte !), 100 Umdrehungen / Sekunde (synchrone Taktfrequenz etwa 3 kHz !) • Magnetringkern-Speichermatrix, 14+ Worte RAM (0,0665 kByte !) später ausgebaut auf 25+ Worte RAM, Akkumulator darin enthalten • Um 400 Elektronenröhren (FlipFlops), und Diodenlogik mit um 2400 Dioden• Serielle Verarbeitung, dual, Datenfluß in Registerring entspr. Wortlänge• (1 + 1)-Adressierung, 5 Bit Kernspeicher, 13 Bit Trommelspeicher• 5-Kanal Lochstreifen mit mech. bzw. optischer Abtastung, Fernschreiber, 38 Lampen/Tasten-Panel (in Stuttgart später auch noch Telefondrehscheibe)

Geräte am Recheninstitut zu dieser Zeit

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TechnischesGrundsätzliches zum Worttransport und Befehlsablauf bei der Z22

Wer das verstanden hatte, konnte die Z22 im Maschinen-code (Tasten-Panel) oder im Freiburger Code programmieren

Duales Zahlensystem gehörte noch zum Grundwissen

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Fotografie der offenen Ansicht (der Z22-13).Aus Unterlagen der FH Karlsruhe

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Programmierung (1)• „Grundprogramm“, Speicherworte 0 – 1023) mit (u.a)

• Programmbibliothek der Firma Zuse (um 70), „Freeware“ und (Ende März 1964) „Eigene“ (HJH + „Helfer“, ebenfalls um 70) – insbesondere mathematische Funktionen und „Systemprogramme“– • Programme für individuelle Aufgaben und• Anwendungsprogramme der Nutzer

- Startprogramm

- Startprogramm- Lochstreifenleseprogramm ein Auschnitt- symbolische, dezimale Adressierung in einzulesenden Programmen (sog. Freiburger Code)- dual <-> dezimal- Gleitpunktoperationen

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Programmierung (2)

• „Grundprogramm“, Speicherworte 0 – 1023) – Ausschnitt, Worte 0 bis 31

• Registerbelegung und Hilfsspeicher• Ururprogramm, Urpro- gramm und Einsprung in Leseprogramm• Leseprogramm 256 W. Gleitpunkt 256 Worte Schreibprogr. 512 W.

- Startprogramm

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Programmierung (3)• Programmierformular, „Verringerung“ des Zeitaufwands für Trommelspei- cherzugriffe + - Versatz um Sektoradressen, x * 128

• Heute würde man nach „Tools“ fragen

• Freiburger Code-Leseprogramm, enthalten im Grund- programm, war genau genommen das einzige Program- mierwerkzeug

- Startprogramm

„H“ setzt Bit auf Pos. 38 in „V“ verlänger-tem Akumul.

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Programmierung (4)

• Ergänzung der Programmbiblio- thek (die letzten, die unter meiner Beteiligung entstanden)

- Startprogramm

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Programmierung (4)• Ausdruck eines

kleinen Programms auf dem Fernschreiber, im Freiburger Code programmiert (Lösung von Schachproblemen, Torso, HJH, Original)• Intervallarithmetik• Fourier-Analyse• Kurveninterpolation• Kleine Erweiterungen im Grundprogramm (es gab einige kleine Lücken), z.B. Eingabe über Telefondrehscheibe

- Startprogramm

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Programmiersprachen

und Übersetzer• Algol 60-Implementierung, Alcor-Z22 von der Univ. Mainz, Dr. Manfred Paul • „Grundprogramm“ (ohne Frei- burger Code) einschl. Algol 60-Übersetzer mit allen Standardfunktionen, Speicherworte 4096 - 8192• Ausdruck eines kleinen Pro- gramms auf dem Fern- schreiber (HJH, Original)• Fortran -> Algol -

Startprogramm

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Randerinnerungen I• Belegungsplan, Woche ab 23. 11. (1963 ?)

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Randerinnerungen II

• Technischer TEST, 6-fache Multiplikation mit komplexer Zahl von Betrag 1 in komplexer Ebene• Herr Rißler erstmals im Urlaub• Kühlung • Fadinis „Straßenbahnproblem“• Prof. Gotthardt und das Rauchen• Jährliches Treffen in Hersfeld

• Der Gummibaum und unsere Passionsblume

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Erinnerung an vergessene Personen

Dr. Theodor Fromme, Entwickler des Freiburger Codes

Dipl.-Math. O. Suppes, Chefprogrammierer bei Zuse KGum 1960, bekannt durch seinen Ausspruch:

„Man kann immer noch einen Befehl einsparen“

Prof. Kulp, erster Leiter des Stuttgarter TH-Rechenzentrums

Herr Rißler, der nie die Ruhe verlor, wenn etwas an seiner Z22

nicht mehr wollte, wie es sollte