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Erkrankungen der Halsschlagadern Wissen schafft Heilung Klinik und Plyklinik für vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie Klinikum rechts der Isar Technische Universität München Klinik und Poliklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie Klinikum rechts der Isar Technische Universität München

Erkrankungen der Halsschlagadern - vascular.mri.tum.de · Umgehungskreisläufe (Circulus arteriosus Willisii), über die das Blut im Gehirn verteilt wird und z.B. bei Ge- fäßverschlüssen

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Erkrankungen der Halsschlagadern

Wissen schafft Heilung

Klinik und Plyklinik für vaskuläre und endovaskuläre ChirurgieKlinikum rechts der IsarTechnische Universität München

Klinik und Poliklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre ChirurgieKlinikum rechts der IsarTechnische Universität München

Wichtige Kontakte auf einen Blick:

Dientshabender Arzt: Telefon: 089 4140 5007

Gefäßzentrum: Telefon: 089 4140 6666 Fax: 089 4140 6668 (Vereinbarung ambulanter Termine)

Patientenmanagement: Telefon: 089 4140 5266 Fax: 089 4140 2173 (Vereinbarung von stationären und OP-Terminen)

Chefsekretariat: Telefon: 089 4140 2167 Fax: 089 4140 4861

Gerne erreichen Sie uns auch per E-mail: [email protected].

Zudem erhalten Sie weitere Informationen auf unserer Klinikhomepage www.gchir.mri.tum.de.

Postanschrift: Klinik und Polklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie Ismaninger Straße 22 81675 München

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wir uns seit vielen Jahren an dem nationalen Qualitäts-sicherungsprojekt „Carotisstenose“.

Dieses Informationsheft soll unseren PatientInnen, unseren kooperierenden niedergelassenen KollegInnen und interessierten LeserInnen einen Überblick über die Ursachen, die Diagnostik und die veschiedenen The-rapieoptionen von Erkrankungen der Halsschlagadern geben. Hierbei möchten wir Sie über unser Vorgehen in unserer Poliklinik, auf der Station, in der Angiosuite und im OP sowie in der notwendigen Nachsorge informie-ren. Unser Management orientiert sich an gültigen nationalen und internationalen Leitlinien, wird dabei aber immer individuell mit dem einzelnen Patienten abgestimmt.

Patientensicherheit ist für uns das oberste Gebot.Deshalb bevorzugen wir prinzipiell Therapieverfahren mit einem möglichst niedrigen Behandlungsrisiko. Teil unseres Qualitätsmanagements sind die in diesem Heft ebenfalls dokumentierten Fallzahlen und Ergebnisse, die den hohen Versorgungsstandard der Klinik und Po-liklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie am Universitätsklinikum rechts der Isar belegen. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter www.gchir.mri.tum.de.

Viel Spaß bei der Lektüre wünscht Ihnen Ihr

Univ. Prof. Dr. med. Hans-Henning Eckstein

Liebe Patientinnen und Patienten, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr verehrte Leserinnen und Leser,

Die Klinik und Poliklinik für Vaskuläre und Endovasku-läre Chirurgie am Klinikum rechts der Isar ist Ihr Kom-petenzzentrum für die Behandlung von Erkrankungen der vorderen und hinteren Halsschlagadern. Auf der Basis einer differenzierten klinischen und apparativen Diagnostik bieten wir unseren PatientInnen eine indi-viduell optimierte Therapie. Die Verfahren beinhalten neben der konservativen Therapie, offen-operative und endovaskuläre Verfahren, wie z.B. die stentgestützte Angioplastie.

Alle Patienten mit Erkrankungen der Halsschlagadern werden im interdiziplinären Gefäßboard besprochen. Hier treffen sich die verschiedensten Spezialisten unseres Interdisziplinären Gefäßzentrums, wie z.B. Fachspezialisten aus der Neurologie, Radiologie und Neuroradiologie. Darüber hinaus erhalten alle PatientIn-nen vor und nach einer Behandlung eine fachärztliche neurologische Untersuchung, um die Behandlungs-notwendigkeit und das postoperative Ergebnis objektiv erfassen zu können. Selbstverständlich werden auch Befunde und Einschätzungen der zuweisenden nieder-gelassenen KollegInnen bei der Therapieentscheidung miteinbezogen.

Die klinischen Ergebnisse unserer Behandlungen im Bereich der Halsschlagader werden prospektiv dokumentiert, kontinuierlich publiziert und auf wis-senschaftlichen Fachtagungen vorgetragen. Darüber hinaus erfolgt eine breite klinische und translationale Forschungstätigkeit mit Untersuchungen zur Plaquebe-schaffenheit von Carotisstenosen und zu innovativen bildgebenden Methoden. Selbstverständlich beteiligen

Univ.-Prof. Dr. med. Hans-Henning Eckstein

Direktor der Klinik und Poliklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie

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InhaltIhr Klinik-Team für Erkrankungen der Halsschlagadern 6

Die Halsschlagader und der Schlaganfall 10Was genau ist eine Halsschlagaderverengung? 11Wie entsteht eine Verengung der Halsschlagader und wer bekommt sie? 12Ab wann ist eine Carotisstenose gefährlich und was sind die Folgen? 12Alarmsignale – was sind die Zeichen eines drohenden Schlaganfalls? 14

Seltene Erkrankungen im Bereich der Halsschlagadern 16Paragangliom (Glomustumor) 16Aneurysma der Arteria carotis 16Dissektionen der Arteria carotis und der Arteria vertebralis 16Radiogene Carotisstenose 16Fibromuskuläre Dysplasie (FMD) 16

Diagnostik bei Verengungen der Halsschlagader 18Klinische Zeichen einer Halsschlagaderverengung 18Doppler- und Duplex-Sonographie 18Angiographieverfahren und Schnittbildgebung des Gehirns 19

Welche Therapieverfahren gibt es und welches ist für mich optimal? 20Interdisziplinäres GEFÄSSBOARD 20Konservative Therapie (medikamentöse Therapie und Lebensstil) 22Operative Therapie der Carotisstenose 23Operative Therapie der Arteria vertebralis und der Arteria subclavia 25Katheterverfahren (Stentangioplastie) der Carotisstenose 25Katheterverfahren (Stentangioplastie) der Arteria vertebralis und der Arteria subclavia 25Narkoseverfahren 25Die postoperative Behandlung - worauf muss besonders geachtet werden? 26Nachuntersuchungen bei konservativer, operativer und endovaskulärer Therapie 26Wie häufig ist ein erneuter Eingriff (OP oder Stent) notwendig? 26

Die Behandlung von Carotisstenosen am „Klinikum rechts der Isar“ 2004–2016 27

Krankenhausinfektionen - unser Vorgehen in Prophylaxe und Therapie 30

Lehre und Forschung zu Erkrankungen der Halsschlagadern 32Lehrveranstaltungen 32Klinische Forschung mit Versorgungsforschung 32Forschungsbereich „Vaskuläre Biologie und experimentelle Gefäßchirurgie“ 32

Weitere Fragen? 33

Weitergehende Informationen 33

GEFÄSSLEXIKON 34

Im Vordergrund der Neubau der Klinik und Poliklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie 5

Inhalt

Ihr Ärzte-Team für Erkrankungen der Halsschlagadern

Univ.-Prof. Dr. med. Hans-Henning Eckstein, Direktor der Klinik und Poliklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie

Dr. med. Michael Kallmayer, Oberarzt und Leiter der Spezial-sprechstunde für Erkrankungen der Halsschlagadern

PD Dr. med. Alexander Zim-mermann, Leitender Oberarzt

Dr. med. (Univ. Budapest)Gábor Bíró, Geschäfts- führender Oberarzt

Dr. med. univ. Pavlos Tsantilas, Assistenzarzt für Gefäßchirurgie

Dr. med. univ. Christoph Knappich, Assistenzarzt für Gefäßchirurgie

Christoph Schäffer, Assistenzarzt für Gefäßchirurgie

Dr. med. Sofie Schmid, Assistenzärztin für Gefäßchirurgie

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Ihr Klinik-Team

Univ.-Prof. Dr. med. Claus Zimmer, Direktor der Abteilung für Diagnostische und Inter-ventionelle Neuroradiologie am Klinikum rechts der Isar

PD Dr. med. Tobias Boeckh-Behrens, Leitender Oberarzt der Abteilung für Neuroradiologie am Klinikum rechts der Isar

PD Dr. med. Kornelia Kreiser, Geschäftsführende Oberärztin der Abteilung für Neuroradiologie am Klinikum rechts der Isar

Dr. med. Katja Hammer, Oberärztin der Klinik für Anästhesiologie

Dr. med. Thomas Stadlbauer, Oberarzt, Facharzt für Kardiolo-gie, Angiologie, Hypertensiologie

Interdisziplinäres Gefäßboard

Univ.-Prof. Dr. med. Gerhard Schneider, Direktor der Klinik für Anästhesiologie

Dr. med. Sofiane Dridi, Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie

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Ihr Klinik-Team

Ihr Ambulanz-Team

Dr. med. Franz Meisner, Oberarzt und ärztlicher Leiter der Poliklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie

Dr. med. Uta Werthern, Oberärztin und stellvertr. ärztliche Leiterin der Poliklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie

Elizabeth Pigott, Gesundheits- und Krankenpfle-gerin Ambulanz, zertifizierte Wundmanagerin

Andrea Stieber, Sekretärin der Poliklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie

Karin Munz, Sekretärin der Poliklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie

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Ihr Klinik-Team

Ihr Aufenthalt bei uns

Rebecca Töpfer, Entlassmanagement Station

Andrea Masset, Wund- und Bettenmanagement

Viktorija Mladenovic, Stationäre Patienten

Bilge Uzun, Stationäre Patienten

Ihr Stations-Team

Dr. rer. medic. Eva Knipfer, MHBA/Klinikmanagement, DRG

Melanie Usko, Patientenmanagement Station

Katharina Beck, Patientenmanagement Station

Lisa Seitz, Chefsekretariat

Kathrin Ernstberger, Chefsekretariat

Samira Bibi Epse Krüger, Prästationäre Patienten

Christian Haubner-Schwab, Leitung Pflegeteam

Dargica Malidzan, Leitung Pflegeteam

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Ihr Klinik-Team

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Die Halsschlagader und der Schlaganfall

Die Halsschlagader und der SchlaganfallWas genau ist eine Halsschlagaderverengung?Die vordere Halsschlagader (Arteria carotis) teilt sich unterhalb des Unterkiefers in die innere Halsschlagader (A. carotis interna), welche das Großhirn versorgt und die äußere Halsschlagader (A. carotis externa), welche die Halsweichteile mit Blut versorgt. Im Gehirn gibt es Umgehungskreisläufe (Circulus arteriosus Willisii), über die das Blut im Gehirn verteilt wird und z.B. bei Ge-fäßverschlüssen eine ausreichende Durchblutung des Gehirns sichern können.

Neben der A. carotis interna wird das Gehirn noch über die hinteren Halsschlagadern (A. vertebralis) versorgt, die auf beiden Seiten aus der Schlüsselbeinarterie (A. subclavia) entspringen. Die hinteren Halsschlag-adern versorgen die hinteren Anteile des Gehirns (Hirnstamm und Kleinhirn). Die rechte und die linke A. vertebralis vereinigen sich im Gehirn zur A. basilaris. Ein Verschluss einer der beiden Vertebralarterien wird zumeist sehr gut von der anderen Seite kompensiert. Ein akuter Verschluss der A. basilaris ist allerdings un-mittelbar lebensgefährlich, da lebenswichtige Hirnareale

Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader

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Die Halsschlagader und der Schlaganfall

für Kreislauf und Atmung unmittelbar gefährdet sind.

Kommt es zu einer Einengung der A. subclavia vor dem Abgang der A. vertebralis kann es zu einem Umkehr-fluss in der A. vertebralis führen. Durch das „Anzapfen“ von Blut aus dem Hirnkreislauf kann es zu Schwin-delsymptomatik bis zu Ohnmachtsanfällen kommen. Man spricht dann von einem sogenannten Subclavian-Steal-Syndrom. Routinemäßig wird daher der Fluss in der A. vertebralis in unserer duplexsonographischen Standarduntersuchung mit geprüft.

Eine Verengung (Stenose) kann im gesamten Verlauf der Halsschlagadern vorkommen. Zumeist sieht man diese jedoch im Bereich des Abgangs der A. carotis interna oder der A. vertebralis. Liegt eine Verengung von mindestens 70% oder mehr vor, so sprechen wir von einer „hochgradigen“ Stenose.

Wie entsteht eine Verengung der Halsschlagader und wer bekommt sie?Ursache einer Carotisstenose ist in aller Regel die Arteriosklerose (Gefäßverkalkung), bei der es zu einer Plaquebildung (Ablagerungen aus Blutfetten, Blutgerinnseln und Kalkschollen) an der Gefäßwand mit resultierender Verengung des Gefäßes kommt. Risikofaktoren, die eine Arteriosklerose begünstigen, sind Rauchen, hoher Blutdruck, Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus), erhöhtes Cholesterin sowie eine familiäre Veranlagung. Selten kommt es im Rahmen von Verletzungen zu sogenannten Dissektionen, bei denen die einzelnen Schichten der Gefäßwand aus- einanderweichen und unterspült werden können.

Ab wann ist eine Carotisstenose gefährlich und was sind die Folgen?Eine kontrollbedürftige Stenose der Halsschlagader liegt ab einem Stenosegrad von 50% vor. Etwa 7,5% aller Männer und 5% der Frauen über 80 Jahre haben eine mindestens 50%ige Verengung der vorderen oder hinteren Halsschlagader, die häufig als Zufallsbefund bei einer Ultraschalluntersuchung festgestellt wird. Ca. 2/3 der behandlungspflichtigen Patienten sind Männer. Insgesamt erleiden etwa 200.000 Bundesbürger jährlich einen Schlaganfall, von welchen etwa 15% auf eine Stenose einer Halsschlagader zurückzuführen sind. Somit werden jedes Jahr etwa 30.000 Schlaganfälle

Stenose (Engstelle) der Arteria carotis interna

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Die Halsschlagader und der Schlaganfall

durch Verengungen der Halsschlagadern verursacht. Die übrigen 85% werden durch Embolien aus dem Her-zen bei Vorhofflimmern sowie durch Hirnblutungen und Stenosen der im Kopf liegenden Gefäße verursacht.

Zwei Mechanismen können im Bereich der Halsschlag-ader einen Schlaganfall verursachen: die häufigste Ursache sind frische Blutgerinnsel an der Oberfläche der Verengung (Plaque) und aufgebrochene Plaque-anteile, welche dann mit dem Blutstrom in das Gehirn gespült werden können. Sowohl Blutgerinnsel als auch atheromatöses Material können zu einer Verstopfung von Gefäßen im Gehirn führen. Hieraus resultiert ein Sauerstoffmangel der darüber versorgten Hirnareale (Schlaganfall). Bei einigen Patienten werden derartige Gerinnsel in den Kreislauf des Auges gespült, was zu einer vorübergehenden (sehr selten auch bleibenden) Erblindung führen kann (Amaurosis fugax).

Sehr viel seltener führt die Verengung der Halsschlag-ader direkt zu einer Mangelversorgung des Gehirns. Dieser Mechanismus wird insbesondere bei PatientIn-nen mit mehreren Halsschlagaderverengungen oder unzureichend ausgebildeten Umgehungskreisläufen beobachtet.

Rauchen, hoher Blutdruck, Blut-zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), erhöhtes Cholesterin sowie familiäre Veranlagung sind Risikofaktoren. «

Anatomie der Halsschlagader

Circulus Willisii

A. carotis externa

A. carotis interna

A. carotis communis

Aorta

Darstellung einer Carotisstenose links mit einem Schlaganfall

A. vertebralis

A. subclavia

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Die Halsschlagader und der Schlaganfall

Alarmsignale – was sind die Zeichen eines drohen-den Schlaganfalls?Die Symptome können ganz verschieden sein und reichen von vorübergehender Kraft- und Gefühlslosig-keit in Armen und/oder Beinen oder im Gesicht („hän-gender Mundwinkel“) bis hin zu Wortfindungsstörungen. Bei Lähmungen ist immer die Körperhälfte betroffen, welche der Carotisstenose gegenüber liegt. Die Symp-tome können von wenigen Minuten (TIA: Transitorisch ischämische Attacke) bis zu dauerhaften Schädigungen reichen. In jedem Fall ist eine umgehende medizinische Abklärung bei einem Neurologen notwendig. Wird ein Gerinnsel in den Augenkreislauf verschleppt, tritt eine zumeist vorübergehende Erblindung auf der Seite der Halsschlagaderverengung auf.

Für PatientInnen, die bisher keine Symptome gezeigt haben (sog. asymptomatische Stenose), sollte ab einem Stenosegrad von etwa 70-80% (hochgradige Stenose) eine rekanalisierende Therapie (OP oder Stent) erwogen werden. Aus großen Studien wissen wir, dass bei asymptomatischen Patienten das Risiko eines späteren Schlaganfalls gesenkt werden kann, sofern die Behandlung mit einem sehr niedrigen Risiko durch-geführt wird.

Ist es bereits zu Symptomen gekommen, sollte ab einem Stenosegrad von 50% eine Therapie erfolgen. Bei diesen PatientInnen empfehlen wir, die Therapie (zumeist OP) sehr rasch durchzuführen, um einen definitiven Schlaganfall zu verhindern.

So prüfen Sie einen Schlaganfall-VerdachtBei einem Verdacht auf das Vorliegen eines Schlag-anfalls hat sich der F-A-S-T-Test bewährt. F-A-S-T steht dabei für Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit). Der Test gehört mittlerweile auch in Deutschland zur Grundausbildung von Ret-tungspersonal. Die meisten Schlaganfälle lassen sich so innerhalb weniger Sekunden feststellen (weitere Infos unter http://www.schlaganfall-hilfe.de/notfall)

• Face: Bitten Sie die Person zu lächeln. Ist das Gesicht einseitig verzogen? Das deutet auf eine Halbseitenlähmung hin.

• Arms: Bitten Sie die Person, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden.

• Speech: Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen. Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor.

• Time: Wählen Sie unverzüglich die 112 und schil-dern Sie die Symptome.

Darstellung Plaqueruptur Verschleppung von Thromben oder Plaqueanteilen in das Gehirn

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Die Halsschlagader und der Schlaganfall

Sehstörungen:Ein Schlaganfall kann auch mit Symptomen zusammenhängen, die das Sehen beeinträchtigen, wie. z.B. einer Einschränkung des Gesichtsfeldes, Störungen des räumlichen Sehens oder Doppelbilder.

Lähmung, Taubheitsgefühl: Eine plötzlich eintretende Lähmungserscheinung auf einer Körperseite kann auf einen Schlaganfall hinweisen, ebenso ein gestörtes Berührungsempfinden. Ein typisches Merkmal ist ein herunterhängender Mundwinkel. Die Ausfälle können sich auch im Bein bemerkbar machen.

Sprach- Sprachverständnisstörungen: Sprachstörungen können sich in leichteren Fällen als stockende, abgehackte Spra-che äußern, aber auch das Verdrehen von Silben oder Verwenden von falschen Buchstaben beinhalten. Der Betroffene kommuniziert mit seiner Umwelt im Tele-grammstil, hat eine verwaschene oder lallende Sprache. In seltenen Fällen kann er gar nicht mehr sprechen.

Bei einigen Betroffenen kommt es zu Sprachverständnisstörungen. Das bedeutet, er kann durch die Fehlfunktion im Gehirn nicht mehr verstehen, was man ihm sagt.

Schwindel mit Gangunsicherheit:Ein weiteres Schlaganfall-Symptom ist plötzlich auftretender Schwindel, verbun-den mit Gangunsicherheit. Schwindel wird unterschiedlich empfunden: Man kann das Gefühl haben, Karussell zu fahren (Drehschwindel) oder auf einem Schiff auf bewegter See zu sein (Schwankschwindel). Manche Betroffenen fühlen sich auch, als ob sie mit einem Fahrstuhl hinunter sausen würden.

Sehr starker Kopfschmerz:Vorher nicht gekannte, äußerst heftige Kopfschmerzen können auf einen Schlag-anfall hinweisen. Ursache sind plötzlich auftretende Durchblutungsstörungen einer bestimmten Hirnregion oder Einblutungen in das Hirngewebe (meist hervorgerufen durch das Platzen oder Zerreißen einer in der Regel angeborenen Gefäßaussa-ckung). Diese starken Kopfschmerzen können mit Übelkeit und Erbrechen verbun-den sein.

Folgende Symptome können bei einem Schlaganfall auftreten

http://www.schlaganfall-hilfe.de/schlaganfall-symptome

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Symptome

Seltene Erkrankungen im Bereich der Halsschlagadern

Paragangliom (Glomustumor)Im Bereich der Carotisgabel sitzt der sog. Glomuskörper, welcher in seiner Funktion als Sensor im Blut Sauerstoff-gehalt, Kohlenstoffdioxidgehalt, pH-Wert und Temperatur erfasst. Dieser Glomuskörper kann in seltenen Fällen unkontrolliert proliferieren und zu einem Paragangliom (Glomustumor) wachsen. Meist fällt dies durch eine zunehmende schmerzlose Schwellung am seitlichen Hals auf. Der Großteil dieser Tumore ist gutartig. Durch das verdrängende Wachstum kann es allerdings zur Kom-pression umliegender Gewebe und Nerven kommen, z.B. kann der Stimmbandnerv betroffen sein, was zu Heiser-keit führen kann. Deswegen und aufgrund des geringen Anteils von bösartigen Tumoren empfehlen wir, diesen Tumor operativ entfernen zu lassen. Aufgrund der Nähe zur Halsschlagader sollte dieser Eingriff von Gefäßchirur-gen durchgeführt werden.

Aneurysma der A. carotisEin Aneurysma der Halsschlagader ist ebenfalls ein sehr seltenes Krankheitsbild. Bei asymptomatischen Patienten ist eine operative Therapie notwendig, wenn das Aneurysma schnell größer wird, sehr viele Throm-ben enthält oder es bereits zu zerebralen Symptomen gekommen ist. Hierzu gehört auch der Nachweis von sog. „stummen Ischämien“ in der Computertomographie des Gehirns.

Dissektionen der A. carotis und der A. vertebralisVon einer Dissektion wird gesprochen, wenn es zu einer Aufspaltung der Arterienwandschichten kommt. Bei der Carotis- oder Vertebralisdissektion kann dies traumatisch (z.B. durch einen harten Schlag auf den Hals oder ein Überstrecktrauma) oder selten spontan auftreten. Initiale Symptome sind Kopf- oder Hals-schmerzen, weitere Symptome sind unspezifisch und können bis zu schlaganfallartigen Symptomen wie Halbseitenlähmung reichen. In aller Regel wird eine Carotisdissektion vorübergehend konservativ mit einer medikamentösen Blutverdünnung (orale Antikoagulation oder Aspirin) behandelt, um eine Thrombusbildung zu vermeiden. Die Dissektion heilt in den meisten Fällen spontan aus. In seltenen Fällen, z.B. bei stenosierender Dissektion oder Aneurysmabildung kann eine Operation nötig sein.

Radiogene CarotisstenoseIst aufgrund einer Tumorerkrankung im Halsbereich eine Bestrahlung notwendig, kann dies in der Folge zu einer Verengung der Halsschlagader führen. Kar-diovaskuläre Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Dia-betes mellitus oder Rauchen verstärken diesen Effekt. Entsteht dadurch eine behandlungsbedürftige Stenose der Halsschlagader und ist das Weichteilgewebe durch die Bestrahlung oder Tumoroperation stark vernarbt, ist eine stentgestützte Angioplastie als Alternative zur Operation in Erwägung zu ziehen.

Fibromuskuläre Dysplasie (FMD)Die Fibromuskuläre Dyplasie (FMD) ist eine seltene degenerative Gefäßerkrankung, die häufiger Frauen als Männer betrifft. In sehr seltenen Fällen verursacht die FMD eine höhergradige Carotisstenose. Eine operative Versorgung ist nur in Ausnahmefällen notwendig.

Aneurysma der A. carotis communisAngiographie und OP/Präparat mit vielen Thromben

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Seltene Erkrankungen

Fallbesprechung im Interdisziplinären Gefäßboard Glomustumor rechts bei einem 32-jährigen Mann

Anamnese und Diagnostik im Gefäßzentrum

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Seltene ErkrankungenSeltene Erkrankungen

Diagnostik bei Verengungen der Halsschlagader

Klinische Zeichen einer HalsschlagaderverengungDie Diagnose einer Carotisstenose wird in erster Linie mittels einer Ultraschalluntersuchung schmerzfrei und ohne Strahlenbelastung erhoben. Bei nicht eindeuti-gem Befund und zur Planung einer etwaigen invasiven Behandlung führen wir immer eine zusätzliche Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT, ohne Strahlenbelastung) mit Darstellung der Gefäße und des Gehirns durch. In Ausnahmen (z.B. Patienten mit Herzschrittmacher, Hüft-/Knieprothesen) wird eine Computertomographie (mit Röntgenstrahlen) veranlasst.

BildunterschriftText

Doppler- und Duplex-SonographieDer Goldstandard in der Diagnostik der Halsschlag-aderverengung ist die Doppler- und Duplex-Sonogra-phie. Hier wird nach den Kriterien der DEGUM (Deut-sche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V.) der Stenosegrad in der Halsschlagader mittels Farbdoppler-Ultraschall bestimmt. Abhängig von verschiedenen Haupt- und Nebenkriterien (z.B. Blutflussbeschleuni-gung im Bereich der Stenose und Strömungsänderung danach) wird ein Stenosegrad in Prozent ermittelt. Dieses Verfahren wird zur Verlaufskontrolle sowohl bei Patienten, bei welchen noch keine Indikation zur inva-siven Therapie besteht, als auch nach einer etwaigen Therapie angewandt, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Jeder Patient erhält bei uns einen dezidierten Befund zu Hinweisen auf Plaqueablagerungen und Ste-nosegrad der vorderen und hinteren Halsschlagadern (A. carotis communis, -interna, -externa, A. vertebralis und A. subclavia).

Duplexsonographie der hirnversorgenden Gefäße

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Diagnostik bei Verengungen der Halsschlagader

Angiographieverfahren und Schnittbildgebung des GehirnsBei Nachweis einer relevanten Stenose im Ultraschall (asymptomatisch ≥70%, symptomatisch ≥50%) oder, eine genaue Beurteilung ist aus anatomischen oder technischen Gründen (z.B. Schallauslöschung durch Verkalkungen) mittels Ultraschall nicht möglich, wird zur weiteren Diagnostik eine Magnet-Resonanz-Angiogra-phie (MRA) mit zusätzlicher Darstellung des Gehirnge-webes durchgeführt.

Bei Kontraindikationen wie z.B. Herzschrittmacher oder Platzangst wird eine Computertomographie mit Kontrastmittelgabe veranlasst. Beide Untersuchungs-modalitäten geben zusätzlichen Aufschluss über die Gefäßsituation sowohl im Bereich des Halses als auch über den Kollateralblutfluss im Gehirn. Darüber hinaus kann das Gehirngewebe beurteilt werden. Dies liefert wichtige zusätzliche Informationen zur Planung der weiteren Behandlung.

Ultraschall-Aufnahme der Carotisbifurkation

MR-Angiographie der hirnversorgenden Gefäße

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Diagnostik bei Verengungen der Halsschlagader

Interdisziplinäres GEFÄSSBOARDWie bei jedem Eingriff, müssen das Risiko der Erkran-kung (z.B. Schlaganfallrisiko innerhalb der nächsten Jahre), die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und das Komplikationsrisiko der einzelnen Therapiever-fahren sorgfältig gegeneinander abgewogen werden.

Alle PatientInnen mit Erkrankungen der Halsschlag-adern werden in unserem Interdisziplinären Gefäßboard vorgestellt und individuell besprochen, um die optimale Therapieform gemeinsam mit Fachkollegen aus der Inneren Medizin (Kardiologie, Angiologie), der Neuro-logie und der Radiologie/Neuroradiologie festzulegen. PatientInnen, die von einem invasiven Eingriff nach aktueller Datenlage nicht profitieren würden, werden konservativ weiterbehandelt. Dies bedeutet, dass die kardiovaskulären Risikofaktoren individuell eingestellt werden und teils engmaschige Verlaufskontrollen erfolgen.

PatientInnen mit Symptomen (s.o.) werden direkt stati-onär aufgenommen, entweder auf die Stroke Unit oder die gefäßchirurgische Allgemeinstation. Die zumeist operative Therapie erfolgt innerhalb weniger Tage, um das Risiko eines erneuten oder schweren Schlaganfalls abzuwenden.

Alle operierten oder endovaskulär (Stent) behandelten PatientInnen werden prä- und postoperativ fachärztlich neurologisch untersucht. Dieses Vorgehen gewährleis-tet den exakten Vergleich des neurologischen Zustands vor und nach der Behandlung. Dieses strikte Qualitäts-management hat dazu beigetragen, dass die Kompli-kationsraten in den letzten 12 Jahren sowohl bei der präventiven Versorgung asymptomatischer Patienten wie auch bei der Versorgung elektiv-symptomatischer Patienten deutlich gesenkt werden konnten. Im nationa-len und internationalen Vergleich sind diese Ergebnisse sehr gut.

Welche Therapieverfahren gibt es und welches ist für mich optimal?

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Therapieverfahren

Interdisziplinäres Gefäßboard

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Therapieverfahren

Konservative Therapie (medikamentöse Therapie und Lebensstil)Im frühen Stadium der Arteriosklerose kommt es zu keiner lumeneinengenden Stenosierung der Hals-schlagader, so dass keine revaskularisierenden Maßnahmen notwendig sind. Bei einer geringgradigen Verengung (bei asymptomatischem Patient <60%) sind regelmäßige Ultraschallkontrollen ausreichend. Das therapeutische Ziel ist in diesem Stadium die Progressi-on der Arteriosklerose im ganzen Körper, also z.B. auch der Herzkranzgefäße, zu verhindern bzw. zu verzö-gern. Hierzu sollte der Lebensstil mit viel Bewegung, Reduktion tierischer Fette und ballaststoffreicher Kost angepasst werden. Alkohol ist in geringem Maß erlaubt! Weitere Infos in dem „Ernährungsdreieck".

Falls Sie rauchen, ist es absolut notwendig, das Rau-chen vollständig aufzugeben. Das Rauchen nur einzu-schränken ist nicht ausreichend, da auch ein geringer Nikotinkonsum zu einem Fortschreiten der Arterioskle-rose beiträgt.

Die Pharmakotherapie hat in der sog. Primärprophylaxe das Ziel, die Risikofaktoren der Arteriosklerose soweit wie möglich „im Griff zu halten“. Bei Vorliegen einer relevanten Arteriosklerose besteht die medikamentöse Basistherapie aus einer fettsenkenden Therapie (z.B. Simvastatin, Atorvastatin). Das schädliche Cholesterin (LDL-Cholesterin) sollte nicht über 70mg/dl liegen. Auch wenn dieser Wert erreicht wird, müssen Statine in niedriger Dosis weitergegeben werden, da diese die Plaquestruktur „stabilisieren“.

Die zweite Säule der konservativen Therapie ist die lebenslange Einnahme von Thrombozytenfunktions-hemmern, wie z.B. das Aspirin® (ASS, 100mg tgl.). Darüber hinaus muss der Blutdruck normwertig sein und ein etwaiger Diabetes mellitus durch Modifikation der Lebensgewohnheiten oder auch medikamentös behandelt werden.

Sollte bei Ultraschallkontrollen die Arteriosklerose in der Halsschlagader zunehmen, muss über eine Inten-sivierung der medikamentösen Therapie nachgedacht werden (z.B. Steigerung der lipidsenkenden Therapie).

Ernährungsdreieck des Verbandes für Ernährung und Diätetik e.V. (VFED)

Rauchfrei leben

Thrombozytenfunktionshemmer

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Therapieverfahren

Operative Therapie der CarotisstenoseGrundsätzlich stehen für die Behandlung arteriosklero-tischer Carotisstenosen die offen-chirurgische und die endovaskuläre Therapie zur Verfügung. Beide Behand-lungsmöglichkeiten werden in unserer Klinik durchge-führt. Jedoch ist nicht jeder Patient für jedes Verfahren geeignet. Hier kann es spezielle anatomische Merkmale geben, die eher für bzw. gegen das eine oder andere Verfahren sprechen. So kann eine anatomisch sehr hohe Carotisgabel oder ein voroperierter oder bestrahl-ter Halsbereich eher für ein endovaskuläres Verfahren geeignet sein. Sehr verschlungene Gefäße, starke Verkalkungen sowie frische thrombotische Ablagerun-gen werden bei uns operativ behandelt.

Die Carotis-Thrombendarterektomie (CEA): Die offene Operation an der Halsschlagader wurde erst-mals 1953 durch Michael deBakey in Houston/USA erfolgreich durchgeführt. Grundsätzlich wird hierbei nach Freilegung, Abklemmen und Eröffnung der Hals-schlagader, das gesamte arteriosklerotische Plaque-material entfernt. Der Fachbegriff lautet Carotis-TEA (Carotis-Thrombendarterektomie).

Bei der Freilegung der Halsschlagader wird ein Haut-schnitt von ca. 6 cm in einer Hautfalte am Hals gesetzt, der am Ende der 60-90-minütigen OP, mit einem resor-bierbaren Faden in der Haut vernäht wird. Hierdurch wird ein auch kosmetisch sehr gutes Ergebnis erzielt.

Zum Ende der OP wird bei uns immer eine intraope-rative Kontrolle mittels Angiographie oder Ultraschall durchgeführt. Je nach Befund dient diese Kontrolle zur Befunddokumentation, im Einzelfall werden etwaige verbliebene Plaqueanteile oder Stenosen selbstver-ständlich sofort entfernt.

Zur Rekonstruktion stehen zwei verschiedene Verfahren zur Verfügung:

Die Rekonstruktion mittels Patch-Plastik, bei der ein „Flicken“ (z.B. Kunststoffgewebe oder eigene Vene) auf die eröffnete Arterie genäht wird.

Die Eversions-Technik, bei der die innere Hals-schlagader schräg abgesetzt und nach Entfernung des Plaques wieder angenäht (anastomosiert) wird.

Carotis TEA mit Patch-Plastik

Eversions-TEA der A. carotis interna

Operative Therpaie

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Therapieverfahren

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Therapieverfahren

Operative Therapie der A. vertebralis und der A. subclaviaVerschlüsse oder Verengungen der A. subclavia oder der A. vertebralis können heutzutage zumeist mittels Katheterverfahren über die Armarterie oder über die Leiste behandelt werden. Gelingt dies nicht oder liegen sehr stark verkalkte Läsionen (Gefäßverengungen) vor, kommen Umgehungsoperationen (Bypassanla-gen) oder eine lokale Desobliteration (Entfernung der Plaque) in Betracht, um die Durchblutung im hinteren Hirnkreislauf zu verbessern.

Katheterverfahren (Stentangioplastie) der CarotisstenoseBei der stentgestützten Angioplastie der A. carotis han-delt es sich um ein endovaskuläres Verfahren, bei dem zunächst ein dünner weicher Draht bis in die innere Halsschlagader vorgeführt wird. Über diesen Draht wird zunächst ein Ballon zur Aufdehnung und dann ein Stent (Gefäßstütze/Gittergerüst), der im Gefäß verbleibt, in die Verengung der Halsschlagader eingebracht.

Der Zugang zu den Halsschlagadern erfolgt üblicher-weise über die Leistenschlagader. Dabei wird der Führungsdraht entlang der Aorta (Hauptschlagader) bis in die Halsgefäße vorgeschoben. Hierbei muss der oft ebenfalls arteriosklerotisch belastete Aortenbogen passiert werden, was zur Ablösung von embolischem Material und damit im Einzelfall zu einem Schlaganfall führen kann.

Seit dem Jahr 2016 führen wir das Carotis-Stenting vermehrt über einen sehr kleinen Schnitt oberhalb des Schlüsselbeins durch (sog. Transcarotidales Carotis-Stenting). Hierdurch können wir die Passage des Aorten-bogens vermeiden. Dieses Verfahren führen wir im OP gemeinsam mit KollegInnen der Neuroradiologie durch.

Katheterverfahren (Stentangioplastie) der A. verte-bralis und der A. subclaviaDie stentgestützte Angioplastie der A. subclavia und der A. vertebralis wird über die Armarterie oder die Leiste zumeist in örtlicher Betäubung durchgeführt. Auch hier wird über einen weichen dünnen Draht zunächst die Verengung passiert und danach die verengte Stelle vorsichtig aufgedehnt und ggf. mit einem Stent versorgt.

NarkoseverfahrenAus Studienergebnissen (GALA-Trial) wissen wir, dass die Art der Narkose (Vollnarkose oder örtliche Betäubung) keinen großen Einfluss auf das Risiko für Komplikationen hat. Dennoch bevorzugen wir die OP in örtlicher Betäubung (sog. lokoregionäre Anästhesie), da wir damit unsere PatientInnen während der gesamten Operation (insbesondere während die Halsschlagader ausgeklemmt ist) schmerzfrei, neurologisch überwa-chen können. D.h. bei geringsten Anzeichen einer Minderdurchblutung des Gehirns kann ein vorüberge-hender Umgehungskreislauf (passagerer Shunt) herge-stellt werden. Die Vorteile der OP in örtlicher Betäubung bestehen also darin, dass Operateur und Anästhesie im ständigen Kontakt mit dem Patienten direkt auf etwaige Veränderungen reagieren können.

Stentgestützte Angioplastie, a: transinguinal (über die Leiste) durch den Aortenbogen, b: transcarotidal (über einen Zugang am Halsan-satz), c: Implantierter Stent

Carotis-Stenting einer hochgradigen ACI Stenose links

OP-Saal

Einliegender Shunt während Carotis-TEA

25

Therapieverfahren

Zur intraoperativen Kontrolle bekommen Sie ein „Quietsche-Entchen“ in die Hand und werden immer wieder aufgefordert, dieses zu drücken. Dies dient der motorischen Kontrolle und solange dies problemlos funktioniert, wissen wir, dass Ihr Gehirn ausreichend sauerstoffreiches Blut über die Gegenseite erhält. Dies geht verständlicherweise nur beim wachen Patienten. Mittlerweile werden im Klinikum rechts der Isar beinahe 90% aller Carotis-Operationen am wachen Patienten durchgeführt. In seltenen Fällen (anatomische Gründe, ausdrücklicher Patientenwunsch, Sprachbarriere etc.) führen wir den Eingriff auch in Vollnarkose durch.

Das Carotis-Stenting erfolgt beim Zugang über die Leiste in örtlicher Betäubung, beim Zugang über die Halsarterie in Vollnarkose oder in örtlicher Betäubung.

Die postoperative Behandlung - worauf muss be-sonders geachtet werden?Nach der Operation werden alle PatientInnen für einige Stunden im Aufwachraum überwacht. Anschließend bei unauffälligem Verlauf nach ca. 4 Stunden auf die Normalstation zurückverlegt. In aller Regel kann die Wunddrainage am ersten postoperativen Tag entfernt werden. Die Wundheilung ist nach 8 bis 10 Tagen stabil.

Vor Entlassung werden alle PatientInnen erneut neu-rologisch untersucht, um sicher zu gehen, dass keine neuen neurologischen Symptome aufgetreten sind. In der Regel erfolgt die Entlassung am dritten postope-rativen Tag. Alle PatientInnen erhalten einen Arztbrief mit Informationen zum stationären Verlauf, zur Weiter-behandlung (Medikamentenplan!) und zu notwendigen Nachuntersuchungen. Bitte nehmen Sie die verordne-ten Medikamente ein, im Zweifel kann der Medikamen-tenplan im beiliegenden Arztbrief nachgelesen werden.

Auch zu Hause müssen die Wundverhältnisse weiter überwacht werden. Eine gewisse Schwellung der Halsweichteile nach der Operation ist normal. Bei einer stärker werdenden Schwellung, Rötung der Wunde oder auffälliger Sekretion bitten wir um direkte Kon-taktaufnahme oder persönliche Vorstellung in unserem Gefäßzentrum. Die Fäden müssen nicht gezogen werden, da am Hals immer resorbierbares (selbstauflö-sendes) Nahtmaterial verwendet wird. Duschen ist nach wenigen Tagen erlaubt.

WICHTIG: Beim Auftreten unklarer sonstiger Symptome (starke Kopfschmerzen, neue neurologische Symptome wie Lähmungen, Gangunsicherheit, Sprachstörungen, Fieber etc.), ist eine sofortige Wiedervorstellung absolut notwendig!

Intraoperative Kontrolle mittels ,,Quietsche-Entchen"

Nachuntersuchungen bei konservativer, operativer und endovaskulärer TherapieBereits bei der Entlassung aus der stationären Be-handlung erhalten alle PatientInnen einen ambulanten Kontrolltermin in unserer Sprechstunde. Nach der OP und entsprechender Erholungsphase können Sie sich uneingeschränkt belasten. Ca. 4 Wochen nach dem Eingriff führen wir eine Ultraschallkontrolle durch. Ist hier alles weiterhin unauffällig, so bestellen wir Sie erst ein Jahr darauf wieder zur Kontrolle ein. Die unterstüt-zende, medikamentöse Behandlung (in aller Regel mit ASS und einem Statin) sollte dauerhaft weitergeführt werden. Blutdruck, Diabetes und Cholesterin lassen Sie bitte von Ihrem Hausarzt/Facharzt regelmäßig kontrol-lieren und optimal einstellen.

Weitere Kontrolluntersuchungen sind in folgenden Abständen notwendig:• Erste Kontrolluntersuchung ca. 4 Wochen

postoperativ• Nächste Kontrolle nach 6 Monaten (Carotis-Stent)• Nächste Kontrolle nach 1 Jahr (Carotis-TEA und

Carotis-Stent)• Weitere Kontrollen sind bei der Carotis-TEA bei

Vorliegen eines regulären Befundes nach 5 Jahren angezeigt

• Nach Carotis-Stent ist eine jährliche Kontrolle notwendig

• Bei konservativer Therapie werden Kontrollintervalle individuell festgelegt

Wie häufig ist ein erneuter Eingriff (OP oder Stent) notwendig?Die Rate an erneuten hochgradigen Verengungen (sog. Rezidivstenose) liegt nach einer Carotis-OP bei 1-2% pro Jahr, nach Carotis-Stent bei 3-5% pro Jahr. Eine erneute Behandlung ist nur ausnahmsweise notwendig, da >90% dieser Rezidivstenosen keine Symptome ver-ursachen. Sollte im Einzelfall doch einmal eine erneute Therapie notwendig sein, behandeln wir zumeist mit einem Katheterverfahren, gelegentlich ist auch eine erneute OP notwendig.26

Therapieverfahren

Die Behandlung von Carotisstenosen am „Klinikum rechts der Isar“ 2004–2016

Die Internetseite der Weissen Liste* belegt, dass im Klinikum rechts der Isar mit Abstand die häufigsten Behandlungen von Carotisstenosen in ganz München durchgeführt werden. 89% der PatientInnen würden un-sere Klinik weiterempfehlen (Bundesdurchschnitt 82%).

Die folgenden Abbildungen zeigen die Behandlungen von Carotisstenosen in der Klinik und Poliklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie am Klinikum rechts der Isar seit dem Jahr 2004. Insgesamt wurden 1.807 Carotisstenosen offen-chirurgisch (Carotis-TEA) oder endovaskulär (Carotis-Stent) behandelt. Beson-ders wichtig ist uns ein striktes Qualitätsmanagement, da kathetergestützte und offen-operative Behandlungen im Bereich der vorderen Halsschlagader immer auch ein Behandlungsrisiko aufweisen. Unser Ziel ist es, dieses Behandlungsrisiko so niedrig wie irgend möglich zu halten.

Jeder Patient wird vor und nach der Behandlung fach-neurologisch untersucht, um etwaige Komplikationen genau erfassen zu können. Alle PatientInnen werden darüber hinaus im Rahmen der deutschlandweiten Qualitätssicherung zur Carotisstenose dokumentiert. Den Abbildungen zur Operation asymptomatischer und symptomatischer Carotisstenosen kann entnommen werden, dass unsere Komplikationsraten über die Jahre sehr niedrig sind und insbesondere in den letzten Jahren stabil unter der empfohlenen Grenze von 3% bei asymptomatischen und 4-6% bei symptomatischen Stenosen liegen.

Insgesamt haben wir in der Klinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie in den vergangenen 13 Jahren (2004 bis 2016) 1.807 Behandlungen durchgeführt. 2/3 aller Patienten waren männlich und bei ca. 60% lag eine asymptomatische Stenose vor.

*Die Weisse Liste hilft bei der Suche nach einem passenden Arzt oder Krankenhaus. Das kosten- und werbefreie Portal ist ein gemeinsames Projekt der Bertelsmann Stiftung und der Dachverbände der größten Patienten- und Verbraucherorganisationen.

Behandlungen der Carotisstenose 2004–2016

1.807Anzahl aller Behandlungen

Geschlecht

68,7%Männer

31,3%Frauen

Durchschnittsalter

71,4Jahre

Symptomatik

61,3% asymptomatische Stenose

38,7%symptomatische Stenose

Narkoseverfahren

59,6%Lokalanästhesie

Therapieverfahren

1.609Carotis-OP (CEA)

198Carotis-Stent (CAS)

27

Ihre Behandlung bei uns

Anzahl aller operativ (CEA) oder endovaskulär (CAS) behandelter Patienten 2004-2016

Leistungszahlen

Anteil der in Vollnarkose oder lokoregionärer Anästhesie durchgeführten Carotis-OP 2004-2016 (% Angaben)

VollnarkoseLokoregionäre Anästhesie

Carotis-StentCarotis-TEA

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Leistungszahlen

Schlaganfallrate/Letalität der Carotis-TEA bei asymptomatischen Stenosen* (% Angaben, im Durchschnitt 1,5%)

Schlaganfallrate/Letalität der Carotis-TEA bei symptomatischen Stenosen (elektive Eingriffe)* (% Angaben, im Durchschnitt 2,4%)

*in den Leitlinien wird eine maximal noch zu akzeptierende Komplikationsrate von 4-6% genannt

*in den Leitlinien wird eine maximal noch zu akzeptierende Komplikationsrate von 3% genannt

2,4

0,0

3,7 3,8

1,4 1,4

3,2

1,4 1,2 1,00,0

1,1 1,2

3,02,3

4,9

0,0

4,54,3

3,0

0,0 0,0

3,12,4

3,6

0,0

29

Leistungszahlen

Screening Wattestäbchen

Krankenhausinfektionen - unser Vorgehen in Prophylaxe und Therapie

Screening und konsequente Vermeidung multiresistenter Krankenhauskeime Multiresistente Erreger (MRE) sind Bakterien, die eine Widerstandsfähigkeit gegen einen Großteil der Antibio-tika entwickelt haben. Das bedeutet, dass gegen diese Bakterien medizinische Medikamente nur eingeschränkt oder gar nicht wirksam sind. Am häufigsten kommt es zu Infektionen mit dem Krankenhauskeim MRSA (Methicillin-Resistenter Staphylococcus Aureus). Diese Erreger besiedeln Haut und Schleimhäute der oberen Atemwege. Dies kann zu Haut- und Wundentzündun-gen, Atemwegs- und Harnwegsinfektionen, Entzündun-gen von Organen oder gar zu einer Sepsis (Blutver-giftung) führen. Gerade bei Patienten in hohem Alter, einem schwachem Immunsystem und/oder chronischen Wunden, können MRSA-Infektionen schwer verlaufen. Da wir unter anderem genau diese Patienten behan-deln, widmen wir uns konsequent der Eindämmung aller Risikofaktoren.

Um die Übertragung innerhalb der Klinik zu vermeiden, ist es wichtig MRE- und insbesondere MRSA-Träger so früh wie möglich zu erkennen. Aus diesem Grund wird in unserer Klinik jeder Patient vor stationärer Aufnahme auf MRSA untersucht. In dem sogenann-ten MRSA-Screening werden mittels eines „Wattestäb-chens“ von jedem Patienten jeweils ein Abstrich von Nasen- und Rachenschleimhaut genommen. Bei posi-tivem Testergebnis werden MRSA-Träger grundsätzlich isoliert. Parallel dazu werden notwendige Gegenmaß-nahmen angeordnet und jegliche Hygienemaßnahmen in allen Bereichen umgesetzt.

Aktion saubere Hände Fast alle Infektionen werden weitestgehend durch die Hände übertragen. Aus diesem Grund engagieren wir uns bei der bundesweiten Kampagne „Aktion saubere Hände“. Ziel ist es, die Händedesinfektion in unserer Klinik zu verbessern. Dies trägt wiederum zu mehr Qualität und Patientensicherheit bei.

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Krankenhausinfektionen - unser Vorgehen

Antibiotic Stewardship (ABS) Um das beste klinische Behandlungsergebnis für unsere Patienten zu erreichen, führen wir das sog. Antibiotic Stewardship (ABS) durch. Dafür treffen sich wöchentlich Infektiologen, Fachapotheker für klinische Pharmazie, Mikrobiologen, Hygienebeauftragte und die behandelnden Ärzte, um individuelle Strategien bzw. Maßnahmen für den einzelnen Patienten festzulegen. Somit wird die Qualität der Antiinfektivabehandlung bezüglich Auswahl, Dosierung, Applikation und Anwen-dungsdauer gesichert.

Qualitätssicherungsverfahren und Surveillance Des Weiteren nehmen wir am neuen QS-Verfahren Vermeidung nosokomialer (im Krankenhaus erworben) Infektionen – postoperative Wundinfektionen (QSWI), das durch den GBA ab 2017 verpflichtend eingeführt wurde, teil. Seit vielen Jahren vergleichen wir unsere postoperativen Wundinfektionszahlen im Rahmen des Nationalen Referenzzentrums für Surveillance (Überwa-chung) von nosokomialen Infektionen. Um die Anzahl der postoperativen Wundinfektionen zu bestimmen, wird jeder Patient, bei dem eine ausgewählte Operation durchgeführt wurde, postoperativ mindestens bis zur Entlassung aus dem Krankenhaus weiterverfolgt.

Wundversorgung durch unsere zertifizierten MitarbeiterInnen

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Krankenhausinfektionen - unser Vorgehen

Lehre und Forschung zu Erkrankungen der Halsschlagadern

LehrveranstaltungenAn der Klinik und Poliklinik für Vaskuläre und Endovas-kuläre Chirurgie legen wir besonderen Wert auf eine praxisnahe und problemorientierte Ausbildung. Folgen-de Lehrveranstaltungen werden angeboten:

• Wahlfach „Gefäßrekonstruktive Therapieverfahren“ • Biologie der Aorta und der peripheren Arterien • Gefäßchirurgischer Ultraschallschnupperkurs• Blockpraktikum Chirurgie, Anastomosenkurs und

Vorklinikerkurs• Interdisziplinäre Hauptvorlesung IVL 2.1 und 2.2• Teilnahme am Simulationskurs und der

PJ-Akademie Für Fragen hierzu steht unser Lehrbeauftragter OA Dr. Franz Meisner (Tel. 089 4140 9557) zur Verfügung.

Klinische Forschung mit VersorgungsforschungUnsere Klinik beteiligt sich an mehreren großen Vergleichsstudien zur Sicherheit und Effektivität des Carotis-Stenting im Vergleich zur Carotis-OP:

• ACST-2: Asymptomatic Carotid Surgery Trial• SPACE-2: Stentgeschützte Angioplastie asympto-

matischer Carotisstenosen vs. CEA• ROADSTER 2: Post-Zulassungsstudie der transca-

rotidalen Stentangioplastie der A. carotis• DWI-MRT – Studie: Erkennung leichter (subklini-

scher) Durchblutungsstörungen nach transcarotida-lem Stenting

Weitere klinische Studien untersuchen die intraope-rative Qualitätskontrolle bei der Carotis-OP und die Auswirkungen von chronischer Hypoxie auf neuronale Netzwerke bei PatientInnen mit Carotisstenose:

• CIDAC – Comparison of Intraoperative Du-plex Ultrasound and Angiography after Carotid Endarterectomy, d.h. Vergleich zweier intra-operativer Untersuchungsmodalitäten nach CEA: Duplex-Sonographie vs. Angiographie.

• Hypoxie-Studie – Auswirkungen von chronischer

Hypoxie auf neuronale Ruhenetzwerke und visu-elle Aufmerksamkeitsprozesse bei PatientInnen mit hochgradiger Carotisstenose (Kooperation mit Neuroradiologie)

Darüber hinaus führen wir zusammen mit dem AQUA-Institut umfangreiche Analysen der Versorgungssituati-on der Carotisstenose in Deutschland durch.

Forschungsbereich „Vaskuläre Biologie und experi-mentelle Gefäßchirurgie“Die Arbeitsgruppe „Vaskuläre Biologie und experimen-telle Chirurgie“ der Klinik für Vaskuläre und Endovas-kuläre Chirurgie beschäftigt sich mit der klinisch orien-tierten Grundlagenforschung. So werden umfangreiche Untersuchungen zur Gefäßfunktion, insbesondere der Stabilität von Carotisplaques durchgeführt:

• Einfluss epigenetischer Veränderungen (Ände-rungen in Bezug auf die Genaktivität) bei der Plaqueentstehung, -entwicklung und -stabilität in der extracraniellen A. carotis (PD Dr. Pelisek, DFG Förderung)

• Charakterisierung des Chemokinrezeptors CXCR4 mittels bildgebender Verfahren (PET/MRT) zur Erkennung von Entzündungen des Herzkreislaufsys-tems (Kooperation mit der Nuklearmedizin)

• Einfluss von Alter und Geschlecht auf die Form, Gestalt und Struktur von Carotis-Plaques

• Mikroskopische Darstellung von Blutgerinnseln (Thrombushistologie) und Schlaganfall (Kooperation mit der Neurologie)

• Rolle von nicht-kodierenden (keine Protein-bildung) Ribonukleinsäuren (RNAs) in der Plaquestabilisierung

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Lehre und Forschung

Weitere Fragen?

Gerne besprechen wir mit Ihnen Ihren Befund oder den Ihres Patienten.

Hierzu bitten wir Sie als Patient um Terminvereinbarung in unserer Spezialsprechstunde für Halsschlagaderer-krankungen unter Tel. 089 4140 6666.

Allen ärztlichen KollegInnen bieten wir unsere interdisziplinären Fallbesprechungen (Montag 16:00 Uhr, Mittwoch und Freitag 8:00 Uhr, Seminarraum der Klinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie) zur Teilnahme an. Sie können uns aber auch gerne telefonisch über unser Sekretariat (Tel. 089 4140 2167) erreichen.

Für dringliche Anfragen und Notfälle können Sie jederzeit über Tel. 089 4140 5007 den Dienstarzt oder Tel. 089 4140 7772 einen Oberarzt sprechen.

Weitergehende InformationenKlinik und Poliklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie am Klinikum rechts der Isar www.gchir.mri.tum.de

Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München (TUM) www.mri.tum.de

Münchner Aorten Centrum (MAC) der TUM www.aortenzentrum-muenchen.de

Weisse Liste www.weisse-liste.de/de/krankenhaus

Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG) www.gefaesschirurgie.de

Stiftung VASCULAR INTERNATIONAL vascular-international.org/de

DEGUM – Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin e.V. www.degum.de

Deutsche Gesellschaft für Angiologie (DGA) www.dga-gefaessmedizin.de

Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM). www.dgim.de/

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCh) www.dgch.de/

World Health Organization (WHO) www.who.int/

Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlich-Medizinischer Fachgesellschaften (AWMF) www.awmf.org/

Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe www.schlaganfall-hilfe.de

Bundesverband Aphasie www.aphasiker.de

Kompetenznetz Schlaganfall www.schlaganfallnetz.de

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Weitere Fragen

GEFÄSSLEXIKONAnamnese Krankengeschichte der Patientin/des PatientenAnästhesie Narkose; Verminderte oder fehlende SchmerzempfindlichkeitAngiographie Darstellung der Gefäße mittels Kontrastmittel und RöntgenstrahlungAntikoagulation Gabe eines Medikamentes zur Hemmung der BlutgerinnungArteria carotis communis HalsschlagaderArteria carotis interna Innere hirnversorgende HalsschlagaderArterie SchlagaderArteriosklerose Ablagerung von Fett, Thromben, Bindegewebe und Kalk in den Blutgefäßen (Arterienverkalkung)Ballondilatation Aufdehnung einer Verengung oder eines Verschlusses mittels BallonkatheterCarotisstenose Verengung der Arteria carotis communis bzw. der Arteria carotis internaCarotis-Stenting (CAS) Einsetzung einer Gefäßstütze bei Verengung der HalsschlagaderCarotis-TEA (CEA) Carotis-ThrombendarteriektomieComputertomographie (CT) Schichtbilduntersuchung mit RöntgenstrahlungDiabetes mellitus ZuckerkrankheitDissektion Riss in den inneren Wandschichten einer ArterieDuplexsonographie UltraschalluntersuchungElektrokardiogramm (EKG) Aufzeichnung der elektrischen Aktivitäten aller HerzmuskelfasernEmbolus Gerinnsel im BlutstromHeparin Medikament zur Hemmung der BlutgerinnungHerzinsuffizienz HerzschwächeHerzkatheter Invasive Untersuchung des Herzens und der Herzkranzgefäße mithilfe von Kontrastmittel und

Röntgenstrahlung Herzschrittmacher Gerät zur Behandlung von Patienten mit zu langsamen Herzschlägen Hybrid-OP Moderner Operationssaal, in dem offene Operationen mit diversen Katheter-Techniken kombiniert werden

könnenHyperglykämie Zu hoher BlutzuckerHypertonie BluthochdruckHypoglykämie Zu niedriger BlutzuckerHypotonie Zu niedriger BlutdruckImplantation Einbringen von Material in den KörperInfarkt Akuter Gefäßverschluss mit Durchblutungsstörungen des betroffenen OrgansInsuffizienz Eingeschränkte Funktionsfähigkeit eines Organs Insulin Blutzuckersenkendes HormonKardiovaskulär Herz-Kreislauf betreffendKatheter Instrument zur Einführung in Hohlorgane für diagnostische oder therapeutische ZweckeKonservativ Therapie ohne operativen EingriffKontrastmittel Injizierte Lösung zur besseren Darstellung und Erkennbarkeit anatomischer Strukturen bei bildgebenden

VerfahrenMalformation GefäßfehlbildungMinimal-invasiv Eingriff mit kleinstmöglichem Aufwand Magnetresonanztomographie (MRT)

Untersuchung zur Darstellung von einzelnen Körperabschnitten (ohne Strahlenbelastung)

Niereninsuffizienz Unterfunktion der NierePTA Perkutane transluminale Angioplastie; Erweiterung eines Gefäßes mittels BallonkatheterSonographie UltraschalluntersuchungStent/Stentgraft Medizinisches Implantat, das in Hohlorgane eingebracht wird, um sie offen bzw. durchlässig zu haltenStroke Unit Spezialabteilung zur akuten Behandlung von SchlaganfallpatientInnen

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Gefäßlexikon

ImpressumRedaktion:Univ.-Prof. Dr. med. Hans-Henning EcksteinDr. med. Michael KallmayerDr. med. univ. Pavlos Tsantilas, Dr. med. Thomas StadlbauerDr. rer. medic. Eva KnipferKatharina Beck

Basislayout:ediundsepp Gestaltungsgesellschaft, München

Gestaltung/Satz:Katharina Beck, MRI

Bildnachweise:Dr. med. Michael Kallmayer, MRI: S. 13,14,25Eraxion, istockphoto.com: S. 1Institut für Radiologie, MRI: S. 12,17,19Intervascular Datascope: S. 25Jürgen Engel Architekten: S. 4Michael Stobrawe, MRI: S. 6,7,8,9,10,17,18,20,22,23,24,26,29,31Senioren Ratgeber: S. 13Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe: S. 14,15Univ.-Prof. Dr. med. Hans-Henning Eckstein, MRI: S. 3,16,19,23,25,30VFED - Verband für Ernährung und Diätetik e.V.: S. 22Wiki Commons: S. 22

Herausgeber:Klinikum rechts der IsarKlinik und Poliklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre ChirurgieDirektor: Univ.-Prof. Dr. med. Hans-Henning Eckstein

Kontakt:Ismaninger Straße 2281675 Mü[email protected]

© Klinikum rechts der Isar, Mai 2017

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Klinikum rechts der IsarKlinik und Poliklinik für Vaskuläre und Endovaskuläre ChirurgieDirektor: Univ.-Prof. Dr. med. Hans-Henning Eckstein

Ismaninger Straße 2281675 Mü[email protected]