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ASTRONOMISCHE NACHRICHTEN. Der 71ia zollige Clark - Repsold - Refractor, in dessen Besitz’ der Unterzeichnete seit Anfang I 882 ist, gab Ver- anlassung an den von Herrn Gill vorgeschlagenen Beob- achtungen der Victoria und Sappho ‘Theil zu nehmen, deren wesentlichste Resultate nachstehend mitgetheilt seien. Eine vorlaufige kurze Notiz uber Instrument und Ob- servatorium findet sicti Astr. Nachr. Nr. 2427. Das Posi- tionsniicrometer besteht aus einem System von 8 festen und 4 beweglichen Faden und entspricht seiner Constructicn nach dem Typus D des Gill’schen Programms. Die Be- leuchtung von Feld, Faden, Positionskreis und Declinations- kreis geschieht durch eine Y/4 .M. voni Ocular entfernte Petroleumlampe in vollkommener Weise. .Ule Theile sind ebenso solid wie zweckmassig iiiit einander verblinden ; Klemnlen und Feinbewegungen wirken gleichfalls vorzuglich. Das Uhrwerk, welches bei den vorliegenden Beobachtungen nur ganz ausnahmsweise zur Verwendung kam, steht mf einer in die Thurmmauer eingelassenen Console und tre’ibt No 2523. das Fernrohr in, wenigstens bei schwacheren Vergrosserungen, durchaus geniigender Weise. Die messende Schraube verrath eine geringe , aber sehr regelmassige fortschreitende Ungleichheit. Der Aus- druck YA = r,2-00foooo9~(A-x2), wo A die Ablesung der Scala und A = IZ der Mitte des Scalenumfangs und der optischen Axe bei mittlerer Stellung der Kopfschraube entspricht, stellt zwiszhen den hier nie erreichten Grenzen 4r und zor jede einzelne Revolution durchschnittlich nuf & of0003 dar und lasst aiich in den \-on fiinf Stellen der Schraube nus geniessenen 5’ - Intervallen keinen grosseren Fehler als ofooog. Fur die periodische Ungleichheit fand sich der Vrrbesserungsausdruck: p(u) = + 0~00003 cos u+ofoooz6 sinu -0foooor cos zu + 0~00004 sin ou und der griisste bei seiner Vernachlassigung zu befurchtende Die Angriffe des Herrn Professor A. Weiler in seineni jiingsten.Aufsatze (A. N. Nr. z 5 I 5- I 6) werde ich durch einige wenige Worte zu beantworten suchen, namlich nur insofern sie personlicher Natur sind. Die Bedeutung der sachlichen Behauptungen des Verfassers hatt? ich zwar auch leicht auf das richtige Maass zuriickfuhren konnen , allein ich muss mir dieses Vergniigen ersparen. Der Ton, in welcheni der Anfang und namentlich das Ende des besagten Artiliels abgefasst wurde, ist nanilich ein solcher, dass ich mich in eine Controverse mit dem Verfasser desselben unmoglich einlassen kann. Dem aufmerksamen Leser wird es ohnehin nicht entgehen, auf welcher Seite die Missgriffe liegen. Zunachst sehe ich mich zii der Erklaruhg genothigt, das mir wenig zusngende Geschaft, Herrn Weiler’s Methode in Bezug auf ihre Tauglichkeit zu prufen, nicht ubernehmen zu konnen, insofern niimlich das Resultat dieser Prufung veroffentlicht werden SOIL Denn hierdurch wiirde nur eine Polemik hervorgerufen werden, die fur mich nichts Lockendes hat. - Stockholm 1883 Juni 15. In Beaug auf die fur mich hochst verletzende Schluss- behauptung habe ich nber Folgendes zu bemerken. Wenn Herr Weiler behauptet : 8 Herr Gylden hat der Thatsache nicht Erwahnung gethnn, dass diese Principien der Publi- cation XI1 d. A. G. ~~Grundziige einer neurn Storungs- theorie c a und den neueren Publicationen desselben Ver- fassers entnommen sindc, so muss ich mir erlauben, einige Zweifel iiber die Zuverlassigkeit der Quelle auszusprechen, aus der Herr Weiler diese Kenntniss geschopft hat. Denn selbst bin ich mir bewusst, Nichts aus den Arbeiten dieses Verfassers entnommen zu haben; w l e aber solches ge- schehen, so hatte ich ihn sicherlich citirt; daruber kann Herr Weiler vollig beruhigt sein. Ferner wusste ich nicht, dass in Keferaten iiber meine Arbeiten irgend Etwas zu finden sei, was auch nur im Geringsten die Vermuthung des Herrn Weiler bestatigen konnte. Ich kann also ihm nur seine eigenen Worte in’s Gedirchtniss zuriickrufen : Bauf den blossen Verdacht hin knnn ‘man Niemand verurthei1en.t Hugo Gyldin. Bemerkuii des I i e r a u s g e b e r s . Ich fiihle mich Herrn GyldCn gegeiiuber verpflichtet, inich zu entschuldigen, dass ich die Aeussrrung in Nr. 2516 pag. 312 ahgedruckt hahe, ohne niich dagegen LU reserviren. Uieselbe kam mir claiiials nicht so verletrend vor, wie sic: es in der That fur Herrn Gylden sein musstc:, sonit wiirde ich eine Missbilligung derselben nicht uiiterlaznen haben. Ich brauche wohl kaum zu versichern, class ich nie geglaiiht hibe, dass Herr Gylcl6n den Arbeiten Aiiderer Tdeen entnoiiinien habe oder entiiehmen werde, rrhne die Quellen zu iiennen. Nachdem iilxigens die betreffende Aeusserung abgeSndert worden ist (siehe die Berichtigung am Schlusse dieser Nr.), knnii ich hoffen, dass diese hngelegenheit dainit erledigt ist. A. Krtqtr. Beobachtungen der Victoria und Sappho nrtcli Dr. Gill’s Plan.

Erwiderung

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ASTRONOMISCHE NACHRICHTEN.

Der 7 1 i a zollige Clark - Repsold - Refractor, in dessen Besitz’ der Unterzeichnete seit Anfang I 8 8 2 ist, gab Ver- anlassung an den von Herrn Gill vorgeschlagenen Beob- achtungen der Victoria und Sappho ‘Theil zu nehmen, deren wesentlichste Resultate nachstehend mitgetheilt seien.

Eine vorlaufige kurze Notiz uber Instrument und Ob- servatorium findet sicti Astr. Nachr. Nr. 2 4 2 7 . Das Posi- tionsniicrometer besteht aus einem System von 8 festen und 4 beweglichen Faden und entspricht seiner Constructicn nach dem Typus D des Gill’schen Programms. Die Be- leuchtung von Feld, Faden, Positionskreis und Declinations- kreis geschieht durch eine Y/4 .M. voni Ocular entfernte Petroleumlampe in vollkommener Weise. .Ule Theile sind ebenso solid wie zweckmassig iiiit einander verblinden ; Klemnlen und Feinbewegungen wirken gleichfalls vorzuglich. Das Uhrwerk, welches bei den vorliegenden Beobachtungen nur ganz ausnahmsweise zur Verwendung kam, steht m f einer in die Thurmmauer eingelassenen Console und tre’ibt

No 2523.

das Fernrohr in, wenigstens bei schwacheren Vergrosserungen, durchaus geniigender Weise.

Die messende Schraube verrath eine geringe , aber sehr regelmassige fortschreitende Ungleichheit. Der Aus- druck Y A = r,2-00foooo9~(A-x2), wo A die Ablesung der Scala und A = I Z der Mitte des Scalenumfangs und der optischen Axe bei mittlerer Stellung der Kopfschraube entspricht, stellt zwiszhen den hier nie erreichten Grenzen 4r und zor jede einzelne Revolution durchschnittlich nuf & of0003 dar und lasst aiich in den \-on fiinf Stellen der Schraube nus geniessenen 5’ - Intervallen keinen grosseren Fehler als ofooog. Fur die periodische Ungleichheit fand sich der Vrrbesserungsausdruck:

p(u) = + 0~00003 cos u+ofoooz6 sinu -0foooor cos zu + 0 ~ 0 0 0 0 4 sin ou

und der griisste bei seiner Vernachlassigung zu befurchtende

Die Angriffe des Herrn Professor A. Weiler in seineni jiingsten. Aufsatze (A. N. Nr. z 5 I 5- I 6 ) werde ich durch einige wenige Worte zu beantworten suchen, namlich nur insofern sie personlicher Natur sind. Die Bedeutung der sachlichen Behauptungen des Verfassers hatt? ich zwar auch leicht auf das richtige Maass zuriickfuhren konnen , allein ich muss mir dieses Vergniigen ersparen. Der Ton, in welcheni der Anfang und namentlich das Ende des besagten Artiliels abgefasst wurde, ist nanilich ein solcher, dass ich mich in eine Controverse mit dem Verfasser desselben unmoglich einlassen kann. Dem aufmerksamen Leser wird es ohnehin nicht entgehen, auf welcher Seite die Missgriffe liegen.

Zunachst sehe ich mich zii der Erklaruhg genothigt, das mir wenig zusngende Geschaft, Herrn Weiler’s Methode in Bezug auf ihre Tauglichkeit zu prufen, nicht ubernehmen zu konnen, insofern niimlich das Resultat dieser Prufung veroffentlicht werden SOIL Denn hierdurch wiirde nur eine Polemik hervorgerufen werden, die fur mich nichts Lockendes hat. -

Stockholm 1883 Juni 1 5 .

In Beaug auf die fur mich hochst verletzende Schluss- behauptung habe ich nber Folgendes zu bemerken. Wenn Herr Weiler behauptet : 8 Herr Gylden hat der Thatsache nicht Erwahnung gethnn, dass diese Principien der Publi- cation XI1 d. A. G. ~~Grundz i ige einer neurn Storungs- theorie c a und den neueren Publicationen desselben Ver- fassers entnommen sindc, so muss ich mir erlauben, einige Zweifel iiber die Zuverlassigkeit der Quelle auszusprechen, aus der Herr Weiler diese Kenntniss geschopft hat. Denn selbst bin ich mir bewusst, Nichts aus den Arbeiten dieses Verfassers entnommen zu haben; w l e aber solches ge- schehen, so hatte ich ihn sicherlich citirt; daruber kann Herr Weiler vollig beruhigt sein. Ferner wusste ich nicht, dass in Keferaten iiber meine Arbeiten irgend Etwas zu finden sei, was auch nur im Geringsten die Vermuthung des Herrn Weiler bestatigen konnte. Ich kann also ihm nur seine eigenen Worte in’s Gedirchtniss zuriickrufen : Bauf den blossen Verdacht hin knnn ‘man Niemand verurthei1en.t

Hugo Gyldin.

B e m e r k u i i d e s I i e r a u s g e b e r s . Ich fiihle mich Herrn GyldCn gegeiiuber verpflichtet, inich zu entschuldigen, dass ich die Aeussrrung in Nr. 2516 pag. 3 1 2 ahgedruckt hahe, ohne niich dagegen LU reserviren. Uieselbe kam mir claiiials nicht so verletrend vor, wie sic: es in der That fur Herrn Gylden sein musstc:, sonit wiirde ich eine Missbilligung derselben nicht uiiterlaznen haben. Ich brauche wohl kaum zu versichern, class ich nie geglaiiht hibe, dass Herr Gylcl6n den Arbeiten Aiiderer Tdeen entnoiiinien habe oder entiiehmen werde, rrhne die Quellen zu iiennen. Nachdem iilxigens die betreffende Aeusserung abgeSndert worden ist (siehe die Berichtigung am Schlusse dieser Nr.), knnii ich hoffen, dass diese hngelegenheit dainit erledigt ist. A. Krtqtr .

Beobachtungen der Victoria und Sappho nrtcli Dr. Gill’s Plan.