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Heft 1. CHEMIS C HE REVUE. 15 Reinigung des Petroleums herrtihrenden Xbfall-Lauge gewonnen. Ich habe im Verein mit Herrn Johann Slaus- K an t s chi e d e r in Spalato zur Wahnlng der Prioritat diese Idee unter ,,Deposits", Journ. No. 36 vom I 9. Juni I 896, in der Chemikerzeitung niedergelegt. Seit 1896 macht nun Herr Johann Slaus- K ants c hi e d e r diesbeziigliche Versuche und er- zielte rnit einem solchen Mittel gute Resultate gegen Aphiden. Allerdings muss bei der Herstellung dieser Praparate darauf geachtet werden, dass sie nicht zu sauer ausfallen, damit die Apparate und Ptlanzen nicht angegriffen werden ; ebenso sollen sie nicht stark alkalisch sein. Die Abfall-Lauge wird gegenwartig in den europaischen Raffinerien wenig ausgenutzt. In Russland stellt man aus der- selben theilweise Naphtaseife her, theilweise wird sie zur Sodabereitung benutzt. Sonst dient sie zum Waschen von Fassern. In neuerer Zeit hat K. W. C h a r i t s c h k o f f iiber einige Eigenschaften der Erdolsauren berichtet.') Er spricht den Schwer- metallnaphtaten antiseptische Eigenschaften zu und hat ein Verfahren zur Herstellung von Faulniss ver- hindernden Mitteln aus Petroleumlaugen-Abfallen und zur Impragnirung von Holz mit diesen Mitteln zum Patent angemeldet. Auch Wolniewicz?) hat auf die Verwendbarkeit der erdolsauren Salze hingewiesen. Von den Xethern dPr Petrolsauren ist bekannt, dass sie im concentrirten Zustande angenehm frucht- atherartig, im verdiinntrn Zustande aber sehr un- angenehm riechen. Ich bin gern bereit, Denjenigen, welche die Herstellung solcher Mittel mit Benutzung yon Petrol- sauren und deren Aethern aufnehmen wollen, dies- beziigliche Rathschlage zu ertheilen. Mogen auch sonst diese Zeilen zu weiteren Versuchen in ahn- licher Richtung anregen. l) Chemische Revue 1898, 116. *) Chem. Ztg. 1889, 1089. Erwiderung. Von Dr. Richard Kissling. Die sich rnit einer kleinen von mir veroffent- lichten Arbeit iiber die Gewichtsveranderungen, die trocknende Oele unter der Einwirkung des Luft- sauerstoffs erleiden (Zeitschr. f. angew. Chem. I 898, I o I 6) beschaftigende Anmerkung , die W ege r seiner Abhandlung iiber die Sauerstoffaufnahme der Oele und Harze (Chem. Revue 1898, 245) an- gefugt hat, bietet mir zu folgender Erwiderung Anlass: Will ich nicht annehmen, dass Weger ab- sichtlich auf logische Schlussfolgerung verzichtet hat, und warum sollte ich das, so bleibt nur die An- nahme iibrig, dass dies unabsichtlich geschehen sei. Die ,,Trugschliisse" existiren nur in Wegers Phan- tasie. Wenn ich den Nachweis fiihren wollte, dass das von mir in Vorschlag gebrachte Verfahren bei Gleichheit derjenigen Versuchsbedingungen, deren Regelung man in der Hand hat, gleiche Ergebnisse liefere, dass also eine Ungleichheit der Ergebnisse auf ein ungleiches Verhalten der ZLI prufenden Oele schliessen lasse! so musste ich so verfahren, wie ich es gethan habe. Was er femer iiber die Leinol- Mineralol-Mischungen gesagt hat, kann fiiglich kein Sachverstandiger ernst nehmen. Im Uebrigen ist es rnir klar geworden, dass meine Ansicht von der Vergeblichkeit des Kampfes richtig ist. B E R I C H T E. Tech nologie. Zur Technologic der Thrruie, von F. Wallen- stein. Bezugnehmend auf die auf dem letzten Congress fur angewandte Chemie in Wien zur Discussion ge- stellten Themata der Thranchemie, namlich l) zur Kenntniss der Thranfettsauren , 2) Special-Reactionen und Unterscheidung der verschiedenen Thransorten, 3) iiber die Unterscheidung des echten auf dem Wege der SSimischgerbung hergestellten Moellons von kiinst- lich hergestelltem, iiussert sich Wallenstein folgender- massen. Die Technologie der Thrangewinnung ist von grtjsster Bedeutung tar die Eigenschaften der Thrane. Sie vermag uns oft Aufkllrung zu geben uber Schwierig- keiten, bei welchen die Gerbereichemie und die Chemie der Fettstoffe uns im Stiche lassen. Man unterscheidet die Thrane am besten: 1) nach ihrer Abstammung - Walfischthran, Robbenthran u. s. w., 2) nach dem Xarpertheil des Thieres, von welchem sie stammen - Leberthran, Einnbackenthran u. Y. w., 3) nach der tech- nischen Gewinnungsweise - ausgeschmolzener Thran, auagebratener Thran u. a. w., endlich 4) nach der Ver- edelungsmethode - Rohthran, raffinirter Thran u. 8. w. Auf die Eintheilung der Thransorten nach ihrer geo- graphischen Provenienz sowie auf ihren Handelsnamen ist kein Werth zu legen, da sich hier unter einem Namen oft die verschiedenartigsten Producte zusammen- finden. Die letzten Jahre haben uns verschiedene Ar- beiten fiber die Chemie der Thrtmfettsiiuren gebracht, itus denen die Praxis erheblichen Nutzen gezogen hat, doch sind uns auch viele neue Thranfettsihren bescheert worden, vcln denen man nicht vie1 mehr als den Namen

Erwiderung

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Heft 1. CHEMIS C HE REVUE. 15

Reinigung des Petroleums herrtihrenden Xbfall-Lauge gewonnen.

Ich habe im Verein mit Herrn J o h a n n Slaus- K a n t s c h i e d e r in Spalato zur Wahnlng der Prioritat diese Idee unter ,,Deposits", Journ. No. 36 vom I 9. Juni I 896, in der Chemikerzeitung niedergelegt.

Seit 1896 macht nun Herr Johann S laus - K a n t s c h i e d e r diesbeziigliche Versuche und er- zielte rnit einem solchen Mittel gute Resultate gegen Aphiden. Allerdings muss bei der Herstellung dieser Praparate darauf geachtet werden, dass sie nicht zu sauer ausfallen, damit die Apparate und Ptlanzen nicht angegriffen werden ; ebenso sollen sie nicht stark alkalisch sein. Die Abfall-Lauge wird gegenwartig in den europaischen Raffinerien wenig ausgenutzt. In Russland stellt man aus der- selben theilweise Naphtaseife her, theilweise wird sie zur Sodabereitung benutzt. Sonst dient sie zum Waschen von Fassern. In neuerer Zeit hat K. W. C h a r i t s c h k o f f iiber einige Eigenschaften der

Erdolsauren berichtet.') Er spricht den Schwer- metallnaphtaten antiseptische Eigenschaften zu und hat ein Verfahren zur Herstellung von Faulniss ver- hindernden Mitteln aus Petroleumlaugen-Abfallen und zur Impragnirung von Holz mit diesen Mitteln zum Patent angemeldet. Auch Wolniewicz?) hat auf die Verwendbarkeit der erdolsauren Salze hingewiesen.

Von den Xethern dPr Petrolsauren ist bekannt, dass sie im concentrirten Zustande angenehm frucht- atherartig, im verdiinntrn Zustande aber sehr un- angenehm riechen.

Ich bin gern bereit, Denjenigen, welche die Herstellung solcher Mittel mit Benutzung yon Petrol- sauren und deren Aethern aufnehmen wollen, dies- beziigliche Rathschlage zu ertheilen. Mogen auch sonst diese Zeilen zu weiteren Versuchen in ahn- licher Richtung anregen.

l) Chemische Revue 1898, 116. *) Chem. Ztg. 1889, 1089.

Erwiderung. Von Dr. Richard Kis s l ing .

Die sich rnit einer kleinen von mir veroffent- lichten Arbeit iiber die Gewichtsveranderungen, die trocknende Oele unter der Einwirkung des Luft- sauerstoffs erleiden (Zeitschr. f. angew. Chem. I 898, I o I 6) beschaftigende Anmerkung , die W e g e r seiner Abhandlung iiber die Sauerstoffaufnahme der Oele und Harze (Chem. Revue 1898, 245) an- gefugt hat, bietet mir zu folgender Erwiderung Anlass: Will ich nicht annehmen, dass Weger ab- sichtlich auf logische Schlussfolgerung verzichtet hat, und warum sollte ich das, so bleibt nur die An- nahme iibrig, dass dies unabsichtlich geschehen sei. Die ,,Trugschliisse" existiren nur in Weger s Phan-

tasie. Wenn ich den Nachweis fiihren wollte, dass das von mir in Vorschlag gebrachte Verfahren bei Gleichheit derjenigen Versuchsbedingungen, deren Regelung man in der Hand hat, gleiche Ergebnisse liefere, dass also eine Ungleichheit der Ergebnisse auf ein ungleiches Verhalten der ZLI prufenden Oele schliessen lasse! so musste ich so verfahren, wie ich es gethan habe. Was er femer iiber die Leinol- Mineralol-Mischungen gesagt hat, kann fiiglich kein Sachverstandiger ernst nehmen. Im Uebrigen i s t es rnir klar geworden, dass meine Ansicht von der Vergeblichkeit des Kampfes richtig ist.

B E R I C H T E. Tech no log ie .

Zur Technologic der Thrruie, von F. W a l l e n - s t e i n . Bezugnehmend auf die auf dem letzten Congress fur angewandte Chemie in Wien zur Discussion ge- stellten Themata der Thranchemie, namlich l) zur Kenntniss der Thranfettsauren , 2) Special-Reactionen und Unterscheidung der verschiedenen Thransorten, 3) iiber die Unterscheidung des echten auf dem Wege der SSimischgerbung hergestellten Moellons von kiinst- lich hergestelltem, iiussert sich W a l l e n s t e i n folgender- massen. Die Technologie der Thrangewinnung ist von grtjsster Bedeutung tar die Eigenschaften der Thrane. Sie vermag uns oft Aufkllrung zu geben uber Schwierig- keiten, bei welchen die Gerbereichemie und die Chemie der Fettstoffe uns i m Stiche lassen. Man unterscheidet

die Thrane am besten: 1) nach ihrer Abstammung - Walfischthran, Robbenthran u. s. w., 2) nach dem Xarpertheil des Thieres, von welchem sie stammen - Leberthran, Einnbackenthran u. Y. w., 3) nach der tech- nischen Gewinnungsweise - ausgeschmolzener Thran, auagebratener Thran u. a. w., endlich 4) nach der Ver- edelungsmethode - Rohthran, raffinirter Thran u. 8. w. Auf die Eintheilung der Thransorten nach ihrer geo- graphischen Provenienz sowie auf ihren Handelsnamen ist kein Werth zu legen, da sich hier unter einem Namen oft die verschiedenartigsten Producte zusammen- finden. Die letzten Jahre haben uns verschiedene Ar- beiten fiber die Chemie der Thrtmfettsiiuren gebracht, itus denen die Praxis erheblichen Nutzen gezogen hat, doch sind uns auch viele neue Thranfettsihren bescheert worden, vcln denen man nicht vie1 mehr als den Namen

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lG CHEUISCHE REVUE. Heft 1.

und eine hypothetische Formel kennt und die fur die technische Verwendbarkeit der Thrane nur von unter- geordneter Bedeutung sind. Dass der Einduss der tech- nischen Herstellungsweise der Thrane iruf ihre chemi- schen und technischen Eignnschaften noch sehr unter- schiitzt wird, zeigt das Verlangen nach Specialreactionen fur die einzelnen Thransorten, ein Verlangen, welches, wenn auch von wissenschnftlicher Bedoutung zur Be- urtheilung von reinen Fetten und Oelen, so doch fiir die Technik zur Beurtheilung der Giite und Brauchbar- beit eines Thranes nicht nusreicht, und schon deshalb aussichtslos ist, weil a. 13. Thrane von deluselben Thiere aus verschiedenen Karpertheilen gewonnm verschiedene Heactionen gelen, und bei raffinirteii Thrnnen solche Reactionen oft ganz vereagen. Von weit arijsserer Wichtigkeit nls die qualitativen sind die quantitativen Reactionen, wie Jodzithl, Vereeifungszahl etc., weil diese Constanten einen Wink zur Beurtheilung der Gute und Verwmdbarkeit cines Thrans fur einen bestimmten Zweck geben Um einen wirlrlichen Werth aus diesen Con- stanten zu ziehen, bedarf es aber noch grosser Arbeit, weil dann alle maglichen und auf die verschiedenartigsts Weise gewonnenen Thransorten in den Bereich der Untersuchung zu ziehen wiiren. Aus einer Fischsorte kijnnen Thrane gewonnen wcrclen, welche allt? unter einander verschieden sind und von denen iede Species fur einen anderen Zweck verwendbar ist. Diese Unter- schiede in der Brauchbarkeit ciner bestimmten Thran- sorte fur einen bestimmten Zweck liegen aber mehr in der technischen Gewinnungsmethode begrundet, ah in dew Vorhandensein verschiedener Thranfettsiiuren. - Eine grosse Anwenclung in der Gerberei findet das Moellon und sein AbkGmmling, der DCgras. Das natiir- liche Moellon entsteht bei der SBmiachgerberei durch einen complicirten chemischen Process, bei welchem Oxyclation und Bacteriengahrung unter Mitwirkung eiweisshsltiger Nahrbijden eine Rolle spielt. Das kiinst- liche Moellon, bei welchem die samischen Haute erspart werden und der chemisch bacterielle Process durch andere Mittel hervorgerufen wird, ist dem natiirlichen ebenbiirtig, ja iibertrifft ihn noch durch seine Einheit- lichkeit. Wiihrend das naturliche Moellon eine braune Scbmiere von variabhm Wassergehalt uud zweifelhafcer Reinheit ist. ist der kiinstliche ein helles, reines und in seiner Wirkung auf das Leder genau dosirbares Product. Allerdings wird auch bei der Elerstellung des kiinstlichen MoGllons gesiindigt, und unter dem Nnnien MoSlloti und Degras kornmen vide undefinirbare Pro- ducte in den ;landel. Die grbbsten Verfhlschunqen lasscn sich jedoch einschrtinken durch die quantitative Bestimmung des DBgrasbildners und die Bestimmung des Unverseifbaren. Auch hier kbnnte noch vie1 Gutes geleistet werden, wenn man Alles, was an einem MoiSllon nicht Thran ist, bestimmen und zur Declaration bringen kbnnto. Wollfett, Mperalbl, Alkalien, Ran61 kannen leicht nachgewiesen werden, wahrend bei nnderen Zu- satzen die Feststellung einst,weilen noch schwierig ist.

Der Slinregehslt d e r Xaphta yon Brosny nnd ihrer Derivate, von N. Ji d k o f f. Zur Beetimmung des Gehalta an freien wasserlbslichen Sliuren wurden vom Verf. Naphtaproben vom specif. Gew. 0.9242 und 0,9108 bei 15OC. untersucht. Diese wurden zuerst mit destillirtem Waaser geschiittelt, dann auf dem Wasserbade am Riick- Lussktihler 2-3Stunden erwitrmt und alle 15-20Minuten kaft ig durchgeechtittelt. Nachdem die Fliissigkeit er- kaltet und die wbeeeriqe Schicht sich vollstandig ge- trennt hatte. wurden 25 ccm der letztoren mit alkoho-

(Gerbor 1898, 243.) -A-

lischem - Kali unter Anwendung von Phenolphtalein als Indicator titrirt. Es zeigte sich, dass die in der Naphta gelasten Sauren dieser um so vollsthdiger ent- zogen werden, je gijsser die angewandte Wassermenge war.

Die wassrige Losung triibte sich schwtlch au,f Zu- satz eines Tropfens Salzsbure, was Verf. auf die Gegen- wart von in Wasser unlbslichen organischen Siiuren zuriickfiihrt. Die Richtigkeit dieser Behauptung fiand er durch die Resultate einer Untersuchung des im Vor- warmer aus der Naphta sich ausscheidenden Wassers bestatigt. Es wurde in ihm eine grosse Menge or+- nischer Sauren (Ameisen-, Oxal- und Naphtasauren) be- obachtet. Zur Bestimmung des Gehalts itn No.phta- sBuren in der Naphta und im Masut wurde die Laslich- keit der freien Sauren sowohl wie ihrer Salze in Aetnyl- alkohol benutzt. 200-400 gr der zu untersuchenden Probe wurden mit 25 o,b ihres Gewichtes an hlkohol am Riickflusskiihler auf dem Wasserbade 5-6 Stunden erhitzt; nach dem Erkalten wurde die Trennung im Scheidetrichter vorgenommen. 10 ccm der alkoholischen Lasung wurde unter gutem Schiitteln in einem ver- schliessbaren Gefiss mit alkohischem $- Kali bei Gegen- wart von Phenolphtale‘in titrirt.

Die Resultate dieser Untersuchung sind in folgender Tahelle zusammengestellt.

Tabelle I

- - ~ . _ _

1) Naphta frisch (aus d.Fontaine) 2) Nnphta, 3Monateim geschloss.

Gefass nufbewahrt’ . . . . . . 3) do . . . . . . . . . . . . . . . . . 4) Naphta aus dem Fabrik-Re-

servoir No. 6 . . . . . . . . . . 5 ) Naphta aus dem Fabrik-Re-

servoir No. 5 . . . . . . . . . . 6) Masut (Laborat. Destill.) . . . 7) Manut (Laborat. Destill. der

Naphta No. 2) . . . . . . . . . 8) Masut (Laborat. Destill. der

Naphta No. 1) . . . . . . . . . 9) Masut BUS der Fabrik . . . .

10) d o . . . . . . . . . . . . . . . . .

- pecif. Gev bei 15” C

0,885

0,8948 -

0,9044

0,9214 0,9613

0,944

0,9585 0,935 0,944

_- “:o verbr.

NaOH

0,0625

0,0711 0,0739

0:0797

0,0965 0,0443

0,0454

0,0522 0,0764 0,1042

Verf. folgert nus diesen Resultaten: 1) dass die Menge der freien Naphtasguren mit der Erhbhung des specif. Gew. der Naphta steigt, 2) dass der Masut der Laboratoriumsdestillation weniger Naphtasauren ent- h%lt, als die zur Destillation angewandte Nnphta (7 und 8) und 3) dass der Maaut der Fabriksdestillation mehr Slluren enthalt , als derjenige der Laboratoriums- destillation.

Zur Beetimmung des Sauregehaltes in den Naphta- producten der Fabriksdestillation wurden diese in der Reihenfolge ihrer specif. Gew., wie sie aus den Apparaten nach dem Sortirkasten der Aufnahmestation kommen, untersucht. Die Proben wurden gleichzeitig entnommen. und je 25 ccm des au untersuchenden Oeles mit alko- holischem g-Kali bei Gegenwart von Phenolphtale’in titrirt. Die Resultate sind nachstehend verzeichnet.

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Hel‘t 1.

-~ 1Oh 10. XI. 06

specif. I verbr. Gew. NaOH

ei 15’ C.la.lCOecm

0,8711 0,512 0,9562 0,460 0,8354 0,296 0,8157 0,200 0,7958 0,072 0,7632 1 0,028 0,8241 0,236 0,8247 0,255 - i -

CHEMISCHE REVUE.

11 h WXI. 98 s ecif verbr. &?.w.’ 1 NaOH

bei 15” C. 8.100ccm

0,8735 I 0,536 0,8559 0,428 0,8323 1 0,280 0,8098 0,168 0,7914 0,072 0,7725 0,036 0,827 0,276 0,8193 0,260 0,7287 I 0,008

17

~-

1) Uestillat d. Solarijls 2) Dostillat d.Kerosins 3) do. . . . . . . . . . 4) do. 5) do.

. . . . . . . . .

. . . . . . . . . 6) do. . . . . . . . . . 7) Gemisch 2-6 . . . 8) do. . . . . . . . . . 9) Destillnt d. Genzins

Tabelle I1

IIierzu beniorkt die R e d a c t i o n , dass die erstc Scblussfolgerung itus cler Tabelle I deshalb unberechtigt ist, weil die Versuche 1 und 2 nicht unter gleichon Bedingungen ausgefiihrt wurden. Beim ersten Vcrsuch war frische Naphta, beitn zweiten hingegen solche, die

.bereits 3 Monate gestnnden hat, bcnutzt. Zwar betont Verf., dam das Gefass geschlossen war, aber dann ist es unerklarlich, m-ie sich das specif. Gew. vergriissern konnte. Es ist mithin unentschieden, ob der grbssere Verbrauch an Alkali vom erhijhten specif. Gew. oder von einer eventuellen Oxydation wahreiid des drei; monetlichen Aufbcwahrens verursacht wird. Nach den Versuchen 6 und 7 wird das 1et.ztere sogsr wahrschein- licher. Auch die zweite Behauptung des Verf. kann nicht ohne Weitercs angenommen werden, da j a zunkchst bekannt sein miisste, ob die Destillation im Laboratorium ebenfalls mit Dampf, mie es in der Fabrik geschieht, rorgenomnien wurdc, und endlich ist auch die Dauer der Destillation und die sonstigen Umstinde, welche tiut‘ den Siiuregehalt von Einflusa sein kijnnten, unbekannt geblinben. (Trudy Bakinsk. Otd. russk. imper. techn. obstuch. 1898, No. 4.) Chw.

Patentausziige. Herstellnng eines ale Wollschinelze beza. Yyiuniil,

m c h f i r Entgerberung iind Walke geeigneten l i t t e l s , von K l u g und W o l f f in Dehnitz. (D.R.P. 99587, CI. 23, vom 21. Mai 1896 ab.\ Es handelt sich urn ein aus saurer Seife und sulfofettsaurom Kali bostchendcs Product. Practische Versuche habon ergeben, dass dieso Mischung rein ijlartige Consistenz besitzt, mit Wasser eine ganz gleichmassige schliipfrige Liisung bildet, wolcho die Wollfaser leicht durchdringt, auch nach dem Trocknen den ijlartigen Character beibebalt und sich leicht ohne Anwendung starker Alkalien auswaschen 18sst. Weiter hat sich gezeigt, class das Product sich auch zur Walke, sowie zur Entgerberung hervorrngend eignet. indcm sich allo Verunreinigungen vom Spinnen und Weben ohne Schiidigung cler Wollfaser und der Farbe in der ein- filchsten Weise durch Auswascben des mit dem Product behandelten Gewebes mit Wasser entfernen lassen. Wegcn seiner Wasskrliislichkeit und seines leichten Ein- clringens in die Faser hat sich das Product auch als Walkuittel voniiglich bowiihrt. Die Herstellung des- selben geschioht in der Weise, dass die drei Compo- nenten Sulfofettsaure d. h. Tiirkischrothbl , Fettshro und Alkali in solchen Mengen zusammengebracht werclcn,

dass nur ein Theil der Fettiaure abgesiittigt wird. ’ Man mischt I. B. 100 kg Tiirkischrothal mit 30 bis 50 kg Olivenijlfettsiiure und sctzt; dann so vie1 Lauge oder Amnioniak zu, n h zur Bildung eines klaren ijlartigen Kijrpers erforderlich ist. Hgl.

Yerhhren ziir Herstellung yon schwer verbrenn- lichetii Cellnloid, von H a g e n i a n n & Cie. in Ludwiga- hafen a. Rh. (D. R. P. 99 577, C1. 39, vom 22. Fcbruar 1898 ab). Um dio bekannte Feuergdahrlichkeit des Celluloids zii beseitigen, wird nach dem vorliegenden Verfahron die zur Heretellung des Celluloids dienende Nitrocellulose init Thonerdehydrnt oder anderon Metall- hydroxydcn und Netalloxyden vereinigt. Es geschieht dies in der Weise, das3 man einer Nitrocelluloselijsung bezw. einer aui Nitrocellulose und LOsungsmittoln hergestellten dickfliissigcn Masse beispielsweise Thonerdesulfat in con- centrirt wSssriger Lijsung zusetzt und die so erhaltene clurchscbeinende knetbare Masse mit concentrirter Natron- lauge neutralisirt, wobei dio Masso plbtxlich in einen brijckligcn Zustand iibergeht. Das so dargestellte Ge- rncngc enthiilt neben Nitrocellulose und Thonerdehydrat Glaubersdz und Aceton und wird zur Beseitigung der letz- teren Bertancltheile mehrhch mit Wassor ausgewascbea. Die zuriickbleibende Masse aus Nitrocellulose und Thon- rrdehydrat wird in der iiblichcn IVeise mit Kampher atlf Celluloid verarbeiteb. Ds die Thonerde leicht Farbstoffe fixirt, lasst clas so gewonnene Celluloid sich leicht farben. An Stelle von Thonerdehydrat lassen sich auch andere Metallhydroxyde und -oxyde der Nitrocellulose einver- leiben, indem man irgend ein anderes leicht lijslichcs durch Alkali fillbares Metallaalz anwendet. Durch Hineinarbeiten von Ricinusijl in die Masse lasfit sich deren Geschmeidigkeit erhijhen. Die Herstellung dieses Celluloids ist vollkommen ungefahrlioh. Hgl.

Einrichtung an Seifenzerklelnernngsiiinschinell m r Verhiitnngdes Zusnnimenklebens derzerkleinerten Seifenmnsse, von E r n s t S i e g l i n in Diisseldorf. (D. R. P. 98 973, C1. 23, vom 9. Jaunar 1898 ab.) Die vorliegende Einrichtung Iiefert die Materialien, d. h. die Seife nach dom Zcrkleinern in absolut trockenem Zustand, sodass eine Klumpenbildung vermieden wird. Dies wird in der Weise erreicht, dass die in der Brechmnschine zer- kleinerten Theile eiuem kalten Luftstrom ausgesetzt werden, wodurch sicb der Bussere Theil der entstmdenen Bruchstiicke sofort niit einer harten Kruste umgiebt und so das gegenseitige Aneinandcrkleben verbindert wird. Die Einrichtung der Maschine ist derart, class die den Brechwalzen entfdlendcn Theile beim Herab- fitllon einem ktlten, rnittels eines Ventilators erzeugten Luftstrom begegnen, der aus einem Satnmelraum durch eine Diise nach einem unterhalb der Brechwalaen an- geordnetenVcrtheilungsrnum gefiihrt ist. I n den Sammel- knsten kann fiberdies ein trockones Pulver eingefiillt werden, wdches durch den Luftstrom mitgerissen wird und nun die von den Brechwalzeu herttbfallenden Seifen- theilchen umhiillt. Durch die beschriebene oberfllich- liche Hktung und Umhiillung verlieren die zerklainerten Materialien die Eigenschaft zussinmenzukleben und sind zur weiteren Fertigfabrikation ohne Weiteres verwend- bar. Hgl.

Verhhren zur (fcwinnung YOIL rohein Wollfett oder snderen Fetten nus bbwiissern, von E. Via l in Briissel. (D. R. P. 99 953, C1. 23, vom 18. August 1897.) Das Verfahren bezweckt die Abscheidung dcs Fottes aus dem Magma, welches sich bildet, wenn man die al- kalischen Wiisser, die zur Wasche der rohen Wolle ge- dient haben, mit SBuren behandelt. Aus cler dabei ent- stehenden Masse lassen sich die Fettsubstanzen wcgon der feinen Emulsion nur schwierig gewinnen. Nach dem