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EUCHARISTIE FÜR DIE GRUNDSCHULE Seminararbeit aus dem SE Fachdidaktik Pflichtschulen L V A – N R 2 2 3 . 3 1 0 W i n t e r s e m e s t e r 2 0 1 0 / 2 0 1 1 M a g . H e r l i n d e T s c h ü t s c h e r H A N N E S B R A I T O 0 6 1 5 3 7 7 C 0 3 3 1 9 3

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EUCHARISTIE FÜR DIE GRUNDSCHULE

Seminararbeit aus dem SE Fachdidaktik Pflichtschulen

L V A – N R 2 2 3 . 3 1 0 W i n t e r s e m e s t e r 2 0 1 0 / 2 0 1 1

M a g . H e r l i n d e T s c h ü t s c h e r

H A N N E S B R A I T O 0 6 1 5 3 7 7 C 0 3 3 1 9 3

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Inhaltsverzeichnis

1. VORWORT .................................................................................................................................................. 3

2. VERORTUNG IM AKTUELLEN LEHRPLAN ................... .................................................................... 4

3. EUCHARISTIE FÜR KINDER ERKLÄRT – EIN MÖGLICHER WEG ............................................. 5

3.1 DIE HEILIGE MESSE ERKLÄREN .............................................................................................................. 6 3.1.1 Ausgangspunkt: eine kurze Analyse der Altersgruppe ...................................................................... 6 3.1.2 Grundsätzliches ................................................................................................................................. 7

3.2 AUFBAU DER EUCHARISTIEFEIER ........................................................................................................... 8 3.2.1 Wir werden Gemeinde ....................................................................................................................... 9

3.2.2 Wir hören, bedenken und antworten ............................................................................................... 10 3.2.3 Wir bereiten das Mahl ..................................................................................................................... 11

3.2.4 Hochgebet ....................................................................................................................................... 11

3.2.5 Kommunionfeier .............................................................................................................................. 12

3.2.6 Wir sind gesandt .............................................................................................................................. 13

4. ÜBERLEGUNGEN ZU SCHULGOTTESDIENSTEN .......................................................................... 13

4.1 DAS UNBEHAGEN AN DER SCHULMESSE .............................................................................................. 13

4.2 WARUM MESSFEIER MIT K INDERN ....................................................................................................... 13 4.3 ERWACHSENENLITURGIE FÜR K INDER.................................................................................................. 14

4.4 BERÜCKSICHTIGUNG DER ALTERSGRUPPE ........................................................................................... 14

4.5 BERÜCKSICHTIGUNG DER KINDLICHEN AKTIVITÄT .............................................................................. 14 4.6 ALTERSGERECHTES VERSTÄNDNIS VON LITURGIE ................................................................................ 15

4.7 VEREINFACHUNG DER GEBETSTEXTE UND VARIATION DES BETENS .................................................... 15 4.8 ALTERS- UND LITURGIEGERECHTE MUSIKALISCHE GESTALTUNG ......................................................... 16 4.9 SICHTBARWERDEN DER MENSCHLICHEN GEMEINSCHAFT..................................................................... 16

5. NACHWORT ............................................................................................................................................. 17

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ....................................................................................................................... 19

LITERATURVERZEICHNIS ........................................................................................................................... 19

„Eher könnte die Erde ohne Sonne bestehen als ohne das Hl. Messopfer“

(hl. Pater Pio)

Auf umstrittene und ästhetisch destruktive, durch das Gender-Mainstreaming beeinflusste Schreibweisen

wird in dieser Arbeit verzichtet, denn wer mit den Eigenheiten der deutschen Sprache vertraut ist weiß, dass

stets beiderlei Geschlecht mitgedacht wird.

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Eucharistie in der Grundschule Vorwort

Hannes Braito, 0615377 - 3 - WS 2010/2011

1. Vorwort

„In der Liturgie, besonders im heiligen Opfer der Eucharistie, ‚vollzieht sich‘ ‚das Werk unserer

Erlösung‘, und so trägt sie in höchstem Maße dazu bei, daß das Leben der Gläubigen Ausdruck und

Offenbarung des Mysteriums Christi und des eigentlichen Wesens der wahren Kirche wird, der es

eigen ist, zugleich göttlich und menschlich zu sein, […] Dabei baut die Liturgie täglich die, welche

drinnen sind, zum heiligen Tempel im Herrn auf, zur Wohnung Gottes im Geist bis zum Maße des

Vollalters Christi. Zugleich stärkt sie wunderbar deren Kräfte, daß die Christus verkünden.“1

Mit diesen Worten beginnt die Konstitution über die heilige Liturgie „Sacrosanctum Concilium“, und

es wird dabei unmissverständlich klar, welch hohen Stellenwert selbige im Leben der Christgläubigen

hat, wenn sich sogar Göttliches mit Menschlichem darin vereinigen kann. Umso mehr ist es Aufgabe

des Lehrers, den Schülern unmissverständlich dies zu lehren, damit sie zumindest verstehen lernen,

was es denn mit diesen Riten, Gepflogenheiten, ja mit diesem allwöchentlichem (oder gar alltäglichen)

Spektakel auf sich hat.

Verdeutlichend, ja geradezu in wunderbarer Weise präzisierend bringt Joseph Kardinal Ratzinger das

nochmals auf den Punkt, wenn er schreibt: „Das Ziel der Schöpfung ist der Bund, die

Liebesgeschichte zwischen Gott und Mensch. […] Nur wenn der Mensch im Bund mit Gott steht, wird

er frei, erscheint die Gleichheit und die Würde aller Menschen. Wenn also alles auf den ‚Bund‘

ankommt, dann ist wichtig zu sehen, daß der Bund Beziehung ist: ein Sich-Schenken Gottes an den

Menschen, aber auch ein Antworten des Menschen auf ihn. Die Antwort des Menschen auf einen Gott,

der ihm gut ist, heißt: Liebe, und Gott lieben heißt: ihn anbeten. […] So können wir nun sagen: Das

Ziel des Kultes und das Ziel der Schöpfung im ganzen ist dasselbe – Vergöttlichung, eine Welt der

Freiheit und der Liebe.“2.

Zuallererst mag es hier um den Ausgangspunkt dieser Auseinandersetzung gehen, welche sich wie

folgt darstellt: Das Thema ist die Erschließung der Eucharistie für die Grundschule, weshalb auch

dieses Niveau erarbeitet wird. Es soll und kann in diesen Ausführungen nicht darum gehen, dem Leser

die heilige Messe näherzubringen – (akademische) Kenntnisse über dieselbe werden vorausgesetzt –,

wenngleich natürlich an mancher Stelle „erklärt“ wird, was sich allerdings darauf bezieht, „wie“ man

Teile derselben den Schülern erklären könnte. Man beachte hier den Konjunktiv, denn freilich kann

dies hier nur eine von vielen Möglichkeiten sein, die Feier der heiligen Messe Kindern begreiflich zu

machen, inhaltlich gefärbt durch die Verfasser – wohl wird dies bei jedem Lehrer ein wenig anders

aussehen, wenngleich das Vorliegende doch ein Leitfaden sein möchte, an welchem man sich

zumindest orientieren kann.

1 SC 2 2 RATZINGER Joseph, Der Geist der Liturgie. Eine Einführung. Freiburg 22007, S 22.24

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Eucharistie in der Grundschule Verortung im Lehrplan

Hannes Braito, 0615377 - 4 - WS 2010/2011

2. Verortung im aktuellen Lehrplan

Ausgehend von der überarbeiteten Verfassung, die im Juni 2010 von der Österreichischen

Bischofskonferenz zur Kenntnis genommen wurde, lassen sich die Themen „Mahl feiern“ und

„Eucharistie“ auf zwei Schulstufen aufteilen, näherhin die zweite und die dritte.

In der 2. Schulstufe fordert der Lehrplan unter Themenfeld 2.6 „Mahl feiern – Jesus in der Eucharistie

begegnen“ mit dem Grundanliegen „Über die Erfahrungen des Miteinander Mahlfeierns die

Bedeutung der Eucharistie verstehen lernen“ eine erste grundlegende Auseinandersetzung mit der

Thematik, was ganz eindeutig aus den beispielhaft angeführten Impulsen ersichtlich ist, welche da

lauten „Gemeinsames Essen verbindet“, „Miteinander feiern“, „Jesus lädt uns ein“, „Das Wort Gottes

hören“, „Jesus begegnet uns in Brot und Wein (Apg 2,46-47)“ und „Gesegnet in den Alltag gehen“.

Konkreter, und für diese Arbeit grundlegender, ist die Lehrplanforderung für die 3. Schulstufe, da

unter Themenfeld 3.6 „Als Beschenkte dankbar sein – Erlösung feiern“ genannt ist, verbunden mit

dem Grundanliegen „Mit dem Aufbau der Heiligen Messe vertraut werden und diese als Feier des

neuen Lebens verstehen“. Bei diesem Punkt setzen wir hier an, denn es wird in weiterer Folge genau

darum gehen, wie man eben Schülern der dritten Schulstufe den Aufbau der heiligen Messe vertraut

machen kann, und das anhand einer ausgewählten Form (beachte hierzu auch das oben in der

Einleitung Gesagte bezüglich der vielfältigen Möglichkeiten dieses Unternehmens).

Der Aufbau dieser Arbeit gliedert sich in eine allgemeine Einführung zur Eucharistie für Kinder, einer

Möglichkeit „wie“ man die Teile der hl. Messe erklären könnte und Überlegungen zu

Schulgottesdiensten.

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Eucharistie in der Grundschule Eucharistie für Kinder erklärt

Hannes Braito, 0615377 - 5 - WS 2010/2011

3. Eucharistie für Kinder erklärt – ein möglicher W eg

Eine Voraussetzung der hl. Messe muss in diesem Zusammenhang von Anfang an fest im Blick

gehalten werden, nämlich, dass die Eucharistiefeier wie wir sie kennen grundsätzlich für Erwachsene

ausgerichtet ist. Die Teile der Feier sind verfremdet, vom Alltag abgehoben und codiert. Dies auch

nicht aus Jux und Tollerei, denn gerade das soll den Mitfeiernden in eine andere Dimension begleiten,

ja es soll doch vielmehr bewusst wahrgenommen werden, dass das hier vonstattengehende Geschehen

gerade aus dem Alltag hinausragen und ihn sogar überragen soll, die Sakralität und Transzendenz soll

und muss spürbar werden, denn vollzöge sich eine Messfeier wie andere alltägliche Riten, wo wäre der

Unterschied, wo die Andersheit, wo das Göttliche, wo die Aufhebung von Zeit und Raum, wo die

direkte Gotteserfahrung?

Ja, dies darf nicht außer Acht gelassen werden, denn klar ist, dass dies schon für den erwachsenen

Menschen oftmals Probleme mit sich bringt. Probleme des Loslösens vom Alltag aber vor allem auch

Probleme des Verständnisses des eigentlich dahinterstehenden Vorganges bei den einzelnen

Elementen. Wie viel schwieriger mag das für Kinder sein.

Nach der Ansicht der Verfasser ist es sicherlich von Vorteil, wenn Kinder schon früh mit zur hl.

Messe genommen werden, auch auf den Verdacht hin (oder vielmehr eigentlich an Sicherheit

grenzende Wahrscheinlichkeit), dass sie die Vorgänge nicht verstehen, aber dennoch, sie werden mit

den Abläufen, Riten, Gebeten, Antworten, Gerüchen, Farben, Tönen – kurz, der „liturgischen

Performance“3 – vertraut.

Nun soll es aber darum gehen, diese einzelnen Elemente Kindern/Schülern (beachte: beide Begriffe

werden in der vorliegenden Auseinandersetzung synonym gebraucht) begreiflich zu machen, was zu

aller Anfang eine eigene Kenntnis der Elemente voraussetzt. Danach muss die von Biesinger-Biemer-

Schreijäck geforderte Elementarisierung folgen, ein „Herabbrechen“ des fachlichen Wissens auf die

Verständnisebene der Zielgruppe. Ein solcher Versuch wird im nächsten Punkt versucht, einer

Erklärung der wichtigsten Elemente der hl. Messe für Kinder.

Ein weiterer, fundamentaler, Punkt darf darüber hinaus nicht vergessen werden: die persönliche

Lebensführung. Fakt ist, dass jemand, dem die nötige Authentizität fehlt, der selber eigentlich nie der

Sonntagspflicht nachkommt und auch sonst vielleicht nicht unbedingt christlichen (katholischen)

Idealen entspricht einem Kind ein bestenfalls schlechtes Vorbild ist. Auch wenn Kinder im

Volksschulalter viele Dinge hinnehmen ohne sie zu hinterfragen, man muss sich schon bewusst sein,

dass auch sie Hintergründe merken, und sei es nur auf emotionaler Ebene. Jemand, der voll Hingabe

die Eucharistie mitfeiert, sich innig mit Christus verbindet und das auch wahrlich will, der wird die 3 so genannt von o. Univ.-Prof. Dr. Reinhard Meßner

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Eucharistie in der Grundschule Eucharistie für Kinder erklärt

Hannes Braito, 0615377 - 6 - WS 2010/2011

Geheimnisse der heiligen Messe in einer völlig anderen Qualität vermitteln können (schlichthin durch

seine persönliche Begeisterung) als jemand, der kaum die Messe besucht ja vielleicht sogar gar nicht

an konstituierende Fundamente glaubt (als Beispiele seine nur plakative Fälle wie Auferstehung Jesu

Christi und Realpräsenz genannt). Ein guter Religionslehrer (Katechet?) zeichnet sich – wie

selbstredend jeder andere gute Lehrer auch – primär durch Authentizität aus.

3.1 Die heilige Messe erklären

In diesem Punkt wird nun erläutert, wie man die einzelnen Messteile sinnvoll Kindern erklären könnte.

Hierfür werden mehrere Modelle kombiniert und durch unsere eigenen Vorstellungen ergänzt.

3.1.1 Ausgangspunkt: eine kurze Analyse der Altersg ruppe

Wir sprechen von Kindern im Alter zwischen 8 und 9 Jahren, also die dritte Klasse Volksschule. Nach

Jean Piaget befindet sich hier der Übergang der voroperatorischen (2-6/7 Jahre; gut entwickelte

Fähigkeit im Bereich der Sprache und mentale Repräsentation von Sachverhalten aber Defizite durch

unangemessene Erklärungen [zB Dinge sind belebt, Steine sind da damit man Häuser bauen kann,

starke Leute haben den Berg gemacht, der Wind bewegt die Wolke und die Wolke bewegt den wind],

Realismus [das Kind glaubt, dass alles, was es für real hält, auch wirklich existiert] und

Egozentrismus) zur konkret operatorischen Phase (6/7-11 Jahre; Ausführen echter mentaler

Operationen, Möglichkeit in Gedanken mit konkreten Objekten oder Vorstellungen operieren, aber das

Denken ist auf konkrete anschauliche Erfahrungen beschränkt, Abstraktionen [zB eine Milliarde] sind

nicht möglich, das Denken ist nicht logisch sondern intuitiv und wird von der direkten Wahrnehmung

beeinflusst).4

Nach Lawrence Kohlbergs Theorie der moralischen Entwicklung befindet sich ein Kind hier auf

Niveau A, dem präkonventionellen Niveau (Schlagworte „Macht ist Recht“ und „Eine Hand wäscht

die andere“), auf welchem materielle Konsequenzen einer Handlung über Gut oder Schlecht einer Tat

entscheiden, sich an Strafvermeidung orientiert wird, soziale Perspektive des Verhaltens individuell

(Egozentrismus) ist und das Kind noch nicht begreift, dass Moral etwas Gegenseitiges ist. In der Stufe

2 des Niveau A wird schon bewusst, dass richtiges Handeln auch gelegentlich Bedürfnisse anderer

befriedigen kann, dass Gegenseitigkeit eine Angelegenheit von „eine Hand wäscht die andere“ und

nicht von Loyalität, Dankbarkeit und Gerechtigkeit ist.5

4 vgl. http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOGNITIVEENTWICKLUNG/ 5 vgl. COLBY Ann / KOHLBERG Lawrence, Das moralische Urteil: Der kognitionszentrierte entwicklungspsychologische Ansatz. In BERTRAM H. (Hg.), Gesellschaftlicher Zwang und moralische Autonomie. Frankfurt am Main 1986, S 130-162

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Eucharistie in der Grundschule Eucharistie für Kinder erklärt

Hannes Braito, 0615377 - 7 - WS 2010/2011

Ein Blick auf die religiöse Entwicklung nach Fritz Oser, Paul Gmünder und James Fowler zeigt,

dass sich Kinder in diesem Alter in der Stufe 1 befinden, was sich auf einen Satz gebracht in „deus ex

machina“ ausdrückt, einem absoluten Ausgeliefertsein des Menschen an die Macht Gottes und einem

direkten göttlichen Einwirken auf den Menschen.6

3.1.2 Grundsätzliches

Es wird klar und einleuchtend sein, dass eine schulische Beschäftigung mit der heiligen Messe sich auf

mehrere Stunden erstrecken muss, also einen Block bildet. Der eigentlichen Erklärung der Eucharistie

in der heutigen Form muss selbstredend ein gewisser Vorbau vorausgehen, welcher sich mit der

Mahlgemeinschaft Jesu, dem Essen und Trinken mit Zöllnern, dem letzten Abendmahl, eventuell noch

mit der historischen Entwicklung der Eucharistie und dem zweiten Vatikanischen Konzil beschäftigt7.

Ein anderer Ansatzpunkt wäre eine ausgiebige Erläuterung der Messe vom Kirchenraum (dem Gehen

zu Gott) bis zur Entlassung in 18 Lektionen (was natürlich nicht 18 Schulstunden bedeutet)8. In

unserem Konzept gehen wir von einer bereits vollbrachten Vorbereitung aus, sodass wir uns gleich der

Eucharistie als solcher widmen können.

In puncto Aufbau und somit anschließender Erläuterung verwenden wir hier das auf der nächsten Seite

abgebildete prozesshafte Schema, welches unserer Ansicht nach sehr gut aus sich heraus schon zeigt,

dass die Eucharistie mehr als ein punktuelles Ereignis ist. Die in der Grafik ganz unten beschriebenen

Punkte sind auch Überschrift der nun folgenden Auseinandersetzung.

Es gibt also zu jedem Punkt eine ausformulierte allgemeine Einführung, dann den Versuch einer

Elementarisierung der einzelnen Schritte, die in der Praxis natürlich etwas ausgebaut werden können,

ja sogar sollten. Apropos Praxis: es dürfte sich von selbst verstehen, dass Schulstunden mehr als nur

das hier Angegebene beinhalten, ja vielmehr aus der Fülle der Methoden und Möglichkeiten schöpfen

müssen. Wir verstehen das hier Gebotene als Kerngehalt von Schulstunden die hl. Messe betreffend,

keineswegs als Stundenbilder.

Freilich wird man, gesetzten Idealfalles, man hat eine Klasse die ganzen vier Jahre begleitet, auf das

im Vorjahr Durchgemachte zurückgreifen können, da man sich ja schon Gedanken zu den

Grundsätzlichkeiten des Mahlfeierns gemacht hat. Gerade die Bedeutung des gemeinsam Essens und

Feierns, des Wortes Gottes und der Gegenwart Jesu in unserem Alltag bilden ein wichtiges Fundament

bei der Behandlung der eigentlichen Messstruktur.

6 vgl. FOWLER James, Glaubensentwicklung: Perspektiven für Seelsorge und kirchliche Bildungsarbeit. München 1989 7 so in BÖSEN Willibald, Vom Jesusmahl zum zur Messe heute. Freiburg, Basel, Wien 1981 8 so in STEINER Josef (Hg.), Die Messe mitfeiern. Wege, das Geheimnis neu zu erfahren. Freiburg, Basel, Wien 1979

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Eucharistie in der Grundschule Eucharistie für Kinder erklärt

Hannes Braito, 0615377 - 8 - WS 2010/2011

3.2 Aufbau der Eucharistiefeier

gottesdienstliches Feiern9

9 vgl. KATHOLISCHE JUGEND TIROL, O2. Wo Glaube Gemeinschaft wird. Anregungen und Texte zur Eucharistie. Nr 1 84/85, S 18

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Eucharistie in der Grundschule Eucharistie für Kinder erklärt

Hannes Braito, 0615377 - 9 - WS 2010/2011

3.2.1 Wir werden Gemeinde

Hier ist auf ein kleines Manko dieser Grafik hinzuweisen, denn das Gemeindewerden beginnt schon

mit dem „Akt des Sich-Versammelns“10, welcher bereits zuhause beginnt, da die Gläubigen sich auf

den Weg machen (ein durchaus schönes Bild).

Einführung: Wir machen uns auf, schon wenn wir uns zuhause zubereiten, uns Schuhe und Jacke

anziehen. Jeder begibt sich auf den Weg in die Kirche. Wir bewegen uns von unserem Alltag, von den

Freuden und Plagen eines jeden Tages hin zu Gott, um einen kleinen Teil unserer Zeit ganz ihm zu

schenken, denn so wie wir auch einander Zeit schenken um Aufmerksamkeit zu verteilen, so tun wir

das auch für Gott, denn gerade auch darin besteht unsere Beziehung zu ihm, denn überlege, wenn du

einen Freund hast und dich nie mit ihm triffst, ihn nie anrufst und nie mit ihm redest, wie glücklich

wird dieser Freund dann sein? Das Sich-Versammeln endet, wenn die heilige Messe beginnt, und das

tut sie indem wir Gott begrüßen wenn wir sprechen „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des

Heiligen Geistes. Amen.“. Dieser Teil der Messe nun heißt Eröffnung, denn es braucht schon ein

bisschen, damit man sich umstellen kann auf das Gespräch und die Beziehung mit Gott, die einfach

etwas anders ist als die mit Menschen, schon allein deshalb, weil wir ihn nicht sehen.

Einzug und Eröffnungsgesang: Bildung von Gemeinschaft, Einstimmung, Sammlung; „Ich bin

ganz da und habe alles mitgebracht das mich ausmacht.“

Kreuzzeichen, Begrüßung: Gruß als Segenswunsch, den alle erwidern

Einführung: kurz und prägnant, der „Anlass“ der Feier kommt zur Sprache

Schuldbekenntnis/Kyrie: wir besinnen uns auf das, was nicht recht war vor Gott und den

Menschen und bitten Gott und die Mitmenschen um Verzeihen

Ehre sei Gott/Gloria: wir loben Gott

Tagesgebet: der Priester spricht stellvertretend für die ganze Gemeinde ein

Gebet11

10 vgl. MEßNER Reinhard, Einführung in die Liturgiewissenschaft. Paderborn u.a. 22009, S 173 11 vgl. O2 S 19

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Eucharistie in der Grundschule Eucharistie für Kinder erklärt

Hannes Braito, 0615377 - 10 - WS 2010/2011

3.2.2 Wir hören, bedenken und antworten

Einführung 12: Nun folgt der erste große Block der heiligen Messe, man nennt diesen

„Wortgottesdienst“. Im Mittelpunkt steht, wie der Name es auch schon sagt, dass wir das Wort Gottes

hören, und das steht in der Bibel. Dies aber ist nicht nur einfaches Vorlesen, sondern wenn wir Worte

aus der Bibel hören ist Jesus selber bei uns, noch mehr als sonst. Wir hören einerseits was uns das Alte

Testament berichtet, von der Schöpfung der Welt über Könige und Propheten bis hin zum Neuen

Testament, wo uns die Apostel von Jesus berichten. Man soll das alles nicht so verstehen, wie wenn

wir im Fernsehen Nachrichten sehen, es geht nicht darum, dass wir einfach irgendwelche „Sachen“

hören. Es ist vielmehr so, dass im Vorlesen Jesus ganz und wirklich bei uns ist, so wie auch später in

der heiligen Hostie. Außerdem holen wir so das, was vor so vielen Jahren geschehen ist, in unsere

heutige Welt herein, denn hier und jetzt spricht Gott zu uns, und genau deshalb ist dieser Teil der

Messe auch ganz wichtig. Was in der Bibel drinsteht war nicht irgendwann einmal, so wie Märchen es

sind, es ist heute, jetzt und für jeden Einzelnen von uns.

erste Lesung (AT): sitzend hören wir, was Gott uns durch Richter, Könige und

Propheten sagen will

Zwischengesang: Nachdenken über das Gehörte

zweite Lesung (NT): sitzend hören wir, was Gott uns durch die Apostel sagen will

Evangelium: stehend (das ist ein Ausdruck der Bereitschaft, Gottes Wort in uns

aufzunehmen) hören wir ganz speziell von Jesus Christus, was er

in seinem Leben getan hat und was er von uns möchte

Predigt: der Priester erklärt, was wir vorher gehört haben, damit wir die

Bedeutung für heute verstehen und merken, was das für uns

bedeutet

Glaubensbekenntnis: als Antwort auf die Verkündigung der Frohbotschaft bekräftigen

wir unseren Glauben

Fürbitten/Allgemeines Gebet: glaubend und vertrauend bringen wir unsere Anliegen vor Gott: die

Anliegen der Kirche, der Welt, der Gemeinde, in besonderen

Anlässen und Situationen und für die Verstorbenen13

12 vgl. LUMMA Liborius Olaf, Crashkurs Liturgie. Eine kurze Einführung in den katholischen Gottesdienst. Regensburg 2010, S 61f 13 vgl. O2, S 20

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Eucharistie in der Grundschule Eucharistie für Kinder erklärt

Hannes Braito, 0615377 - 11 - WS 2010/2011

3.2.3 Wir bereiten das Mahl

Einführung: Nun kommen wir zum zweiten ganz großen Teil innerhalb einer Messe, der sogenannten

Eucharistiefeier. Wir haben in der Vorbereitung schon gehört, dass Jesus zu seinen Aposteln gesagt

hat, dass sie dies zu seinem Gedächtnis (dh um an ihn zu denken und ihn niemals zu vergessen) tun

sollen. Wir beginnen damit, dass wir das Mahl vorbereiten. Das ist so ähnlich wie zuhause, wo wir das

Essen in viele Teile schneiden, damit keiner leer ausgeht. Brot und Wein werden zum Altar gebracht.

Gabenbereitung: mit den Gaben von Brot und Wein bringen wir uns selber, so wie

wir sind. Brot und Wein sind also Zeichen unserer Hingabe

Gabendarbringung: der Priester nimmt unsere Gaben und bietet sie Gott an

Gabengebet: es wird gebetet: Gott möge die Gaben durch seinen Sohn Jesus

Christus annehmen und uns zu Fleisch und Blut verwandeln14

3.2.4 Hochgebet

Einführung 15: Das Hochgebet ist einer der zentralen Akte der Messe. Auch wenn ihr vielleicht

manchmal einen anderen Eindruck habt, es ist nicht einfach ein vom Priester vorgelesener Text,

sondern es ist ein großes und sehr schönes Gebet der ganzen Gemeinde die sich versammelt hat. Wir

beten an, und das heißt, wir halten unsere Beziehung mit Gott aufrecht, ja wir machen sie stark, wir

reden mit ihm. Der Priester spricht den größten Teil, aber das als Vertreter der Gemeinde, er sagt es

also eigentlich für alle. Das alles hier ist ein großes Danke-sagen; wird danken Gott durch Jesus und

wir danken Gott aber auch für Jesus, dass Jesus uns geschenkt wurde, dass er uns erlöst und uns von

Schuld uns Sünde befreit hat. Dann gibt es noch einen Punkt, das Gedächtnis. Gedächtnis heißt nicht

nur, dass wir uns an etwas erinnern, es ist hier wie im Wortgottesdienst: dasjenige, dessen man

gedenkt, kommt in die Gegenwart, ist also hier und jetzt und passierte nicht irgendwann einmal. Wir

denken an den Tod Jesu, aber das heißt nicht, dass sein Tod nochmal passiert jedes Mal wenn

irgendwo die heilige Messe gefeiert wird, sondern wir denken an das, was Jesus uns damit hinterlassen

hat, an die Gaben von Brot und Wein und die Versöhnung mit Gott.

14 vgl. O2, S 21 15 vgl. BÖSEN Willibald, Vom Jesusmahl zur Messe heute, S 90f

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Eucharistie in der Grundschule Eucharistie für Kinder erklärt

Hannes Braito, 0615377 - 12 - WS 2010/2011

Präfaktion, Sanctus: Lob und Dank an Gott (Schöpfung, Erlösung, Führung)

Herabrufung des Hl. Geistes: nur mit der Kraft des Heiligen Geistes kann Brot und Wein auf

dem Altar zu Leib und Blut Jesu Christi werden

Einsetzungsbericht/Wandlung: Brot wird zu Leib und Wein wird zu Blut, aber sehen können wir

dies nicht – Jesus ist in Brot und Wein ganz und gar da, man sagt

dazu leibhaftig gegenwärtig

Geheimnis des Glaubens: wir feiern, dass Jesus lebt und kommen wird, damit er die Erlösten

heim holt

Opfergebet und Bitten: wir beten für alle Lebenden und alle Verstorbenen

großer Lobpreis: Lobspruch an den dreieinigen Gott16

3.2.5 Kommunionfeier

Einführung: Die Kommunion schlussendlich ist nun der Teil, wo wir – nach der Erstkommunion

natürlich – Jesus wirklich in uns aufnehmen können. Das meint nicht, dass wir ihn irgendwie zerstören

würden wenn wir ihn essen, nein, Jesus selber möchte vielmehr ganz zu uns kommen, und das geht am

besten, wenn er in uns ist. In jedem kleinen Stückchen der heiligen Hostie ist Jesus ganz und gar da, er

kommt zu uns, direkt in unser Herz und in unsere Seele und hilft und stärkt uns auf unserem Weg, er

begleitet uns und steht uns zur Seite.

Vater Unser: mit allen Menschen vereint, sprechen wir das Gebet Jesu,

sozusagen als Tischgebet vor dem Mahl

Friedensgebet und -gruß: der Priester bittet Gott um Frieden und wünscht denselben allen

Menschen. Alle, die zum Mahl unseres Herrn kommen, sollen auch

untereinander in Frieden leben

Brotbrechen, Lamm Gottes: Christus hat sich für uns zerbrechen lassen als das „Lamm, das die

Sünden der Welt hinwegnimmt“

Kommunionempfang: Christus schenkt sich jedem ganz persönlich, eins mit ihm; in

seiner Kraft sind wir verpflichtet, auch einander gut zu sein

Danksagung, Gebet: nach einer (ausgiebigen) Stille danken wir für die empfangenen

Gaben der Gnade und bitte um seinen Beistand17

16 vgl. O2, S 22 17 vgl. O2, S 23

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Eucharistie in der Grundschule Eucharistie für Kinder erklärt

Hannes Braito, 0615377 - 13 - WS 2010/2011

3.2.6 Wir sind gesandt

Einführung 18: Wir haben Jesus Christus empfangen, wir sind eins mit ihm geworden, er hat sich uns

geschenkt. Aber nicht nur mit Jesus sind wir eins geworden, ein bisschen weniger stark ist auch die in

der Kirche versammelte Gemeinde eins geworden, denn Kinder sitzen neben Greisen, Männer neben

Frauen, alle beieinander. Aber wie ist das nun sobald wir das Kirchengebäude verlassen? Genau dort

muss es weitergehen, die Stärkung und die Kraft die uns die heilige Messe schenkt, sie (und diese

Kraft ist Jesus selber) erst befähigt uns gut und gemäß den Geboten zu leben. Der Christ bewährt sich

durch die Tat, das heißt, uns wird jede gute Tat angerechnet, aber eben auch jede schlechte. Die Kraft

der heiligen Messe ist es, die in uns den Drang zum Guten beflügelt und die Möglichkeit des

Schlechten niedrig hält. Erst dadurch wird die Kirche wirklich zur Kirche, denn wenn wir auch

außerhalb der Messe eins sind, wenn wir eine Gemeinschaft sind, in der Nächstenliebe und

Freundschaft herrscht, dann nur kann es der Welt wirklich gut gehen mit Jesus Christus als unsere

Mitte. Das klingt recht leicht und schön gesagt, aber in Wirklichkeit ist das die wahre Aufgabe eines

jeden von uns, das, was wir in der heiligen Messe aufgenommen haben, in die Welt hinauszutragen,

und das nennt man „das Evangelium leben“.

Verlautbarungen: sie betreffen das konkrete Leben der Gemeinde

Segen: wir bitten Gott um seinen Segen – als Besiegelung der Feier und

Begleitung für das Leben im Alltag

Entlassung: wir sind gesendet, um Frieden zu bringen und mit Gott und

untereinander verbunden zu bleiben

Schlusslied und Auszug: Ausklingen der Messfeier; es ist gut und schön, wenn die

Messfeier noch „nachgefeiert“ werden kann, in Form einer Agape

zum Beispiel

18 vgl. auch BÖSEN Willibald, Vom Jesusmahl zur Messe heute, S 102f

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Eucharistie in der Grundschule Überlegungen zu Schulgottesdiensten

Hannes Braito, 0615377 - 13 - WS 2010/2011

4. Überlegungen zu Schulgottesdiensten

Die nun folgenden Überlegungen sind zusammengefasst aus WEBER Günther, Zwanzig

Eucharistiefeiern mit Kindern, und zwar in neun Punkten19.

4.1 Das Unbehagen an der Schulmesse

Die Tatsache einer abnehmenden Teilnahme von Kindern an der heiligen Messe wird gern als

mangelnde Frömmigkeit beschrieben, wobei man sich fragen muss, ob dies die geeignete Form ist, die

Kinder zur vollen und bewussten Teilnahme an der Liturgie zu bewegen oder ob man sich dadurch

nicht gerade versperrt. Man sollte misstrauisch gegenüber der „notwendigen Gewöhnung“ sein, denn

eine bloße Gewöhnung der Kinder durch regelmäßiges Mitnehmen in die Kirche mag oft nicht

fruchten, wenn es nicht gleichzeitig gelingt, den Kindern den inneren Vollzug des liturgischen

Geschehens begreiflich zu machen.

NB: Dieser Punkt bezieht sich eigentlich auf eine zur Zeit der Abfassung dieses Werkes noch täglich

stattfindenden Schulmesse, was heute ja wohl kaum irgend einer gängigen Praxis entspricht, weshalb

an dieser Stelle nur diese allgemeinen Punkte herausgenommen wurden.

4.2 Warum Messfeier mit Kindern

Es muss Ziel der christlichen Erziehung, und damit auch des Religionsunterrichtes sein, die Kinder

zum Glauben zu führen. Glaube bedeutet nicht nur persönliche Beziehung des Einzelnen zu Gott,

sondern ist zugleich Teilhabe am Leben der Kirche.

Durch die Taufe sind alle Kinder eigegliedert in die Kirche und haben somit den Anspruch auf eine

Teilhabe am Leben des Volkes Gottes.

Zentrale Ausdrucksform der Vergegenwärtigung von Kirche ist die Liturgie (vgl. SC 2: „In der

Liturgie, besonders im heiligen Opfer der Eucharistie, vollzieht sich nämlich das Werk unserer

Erlösung, und so trägt sie im höchsten Maße dazu bei, dass das Leben der Gläubigen Ausdruck und

Offenbarung des Mysteriums Christi und des eigentlichen Wesens der wahren Kirche wird.“)

Der Religionsunterricht kann seine Aufgabe nicht in voller Weise erfüllen, wenn eine gute

Glaubensunterweisung zuhause nicht stattfindet. Die Liturgie vollzieht, was der Religionsunterricht

verkündet.

19 vgl. WEBER Günther, Zwanzig Eucharistiefeiern mit Kindern. Zur Gestaltung der Schulmesse mit Schülern des 3. bis 6. Schuljahres. Donauwörth 1969

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Hannes Braito, 0615377 - 14 - WS 2010/2011

Keine noch so gute Katechese über Liturgie wird ausreichen den persönlichen Vollzug der liturgischen

Gemeinde zu erfahren.

Aufgabe der Glaubensunterweisung muss es auch sein, die Kinder als nachwachsende Glieder der

Kirche allmählich zur Teilhabe am Glauben, am Gottesdienst und an der Brüderlichkeit der Kirche zu

befähigen.

Dies kann nur geschehen, wenn die Liturgie in einer der Fassungskraft unserer Kinder angemessenen

Weise mit ihnen begangen wird, dh man darf sie nicht einfach ständig zur Teilhabe an der Hochform

der Liturgie verpflichten.

4.3 Erwachsenenliturgie für Kinder

Eine große Schwierigkeit von Schulgottesdiensten ist es, dass man den Kindern zumutet – oft

unterschiedslos vom 6. bis zum 15. Lebensjahr – eine Liturgie „bewusst und tätig“ mitzufeiern, die für

Erwachsene gestaltet ist. Das wesentliche Geschehen des Abendmahles ist den Kinder nicht mehr

unbedingt einsichtig, denn alles ist mehrfach verschlüsselt und drückt sich in Gebärden und Formen

aus, die in der gegenwärtigen Umwelt wenig gebräuchlich sind. Die heilige Messe ist – und das ist

ganz natürlich so – den Erwachsenen angepasst, denen es aber auch schwer fällt alles zu

durchschauen. Die Kinder hören Texte und sprechen Gebete, die sowohl inhaltlich wie auch sprachlich

nicht ihrem Fassungsvermögen entsprechen – wen wundert es da, wenn die Kinder dann unandächtig

sind?

4.4 Berücksichtigung der Altersgruppe

Für die hier behandelte Gruppe sollte die Messe nach Möglichkeit im kleinen Kreis gefeiert werden,

die Kinder sollten in unmittelbarer Nähe zum Altar sein, es braucht stark vereinfachte Gebete und

Lesungen und vielfältige Möglichkeiten zum Tätigwerden.

4.5 Berücksichtigung der kindlichen Aktivität

Es ist für Kinder fast unmöglich, die heilige Messe bewusst, andächtig und mit aktiver Teilnahme

mitzufeiern, wenn sie kaum etwas anderes zu tun haben, als angestimmte Gebete oder Lieder

mitzubeten oder mitzusingen – sie haben oft zu wenig zu tun. Wir müssen die Kinder stärker

aktivieren, ihnen Mitverantwortung geben und ihnen Aufgaben und Funktionen zuweisen. Äußeres

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Hannes Braito, 0615377 - 15 - WS 2010/2011

Tun und innere Haltung bedingen einander.20 Es kommt nicht so sehr darauf an, dass alles gut

funktioniert, sondern mehr darauf, dass die Kinder langsam befähigt werden, lobend, hörend, dankend

und betend dabei zu sein.

4.6 altersgerechtes Verständnis von Liturgie

Dies erfordert zunächst die vorbereitende Katechese. Danach gibt es einige praktische Möglichkeiten

dies zu bewirken:

In der Nähe zum Altar erleichtert man den Kindern eine „schauende Teilnahme“, die wesentlich

erschwert wird wenn sie in hinteren Bankreichen hinter Erwachsenen sitzen. Sie können sich stärker

auf das konzentrieren, was am Altar passiert – dies wiederum am besten bei einer Messe im kleinen

Kreis.

Eine kurze Bereitung vor Beginn der Messe in einer Art „drei-Minuten-Katechese“ kann den Kindern

helfen, Sinn und Gehalt der jeweiligen Messe zu erfassen, wobei sich die Thematik dessen in der

Regel auf die Messfeier selbst beziehen wird.

Eingefügte Ansprachen des Zelebranten ermöglichen es, bei den verschiedenen Teilen der Messe

besser mitzukommen. Ein Beispiel soll dies verdeutlichen: vor der Kommunion könnte der Priester

sagen „Liebe Kinder! Gott hat uns nun die heilige Speise bereitet, den Leib seines Sohnes in der

Gestalt des Brotes. Das Brot liegt auf dem Altar bereit und Gott lädt uns ein, an seinen Tisch zu

kommen. Er will uns ganz nahe sein und in uns leben. Jeder, der aufrichtig danach verlangt, Gott nahe

zu sein, und der bereit ist, die anderen zu liebe, darf nun kommen und das heilige Brot empfangen.

Vorher aber wollen wir noch Gott sagen, dass wir ihm vertrauen und ihn um die Verzeihung unserer

Sünden bitten. Wir beten gemeinsam: Herr, ich bin nicht würdig …“.

4.7 Vereinfachung der Gebetstexte und Variation des Betens

Kinder sollen andächtig sein, doch wie soll das möglich sein, wenn sie den Inhalt von Gebeten gar

nicht verstehen? Andererseits darf die notwendige Anpassung der Gebetstexte nicht zu einer

Infantilisierung und Emotionalisierung liturgischer Texte führen, die Sprache des kindlichen Betens

soll einfach, aber nicht kindisch sein.

20 vgl. dazu auch DEUTSCHER KATECHETENVEREIN, Eucharistie und Katechese. Beiträge zur eucharistischen Erziehung. Freiburg 1954

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Eucharistie in der Grundschule Überlegungen zu Schulgottesdiensten

Hannes Braito, 0615377 - 16 - WS 2010/2011

4.8 alters- und liturgiegerechte musikalische Gesta ltung

Ähnlich wie bei den Gebeten sollten wir auch in der musikalischen Gestaltung des Schulgottesdienstes

mehr Phantasie und Einfallsreichtum walten lassen. Viele der bekannten Kirchenlieder mögen überaus

wertvoll sein, doch zeigt die Erfahrung recht deutlich, dass Kinder eher von modernen und

rhythmischeren Liedern angesprochen werden. Der Würde der Liturgie entspricht ein bestimmtes

musikalisches Niveau, das auch nicht zugunsten emotionaler Gängigkeit unterschritten werden darf.

4.9 Sichtbarwerden der menschlichen Gemeinschaft

Das Mitfeiern der heiligen Messe ist nicht nur private Frömmigkeit, sondern vor allem auch Ausdruck

der brüderlichen Gemeinschaft des Gottesvolkes. Menschliche Gemeinschaft ist eine wesentliche

Voraussetzung für den Kult. Deshalb wäre auch erwägenswert, ob eine Messfeier in kleinen

homogenen Gruppen, selbst wenn sie seltener geschieht, nicht dem Massenbetrieb einer Schulmesse

für die gesamte Schule vorzuziehen sei. So wäre es auch möglich, dass der Priester die einzelnen

Schüler persönlich begrüßt und dass es ein paar „unfeierliche“ Worte vor Beginn der Feier geben

kann. Aber auch der Priester darf nicht nur in privater Frömmigkeit zelebrieren, sondern er muss

versuchen, den liturgischen Dialog zwischen ihm und den Kindern möglichst personal zu vollziehen,

das heißt natürlich eine Zelebration „versus pueros“, Grußformeln wirklich als Gruß zu formulieren,

Anreden als wirkliches Anreden und Aufforderungen als wirkliche Aufforderungen.

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Eucharistie in der Grundschule Nachwort

Hannes Braito, 0615377 - 17 - WS 2010/2011

5. Nachwort

Wir haben nun gesehen, welchen zentralen Stellenwert die Liturgie im Leben des Christgläubigen

haben muss, welcher Stellenwert ihr allein schon aus der Tradition her zukommt, ja geschweige denn

durch die direkte Stiftung durch Christus unseren Herrn. Umso mehr muss es die Aufgabe des

Religionslehrers sein, seinen Schülern die tiefen Inhalte, Verbindungen, Wirkungen und Absichten der

heiligen Messe näherzubringen.

Hier wurde ein Weg gezeigt, wie man in der dritten Klasse Volksschule die heilige Messe erklären

kann. Eine ganz eigene Arbeit ließe sich selbstredend über die Grundsteinlegung in der zweiten Klasse

schreiben, doch da das vorgegebene Thema „Eucharistie in der Grundschule“ lautet, haben wir uns auf

eben die zweite der beiden Möglichkeiten verständigt und selbiges hier präsentiert. Viele Wege

können zu demselben Ziel führen, so auch hier, wie an mehreren Stellen immer wieder bemerkt. Wir

verstehen das hier Vorliegende als ein Weg unter vielen, es ist sicher nicht jedermanns Sache so zu

arbeiten. Jeder Mensch ist einzigartig, so auch jeder Religionslehrer, und ein jeder hat eben seine Art

und Weise Unterricht zu gestalten, und das gilt es zu würdigen (nicht alle Möglichkeiten werden als

gut befunden werden können, aber Vielheit bietet ungleich mehr Möglichkeiten als Uniformität). Wir

wünschen uns, dass die heilige Messe einen zentraleren Stellenwert im Religionsunterricht gewinnt,

dass Gestaltung und Erleben für die Kinder etwas Erfüllendes sein kann, dass sie es kennen und schon

in jungen, prägenden Jahren ein glühendes Vorbild für die heilige Sache kennenlernen, denn genau das

sollte ein Religionslehrer (unter vielem sonst) sein, ein authentischer, überzeugter und glühender

Katholik, Pädagoge und Katechet, der fundiert, tiefgläubig und fromm die Sache der heiligen Kirche

in der Welt von heute vertritt!

Was kann das alles aber bringen, wenn das Kind keine dementsprechende Prägung aus der Familie

hat, wenn die heilige Messe etwas fast Neues ist, wenn alles erklärt werden muss. Natürlich kann man

theoretisch den Aufbau und den Ablauf erklären, aber was ist das schon im Vergleich zur leibhaftigen

Erfahrung mit allen Sinnen, den Freuden und der Kraft die vom allerheiligsten Sakrament des Altares

ausgeht sowie dem Frieden, den es in den Alltag bringt?

Wie Eingangs schon erwähnt, „Eher könnte die Erde ohne Sonne bestehen als ohne das Hl.

Messopfer“, um es mit den Worten des heiligen Pater Pios zu sagen. Das bedarf keiner weiteren

Erklärung.

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Eucharistie in der Grundschule Nachwort

Hannes Braito, 0615377 - 18 - WS 2010/2011

Es geht hier nicht darum Schuldzuweisungen zu treffen, weder an Gesellschaft noch an das, was in

Zeiten wie diesen alles als Familie verstanden wird. Es dürfte klar sein, dass ein persönliches Erfahren

der heiligen Liturgie die kognitive Beschäftigung mit derselben weit in den Schatten stellt. Ja, auch

der Religionslehrer hat die (eingeschränkte) Möglichkeit, den Kindern genau das zu zeigen, wenn er

die Anregungen zur Schulmesse beachtet, natürlich nur im Rahmen des Möglichen. Wie gesagt, keine

Schuldzuweisungen; es ist vielmehr an der Zeit neue Wege zu beschreiten! Es reicht nicht zu jammern

und zu klagen über das was möglicherweise sein könnte wenn denn dieses oder jenes wäre. Finden wir

uns damit ab, dass es eben nicht mehr so ist, dass die Säkularisation ein nie dagewesenes Ausmaß

angenommen hat. Aber genau da liegt die Chance des Religionsunterrichtes und des engagierten

Lehrers: wir können Lichter im Dunkeln sein, Leuchttürme in den Stürmen der Zeit und Wegweiser

auf den verworrenen und verdorbenen Bahnen des Lebens, denn dies alles schenkte uns Christus Jesus

in der heiligen katholischen Kirche, welche als Mutter und Lehrerin uns bildet und ausbildet, um

genau diesem Phänomen zu begegnen. Das Gros der Kinder in einer Schule auf irgendeine Art zu

„bekehren“ wäre illusorisch und falsch, aber man darf und muss ihnen zeigen, welchen Weg es noch

gibt, wie erfüllend selbiger sein kann, was die Mutter Kirche bietet, mehr als irgend eine andere

Institution, mehr als irgend ein anderer Weg auf dieser Erde. „Dies ist die einzige Kirche Christi, die

wir im Glaubensbekenntnis als die eine, heilige, katholische und apostolische bekennen. […] Diese

Kirche, in dieser Welt als Gesellschaft verfaßt und geordnet, ist verwirklicht in der katholischen

Kirche, …“ spricht das zweite Vatikanische Konzil und bringt damit dies mein Plädoyer für den

authentischen Religionsunterricht glasklar auf den Punkt.21

21 LG 8

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Hannes Braito, 0615377 - 19 - WS 2010/2011

Abkürzungsverzeichnis

LG Dogmatische Konstitution über die Kirche „Lumen Gentium“

SC Konstitution über die heilige Liturgie „Sacrosanctum Concilium“

Literaturverzeichnis

- BÖSEN Willibald Vom Jesusmahl zur Messe heute. Freiburg u.a. 1981

- COLBY Ann / KOHLBERG Lawrence, Das moralische Urteil: Der kognitionszentrierte

entwicklungspsychologische Ansatz. In BERTRAM H. (Hrsg.), Gesellschaftlicher Zwang und

moralische Autonomie (S. 130-162). Frankfurt am Main 1986

- DEUTSCHER KATECHETENVEREIN (Hg.), Eucharistie und Katechese. Beiträge zur

eucharistischen Erziehung der Kinder. Freiburg 1954

- FENEBERGER Rupert / FENEBERGER Wolfgang /STEINER Josef (Hg.), Die Messe mitfeiern.

Wege, das Geheimnis neu zu erfahren. Freiburg u.a. 1979

- FOWLER James, Glaubensentwicklung: Perspektiven für Seelsorge und kirchliche

Bildungsarbeit. München 1989

- http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOGNITIVEENTWICKLUNG/

- KATHOLISCHE JUGEND TIROL, O2. Wo Glaube Gemeinschaft wird. Anregungen und Texte zur

Eucharistie. Nr. 1 84/85

- LUMMA Liborius Olaf, Crashkurs Liturgie. Eine kurze Einführung in den katholischen

Gottesdienst. Regensburg 2010

- MEßNER Reinhard, Einführung in die Liturgiewissenschaft. Paderborn u.a. 22009

- RAHNER Karl / VORGRIMMLER Herbert, Kleines Konzilskompendium, Freiburg im Breisgau 352008

- RATZINGER Joseph, Der Geist der Liturgie. Eine Einführung. Freiburg 22007

- REGENBOGEN – Katholische Zeitschrift für Mädchen und Buben, Die Heilige Messe. Ein

Begleitheft zum Anmalen. Nr. 2 61. Jg. 2006/07

- WEBER Günther, Zwanzig Eucharistiefeiern mit Kindern. Zur Gestaltung der Schulmesse mit

Schülern des 3. bis 6. Schuljahres. Donauwörth 1969