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Europäischen Sprachenportfolios – eine Erziehungsphilosophie Bolzano April 2003

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Europäischen Sprachenportfolios – eine Erziehungsphilosophie

BolzanoApril 2003

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Was verstehen wir unter “Qualität”?Was bewegt uns, folgende Aussagen zu machen: “Das ist …

eine gute Lektionein guter Lehrer / eine gute Lehrerineine effiziente Schuleein erfolgreicher Kurseine bereichernde Erfahrungbefriedigender Fortschritt”?

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Qualitätsmodelle

Wurden die Kundenwünsche erfüllt? Überschritten?

Kundenbefriedigung

Autonomie? DemokratischeBürgerschaft? PersönlicheEntwicklung?

Erziehungswerte

Wie gross sind die Lernfortschritte?

Erfolge

Tun wir das Richtige? Tunwir es auch richtig?

Prozess-management

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QualitätsbegriffeKriterienStandardsMassstäbeQualitätssicherungQualitätskontrolleZertifizierung

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Anwendung der Qualitätskonzepte

für individuelle Praktiker, durch eine Kombinationvon Selbstbeurteilung, Hospitation durchKollegen, Reflektieren…für Institutionen, durch “Schulprogramme”, Hospitationen, internes Auditfür “Kunden”, durch Garantien, Charta, externeInspektion, Qualitätssiegel

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1. Kohärenz und Transparenz

Der GemeinsamereuropäischerReferenzrahmen

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Das Ergebnis einer 30-jährigen Tätigkeit1971 – “a unit-credit scheme for Europe”

Funktionen und Begriffe / “Threshold” Niveaus / Analyse der Bedürfnisse / Autonomie des Lernenden / kommunikative Methodologie

1991 – “Kohärenz und Transparenz imSprachenlernen und -lehren”

Gemeinsamer europäischer Referenzrahmen / Europäisches Sprachenportfolio

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“Meilensteine”1997 – “Erziehung zur demokratischen Bürgerschaft”

Erklärung der SprachenrechteFörderung der Arbeitsmobilitäterste Fassung des Gemeinsamen ReferenzrahmensProbeläufe des Europäischen Sprachenportfolios

2000 – “Auf dem Wege zur mehrsprachigen, multi-kulturellen Gesellschaft”

Das europäische Jahr der Sprachen 2001Launch des Portfolios und des revidierten Referenzrahmens

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Die Relevanz des GemeinsamenEuropäischen Referenzrahmens

Er dient zur Beschreibung und zum Vergleich“Wie läuft der Sprachlernprozess ab?”“Was können wir tun, damit wir selbst und auch andere besserSprachen lernen können?”

“es Praktikern zu erleichtern, sich untereinanderauszutauschen und ihren Lernenden zu erläutern, welche Ziele sie ihnen zu erreichen helfen wollenund wie sie dies zu tun versuchen”

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Formulierung der Zielsetzungen und Werte

“Wir wollenPraktikern NICHT sagen, was sie tunsollen oder wie sieetwas tun sollen”Die Aufgabe des GemeinsameneuropäischenReferenzrahmens istes: “die Qualität derKommunikation unterEuropäern zuverbessern.”

Der Gemeinsame europäischeReferenzrahmen “unterstütztLehr- und Lernmethoden, die den Lernenden helfen, Einstellungen, Kenntnisse und Fähigkeiten zu entwickeln, die sie benötigen, um:

im Denken und Handelnunabhängiger zu werdenverantwortungsbewusst und kooperativ in ihrenBeziehungen zu anderenMenschen zu handeln”

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Inhalt des Gemeinsamen EuropäischenReferenzrahmens

Die gemeinsame Referenzskala ist im Mittelpunktdes Gemeinsamen europäischen Referenzrahmens.Sie beschreibt die Sprachkompetenzen auf 6 Niveaus:

Elementare Sprachverwendung = A1 (Breakthrough) A2 (Waystage)Selbständige Sprachverwendung = B1 (Threshold) B2 (Vantage)Kompetente Sprachverwendung = C1 (Effective proficiency) C2 (Mastery)

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B – SelbständigeSprach-verwendung

C – KompetenteSprach-verwendung

A – ElementareSprachverwendung

C2B2A1 A2 C1B1

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Unterteilung der NiveausDie Niveaustufen sind zu breit, um den Fortschritt in einer kurzen Zeitspanne zuveranschaulichen. Deshalb kann man die Niveaus in mehrere Schichten verzweigen. Im schweizerischen Erziehungssystem gibtes 6 Niveaus bis zu B1 (A1.1, A1.2, A2.1, A2.2, B1.1, B1.2) im Pflichtschulsystem biszum Alter von 16.

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Beispiele von Deskriptoren A1A1 “Kann vertraute, alltägliche Ausdrücke und ganzeinfache Sätze verstehen und verwenden, die auf die Befriedigung konkreter Bedürfnisse zielen. Kann sich und andere vorstellen und anderen Leuten Fragen zu ihrerPerson stellen – z.B. wo sie wohnen, was für Leute siekennen oder was für Dinge sie haben – und kann auf Fragendieser Art Antwort geben. Kann sich auf einfache Art verständigen, wenn die Gesprächspartnerinnen oder Gesprächspartner langsamund deutlich sprechen und bereit sind zu helfen.”

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Beispiele von Deskriptoren C2C2 “Kann praktisch alles, was er/sie liest oderhört, mühelos verstehen. Kann Informationen ausverschiedenen schriftlichen und mündlichenQuellen zusammenfassen und dabei Begründungenund Erklärungen in einer zusammenhängendenDarstellung wiedergeben. Kann sich spontan, sehrflüssig und genau ausdrücken und auch beikomplexeren Sachverhalten feinereBedeutungsnuancen deutlich machen.”

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Ein Rahmen als Hifsmittel beimBeurteilen und Bewerten

Die gemeinsame Referenzskala stellt einStandardsatz von Niveaudeskriptoren zurVerfügung, die den Lernenden und Lehrenden zurOrientierung dienen sollen beim Festsetzen einesAnfangsniveaus, bei der Festsetzung der Ziele, der Beurteilung des Fortschrittes, bei demFesthalten und der Zertifizierung derLeistungen.

Die gemeinsame Referenzskala erlaubt den Vergleich zwischen Sprachen, Lernenden, Institutionen …

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Die Relevanz für die QualitätEine kohärenteBeschreibung

des SprachenverwendendenderSprachenverwendungder Optionen fürmethodologischeAnsätze

Eine gemeinsameReferenzskala

Zur Festlegung derZielniveausZur Beurteilung des FortschrittesZur Bewertung dererzieltenLeistungen

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Das EuropäischeSprachenportfolio (ESP)

ein Informationsinstrument zur Dokumentationund Präsentation von Kenntnissen in verschiedenen, schulisch oder ausserschulisch erworbenen Sprachensowie von interkulturellen Erfahrungen;ein Lernbegleiter für die selbstständige Beurteilungvon Sprachkenntnissen, die Reflexion von Sprachlernerfahrungen und interkulturellenErfahrungen sowie für die Planung des weiterenSprachenlernens.

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Alle ESPs verfolgen grundsätzlich die gleichen Ziele

. Die wichtigsten sind:Förderung der Mehrsprachigkeit und des Dialogs zwischen den Kulturen;Erleichterung der Mobilität in Europa;Stärkung und Bewahrung der kulturellenVielfalt;Förderung des autonomen Lernens;Ermutigung zum lebenslangenSprachenlernen.

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Eine dreiteilige Struktur

Allen Europäischen Sprachenportfoliosist über die allgemeinen Ziele hinausgemeinsam, dass sie sich auf dieselbenNiveaus (Referenzniveaus) beziehen, um Sprachkompetenz zu beschreibenund einzustufen, und dass sie eine fixe, dreiteilige Struktur haben.

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Die 3 Teile einesSprachenportfolios

Jedes Europäische Sprachenportfolioumfasst obligatorisch die drei TeileSprachenpass, Sprachbiografie und Dossier.

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Der Sprachenpass

gibt einen Überblick über den aktuellenStand der Sprachkenntnisse und informiert zusammenfassend über die Sprachlernerfahrungen und die interkulturellen Erfahrungen seines Inhabers oder seiner Inhaberin.

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Die Sprachbiografie

dokumentiert die persönliche Geschichte des Sprachenlernens und die interkulturellen Erfahrungen. Sie enthältauch Instrumente zur Selbstbeurteilungvon Sprachkenntnissen und Hilfen zurReflexion und Planung des Lernens.

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Das Dossier

versammelt eigene Arbeiten unterschiedlicherArt, die exemplarisch veranschaulichen, was man in verschiedenen Sprachen schongemacht hat und zu machen im Stande ist. Das Dossier kann einerseits als"Arbeitsdossier" das alltäglicheSprachenlernen begleiten und Lernprozessedokumentieren, andererseits als"Präsentationsdossier" den aktuellen Stand der Sprachkenntnisse illustrieren.

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Kenntnis des “Kunden”“Sprachlerntätigkeiten berücksichtigen die Bedürfnisse, die Motivation und die persönlichkeitsbezogenen Fertigkeiten derLernenden:

Was werden Lernende mit der Sprache tun müssen?Was müssen sie lernen, um in der Lage zu sein, die Zielsprache zum Erreichen dieser Ziele einzusetzen?Was bewegt sie zum lernen?Wer sind die Lernenden (Alter, Geschlecht, sozialer u. Bildungshintergrund usw.?)Über welche Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungenverfügen ihre Lehrenden?Welchen Zugang haben sie zu Lehrmaterialien, Nachschlagewerken, audiovisuellen Medien, Computern usw.?Wieviel Zeit können (oder wollen) sie aufwenden?”

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QuellenangabeDer Gemeinsame europäischeReferenzrahmen wurde in englischerSprache von C.U.P veröffentlicht, in deutscher Sprache von Langenscheidt und in französischer Sprache von Didier Weitere Informationen über Projekte des Europarates – www.coe.intAllgemeine Informationen über Portfolios (davon vieles auf deutsch oder italienisch) –www.sprachenportfolio.chÜber EAQUALS/ALTE Portfolio –www.eaquals.org