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Biowerkstoff-Report Exklusiv für Abonnenten des Nachrichten-Portals www.nachwachsende-rohstoffe.info Rohstoffpreise im Jahr 2009 Biowerkstoffe im Aufwind Seite 14 Biowerkstoff des Jahres 2008 Favoriten im Portrait Seite 20 Holzwerkstoffe Woraus besteht die Spanplatte von morgen? Seite 28 Hanf-Kalk-Baustoff Leicht gespritzt Seite 29 Das Nachrichten-Portal 1. Quartal 2009 ISSN 1867-1195

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Rohstoffpreise im Jahr 2009Biowerkstoffe im Aufwind

Seite 14

Biowerkstoff des Jahres 2008Favoriten im Portrait

Seite 20

HolzwerkstoffeWoraus besteht die Spanplatte

von morgen?

Seite 28

Hanf-Kalk-BaustoffLeicht gespritzt

Seite 29

Das Nachrichten-Portal

1. Quartal 2009ISSN 1867-1195

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2 Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009

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Redaktion Michael Carus (v.i.S.d.P.)Florian Gerlach und [email protected].: 02233 4814-43

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Kommentar

Werte Leser des Biowerkstoff-Reports,

ist es nicht immer wieder beeindruckend, welche spannenden Entwicklungen sich bei Biowerk-stoffen zeigen?

Die Dynamik könnte sich in den nächsten Jahren noch deutlich erhöhen. So hat die EU bioba-sierte Produkte zu einem ihrer Leitmärkte erkoren (Lead Market Initiative). Die EU will u.a. indiesem Bereich ein Leitmarkt für neue Technologien, Produkte und Dienstleistungen werden, derBeschäftigung und Wachstum generiert und einen wichtigen Beitrag zu den aktuellen Heraus-forderungen wie Gesundheit, Energie und nachhaltige Produktion leistet. Die EU wird hierzugeeignete politische Rahmenbedingungen schaffen und Programme zur Projektförderung um-setzen. Auch das aktuelle FP7-Forschungsprogramm enthält bereits eine Reihe von Ausschrei-bungen zum Thema biobasierte Produkte.

In Deutschland wird es im Sommer 2009 erstmalig einen „Biomasse-Aktionsplan Stofflich“geben, der unter Federführung des BMELV mit einer Reihe anderer Ministerien abgestimmtwird. Damit wird die stoffliche Nutzung Nachwachsender Rohstoffe politisch und öffentlichsichtbar und es sind Maßnahmen zu erwarten, welche die bisherige ungleiche Förderung zwischenenergetischer und stofflicher Nutzung reduzieren.

Schließlich steht der „Rat zur Stofflichen Nutzung Nachwachsender Rohstoffe“ vor seiner Grün-dung, dessen Aufgabe es sein soll, die Politik über die Verwendung Nachwachsender Rohstoffein der industriellen Produktion zu informieren und dahingehend zu beraten, wie die stofflicheNutzung zukünftig in allen neuen Regularien der energetischen Nutzung gleichgestellt werdenkann. Dabei geht es nicht darum, die alten, sektoralen Instrumente zur Förderung der energeti-schen Nutzung auf die stoffliche Nutzung zu übertragen, sondern neue politische Rahmenbe-dingungen zu entwickeln, welche die möglichst effiziente und nachhaltige Nutzung vonAgrarressourcen sicherstellen. Mehr zu diesem Thema in der nächsten Ausgabe des Biowerk-stoff-Reports.

Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle für die langjährige Mitarbeit von Christian Gahle,Abteilungsleiter Biowerkstoffe, der Ende Januar auf eigenen Wunsch das nova-Institut verlas-sen hat und sich nun an anderer Stelle neuen Herausforderungen im Themenfeld Holzwerkstoffestellt. Viel Erfolg!

Viel Spaß beim Lesen.

Mit freundlichen Grüßen

Dipl.-Phys. Michael Carus

GF der nova-Institut GmbH

Biowerkstoff-Report

Michael Carus

Geschäftsführer

nova Institut GmbH

Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009 3

INHALT

Kurznachrichten

News 4

Aktuelles 5

Rohstoffwende & Biowerkstoffe

Kongress BIO-raffiniert V 10

Rohstoffpreise im Jahr 2009 –Biowerkstoffe im Aufwind 14

Biowerkstoff des Jahres 2008:Bio-Pen/Barktex/NaBasCo 20

BIB’09: Die Biowerkstoffbranche auf einen Blick 24

Gutes Klima für die Biokunststoffbranche 25

Conference on Sustainable Packaging –Die Zukunft der Food-Verpackung 26

Naturfasern & Verbundwerkstoffe

Welcher Rohstoff für die Spanplatte der Zukunft? 28

Hanf-Kalk-Baustoff:Leicht gespritzt statt schwer gemauert 29

Nachhaltigkeit der eigenen WPC-Produktion einfach bewerten 34

nova-Institut

Facilitating the Energy and Raw Material Shift 37

Die Energie- und Rohstoffwende gestalten 38

Projekte & Veranstaltungen 39

Impressum 37

Titelbild: Waschbecken mit Naturfasern (hier in der

Produktion) – Platz 3 beim Wettbewerb „Biowerkstoff

des Jahres 2008“ (siehe Seite 23).

Bild: Thomas Fasting, Lizenz: NPSP Composites

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sung) bzw. 10 € (pdf-Zeitschrift)

1. Quartal 2009

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News

Research & Development

Genetically modified switchgrass

for biofuels and bioplastics

Metabolix demonstrates viability ofco-production of bioplastics

In greenhouse trials of the US companyMetabolix, genetically engineered switch-grass plants (German: Rutenhirse) usingMetabolix multi-gene expression techno-logy produced significant amounts of PHAbioplastics in leaf tissues. According to thecompany, this is the first successful ex-pression of a new functional multi-genepathway in switchgrass. Metabolix is com-mercializing the PHA-based bioplasticMirel in a joint venture with Archer Da-niels Midland Company (ADM).“Metabolix has been developing techno-logy to produce PHA polymer in switch-grass for over seven years,” said Dr. OliverPeoples, Chief Scientific Officer.Growing the plastic in a plant will allowthe switchgrass to produce both bioplasticsand use residual biomass for energy, accor-ding to the company. Switchgrass is a na-tive prairie grass that can be grown inabundance in the United States. It has beenidentified by the Department of Energyand the Department of Agriculture as aprime feedstock for producing next gene-ration biofuels and bioproducts.However, there are still hurdles to be over-come, including: • How to harvest the plastic from the plant• The cost of recovering plastic from plant

leaves

• How to best dispose these plastics incomposting or other bioconversion faci-lities.

A scientific paper on the technology entit-led “Production of polyhydroxybutyrate inswitchgrass, a value-added co-product in an important lignocellulosic biomass crop”was published in Plant BiotechnologyJournal (Vol. 6, Issue 7).Source: Metabolix Inc., August 2008 and Biomass

magazine, October 2008.

www.metabolix.com

Packaging

UK: Milk bottle with 90% waste

paper

GreenBottle cardboard system movinginto the market

A new system is now available in the UKwhich allows dairies to reduce waste andplastic usage in the bottling procedure.Suffolk-based dairy Marybelle has signedan agreement with packaging independent,GreenBottle Limited, to provide its semi-skimmed milk in the new “GreenBottles”going on sale in ASDA stores located in theEast of England, starting with the Lowest-oft branch. 90.7% of the GreenBottle is made of wastepaper. An inner plastic lining (9.3%) iscurrently made of Low Density Polypropy-lene, but could also be made with biopla-stics. A Life Cycle Assessment (LCA) forGreenBottle completed by PIRA Interna-tional found that the carbon footprint of

GreenBottle was 48% lower than theHDPE (plastic) polybottle equivalent.The GreenBottle was invented by MartinMyerscough, using a process similar to eggcarton technology in which office wastepaper is washed and moulded into the di-stinctive bottle shape. The bottle has beendesigned to fit standard fridge units. Dai-ries can adapt existing systems to fit thenew bottle. Source: Greenbottle Ltd., August 2008.

www.greenbottle.com

Products

Medical products made with

guayule rubber

Natural alternative for people withlatex allergies

Yulex Corporation has announced the re-lease of its line of guayule-based naturalrubber emulsions with four medical-gradeformulations. Yulex RHA and KOA Natu-ral Rubber Emulsions are formulated foruse in surgical or examination gloves, me-dical adhesives, latex wound care productsand catheters that are safe for people withlatex allergies. Yulex HA+2 and KOA+2Natural Rubber Emul sion Compound Sy-stems are vulcanize-on-demand emulsionsintended for use in all dipped, cast, threa-ded, sprayed, foamed or sheeted medicaldevice applications.All four products are derived from theguayule shrub, an arid climate plant indi-genous to the Southwest U.S., are free from

4 Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009

Switchgrass, object of research for bioplastics.

Picture: Peggy Greb, USDA

Yulex Senior Vice President of Research and Development Katrina Cornish, Ph.D. examines a

balloon catheter made from guayule rubber. Picture: Yulex Corp.

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Preisentwicklung heimische

Naturfasern

Die Preise für technische Kurzfasern ausHanf und Flachs bleiben weiterhin stabil.Gegenüber den preislich seit einiger Zeitstark schwankenden Hauptkulturen Mais,Weizen oder Raps erweisen sich Hanf undFlachs damit für die Erzeuger als verlässli-che Alternative. Zu den Abnehmern derKurzfasern zählen die Automobilindustrie(u.a. für Bauteile im Auto-Innenraum),Hersteller von Verbundwerkstoffen undvon Spezialpapieren. (Stand: 2/2009)Quelle: nova-Institut

News

Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info

the proteins associated with Type 1 latexallergy and are manufactured using YulexCorporation’s proprietary processes.“We’ve specially formulated these Yulexemulsions for those in the medical deviceindustry seeking to make products withhigh-performance natural materials that aresafe for people with latex allergy,” said Jef-frey Martin, CEO at Yulex Corporation.“We know there is a strong need for natu-ral rubber emulsions in the United Stateswith up to 17% of health care workers suf-fering from latex allergy and 8.2% of thegeneral population sensitized. Yulex ispleased to offer the only safe and natural al-ternative to Hevea.”New Yulex HA uses Ammonium Hy dro-xide as a pH modifier and stabilizer whilethe KOA formulation uses Potassium Hy- droxide. The vulcanize-on-de mand emul si-ons were developed for ma nu fac turers thatrequire extra-long shelf life for the uncom-pounded material.Source: Yulex Corporation, Dezember 2008.

www.yulex.com

Bioplastics industry welcomes

Life Cycle Assessment

“LCA should guide the developmentof bioplastics”

European Bioplastics recently released a po-sition paper on Life Cycle Assessment (LCA)of bioplastics outlining the opportunitiesand needs of the analytical tool. The indu-

stry states association: The paper addressesthe careful and knowledgeable use of it andcalls for the involvement of the industry.Bioplastics are designed on sustainabilitycriteria thus aiming to improve environ-mental performance. It is of vital importancethat the reliable instrument LCA is guidingthe market and technology development ofbioplastics and not obstructing it.Topics such as sustainable development,availability of fossil and natural resources,global climate change and waste reductionare more and more dominating politicaland industrial agendas. Therefore, the rele-vance of the environmental performance ofprocesses, products and services in decision-making is rapidly growing and LCA resultsare increasingly being considered as a keyinput. For that reason European Bioplasticshas taken the opportunity to outline its po-sition on LCA.Bioplastics are based on different raw ma-terials, produced and processed using di-verse technologies, tailored to variousapplications and recovered or disposed ofthrough multiple waste management sy-stems. Consequently the results from LCAsare also complex and do not allow simpleconclusions. The environmental perfor-mance of bioplastics can only be assessedcase by case.LCA has been used by the industry in orderto optimise processes and the environmentalperformance of products for years. The opti-misation potential of bioplastics is huge.Hence projections for improvements can be

made and should be included in LCA. Theposition paper “Life Cycle Assessment ofBioplastics” can be downloaded from theWebsite of European Bioplastics.Source: European Bioplastics e.V., December 2008.

www.european-bioplastics.org

Book review

Environmentally compatible food

packaging

“Environmentally Compatible Food Packa-ging” covers new developments in bio -based food packaging as well as issuescon cerning applications for recycling. Theauthors cover a wealth of aspects, from classification and properties to production,processes and testing. Environmental as -pects are covered in considerable detail.The first part of the book looks at advancesin bio-based food packaging materials. Parttwo discusses the factors involved in choo-sing alternative packaging materials. Partthree contains chapters on the applicationsof environmentally-compatible materials inparticular product sectors. The book finis-hes with a summary of the legislation andcertification of environmentally-compati-ble packaging in the EU.

E. Chiellini (ed.), 2008: Environmentallycom patible food packaging. Woodhead Publi-shing, 592 pages, hardback, € 200.00,ISBN 1 84569 194 6.

Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009 5

Aktuelles

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Aktuelles

Werkstoffe

FKuR: Transparentes Biopolymer

für die Blasfolienextrusion

Verarbeitung auf herkömmlichen Anlagen

Das neue Biopolymer Bio-Flex VA 5100CL der FKuR Kunststoff GmbH ist nachHerstellerangaben weltweit das erste trans-parente Biopolymer für die Blasfolienex-trusion und kann auf herkömmlichenBlasfolienanlagen verarbeitet werden, ohnedass aufwändige Anpassungen an Schnek-ken, Düsen und Nachfolgeeinrichtungenvorgenommen werden müssen.Das bereits bekannte transparente Biopo-lymer PLA lässt sich lediglich auf Sheet-und Castfilmanlagen verarbeiten. DieNeuerung, eine gemeinsame Entwicklungvon Fraunhofer UMSICHT und FKuR,verbindet erneuerbare Basispolymere mitspeziellen Additiven und Kopplern mittelseines angepassten Biocompoundierungs-prozesses von FKuR.Aus Bio-Flex VA 5100 CL hergestellteBlasfolie eignet sich für verschiedene An-wendungen wie z.B. Blumenfolie, Verpak-kung von Brot, frischen Lebensmitteln &Gemüse, Umverpackung von Schalen, Papierbeschichtung, verschiedene Tiefzieh-anwendungen sowie als Barrierefilm fürMehrschichtsysteme.Quelle: Plasticker (www.plasticker.de).

www.fkur.de

Wetterfeste Papierwaben für Bau

und Dämmung

Produktion von Hybridpanelen aus kunstharzgetränkter Cellulose angelaufen

Eine Vorserie witterungs-beständige Hybridpanelein Waben-Technologie aus kunst harzgetränkter Cellulose produ-ziert das schweizer Unternehmen TheWall AG seit Anfang des Jahres in Kiel.Den Einsatz der leichten und kostengün-stigen Montagepaneele sieht der HerstellerSwissCell unter anderem im Baubereich.Auf den Einsatz in Entwicklungsländernausgerichtet ist das aus SwissCell-Paneelengefertigte „Universal World Haus“, dessenPrototyp in Kiel aufgebaut wurde. Vakuu-mierte Paneele als Hochleistungs-Dämm-

stoffe dagegen zielen eher auf den Bau-stoffmarkt der Industrieländer.Bei herkömmlicher Waben-Technologiemüssen die Zellkerne aus einem Materialbestehen, das bei geringem spezifischenGewicht hohen mechanischen Belastungenstandhält, beispielweise Aluminium. Dasmacht die Fertigung aufwändig, teuer undenergieintensiv. Bei SwissCell dagegen besteht das gesamte Paneel – Waben undinitiale Deckschichten – aus kunst harz -getränkter Cellulose, die sich in einem ei-gens entwickelten Verfahren unter großemDruck und hohen Temperaturen zu hauch-dünnen, extrem sta bilen und sehr leichtenStrukturen ver wandelt. Zell- und Deck-schichten sind homogen miteinander ver-bunden, SwissCell-Paneele sind damitwitterungsbeständig und lassen sich sogarzu Wasserbecken verbauen. Aufgrund dergeringen Rohstoffpreise und der vollauto-matischen Produktion ohne manuelleMontageschritte sind die Platten ausge-sprochen kostengünstig herzustellen. Sieliegen beim Quadratmeterpreis erheblichunter vergleichbaren Waben-Paneelen undzielen daher auf einen Massenmarkt, soGerd Niemöller, SwissCell-Erfinder undVerwaltungsrat des Herstellers.

Die einzelnen SwissCell-Waben lassen sichzudem zu „Vacuum Isolated Panels“ (VIPs)verarbeiten, so dass im Innern des Paneelsein Feinvakuum herrscht. Dieses Vakuumbleibt auch bei der Montage fast vollstän-dig erhalten, da nur die Waben an denSchnittkanten belüftet werden. Die Dämm- leistung evakuierter SwissCell-Paneele ent spricht etwa dem Zehnfachen her-kömm licher Hartschaumplatten bei nureinem Drittel der Kosten. Für Gerd Niemöller, Erfinder der Swiss-Cell-Paneele und Verwaltungsrat der TheWall AG, geht mit der Fertigstellung eines Prototyps des zum Einsatz in Ent-wicklungsländern vorgesehenen „UniversalWorld House“ ein Traum in Erfüllung:„Der Prototyp unseres Universal WorldHouse besteht vollständig aus dem von unsentwickelten Hybrid-Bauelementen, sogarRegale und Bettgestelle sind aus Swiss-Cell.“ 36 Quadratmeter beträgt die Grund-fläche, das Haus ist wetterfest und stabil.Nur rund 5.000 Dollar kostet ein „Univer-sal World House“ inklusive Basiseinrich-tung. Nicht nur der Zusammenbau sollspäter vor Ort erfolgen, sondern auch dieProduktion der Paneele.Quelle: Profact, Januar 2009.

6 Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009

Universal World House aus SwissCell –

polymerisierten Cellulosewaben.

Bild: The Wall AG

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Aktuelles

Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info

Tiefziehen großer, dickwandiger

Teile aus biologisch abbaubaren

Kunststoffen

Gemeinsam mit den Firmen Biotec undTecnaro hat die Bauer KunststofftechnikGmbH ein biologisch abbaubares Polymerentwickelt, das sich für die Herstellunggroßer und dickwandiger Teile im Tief-ziehverfahren eignet. Als erste Anwendungwurde ein hochwertiger, biologisch ab-baubarer Sarg entwickelt. Hierfür wird dasvon Tecnaro entwickelte biologisch abbau-bare Naturstoffcompound „Arboblend“verwendet.Derzeit werden biologisch abbaubare Werkstoffe durch Extrusion und Spritzgie-ßen weiterverarbeitet und vorwiegend imBereich Verpackungen und kurzlebige Verbrauchsgüter eingesetzt. Für das Her-stellen großer, dickwandiger Teile aus biologisch abbaubaren Werkstoffen imTief ziehverfahren gab es bisher noch keineErfahrungen – weder für die Extrusion desPlattenmate rials oder die Verarbeitung imTiefzieh verfahren, noch für die mechani-sche Belastbarkeit oder die biologischeAbbaubarkeit bei größeren Materialstär-ken.Die Entwicklung wurde im Rahmen desPro Inno Programms des Bundesministeri-ums für Wirtschaft und Technologie mit120.000 € Zuschuss unterstützt.Quelle: Spitzmüller AG, November 2008.

www.bauer-kunststofftechnik.de, www.tecnaro.de ,

www.zim-bmwi.de

Naturfaser-Spritzguss

Großes Potenzial mit hohem InformationsbedarfDas von März 2007 bis Dezember 2008von der Fachagentur Nachwachsende Roh-stoffe e.V. (FNR) geförderte Projekt „Na-turfaser-Spritzguss-Kampagne II“ hattezum Ziel, die Möglichkeiten und Poten-ziale von Naturfasern und WPC im Spritz-guss der Industrie bekannt zu machen unddiese Werkstoffe dauerhaft in neuen Branchen zu etablieren. Mehr als 1.200 Interessenten haben auf Kongressen undSeminaren die Vorträge verfolgt; über 25Firmen wurden vom nova-Institut (Hürth),von der Hochschule Bremen /BIONIK, M-Base Engineering + Software (Aachen) undvon der Kommunikationsagentur SchebenScheurer & Partner (Hürth) beraten. Es

wurde intensiv „genetzwerkt“, Theoretikertrafen Praktiker, Designer Ingenieure, Er-finder Großindustrielle, Einkäufer Ver -käufer. 1.000 Produktkataloge wurdenzielgerichtet verteilt; zahllose Fachartikelpubliziert; auch auf Messen war die Kam-pagne präsent. So sind neue Geschäfts-kontakte, Entwicklungen und Ideen ent-standen, die diesen Werkstoffen nachhaltigzugute kommen.Dennoch: Der Markt für PP-NF und WPC liegt noch hinter den Möglichkeitenzurück. Da das Spritzgießverfahren dasgrößte Potenzial bietet und diese neueWerkstoffgeneration ein ganz besonderesEigenschaftsprofil mitbringt, lohnt es sich,diesen Weg weiter zu entwickeln.In der Regel sind es konsumentennahe Produkte, die in NFK- oder WPC realisiertwerden: Möbel, Industrieanwendungenmit Vorteilen in Arbeitsschutz und Ent-sorgung, dazu Konsumgüter sowie diemengenmäßig wichtigen Verpackungsmit-tel und Bauprodukte. Für viele Anwen-dungen ist das Image des naturbasiertenWerkstoffs ein (Verkaufs-) Argument, angeregt durch die Diskussionen um Kli-maschutz und Nachhaltigkeit. Designerinteressiert die natürlich anmutende Ober-fläche und Haptik. Die Automobilbrancheist an einer unabhängigen Rohstoffversor-gung sowie an Kosten- und Gewichts -vorteilen interessiert. Kritisch könnenbestimmte mechanische Kennwerte undder Geruch sein. Für ein dauerhaftesMarktwachstum sind weitere Info- undMarketingmaßnahmen wichtig; auch diepolitischen Rahmenbedingungen habenEinfluss auf die Zukunft der Branche.Quelle: nova-Institut, Januar 2009.

www.nova-institut.de /pp-nf /

Forschung & Entwicklung

Bioplastik für Karton mit

Barriereschicht

Iggesund Paperboard aus Schweden bietetden Verpackungskarton „Invercote“ jetztauch mit einer biologisch abbaubaren Barriere aus Nachwachsenden Rohstoffenan. Der Biokunststoff erfüllt die EuronormEN 13432 für Kompostierbarkeit. Zu denAnwendungsbereichen des beschichtetenKartons gehören Verpackungen für Le-bensmittel und Trinkbecher.

„Es besteht eine eindeutige Nachfrage nachBarrierewerkstoffen, die biologisch abbaubarsind und kompostiert werden können.“ er-klärt Ola Buhrman, Produktmanager für diekunststoffbeschichteten und folien ka schier-ten Produkte von Iggesund Paperboard.Quelle: Iggesund Paperboard, Dezember 2008.

Bambus stärkt Kunststoff

Kernfasern für spritzguss- und extrusionsfähige Verbundwerkstoffe

Die holländische Transmare CompoundingB.V. hat eine Reihe von Kunststoffen mitVerstärkungsfasern aus 100% erneuerbarenRohstoffen eingeführt. Wie die K-Zeitungberichtet, basieren die unter dem Mar-kennamen Transmare vertriebenen neuenCom pounds auf Polypropylen (PP) undbiologisch abbaubarer Polymilchsäure(PLA), zu deren Verstärkung Bambusfaserneingesetzt werden. Bambusfasern als er-neuerbare Ressource bieten Verarbeiterneine umweltverträgliche Alternative zu tra-ditionellen Verstärkern. Während Bambus-rohr ein uralter Baustoff ist, gilt dieGewinnung und Nutzung seiner hartenKernfasern als eine vergleichsweise jungeTechnologie. Die Faserfraktionen reichenvon sehr groben Fasern bis hin zu mikro-skopisch feinen Pulvern, die frei fließen.

Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009 7

Invercote-Kartonverpackungen bietet Igge-

sund jetzt auch mit Biokunststoff-Beschich-

tung an. Bild: Iggesund Paperboard

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Aktuelles

„Mit Bambusfasern verstärkte Compoundslassen sich auf gleiche Weise spritzgießenoder extrudieren wie anderweitig verstärkteKunststoffe“, sagt Vertriebsleiter RobinBeishuizen von Transmare. Auch die Ein-satzbereiche seien ähnlich, von Telefon-und Notebookgehäusen bis hin zu Möbelnund Fahrzeugbauteilen. Gleich hohe Ver-stärkungsmöglichkeiten bieten sie inKombination mit Biopolymeren wie PLAfür kurzlebige Produkte, die am Ende ihrerNutzdauer natürlich verrotten sollen.Quelle: PolykumNews, Dezember 2008.

Molkeprotein-Beschichtung für

Verpackungen

Verbundprojekt „Wheylayer“ ent-wickelt wirtschaftliches Herstellungs-verfahren

Polymerschichten in Verpackungen sollenkünftig durch ein abbaubares Naturpro-dukt ersetzt werden. Mit Molkeproteinenbeschichtete Plastikfilme können hervorra-gende Barrieren gegen Sauerstoff undFeuchtigkeit sein. Antimikrobielle Be-standteile in der Verpackung sind dazu ge-eignet, die Qualität von Frischeproduktenlänger zu erhalten. Für die Entwicklung eines wirtschaftlichenHerstellungsverfahrens bündeln im Projekt„Wheylayer“ zehn Unternehmen und Ver-bände aus der Verpackungs- und Milchin-dustrie sowie vier Forschungspartner ihreKompetenzen unter der Leitung des spani-schen Innovationscenters Innovacio i Re-cerca Industrial i Sostenible und desKMU-Verbandes Petita i Mijana Empresa

de Catalunya. Aus Deutschland sind dasFraunhofer-Institut für Verfahrenstechnikund Verpackung in Freising, das ttz Bre-merhaven und die Meierei-GenossenschaftLangehorn beteiligt.Gute Verpackung fungiert als Schutzgegen Feuchtigkeit, Gerüche und Sauer-stoff, die den Geschmack, den Nährwertund das Aussehen von Lebensmitteln be-einträchtigen. Durch den Einsatz vonHightech-Materialien lassen sich weitereFunktionalitäten sicherstellen: Im Projekt„Wheylayer“ soll ein Material entwickeltwerden, das durch antimikrobielle Inhalt-stoffe von Molkeproteinen die Haltbarkeitsteigern und ein Ranzigwerden durch denAufbau einer natürlichen Sauerstoffbarriereverzögern soll. Zudem könnten mit Mol-keprotein beschichtete Plastikfilme in derSortierungs- und Reinigungsphase des Re-cyclings möglicherweise die Auftrennungder Einzelkomponenten erleichtern.Der Einsatz natürlicher Materialien verrin-gert die CO2-Emissionen bei der Herstel-lung und erlaubt eine Material sparendeProduktion. Im Rahmen des Projektes „Wheylayer“ soll die Beständigkeit verschiedener Poly -merbeschichtungen ebenfalls untersuchtwerden. Das Haftvermögen der Molke pro -tein schicht soll verbessert werden. Alter-nativ können die Auswirkungen einerKoro nabehandlung auf eine Erhöhung derHaftbarkeit untersucht werden. In einemspäteren Projektstadium werden drei Pro-totypen für Standard-Verpackungen ent-wickelt: eine Folie zur Verpackung von z.B.Obst, ein standfester Beutel für Saucen,Dressings etc. und eine Plastikschale für

Joghurt, Käse, Fleisch oder Fischfilet. DieProduktionsanlage wird unter Praxisbe-dingungen bei dem slowenischen Verpak-kungshersteller Lajovic Tuba Embalaza d.d. (TUBA) aufgestellt. Das gesammelteKnow-how wird im dritten Jahr der Lauf-zeit in Trainingseinheiten interessiertenAnwendern vermittelt.Quelle: ttz Bremerhaven, Dezember 2008.

Verpackungen bedrucken mit

Harz, Cellulose und Zitronensäure

DBU fördert Entwicklung ökologischer Industrietinte

Haltbarkeitsdaten und Chargennummernauf Lebensmittelverpackungen werden mitIndustrietinte gedruckt. Diese kann giftigeund reizende Stoffe enthalten, die bei derProduktion Umwelt und Gesundheit bela-sten. Das Druckfarben-Unternehmen pro-metho aus Bonefeld zeigt jetzt, dassindustrielle Tinte in keinem Fall ökolo-gisch und gesundheitlich bedenklich seinmuss. Seine neu entwickelte Industrietintesoll nahezu vollständig aus Nachwachsen-den Rohstoffen bestehen. Die DBU fördertdie Entwicklung mit rund 78.000 €.

Natürliche Zutaten ersetzen synthetische Bestandteile„Lösemitteldämpfe steigen durch Wärmeund Luftzirkulation in den Produktions-stätten auf. Die Gesundheit der Arbeiter,die diese Dämpfe einatmen, kann dabei ge-fährdet sein“, erklärt der Pressesprecher derDeutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU)Elpers. Statt problembelasteter Chemika-lien sind nun natürliche Harze, Celluloseoder Zitronensäure die Zutaten der neuenÖkotinte.

Neue Druckflüssigkeit soll extremeAnsprüche erfüllenVor allem die Lebensmittelindustrie stellein Sachen Druck besondere Anforderungen:die Tinte müsse nicht nur störungsfrei inden verschiedenen Druckern betriebenwerden können oder auf besonders glattenund belastbaren Oberflächen haften, son-dern auch schnell trocknen. „Ohne Berüh-rung und in Sekundenschnelle werdennämlich die Informationen auf unter-schiedliche Verpackungen gebracht“, soprometho-Geschäftsführer Jens-ChristophHoffmann. Die neue Druckflüssigkeit aus

8 Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009

Fleischfolie. Bild: ttz Bremerhaven

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Aktuelles

Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info

Nachwachsenden Rohstoffen solle diese ex-tremen Ansprüche erfüllen.

Nicht nur Lebensmittelverpackungenkönnen bedruckt werdenÜberall dort, wo Chargennummern ge-druckt werden, kann sie laut Hoffmannkünftig zum Einsatz kommen. Und dasnicht nur bei Lebensmittelverpackungen:Glas, Kunststoff, Kabel, elektrische Bau-teile, Autoteile – „Wir machen vor keinerAnwendung Halt“, sagt der Tinten-Ex-perte.Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:J.-C. Hoffmann, prometho GmbH, Tel.:02634 9804 -88, Fax: 02034 9804 -88.Quelle: DBU, Dezember 2008.

Stoffliche Anwendungen

für Amylopektin-reiche Gerste

„Innovative Gerstensorten als Nachwach-sender Rohstoff“ lautet der Titel eines Forschungsprojektes, das vom Bundesmi-nisterium für Ernährung, Landwirtschaft,Forsten und Verbraucherschutz über dieFachagentur Nachwachsende Rohstoffe ge-fördert wird. In dem dreijährigen Projektsollen in einem Entwicklungs- und For-schungsverbund von sechs Partnern aus Industrie und Wissenschaft stoffliche An-wendungsbereiche für Gerste erschlossenwerden. Im Mittelpunkt der Forschungs-arbeiten steht waxyGerste als neuer heimi-scher Nachwachsender Rohstoff.2008 erhielt Dieckmann Seeds als erstesZüchterhaus in der EU die Zulassung fürdie ertragreiche waxyWintergerste. Die

Züchtung erfolgte durch klassische Selek-tion. Während übliche Getreidesorten ca.70% der verzweigtkettigen Stärke Amylo-pektin und 30% der geradkettigen Amy-lose enthalten, liegt der Amylopektinanteilvon waxyGerste bei 95%. Amylopektinrei-che Stärken eignen sich in besonderemMaße für technische Produktionsverfahren.Sie verkleistern bei niedrigen Temperatu-ren und zeigen eine stabile Wasserbindung. Bislang wird Gerste kaum als Stärkefruchtund in der stofflichen Verwertung genutzt.Da die Proteine der Gerste ein anderes Lös-lichkeitsverhalten aufweisen als z.B. Wei-zenproteine, könnten Gerstenmehle undSchrote jedoch in bestimmten Produkti-onsverfahren Stärke ersetzen und zur erhöhten Energieeffizienz, verbessertenUmweltbilanz und zu Kosteneinsparungenbeitragen.Das Projekt wird erstmals umfassend diechemischen und physikalischen Eigen-schaften von waxyGerstenmehl und -stärkefür die stärkebasierende Industrie analysie-ren und die spezifischen Eigenschaften undtechnische Nutzungsbereiche dieses neu -artigen Rohstoffs beschreiben. Verfahrenzur stofflichen Aufarbeitung und Verwer-tung werden entwickelt, um neue Verwen-dungs möglichkeiten im Non-Food-Be reichaufzuzeigen und Marktpotenziale zu er- schließen.Die Zusammenarbeit von Partnern ausWissenschaft, Pflanzenzüchtung und In-dustrie strebt den Aufbau einer komplet-ten Wertschöpfungskette für waxyGerstean. Im Verbund sollen optimierte Eigen-schaftsprofile für Gerste als Nachwachsen-der Rohstoff erarbeitet werden. Schnell -

methoden zur Bestimmung wich tiger Qua-litätsparameter am Einzelkorn sollen ent-wickelt werden und in die Züchtung neuerGerstenlinien mit speziellen Inhaltsstoff-profilen einfließen.Beteiligt sind GEA Westfalia SeparatorProcess GmbH, die Jäckering Mühlen- undNährmittelwerke GmbH, das Deutsche In-stitut für Lebensmitteltechnik (DIL e.V.),das Institut für Lebensmittel- und Um-weltforschung (ILU e.V.), das Julius-Kühn-Institut (JKI) sowie als assoziierte PartnerKampffmeyer Food Innovation GmbH(KFI) und Solvay GmbH. Die Projektko-ordination liegt bei Dieckmann Seeds.Quelle: Dieckmann Seeds, Januar 2009.

www.dieckmann-seeds.de

Automobil

Toyota: Künftig mehr Öko-Kunst-

stoffe im Auto

2009 bis zu 60% Bioplastik im Interieur

Toyota will künftig mehr Kunststoffe aufPflanzenbasis in ihren Fahrzeugen einset-zen. Den Auftakt macht ein Hybridfahr-zeug, das 2009 auf den Markt kommt. DieBiokunststoffe werden in Schutzabdeckun-gen, Sitzpolstern, im Dachhimmel und an-deren Interieur-Komponenten verarbeitet.Im Laufe des Jahres wolle Toyota den An-teil von Biokunststoffen bei den Interieur-Komponenten in bestimmten Fahrzeugenauf rund 60% steigern, heißt es in einerNews des Online-Portals autosieger.de.Die Verwendung von ökologischen Mate-rialien sei Teil der Toyota-Strategie zurSchaffung und Stärkung einer nachhaltigenMobilität. Als weltweit erster Automobil-hersteller stellte das Unternehmen im Mai2003 mit dem in Japan angebotenenToyota Raum ein Serienfahrzeug vor, des-sen Interieur-Komponenten zu 100% aufnatürlichen Materialien basieren.Öko-Kunststoffe erfüllen alle Anforderun-gen an Qualität, Hitzebeständigkeit undWiderstandsfähigkeit, die an Bauteile inFahrzeug-Innenräumen gestellt werden.Dies wird durch moderne Produktions-technologien wie die Molekülbindung unddie homogene Vermischung von Pflanzen-und Erdöl-Rohstoffen sichergestellt.Quelle: Plasticker, Dezember 2008.

www.plasticker.de

Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009 9

Gerste – künftig auch ein Rohstoff für die stoffliche Nutzung? Bild: nova-Institut

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KONGRESS: BIO-RAFFINIERT VNutzung Nachwachsender Rohstoffe in Bioraffinerien

Oberhausen, 24.– 25. März 2009

Was kann die integrierte stoffliche und energetische Nutzung Nachwachsender Rohstoffe zur Lösung unsererEnergieprobleme wie auch zum Ersatz erdölbasierter Chemikalien, Werkstoffe, Brenn- und Kraftstoffe leisten?Antworten liefert der Kongress BIO-raffiniert V – Nutzung nachwachsender Rohstoffe in Bioraffinerien.

Der Kongress stellt die Bandbreite der Biomassenutzung von ersten Versuchen bis zu marktfähigen Dienstleistungen undProdukten dar. Technologietrends und angewandte Technik werden dabei ebensoausführlich dargestellt, wie über Hinter-gründe der Biomassenutzung, Förder mög -lichkeiten und Perspektiven für wirtschaft-liches Wachstum aufgeklärt wird.

Unter dem Dach der Kongressreihe BIO-raffiniert bündeln Fraunhofer UMSICHT,das nova-Institut und die EnergieAgen-tur.NRW ihre Expertise in den BereichenNachwachsende Rohstoffe, Ressourcen -management, Biowerkstoffe und Prozess-technik. Die Veranstaltung steht unter derSchirmherrschaft von Dr. Jürgen Rüttgers,Ministerpräsident des Landes NRW.

1. Tag: Versorgung, Märkte, ÖkologieAm ersten Kongresstag geht es um dieRandbedingungen der Versorgung mitdem Rohstoff „Biomasse“, um die Märkteder neuen nachhaltigen Produktlinien undum ökologische Aspekte. Auf dem Podiumdiskutieren wir die Frage, wie Industrie,Politik, Natur- und Ingenieurwissenschaftsowie Ethik Nachwachsende Rohstoffe charakterisieren. Sind sie das grüne Wirt-schaftswunder und die Chance für techno-logische Neuerungen oder doch eherPreistreiber für Rohstoffmärkte und Nah-rungskonkurrenten?

2. Tag: TechnikDer zweite Tag steht im Zeichen der Tech-nik. Er gibt einen Überblick über Bioraffi-nerietechnologien, lässt Anlagenbetreibermit Erfahrungsberichten zu Wort kommenund zeigt Technologietrends auf. Bedeut-same Netzwerke und Förderinformationenrunden das Programm ab.Der Kongress bringt Personen aus allen In-dustriebereichen, Politik und Gesellschaftmit Aktiven aus Forschung, Entwicklungund Anwendung entlang der Wertschöp-fungskette Nachwachsender Rohstoffe zu-sammen. Damit sich auch Gäste aus demeuropäischen Raum auf dem Kongresswohl fühlen, besteht das Angebot für Si-multanübersetzungen ins Englische. Teil-nehmer teilen den Organisatoren bereitsbei der Anmeldung mit, ob Sie den Dol-metscher-Service in Anspruch nehmenmöchten.

FachausstellungAls Marktplatz für Kontaktanbahnung undInformationsaustausch bietet der Kongresserstmals eine Fachausstellung an, die par-allel zum Kongress stattfindet. Die Teil-nehmer erhalten damit die Möglichkeit,

Unternehmen aus dem Umfeld der Nut-zung Nachwachsender Rohstoffe und dereninnovative Produkte und Dienstleistungenkennenzulernen. Unternehmen, die sich aufder Ausstellung präsentieren möchten,wenden sich an:Dominik Vogt, nova-Institut GmbH Tel.: 02233 4814 - [email protected]

Kaffee-BarIn den Pausen bietet die Kaffee-Bar einenTreffpunkt, um über die Vorträge zu dis-kutieren und eine Tasse Kaffee oder Tee zugenießen, oder um einen Blick auf dieFachausstellung zu werfen. So lassen sichIdeen für ein Projekt austauschen, Projekt-partnerInnen finden oder Infos zu Förder-möglichkeiten erhalten: die anregende undentspannte Atmosphäre dieses „Kongress-Hot-Spots“ ist auch ideal, um Kontakte zuknüpfen oder zu vertiefen. Die Veranstal-ter sind gerne bereit, Kontakte aus demKreis der Gäste, Referentinnen und Refe-renten zu vermitteln.

Partner• Verein zur Förderung der Umwelt-,

Sicherheits- und Energietechnik e.V.(UMSICHT Förderverein)

• Wrocławskie Centrum Badan EIT+ Sp. z o.o.

• Wissenschaftszentrum Straubing• Unidad de Desarrollo Tecnológico

(UDT)• Gesellschaft für Chemische Technik

und Biotechnologie e.V. DECHEMA

Rohstoffwende & Biowerkstoffe

10 Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009

Bild: Fraunhofer UMSICHT

´

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Rohstoffwende & Biowerkstoffe

VeranstaltungsortRheinisches Industriemuseum OberhausenHansastraße 2046049 Oberhausen

Kontakt:Iris KumpmannFraunhofer UMSICHTStellv. Abteilungsleiterin MKUTel.: 0208 859812 - 00Fax: 0208 859812 - [email protected]

Teilnahmegebühr

In der Teilnahmegebühr enthalten sind dieTagungsunterlagen auf einem USB-Stick,der Zugang zum Downloadbereich derVorträge, der Dolmetscher-Service sowieErfrischungen und Mittagessen.

Studierende und Mitglieder des UM-SICHT-Fördervereins erhalten 50% Ra-batt. Bitte vor der Anmeldung melden bei:Manuela RettweilerTel.: 0208 859814 - [email protected]

Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009 11

Beide Tage

inkl. Abendveranstaltung600 €

Nur am 1. Tag

inkl. Abendveranstaltung400 €

Nur am 1. Tag

ohne Abendveranstaltung360 €

Nur am 2. Tag 360 €

Bild: Fraunhofer UMSICHT

Bild: Fraunhofer UMSICHT

VeranstalterDie drei Veranstalter bündeln ihre Expertise

in den Bereichen Nachwachsende Roh-

stoffe, Ressourcenmanagement, Biowerk-

stoffe und Prozesstechnik. Ziel ist es, die

vielfältigen Facetten der industriellen Nut-

zung Nachwachsender Rohstoffe bewusst

aus verschiedenen Blickwinkeln darzustel-

len.

Fraunhofer UMSICHT entwickelt indu-

strienahe Verfahrenstechnik für die Um-

welt-, Werkstoff-, Prozess- und Energie-

technik. Im Bereich Nachwachsende Roh-

stoffe bietet das Institut langjährige Exper-

tise in der stofflichen und energetischen

Biomassenutzung. Kunststoff- und Biogas-

anlagentechnik sowie Biokraft stoff prozesse

bilden FuE-Schwerpunkte. Studien zum

Ressourceneinsatz, zur Kreis laufwirtschaft

und zu erneuerbaren Energien runden das

Spektrum ab.

www.umsicht.fraunhofer.de

Die nova-Institut GmbH ist seit 15 Jahren

weltweit im Bereich Nachwachsende Roh-

stoffe in Marktforschung, Beratung sowie

Projektmanagement tätig. Bestehend aus

den Fachabteilungen Ökonomie & Res-

sourcenmanagement, Biowerkstoffe sowie

Kommunikation lautet das Motto des Ins -

tituts, die Energie- und Rohstoffwende zu

gestalten.

www.nova-institut.de/nr

Die EnergieAgentur.NRW ist eine strate-

gische Plattform mit breiter Kompetenz im

Energiebereich: von der durchgehenden

Förderung der Forschung bis zur techni-

schen Entwicklung, Demonstration und

Markteinführung, von der Energieberatung

bis hin zur beruflichen Weiterbildung. Zu

den Schwerpunktthemen im Bereich Er-

neuerbare Energien gehören die energeti-

sche und effiziente Nutzung von Biomasse

sowie Kraftstoffe und Antriebe der Zukunft.

Grundlegend sind Projekte und Initiativen

zur Energieeffizienz, die u.a. von Kom -

petenz-Netzwerken initiiert werden. Das

Thema „Bioraffinerie“ ist von strategischer

Bedeutung und auch Bestandteil der Ener-

gie- und Klimaschutzstrategie des Landes

Nordrhein-Westfalen.

www.energieagentur.nrw.de

Mit Simultanübersetzung

Deutsch � Englisch !

www.bio-raffiniert.de

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KONGRESS: BIO-RAFFINIERT VProgramm

Dienstag, 24. März 2009

09:00 Uhr Registration und Get-together

09:45 Uhr EröffnungProf. Dr. Eckhard Weidner, Fraunhofer UMSICHT, Oberhausen

09:55 Uhr GrußworteMinDirig Clemens Neumann, Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und VerbraucherschutzBMELV, Berlin (angefragt)

Dr. Beate Wieland, Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des LandesNRW, Düsseldorf

10:30 Uhr ImpulsreferatNachwachsende Rohstoffe: Wie packen wir das globale Ressourcenproblem an?(Referent angefragt)

SESSION 1: NACHWACHSENDE ROHSTOFFE

UND IHRE MÄRKTE

11:00 Uhr Horses for courses: Criteria for feedstock selectionWilly de Greef, EuropaBio, Brüssel, Belgien

11:30 Uhr Randbedingungen der Rohstoffversorgung: Daten und Fakten – Zusammenfassung der Highlights des Internationalen Kongresses „Rohstoffwende & Biowerkstoffe“Michael Carus, nova-Institut GmbH, Hürth

12:00 Uhr Mittagspause

SESSION 2: PRODUKTE – MARKT – PROGNOSEN

13:30 Uhr Biobased chemicals and materials in the Nether-lands: Product inventory and selectionDr. Johan van Groenestijn, TNO, Zeist, Niederlande

14:00 Uhr Mit Biotech zu neuen ProduktenDr. Holger Zinke, BRAIN AG, Zwingenberg (angefragt)

14:30 Uhr Bioraffinerie: Von der Nischenlösung zum MarkttreiberDr. Görge Deerberg, Fraunhofer UMSICHT, Oberhausen

15:00 Uhr Kaffeepause

SESSION 3: ÖKOLOGIE

15:30 Uhr Von der Wiege bis zur Bahre: Life Cycle Assessment (LCA) biobasierter ProdukteDr. Martin K. Patel, Universität Utrecht, Utrecht, Niederlande

16:00 Uhr Globale FlächenverfügbarkeitDr. Stefan Bringezu, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH, Wuppertal

16:30 Uhr Rohstoffe aus Pflanzen – was kann die Gentechnik?Dr. Mathias Boysen, Berlin-Brandenburgische Akademieder Wissenschaften, Berlin

17:00 Uhr Kaffeepause

17:15 Uhr Podiumsdiskussion:Nachwachsende Rohstoffe: Grünes Wirtschafts -wunder und Chance für technologische Neuerungen oder Preistreiber für Rohstoffmärkteund Nahrungskonkurrenten?

Steffen Bauer, Deutsches Institut für Entwicklungspoli-tik, Bonn

Michael Carus, nova-Institut GmbH, Hürth

Dr. Stefan Bringezu, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH, Wuppertal

Dr. Mathias Boysen, Berlin-Brandenburgische Akademieder Wissenschaften, Berlin

Prof. Dr. Eckhard Weidner, Fraunhofer UMSICHT, Oberhausen

Dr. Karsten Block, Landwirtschatszentrum Haus Düsse,Zentrum für nachwachsende Rohstoffe NRW, Bad Sassendorf

ModerationDr. Christian Patermann, Berater der LandesregierungNRW für wissensbasierte Bioökonomie, Bonn

19:30 Uhr Beginn des AbendprogrammsBuffet mit Live-Musik (Ausklang 23:00 Uhr)

Rohstoffwende & Biowerkstoffe

12 Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009

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Rohstoffwende & Biowerkstoffe

Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info

SESSION 4: INTEGRIERTE BIORAFFINERIE-TECHNO -

LOGIEN – EIN ÜBERBLICK

08:30 Uhr Industrielle Bioraffineriesysteme – Eine Bilanz 12 Jahre nach der Publikation des Buches „Die Grüne Bioraffinerie“Prof. Dr. Birgit Kamm, Forschungsinstitut Bioaktive Polymersysteme biopos e.V., Teltow

09:00 Uhr Furan chemicals and their application in new materialsDr. Ir. Hans Hoydonckx, TransFurans Chemical bvba,Geel, Belgien

09:30 Uhr Biobased chemicals and materials in the Netherlands: Exploring the market potentialDr. Maarten van Dongen, InnoTact Consulting BV, Leusden, Niederlande

10:00 Uhr Kaffeepause

10:30 Uhr Nachhaltige, dezentrale Produktion von Bioethanol – Intelligente Prozessführung – geschlossene StoffkreisläufeBenedikt Sprenker, Grünes Zentrum Agrar-ServiceGmbH, Warendorf

11:00 Uhr Algen: Aquatische Tausendsassas oder Mogelpackung?Ute Ackermann, VDI /VDE-Innovation und TechnikGmbH, Berlin

11:30 Uhr The biorefinery as a source for renewable materials – from technology push to market pullL.J. Mikael Lindström, STFI-Packforsk AB, Stockholm,Schweden

12:00 Uhr Mittagspause

SESSION 5: TECHNOLOGIETRENDS UND ANLAGENBAU

13:30 Uhr Biofuels aus der Sicht eines GroßanlagenbauersDr. Stephan Reimelt, MAN Ferrostaal AG, Essen

14:00 Uhr BtL-Produktion aus der Zellstofffabrik(Referent angefragt)

14:30 Uhr Bio-Refinery – coherence and viability of technologiesIr. Henk Geut, Aker Process B.V, Zoetermeer, Niederlande

15:00 Uhr Kaffeepause

SESSION 6: BEDEUTSAME NETZWERKE UND WICHTIGE

FÖRDERINFORMATIONEN

15:30 Uhr Bioraffinerie als Baustein für eine Bioökonomie – Aktivitäten und Förderung des Landes NRW Dr. Hans-Georg Bertram, Ministerium für Innovation,Wissenschaft, Forschung und Technologie des LandesNRW, Düsseldorf

15:50 Uhr Cluster industrielle Biotechnologie CLIB2021: Kooperation mit exzellenten Partnern in Akade-mia, KMU und Industrie ist der Schlüssel zum Er-folg.Dr. Manfred Kircher, Cluster Industrielle Biotechnologiee.V. CLIB2021, Evonik Industries AG, Düsseldorf

16:10 Uhr Unterstützung für Forschung, Entwicklung und Markteinführung im Bereich Nachwachsender Rohstoffe – aber bitte!Dr. Dietmar Peters, Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V., Gülzow

16:30 Uhr Sie entwickeln umweltfreundliche Produkte undProzesse? Wir fördern so was!Dr. Maximilian Hempel, Deutsche Bundesstiftung Umwelt, DBU, Osnabrück

16:50 Uhr 7. EU Forschungsrahmenprogramm – Inhalte der nächsten Aufrufe, Hinweise zur Antragsstellungund Informationen zum Lobbying für Projekt-ideen Dr. Wilfried Diekmann, Projektträger Jülich, NationaleKontaktstelle Lebenswissenschaften, Bonn

17:10 Uhr Schlusswort

17:30 Uhr Ende des Kongresses

(Stand: 20. Januar 2009)

Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009 13

Mittwoch, 25. März 2009

Mit Simultanübersetzung

Deutsch � Englisch !

www.bio-raffiniert.de

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Solarthermisches Großkraftwerk mit

Parabolrinnen-Technologie.

Bild: BSW-Solar/Solar Millennium

14 Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009

Ziel war es, Unternehmen und Institutio-nen aus einer Vielzahl von Branchen zu-sammenzuführen und über das ThemaBiowerkstoffe zu informieren und zu dis-kutieren: Chemie- und Kunststoffindu-strie, Automobil- und Bauindustrie, Agrar-und Holzindustrie, Verpackungs- und Le-bensmittelindustrie, Textilindustrie, Ma-schinenbau, Rohstoffhandel, Finanzwelt,Forschung und Politik trafen sich auf demKongress.

Der Kongress konnte, daran lassen die zahl-reichen positiven Rückmeldungen keinenZweifel, den Teilnehmern neue Einsichtenliefern und eine Vielzahl von Denkanstö-

ßen geben. Wegen des außerordentlich po-sitiven Feedbacks der Teilnehmer soll dasneue Kongress-Konzept in Zukunft fortge-setzt werden. Nahezu alle Vorträge stehenauch für Nicht-Teilnehmer zum Downloadbereit (siehe unten).

ROHSTOFFWENDE

Preis-Rallyes bei Rohstoffen und derVerfall im Jahr 2008Der erste Kongresstag war dem Thema„Rohstoffwende“ gewidmet. Michael Carus,Geschäftsführer des nova-Instituts und „Er-finder“ des Begriffes „Rohstoffwende“,stellte die neuesten Analysen seines Insti-

tuts vor. Im Jahr 2002 begann die Preis-Rallye bei fast allen fossilen und minerali-schen Rohstoffen, die nach sechs Jahren erstim Sommer 2008 stoppte – seitdem stelltman einen rapiden Verfall der Preise fest.Bei Agrarrohstoffen begann die Preis-Ral-lye erst zwei Jahre später, endete aberebenso im Jahr 2008. Die Agrarpreise fal-len seitdem im gleichen Maß wie diePreise von fossilen und mineralischen Roh-stoffen.

Laut Carus kann man die Preisentwicklun-gen der letzten sechs Jahre recht gut mitAngebot und Nachfrage erklären – ver-stärkt durch Spekulanten.

ROHSTOFFPREISE IM JAHR 2009 – BIOWERKSTOFFE

IM AUFWINDnova-Kongress „Rohstoffwende & Biowerkstoffe“

Knapp 200 Biowerkstoff-Experten verschafften sich Anfang Dezember 2008 in Köln auf dem von der nova-Institut GmbH (Hürth) veranstalteten Kongress „Rohstoffwende & Biowerkstoffe“ einen Überblick über dieEinsatzmöglichkeiten moderner Biowerkstoffe. Die Teilnehmer nahmen intensiv am Kongress teil und spra-chen von „neuen Einsichten und vielen Anregungen“ in Bezug auf die Vielfalt, Anwendungen und Zu-kunftspotenziale von Biowerkstoffen.

Knapp 200 Experten trafen sich Anfang Dezember 2008 in Köln auf dem von der nova-Institut

GmbH, Hürth, veranstalteten Kongress „Rohstoffwende & Biowerkstoffe“, um sich über die

aktuelle Rohstoffsituation und die Entwicklung zu informieren. Bild: nova-Institut

Rohstoffwende & Biowerkstoffe

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Im Jahr 2002 begann bei fast allen fossilen und mineralischen Rohstoffen eine Preis-Rallye,

die nach sechs Jahren erst im Sommer 2008 stoppte – seitdem stellt man einen rapiden

Verfall der Preise fest. Bei Agrarrohstoffen begann die Preis-Rallye erst zwei Jahre später,

endete aber ebenso im Jahr 2008. Quelle: nova-Institut

Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009 15Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info

Seit 2002 ist die Nachfrage nach Rohstof-fen vor allem durch die Nachfrage der rohstoffintensiven Industrien der aufstre-benden Schwellenländer China, Indien,Russland und Brasilien stark gestiegen.Das Angebot, vor allem begrenzt durchfehlende Kapazitäten und Investitionen inder Rohstoff-Primärproduktion, konntemit der Nachfrage nicht mehr mithalten.Im Jahr 2008 drehte sich die Situation: Hi-storisch hohe Rohstoffpreise und die Fi-nanzkrise im Spätsommer kühlten dieWeltwirtschaft ab, die Nachfrage sank unddie Preise fielen in den Keller.

Moderat steigende, aber im Vergleichzu den Vorjahren niedrige Rohstoff-preise im Jahr 2009Bei einem recht konstanten Angebot be-stimmt vor allem die Nachfrage den Preis.Und am Angebot wird sich nur wenig än-dern, da die aktuell niedrigen Rohstoff-preise sowie Liquiditätsengpässe bei derFinanzierung den notwendigen Ausbauder Kapazitäten verzögern. Sobald dieWeltwirtschaft wieder anzieht, werden dieRohstoffpreise innerhalb kurzer Zeit wie-der ihr Niveau vom Frühjahr 2008 errei-chen und vermutlich sogar übertreffen.Dies gilt vor allem auch für Erdöl. Wann

aber wird sich die weltweite Wirtschaftwieder erholen?

Nach Meinung vieler Ökonomen befindenwir uns aktuell bereits in einer Rezession,die sich im Jahr 2009 verfestigen wird undvermutlich sogar noch das Jahr 2010 miteinbeziehen wird. In der Vergangenheitdauerten Rezessionen meist drei bis vierJahre – es könnte also sein, dass die Weltsogar erst im Jahr 2011 wieder auf Wachs-tumskurs kommt.

Das bedeutet für die Preise fossiler und mineralischer Rohstoffe: Sie werden imJahr 2009 etwas steigen, sich dann einpen -deln, im Vergleich zu den letzten Jahrenaber niedrig bleiben; dies kann sich nochbis ins Jahr 2010 fortsetzen. Wenn in die-sen Jahren das Angebot nicht massiv er-höht wird – und aktuell spricht wenigdafür, wird spätestens im Jahr 2011 dienächste Preis-Rallye starten, die dann min-destens das Niveau der letzten Steigerun-gen annehmen wird.

Der erste Rohstoff, der dann wirklichknapp und vor allem teuer werden wird,ist nach Meinung von Hilmar Rempel von der Bundesanstalt für Geowissenschaften

(BGR), Hannover, das Erdöl. Er hält Preisevon über 150 US$ pro Barrel schon imJahr 2010 oder 2011 für wahrscheinlich.Rempel zeigte eindrucksvoll, wie schnellwir die Reserven – zu heutigen Preisenund mit heutiger Technik wirtschaftlichgewinnbare Mengen – aufbrauchen unddann nur noch schwer und teuer er-schließbare Vorkommen übrig bleiben.Zudem liegen 71% der konventionellenErdölreserven und 69% der Erdgasreser-ven in der „strategischen Ellipse“, dieSaudi Arabien, Irak, Iran, Russland undKasachstan umfasst.

Solarenergie auf WachstumskursMittel- bis langfristig wird die Nachfragenach Erdöl maßgeblich von einem neuenAkteur beeinflusst: Der Solarenergie. Mat-thias von Armansperg (Syntegra Solar Ltd.,Offenbach) öffnete vielen Teilnehmern dieAugen, als er den aktuellen weltweitenWachstumskurs der Solarenergie umfas-send aufzeigte. Etliche Milliarden fließenderzeit in den Aufbau neuer Solarkapazi -täten, während gleichzeitig die Produk -tionskosten fallen. Experten aus derSolarindustrie schätzen, dass bereits imJahr 2015 Solarzellenkraftwerke in son-nenreichen Gegenden Strom preiswerter

Rohstoffwende & Biowerkstoffe

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zusätzliche Nachfrage bedeutete. Der Bio-energie-Boom, vor allem in den USA, warlaut Isermeyer eine wichtige Ursache desAgrarpreisanstiegs im Jahr 2007. Im Jahr2008 nutzte die globale Agrarwirtschaft ihrExpansionspotenzial, so dass die Agrarpreisewieder sanken. Dieses Expansionspotenzialhat aber seine Grenzen: Der Anteil der Bio-energie an der Energieversorgung kann vonheute 10% auf maximal 20% steigen – fallsdies bei der boomenden Solarenergie über-haupt notwendig sein wird.

Die wieder stark gesunkenen Agrarpreiseim Jahr 2008 machen aktuell gerade denGetreideanbau wenig attraktiv, so dass miteinem Rückgang der Anbauflächen undentsprechenden Preissteigerungen im Jahr2009 zu rechnen ist. Erschwerend hinzukommt die Finanzkrise, die notwendige In-vestitionen im Agrarbereich verzögert. Erstwenn die Preise in 2009 wieder gestiegensind, werden neue Investitionen erwartet.Höhere Agrarpreise sind notwendig, ummittel- und langfristig Versorgungssicher-heit garantieren zu können.

Holz – der knappe RohstoffDie Frage nach der Verfügbarkeit von Holzwar eine der meist diskutierten Fragen aufdem Kongress. Dr. Klaus-D. Kibat vomVerband Deutscher Papierfabriken (Bonn)zeigte die Grenzen der Mobilisierbarkeitvon Holz in Europa auf. Während Politik

und Wirtschaft den Rohstoff Holz für nochnicht ausgereizt halten und Holz in gro-ßem Maße für die BtL-Produktion und alsRohstoff für Bioraffinerien verplanen,konnte Kibat zeigen, dass allein die von derEU anvisierte energetische Nutzung vonHolz schon zu Engpässen bei der Versor-gung der Möbel-, Bau- und Papierindustrieführen werde. Kibat forderte ein Ende dereinseitigen Förderung der energetischenNutzung von Holz und eine realistischereBetrachtung der Potenziale.

Stoffliche kontra energetische NutzungGanz bewusst lag der Schwerpunkt desKongresses auf der stofflichen Nutzungvon Agrarrohstoffen und Holz, die welt-weit und auch in Deutschland eine sehrviel wichtigere Rolle spielt als die energe-tische Nutzung, aber dennoch oft über -sehen wird.

So dienen laut nova-Institut weltweit etwa95 Mio. Hektar Agrarfläche der stofflichenNutzung (wichtigster Rohstoff Baum-wolle), während Biokraftstoffe auf ca. 25Mio. Hektar Agrarfläche gewonnen wer-den. Aufgrund einseitiger Förderpolitik zu-gunsten der energetischen Nutzung gerätdie stoffliche Nutzung weltweit unterDruck – obwohl sie zukünftig immerwichtiger werden wird. Im Gegensatz zurEnergie aus Biomasse, zu der es zahlreiche

16 Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009

erzeugen werden als Kohlekraftwerke. Zu-nehmende Anteile von Solar- und Wind-strom bei gleichzeitig aufkommendenElektrofahrzeugen machen Biokraftstoffeimmer unattraktiver. Von Ar mans pergzeigte Kalkulationen, nach denen Solar-strom für Elektroautos pro Fläche um denFaktor 35 bis 425 mal effizienter ist alsBiokraftstoffe und Solarwärme 100 bis 275mal effizienter als Brennholz.

Agrarrohstoffpreise mit hoher Dynamikund Preissteigerungen in 2009Auch Agrarrohstoffe haben seit 2004 biszum Frühsommer 2008 deutliche Preis-steigerungen gezeigt, die allerdings imDurchschnitt unter denen von fossilen undmineralischen Rohstoffen lagen und damiteigentlich moderat blieben. Inflationsbe-reinigt lagen die Agrarpreise Anfang 2008bei weitem noch nicht auf der Höhe derAgrarpreise in den 1970er Jahren.

Hauptpreistreiber für die Agrarpreise wardie Zunahme der Weltbevölkerung und dieUmstellung der Ernährungsgewohnheitenin den Schwellenländern hin zu Milch,Käse und vor allem Fleisch. Insbesondereder steigende Fleischkonsum führte zueiner stark wachsenden Nachfrage nachFuttermitteln. Heute gehen bereits über70% aller Agrarrohstoffe in diesen Bereich.Biokraftstoffe spielen bei der Nachfragebisher eine noch untergeordnete Rolle.Nach Carus sind Biokraftstoffe für nur etwa5 bis 10% der Agrarpreissteigerungen ver-antwortlich. Trotz weiter wachsender Bio-kraftstoff-Produktion sind die Preise fürAgrarrohstoffe in 2008 wieder erheblichgefallen. Anders als bei fossilen Rohstoffenkann im Agrarbereich das Angebot inner-halb eines Jahres – durch Produktivitäts-steigerungen und Flächenausweitungen –deutlich erhöht werden und damit preis-dämpfend wirken. Die Preissenkungen re-sultieren daher nicht aus einem Einbruchder Nachfrage, sondern aus einer Auswei-tung des Angebots.

Prof. Dr. Folkhard Isermeyer vom JohannHeinrich von Thünen-Institut (vTI),Braunschweig, kam in seinen Analysen zuähnlichen Ergebnissen, konnte aber ein-drucksvoll demonstrieren, dass die schnellexpandierende Biokraftstoff-Produktiondoch einen größeren Einfluss auf die Preis-steigerungen hatte, weil sie eine neue und

Nur scheinbar unbegrenzt verfügbar: Der Rohstoff Holz. Bild: Holzabsatzfonds

Rohstoffwende & Biowerkstoffe

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Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009 17Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info

Alternativen gibt, ist die Rohstoffversor-gung der Industrie zunehmend auf Bioroh-stoffe angewiesen.

Dr. Jürgen Ohloff vom Landwirtschafts-minsterium (BMELV, Berlin) stellte als Referatsleiter für Stoffliche Nutzung Nach-wachsender Rohstoffe den „Biomasse-Aktionsplan Stofflich“ vor, der nach Ab-stimmung mit mehreren Ministerien imSommer 2009 präsentiert werden soll. Inihm sollen die Weichen für die zukünftigeFörderpolitik festgelegt werden. Im Herbst2008 wurden alle zuständigen Industrie-verbände um eine Stellungnahme zu mög-lichen Fördermaßnahmen gebeten.

Des Weiteren konnten die Teilnehmer vieleDetails über die Einsatzmöglichkeiten,Verfügbarkeiten und Preisentwicklungenbei den wichtigsten Agrarrohstoffen ken-nenlernen: Stärke (Volker Capitain, Tate &Lyle), Zucker (Dr. Helmut Ahlfeld, F.O.Licht), Pflanzenöle (Dr. Karlheinz Hill,Cognis), Naturfasern (Bernd Frank, Euro-pean Industrial Hemp Association) undNaturkautschuk (Dr. Michael Keßler,Weber & Schaer).

Hill sprach von einer „echten Nachfragenach grünen Rohstoffen am Markt“ undkonnte am Beispiel von Pflanzenölen eineReihe von neuen und verbesserten Anwen-dungen mit Potenzial aufzeigen. Hierzu

gehören Tenside, Schmierstoffe und auch„grüne Agrochemikalien“, Pflanzenschutz-mittel auf Basis von Pflanzenölen statt Mi-neralölen mit besserer Performance undgleichzeitig besseren ökologischen Eigen-schaften. Überhaupt geht es laut Hill nichtprimär darum, Mineralöl in bestehendenProzessketten durch Pflanzenöle zu erset-zen. Vielmehr werden neue Prozesswegeauf Basis von Pflanzenölen entwickelt, diezu neuen und besseren Produktprofilenführen, welche zum Teil mit Mineralölennoch nicht realisiert wurden.

FazitAm Ende dieses Kongresstages waren sichdie meisten Teilnehmer einig: Agrarroh-stoffe haben ein großes Potenzial als Roh-stoffe für die Industrie, und schon heutegibt es ein faszinierendes Spektrum an An-wendungen, welches sich ständig erweitert.Zum Verbrennen sind Agrarrohstoffe vielzu schade – wie eigentlich auch das Erdöl.Die boomende Solarindustrie wird künf -tig ein immer wichtigerer Pfeiler für dieEnergieversorgung, während die Roh-stoffe für die Industrie zunehmend vomAcker kommen.

BIOWERKSTOFFE

Der zweite Kongresstag bot eine aktuelleÜbersicht der Entwicklungen bei moder-nen Biowerkstoffen.

Prof. Dr. Jörg Müssig von der HochschuleBremen, Fachbereich BIONIK, demon-strierte eindrucksvoll die werkstofflichenMeisterleistungen der Natur und was wirdaraus lernen können. Schwerpunkt warennatürliche Verbundwerkstoffe und Leicht-bau, die er an Beispielen wie der Kokosnussoder dem Rhabarberstiel erklärte.

Christian Gahle, damals Abteilungsleiterfür Biowerkstoffe am nova-Institut (Hürth),gab einen umfassenden Überblick über Bio-werkstoffe in Deutschland und Europa. Be-reits heute werden in der EU mehr als400.000 t Biowerkstoffe eingesetzt, dassind vor allem Holz-Polymer-Werkstoffe(engl. Wood Plastic Composites – WPC) inder Bau- und Möbelindustrie, Naturfaser-verstärkte Kunststoffe in der Automobilin-dustrie und biobasierte Kunststoffe imVerpackungsbereich -zunehmend aber auchin dauerhaften Anwendungen. Der Vortragzeigte zahlreiche Beispiele von Serienpro-dukten mit Bildern und technischen Daten.

Biotechnologie und WerkstoffeDr. Manfred Kircher, Vorsitzender vonCLIB2021 – Cluster Industrielle Biotechno-logie, gab einen Überblick über den Standund die zukünftigen Möglichkeiten derBiotechnologie in Bezug auf die Entwick-lung neuer Werkstoffe, vor allem von Bio-polymeren. Er berichtete von einem ganzerheblichen Interesse und Engagement der

Rohstoffwende & Biowerkstoffe

Automobilbauer nutzen zuneh-

mend Biowerkstoffe. So stellt

Ford Armaturenbretter als

Kenaf-Polypropylen-Verbund

her. Schaum stoffe auf Soja ba-

sis werden für den Autositz im

Ford Mustang eingesetzt.

Bilder: Ford

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Rohstoffen setzt. Dazu gehören naturfa ser -verstärkte Innenraumteile wie Türverklei-dungen oder Armaturenbretter und Soja-basierte Schäume für Sitzpolster und Arm-lehnen, die bereits in hohem Umfang inFahrzeugen in Europa und Nordamerikazum Einsatz kommen. Aktuell laufen zahl-reiche Projekte, um weitere Biowerkstoffewie PLA oder Naturfaser-Spritzguss zu op-timieren und das Anwendungsspektrum zuerweitern.

Dr. Eugen Prömper von Johnson Controls,einem der weltweit führenden Automobil-zulieferer, stellte die Erfolgsgeschichte dernaturfaser- und holzfaserverstärkten Ver-bundwerkstoffe für den automobilen In-nenraum dar. Seit 1950 produziert JohnsonControls Biowerkstoffe, darunter acht un-terschiedliche Typen auf Basis von Natur-und Holzfasern. Die ersten Produkte be-standen aus Holzfasern und Zellstoffen miteiner Acrylatharz-Matrix sowie aus Kokos-fasern mit Naturlatex. Beide Produkte

werden in optimierter Form bis heute ein-gesetzt. In den 1990er Jahren kamen ver-schiedene Formpressteile auf Basis vonHolzfaser- und Naturfasermatten hinzu,die duro- oder auch thermoplastisch ge-bunden sind. Die neusten Entwicklungenstammen aus dem Jahr 2005 und sindspritzgussfähige Holzfaser-PP-Recyclate.Prömper sieht für holz- und naturfaser -verstärkte Verbundwerkstoffe eine guteZukunft. Vorteile seien die guten mecha-nischen Eigenschaften, das geringe Ge-wicht und konkurrenzfähige Preise.

Michael Hagemann, Volkswagen AG(Wolfsburg), zeigte den aktuellen Einsatzund die zukünftigen Optionen für bioba-sierte Werkstoffsysteme im Automobil.Hagemann sieht in der Automobilindustrieeine treibende Kraft für die Entwicklungökologisch verträglicher Materialien undProzesse. Keine Industrie verarbeitet mehrNaturfasern als die Automobilindustrieund das Potenzial ist noch nicht ausge-

18 Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009

Chemischen Industrie, die ihre Flexibilitätin Bezug auf ihre Rohstoffquellen erhöhenwolle. Zudem seien während der hohen Öl-preise Agrarrohstoffe bereits preiswertereKohlenstoffquellen gewesen als Erdöl oderErdgas.

Mikael Lindström, STFI-Packforsk AB(Stockholm), berichtete vom Stand der Bioraffinerie-Technologie in Schweden inBezug auf die Entwicklung und Produk-tion von Werkstoffen und von der Schwie-rigkeit, neue Werkstoffe am Markt ein- zuführen. Soll man die technischen Eigen-schaften nach vorne stellen oder mit Designpunkten? Große Aufmerksamkeit galteinem von Lindström vorgestelltem Pro-jekt zur Herstellung von Kohlenstofffasernaus dem Zellstoff-Nebenprodukt Lignin.

AutomobilindustrieMaira Magnani vom Ford Forschungszen-trum Aachen zeigte, wie stark Ford welt-weit auf den Einsatz von Nachwachsenden

WPC-Anwendung, PalaceHotel /Bahrain. Bild: Werzalit

Rohstoffwende & Biowerkstoffe

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Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009 19Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info

schöpft. Biobasierte Polymerwerkstoffesind aktuell noch zu teuer. Ziel bleibt esaber, den Anteil Nachwachsender Roh-stoffe weiter zu erhöhen und die Eigen-schaften von Biowerkstoffen kontinuierlichzu verbessern.

KorkAlexandre Pereira vom weltweit führendenKork-Produzenten Amorim aus Portugalzeigte, wie sich Kork von einem traditio-nellen Produkt (vor allem Weinkorken) zueinem modernen Werkstoff für die Indu-strie entwickelt hat. Wichtigste neue An-wendungen sind Bodenbeläge, Schuhe,Griffe, Möbel, Automobilteile bis hin zu Materialien für die Weltraumfahrt, wo Dämmeigenschaften mit gleichzeitig geringster Ausdehnung bei Temperatur-schwankungen gefragt sind (Korkgel-Pro-dukte). Amorim entwickelt mit Partnernständig neue Anwendungen und der Ab-satz in diese neuen Marktsegmente hineinwächst kontinuierlich.

WPC und BiokunststoffeDr. Christian Bonten, FKuR KunststoffGmbH (Willich), berichtete von neuenEntwicklungen sowohl im Bereich vonBiokunststoffen wie PLA und Cellulose-acetaten als auch bei spritzgussfähigen

Ein Stapel Korkeichenrinde, Rohstoff für die Korkherstellung, steht bereit zur Verarbeitung

(Algarve, Portugal). Bild: Carsten Niehaus, Quelle: Wikipedia, Lizenz: GNU-FDL

24 VORTRÄGE

des ersten („Rohstoffwende“)

und des zweiten Kongress-

Tages („Biowerkstoffe“) sind

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Download verfügbar unter

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WPC auf PP-Basis. Die Spezialität des Un-ternehmens ist die Entwicklung und Opti-mierung von Compounds, die es erstmöglich machen, die Potenziale der neuenKunststoffe wirklich zu nutzen. Das Pro-dukt Biograde® der Firma FKuR wurdeGewinner des Biowerkstoffpreises 2008(siehe unten).

Holger Sasse von der Novo-Tech GmbH &Co. KG aus Aschersleben zeigte neue Ent-wicklungen und hochwertige Anwendun-gen für polymergebundene Holzwerkstoffeim Bau und Kraftfahrzeugbereich. Nebenschon bekannten Anwendungen bei Bodenbelägen, Blumenkästen und Park-bänken stießen vor allem die Fundament-schalungen im Bau auf großes Interesse. Sieweisen bessere Eigenschaften als bisher ein-gesetzte Holzprodukte auf und könnenmehrfach genutzt werden, was schon nachkurzer Zeit preislich lukrativ ist.

Jöran Reske vom Verband „european bio- plastics“ gab einen beeindruckenden Über-blick über Biokunststoffe im Verpak- kungsbereich. Der Verband hat inzwischen75 Mitgliedsunternehmen aus der ganzenWelt, die meisten davon sind Biokunst-stoff-Verarbeiter und hier vor allem ausdem Verpackungsbereich. Laut Reske wur-

den im Jahr 2006 in Europa 50.000 t biologisch abbaubare Biokunststoffe einge-setzt, wobei der Markt jährlich zweistelligwächst. Wichtigste Anwendungen, die wirheute in fast jedem Supermarkt finden können, sind Lebensmittelverpackungen,Einkaufstüten, Catering-Produkte, Bio-mülltüten und Mulchfolien.

Arnold Schneller, BASF SE (Ludwigshafen),zeigte sich wenig begeistert von den aktu-ell am Markt verfügbaren Biokunststoffenund setzte größere Hoffnungen auf dienächste Generation von Biokunststoffen.Der Hauptgrund der Industrie, sich mitbiobasierten Kunststoffen zu beschäftigen,sei die Diversifizierung der Rohstoffbasis.

Christopher Straeter (Netzwerk 3N undForschungsgemeinschaft Biologisch Ab-baubare Werkstoffe e.V., Hannover) stelltezwei Projekte zur Markt einführung von bio-logisch abbaubaren Pflanztöpfen undMulchfolien vor. Bei den Pflanztöpfen, diein Kürze in Produktion gehen, wurden er-folgreiche Markttests in Deutschland undden Niederlanden durchgeführt. Die Ver-braucherbefragungen zeigten positive Ergebnisse. Biologisch abbaubare Mulchfo-lien bringen für viele Gemüsekulturen er-hebliche Vorteile in der Handhabung unddamit auch bei den Kosten. Um dies fürden Landwirt transparent zu machen,wurde ein sog. Mulchfolienrechner entwik-kelt, mit dem sich leicht überprüfen lässt,ob sich biologisch abbaubare Mulchfolienfür den Betrieb rechnen.�

Michael Carus (nova-Institut)

Besonderer Dank gilt dem Sponsor desKongresses, der Firma Reifenhäuser GmbH& Co. KG Maschinenfabrik aus Troisdorf(www.reifenhauser.com)

Rohstoffwende & Biowerkstoffe

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Biowerkstoffe /Biowerkstoff des Jahres

basieren auf dem thermoplastischen Cellu-loseacetat, gewonnen aus der Cellulose auseuropäischem Holz. Mit der Entwicklungvon Biograde wurden die Verarbeitungs-und Gebrauchseigenschaften von Cellulo-seacetat deutlich verbessert und damit neueAnwendungsgebiete für einen der ältestengenutzten thermoplastischen Kunststoffeerschlossen. (siehe Seite 21).

Auf Platz Zwei lag das Material Bark -tex®_Plus-Latex_59 des Herstellers BarkCloth Europe aus Ebringen in der Anwen-dung als Schuhe. Der Biowerkstoff ist eintechnisches Agroforsttextil aus der Unter-rinde von Fiscus natalensis, benetzt mitNaturlatex aus Brasilien. Das Vlies wird in

20 Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009

Aus 15 Einreichungen wurden von einerJury aus Sponsoren, Medienpartnern, Part-nern des Kongresses und Mitarbeitern desnova-Instituts die drei Besten voraus -gewählt. Über den Sieger stimmten aufdem Kongress „Rohstoffwende & Bio-werkstoffe“ die Kongressteilnehmer in ge-heimer Wahl während des Abend-Buffetsab, nachdem die Kandidaten ihre Bio-werkstoffe kurz dem Publikum vorgestellthatten.

Zum Sieger wurde der Biowerkstoff Bio-grade® des Produzenten FKuR KunststoffGmbH, Willich, mit seiner Anwendungals „Bio-Pen“ der Firma Ritter-Pen GmbH,Brensbach gekürt. Biograde®-Compounds

Erstmalig vergab im Dezember 2008 die nova-Institut GmbH zusammen mit dem Sponsor ReifenhäuserGmbH & Co. KG Maschinenfabrik den Innovationspreis „Biowerkstoff des Jahres“. Es ging um den bestenBiowerkstoff in einer bestimmten Anwendung, die erstmals 2008 in einer (Vor-)Serie den Markt betrat.

Dr. Christian Bonten (FKuR Kunststoff GmbH).

Bild: nova-Institut

BIOWERKSTOFF DES JAHRES

Uganda in Kooperation mit Kleinbauerngefertigt und bereits in verschiedenen An-wendungen eingesetzt. (siehe Seite 22).

Dritter Gewinner wurde die niederländi-sche Firma NPSP Composieten BV, Haar-lem, mit ihrem Biowerkstoff Nabasco inder Anwendung Design-Waschbecken.Nature Based Compo sites (NaBasCo) be-stehen aus einer Kombination von Na -turfasern wie Flachs und Hanf sowie kon-ventionellen Harzen wie Polyester und Epoxid und werden im Resin-Transfer-Moulding-Verfahren (RTM) verarbeitet.(siehe Seite 23).

Biowerkstoff des Jahres 2008: Biograde®-Granulat.

Bild: nova-Institut

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Biowerkstoffe /Biowerkstoff des Jahres

Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009 21Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info

Die Stifte liegen durch die höhere Dichteund die materialtypische Beschaffenheitdes Werkstoffs schwer und edel in derHand, je nach Anforderung sind klare odersamtig-matte Ausführungen möglich. DerBio-Pen 92000 ist im regulären Sortimentder Ritter Pen GmbH erhältlich. Pünkt-lich zur Prämierung des Bio-Pen als Bio -werkstoff des Jahres am 3. Dezember wur-den die ersten Exemplare eines weiterenStift modells mit Biograde fertig: Ein trans-parenter Mini-Kugelschreiber, erhältlich inmehreren Farben. Weitere Schreibgerätemit noch größerem Anteil Biograde sind inder Entwicklung.

Die Unternehmen: FKuR KunststoffGmbH und Ritter-Pen GmbHUnter dem Motto „Plastics – made by na-ture!“ wurde 2003 die FKuR KunststoffGmbH gegründet. Gemeinsam mit demFraunhofer-Institut UMSICHT in Ober-hausen hat die in Willich angesiedelteFirma eine große Bandbreite an biologischabbaubaren Kunststoffen entwickelt, dievornehmlich aus Nachwachsenden Roh-stoffen bestehen. Zu den Entwicklungender FKuR zählen neben Biograde weitereBio-Werkstoffe: Das für die Blasfolien-Ex-trusion optimierte Bio-Flex auf PLA-Basissowie das WPC-Verbundmaterial Fibrolonaus 4% Holz und einem biologisch abbau-baren Polymer auf PLA-Basis.

Die Firma Ritter-Pen wurde 1928 inBrensbach gegründet und ist Herstellervon Schreibgeräten. Um den umweltbe-wussten Konsumenten mit entsprechendemSchreibgerät auszustatten, arbeitete dasUnternehmen gemeinsam mit FraunhoferUMSICHT und FKuR an der Entwicklungdes Bio-Pen.

Der Biowerkstoff: Biograde®

Biograde®-Compounds basieren auf demthermoplastischen Celluloseacetat, gewon-nen aus der Cellulose aus europäischemHolz (100% Natur). Celluloseacetat isteiner der ältesten genutzten thermoplasti-schen Kunststoffe. Durch die gemeinsameForschung des Fraunhofer-Instituts fürUmwelt-, Sicherheits- und EnergietechnikUMSICHT und der FKuR GmbH in Wil-lich wurden die Verarbeitungs- und Ge-brauchseigenschaften deutlich verbessertund neue Anwendungsgebiete erschlossen.Die Verarbeitung im Spritzgießverfahrenerfolgt auf konventionellen Spritzgießma-schinen bei 200 bis 240 °C. Das Werkzeugwird auf 20 bis 50 °C temperiert. Deramorphe Charakter von Biograde®-Com-pounds und die hohe Wärmeformbestän-digkeit von über 110 °C ermöglichen eineschnelle Entformbarkeit, sehr kurze Zy-kluszeiten und eine effiziente Spritzgieß-verarbeitung. Es können Bauteile mitWanddicken deutlich unter 1 mm und großen Fließweglängen realisiert werden.

Die Type Biograde® 7500 CL erlaubt eineschöne Transparenz, Glanz und Farbvielfaltund zeichnet sich durch eine hohe Kratz-festigkeit aus. Biograde wurde als unbe-denklich bei Lebensmittelkontakt ein-gestuft und nach EN 13432 durch unab-hängige Organisationen auf biologischeAbbaubarkeit geprüft.

Das Produkt: Bio-Pen 92000Der Bio-Pen von Ritter-Pen, einem derweltweit führenden Kugelschreiberherstel-ler, besteht zu 80% aus Biograde®, lediglichdie Mechanikhülse und die Mechanik wer-den noch aus ABS-Kunststoff hergestellt.

BIO-PEN: KUGELSCHREIBER AUS 80% NATURGesamtsieger „Biowerkstoff des Jahres 2008“

Mit dem „Bio-Pen“ der FKuR Kunststoff GmbH und der Ritter-Pen GmbH, einem Kugelschreiber ausBiokunststoff, gewann ein nur auf den ersten Blick unscheinbares Produkt den Innovationspreis „Biowerk-stoff des Jahres 2008“ der nova-Institut GmbH. Zu 80% aus dem cellulosebasierten Biokunststoff Biograde® hergestellt, liegt das Schreibgerät angenehm schwer in der Hand und überzeugt durch seinematte und angenehm griffige Oberfläche. Thomas Eisemann von der Maschinenfabrik Reifenhäuser Extru-sion GmbH & Co. KG überreichte den von seinem Unternehmen gesponserten Pokal.

Kontakt:FKuR Kunststoff GmbH (Willich)Christian BontenTel.: 02154 9251 - [email protected]

Ritter-Pen GmbH (Brensbach)Jürgen RiedelTel.: 06161 808 - [email protected]

Ganz neu auf dem Markt:

Der „Kolibri“, ebenfalls

auf Basis von Biograde®.

Bild: Ritter-Pen

Der Bio-Pen, zu 80% aus

Nachwachsenden Rohstoffen.

Bild: Ritter-Pen

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Biowerkstoffe /Biowerkstoff des Jahres

22 Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009

Wissen um die traditionelle und moderneRindentuchproduktion in Afrika, Latein-amerika und dem Südpazifik zu bündelnund weitere industrielle Anwend ungen fürWerkstoffe aus Baumrinde zu entwickeln.Barktex®_Plus-Latex_059 wurde gemein-sam mit der brasilianischen Gummizapfer-Kooperative Seringuero Machado do Oesteund dem Freiburger Regenwald Institute.V. – Institut für angewandten Regen-waldschutz entwickelt.

Kontakt:Bark Cloth Europe (Ebringen)Oliver HeintzTel.:[email protected]

Das Produkt: HerrenhalbschuhDie britisch-japanische Marke Po-Zu hatsich auf ethisch gefertigte Lifestyle-Schuhemit überwiegend kompostierbaren Kom-ponenten spezialisiert. Seit 2007 wird auchRindenvlies von Bark Cloth verwendet.Mit der neuen Latexbeschichtung wird Po-Zu zur Wintersaison 09 /10 erstmals auchwinterfeste vegane Schuhe anbieten.

Das Unternehmen: Bark ClothBereits seit 1999 produziert das deutsch-ugandische Familienunternehmen BarkCloth das Rindenvlies Barktex® gemein-sam mit ugandischen Bio-Bauern. Das ehemalige Entwicklungshilfeprojekt inKooperation mit der Deutschen Gesell-schaft (GTZ) für Technische Zusammenar-beit erwirtschaftet seit 2008 Gewinne und sichert hunderten kleinbäuerlichen Fami-lien ein Einkommen. 2005 erklärte dieUNESCO den handwerklichen Produkti-onsprozess der Rindentuchherstellung zumWeltkulturerbe.

In Uganda ist das Unternehmen Mitinha-ber des International Bark Cloth Re-search and Training Institute, das essich zum Ziel gesetzt hat, das

Der Biowerkstoff: Barktex®_Plus-Latex_059Rindenvliese gelten als Ur-Werkstoffe mitJahrtausende alter Geschichte. Designerschätzen ihre einzigartige Textur und Hap-tik und den ausdrucksstarken Charakter.Das Deutsche Zentrum für Luft- undRaumfahrt testet sie als Matrix für Fa-serverbundplatten, die außergewöhnlich günstige Biegeelastizitäten und Schlagzä-higkeiten aufweisen. Das Rindenvlies „Barktex®_Plus-Latex_059“ ist ein robustes, textilartiges Halb-zeug aus der Unterrinde von Ficus natalen-sis („Rindentuch“), benetzt mit Naturlatexdes Kautschukbaums Hevea brasiliensis.Seine beiden Komponenten wachsen ex-trem schnell nach und können einmal(Rinde) bis mehrmals (Latex) jährlich ge-erntet werden. Aufgrund der Latexoberflä-che ist der dreidimensional verformbareFaserverbundwerkstoff abriebfest sowieWasser und Schmutz abweisend. Das alsOberflächenmaterial geeignete Halbzeugwird de zentral mit geringem Material- undEnergieaufwand gefertigt. Dabei kommenweder Textilhilfsmittel noch andere Zu-satzstoffe zum Einsatz. Während der Latexohnehin aus Wildsammlung stammt, kon-kurrieren auch die Anbauflächen für dasRindenvlies nicht mit landwirtschaftlicherNutzfläche, sondern ergänzen Kaffee- undGemüseplantagen als Schattengeber. DasVlies eignet sich zur Verpolsterung, fürSportgeräte und modische Accessoires, armierte Gehäuseoberflächen und Detaillö-sungen im Innenausbau sowie den Auto-motive Sektor.

Herrenhalbschuhe aus Barktex_Plus-Latex_059, einem latexierten Rindenvlies, erreichten den zweiten Platzim Wettbewerb „Biowerkstoff des Jahres 2008“ des nova-Instituts.

Abb. 1: Benetzt mit Naturlatex ergibt das

Rindentuch einen robusten, Wasser

und Schmutz abweisenden Biowerkstoff,

der vor allem im Sichtbereich zur

Anwendung kommt.

Bild: nova-Institut

Ausgezeichnet: Der Prototyp

eines Herrenhalbschuhs mit

Barktex®_Plus-Latex_059 –

aus Forstrohstoffen, vegan und

wetterfest. Bild: nova-Institut

1

HOLZFREIES BAUMPRODUKT:

HERRENHALBSCHUH AUS BARKTEX

MIT LATEXBiowerkstoff des Jahres 2008 (Endauswahl, 2. Platz)

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Biowerkstoffe /Biowerkstoff des Jahres

Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009 23Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info

The Product: Sanitary UnitsThe use of NaBasCo in the sanitary units –a wash basin unit and a toilet unit – hadenvironmental as well as aesthetic reasons.They were developed for use in public toi-lets of Staatsbosbeheer, a Dutch organisa-tion responsible for the management ofextensive nature reserves in the Nether-lands. Since working towards a sustainableliving environment for man, plant and ani-mal is central to the organisation, NaBasCofits well into their mission. Of equal im-portance were the esthetics of the units.Therefore, a choice was made for a combi-nation of hemp, flax and sisal in combina-tion with a polyester resin blended with awhite pigment. So far, NPSP has turned outseveral dozen of the sanitary units.

The Enterprise: NPSP CompositesThe dutch company NPSP Composites manufactures fibre reinforced thermosetplastics for construction and design, trans-port and industry in close collaborationwith its clients. NPSP Composites wasfounded in 1998. With the Flaxcat, NPSPComposites’ first high profile product, thecompany demonstrated the feasibility ofnatural fibre reinforced composites. Nowa-days, the company has evolved into a com-pany producing composite products likechairs, front parts for trains, audio horns,promotion material and a lot more. Thegoal of NPSP Composites is to develop su-stainable composites with reduced envi-ronmental impact.

Contact:NPSP Composieten BVMark LepelaarTel.: +31 (0)23 55123 [email protected]

The Biomaterial: NaBasCo®

Fibre reinforced plastic is a relative newmaterial which is finding more and morewidespread application. Composites com-bine two or more different materials andcombine their properties into a materialwith unique properties. Their use is gro-wing because of their specific advantages,like high form freedom, limited weight,good strength to weight ratio, long lifetimeand the low maintenance needed. Compo-site constructions are approximately 80%ligh ter than steel and 30% lighter than alu-minum.

NaBasCo (Nature Based Composites) arecomposites for which the most sustainablesolution is found, without compromise toquality. Currently, NaBasCo compositesare produced combining natural fibres, likeflax and hemp, with conventional thermo-set resins, like polyester and epoxy. In thenear future, NaBasCo will be availablecombining natural fibres and bioresins.

NaBasCo materials have physical proper-ties comparable to conventional glass fibrereinforced polyester at lower environmentalimpact. They feature particularly superiorqualities regarding low weight, good acou-stics and electromagnetic radiance per-meability. In one application, an environ-mental benefit of 30 to 40% has been con-firmed. NaBasCo has been applied inseveral products, in some for environmen-tal reasons and in others for technical rea-sons, or both. Applications other than thetoilet units are sign posts, audio horns, andradar casings. Additionally, several proto-types with NaBasCo have been developedtogether with the customer, like the frontpart of a train, different chairs and a façadeelement.

A sanitary unit made of the Natural Fibre Composite NaBasCo has rea-ched the third position in the Biomaterial of the Year Award 2008 awar-ded by the nova-Institut GmbH.

After a gelcoat has been applied to the mould,

the pre-cut fibres are applied to the mould.

Then, the inner mould is closed together with

the outer, a vacuum is applied and resin is

pumped through the mould.

After the resin has hardened, the mould can

be opened and the product released.

The Production Process

NaBasCo washbasin. Picture: NPSP Composites

NABASCO NATURAL FIBRE

COMPOSITES FOR SANITARY UNITS

Finalist at the Biomaterial

of the Year Award 2008 (3rd position)

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Nach Schätzungen des nova-Instituts wer-den 2008 in der EU bereits über 400.000 tBiowerkstoffe in der Produktion eingesetzt– das Potenzial liegt bei einigen MillionenTonnen. Doch noch teilen Biowerkstoffedas Schicksal aller innovativen Marktein-steiger: Sie verursachen hohe Investmentsund sind in ihrer Vielfalt bei Entschei-dungsträgern aus Industrie und Politiksowie bei Konsumenten noch wenig be-kannt. Genau hier setzt der BIB’09 an undpräsentiert erstmals eine aktuelle Gesamt-schau in diesem Bereich aktiver Unterneh-men und weiterer Akteure.

Mit dem Branchenführer bieten das nova-Institut, die Agentur für KommunikationScheben Scheurer & Partner (SSP) und dieHochschule Bremen (Fakultät 5, BIONIK– Biologische Werkstoffe) als Initiatorenund Herausgeber den Biowerkstoffen einegemeinsame Plattform. Diese zeigen seitetwa fünf Jahren zunehmend Markterfolgeund beginnen sich, ausgehend von Spezial-anwendungen, auch in Massenmärkten zuetablieren.

Innovative Biowerkstoffe – was versteht man hierunter?Der Begriff „Biowerkstoffe“ wird erst seitwenigen Jahren verwendet und soll eineVielzahl neuer biobasierter Werkstoffe zu-sammenführen. Biowerkstoffe sind Werk-stoffe, die vollständig oder in relevantemMaße auf Agrarrohstoffen oder Holz basie-ren. Typische Agrarrohstoffe – in diesemKontext auch „Nachwachsende Rohstoffe“genannt – sind u.a. Stärke, Zucker, Pflan-zenöle und Cellulose (Holz, Naturfasern,Stroh) sowie spezielle Biomoleküle wie Li-gnin oder Kautschuk. Der Anteil dieser

Agrarrohstoffe im Werkstoff soll mindes -tens 20% betragen.

Typische Biowerkstoffe sind Biokunst-stoffe, Naturfaserverstärkte Kunststoffe(NFK) und Holz-Polymer-Werkstoffe(engl. Wood-Plastic-Composites, WPC).

Von „neuartigen oder innovativen Bio-werkstoffen“ spricht man in Abgrenzungzu traditionellen Biowerkstoffen wie Span-oder Tischlerplatte. Die Neuen werdenmeist mit modernen Verfahren der Kunst-stofftechnik wie Extrusion, Spritzgießen,Tiefziehen oder Folienblasen verarbeitet.

BIB’09 – Wer ist vertreten?Alle im BIB’09 vertretenen Produzentenund Lieferanten bieten aktuell Biowerk-stoffe bzw. entsprechende Produkte in re-levanten Mengen am Markt an. NebenProduzenten wurden in den BIB’09 auchRohstofflieferanten, Maschinenbau-Unter-nehmen, Verbände und Forschungsein -richtungen, die im weiten Feld derBiowerkstoffe tätig sind, aufgenommen.

BezugDer Branchenführer Innovative Biowerk-stoffe BIB’09 ist für 15 € im Buchhandel(ISBN 978-3-9812027-1-7) sowie im On-line-Shop des nova-Instituts erhältlich.Teilnehmer von Veranstaltungen des nova-Instituts erhalten den BIB’09 vor Ort kostenfrei. Als PDF-Datei kann der BIB’09kostenlos heruntergeladen werden.

Weitere Informationen, Bestellung undDownload: www.biowerkstoff.info

DIE BIOWERKSTOFF-BRANCHE AUF EINEN BLICKBranchenführer „Innovative Biowerkstoffe BIB’09“

Mit dem Branchenführer „Innovative Biowerkstoffe BIB’09“ ist erst malig ein Überblick über den Gesamt-markt der neuen Biowerkstoffe verfügbar. Im Mittelpunkt stehen Unternehmen, die Biowerkstoffe und ausdiesen gefertigte Produkte produzieren oder vertreiben. Das 116 Seiten umfassende Buch wurde am 3. Dezember 2008 anlässlich des Internationalen Kongresses „Rohstoffwende & Biowerkstoffe“ in Köln derÖffentlichkeit vorgestellt und präsentiert 50 Unternehmen und Akteure aus sechs Ländern.

Rohstoffwende & Biowerkstoffe

24 Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009

BIB ‘09

BranchenführerInnovative Biowerkstoffe 2009

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Rohstoffwende & Biowerkstoffe

Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009 25Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info

Der Markt für Biokunststoffe hat sich inden vergangenen Jahren rasant entwickelt.Ausgehend von einer weltweiten Produk-tionskapazität von 150.000 Tonnen imJahr 2006 werden bis zu zwei MillionenTonnen im Jahr 2011 erwartet. Diese po -sitiven Entwicklungen bestätigte auch KaiWagner, Regierungsdirektor im Bundes-ministerium für Wirtschaft und Techno -logie in seiner Eröffnungsrede: „Bio -kunst- stoffe fördern den ländlichen Raumund bieten der High-Tech-Industrie aus-gezeichnete Entwicklungschancen. Mitsteigendem Einsatz von Biokunststoffenwerden qualifizierte Arbeitsplätze und öko-nomisches Wachstum geschaffen.“

Überzeugt von den Chancen der Biokunst-stoffindustrie äußerten sich auch die Key-note Sprecher Dr. Michael Stumpp, Leiterder Geschäftseinheit „Specialty Polymers“bei BASF und Armand Klein, Europe Busi-ness Director Applied Bio-Sciences vonDuPont. „Der Markt für Biokunststoffe istbereits zu einem wichtigen Markt gewor-den, sowohl für den Einzelhandel als auchfür die Hersteller. Ich bin überzeugt davon,dass der Markt in den nächsten paar Jahrenschnell und nachhaltig wachsen wird“, soMichael Stumpp. Armand Klein hebt her-vor: „Wir müssen die negativen Einflüsseauf die Umwelt drastisch reduzieren. DerEinsatz von Materialien aus Nachwachsen-den Rohstoffen, die heute bereits verfügbarsind, kann ein Schritt in die richtige Rich-tung sein.“

Biokunststoffe für Markenware Mit wachsenden Produktionskapazitätenwird Biokunststoff auch für Markenartik-ler zunehmend interessanter. In einer ent-sprechenden Vortragsreihe wurden neueProdukte vom führenden italienischen Mi-neralbrunnen Sant Anna und Telecom Ita-lia vorgestellt.

Ferrero verfolgt den Fortschritt der Bran-che mit hohem Interesse: „Ferrero achtetdarauf, dass während der gesamten Pro-duktfertigung Ressourcen geschont undEmissionen minimiert werden. Biokunst-stoffe sind Teil eines globalen Plans zurVerringerung negativer Auswirkungen aufdie Umwelt“, sagt Filippo Velli, PackagingDeputy Director.

Biokunststoffe nutzen 0,05% derAgrarfläche in EuropaIn einer Podiumsdiskussion zur Fragestel-lung „Gibt es genug Anbaufläche, um alleBedürfnisse nach Agrarrohstoffen zu be-friedigen?“ lieferten die Teilnehmer Zahlenund Fakten. Für alle Anwendungen vonBiomasse, so die Meinung der Experten,stehen genügend Flächen zur Verfügung.Biokunststoffe stellen daher keine Konkur-renz zur Nahrungsmittelproduktion dar.Andreas Pilzecker von der EuropäischenKommission, Generaldirektorat Landwirt-schaft und ländliche Entwicklung machtedeutlich, dass Biokunststoffe nicht für denPreisanstieg von Agrarrohstoffen verant-wortlich gemacht werden können: „DieEuropäische Kommission hatte schon imJahr 2006 den zu erwartenden Einflusseines „10%-Biokraftstoffziels“ auf den Flä-

chenbedarf und die Getreidepreise unter-sucht und hat herausgefunden, dass dieBiokraftstoffproduktion nur einen mäßigenEinfluss ausüben wird. Biokunststoffe be-nötigen einen deutlich kleineren Anteil derlandwirtschaftlichen Produktion und kön-nen daher noch viel weniger für einenPreisanstieg verantwortlich gemacht wer-den.“ Michael Carus, Leiter der nova-Insti-tut GmbH, unterstrich die Aussage vonAndreas Pilzecker und zeigte, dass derzeitlediglich 0,05% der europäischen Agrar-fläche zur Erzeugung von Biokunststoffengenutzt würden.

EU-Strategie auf industrielle Nutzungabstimmen!Des Weiteren wurde im Podium gefordert,die europäische Agrarpolitik wie auch dieeuropäischen Strategien für Biokraftstoffeund Bioenergie besser auf die industrielleVerwendung von Nachwachsenden Roh-stoffen abzustimmen. „Es ist an der Zeit,dass die industrielle der energetischen Nut-zung in Brüssel endlich gleichgestelltwird“, machte Carus deutlich. Der Leiterdes Fachbereichs Recht, Soziales und Wirt-schaftspolitik beim Deutschen Bauernver-band, Udo Hemmerling, ergänzte: „Esgeht nicht um ein „entweder oder“, son-

GUTES KLIMA FÜR DIE BIOKUNSTSTOFFBRANCHEEindrücke von der „3rd European Bioplastics Conference“

Im November 2008 hat zum dritten Mal die internationale Konferenz der Biokunststoffindustrie „Euro-pean Bioplastics Conference“ stattgefunden. Mit rund 300 Teilnehmern aus 26 Ländern und 22 Ausstellernkonnte die diesjährige Konferenz in Berlin an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen. Damit bestätigt dieVeranstaltung erneut ihre Rolle als führender Branchentreff in Europa. Mit weltweiten Investitionen in neueProduktionsstätten bereitet sich die Biokunststoffindustrie auf weiterhin starkes Wachstum vor.

Teilnehmer der

3rd European Bioplastics

Conference5%

6%

4%

21%

6%

4%4%6%

Europa

Nordamerika

Südamerika

Asien

Andere

Belgien

Niederlande

Skandinavien

Deutschland

Frankreich

Österreich /Schweiz

Großbritannien

Andere

Andere

2%

Asien

22%

Südamerika

4%

Nordamerika

16%

Europa

56%

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CONFERENCE ON SUSTAINABLE

PACKAGING – DIE ZUKUNFT

DER FOOD-VERPACKUNGKoelnmesse, 12. März 2009, 9– 17 Uhr

Rohstoffwende&Biowerkstoffe

26 Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009

Veranstalternova-Institut GmbH

Ansprechpartner

Christin Schmidt

Tel.: +49 (0)2233 4814-44

Fax: +49 (0)2233 4814-50

[email protected]

Dominik Vogt

Tel.: +49 (0)2233 4814-49

Fax: +49 (0)2233 4814-50

[email protected]

dern um ein vernünftiges „sowohl als auch“bei der Verwendung von Agrarerzeugnis-sen zur Produktion von Nahrungsmittelnoder als Rohstoff für die industrielle Nut-zung. Die Bauern sind flexibel und könnenauf jede Nachfrage schnell reagieren, obnach Nahrungsmitteln oder bio-basiertenProdukten.“

Neben wichtigen Themen wie der Zer -ti fizierung und Kennzeichnung von Bio-kunststoffen präsentierten über 25 Unter-nehmen die neuesten Entwicklungen vonMaterialien und Anwendungen im Bio-kunststoffsektor. Die Vorträge reichten von neuen Verpackungslösungen mit verbesserten Barriereeigenschaften und län-geren Produkthaltbarkeiten durch Folien-kombination über Werkstoff ver besserungendurch Compoundierung und Additivie-rung bis hin zu einer Vielzahl von Produk-ten außerhalb des Verpackungsbereichs.Als äußerst viel versprechend wurden Bio-kunststofffolien für den Agrarbereich be-zeichnet: Eine aktuelle Studie der For-schungsgemeinschaft Biologisch AbbaubareWerkstoffe e.V. (FBAW) belegt die Vorteileund Wettbewerbsfähigkeit der Folien inder Praxis.

Harald Kaeb, Vorstandsvorsitzender desVerbands zeigte sich sehr erfreut über dieVeranstaltung und zog eine positive Bilanz:„Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlaufder Konferenz. Auch in diesem Jahr hat sieerneut Industrieteilnehmer aus aller Weltangezogen und eine wichtige Plattform fürden Austausch aktueller Themen der Bran-che geboten. Dies bestätigt unser Konzeptder European Bioplastics Konferenzen. Wirfreuen uns schon jetzt auf die nächste Ver-anstaltung im Jahr 2009.“

European Bioplastics e.V., November 2008www.european-bioplastics.org

3rd European Bioplastics Conference.

Bild: European Bioplastics

Anmeldung und weitere Informationen unter:

www.sustainable-packaging.de

Kongress inkl. Catering 350 € zzgl. MwSt. Mit Erwerb des Tickets zur Konferenz er-

halten Sie eine Dauerkarte (10.– 13. März 2009) für die internationale Fachmesse

Anuga FoodTec.

In den letzten Jahren haben die Diskussionen um Umweltschutz, Re-cycling und Ressourcenknappheit die Suche nach „Nachhaltigen Ver-packungslösungen“ angeheizt. Die vom nova-Institut veranstalteteKonferenz gibt einen aktu ellen Überblick über politische Rahmen-bedingungen, Markt entwicklungen, Einflussfaktoren, neue Optionenund ökologische Bewertungen.

Partner• Anuga FoodTec• Stiftung Arbeit und Umwelt der IG Bergbau, Chemie, Energie• Fraunhofer Institut Umwelt-, Sicherheit-, Energietechnik UMSICHT• Deutsches Verpackungsinstitut (DVI)• FORUM Nachhaltige Wirtschaften

Medienpartner• Das Nachrichten-Portal

www.nachwachsende-rohstoffe.info• bioplastics MAGAZINE• EUWID Verpackungen

VeranstaltungsortKoelnmesse GmbH

Congress Centrum Nord

Messeplatz 1

50679 Köln

[email protected]

www.koelnmesse.de

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Vorläufiges Programm

Rohstoffwende & Biowerkstoffe

Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009 27Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info

09:00 bis 10:30 Uhr SESSION 1 – ROHSTOFF & ÖKOLOGIE

Zukünftige Rohstoffversorgung für die Verpackungsindu-strie

Mit folgenden Referenten /Firmen:

• Zukünftige Rohstoffe für die VerpackungsindustrieMichael Carus, nova-Institut GmbH, Hürth

• Sustainability in packagingBob Hogan, ZIP-Pak, Manteno /USA

• Materialeffizienz als einfachste Form der Ressourcen-schonungDr. Kerstin Röhrich, Deutsche Material effizienzagentur demea,Berlin

11:00 bis 12:30 Uhr SESSION 2 – VERPACKUNGSKONZEPTE

Nachhaltige Verpackungskonzepte im Handel

Mit folgenden Referenten /Firmen:

• Nachhaltigkeit einer etablierten VerpackungDr. Heike Schiffer, TetraPack, Hochheim

• Nachhaltige Verpackungskonzepte im HandelHilka Bergmann, EHI Retail Institute, Köln

• Sustainability-Leader in der Markenartikel- und VerpackungsindustrieMatthias Giebel, Berndt & Partner GmbH/Deutsches Verpackungsinstitut e.V., Berlin

• Klimaneutrale Folienprodukte für eine grünere WeltPhilipp Depiereux, alesco GmbH & Co. KG, Langerwehe

13:30 bis 16:45 Uhr SESSION 3 – BIOWERKSTOFFE

Marktübersicht Biokunststoffe, Papier und andere biobasierte Werkstoffe – Hersteller, Anwendungen und Märkte

Mit folgenden Referenten /Firmen:

• Marktübersicht Biokunststoffe – Hersteller, Anwendungen und MärkteJöran Reske, European Bioplastics e.V., Berlin

• Bioplastic Award 2008 – Platz 3Democratising the use of Bioplastics in food-packagingAndy Sweetman, Innovia Films Ltd., Wigton /UK

• Recyling von BiokunststoffenCarmen Michels, Fraunhofer UMSICHT, Oberhausen

• Biokunstoff-Innovationen für VerpackungenDr. Christian Bonten, FKUR Kunststoff GmbH, Willich

anschließend: PODIUMSDISKUSSION

Ende der Veranstaltung: ca. 17:15 Uhr

Mit Simultanübersetzung

Deutsch � Englisch !

www.sustainable-packaging.de

Flaschen aus PLA. Bild: nova-Institut

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Naturfasern & Verbundwerkstoffe

28 Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009

Ziel der Untersuchung war, herauszufin-den, ob die deutsche Landwirtschaft preis-lich attraktive Rohstoffe für die Holz-werkstoffindustrie bereitstellen kann, wel-che Kulturen am interessantesten sind undin welchen Mengen die Rohstoffe zur Ver-fügung gestellt werden können. Dabei warvon besonderem Interesse, welche RohstoffeHolz in der Mittelschicht der Spanplattesubstituieren könnten.

Auf Basis von Literatur- und Datenbank -recherchen, Experten-Interviews und –Workshops sowie eigener Berechnungenwurden agrarökonomische Analysen undabschätzende Potenzialanalysen der alter-nativen Nachwachsenden Rohstoffe für dieHolzwerkstoffindustrie in Deutschlanddurchgeführt.

Untersucht wurden Getreide-, Raps-, Mais-und Sonnenblumenstroh, unterschiedlicheFaserpflanzen sowie schnell wachsendeBaumarten und einige alter native Nach-wachsende Rohstoffe aus Asien und Afrika.Für die Berechnung der Preisuntergrenzenwurden unterschiedliche Methoden ent-wickelt: auf Basis des Nährstoffwertes, derProduktionskosten sowie des Deckungsbei-trages und der Rendite im Bezug auf dieLeitkultur Weizen.

Die Ergebnisse zeigen, dass es eine über-schaubare Anzahl von Optionen gibt.Dabei bestimmen nicht die Produktions-kosten den zu zahlenden Preis, sondern dieKonkurrenzsituation zu anderen Kulturenist maßgeblich. Wenn heutige Nischen-kulturen großflächig angebaut werden sol-len, müssen sie dieselbe Rendite bringenwie die Leitkulturen.

Nischenkulturen bleiben teurer als SägenebenprodukteBei den Nischenkulturen heben sich viervon den anderen untersuchten Kulturen ab.Miscanthus, Hanf, Pappeln und Weidenkönnen zwar selbst im hypothetischenGroßanbau nicht das Preislevel der Säge -nebenprodukte wie Sägespäne oder Hack-schnitzel erreichen, kommen aber recht nahheran.

Weizenstroh und verschiedene Rest- undNebenprodukte aus Land- und Forstwirt-schaft stellen weitere Optionen dar. Vorallem Weizenstroh wäre wegen seiner über-regionalen Verfügbarkeit zu empfehlen.Auch Grünschnitt und Landschaftspflege-holz sind unter den jetzigen Rahmenbe-dingungen preislich attraktiv. Dies könntesich ändern, wenn aufgrund steigenderNachfrage kommunale Zuschüsse für die

WELCHER ROHSTOFF FÜR DIE SPANPLATTE

DER ZUKUNFT?Alternative heimische und exotische Nachwachsende Rohstoffe

für die Holzwerkstoffindustrie in Deutschland

Die zunehmende rein energetische Nutzung von Holz führt zu einer Konkurrenz auf den Beschaffungs-märkten und zu einer Holzverknappung. Die Holzwerkstoffindustrie, der zweitgrößte Rohholzverbrauchernach der Sägeindustrie, gerät wegen einer starken Förderung der energetischen Nutzung von Nachwach-senden Rohstoffen in Bedrängnis. Der Verband der Deutschen Holzwerkstoffindustrie e.V. (VHI) beauf-tragte die nova-Institut GmbH, eine abschätzende „Potenzialanalyse über alternative heimische und exotischeNachwachsende Rohstoffe für die Holzwerkstoffindustrie in Deutschland“ durchzuführen. Diese Studiewurde von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) finanziell unterstützt (FKZ: 22012807).

Preislich interessante Rohstoffalternativen für die Holzwerkstoffindustrie sind rar. Ob Miscan-

thus (großes Bild) oder Hanfschäben (im Bild eine Leitbau-Spanplatte aus Hanfschäben):

Entscheidend ist die Konkurrenz zu den renditestarken Leitkulturen wie Weizen.

Bild: nationalrural /Wikipedia, Lizenz: cc-by-2.0

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Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009 29Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info

LEICHT GESPRITZT STATT SCHWER

GEMAUERTWandbaustoffe aus Hanfschäben und Kalk

Eine bei der Verarbeitung breiartige Masse aus Hanf und Kalk – unge-wöhnlich und überraschend vielseitig ist dieser ökologische Baustoff,aus dem im Spritzverfahren ganze Wände entstehen. Attraktiv wird dasMaterial durch die Kombination seiner Eigenschaften: Bei geringembis sehr geringem Gewicht vereint der Naturbaustoff mit positiverCO2-Bilanz sehr gute wärme- und feuchtetechnische wie auch akusti-sche Eigenschaften bei schneller und kostengünstiger Verarbeitung. InFrankreich und England sind Hanf-Kalk-Baustoffe längst in der Bau-praxis angekommen, in Deutschland beschränkte man sich bisher aufden Einsatz von Hanfschäben als Zuschlagstoff für herkömmlichenLehm- oder Kalkputz.

Das Baumaterial – Hanf und MineralienDer Hanf-Kalk-Baustoff besteht zu 33 M.-%aus Hanfschäben1, zu 66 M.-% aus einemvorformulierten Bindemittel gemäß derNorm EN 459, das speziell für den Einsatzvon Schäben als Zuschlagsstoff in Bau -stoffen entwickelt wurde. Hauptsächlichbesteht dieses aus den anorganischen Bin-demitteln Kalkhydrat (Ca(OH)2) und Ze-ment, sowie mineralischen Füllstoffen undökologisch unbedenklichen Additiven undWasser. Der Wasser-Bindemittelgehaltwird auf das gewählte Verarbeitungsver-fahren (Spritzverfahren oder „von Hand“)abgestimmt.

Hanf-Kalk-Baustoffe sind leicht bis sehrleicht und haben sehr gute wärme- undfeuchtetechnische, wie auch akustische Eigenschaften. Infolge ihres hohen Wär-mespeichervermögens erweisen sich dieHanfschäben auch günstig hinsichtlich des Wärmedurchgangsverhaltens bei zeit-lich veränderlichen Wärmelasten. Entspre-chend wird der Wärmezutritt in dieKonstruktion bei direkter Besonnungdeutlich verzögert. Die bei fehlendemWärmespeichervermögen von Baukon-struktionen sich einstellenden Spitzen derRaumtemperaturen können so deutlich ab-

Naturfasern & Verbundwerkstoffe

1) Hanfschäben: Als Schäben wird der gebrochene Holzkern des Hanfstängels bezeichnet. Beim Hanf machen

sie etwa 50 bis 60% des Stängels aus und stellen damit die mengenmäßig größte im Faseraufschluss anfallende

Fraktion dar. Ihre primäre Anwendung ist die Verwendung als Tiereinstreu, da die Hanfschäben ein sehr hohes

Wasseraufnahmevermögen haben. Historisch wurden Hanfschäben vor allem als Brennstoff und für die Span-

bzw. Leichtbauplattenproduktion eingesetzt.

Hanfschäben-Platte. Bild: Kosche

Entsorgung entfallen. Im Rahmen der Stu-die wurde ein weiterer interessanter Roh-stoff aus der Biogasgewinnung untersucht.

Weizenpreis bestimmt VerfügbarkeitIm zweiten Teil der Studie geht es um dieFrage, ob für die vier favorisierten Ni-schenkulturen Miscanthus, Hanf, Pappelnund Weide ausreichend Ackerfläche zurVerfügung steht, um diese auf großen Flä-chen anbauen zu können.

Sollte sich der Weizenpreis auf hohem Ni-veau stabilisieren, wird es schwer, zusätzli-che Flächen für Miscanthus, Hanf, Pappelnoder Weiden zu akquirieren. Erst wenn dieermittelten Einsparungen durch Skalenef-fekte und technischen Fortschritt realisiertwerden, könnten größere Mengen für dieHolzwerkstoffindustrie zu attraktiven Prei-sen zur Verfügung stehen. Ein innovativerWeg, ein längerfristiges Engagement derLandwirte zu gewährleisten, wäre, den Ab-nahmepreis für Nischenkulturen, unddamit ihre Rendite, an die mit der Leit-kultur zu erzielende Rendite zu koppeln.Dadurch ergäbe sich ein Anreiz, bei stei-genden Preisen für die Leitkultur, z.B.Weizen, nicht sofort den Anbau der Ni-schenkultur aufzugeben. Für die Industriewürde dies die Verfügbarkeit der Holzsub-stitute gewährleisten, andererseits aberauch das Preisrisiko erhöhen.�

Anatoli Pauls, Stephan Piotrowski, Michael Carus (nova-Institut)

Die Landwirtschaft als Baustofflieferant:

Aus den Stängeln der Hanfpflanze

werden die hölzernen Schäben extrahiert.

Bild: AgroFibre (F)

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gemildert werden und schaffen damit einegrößere Wohnbehaglichkeit, insbesonderewährend der heißen Sommermonate.

In Bezug auf ihre Wärmeleitfähigkeit ordnen sich die Hanf-Kalk-Baustoffe in dasSpektrum etablierter Baustoffe ein, beson-ders Porenbeton weist ähnliche Werte auf.Explizite Dämmstoffe bieten in jedem Fallbessere Kennwerte. Doch weisen Hanf-Kalk-Baustoffe weitere positive Eigen-schaften auf, die neben den günstigen wärmetechnischen Eigenschaften auch ein attraktives Feuchteverhalten und einengünstigen Schallschutz aufbieten.

Gerade das Feuchteverhalten von Baustof-fen nimmt eine immer wichtigere Bedeu-tung in der Baustoffbewertung von Planernund Bauherren ein. Bauphysikalisch gün-stig erweisen sich diffusionsoffene und kapillaraktive Wandbaustoffe. Baustoffeaus Hanfschäben und Kalk weisen ein derartiges Verhalten auf. Darüber hinausverfügen sie zudem über ein hohes Feucht-speichervermögen, so dass bei erhöhtenRaumluftfeuchten durch die positivenSorptionseigenschaften Feuchte angelagertwerden kann, die dann bei niedrigerenRaumluftfeuchten wieder an die Umge-bung abgegeben wird, so dass von einer natürlichen Regulierung der Raumluft-feuchte gesprochen werden kann, die zueinem für den Nutzer angenehmen Raum-klima führt.

Hinsichtlich des Schallschutzes ist die imVergleich zu sonstigen wärmedämmendenBaustoffen höhere Masse der Hanf-Kalk-Baustoffe aufzuführen, so dass günstigereSchallschutzwerte erreicht werden können.Die mineralische Einbindung der Hanf-schäben verleiht den Hanf-Kalk-Bau stof -fen zudem ein günstiges Brandverhalten,der Baustoff gilt als nicht brennbar. Dane-ben sind sie beständig gegenüber Unge -ziefer und gelten als umweltverträglich, daderen Herstellung aus überwiegend nach-wachsenden Rohstoffen einen geringenStoff- und Energieverbrauch von der Her-stellung bis zum Rückbau erfordern. Zu-sätzlich zu den bereits genannten güns tigenEigenschaften sind sie gänzlich recyclebar.

Die Kosten der Rohstoffe für dieses Pro-dukt liegen nach ersten Vorkalkulationenbei ca. 110 € /m3 ab Werk, ohne Berück-

sichtigung von Transportkosten, Handels-margen und Verfahrenskosten; cc. 40% derentstehenden Kosten entfallen auf dieHanfschäben, während die hydraulischenBindemittel 60% der Kosten verursachen.

Die Verfahrenstechniken – leicht gespritzt statt schwer gemauertWesentliches Augenmerk für die Nutzungdes Hanf-Kalk-Baustoffes liegt auf der Ver-wendung als Wandbaustoff. Dabei werdendie anfallenden Lasten über ein lastabtra-gendes Rahmenwerk aufgenommen undabgeleitet. Vorzugsweise im Sinne des öko-logischen Gesamtansatzes kann dies alsHolzständerwerk ausgeführt sein, wobeiaber auch integrierte Tragwerke aus Stahlund Stahlbeton geeignet wären, um jenach Einsatzfall, den erforderlichen Lasten

in Wohn- und Industriegebäuden gerechtzu werden.

Der Hanf-Kalk-Baustoff dient als Raum-abschließender Wandbaustoff, wobei dasRahmenwerk komplett umhüllt wird. DerAufbau der Wand erfolgt im Spritzverfah-ren gegen ein Schalsystem, das nach Been-digung des Spritzens abgenommen undweiterverwendet werden kann.

Nach dem Austrocknen und ausreichenderErhärtung der Wand erfolgt das Verputzenvorzugsweise mit einem Kalk-Zement-Putz. Den Abschluss bildet eine Putz-schicht, welche in konventioneller Weise

(„mit der Kelle“) oder ebenfalls gespritztaufgebracht wird. Besondere Strukturef-fekte lassen sich durch die kombinierteBeimischung von Hanfzellulose, -fasernund -schäben erzielen. Ein weiteres Ein-satzgebiet stellt der Restaurationsbereichdar. Dabei werden Hanf-Kalk-Dämmputze,vollflächig innenseitig auf die bestehendeWand aufgespritzt und oberflächenbehan-delt. Hanf-Kalk-Baustoff kann weiterhinals Bodenausgleichsschicht oder Zwischen-sparrendämmung im Dachausbau einge-setzt werden.

Bauphysikalisch gliedert sich die Bauweisegut in derzeitige Lösungen für Wand-aufbauten ein: Bei gleichem Dämmwertentspricht die Wandstärke etwa einer konventionellen Ziegelwand mit Wärme-dämm-System (bei einem U-Wert von 0,18 bis 0,20 W/m2K beträgt die gesamteWandstärke knapp 50 cm) – deutlichschlanker ist jedoch ein traditioneller Holz-ständerbau mit innenliegender Wärme-dämmung (Wandstärken unter 25 cm).

Das Verfahren stellt eine schnelle und kostengünstige Bauweise dar, welche pro-blemlos auch von kleinen und mittelstän-dischen Bauunternehmen und Hand-werksbetrieben realisiert werden kann. Be-sonders hervorzuheben ist die Minimierungvon Bauschäden und Leckage, denn Fugen,einen mehrschichtigen Aufbau oder An-schlüsse gibt es nicht; die gesamte Gebäu-dehülle ist „aus einem Guss“.

Ökologische Vorteile – CO2-Speicher und WärmedämmungDie Hanfschäben-Kalk-Baustoffe bieteneine Vielzahl von ökologischen Vorteilen,die vor allem in den Eigenschaften derSchäben als „Nachwachsender Rohstoff“begründet sind:• Verwendung einheimischer, nachhaltiger

und nachwachsender Rohstoffe (Hanf-schäben)

• Bindung von CO2 im Werkstoff (Schä-ben) über die gesamte Lebensdauer desGebäudes; Reduzierung des Treibhaus-effekts: Eine 500 mm dicke Wand bin-det ca. 53 kg CO2 / m2, während einkonventioneller Wandaufbau (cavitywall) CO2-Emissionen von rund 100kgCO2 / m2 verursacht. Für die Wändeeines durchschnittlichen Einfamilien-hauses (Annahme: Doppelhaushälfte mit

Naturfasern & Verbundwerkstoffe

30 Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009

Unbehandelte Hanfschäben bilden die

Leichtfraktion des neuen Baustoffes.

Bild: Hemcore

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Naturfasern & Verbundwerkstoffe

Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009 31

48 m2 GF oder Reihenhaus mit 52 m2 GF) bedeutet dies eine Einspa-rung von rund 30 t CO2 Emissionen;damit besser als „Null-Karbon-Häu ser“.(Quelle: Tradical)

• Energieersparnis• in der Herstellung: Schäben haben eine

bessere Energie-Bilanz als viele andereFüllstoffe

• im Transport: weniger Gewicht beigleichbleibendem Volumen des Baukör-pers; zukünftig kurze Transportwegedurch lokale Anbieter von Schäben

• in der Dämmung des Gebäudes: keinsynthetischer (energieintensiver Glas-wolle-)Dämmstoff erforderlich

• Vermeidung problematischer Baustoffeund deren Entsorgung nach Ablauf derNutzungsdauer (vor allem synthetischeDämmmaterialien)

• vollständiger Verzicht auf Lösemittel,chemischen (Holz)Schutz oder andereemittierende Bindemittel (in der Ver-kleidung/WDVS/Außenschicht des Ge- bäudes)

Historie und internationale Bedeutung – Franzosen und Englän-der machen es vorDer zuvor näher beschriebene Baustoff und das spezielle Verarbeitungsverfahrenwurden bereits vor über 20 Jahren inFrankreich entwickelt. Seitdem wurdeninsbesondere auf dem Sektor der Restaura-tion von Gebäuden aber auch im Einfa -milienhausbau Projekte durchgeführt.Mittlerweile sind der Baustoff und dasVerfahren eine anerkannte Bauweise inFrankreich.

Auch in Großbritannien wird seit ca. 5 Jahren mit dem Baustoff gebaut. Das bekannteste Produkt ist „Tradical® Hem-crete®“. Im Jahr 2005 wurde in Southwold(Suffolk / Großbritannien) unter dem Na-men „Britain’s Greenest Warehouse“ eine2.382 m2 große Lagerhalle für eine Braue-rei errichtet. Die Außenwände und Zwi-schenwände bestehen aus Blöcken ausHanf, Zement und Kalk und haben einegute Dämmwirkung. Die Bauweise re gu-liert Feuchtigkeit und Temperatur im Innern der Lagerhalle. Selbst an den heiße-sten Sommertagen war zur Kühlung desBiers keine zusätzliche Klimaanlage erfor-derlich.

Der Hanfschäben-Kalk-Baustoff wird auf

ungewöhnliche Weise verarbeitet: Er wird

auf eine senkrechte Schalung gespritzt.

Bilder: Hemcore, Tradical /Llhoist UK

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Das zusätzlich mit begrüntem Dach, Solar-anlagen und Regenwassernutzung ausgerü-stete Gebäude fand große Anerkennung inden Medien und wurde mit dem „Queen’sAward for Enterprise: Sustainable Develop-ment 2005” ausgezeichnet – auch weil beidieser Bauweise große Mengen CO2 gebun-den werden, während bei konventionellenMaterialien zusätzliche Mengen CO2 frei-gesetzt werden. Neben diesem Industrie-projekt gibt es eine Reihe weiterer Re -ferenzen im Wohnungsbau wie die Haver-hill-Reihenhäuser oder „The ElmswellThree Garden Project“.

Hanfschäben-Kalk-Bauweise in DeutschlandIn Deutschland gibt es bisher nur Spezial-anwendungen im ökologischen Bauwesenund in der denkmalgerechten Altbausanie-rung; hier werden Schäben vor allem als

Rohstoffwende & Biowerkstoffe

32 Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009

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Michael Carus et al. (2008):

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Werkstoffen (Deutschland und

EU), Gülzower Fachgespräche,

Band 26, 396 Seiten, 80 Abbil-

dungen und 46 Tabellen

In Großbritannien bereits seit Jahren praktiziert: Hanf-Kalk-Baustoffe im Wohnungsbau.

Bild: Tradical/Llhoist UK

Zuschlagstoff für Lehm- oder Kalkputz in konventionellen Verarbeitungsverfahrenverwendet.

Um auch in Deutschland die Hanf-Kalk-Bauweise zu etablieren, plant die nova-Institut GmbH, Hürth, zusammen mit der Rheinkalk GmbH in Wülfrath, der Badischen Naturfaseraufbereitung Gmbh(BAFA) in Malsch und weiteren Partnernaus der Forschung ein Projekt, um die Ei-genschaften der neuen Bauweise unterdeutschen Standards im Detail zu erfor-schen und auf dieser Basis eine offizielleBauzulassung anzustreben. Da sich die Pro-jektidee noch in einer frühen Phase befin-det, können sich interessierte potenziellePartner gerne an das nova-Institut wenden([email protected]).�

Christian Gahle (nova-Institut)

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Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009 33Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info

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NACHHALTIGKEIT DER EIGENEN WPC-PRODUKTION

EINFACH BEWERTENElwood ermöglicht KMU Einstieg in das Lebenszyklusmanagement

Produkte auf Basis Nachwachsender Rohstoffe haben großes Potenzial, zum bedeutenden Standbein einernachhaltigen Entwicklung zu werden. Doch welchen Einfluss haben einzelne, insbesondere kleine und mit-telständische Unternehmen (KMU) auf die Nachhaltigkeit ihrer biobasierten Produkte? Welchen Beitragkönnen sie leisten und wie ihre Produktion nachhaltiger gestalten? Bei Produkten aus WPC hilft ein neuentwickeltes Tool des Süddeutschen Kunststoff-Zentrums (SKZ) bei der Beantwortung dieser Fragen.

Vor allem für KMU ist es eine Herausfor-derung, nachhaltiges Wirtschaften in dertäglichen Praxis umzusetzen – nicht zu-letzt, weil der Begriff zwar in aller Mundeist, meist jedoch wenig greifbar bleibt.Hier lässt sich Nachhaltigkeit nur umset-zen, wenn sie messbar und somit bewert-bar ist. Methoden wie die Ökobilanz, mitder sich nachhaltige Entwicklungin Teilaspekten quantifizieren lässt,erfordern jedoch Ressourcen, dieden KMU nicht zur Verfügung ste-hen. Vor diesem Hintergrund ent-stand die Idee, ein Instrument zuentwickeln, das es WPC-Verarbei-tern erlaubt, ihre Produkte undProzesse eigenständig zu bewerten.In einem zwei jährigen Forschungs-projekt wurden dazu Kosten undUmweltauswirkungen von extru-dierten Profilen aus WPC umfas-send untersucht.

Ergebnis dieses Projekts ist dasProgramm Elwood, das Unterneh-men den Einstieg in ein Lebenszy-klusmanagement für WPC-Produkteermöglicht. Lebenszyklusmanage-ment bedeutet, ökologische undökonomische Aspekte eines Pro-dukts über seinen gesamten Le-bensweg von der Herstellung biszur Entsorgung zu verfolgen. EineBesonderheit Elwoods ist, dass mitder WPC-Verarbeitung jene Phasedes Lebenswegs fokussiert wurde, auf dieAnwender des Programms direkt Einflussnehmen können. Es entstand ein praxisori-entiertes Instrument, das auch bei be-grenzten Möglichkeiten und Kapazitätenvon KMU genutzt werden kann, um nach-haltigere Produkte zu entwickeln.

Lebenszyklusmanagement umsetzenAls Grundlage der Bewertung dienen dieÖkobilanzierung nach DIN EN ISO 14040und die Lebenszykluskostenrechnung. Diegezielte Vorabdefinition verschiedener Pa-rameter und eine Datenbank mit allen benötigten ökologischen Kennzahlen ver-einfachen und beschleunigen die Analyse

für den Anwender stark. Elwood bietetdabei gleichzeitig ein hohes Maß an Flexi-bilität. Während eine einzelne Ökobilanzoder Lebenszykluskostenrechnung stets nureine genau definierte Produktanwendungbetrachtet, kann Elwood für unterschied -liche Anwendungen extrudierter WPC-Profile genutzt werden. Ökobilanz und

Lebenszykluskostenrechnung werden je-weils aus den Nutzerangaben und den imProgramm hinterlegten Daten berechnet.

Das betrachtete Produktsystem umfasst die WPC-Herstellung und -Verarbeitung,die Entsorgung des Produkts sowie dieTransporte zwischen den verschiedenen

Abschnitten des Lebenswegs. DieNutzungsphase eines Produkts kannnicht bilanziert werden, denn siewürde die genaue Definition der Pro-duktanwendung im Vorfeld der Un-tersuchung erfordern. Alle Kostenund Umweltbelastungen werden be-zogen auf die Einheit „Ein Meter ex-trudiertes Profil“ bilanziert.

Kerngröße: Energiebedarf derVerarbeitungIm ersten Schritt der Analyse wer-den für ein bestimmtes Referenzpro-dukt alle re levanten Produkt- undProzessdaten ermittelt und eingege-ben. Wichtige Kenngrößen sind z.B.Materialzusammensetzung und -ko-sten, Ausschussanteile, Maschinen-und Personalkosten sowie Trans-porte. Eine besondere Bedeutungkommt dem Energiebedarf bei derWPC-Verarbeitung zu. Denn die Be-reitstellung dieser Energie ist primärverantwortlich für die mit der Verarbeitung verbundenen Umwelt-schä digungen. Der Energiebedarf der

Ver ar beitungsmaschinen wird deshalb alsKenngröße für die gesamten ökologischenAuswirkungen der Verarbeitung herange-zogen. Auch aus Kostensicht stellt derEnergieverbrauch eine wichtige Stell-schraube mit erheblichem Reduzierungs-potenzial dar.

Naturfasern & Verbundwerkstoffe

34 Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009

WPC-Profilextrusion. Bild: SKZ-KFE gGmbH

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Ökologie

Ergebnisse: Eco-Spiderweb

gewichtetRelativer Flächenindex

Produkt1 1,00Produkt2 0,85

Relative Umweltbelastung der Produktvarianten

0

0,5

1 Treibhauspotential

Kumulierter Energieaufwand

Abfälle

Versauerung

Ozonzerstörungs-potenzial

Photochemische Ozonbildung

Eutrophierung

Flächenbedarf Produkt1 Produkt2

Naturfasern & Verbundwerkstoffe

Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info

Produktvarianten vergleichenIm Anschluss an die Erfassung des Refe-renzprodukts kann untersucht werden, wiesich die Ökobilanz und Lebenszykluskostendurch Änderung einzelner oder mehrererParameter positiv beeinflussen lassen. Imnächsten Schritt werden daher Daten füreine Variante des Produkts eingegeben, diesich z.B. hinsichtlich Rezeptur oder Verar-beitungsverfahren vom Referenzproduktunterscheidet.

Das Ergebnis dieser vergleichenden Bewer-tung zweier Produktvarianten ist eine Ge-genüberstellung ihrer Ökobilanzen undLebenszykluskosten. Anhand der Gesamt-kosten ist schnell zu erkennen, wie sich dieÄnderungen finanziell auswirken. Eine de-taillierte Darstellung einzelner Kostenpo-sitionen offenbart bisher oft unentdeckteKostentreiber und Einsparpotenziale. DieÖkobilanz gibt Aufschluss darüber, wiegroß einzelne Umweltbelastungen im De-tail sind und in welchen Phasen des Le-benswegs eines Produkts sie verursachtwerden. Mit einer speziell für Elwood ent-wickelten Darstellung kann zudem aufeinen Blick beurteilt werden, wie sich dieUmweltbelastung insgesamt ändert. Diebeiden Produktvarianten werden dabei inBezug auf acht Umweltproblemfelder, z.B.das Treibhauspotenzial, jeweils mit relati-ven Kennwerten gegenübergestellt. An-schließend werden die Ergebnisse in deneinzelnen Umwelt problemfeldern in Rela-tion zum Ausmaß der jeweils insgesamt inDeutschland verursachten Umweltschädi-gung gesetzt und daraus Gewichtungsfak-toren ermittelt.

Der praktische Nutzen im MittelpunktDie komfortable und effiziente Durchfüh-rung des Produktvarianten-Vergleichs war

ein wichtiger Ansatzpunkt für die Konzi-pierung des Programms. Das Ziel lag in er-ster Linie in einer einfachen Bedienung mithoher Benutzerfreundlichkeit. Dies konnteerreicht werden, indem:• Elwood mit MS Excel umgesetzt wurde,

um Kosten für Software und den Schu-lungsbedarf zu minimieren,

• die relevanten Sachbilanzdaten für dieökologische Bewertung in einer Daten-bank hinterlegt wurden,

• die komplexen Abläufe der Ökobilanzund Lebenszykluskostenrechnung auto-matisch im Hintergrund stattfinden,

• die Ergebnisse in einfach zu interpretie-renden Darstellungen zusammengefasstwerden und

• ein Handbuch erstellt wurde, das denAnwender Schritt für Schritt durch dasProgramm führt.

Der Zeitbedarf, um die Bedienung zu er-lernen und die Analyse durchzuführen istdaher vergleichsweise gering. SpezifischeVorkenntnisse, die insbesondere für die Er-stellung einer Ökobilanz notwendig wären,sind nicht erforderlich.

Mit Elwood ist es erstmals gelungen, einLebenszyklusmanagement und damit eineMöglichkeit zur Nachhaltigkeitsbewer-tung speziell auf die Anforderungen WPC-verarbeitender KMU auszurichten. Diesekönnen eigenständig ökologische und öko-nomische Stärken und Schwächen ihrerProdukte identifizieren und bewerten. El-wood ermöglicht damit, Kostensenkungenbei gleichzeitig verminderter Umweltbela-stung zu realisieren und so einen wichtigenBeitrag zu einer nachhaltigen Entwicklungzu leisten.

Das Programm kann beim SKZ bestelltwerden. Interessierte Unternehmen erhal-ten hier auch weitere Informationen zu Anwendungsmöglichkeiten und zur Be-nutzung von Elwood.

Das Forschungsvorhaben wurde im Pro-gramm zur Förderung der „Industriel -len Gemeinschaftsforschung (IGF)“ vomBundesministerium für Wirtschaft undTechnologie über die AiF finanziert (Nr.14987N). Das SKZ bedankt sich für die fi-nanzielle Unterstützung.

Nutzung und Entsorgung einbeziehenDer nächste wichtige Schritt bei der Um-setzung eines Lebenszyklusmanagementsim Unternehmen ist es, die Nutzungs- undEntsorgungsphase umfassender als bishereinzubeziehen. Viele Produkte können ihreUmwelt- und Kostenvorteile erst in derNutzungsphase realisieren, weil sie z.B.durch ihre lange Lebensdauer oder gerin-gen Pflegeaufwand der Konkurrenz über-legen sind. Es besteht auch Bedarf, WPCanderen Werkstoffen wie z.B. Tropenhöl-zern gegenüberzustellen und zu analysie-ren, mit welchem Werkstoff und unterwelchen Bedingungen sich ein Produkt amnachhaltigsten gestalten lässt. Gemeinsammit interessierten Unternehmen plant dasSKZ ein Forschungsprojekt, um diese Fra-gen zu klären.�

Kyra Seibert, Oliver Stübs, Dr.-Ing. Martin Bastian (SKZ-KFEgGmbH)

www.skz.de

Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009 35

Lebenszyklusmanagement mit dem Berechnungsprogramm „Elwood“. Bild: SKZ-KFE gGmbH

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6th International Conference of the European Industrial Hemp Association (EIHA)May 27th–28th, 2009 Rheinforum, Wesseling / near Cologne (Germany)

The congress will focus on the latest developments concerning hemp and other natural fibres.

The spectrum of participants will range from ■ cultivation consultants, ■ primary and further processors, ■ traders, mechanical engineers, ■ investors to enterprises to ■ industry: composite reinforcement (automotive and more), construction & insulation and pulp & paper.

They all share a common interest in the industrial utilisation of hemp fibres, shives, seeds and oil.For further information regarding the conference, call for papers, exhibitions and workshops just ask:

Dipl.-Geogr. Dominik Vogt, phone: +49 (0)2233 4814-49, [email protected]

The biggest event on industrial hemp in 2009 – worldwide!

Veranstaltungen

36 Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009

www.eiha.org/conf6th

nova-Institut GmbH | Chemiepark Knapsack | Industriestrasse | 50354 Huerth | Germany

Organiser

Kontakt | nova-Institut GmbH | Chemiepark Knapsack | 50354 Hürth | [email protected] | Tel.: +49 (0)2233 4814 - 42

Erster Deutscher

Elektro-MobilKongress

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Die Zukunft ist elektrisch!� Strategien und Konzepte � Technologische Trends � Etablierte Hersteller � Hersteller – Pioniere � E-Motorräder und Nutzfahrzeuge � Batterie- Entwicklung� Elektromotoren � Mobilitäts- und Netzkonzepte � Hoch-Zeit von Innovationund Ökologie

Mit Referenten von folgenden Firmen/Instituten� Adam Opel AG / GM Europe � Better Place � Continental AG � E.ON Energie AG� Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung � Johnson Controls –SAFT Advanced Power Solutions GmbH � SB LiMotive (joint company of Boschand Samsung) � PSA Peugeot Citroën � Siemens AG � WiTricity Corporation � Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie GmbH

Premium-PartnerVeranstalter

Medienpartner

Für Automobilindustrie,Zulieferer, Elektro brancheund Energieversorger

Mit Ausstellung in der Lobby vor dem Plenarsaal

www.e-mobil-kongress.de

16.+ 17. Juni ’09Alter Bundestag, Bonn

www.nova-institut.de/nr

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The nova-Institut is globally active inmarket research, industrial and poli-tical consultancy, project manage-ment and online media. The instituteuses and creates expert knowledgeand innovative technologies to ad-vance and develop the use of renewa-ble resources as energy and material.

The nova-Institut was founded in 1994 asa private and independent institute. Its lo-cation is the Chemiepark Knapsack (Che-mical Industrial Park) in Huerth nearCologne. The division “Renewable Resour-ces” is made up of the three departments“Economy and Resource Management”,“Biomaterials” and “Communication”.

Economy and Resource ManagementThe department “Economy and ResourceManagement” concentrates on market ana-lysis, availability and prices of fossil, mine-ral and especially agricultural resources,economical analysis alongs the value addedchain of resources, area and usage competi-tion as well as industrial biotechnology (regarding resource and economic aspects).

BiomaterialsThe main focus of the department “Bio -materials” is global and local market re-search of biomaterials. Biomaterials includenatural fibre composites, wood-plastic-composites (WPC) und wooden materials.Technical and economical feasibility as wellas environmental impact, marketing sup-port, project development and manage-ment, innovation and knowledge transferare part of the department’s work.

The nova-Institute hosts many regular in-ternational congresses regarding biomate-rials and resources. Furthermore many

workshops, seminars and roadshows are or-ganised concerning those topics.

During the last 15 years the approx. 20staff members have worked on numerousmarket studies, economical analyses andfeasibility studies as well as on the publi-cation of many studies, brochures andbooks. Furthermore, the institute organisesand conducts approx. ten national and in-ternational projects with the industry andresearch annually.

For a presentation of the team, pleaseconsult the following pages.

Further information and contact:

nova-Institut:

FACILITATING THE ENERGY AND

RAW MATERIAL SHIFTRenewable Resources –

Market Analysis and Economy

nova-Institut GmbH

Chemiepark Knapsack

Industriestrasse

50354 Huerth, Germany

Tel.: +49 (0)2233 4814-40

Fax: +49 (0)2233 4814-50

E-Mail: [email protected]

www.nova-institut.de /nr

Presentation of the nova-Institut

Impressum

Biowerkstoff-ReportBiokunststoffe, Naturfaserverstärkte Werkstoffe,

Wood-Plas tic-Com posites – Bioressourcen und

stoffliche Nutzung Nachwachsender Rohstoffe

ISSN 1867-1209 (Druck), ISSN 1867-1195 (Internet)

Den Biowerkstoff-Report erhalten Abonnenten des

Nachrichten-Portals www.nachwachsende-

rohstoffe.info kostenfrei als Online-Zeitschrift.

Herausgeber: Michael Carus (v.i.S.d.P.)

nova-Institut GmbH, Chemiepark Knapsack,

Industriestr., 50354 Hürth, Deutschland

Tel.: 02233 4814-40

Fax: 02233 4814-50

E-Mail: [email protected]

Internet: www.nova-institut.de /nr

Redaktion: Florian Gerlach (nova-Institut)

Tel.: 02233 4814-43

E-Mail: [email protected]

Layout und Gestaltung: Jenny Feuerstein (nova-Institut)

Online-Archiv:www.nachwachsende-rohstoffe.info /bwreport.php

Die nächste Ausgabe erscheint im Mai 2009.

Redaktions- und Anzeigenschluss: 16.04.2009 /20.04.2009

Anzeigenformate und -preise:www.nachwachsende-rohstoffe.info /

bwr-mediadaten.php

www.nachwachsende-rohstoffe.infoNachrichten-Portal zur stofflichen und energe -

tischen Nutzung Nachwachsender Rohstoffe

ISSN 1867-1217

Aktuelle Meldungen und Berichte – Veranstaltungs-

hinweise – Preisindizes – Anbieter & Akteure –

Wöchentlicher E-Mail-Newsletter – Archiv – Bio-

werkstoff-Report gratis

Abonnement:Probeabonnement: kostenfrei für 14 Tage

Jahres-Abonnement: 75,00 € inkl. 19% MwSt.

Studentenabonnement: 36,00 € / Jahr

Bestellung:www.nachwachsende-

rohstoffe.info /abonnement.php

Kontakt: Claudia Destrait (nova-Institut)

Tel.: 02233 4814-40

E-Mail: [email protected]

Sponsoren:

Fachagentur Nachwachsende

Rohstoffe e.V. (FNR)

evonik Industries AG

Faserinstitut Bremen e.V.

BMELV

Geschützte Namen und Marken wurden als solche nicht kenntlich ge-

macht. Alle genannten und ggf. durch Dritte geschützten Marken- und

Warenzeichen unterliegen den Bestimmungen des jeweils gültigen Kenn-

zeichenrechts und den Rechten der jeweiligen eingetra genen Eigentümer.

Das Fehlen einer solchen Kennzeichnung bedeutet nicht, dass es sich um

einen freien Namen im Sinne des Markenrechts handelt. Die Nennung

der Produkt- oder Dienstleistungsbezeichnungen dient ausschließlich der

Identifikation.

Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009 37Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info

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Das nova-Institut stellt sich vor

Das nova-Institut ist global in Markt-forschung, Industrie- und Politikbe-ratung, Projektmanagement sowieOnline-Medien tätig, nutzt und kre-iert Expertenwis sen und innovativeTechnologien, um den Einsatz Nach-wachsender Roh stoffe in stofflicherund energe tischer Nutzung voran zutreiben.

Das nova-Institut wurde 1994 als privatesund unabhängiges Institut gegründet.Standort ist der Chemiepark Knapsack inHürth im Rheinland. Der Bereich Nach-wachsende Rohstoffe besteht aus den dreiAbteilungen „Ökonomie und Ressourcen-management“, „Biowerkstoffe“ sowie fürIT- und Grafikdienstleistungen die Abtei-lung „Kommunikation“.

Ökonomie und RessourcenmanagementDie Abteilung „Ökonomie und Ressour-cenmanagement“ beschäftigt sich mit derAnalyse der Märkte, Verfügbarkeiten undPreise für fossile, mineralische und vorallem Agrar-Rohstoffe, ökonomischen Ana-lysen entlang der Wertschöpfungskette vonRohstoffen, Flächen- und Nutzungskon-kurrenzen sowie der Industriellen Biotech-nologie (unter Ressourcen- und Ökonomie-Gesichtspunkten).

BiowerkstoffeDie Abteilung „Biowerkstoffe“ hat dieAnalyse der globalen und lokalen Markt -situation für Biowerkstoffe als Schwer-punkt. Biowerkstoffe sind u.a. Biokunst- stoffe, Naturfaserverstärkte Kunststoffe(NFK), Wood-Polymer-Composites (WPC)und Holzwerkstoffe. Hier geht es um dieBewertung der technischen und ökonomi-schen Machbarkeit sowie der Umweltaus-

wirkungen, Unterstützung im Marketing,Projektentwicklung und -managementsowie Innovations- und Wissenstransfer.

Das nova-Institut ist Veranstalter mehrererregelmäßiger internationaler Kongresse zu ausgewählten Themen aus dem Spek-trum der Biowerkstoffe und Rohstoffe. Zu speziellen Themen werden zudem Work-shops, Seminare und Roadshows durchge-führt.

Die knapp zwanzig Mitarbeiter des nova-Instituts haben in den letzten 15 Jahreneine Vielzahl von Marktstudien, ökonomi-schen Analysen und Machbarkeitsstudiendurchgeführt sowie zahlreiche Studien,Broschüren und Bücher publiziert. Zudemkoordiniert und leitet das nova-Institutjährlich etwa zehn nationale und inter -nationale Projekte mit Industrie und For-schung.

Weitere Informationen und Kontakt:

nova-Institut:

DIE ENERGIE- UND ROHSTOFFWENDE

GESTALTENNachwachsende Rohstoffe –

Marktforschung & Ökonomie

Dipl.-Phys. Michael CarusGeschäftsführer, Bereichsleiter „Nach-

wachsende Rohstoffe“, Abteilungsleiter

„Ökonomie und Ressourcenmanagment“

Dipl.-Ing. Christin SchmidtStellvertretende Bereichsleiterin,

Abteilungsleiterin „Kommunikation“

nova-Institut GmbHChemiepark Knapsack

Industriestraße

50354 Hürth, Deutschland

Tel.: 02233 4814-40

Fax: 02233 4814-50

E-Mail: [email protected]

www.nova-institut.de /nr

38 Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009

Das nova-Team sucht eine(n) Mitarbei-ter(in) zur Verstärkung seines Biowerk -stoff-Teams. Die Aufgaben im Team sindvielfältig: Durchführung von Projekten,Studien und Beratungen sowie die Mitar-beit bei Fach-Kongressen; inhaltlich gehtes um Biokunststoffe, NFK und WPC.Technische-wissenschaftliche Vorkennt-nisse im Bereich Werkstoffe, Gespür fürMärkte und gute Englisch-Kenntnissesind Voraussetzungen.Weitere Informationen finden Sie unterwww.nova-institut.de/nr

Über Ihre aussagekräftige Bewerbungan Christin Schmidt freuen wir uns!

nova sucht

Biowerkstoff-Experten/in

Das nova-TeamLeitung

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Aktuelle Projekte (Auswahl)

• Förderinstrumente für die stofflicheNutzung Nachwachsender Rohstoffe

• Stoffliche Nutzung der NachwachsendenRohstoffe: Aktueller Stand und zukünftigeMarkttrends

• Branchenführer BIB2010 Biowerkstoffe

• Nachrichten-Portalwww.nachwachsende-rohstoffe.info

• Nachwachsende Rohstoffe in der Wikipedia

• IT für das EU-Projekt Bio Fuels in Motion

• CO2-arme Antriebskonzepte für dendeutschen PKW-Markt

• Geschäftsstelle der European IndustrialHemp Association(www.eiha.org)

• Erstellung von Printmedien für die Fach-agentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR)

Aktuelle Veranstaltungen

12. März 2009Conference on Sustainable PackagingAnuga FoodTec, Köln

(siehe Seite 26)www.sustainable-packaging.de

24. – 25. März 2009Internationaler KongressBIO-raffiniert VRheinisches Industriemuseum, Oberhausen

(siehe Seite 10)www.bio-raffiniert.de

27. – 28. Mai 20096th International Conference of theEuropean Industrial Hemp Association (EIHA)Rheinforum, Wesseling bei Köln

(siehe Seite 36)www.eiha.org /conf6th

16. – 17. Juni 2009Erster Deutscher Elektro-Mobil KongressAlter Bundestag, Bonn

(siehe Seite 36)www.e-mobil-kongress.de

2. – 3. Dezember 2009Dritter Deutscher WPC KongressMaritim Hotel, Köln

www.wpc-kongress.de

Veranstaltungen zu allen Bereichen

Nachwachsender Rohstoffe:

www.nachwachsende-rohstoffe.info

Weitere aktuelle Meldungen: www.nachwachsende-rohstoffe.info Biowerkstoff-Report, 1. Quartal 2009 39

Dipl.-Des. Marion KupferNachrichten-Portal

Dr. med. Franjo GrotenhermenArzneipflanzen

Lena ScholzBiokunststoffe

Verwaltung

Claudia DestraitSekretariat

Kirsten FrauenhoffFinanzmanagement

Gero CarusAssistenz

Jutta MillichKongressmanagement

Dipl.-Volksw. Anatoli PaulsM. Sc. agr. Stephan PiotrowskiÖkonomie und Ressourcen

Dipl.-Geogr. Dominik VogtKongressmanagement

Dipl.-Ing. agr. Florian Gerlach,Dipl.-Biol. Achim RaschkaNachrichten-Portal und Wikipedia

Wissenschaftliche Mitarbeiter

Dipl.-Geogr. Nicklas MonteAssistent der Geschäftsführung

IT- und Print-Team (nova-iBase)

Dipl.-Ing. Jörg BurbachStatistische Daten,

Systemmanagement

Dirk DrevermannGrafik, Layout und Herstellung

Dipl.-Des. Jenny FeuersteinGrafik und Layout

Daniel SteegProgrammierung

Alexander SchäferProgrammierung und Layout

Das nova-Institut stellt sich vor

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Veranstaltungen