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Abschlussbericht
Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften
der AG Siedlungsentwicklung der Metropolregion Hamburg
am 01.09.2011 in der Elbmarschenhalle in Horst, Kreis Steinburg
Veranstaltungskonzeption, -durchführung und -dokumentation
Oktober 2011
RegionNord
Fachk Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften Von der Strategie zum Projekt
Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften Von der Strategie zum Projekt
© 2011 RegionNord & Markt und Trend GmbH 1
Inhalt
Kurzfassung .............................................................................................................................. 2
1. Hintergrund ........................................................................................................................... 3
2. Begrüßung ............................................................................................................................ 4
3. Stark durch Partnerschaften ................................................................................................ 6
4. Gelebte Partnerschaften ...................................................................................................... 9
4.1 Themenfeld „Land-Stadt-Energiepartnerschaften“ ........................................................ 11
4.1.1 Strategischer Ansatz der Land-Stadt-Partnerschaft .................................................. 11
4.1.2 Projekte der Projektbörse .......................................................................................... 12
4.1.3 Diskussionsverlauf in den Workshops ....................................................................... 13
4.1.4 Ergebnisse und Empfehlungen ................................................................................. 14
4.2 Themenfeld „KulturStadtLandSchaften“ ........................................................................ 16
4.2.1 Strategischer Ansatz der Land-Stadt-Partnerschaft .................................................. 16
4.2.2 Projekte der Projektbörse .......................................................................................... 17
4.2.3 Diskussionsverlauf in den Workshops ....................................................................... 19
4.2.4 Ergebnisse und Empfehlungen ................................................................................. 20
4.3 Themenfeld „Aus der Region für die Region“ ................................................................ 21
4.3.1 Strategischer Ansatz der Land-Stadt-Partnerschaft .................................................. 21
4.3.2 Projekte der Projektbörse .......................................................................................... 22
4.3.3 Diskussionsverlauf in den Workshops ....................................................................... 23
4.3.4 Ergebnisse und Empfehlungen ................................................................................. 24
4.4 Themenfeld „Daseins- und Gesundheitsvorsorge“ ....................................................... 26
4.4.1 Strategischer Ansatz der Land-Stadt-Partnerschaft .................................................. 26
4.4.2 Projekte der Projektbörse .......................................................................................... 27
4.4.3 Diskussionsverlauf in den Workshops ....................................................................... 28
4.4.4 Ergebnisse und Empfehlungen ................................................................................. 29
4.5 Themenfeld „Fachkräftebindung“ ................................................................................... 31
4.5.1 Strategischer Ansatz der Land-Stadt-Partnerschaft .................................................. 31
4.5.2 Projekte der Projektbörse .......................................................................................... 32
4.5.3 Diskussionsverlauf in den Workshops ....................................................................... 33
4.5.4 Ergebnisse und Empfehlungen ................................................................................. 35
5. Zukunft der Partnerschaften .............................................................................................. 37
Anlagen ................................................................................................................................... 39
Abschlussber icht
© 2011 RegionNord & Markt und Trend GmbH
2
Kurzfassung
Die Fachkonferenz „Land-Stadt-Partnerschaften: Von der Strategie zum Projekt“ ist gemeinsam von
der Facharbeitsgruppe Siedlungsentwicklung der Metropolregion Hamburg, der Projektpartnerschaft
Nord, der Akademie für die ländlichen Räume Schleswig-Holsteins e.V. sowie den Kreis Steinburg
durchgeführt worden. Rund 170 Vertreter von Kommunen, (Land-)Kreisen, Amtsverwaltungen,
Wirtschaftsförderungen, Vereinen, Verbänden und vielen mehr aus den norddeutschen
Bundesländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern haben
an der Veranstaltung in der Elbmarschenhalle in Horst/Holstein teilgenommen.
Die Fachkonferenz verfolgte die Ziele:
die Vorteile einer Partnerschaft auf Augenhöhe zwischen den ländlichen und städtischen
Räumen aufzuzeigen und diese als Basis für die weitere Zusammenarbeit zu etablieren
erfolgreiche Projekte vorzustellen
neue Projekte und Plattformen des Austausches zu initiieren sowie
bestehende Projekte und Initiativen zu übertragen.
Im Rahmen einer Projektbörse konnten die Teilnehmer der Fachkonferenz unterschiedliche Projekte
und Initiativen aus dem norddeutschen Raum kennenlernen. Es wurden 28 Projekte in den fünf
Themenfeldern
Land-Stadt-Energiepartnerschaften
KulturStadtLandSchaften
Aus der Region für die Region
Daseins- und Gesundheitsvorsorge
Fachkräftebindung
vorgestellt. In zwei Workshop-Runden je Themenfeld wurden die Projekte darüber hinaus diskutiert
und neue (Projekt-)Ideen gesammelt. Als Ergebnisse der Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften
sind folgende Punkte festzuhalten:
Die Themenfelder „Land-Stadt-Energiepartnerschaften“ und „Daseins- und Gesundheits-
vorsorge“ werden inklusive der Projektvorschläge und Anregungen zu gemeinsamen
Austauschformen in das Teilprojekt „Land-Stadt-Allianzen“ der Projektpartnerschaft Nord
integriert und dort intensiviert fortgeführt.
Die Themenfelder „KulturStadtLandSchaften“ und „Aus der Region für die Region“ verfügen
bereits über etablierte eigene Strukturen und Formen der Zusammenarbeit. Die Ergebnisse
der Fachkonferenz werden daher von den bestehenden Gremien aufgegriffen.
Die Ergebnisse und Projektideen des Themenfeldes „Fachkräftebindung“ werden in das
Teilprojekt „Qualifiziertes Norddeutschland“ der Projektpartnerschaft Nord integriert.
Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften Von der Strategie zum Projekt
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1. Hintergrund
Die vier norddeutschen Länder Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-
Holstein haben bereits im Bundes-Modellvorhaben der Raumordnung in „MORO Nord – Großräumige
Partnerschaft Norddeutschland/Metropolregion Hamburg“ über den Verflechtungsrahmen der
Metropolregion Hamburg hinaus erfolgreich zusammengearbeitet. Von 2007 bis 2010 konnten mit
finanzieller Unterstützung durch den Bund und die beteiligten Länder strategische Ansätze formuliert,
Strukturen aufgebaut sowie Projekte initiiert und/oder mit stärkerer Gewichtung weitergeführt werden.
Eine besonders intensive Zusammenarbeit gelang in dem Teilprojekt „Position beziehen – ländliche
Räume in einer überregionalen Partnerschaft“, das zwei wesentliche Ergebnisse erzielen konnte:
Es wurde eine gemeinsame Erklärung der beteiligten Akteure, die sogenannte Bad Bevenser
Erklärung, zur zukünftigen Zusammenarbeit von ländlichen und städtischen Räumen formuliert. Eine
„Partnerschaft auf Augenhöhe“, bei der beide Partner durch die Zusammenarbeit einen Mehrwert
erzielen und dadurch die Vorteile gemeinsamer Vorgehensweisen erkennen, ist dabei das
erstrebenswerte Ziel der Akteure. Zusätzlich konnten durch eine Befragung von über 100 Akteuren in
ländlichen und städtischen Räumen wesentliche Themen für eine zukünftige Zusammenarbeit über
Regions- und Kreisgrenzen hinaus benannt werden. Gemeinsam wurden so wichtige Impulse zur
Verbesserung zukünftiger Land-Stadt-Partnerschaften gesetzt.
Der Ansatz der großräumigen Partnerschaft und die Form der bisherigen Zusammenarbeit der
beteiligten norddeutschen Länder werden auch nach dem Auslaufen des MORO Nord-Vorhabens
fortgeführt. Die grundsätzlichen Strukturen bleiben erhalten, viele Projekte und Initiativen werden
weitergeführt, bekannte und neue Akteure eingebunden. Die Projektpartnerschaft Nord (kurz: PP
Nord) hat sich zum Ziel gesetzt, nicht nur die großräumige Partnerschaft fortzuführen, sondern auch
die Zusammenarbeit zu intensivieren. Dabei werden neue Projekte initiiert und wesentliche
Themenfelder für die weitere Zusammenarbeit identifiziert. Das Teilprojekt „Land-Stadt-Allianzen“
ist als Fortführung des MORO Nord-Projektes „Position beziehen“ zu sehen.
Die Fachkonferenz „Land-Stadt-Partnerschaften: Von der Strategie zum Projekt“ der
Facharbeitsgruppe Siedlungsentwicklung der Metropolregion Hamburg diente als
Auftaktveranstaltung für die partnerschaftliche Zusammenarbeit im Projekt „Land-Stadt-Allianzen“ im
Rahmen der Projektpartnerschaft Nord. Die strategischen Vereinbarungen der Land-Stadt-
Zusammenarbeit unter MORO Nord werden mit dem Projekt „Land-Stadt-Allianzen“ konkretisiert und
projektbezogen fortgeführt. Die Fachkonferenz verfolgte die Ziele, Projektträger aus Land und Stadt
miteinander bekannt zu machen, die Übertragbarkeit und/oder Ausweitung von auf der Projektbörse
vorgestellten Projekten und Initiativen zu prüfen sowie neue Projektideen zu initiieren. Gleichfalls
wurden die Möglichkeiten für einen besseren Austausch der Projektträger untereinander und (neue)
Formen einer intensiveren Zusammenarbeit diskutiert. Die Fachkonferenz der Facharbeitsgruppe
Siedlungsentwicklung wurde in Kooperation mit der Projektpartnerschaft Nord, dem Kreis Steinburg
und der Akademie für die ländlichen Räume Schleswig-Holsteins e.V. durchgeführt. Die egeb:
Wirtschaftsförderung leistete organisatorische Unterstützung.
Abschlussber icht
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2. Begrüßung
Der Landrat des Kreises Steinburg, Dr. Jens Kullik, begrüßte die Anwesenden und zeigte sich
erfreut über die hohe Anzahl an Teilnehmern auf der Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften.
Aus Sicht von Herrn Dr. Kullik gibt es keinen Grund zur Resignation. Die ländlichen Regionen haben
eine gute Zukunft vor sich, denn die anwesenden Akteure begreifen den demographischen Wandel
nicht als etwas Schlechtes, sondern als Herausforderung, die es zu meistern gilt. Neue Chancen
können so entstehen.
Der Kreis Steinburg bietet sich für eine Veranstaltung mit einem
derartigen Teilnehmerkreis an: Die HVV-Anbindung ermöglicht eine
reibungslose An- und Abreise, die Elbmarschenhalle bietet die
größte Veranstaltungsfläche weit über den Kreis Steinburg hinaus.
Die Themenfelder der Workshops „Daseins- und Gesundheits-
vorsorge“, „Fachkräftebindung“ und „Land-Stadt-Energiepartner-
schaften“ sind für den Kreis Steinburg von hoher Bedeutung.
Bestehende und erfolgreiche Projekte aus dem Kreis vorzustellen,
andere Projekte und Initiativen sowie deren Träger aus anderen
(Land-)Kreisen der Metropolregion Hamburg kennenzulernen und
sich über die Erfolge und Schwierigkeiten auszutauschen, das sollte
ein wesentliches Ziel für die Projektakteure und die Teilnehmer der
Veranstaltung sein.
Der Bürgermeister der Gemeinde Horst, Ernst-Wilhelm
Mohrdiek, erläuterte den Teilnehmern die Vorzüge der Gemeinde
Horst und stellte den Veranstaltungsort etwas genauer vor. Die
Gemeinde Horst ist Wohnort für 5.250 Menschen und verfügt über
zahlreiche Angebote für Groß und Klein: Diese reichen von
umfassenden Sportangeboten bis hin zu Betreuungsangeboten für
Kinder, Jugendliche und Senioren. In der Gemeinde ist ebenso eine
Grundschule, eine Gemeinschaftsschule und ein kommunales
Altenpflegeheim vorzufinden. Darüber hinaus bietet das ehemalige
Möbelgeschäft – die Elbmarschenhalle – regelmäßige Veranstal-
tungen, Flohmärkte, Musik-Events und Messen. Bis zu 25.000
Besucher kommen an manchen Wochenenden in die kleine
Gemeinde Horst.
Dr. Jens Kullik
Ernst-Wilhelm Mohrdiek
Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften Von der Strategie zum Projekt
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Die Gemeinde Horst arbeitet in der Stadt-Umland-Kooperation Elmshorn sehr erfolgreich mit der
Stadt Elmshorn und den weiteren beteiligten Gemeinden zusammen. Es konnte in diesem
Zusammenhang bereits eine enge Abstimmung und Zusammenarbeit in den Handlungsfeldern
„Gemeinsames Gewerbeflächen-Entwicklungskonzept“, „Wohnkontingente und Wohnqualitäten“,
„Errichtung eines Klimaschutzfonds“ und „Tourismusentwicklung“ erfolgen.
Als Wunschschlagzeile1 für gelungene Land-Stadt-Partnerschaften im Jahr 2020 wünscht sich der
Bürgermeister der Gemeinde Horst:
Horst … eine starke Säule in der Metropolregion Hamburg.
1 Von den Teilnehmern der Fachkonferenz wurde anhand einer Postkarte die Wunsch-Schlagzeile für
gelungene Land-Stadt-Partnerschaften im Jahr 2020 abgefragt. Die Schlagzeilen der Teilnehmer sind in
einem Extrablatt dokumentiert worden (siehe Anhang).
Hinweis: Alle Fotos des Abschlussberichtes wurden vom Kreis Steinburg zur Verfügung gestellt.
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3. Stark durch Partnerschaften
Herr Ernst Hansen, Leiter der Facharbeitsgruppe
Siedlungsentwicklung (Innenministerium Schleswig-Holstein,
Abteilung Landesplanung), erläuterte die Prozesse und Ebenen,
in denen Land-Stadt-Partnerschaften von großer Bedeutung
sind. Selbst in der territorialen Agenda der EU (2007-2020) wird
der hohe Stellenwert von Partnerschaften zwischen Stadt und
Land hervorgehoben. Der strategische Handlungsrahmen der
Metropolregion Hamburg (2011-2013) weist ebenso das
Handlungsfeld Partnerschaften von Stadt und Land auf.
Zukunftsfähige Raum- und Siedlungsstrukturen sowie zukunfts-
fähige Freizeit- und Tourismusstrukturen sollen gemeinschaftlich
von Stadt und Land entwickelt und gefestigt werden.
Mit dem Modellvorhaben der Raumordnung „MORO Nord –
Großräumige Partnerschaft Nord-deutschland/Metropolregion Hamburg“ wurde das Ziel der stärkeren
Zusammenarbeit zwischen der Metropolregion Hamburg und ihren Nachbarregionen offensichtlich: 24
(Land-)Kreise und sieben kreisfreie Städte, vier Bundesländer sowie die Metropolregion Hamburg
arbeiteten von 2007-2010 partnerschaftlich zusammen. 14 Teilprojekte wurden in dieser Zeit neu
entwickelt oder intensiviert. Einige der Projekte werden in der seit Anfang 2011 eingesetzten
Projektpartnerschaft Nord PP Nord aufgegriffen und fortgeführt.
Abb.1: Übersicht über die zwölf Teilprojekte aus PP Nord (eigene Darstellung)
Land-Stadt-
Allianzen
Überreg. Logistik-
plattform
Campus
Nord
Kunst-
schiene
REK Jütland-
achse
Unver-wechsel-
bar
Brücken-
schlag
Quali-fiziertes
Norddtl.
Norddt. Planungs-
verbund
Heran-
rücken
Position
beziehen
Meta-
Region
Ernst Hansen
Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften Von der Strategie zum Projekt
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Die Federführung und Koordinierung der PP Nord obliegt seit dem 01.04.2011 der Behörde für
Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Hansestadt Hamburg – vorgesehen im zweijährigen Wechsel
zwischen den norddeutschen Landesregierungen. In der PP Nord-Koordinierungsrunde sind alle
wesentlichen Akteure der beteiligten Institutionen und Ebenen (Bundesländer, Metropolregion
Hamburg, Wirtschaft, regionale und kommunale Ebene, Leiter der Teilprojekte o.ä.) vertreten.
Als Wunschschlagzeilen für gelungene Land-Stadt-Partnerschaften im Jahr 2020 wünscht sich der
Leiter der AG Siedlungsentwicklung der Metropolregion Hamburg:
Konferenz aller norddeutschen Stadt-Umland-Planungen
wurde erfolgreich durchgeführt
Gemeinsame norddeutsche Koordinierungsstelle zur Unterstützung von Stadt -Land-
Partnerschaften und Projekten wurde eingerichtet
Herr Harald Ottmar, Leiter des Projektes Land-Stadt-
Allianzen aus der PP Nord (Regierungsvertretung Lüneburg),
stellte die Fortführung der Zusammenarbeit der norddeutschen
Länder Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen
und Schleswig-Holstein, nach dem erfolgreichen Abschluss des
MORO-Teilprojektes „Position beziehen“, vor. Das neue
Teilprojekt „Land-Stadt-Allianzen“ stützt sich auf die zwei
wesentlichen Ergebnisse des vorangegangenen Projektes: die
Studie „Ländliche Räume in der großräumigen Partnerschaft –
Entwicklungspotentiale in Norddeutschland“ des Büros dsn sowie
die Bad Bevenser Erklärung aus 2009. Vor diesem Hintergrund
soll eine noch stärker projektbezogene Zusammenarbeit mit
Einbindung regionaler und kommunaler Akteure aufgebaut
werden.
Als Ziele werden die Entwicklung und Umsetzung konkreter Kooperationsprojekte zu ausgewählten
Schwerpunkten und die Vernetzung bestehender thematischer Netzwerke zu regionalen
themenübergreifenden Netzwerken genannt. Die Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften dient
gewissermaßen als Auftakt für die Zusammenarbeit im Projekt „Land-Stadt-Allianzen“:
Handlungsschwerpunkte sollen definiert, gemeinsame Projekte erarbeitet und (neue) Formen des
Austausches etabliert werden. Das PP Nord Teilprojekt „Land-Stadt-Allianzen“ wird auch an weiteren,
schon im MORO Nord-Prozess erarbeiteten Ergebnissen aus dem Verkehrsbereich – Projekt:
„Heranrücken“ – dem Ernährungsbereich – Projekt: „Aus der Region für die Region“ – anknüpfen.
Harald Ottmar
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Ferner sollen die Nachhaltigkeitsansätze aus dem Bereich der Akademie für Nachhaltige Entwicklung
in Mecklenburg Vorpommern mit in PP Nord einbezogen werden.
Alle Veranstaltungsteilnehmer sind aufgerufen, sich an dem Prozess aktiv zu beteiligen.
Abb.2: Übersicht über die Handlungsfelder des Teilprojektes „Land-Stadt-Allianzen“ (eigene Darstellung)
Als Wunschschlagzeile für gelungene Land-Stadt-Partnerschaften im Jahr 2020 wünscht sich der
Leiter des Projektes „Land-Stadt-Allianzen“ der PP Nord:
Erfolgreiche Bi lanz: 10 nachhalt ige Vorhaben pro Jahr von Stadt und Land für das
Umland durchgeführt
Als zukunftsweisendes Jugendprojekt (mit Sitz in der Gemeinde Horst) wurde das Projekt
„Circus Ubuntu – Jugend macht Circus“ vorgestellt. Der Circus Ubuntu umfasst zwei Säulen:
In der Circus-Schule werden 16 Kinder mit Schwierigkeiten beim Lernen und im regulären
Schulbetrieb sowie mit starken Verhaltensauffälligkeiten unterrichtet. Diese Kinder leben für
mindestens ein Jahr im Circus-Ubuntu. Gleichzeitig
findet jährlich eine Circus-Tournee mit Kindern und
Jugendlichen statt, die das Circus-Programm
eigenständig erarbeiten. Eine gemeinsame
Jonglage-Übung zwischen Ubuntus, den
Zirkuskindern, und dem Plenum sollte nicht nur zur
Auflockerung dienen, sondern auch einen ersten
Eindruck von einer Form der Partnerschaft auf
Augenhöhe vermitteln.
Circus Ubuntu mit eigenem Programmpunkt
Land-Stadt-Allianzen
Daseins-
vorsorge
Garten der
Metro-polen
Erneuer-bare
Energien
Heran-rücken
Aus der
Region für die Region
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4. Gelebte Partnerschaften
Die Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften hat die Inhalte aus der AG Siedlungsentwicklung der
Metropolregion Hamburg sowie die Ergebnisse und Entwicklungen aus MORO Nord/PP Nord
berücksichtigt. Gleichzeitig werden die Ergebnisse der Fachkonferenz wiederum in die beiden
Gremien hineingetragen und bei der weiteren Zusammenarbeit berücksichtigt. Die Fachkonferenz
verfolgte in erster Linie zwei Ziele:
Im Vorfelde der Fachkonferenz wurden von der Vorbereitungsgruppe fünf Themenfelder
ausgewählt, die mithilfe von Projekten aus dem norddeutschen Raum mit Leben gefüllt werden
sollten. Die ausgewählten Themenfelder verfügen über eine Aktualität bzw. bieten eine gute
Basis für eine großräumige Zusammenarbeit und einen großräumigen Austausch.
Themenfelder, die bereits auf anderen Ebenen bearbeitet werden, wurden bewusst nicht
aufgegriffen. Hierzu kann beispielsweise das Thema Tourismus gezählt werden, dass durch die
Facharbeitsgruppe Tourismus der Metropolregion Hamburg bearbeitet wird.
Abb. 3: Themenfelder der Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften
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Zu jedem Themenfeld wurden vier bis acht Projekte ausgewählt. Die Projekte konnten im
Rahmen von zwei Workshop-Runden vorgestellt und ihre Ausweitung und Übertragbarkeit
sowie erste Ansätze zu Kooperationen mit anderen Projekten oder Institutionen diskutiert
werden. Auf Plakaten entsprechend dem nachfolgenden Plakat sind die Ergebnisse der zwei
Workshop-Runden festgehalten worden.
Abb. 4: Plakatvorlage für die Workshop-Runden
Der strategische Ansatz der Land-Stadt-Partnerschaft, die Projekte der Projektbörse, der
Diskussionsverlauf sowie die Ergebnisse und Empfehlungen werden im Folgenden für die fünf
Themenfelder
Land-Stadt-Energiepartnerschaften
KulturStadtLandSchaften
Aus der Region für die Region
Daseins- und Gesundheitsvorsorge
Fachkräftebindung
vorgestellt.
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4.1 Themenfeld „Land-Stadt-Energiepartnerschaften“
Die zwei Workshop-Runden im Themenfeld „Land-Stadt-Energiepartnerschaften“ wurden von Herrn
Olaf Prüß vom Büro für Regionalentwicklung und -beratung RegionNord moderiert.
Olaf Prüß, RegionNord
Moderation
Erk Ulich
Energieregion Dithmarschen
Hartwig Cordts
fifty/fifty
4.1.1 Strategischer Ansatz der Land-Stadt-Partnerschaft
Gerade der ländliche Raum Norddeutschlands eignet sich hervorragend für die nachhaltige
Produktion erneuerbarer Energien. In den Mittel- und Oberzentren sowie der Metropole Hamburg wird
die Nachfrage nach diesen erneuerbaren Energien kontinuierlich steigen, bis die Energiewende
vollzogen ist. Der Mehrwert der Zusammenarbeit liegt in der nachhaltigen und sicheren Versorgung
von Stadt und Land mit Energie
die aus erneuerbaren Energien gespeist wird
ökologisch wie gesellschaftlich verträglich produziert
und sicher und günstig bereitgestellt wird.
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Der Wachstumsmarkt „neue Energie“ bietet darüber hinaus in Stadt und Land enormes
Wertschöpfungspotential. Neben der Produktion erneuerbarer Energien sind die
Infrastrukturentwicklung und die effiziente Nutzung von Energie die zentralen Kooperationsfelder. Der
norddeutsche Raum kann hier ein wachstumsstarkes Wirtschaftscluster bilden.
4.1.2 Projekte der Projektbörse
Energieregion Dithmarschen – Klimaschutz mit Wertschöpfung
Herr Ulich vom Kreis Dithmarschen erläuterte die Erarbeitung des Leitbildes „Energieregion
Dithmarschen“ durch regionale Akteure. Das Leitbild wurde vom Kreistag beschlossen. Der
Arbeitskreis „Energie & Klimaschutz“ koordiniert und initiiert die projektbezogene Umsetzung.
BioEnergieRegion Burg-St. Michaelisdonn
Von 2009-2012 wird die Bioenergieregion über den „Bundeswettbewerb zum Aufbau regionaler
Netzwerke im Bereich der Bioenergie“ durch Bundesmittel gefördert. Bürgermeister Nielsen
erläuterte, dass Ziele und Maßnahmen durch gesetzliche Veränderungen und Marktveränderungen
mehrfach angepasst wurden. Ziel ist die Kommunalisierung der örtlichen Energiewirtschaft auf Basis
von 100% erneuerbarer Energien. Maßnahmen sind ein kommunaler Windpark, der Aufbau eines
Testfeldes für Kleinwindkraftanlagen und der Aufbau einer neuen Biogasanlage.
Coaching (Bio-)EnergieDörfer
Herr Meyer von der Akademie für Nachhaltige Entwicklung Mecklenburg-Vorpommern berät
Kommunen, die ein BioEnergieDorf werden möchten. Nach einer Erstberatung fassen Kommunen in
der Regel einen Grundsatzbeschluss in dem das Ziel „BioEnergieDorf“ zu werden, verankert wird. In
einer Potentialstudie werden dann die kommunalen Energiepotentiale ermittelt. Derzeit beteiligen sich
63 Kommunen an dem Projekt. Die Akademie organisiert Netzwerktreffen.
Norddeutsche Energiegemeinschaft eG – Gewinn für die Region
Herr Bemmann stellte die WEMAG AG als regionalen Energieversorger in Mecklenburg-Vorpommern
(Stadt Schwerin) vor. Gemeinsam mit fünf regionalen Volks- und Raiffeisenbanken wurde die
Genossenschaft Norddeutsche Energiegemeinschaft e.G. gegründet. Ziel der Genossenschaft ist es,
sich in Kommunen an Projekten mit erneuerbarer Energien zu beteiligen oder diese für Kommunen
durchzuführen. Mit der Beteiligung sollen Bürger einen direkten Nutzen von erneuerbaren Energien
erhalten und die Akzeptanz der Projekte gesteigert werden. Oberster Grundsatz der Genossenschaft
ist es, nur dann zu investieren, wenn Kommune und Bürger dem Projekt positiv gegenüber stehen.
Seit Jahresbeginn konnten 360 Genossenschaftsmitglieder und ein Beteiligungskapital von 1,5 Mio.
Euro gebündelt werden.
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fifty/fifty-Hamburg – Energiesparen und Klimaschutz an Schulen
Herr Cordts und Frau Magerfleisch sind bei der Behörde für Schule und Berufsbildung der Hansestadt
Hamburg für das fifty/fifty-Projekt an Schulen zuständig. Alle Hamburger Schulen beteiligen sich an
dem Projekt. Durch Verhaltensveränderungen in den Klassen und an der ganzen Schule wird Energie
gespart. Ausgehend von einem Basisjahr wird die jährliche Energieeinsparung in Euro ermittelt. Die
Hälfte der Einsparung kommt der Schulbehörde zu Gute, die andere Hälfte können die Schulen
einsetzen. Das Projekt wird unter anderen Namen auch in weiteren Städten und Regionen
durchgeführt. Die Regionen arbeiten in einem Bundesverband zusammen. Das BMU fördert
Personalkosten für die Einführung und Koordinierung der Projekteinführung bis zu drei Jahre mit
60%.
4.1.3 Diskussionsverlauf in den Workshops
Die beiden Workshop-Runden verdeutlichten die Dynamik des Themenfeldes. Diese Dynamik ist
einerseits positiv. Sie bringt neue Projekte, Partnerschaften und Wertschöpfungsansätze hervor. Die
Dynamik birgt andererseits aber auch Risiken. Durch gesetzliche Veränderungen und technische
Innovationen ist viel Bewegung am Markt. Eine langfristige regionale oder örtliche Planung ist
schwierig, wie das Beispiel der Bioenergieregion Burg-St. Michaelisdonn zeigt. Der Kreis
Dithmarschen arbeitet daher mit einem Energieleitbild, das den gemeinsamen Entwicklungsrahmen
absteckt und den regionalen Akteuren Führung gibt. Konkrete Maßnahmen werden in dieses Leitbild
integriert. Das Coaching von Bioenergiedörfern in Mecklenburg-Vorpommern setzt auf einen
langfristigen Beratungs- und Netzwerkprozess, in dem Entwicklungen diskutiert und Vorgehen auf
Ortsebene immer wieder angepasst werden können.
Die Workshop-Teilnehmer erkannten Chancen im Aufbau von Kooperationen zwischen „städtischen“
Experten aus Maschinenbau, Unternehmen und Hochschulen mit dem ländlichen Raum bzw. mit den
im Bereich „erneuerbarer Energien“ engagierten Orten und Regionen.
In den Arbeitsphasen wurden folgende Projektansätze bzw. Handlungsansätze der Workshop-
Teilnehmer festgehalten:
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- Die Region (Metropolregion oder PP Nord-Raum) sollte ein gesamtregionales Energieleitbild
als langfristiges Steuerungselement entwickeln
- Kommunales Energiecontrolling sollte „hoffähig“ gemacht werden (wird zurzeit zu wenig
genutzt)
- Ein wichtiges Kooperationsthema kann die nachhaltige Mobilität aus erneuerbaren Energien
für Pendler und Tagestouristen werden. Mehrere Teilnehmer äußerten hier den Wunsch an
einem gemeinsamen Projekt. Herr Dr. Foth (BWA Hamburg) erklärte, dass es hierzu einen
Projektansatz des Lenkungsausschusses der Metropolregion Hamburg gibt.
- Das fifty-fifty-Projekt an den Hamburger Schulen sollte ausgeweitet werden. Die bestehende
Projektfinanzierung des Bundesverbandes vereinfacht den Einstieg neuer Regionen
- Regionale Beteiligungsmodelle (Anteile, Finanzierungsbeteiligungen) sollten ausgeweitet
werden.
- Idealbild wäre ein großräumiges norddeutsches regionales Energieangebot (Stromprodukt)
aus erneuerbaren Energien
- Dauerhaftes Coaching bzw. dauerhafte Netzwerkarbeit der Energieregionen/Energieakteure
o Thema: kommunale Beteiligungsmodelle, die wettbewerbskonform sind
o Thema: Geothermie-Potenzial in Norddeutschland
o Thema: Großräumige Akzeptanzbildung (nicht für Einzelprojekte, sondern für die
Energiewende in der Gesamtregion)
4.1.4 Ergebnisse und Empfehlungen
Das Themenfeld „Land-Stadt-Energiepartnerschaften“ sollte aufgrund der Dynamik des Themas
(Informations- und Netzwerkbedarfs), des wirtschaftlichen Potentials des Themas in Norddeutschland
(wirtschaftliches Leitthema) und des Diskussionsverlauf in der Fachkonferenz weitergeführt werden.
Welche übertragbaren Projektansätze
sehen Sie?
Wie kann ich in meinem Wirkungskreis
das Thema voranbringen?
Welche neuen
Projektansätze gibt es?
Welchen Informations-/ Austausch-/
Netzwerkbedarf gibt es?
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Von der Strategie zum Projekt
(folgende Projektansätze ergaben sich aus der Diskussion auf der Fachkonferenz)
1. Erstellung eines Energie- und Klimaschutzleitbildes
Raumbezug: PP Nord-Raum und Metropolregion möglich
Das Leitbild dient als langfristiger Ziel- und Orientierungsrahmen. Das Leitbild sollte Aussagen
zur nachhaltigen Produktion erneuerbarer Energien, zur Infrastrukturentwicklung, zur
Akzeptanzbildung und zur Energieeffizienz enthalten. In Rahmen des Projektes sollte auch
Überblick über Energieregionen im Gesamtraum mit Ansprechpartnern und über großräumige
Projekte gewonnen werden. Ergebnis könnte neben dem Leitbild eine schnellfortschreibbare
„Energiekarte“ der Region sein.
2. Ausweitung des fifty-fifty-Projektes
Raumbezug: PP Nord-Raum und Metropolregion möglich
Das Projekt läuft bereits erfolgreich in Hamburg und in anderen Regionen. Mit der Förderung
durch das BMU besteht aktuell bereits die Möglichkeit, das Projekt zu übertragen. Zu klären ist
die Projektstruktur für eine Übertragung. Hier kann ein großräumiger Ansatz (Metropolregion oder
PP Nord-Raum) oder aber die Umsetzung über Modellregionen (Kreisebene) gewählt werden.
3. Nachhaltige Mobilität aus erneuerbaren Energien
Raumbezug: Metropolregion Hamburg, da es über den Lenkungsausschuss hierzu schon erste
Projektansätze gibt. Mit den interessierten Regionen sollte eine Projektstruktur aufgebaut
werden.
4. Netzwerk „Land-Stadt-Energiepartnerschaften“
Raumbezug: PP Nord-Raum und Metropolregion möglich
Auf der Basis des Leitbildes könnten dann mit den Energieregionen/-initiativen Netzwerktreffen
mit thematischen Schwerpunkten durchgeführt werden. Thematische Ansätze hierfür ergaben
sich auf der Fachkonferenz:
Regionale Beteiligungsmodelle, wettbewerbskonforme Projektentwicklung durch
Kommunen
Geothermie-Potenzial in Norddeutschland und ihre praktische Erschließung
Kommunales Gebäudeenergiemanagement
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4.2 Themenfeld „KulturStadtLandSchaften“
Die zwei Workshop-Runden im Themenfeld „KulturStadtLandSchaften“ wurden von Herrn Andreas
Fuchs vom Büro Markt und Trend moderiert.
Andreas Fuchs, Markt und Trend
Moderation
Carsten Bock
gartenrouten zwischen den meeren*
Thomas Wilken
Regionalpark Rosengarten
4.2.1 Strategischer Ansatz der Land-Stadt-Partnerschaft
Der ländliche Raum fungiert in diesem Themenfeld als Funktionsraum, in dem sich nach modernen
Ansprüchen gleich mehrere klassische Grunddaseinsfunktionen mischen. Die Funktion des „sich
Erholens“ ist zwar nach wie vor von überragender Bedeutung, sie wird aber durch die Forderung nach
Bildung, Teilnahme am Verkehr und dem Agieren in der Gemeinschaft nachhaltig ergänzt. So sind
Aktivitäten keinesfalls nur noch kleinräumig orientiert, sondern durchaus weitläufig, verlangen dabei
aber nach einer umweltverträglichen Ausrichtung. Auch der Aufenthalt im Naturraum ist immer stärker
von dem Wunsch nach Wissensvermittlung geprägt. Dabei sind gerade Kinder dankbare
Ansprechgruppen.
Gleichzeitig strahlen die Mehrwerte, die sich in einem so „bereiteten“ Naturraum ergeben, positiv auf
das umliegende städtische Umfeld aus. Dies erfährt somit eine deutliche Verbesserung der Wohn-
und Lebensqualität. Auch die Auswirkungen auf die Bevölkerung sind nachhaltig. Es entsteht ein
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intakter und attraktiver stadtnaher Naturraum, der die Wertschöpfung einer Region grundsätzlich
positiv beeinflussen kann.
So bildet sich eine wertvolle und keinesfalls einseitige Beziehung zwischen Stadt und Umland. Durch
die Vernetzung ländlicher und städtischer Kultur- und Naturangebote werden die klassischen
scharfen Grenzen immer fließender. Ländliche Lebenskultur findet Raum in der Stadt und städtische
Angebote bereichern den ländlichen Raum. Hier liegt noch reichhaltiges Potenzial. Dabei ist eine
umfassende Nachhaltigkeit im Netzwerk anzustreben, damit interessante und wertvolle Projekte nicht
nur als temporäre Einzelmaßnahmen in Erscheinung treten, sondern auch längerfristig der
Bevölkerung eines Raumes zur Verfügung stehen.
4.2.2 Projekte der Projektbörse
Freizeitrouten des Regionalparks Rosengarten
Herr Wilken stellte die Freizeitrouten des Regionalparks Rosengarten vor. Er erläutert dabei die
besondere Herausforderung, die in dem gemeinde- und länderübergreifenden Planungsansatz liegt,
der besondere Anforderungen nicht zu Letzt an die zeitliche Komponente des Projektes stellt.
Regionalpark Wedeler Au „Wassererlebniszone“
Frau Engelschall erläuterte den Projektumfang der ca. 150 m langen Renaturierungsmaßnahme, die
neben der flussökologischen Funktion auch dem Bildungsinteresse unterschiedlicher
Bevölkerungsgruppen dienen soll. Durch die barrierefreie Erschließung der Au werden alle
Altersgruppen und auch Menschen mit Behinderung einbezogen. Eine Ausdehnung der Zone ist
geplant.
Regionalpark Wedeler Au „GPS-Bildungsrouten“
Mit diesem Projekt werden insbesondere Kinder und Schulklassen angesprochen. Durch die
Verbindung von Natur, moderner Technik und dem natürlichen Interesse der Kinder, Neues zu
entdecken, wurde eine moderne Bildungsform geschaffen, die ein hohes inhaltliches Potenzial birgt
und sich bestens für die Adaption in anderen Regionen eignet. Frau Engelschall konnte zudem noch
kurzfristig freie Plätze für die Lehrerfortbildung in diesem Projekt anbieten.
Lebensraum für Mensch und Tier am Beispiel Wolf
Herr Hellweg, Naturpädagoge im Wildpark Eekholt, verdeutlichte am Beispiel des Wolfes
eindrucksvoll, wie wichtig Naturbildung, nicht nur für Kinder ist. Der Wildpark, als außerschulischer
Lernort anerkannt und seit 2010 offizielles Wolfsinformationszentrum in Schleswig-Holstein, bietet
gerade mit dem Thema „Wolf in Schleswig-Holstein“ vielfältige Ansätze für die Bildungsarbeit. Ein
Beispiel, an dem die ökonomische, ökologische und auch soziale Dimension, die eine Tierart haben
kann, aufgezeigt werden kann.
Abschlussber icht
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CREA.RE – Kreative Regionen – Grüne Werkstatt Wendland
Mit der „Grünen Werkstatt Wendland“ betritt der Landkreis Lüchow-Dannenberg zwar kein generelles
Neuland, da es bereits ein sehr erfolgreiches Pilotprojekt in Berlin gab. Allerdings ist der Ansatz für
den ländlichen Raum, zumindest in Norddeutschland, neu. In diesem Projekt, so erläuterte Herr
Piesbergen, gehen Studenten und Professoren der angewandten Kunst (Grafik-, Industriedesign,
Modedesign bis hin zu Screen Design und Programmierung) in klein- und mittelständische
Unternehmen, sowie zu Handwerkern, da diese Firmen meist keine eigenen Innovations- oder
Entwicklungsabteilungen haben, um Potenziale für betriebliche und produktrelevante Neuerungen
gemeinsam mit den Betrieben zu erarbeiten. Über verschiedene Projekt-Workshops, Projekt-Wochen
und einen Designpreis Wendland können so Innovationen in Wirtschaftsbereichen entstehen, in
denen derartige Entwicklungen bisher kaum oder gar nicht vollzogen wurden. Das Projekt startet im
Spätsommer 2011, so dass noch keine Projektergebnisse präsentiert werden konnten.
gartenrouten zwischen den meeren*
Herr Bock führte in einem kleinen geschichtlichen Exkurs in die Tradition der Gartenkultur in
Schleswig-Holstein ein und verdeutlichte die Bedeutung, die Gärten noch heute haben, insbesondere
für die Wirtschaft in Schleswig-Holstein. Er machte zudem deutlich, dass eine Vernetzung mit
anderen Projekten dieses Themenfelds sehr gut geeignet ist und mit der IGS auch schon besteht.
Biosphaerium Elbtalaue
Herr Schlemann stellte kurz die Einzigartigkeit des Naturraums Elbtalaue vor, der aus der Lage als
ehemaliger Grenzstreifen der beiden deutschen Staaten begründet ist, und verwies auf die
Herausforderungen und Erfolge eines derartigen Großprojektes. Naturnahe Bildung durch
Biberanlage und Aquarienanlage stehen gleichrangig neben Ausstellungen und verschiedenen
naturbezogenen Aktivitäten für Kinder und Erwachsene.
Garten der Metropolen
Mit dem „Garten der Metropolen“ beschreitet Prof. Dr. Adolphi einen besonderen Weg der
Nachhaltigkeit, denn es handelt sich weniger um einen begehbaren Garten als ein Synonym für
Nachhaltigkeit, dass sich des Bildes eines Gartens bedient, um die thematische Vielfältigkeit dieser
Idee zu verdeutlichen. Verschiedene, meist kurzfristig angelegte Projekte sollen unter diesem Label
eine längerfristige Komponente bekommen, so dass in einem länder- und
generationenübergreifenden Dialogprozess verschiedenste Themen subsummiert werden. Dadurch
soll für die Bereiche Energie, Lebensmittel, Daseinsvorsorge und Tourismus eine
Nachhaltigkeitswende eingeleitet werden.
Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften Von der Strategie zum Projekt
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4.2.3 Diskussionsverlauf in den Workshops
Beide Workshop-Runden haben den Beteiligten vor Augen geführt, dass die überregional
ausgerichteten Projekte auf besondere Planungsschwierigkeiten stoßen, die zu unerwarteten und
häufig den Projektablauf extrem hemmenden Schwierigkeiten führen. Hier wünschen sich die
Workshop-Teilnehmer eine flexiblere Handlungsbereitschaft der öffentlichen Beteiligten, damit
Verwaltungsgrenzen nicht zu unerwarteten Projektgrenzen werden.
Gleichzeitig wurde deutlich, dass Qualitätsstandards in der Naturbildung oder auch in der Ausstattung
für kombinierte Erholungs- und Bildungseinrichtungen notwendig sind, diese aber nicht in einen Weg
der Vereinheitlichung der Angebote führen dürfen. Auch angestrebte Kooperationen vergleichbarer
Angebote oder Einrichtungen dürfen nicht automatisch in eine solche Entwicklung münden (Vielfalt
trotz Kooperation!).
Die Workshop-Teilnehmer sahen aber deutliche Chancen in der konzentrierten Vermarktung der
Angebote unter einem Marketingdach der Metropolregion.
In den Arbeitsphasen wurden folgende Projektansätze bzw. Handlungsansätze der Workshop-
Teilnehmer festgehalten:
- Ziel sollte die Bündelung von Einzelinitiativen unter einem Marketingdach (der Metropolregion)
sein
- Marketingkooperationen auf der Ebene der Metropolregion werden angeregt – statt eines
gefühlten Wettbewerbs
- Eine Kooperation der Regionalparke untereinander wird empfohlen
- Eine zwanghafte Vereinheitlichung wird abgelehnt (Vielfalt trotz Kooperation) trotzdem sollten:
Qualitätsstandards gefördert werden
- Die interkommunale Zusammenarbeit auf Projektebene ist verbesserungswürdig
- Ältere Projektansätze sollte wieder belebt werden (Nachhaltigkeit)
Welche übertragbaren Projektansätze
sehen Sie?
Wie kann ich in meinem Wirkungskreis
das Thema voranbringen?
Welche neuen
Projektansätze gibt es?
Welchen Informations-/ Austausch-/
Netzwerkbedarf gibt es?
Abschlussber icht
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20
4.2.4 Ergebnisse und Empfehlungen
Im Themenfeld „KulturStadtLandSchaften“ gibt es mit den Projekten „Gartenrouten Schleswig-
Holstein “, „Kulturlandschaften der Metropolregion auf der IGS“ und „Maritime Landschaft Unterelbe“
bereits große Netzwerkprojekte. Ein darüber hinausgehender Netzwerkansatz sollte derzeit nicht
durch das Teilprojekt „Land-Stadt-Allianzen“ der PP Nord aufgebaut werden.
Grundsätzlich wurde ein einheitliches Marketingdach seitens der Metropolregion Hamburg
gewünscht, unter dem aktuelle, zukünftige aber auch ältere Projekte gemeinsam vermarktet werden
können. Dadurch wird eine Steigerung der Synergie und Verbesserung der Wahrnehmung erwartet.
Von der Strategie zum Projekt
(folgende Projektansätze ergaben sich aus der Diskussion auf der Fachkonferenz)
1. IGS im Dialog mit dem Regionalpark Rosengarten e.V.
Raumbezug: PP Nord-Raum
Die IGS beabsichtig den Dialog mit dem Regionalpark Rosengarten aufzunehmen und in einen
breiteren inhaltlich Austausch zu treten.
2. Ausweitung des Projektes gartenrouten zwischen den meeren*
Raumbezug: PP Nord-Raum
Das Projekt gartenrouten zwischen den meeren* hat bereits Kontakt mit der Landeshauptstadt
Schwerin aufgenommen und strebt eine gemeinsame Präsentation, Vermarktung und
Weiterentwicklung der norddeutschen Gartenrouten an. Dieses Projekt hätte auch eine
Perspektive für die IGS HH 2013.
3. Kooperation zwischen Regionalpark Wedeler Au und gartenrouten zwischen den
meeren*
Raumbezug: PP Nord-Raum
Zwischen dem GPS-Projekt des Regionalparks Wedeler Au und den gartenrouten zwischen den
meeren* ist eine längerfristige Kooperation geplant.
Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften Von der Strategie zum Projekt
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4.3 Themenfeld „Aus der Region für die Region“
Die zwei Workshop-Runden im Themenfeld „Aus der Region für die Region“ wurden von Frau Anne
Rogmann vom Büro für Regionalentwicklung und -beratung RegionNord moderiert.
Anne Rogmann, RegionNord
Moderation
Ursula Emmert
Regionalinitiative Aus der Region – für die Region
Dr. Heidrun Schütze
Regionalmarke „Biosphärenreservat Schaalsee – Für Leib und Seele“
4.3.1 Strategischer Ansatz der Land-Stadt-Partnerschaft
In der Regel liefern die ländlichen Räume frische und regionale Lebensmittel an die Absatzmärkte in
städtischen Gebieten. In Großstädten ist das erhöhte Bewusstsein für einen nachhaltigen Konsum
und eine gesunde Ernährung zu einem (neuen) Lebensstil geworden. Durch die Nutzung des
städtischen Absatzmarktes und einer unterstützenden Vermarktung der regionalen Produkte können
diese eine image- und identitätssteigernde Wirkung für die gesamte Region haben.
Abschlussber icht
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4.3.2 Projekte der Projektbörse
meierhof Möllgaard & KäseStraße Schleswig-Holstein
Herr Möllgaard stellte den meierhof Möllgaard, als Vermarkter für kleinere meist familiengeführte
Käsereien, sowie die Einbindung des Vertriebsladens in die Schleswig-Holstein weite Käsestraße
vor. Die Profilierung von Käsespezialitäten aus Schleswig-Holstein steht dabei an erster Stelle.
Ebenso soll eine Kompetenz und ein Profil für „echte“ Käsespezialitäten und -raritäten entwickelt
werden.
Der Schulapfel
Frau Ehlers vom Förderverein Integriertes Obst aus dem Alten Land e.V. setzt sich mit dem Projekt
Schulapfel dafür ein, dass jedes Schulkind (aus den teilnehmenden Schulklassen) täglich einen
Apfel aus dem Alten Land als gesundes Pausenfrühstück erhält. Die Bestellung und Auslieferung
erfolgt per Email und kistenweise an die Schulklassen zu Wochenbeginn durch den Verein. Die
Eltern der teilnehmenden Schulkinder bezahlen die „Apfel-Versorgung“ mit einem
schulhalbjährlichen Abo.
Regionalmarke „Biosphärenreservat Schaalsee – Für Leib und Seele“
Frau Dr. Schütze, Amt für das Biosphärenreservat Schaalsee, hat die Einführung eines Prädikates
für regional und umweltgerecht erzeugte Produkte, Dienstleistungen und Initiativen maßgeblich
betreut. Die Mindestkriterien wurden von den beteiligten Akteuren und dem Amt gemeinsam
entwickelt. Durch den Aufbau der Regionalmarke werden der Absatz regionaler Produkte, die
umweltschonende Landnutzung und ein naturschonender Tourismus unterstützt.
Holstein schmecken und erleben
Frau Rohwedder vom holstein tourismus stellte das Projekt „holstein schmeckt“ vor. Im Rahmen des
Projektes werden regionale Produkte und Produzenten mit dem Tagestourismus verknüpft,
kulinarische Events und Erlebnisveranstaltungen auf Bauernhöfen vermarktet, ein Netzwerk aus
Gastronomie und Verbrauchern aufgebaut sowie kulinarische Angebote, die mit regionalen
Produkten zubereitet werden, qualitative entwickelt.
Regionalinitiative der Norddeutschen Länder: Aus der Region – für die Region
Frau Emmert von der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Stadt Hamburg betreut die
Regionalinitiative Aus der Region – für die Region intensiv. Die Initiative strebt an, die Vielfalt des
norddeutschen Raumes mithilfe enger Stadt-Land-Beziehungen zu stärken und deutlicher zur
Schau zu stellen. Ein ressorts- und länderübergreifendes Kommunikationsnetzwerk bildet dabei die
Grundlage. In den fünf Schwerpunktbereichen Großverbraucher, Gastronomie, Schulverpflegung,
Lebensmittel/Einzelhandel und Wochenmärkte werden bzw. sollen Modellprojekte entwickelt
werden, um den Einfluss des Faktors „Regionalität“ auf Produktions- und Entscheidungsprozesse in
Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften Von der Strategie zum Projekt
© 2011 RegionNord & Markt und Trend GmbH 23
Wirtschaft, Politik, Handel und Gesellschaft zu stärken und die wirtschaftlichen Beziehungen
zwischen der MRH und dem PP Nord-Raum zu intensivieren. (Vgl. Anlage 5).
4.3.3 Diskussionsverlauf in den Workshops
Schwerpunkte der Diskussionen bildeten Fragen zur Regionalvermarktung: welche Faktoren bei
einzelnen regional begrenzten Aktivitäten positive Auswirkungen haben, welche Herausforderungen
oder Probleme sich bei der Vermarktung regionaler Produkte individuell ergeben und wie das
Zusammenwirken der einzelnen Aktivitäten und Projekte im übergeordneten Ansatz der
länderübergreifenden Regionalinitiative Aus der Region – für die Region gestaltet wird/werden kann.
Die Selbstständigkeit kleinerer Projekte, Vereine oder auch Regionalmarken sowie die vielfältigen
Möglichkeiten, die sich in einem gemeinsamen Verbund aller Akteure ergeben, gilt es dabei zu
verknüpfen.
In den Arbeitsphasen werden folgende Projektansätze bzw. Handlungsansätze der Workshop-
Teilnehmer festgehalten:
- IGS 2013: in 2013 als Plattform für regionale Produkte auch in der Gastronomie nutzen
- Modellprojekt im Kreis Pinneberg „Klimaschutz macht Appetit“
o Zielgruppe Kinder
o Verbindung des Konsums regionaler Produkte mit Klimaschutzaspekten
- In der Vermarktung liegt ein Schwerpunkttrend in der Verbindung von Tourismus und
Direktvermarktung
- Vermittlung der Wertschätzung regionaler Produkte in der eigenen Region gilt es zu forcieren
- Bewusstseinsbildung bei Verbrauchern für den Wert regionaler Produkte ist zu stärken
o Verbraucherstudie wichtig als Grundlage: Wer kauft regionale Produkte: Touristen und/oder
Einheimische?
- Erfolgreiche Regionalvermarktung abhängig von den Logistikstrukturen Vorort
- Zu geringe Kapazitäten einzelner regionaler Initiativen, um dauerhaft größere Absatzmärke (z.B.
Hamburg) zu erschließen
o Produktmengen kleinerer Initiativen/Anbieter reichen nicht für ein permanentes Angebot z.B.
in einem Regionalladen oder sind nur saisonal verfügbar Lösungsansatz: Betrieb von
Welche übertragbaren Projektansätze
sehen Sie?
Wie kann ich in meinem Wirkungskreis
das Thema voranbringen?
Welche neuen
Projektansätze gibt es?
Welchen Informations-/ Austausch-/
Netzwerkbedarf gibt es?
Abschlussber icht
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Regionalläden über den Zusammenschluss mehrerer Akteure/Initiativen für die Belieferung
mit verschiedenen regionalen Produkten
- Für private/kleinere Initiativen/Anbieter regionaler Produkte sind die Strukturen derzeit schwer
überschaubar; da sich in den letzten Jahren eine Vielzahl von Organisationen/Einrichtungen als
Kooperationspartner etabliert haben – Positionierung schwierig
- Räumliche Abgrenzung von Regionalinitiativen für Authentizität regionaler Produkte wichtiger Faktor
4.3.4 Ergebnisse und Empfehlungen
Das Themenfeld „Aus der Region für die Region“ verfügt bereits über gute Austauschplattformen
und ein gutes Netzwerk der Einzelinitiativen untereinander. Durch die Aktivitäten und geplanten
Modellprojekte der im Aufbau befindlichen, länderübergreifenden Regionalinitiative Aus der Region –
für die Region wird das Themenfeld unter Regie der Hamburger Behörde für Wirtschaft, Verkehr und
Innovation sowie der Zusammenarbeit mit interessierten Akteuren weitergeführt.
Von der Strategie zum Projekt
(folgende Projektansätze ergaben sich aus der Diskussion auf der Fachkonferenz)
1. Internationale Gartenschau IGS 2013
Raumbezug: Metropolregion Hamburg
Die IGS 2013 bildet im Jahr 2013 eine hervorragende Plattform für regionale Produkte. Anbieter
regionaler Produkte, Initiativen oder Vereine können die Gelegenheit zur Vorstellung ihrer
Produkte und Strategien zur Bedeutungssteigerung und Wertschätzung für regionale Produkte
nutzen.
2. Regionale Produkte (in Verbindung mit Klimaschutz) für kleine Leute
Raumbezug: Kreisebene, gesamter PP Nord-Raum ist möglich
Regionale Produkte müssen bereits im Kindesalter in den Alltag integriert und ihre Bedeutung
auch an „kleine Erwachsene“ vermittelt werden. Der Kreis Pinneberg bietet in diesem
Handlungsfeld mit dem Projekt „Klimaschutz macht Appetit“ einen Anknüpfungspunkt, der auch
den Zusammenhang zwischen gesunder Ernährung und Klimaschutz verdeutlicht.
3. Tourismus und Direktvermarktung
Raumbezug: PP Nord-Raum
Die hohen jährlichen Besucherzahlen in Schleswig-Holstein sowie in den übrigen norddeutschen
Ländern sollten zur Stärkung des Absatzes und des Bewusstseins für regionale Produkte genutzt
werden. Dabei gilt es, gemeinsam Strategien und Ideen zu entwickeln, um ebenfalls gemeinsam
von den Gästen zu profitieren.
Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften Von der Strategie zum Projekt
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4. Regionalläden/Regionaltheken
Raumbezug: PP Nord-Raum
Die Etablierung von Regionaltheken im Lebensmitteleinzelhandel oder sogar die Integration von
Regionalläden in Einkaufspassagen und Shoppingcenter ist einer der Arbeitsschwerpunkte der
Regionalinitiative Aus der Region – für die Region. Dabei ist die übergreifende Regionalinitiative
auch auf die aktive Unterstützung kleinerer Vereine, die Zusammenarbeit mit Direktvermarktern
und die Einbindung von bereits bestehenden Initiativen bzw. Regionalmarken angewiesen. Dabei
gilt es durch Kooperation mehrerer untergeordneter Einzelinitiativen das Problem zu überwinden,
dass diese allein quantitativ oft nicht in der Lage sind, Regionalläden/Regionaltheken mit ihren
Produkten ganzjährig zu bestücken.
5. Kooperation „holstein schmeckt“ und Regionalinitiative Aus der Region – für die
Region
Raumbezug: PP Nord-Raum
Das Projekt „holstein schmeckt“ wird aktiver Partner der Regionalinitiative Aus der Region – für
die Region. Es findet eine Vorstellung des Projektes im Rahmen der 3. Hamburger Klimawoche
auf dem Nachhaltigkeitsmarkt der Initiative „Aus der Region – für die Region“ (Ende September
2011) in Hamburg statt.
6. Leitprojekt „Regionalinitiative Aus der Region – für die Region“
Raumbezug: PP Nord-Raum
Die Regionalinitiative Aus der Region – für die Region stellt für Produzenten und Regionen einen
guten Rahmen für das Thema dar. In den fünf Schwerpunktbereichen Großverbraucher,
Gastronomie, Schulverpflegung, Lebensmittel/Einzelhandel und Wochenmärkte sollen
modellhafte Projekte zur gemeinsamen Vermarktung regionaler Produkte aufgebaut werden. Es
wird empfohlen, die Regionalinitiative Aus der Region – für die Region als das zentrale
Netzwerkprojekt des Themas in das Projekt „Land-Stadt-Allianzen“ aufzunehmen. Ein weiteres
Netzwerkprojekt ist nicht erforderlich. Wichtiger ist es, die Initiative über drei bis fünf Jahre mit
entsprechenden Ressourcen auszustatten, sodass die erarbeiteten Maßnahmen fortgeführt und
umgesetzt werden können (Vgl. Anlage 5).
Abschlussber icht
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4.4 Themenfeld „Daseins- und Gesundheitsvorsorge“
Die zwei Workshop-Runden im Themenfeld „Daseins- und Gesundheitsvorsorge“ wurden von Herrn
Stefan Lansberg vom Büro Markt und Trend moderiert.
Stefan Lansberg, Markt und Trend
Moderation
Volker Haack
Haus der Krempermarsch
Maren Timm
Wohnprojekt Buchholz
4.4.1 Strategischer Ansatz der Land-Stadt-Partnerschaft
Für die ländlichen Räume Norddeutschlands mit ihren Unterzentren und ländlichen Zentralorten ist es
von existenzieller Bedeutung, rechtzeitig auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren und
Vorsorge für die Bürgerinnen und Bürger zu betreiben, denn nur so können die eigenen ländlichen
Strukturen erhalten und gestärkt werden. Der sich daraus ergebende Mehrwert liegt in der
Sicherstellung einer nachhaltigen Versorgung sowohl für den ländlichen Raum als auch für die Mittel-
und Oberzentren sowie die Metropole Hamburg. Diese wiederum treten als Markt und Nachfrager
ländlicher Angebote auf. Durch die Sicherstellung der ländlich und städtisch geprägten
Lebensstrukturen wird das über lange Zeit gewachsene wechselseitige Beziehungsgefüge erhalten.
Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften Von der Strategie zum Projekt
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4.4.2 Projekte der Projektbörse
MarktTreff – Neue Grundversorgung für ländliche Gemeinden
Herr Seelhoff von der beratenden ews group gmbh erläuterte das Konzept der schleswig-
holsteinischen MarktTreffs, das die Landesregierung Schleswig-Holstein gemeinsam mit Akteuren
aus den Regionen, aus Wirtschaft, Verbänden und Gesellschaft entwickelt hat. Ziel ist die Sicherung
der örtlichen Grundversorgung, die Förderung der dörflichen Gemeinschaft und die Schaffung von
Arbeitsplätzen. MarktTreffs sollen das bürgerschaftliche Engagement aktivieren und die
Lebensqualität in den betreffenden ländlichen Gemeinden verbessern. Träger ist die jeweilige
Gemeinde, Betreiber ein selbständiger Kaufmann. Die MarktTreffs sind eine erfolgreiche Marke mit
gezielter Kommunikation und Werbung und ein Imageträger für das Land Schleswig-Holstein.
Haus der Krempermarsch
Der Bürgermeister der Stadt Krempe, Herr Haack, stellte das Modellprojekt der Innerortsentwicklung
vor. Im Haus der Krempermarsch werden in einem gemeinsamen Betrieb die öffentlichen Angebote
und die Angebote der Vereine in Krempe unter einem Dach, dem Dach des Alten Amtsgerichtes,
konzentriert. Mit dem Projekt geht es der Stadt vorrangig um die Schaffung eines zentralen
Anlaufpunktes für die Bewohner Krempes und der Umlandgemeinden und die Stärkung der
Gemeinschaft durch regelmäßige Veranstaltungen. Durch die nachhaltige Konzentration der
Einrichtungen werden laufende Kosten gesenkt.
Wohnprojekt für Jung und Alt – Buchholz in der Nordheide
Frau Timm von der Stadt Buchholz in der Nordheide, die das innovative Wohnprojekt der
Bauherrengemeinschaft Hermannstraße moderiert, gibt einen Überblick von der Initiierungsphase bis
zum aktuellen Baubeginn. Mit der Schaffung innovativer Wohnformen für ihre Bürger/-innen möchte
die Stadt Buchholz dem demographischen Wandel aktiv begegnen, die Gesellschaft mit veränderten
gesellschaftlichen Denken – Handeln – Notwendigkeiten begleiten und eine lebendige Familienstadt
für die Zukunft bauen. Der Architekt Herr Cordes erläutert die baulichen Maßnahmen.
Sicherung der ärztlichen Grundversorgung in Joldelund
Frau Kresel von der AktivRegion Nordfriesland Nord erläuterte stellvertretend für den Bürgermeister
der Gemeinde Joldelund, Herrn Hansen, das Modellprojekt. Es dient der Sicherung der medizinischen
Grundversorgung, der Stärkung des Dorfzentrums und dem Erhalt der zentralörtlichen
Versorgungsfunktion der Gemeinde für die umliegenden Gemeinden. Mit dem Neubau eines
Ärztehauses und dessen Vermietung durch die Gemeinde an zwei Ärzte mit Zweitzulassung aus
Bredstedt konnte die Ärztenachfolge des in Ruhestand gehenden Hausarztes erfolgreich geregelt
werden.
Abschlussber icht
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4.4.3 Diskussionsverlauf in den Workshops
Die beiden Workshop-Runden verdeutlichten das große Interesse am Thema sowie den enormen
Umfang und die Vielschichtigkeit des Themenfeldes. Der Fragen- und Diskussionsbedarf nach und
zwischen den Projektpräsentationen sowie der persönliche Austausch nach den Workshop-Runden
waren sehr hoch. So kann ein klares Potential für neue Projekte und Partnerschaften ausgemacht
werden.
Eine einheitliche regionale Planung ist aufgrund der Vielschichtigkeit des Themenfeldes schwierig,
wird aber beispielsweise im Bereich einer Leitbildentwicklung Gesundheit als wichtig und auch
möglich angesehen. Manche Regionen sind hier bereits in der Vorbereitung bzw. tätig geworden. Die
Workshop-Teilnehmer sehen Chancen zur eigenen Weiterentwicklung in einer Verbesserung der
Kommunikation auf allen Ebenen, im regelmäßigen und zielgerichteten Austausch sowie im Aufbau
von Kooperationen mit passenden, im Bereich „neue Wohnformen“ oder „Grundversorgung“
angesiedelten Modellprojekten in engagierten Kommunen und Regionen.
In den Arbeitsphasen wurden folgende Projektansätze bzw. Handlungsansätze der Workshop-
Teilnehmer festgehalten:
- Die Region (Metropolregion oder PP Nord-Raum) bzw. Städte und Gemeinden sollte(n) das
Themenfeld „Daseins- und Gesundheitsvorsorge/Grundversorgung“ bzw. das Thema
„Vorsorge für Bürger/-innen“ in einem breit aufzufassenden Ansatz noch stärker als bisher in
den Fokus ihres Handelns rücken.
- Eine dauerhafte Netzwerkarbeit der Gemeinden/Kreise/Regionen (Kommunikation auf allen
Ebenen) kann/sollte den gegenseitigen Erfahrungsaustausch intensivieren.
- Das Nachdenken über Mehrgenerationenwohnprojekte sollte in jeder Kommune
selbstverständlich sein (es gibt zurzeit noch zu wenige Projekte).
- Das Konzept der schleswig-holsteinischen MarktTreffs sollte in angepasster Form auch auf
andere Bundesländer ausgeweitet werden.
- Ein bundesweites MarktTreff-Netzwerk wird als Idee angeregt, um das Konzept noch breiter
bekannt zu machen und Möglichkeiten der Übertragbarkeit auf andere Länder auszuloten.
- Als neuer Projektansatz sollte geprüft werden, inwieweit die Chance besteht, die MarktTreff-
Idee nicht nur für den ländlichen Raum, sondern auch für Stadtteile zu denken, da hier
gebietsweise ähnliche Probleme auftreten.
Welche übertragbaren Projektansätze
sehen Sie?
Wie kann ich in meinem Wirkungskreis
das Thema voranbringen?
Welche neuen
Projektansätze gibt es?
Welchen Informations- / Austausch- /
Netzwerkbedarf gibt es?
Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften Von der Strategie zum Projekt
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- Die Gesundheitsthemen (Grundversorgung, Leitbildentwicklung) sollten noch stärker als
bisher in Regionen gedacht und angepackt werden.
- Mehrere Teilnehmer äußerten hinsichtlich der vorgestellten Projekte MarktTreff und
Ärztehaus den Wunsch, die möglichen Kooperationen auszudehnen auf Daseinsvorsorge
und gesundheitliche (Vorsorge-)Angebote (MarktTreff) und Bildungsangebote (Ärztehaus).
- Vorgeschlagen wird die Einrichtung einer Wanderausstellung mit allen Postern der
Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften zur Verwendung in Ämtern, Behörden und
anderen öffentlichen Gebäuden als eine Form der Öffentlichkeitsarbeit und Impulsgeber für
andere Kommunen.
- Es wird eine zentrale Veranstaltung angeregt, in der die Themen
o MarktTreff (Sicherung der Grundversorgung in ländlichen Gemeinden)
o Gesundheitliche Grundversorgung
o Mobilität (z. B. Bürgerbus, Elektromobilität)
o Innovative Wohnformen als eine Antwort auf den demographischen Wandel
o Ehrenamt
gemeinsam im Gesamtzusammenhang behandelt werden.
4.4.4 Ergebnisse und Empfehlungen
Das Themenfeld „Daseins- und Gesundheitsvorsorge“ sollte aufgrund des großen Interesses unter
den Teilnehmern der Fachkonferenz, der Vielschichtigkeit des Themas, des Kommunikations- und
Vernetzungsbedarfs und des Diskussionsverlaufs in der Fachkonferenz weitergeführt werden.
Von der Strategie zum Projekt
(folgende Projektansätze ergaben sich aus der Diskussion auf der Fachkonferenz)
1. Dauerhafte Netzwerkarbeit im Themenfeld „Grundversorgung, Demographischer
Wandel“
Raumbezug: PP Nord-Raum und Metropolregion möglich
Es kann eine Datenbank mit innovativen und übertragbaren Projekten aufgebaut werden, die mit
für die Nutzer (Gemeinden, Kreise, Regionen) wichtigen Informationen ausgestattet wird.
Außerdem sollte eine Ebene des persönlichen Austausches im Rahmen von regelmäßigen
Veranstaltungen gefunden werden. Im Rahmen der Netzwerkarbeit könnten auch allgemeine und
konkrete Handlungsempfehlungen für interessierte Kommunen sowie eine Karte und/oder eine
Abschlussber icht
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Wanderausstellung mit nennenswerten Projekten entwickelt werden. Hier kann ein großräumiger
Ansatz (Metropolregion oder PP Nord-Raum) oder aber die Umsetzung über kleinere räumliche
Einheiten gewählt werden.
2. Einrichtung eines bundesweites MarktTreff – Netzwerkes
Raumbezug: Initiierung in PP Nord-Raum und Metropolregion möglich, dann Ausweitung
Das Konzept der MarktTreffs läuft bereits erfolgreich in Schleswig-Holstein. Um es noch breiter
bekannt zu machen und Möglichkeiten der Übertragbarkeit auf andere Länder auszuloten, sollte
der Gedanke, eine Netzwerkstruktur aufzubauen, weiterverfolgt werden.
3. Leitbildentwicklung Gesundheit
Raumbezug: PP Nord-Raum und Metropolregion oder kleinere räumliche Einheiten
Die Beschäftigung mit den Themen Gesundheit und Gesundheitsvorsorge wird im Lichte des
demographischen Wandels in unserer alternden Gesellschaft immer wichtiger. Der Bedarf an
medizinischer Versorgung steigt weiter – ebenso die Kosten. Gleichzeitig haben wir es mit einem
veränderten Wertebewusstsein für die Gesundheit zu tun, welches wiederum die Bedeutung des
Themas erhöht. Die Gesundheitswirtschaft bietet außerdem überdurchschnittlich viele
Arbeitsplätze. Da es im regionalen Kontext verbreitet an einer übersichtlichen Darstellung und
der Entwicklung gemeinsamer Ziele mangelt, kann eine regionale Leitbildentwicklung als
langfristiger Ziel- und Orientierungsrahmen dienen.
Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften Von der Strategie zum Projekt
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4.5 Themenfeld „Fachkräftebindung“
Die zwei Workshop-Runden im Themenfeld „Fachkräftebindung“ wurden von Frau Katharina
Glockner vom Büro für Regionalentwicklung und -beratung RegionNord moderiert.
Katharina Glockner, RegionNord
Moderation
Sabine Fernau
Naturwissenschaft & Technik
Peter Teske
Steinburger Talente
4.5.1 Strategischer Ansatz der Land-Stadt-Partnerschaft
Die Bindung von Fachkräften kann in der Regel nur von verschiedensten Akteuren einer Region
gemeinsam geleistet werden. Durch Angebote zur reibungslosen Gestaltung des Alltages eines
Arbeitnehmers und die Möglichkeit zur Teilnahme an Fort- oder Weiterbildungsmaßnahmen
steigt der Wert des Arbeitsortes/-platzes. In gleicher Weise ist die frühzeitige Bindung von
jungen Menschen an eine Region nur durch gemeinsame Anstrengungen möglich. Das
Aufzeigen von Ausbildung- und Arbeitsplätzen gehört dabei ebenso dazu wie die Möglichkeit zu
einer attraktiven Freizeitgestaltung.
Abschlussber icht
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4.5.2 Projekte der Projektbörse
QMIT Qualifizierungsoffensive Mikrotechnologie Schleswig-Holstein
Herr Hodgson von der Gesellschaft für Technologieförderung mbH (Itzehoe) berichtete von den
Schwierigkeiten der Betriebe im Mikrotechnologiesektor bei der Einstellung von geeignetem
Fachpersonal oder der bedarfsgerechten Weiterbildung und Qualifizierung des eigenen Personals. Im
Rahmen der Qualifizierungsoffensive Mikrotechnologie (QMIT) werden die Bedürfnisse der
Unternehmen der Mikrotechnologiebranche ermittelt, um bestehende Fortbildungsmodule
anzupassen oder neue Module zu entwickeln. Das Projekt wird zu rund 75% aus dem
Zukunftsprogramm Arbeit finanziell unterstützt.
Fachkräfte-Nachwuchs in Wissenschaft und Wirtschaft
Frau Fernau von der Initiative Naturwissenschaft & Technik gGmbH hat die Einführung des Projektes
in der Stadt Hamburg maßgeblich betreut. Seit 2007 werden die MINT-Fächer (Mathematik,
Informatik, Naturwissenschaft & Technik) intensiv in die Profiloberstufen der teilnehmenden
Gymnasien einbezogen. 30 Schulen, 40 Unternehmen und fünf Hochschulen kooperieren in diesem
Projekt, mit dem Ziel, Schüler/-innen für technische Berufe durch die Einbindung spezieller Techniken
(von bspw. Lufthansa Technik, E.ON Hanse, Jungheinrich) in den Unterricht zu begeistern sowie die
Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu gewährleisten.
Regionales Übergangsmanagement Steinburg
Herr Schramm ist für das Regionale Übergangsmanagement im Kreis Steinburg zuständig und leitet
die Informations- und Koordinationszentrale für die Bereiche Jugend – Bildung – Beruf. In erster Linie
soll der Kontakt zwischen unversorgten Jugendlichen und unbesetzten Ausbildungsstellen hergestellt
werden. Gleichfalls wird so der sich abzeichnende Fachkräftemangel verringert.
Science Summer School Itzehoe
Stellvertretend für Herrn Prof. Dr. Thiericke (Gesellschaft für Technologieförderung mbH) stellte Herr
Hodgson die Science Summer School Itzehoe vor. Im Rahmen dieser einwöchigen, zusätzlich zum
regulären Unterricht stattfindenden Veranstaltungsreihe werden Schüler/-innen der Oberstufe für die
Themen Technologie und Naturwissenschaften sensibilisiert. Ein erster Kontakt zu
Technologiezentren und Unternehmen entsteht.
Steinburger Talente
Herr Teske, Leiter des Regionalen Berufsbildungszentrums Steinburg (rbz), strebt mithilfe des
Projektes Steinburger Talente an, das Ausbildungsangebot und den spezifischen Ausbildungs- und
Qualifikationsbedarf bei den regional ansässigen Unternehmen besser mit den Fort- und
Weiterbildungsangeboten des rbz und weiterer Bildungsträger abzustimmen. Eine Datenbank mit
Angaben zu Praktikums- und Diplomarbeitsplätzen sowie den Anforderungen der Unternehmen soll
Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften Von der Strategie zum Projekt
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den Schülern und Schülerinnen einen Überblick über die Angebote im Kreis verschaffen und eine
längerfristige berufliche Bindung an den Kreis Steinburg ermöglichen.
Papa pendelt
Frau Kremke von der Wirtschaftsförderung des Landkreises Ludwigslust mbH stellte ein wesentliches
Projekt des Aktionsprogramms „Vereinbarkeit Erwerbs- und Familienleben MV“ vor. Im Rahmen des
Projektes „Papa pendelt“ (Mama auch) werden verbesserte Betreuungsangebote für Pendler und
Schichtarbeiter/-innen entwickelt. Ebenso wird ein Notfallbetreuungsportal eingerichtet, das alle
Betreuungseinrichtungen für Senioren einschließlich ambulanter Dienste, alle Kitas, Horte, Krippen,
Tagesmütter und Babysitter umfasst. Der Landkreis Ludwigslust begegnet so der hohen Anzahl von
Auspendlern, die dennoch ihren Wohnsitz im Landkreis haben und von einer qualitativ hochwertigen
Versorgung profitieren sollen.
4.5.3 Diskussionsverlauf in den Workshops
Die Problematik bei der Bindung von Fachkräften an eine Region ist mittlerweile hinreichend bekannt.
Ansätze zu entwickeln und umzusetzen, um Fachkräfte an ein Unternehmen oder eine Region zu
binden sowie junge Menschen frühzeitig in das Berufsleben zu integrieren und ihnen den Kontakt zu
in der Region ansässigen Unternehmen zu erleichtern ist jedoch weitaus schwieriger.
Die Teilnehmer der Workshop-Runden verständigten sich darauf, dass die Erarbeitung und
Umsetzung von Projekten und Konzepten nur erfolgreich ist, wenn Unternehmen, Bildungsträger,
Wirtschaftsförderungseinrichtungen oder entsprechende Institutionen und Akteure frühzeitig und
intensiv eingebunden und gleichfalls zur Verantwortung gezogen werden.
In den Arbeitsphasen wurden folgende Projektansätze bzw. Handlungsansätze der Workshop-
Teilnehmer festgehalten:
- Bildungsträger/Schulen
o Gründung eines Bildungsbüro in Kooperation mit der Wirtschaft im Kreis Steinburg geplant
o Einführung einer Stellenbörse zwischen Schule und Betrieb ist vonseiten der
Anwesenden als sinnvoll und notwendig dargestellt worden – die Einführung gleicht
zum aktuellen Zeitpunkt aber eher einem Wunschtraum als der Praxis
Welche übertragbaren Projektansätze
sehen Sie?
Wie kann ich in meinem Wirkungskreis
das Thema voranbringen?
Welche neuen
Projektansätze gibt es?
Welchen Informations- / Austausch- /
Netzwerkbedarf gibt es?
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o Frühzeitiger Einbezug von Referendaren, um die Bedeutung der MINT-Fächer und Berufe zu
betonen und frühzeitig ein Interesse (zur Unterrichtung dieser Fächer, zur Einbindung von
Unternehmen in den Unterricht) zu wecken
o Verein „Rostock denkt 365°“ Einbindung Uni Technik/Wissenschaft
o Stärkung/Anreize zur Existenzgründung von jungen Absolventen
o Lehrermangel auch wegen fehlender/attraktiver MINT-Bereiche (Heidekreis)
- Stärkere Unterstützung durch Unternehmen, da sie auf Fachkräfte und Auszubildende angewiesen
sind, kleine und mittlere Unternehmen stärker in Projekt einbinden:
o Unternehmensshuttle, um Schülern Ausbildungsvielfalt zu ermöglichen (Problem Fahrtzeit,
Nicht-Erreichbarkeit), wird als ein (zukünftiges) Erfolgsmodell gesehen
o „Lehrlingswohnheim“ (finanzielle Unterstützung von Unternehmen)
o Raffinerie Heide mit eigenen Ansätzen/Ideen zur besseren Versorgung
o Unternehmen aus LWL passt Arbeitszeiten an KIGA-Zeiten an
o Unternehmen sollten auch eigenständig tätig werden (personelle Abhängigkeit vermeiden)
o Runder Tisch zwischen Unternehmen und Bildungsträgern
o Anreize für Fachkräfte, auch in kleineren/strukturschwachen Regionen zu bleiben (bessere
Angebote wichtiger als geringeres Gehalt)
o (Spezielle) Einbindung ausländischer Fachkräfte, die in der Region wohnhaft sind
- Reibungsloser Alltag
o Angebote von Mehrgenerationenhäuser erweitern: Mehrgenerationenhäuser „kommen nach
Hause“ (bei Kinderbetreuung oder Krankenpflege)
- Unterstützung
o Vermarktungsmöglichkeiten für Kreise herausstellen (bei speziellen und vielfältigen
Angeboten/Strukturen)
o Abstimmung ÖPNV und Schulen (Problem Fahrtzeit)
o Verein übernimmt Steuerung für Betreuung/Kümmerer, um bspw. Gemeinde bei
Einrichtung/Ausbau der Kinderbetreuung zu überzeugen
o Informationen über Projekte in verschiedenste Gremien tragen
- Klare Strukturen, eine „gute“ Organisation und Erfahrungswerte sind für die Ausweitung eines
Projektes maßgeblich
o Ansatz/Struktur von QMIT wäre auf andere Themenbereiche übertragbar (bspw. auch
Gesundheitsberufe), (Weiter-) Qualifizierung von Arbeitnehmern und Auszubildenden häufig
nicht mit Bedarfen übereinstimmend
o QMIT als „Sprungbrett“, nach Auslaufen des Förderprojektes sollen Strukturen selbstständig
bestehen bleiben/Module fortgeführt werden, grundsätzlich sollten Förderprojekte als
Anschub dienen, die Beteiligten müssen sich aber rechtzeitig um eine Fortführung bemühen
Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften Von der Strategie zum Projekt
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4.5.4 Ergebnisse und Empfehlungen
Das Themenfeld „Fachkräftebindung“ sollte aufgrund seiner aktuellen Brisanz und der Ergebnisse
der Diskussionen in der Fachkonferenz weiterverfolgt werden. Insbesondere die fehlenden
Strukturen zum intensiven und umfangreichen Austausch über Projekte und Initiativen in den
norddeutschen Bundesländern bieten Anknüpfungspunkte.
Von der Strategie zum Projekt
(folgende Projektansätze ergaben sich aus der Diskussion auf der Fachkonferenz)
1. Etablierung einer Austauschplattform „Fachkräftebindung“
Raumbezug: PP Nord-Raum
Die Projektvielfalt in diesem Themenfeld hat deutlich gezeigt, wie unterschiedlich die Regionen
mit dem Thema Fachkräftebindung umgehen. Die Kenntnis von Projekten und Initiativen bezieht
sich meist auf den eigenen Wirkungskreis. Darüber hinaus sind Projekte teilweise gar nicht,
teilweise nur in Ansätzen bekannt. Mit der Möglichkeit zum regelmäßigen Austausch kann der
(kreative und abwechslungsreiche) Umgang mit dem Thema Fachkräftebindung auf
verschiedenen Ebenen und in verschiedenen Projekten einem breiten Akteurskreis zugänglich
werden.
2. Runder Tisch „Unternehmen – Bildungsträger“
Raumbezug: PP Nord-Raum
In der Vorstellung der Projekte und der anschließenden Diskussionen hat sich herauskristallisiert,
dass die Einbindung von Unternehmen in Projekte zum Umgang mit dem Thema Fachkräfte
(-bindung und -mangel) mitunter schwierig ist. Ebenso können Bildungsträger teilweise nur
mühsam davon überzeugt werden, sich um die Zukunftschancen ihrer Schüler rechtzeitig zu
kümmern, neue Unterrichtstechniken einzuführen oder neue Kooperationen einzugehen. Eine
(regelmäßige) Vorstellung guter Beispiele und das Wissen um kompetente Ansprechpartner und
Experten wären sehr hilfreich. Dabei gilt es auch, die Verantwortung der Unternehmen zu
diskutieren (Stichworte: Shuttle, Lehrlingswohnheim, Betreuungsangebote).
3. Übertragung der Initiative Naturwissenschaft und Technik
Raumbezug: fünf nördliche Kreise der MRH, weitere Ausdehnung im PP Nord-Raum denkbar
Die Initiative Naturwissenschaft und Technik ist in Hamburg bereits etabliert. Die Ausweitung
bzw. Übertragung des Projektes auf die nördlichen Kreise (mit Ausnahme des Kreises
Herzogtum Lauenburg) der MRH ist geplant. In den fünf beteiligten Kreisen werden je
mindestens zwei Unternehmen gesucht, die bereit sind, ihre Techniken in den Unterrichtsplan der
teilnehmenden Schulen einfließen zu lassen und einen engeren Kontakt zu den Schulen
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aufzubauen. Die Bereitstellung finanzieller Mittel und Ansprechpartnern ermöglicht die
Übertragung des Konzeptes auch in andere Regionen des PP Nord-Raums.
4. Ausweitung des Projektes „Papa pendelt“
Raumbezug: Kreise Dithmarschen und Steinburg, Übertragung auf gesamten PP Nord-Raum
denkbar
Bisher besteht das Interesse nur vonseiten der egeb: Wirtschaftsförderung der Kreise
Dithmarschen und Steinburg, Kontakt aufzunehmen und das Projekt ggf. zu übertragen.
5. Existenzgründung und -beratung – Start-up-Förderung
Raumbezug: Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ludwiglust, PP Nord-Raum möglich
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ludwigslust strebt an, innovative Modelle der
Existenzgründung und -beratung sowie eine Start-up-Förderung im ländlichen Raum mithilfe
anderer interessierter Akteure zu erarbeiten und zu diskutieren.
Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften Von der Strategie zum Projekt
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5. Zukunft der Partnerschaften
Die Ergebnisse der Fachkonferenz werden in der Facharbeitsgruppe Siedlungsentwicklung der
Metropolregion Hamburg und im Projekt „Land-Stadt-Allianzen“ der Projektpartnerschaft Nord
erörtert. Die Auswahl und Entwicklung von Umsetzungsprojekten wird von beiden Gremien begleitet.
Abb. 6: Einbindung der Fachkonferenz in bestehende Prozesse (eigene Darstellung)
Die Ergebnisse der Workshops wurden in einer ersten Projektgruppensitzung beider Initiativen nach
der Fachkonferenz am 19. September 2011 ausgewertet:
Es wird empfohlen das Thema „Land-Stadt-Energiepartnerschaften“ im Rahmen des Projektes
„Land-Stadt-Allianzen“ weiterzuführen. Eine Weiterentwicklung der im vorliegenden Gutachten
genannten Projektansätze wird geprüft.
Die Regionalinitiative Aus der Region – für die Region eignet sich als zentrales
Netzwerkprojekt des gleichnamigen Themenfeldes. Das Projekt ist Leitprojekt der
Metropolregion Hamburg und auch in die Projektpartnerschaft Nord aufgenommen worden.
Gemeinsames Ziel ist es, diese Initiative zu stärken.
Das Thema „Daseinsvorsorge“ ist im Rahmen des Projektes „Land-Stadt-Allianzen“
weiterzuführen. Eine Weiterentwicklung der im vorliegenden Abschlussbericht genannten
Projektansätze wird geprüft.
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Das Themenfeld „KulturStadtLandSchaften“ wird nicht als gesondertes Themenfeld in dem
Projekt „Land-Stadt-Allianzen“ weitergeführt, da es hier bereits zahlreiche großräumige
thematische Kooperationen gibt und gleichfalls eine Fokussierung im Projekt „Land-Stadt-
Allianzen“ erforderlich ist.
Das Themenfeld „Fachkräftebindung“ ist nicht geeignet, als gesondertes Themenfeld in dem
Projekt „Land-Stadt-Allianzen“ weitergeführt zu werden. Im Projekt Qualifiziertes
Norddeutschland, das von der IHK Nord und der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur
für Arbeit betreut wird, werden bereits Aspekte des Fachkräftemangels bearbeitet. In den
Workshops der Fachkonferenz wurden vor allem Projektansätze der Regionen vorgestellt.
Diese Projekte werden in dem Projekt Qualifiziertes Norddeutschland derzeit nicht
berücksichtigt. Diese regionalen Projektansätze sollen daher in das Projekt übergeben
werden.
Die Verantwortlichkeiten von ländlichen und städtischen Regionen ins Bewusstsein zu rücken, die
Gemeinsamkeiten herauszustellen und die Vorteile einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit auf
Augenhöhe aufzuzeigen sind die wesentlichen Herausforderungen und Ziele für eine erfolgreiche,
länderübergreifende Partnerschaft. Die Ausrichtung einer Projektbörse zur Vorstellung zahlreicher
Projekte zu unterschiedlichen Themenfeldern sowie zur Vorstellung und Vernetzung der Akteure ist
ein gutes Instrument, um die Zusammenarbeit von Akteuren und Regionen auf Basis einer
großräumigen Partnerschaft erfolgreich zu gestalten. Die Fachkonferenz „Land-Stadt-
Partnerschaften: Von der Strategie zum Projekt“ konnte für die weitere Zusammenarbeit der
norddeutschen Länder in der Projektpartnerschaft Nord und insbesondere in dem Teilprojekt „Land-
Stadt-Allianzen“ einen wichtigen Beitrag leisten.
Fachkonferenz Land-Stadt-Partnerschaften Von der Strategie zum Projekt
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Anlagen
1. Übersicht Fachkonferenz
2. Übersicht Projektbörse
3. Extrablatt
4. Impressionen von der Fachkonferenz
5. Regionalinitiative Aus der Region – für die Region
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1. Übersicht Fachkonferenz
Teilnehmer 164
… davon Vertreter aus Schleswig-Holstein
… davon Vertreter aus Niedersachsen
… davon Vertreter aus Hamburg
… davon Vertreter aus Mecklenburg-Vorpommern
… davon kommunale Vertreter
ca. 80
ca. 40
ca. 20
ca. 20
ca. 20
Projekte 28
… davon im Themenfeld „Land-Stadt-Energiepartnerschaften“
… davon im Themenfeld „KulturStadtLandSchaften“
… davon im Themenfeld „Aus der Region für die Region“
… davon im Themenfeld „Daseins- und Gesundheitsvorsorge“
… davon im Themenfeld „Fachkräftebindung“
5
8
5
4
6
Nutzer des Shuttle-Dienstes 19
Gemeinsame Veranstaltung von:
AG Siedlungsentwicklung der Metropolregion Hamburg
Projektpartnerschaft Nord
Akademie für die ländlichen Räume Schleswig-Holsteins e.V.
Kreis Steinburg
Projektsteckbriefe nachzulesen unter http://metropolregion.hamburg.de oder http://www.alr-sh.de
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2. Übersicht Projektbörse
Land-Stadt-Energiepartnerschaften Ansprechpartner
100%-ee-plus-region Kreis Dithmarschen
Bioenergieregion Burg – St. Michaelisdonn
(Bio)EnergieDörfer-Coaching
Norddeutsche Energiegemeinschaft e.G. NEG
fifty/fifty
Erk Ulich, Kreis Dithmarschen
Volker Nielsen, Bgm. St. Michaelisdonn
Bertold Meyer, Akademie für Nachhaltige Entwicklung MV
Rolf Bemmann, NEG
Hartwig Cordts, Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg
KulturStadtLandSchaften Ansprechpartner
Regionalpark Rosengarten
Wassererlebniszone im Regionalpark Wedeler Au
GPS-Bildungsrouten im Regionalpark Wedeler Au
Umweltbildung im Wildpark Eekholt
Grüne Werkstatt Wendland
gartenrouten zwischen den meeren*
Biosphaerium Elbtalaue
Garten der Metropolen
Thomas Wilken, Regionalpark Rosengarten e.V.
Barbara Engelschall, Regionalpark Wedeler Au e.V.
Barbara Engelschall, Regionalpark Wedeler Au e.V.
Ute Kröger, Wildpark Eekholt
Renate Ortmanns-Möller, Landkreis Lüchow-Dannenberg
Carsten Bock, Landwirtschaftskammer SH
Axel Schlemann, Stadt Bleckede
Prof. Dr. Peter Adolphi, Akademie für Nachhaltige Entwicklung MV
Aus der Region für die Region Ansprechpartner
meierhof Möllgard & KäseStraße Schleswig-Holstein
Der Schulapfel
Regionalmarke „Biosphärenreservat Schaalsee – Für Leib und Seele“
Holstein schmecken und erleben
Regionalinitiative Aus der Region – für die Region
Detlef Möllgaard, meierhof Möllgaard
Hilke Ehlers, Fruchthandelsverband Nord e.V./ Förderverein Integriertes Obst aus dem Alten Land e.V.
Dr. Heidrun Schütze, Amt Biosphärenreservat Schaalsee
Anke Rohwedder, Unterelbe Tourismus e.V.
Ursula Emmert, Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation Hamburg
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Daseins- und Gesundheitsvorsorge Ansprechpartner
MarktTreff
Haus der Krempermarsch
Wohnprojekt für jung und alt, Buchholz
Ärztehaus Joldelund
Ingwer Seelhoff, ews group gmbh
Volker Haack, Bgm. Krempe
Frau Timm, Stadt Buchholz
Carla Kresel, LAG AktivRegion Nordfriesland Nord
Fachkräftebindung
Qualifizierungsoffensive Mikrotechnologie
Initiative Naturwissenschaft und Technik NaT
Steinburger Talente
science summer school Itzehoe
Regionales Übergangsmanagement
Papa pendelt
Stuart Hodgson, Gesellschaft für Technologieförderung mbH
Sabine Fernau, NaT gGmbH
Peter Teske, Regionales Berufsbildungszentrum
Stuart Hodgson, Gesellschaft für Technologieförderung mbH
Lothar Schramm, Bildungsagentur Steinburg
Britta Kremke, Wirtschaftsförderungsgesellschaft Landkreis Ludwigslust GmbH
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3. Impressionen von der Fachkonferenz
Plenum
Plenum
Käse vom meierhof Möllgaard
Äpfel aus dem Alten Land
„Garderobenständer“ zu den 5 Themenfeldern
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Tischvorlage im Workshop „Aus der Region für die Region“, Layout und Inhalte: Frau Ursula Emmert, Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Stadt Hamburg, 08/2011
Öffentlichkeitsarbeit/Prints und Broschüren
Veranstaltungskalender vier jahreszeitliche Ausgaben/Jahr ; Auflage:
25.000; öffentlichkeitswirksames Printmedium zu den jahreszeitl. Veranstaltungen der Grünen
Branche und den Akteuren der ländlichen Räume der MRH; Breites Netzwerk ; feste
Verteilstationen; Ansprechpartner: Zukunftsrat Hamburg und Landwirtschaftskammer Hamburg
"Nachhaltigkeitsmarkt Aus der Region - für die Region"
im Rahmen der Klimawoche Hamburg mit 350.0000 Besuchern; vom 23.09. bis 30.09.2011 ;
Public Cooking u. Catering mit regionalen Produkten Veranstalter: TuTech Innovation GmbH
"Tag der Regionen Hamburg 2011": Auftaktveranstaltung: BioErleben
Schirmherr Senator Horch, BWVI Veranstalter: Ökomarkt e.V. ; 80.000 Besucher
Event Stadt und Land im Dialog: jährliche Fachveranstaltung/Konferenz zu aktuellen Themen, Handlungsansätzen der Regionalinitiative;
Kommunikationsplattform für Multiplikatoren,Schlüsselpersonen, Mitwirkende
Broschüre: Neuauflage Gibt z.Zt. kein Printmedium zur Regionalinitiative,
den Arbeitsschwerpunkten, Partnern etc.
Arbeitsschwerpunkte/ Aufbau der Teilnetzwerke
Schwerpunkt Großverbraucher Betriebsrestaurants/öffentliche Einrichtungen als wichtige
Multiplikatoren ; "Transfer" von Produktpräferenzen im GV-Bereich in die Privathaushalte; Auftraggeber: BWVI und IHK Lübeck, HanseBelt,
Auftragnehmer: HAW
Schwerpunkt Gastronomie Entwicklung von "Gastrokritieren" , Studie zur Genusskultur und
Entwicklung eines gastronom. Netzwerkes in HH ; Auftraggeber: BWVI Auftragnehmer: Foodjournalist, Jens Mecklenburg und Bundesverband
der Regionalbewegung e.V.
Schwerpunkt Schulverpflegung: Vernetzungsstelle Schulverpflegung Hamburg : "Modellprojekt regionale
Schulverpflegung" Auftragnehmer: HAW und VZ Hamburg ; Projektbeginn: Schuljahr 2011/2012
Schwerpunkt Lebensmitteleinzelhandel: Realisierungsmodell "Regionalladen" Beteiligte: BWVI, ECE-
Centermanagement, ALDEBARAN, Bundesverband der Regionalbewegung e.V mit Erzeugern, Verarbeitern, Initiativen;
Verkauf v. glaubw. Regionalprodukten an attraktiver Stelle i. FHH/ MRH
Realisierungsmodell "Regionale Genussmesse" als "Informationsbörse"; aus Sicht der Beteiligten gibt es keine
Alternative zum direkten Kontakt, den persönlichen Gesprächen zw. Erzeugern, Verarbeitern, Händlern, Verbrauchern
Qualitätsoffensive "Wochen-, Genussmärkte Glaubwürdigkeit und Transparenz durch Kriterien und Selbstverpflichtung
Ernährungshandwerk Bewusstsein schaffen für die Bedeutung des regionalen
Ernährungshandwerks (Bäcker, Fleischer, Konditoren, aber auch Mühlen, Molkereien, Schlachthöfe, Brauereien)
Querschnittsthema Verbraucher-bewusstsein
Konzept zur Bewusstseinsbildung/ Verbraucherschulung
Aktuelle "Wissenslücken": Warum handeln Verbraucher nicht
konsequent? Welche Verbrau-chergruppen benötigen welche
Handlungsansätze? Welche Maß-nahmen sind erforderlich, um Verbraucher im Rahmen der
Projekte anzuregen, nicht aber zu "belehren"? Bisherige Aktivitäten
reichen nicht aus, um die unterschiedl. Verbraucher in
unterschiedl. Situationen anzusprechen, für das Thema
"Regionale Wirtschaftskreisläufe" zu interessieren und zu
mobilisieren um sich für den Kauf regionaler Produkte der Saison
einzsetzen.
Stufe 1: Durch standardisierte Befragungen
auf Angebots- bzw. Nachfrager-, Verbraucherseite ,Typologien von
Verbrauchern herausarbeiten; typspezifisch ermitteln, welche
Bedürfnisse die jeweiligen Typen tatsächlich haben.
Stufe 2: Konzeptentwicklung
Stufe 3: Umsetzung des Konzeptes
Aufbau Organisations-
struktur/ Marketingkonzept
Aufbau Organisations-
struktur/ Trägerschaft
Entwicklung einer geeigneten selbsttragenden Struktur mit einem länderübergreifenden "Kernteam" um die Initiative
langfristig zu etablieren. Unterstützung durch
"Kümmerer" der den Prozess professionell begleitet.
Marketingkonzept /Entwicklung Logo/Signet
Domains sind gesichert; Öffentlichkeit professionell
über Ziele , Nutzen, Mehrwert informieren, um Bevölkerung, Verbraucher zum konkreten Handeln
anzuregen.
5. Regionalinitiative Aus der Region – für die Region