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B 7243 F Deutschland Ausgabe Juli/August 4/2013 Seelsorge im Krankenhaus Wo Zuhören Kraft spendet Familie Süchtig nach Computerspielen Weltweit Weltjugendtag in Rio Don Bosco Manege frei für den Zirkus Giovanni Die christliche Zeitschrift für die ganze Familie

Familie Süchtig nach Computerspielen Weltweit Wo Zuhören ...sdl.sdb.org/greenstone/collect/salesia2/index/assoc/HASH0121.dir/doc.pdfNeuro-Kopf-Zentrum im Klinikum rechts der Isar

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B 7243 F Deutschland Ausgabe Juli/August

4/2013

Seelsorge im Krankenhaus

Wo Zuhören Kraft spendet

FamilieSüchtig nachComputerspielen

WeltweitWeltjugendtag in Rio

Don BoscoManege frei für den Zirkus Giovanni

Die christliche Zeitschrift für die ganze Familie

Im BlIcKpunKt

4 nachrichten aus Kirche und Welt

5 Ist der Weltjugendtag nur ein Event, oder kann er auch einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen?Eine Frage an Jugendpastoralreferentin Angelika Gabriel

thEmA

6 Stärkung für die SeeleAls Seelsorger spendet Klemens Hellinger Patienten, Ange-hörigen und Pflegenden Trost und schenkt neue Hoffnung.

12 „Wir müssen stimmige Rituale finden“ Thomas Kammerer, Pfarrer und Leiter der Klinikseelsorge des Münchner Klinikums rechts der Isar, im Gespräch

FAmIlIE

14 Zurück aus der „Alten Republik“ „Ich konnte nicht aufhören, Computer zu spielen.“ Eine Aussteigergeschichte

18 KolumneWeniger ist mehr – Kolumne von Gesa Rensmann

19 hier und dortMein Haustier

20 mittendrinOffene Arme aus Stahl und Fiberglas

Don BoSco

22 Bingo für den WeltjugendtagWie sich junge Menschen in Brasilien auf das Großereignis vorbereiten

26 Im BrennpunktDie K-Frage: Gibt es ab August genug KITA-Plätze?

28 Bei den Stärken ansetzenEin Blick hinter die Manege des Mitmachzirkus Giovanni in Bamberg

BuntES

34 post aus Rom

35 RatgeberSie fragen, unsere Experten antworten.

36 KinderseiteWie aus Getreide Körner werden

38 preisrätselMitmachen und gewinnen!

39 Impressum

„Die Krankensalbung ist kein Sakrament für Sterbende“: Klinikpfarrer Thomas Kammerer spricht im Interview über die Bedeutung von Sakramenten und neue Wege im Umgang mit traditionellen Symbolen und Ritualen.

manege frei: Schlechte Noten oder Stress mit den Eltern – im Mitmachzirkus Giovanni des Don Bosco Jugendwerks Bamberg spielen Ärger und Sorgen keine Rolle. Hier zählt nur der Spaß am Jonglieren, Clown sein und gemeinsam Organisieren.

6 22

2 DonBoScomagazin 4/2013

Inhalt 4/2013

Glaube ist ein Geschenk Gottes! Wer

das Geschenk des Glaubens in seinem

Leben annimmt, der lebt vom Hören

auf das Wort Gottes und setzt diese

Gabe im Dienst an den Menschen um.

In der biblischen Verkündigung wird

dies als „wahrer Gottesdienst“ bezeich-

net. Als Christen glauben wir, dass unser guter Gott uns in je-

der Lebensphase zur Seite steht. In den schönen Situationen,

wenn das Leben nur so pulsiert und einem Erfolgserlebnisse

schenkt, vergisst man manchmal, Gott dafür zu danken und

ihn zu preisen. In schweren Stunden greift man dann schon

eher darauf zurück, manchmal klagend: „Warum gerade

ich?“ Oder auch hoffend und flehend: „Steh mir bei!“

Gerade in solchen Abschnitten des Lebens ist es umso wich-

tiger, Menschen an seiner Seite zu wissen, die Nähe und Hilfe

vermitteln, die einem Fragen und Antworten aus dem Glau-

ben aufzeigen, die einfach da sind, wenn man sie braucht.

Das ist nicht leicht, weil diese „Begleiterinnen und Begleiter“

mit vielen auch schwierigen Situationen konfrontiert werden.

Wer diesen Weg einschlägt, braucht eine Quelle, aus der er

seine Kraft bezieht.

Im Jakobusbrief finden wir einen wichtigen Hinweis. Diese

Schrift aus dem Neuen Testament wendet sich nicht an eine

spezielle Leserschaft, sondern enthält Anweisungen und

Ratschläge zum Leben aus dem Evangelium für alle Chris-

ten. „Ist einer von euch krank? Dann rufe er die Ältesten der

Gemeinde zu sich; sie sollen Gebete über ihn sprechen und

ihn im Namen des Herrn mit Öl salben. Das gläubige Gebet

wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten;

wenn er Sünden begangen hat, werden sie ihm vergeben.“

(Jak 5, 14,15)

Wie wird dieser Auftrag heute in den modernen, von Technik

bestimmten Krankenhäusern gelebt? Das DON BOSCO maga-zin hat sich im Klinikum rechts der Isar in München umge-

schaut und die Seelsorgerinnen und Seelsorger begleitet, die

tagtäglich hier im Namen des Herrn bei den Kranken sind.

Ihr

P. Alfons Friedrich SDB, Chefredakteur

Liebe Leserin, lieber Leser!

„Ich habe großen Respekt davor, dass die Klinikseelsorger selbst immer wieder die Kraft aufbringen, Patienten und An-gehörigen Halt zu geben“, sagte unsere Redakteurin Hannah-Magdalena Pink. Im Klinikum rechts der Isar in München hat sie einen Seelsorger bei seiner Arbeit begleitet und mit Krankenhauspfarrer Thomas Kammerer (Bild oben) über Sakramente gesprochen. Seite 6

„Manche Jugendliche, die exzessiv Computer spielen, haben so etwas wie Ent-zugserscheinungen“ Seite 14

Während ihrer Reise durch Brasilien begegnete unsere Autorin Claudia Steiner auch vielen Ehrenamtlichen, die sich gemeinam mit den Salesianern unermüdlich für Kinder und Jugendliche einsetzen. So wie Zenilde aus São Paulo, bei der unsere Autorin wohnte. „Zenilde erzählte uns, dass ihr Mann zwei Straßen weiter von Jugendlichen ermordet wurde. Umso beeindruckender war es, ihre Lebensfreude zu erleben und zu sehen, dass sie sich bei Don Bosco für junge Menschen engagiert.“ Seite 22

DonBoScomagazin 4/2013 3

Inhalt

SONDERAUSSTELLUNG

Statt seinen Sommerurlaub in Castell Gandolfo zu verbringen, bleibe Papst Franziskus lieber im Va-tikan, teilte der Vatikansprecher Frederico Lombardi der Öffentlichkeit mit. Ende Juli heißt es dennoch Koffer packen: Vom 22. bis zum 29. Juli unternimmt Franziskus seine erste Auslandsreise nach Brasilien – zum Weltjugendtag in Rio de Janeiro.

„Ich verreise nicht gern“

4 DonBoScomagazin 4/2013

Wer beim Klosterleben nur an „ora et labora“, also „beten und arbeiten“ denkt, liegt falsch. Denn auch Spiel und Spielen haben für den Alltag von Ordensleuten eine große Bedeutung. Das zeigt jetzt das Landesmuseum für Kloster-kultur im ostwestfälischen Lichtenau-Dalheim mit seiner großen Sonderausstellung „Heiter bis göttlich. Die Kultur des Spiels im Kloster“, die noch bis 3. November besich-tigt werden kann.Archäologische Funde, Gemälde, Schriftstücke – mehr als 300 Exponate zeigen einen Querschnitt der klösterlichen Spielkultur vom frühen Mittelalter bis heute. „Der Mensch muss spielen, wenn er leben will“, hatte bereits der Domi-nikaner Thomas von Aquin festgestellt. Viele Klosterregeln sahen im Mittelalter sogar feste Zeiten der Erholung vor. Schach, liturgisches Spiel, Tanzen, Tennis – die Klöster waren lange Zeit nicht nur Erfinder und Hersteller von Spielen. Sie bewahrten sie auch über Jahrhunderte auf.

Spiel, Satz und Sieg

Im Blickpunkt

Wer hat‘s erfunden? Die ordensleute! Der Vorläufer des heutigen tennis-spiels entstand vor etwa 900 Jahren im Kloster. Im Kreuzhof übten sich ordens-leute in einem ten-nisartigen Spiel, bei dem der Ball noch mit der hand über das Schrägdach der Kreuzgänge ge-schlagen wurde.

In welcher Welt wollt ihr leben?„Politiker müssen endlich handeln und sich für eine gerechtere Welt einsetzen“, for-dern mehr als 90 Prozent der Jugendlichen zwischen 14 und 18 Jahren. Dies ergab eine nicht repräsentative Umfrage des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusam-menarbeit und Entwicklung und UNICEF. Auf der Internetseite www.worldwewant.de diskutierten junge Frauen und Männer aus ganz Deutschland über zentrale Zukunfts-themen wie eine gerechtere Weltwirtschaftsordnung, ökologische Nachhaltigkeit und die Bedeutung von Bildung. „Oft wird gesagt, junge Leute interessieren sich vor allem für Handys, Partys und schicke Kleidung. Das stimmt nicht. Sie wünschen sich eine gerechtere Welt und sind dafür auch bereit, Verantwortung zu übernehmen und ihr ei-genes Leben zu verändern“, sagt UNICEF-Botschafterin Eva Padberg. Die Ergebnisse der Onlinebefragung fließen in die Diskussionen der Vereinten Nationen zur „Post 2015-Agenda“ im September in New York ein und sind nachzulesen auf www.worldwewant.de

Text

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UMFRAGE

Kinder im Grundschulalter gehen weltweit nicht zur Schule. Rund 43 Prozent dieser Kinder leben in Afrika

südlich der Sahara. Dies vermeldet die Globale Bildungskampagne, zu deren Mitgliedern auch Don Bosco Mission in Bonn gehört. Die Globale Bildungskampagne ist Teil eines internationalen Bündnisses von Nichtregierungsorganisationen und Gewerkschaften. Ihre Forderung: gute Bildung für alle, kostenlos und in öffentlicher Verantwortung.

Mehr Informationen finden Sie im Internet unter: www.bildungskampagne.org

Millionen

Welt in Zahlen57

DonBoScomagazin 4/2013 5

Weltweit fehlen 1,7 millionen lehrer. Alleine deshalb bleibt vielen Kindern – insbesondere in Afrika – die chance verwehrt, eine Grundschule zu besuchen.

6 DonBoScomagazin 4/2013

Manchmal gibt es einfach keinen Trost. Dann, wenn ein Kind bei einem schweren Autounfall ums Leben kommt. Wenn ein lieber Angehöriger stirbt. Oder eine schlimme Krankheit eine Familie entzweit. In solchen Situationen einfach da zu sein und zuzuhö-ren, das ist eine der Hauptaufgaben von Seelsorgerinnen und Seelsorgern im Krankenhaus. Sie sprechen jenen Patienten und ihren Familien Mut zu, die nicht mehr weiterwissen. Sie helfen Krankenschwestern bei der Bewältigung von Konflikten. Und sie entwickeln mit viel Feingefühl dort neue Rituale des Abschieds, wo traditionelle Sakramente wie Krankensalbung und Beichte nicht mehr greifen.

DonBoScomagazin 4/2013 7

Thema

Kraft geben! Seelsorge bei kranken und sterbenden Menschen

Klemens hellinger kümmert sich neben patienten und Ange-hörigen auch um die mitarbeiterinnen und mitarbeiter im Klinikum rechts der Isar. Er hilft Krankenschwestern und pflegern, Konflikte zu bewältigen und Krisen zu verarbeiten, wenn ein patient stirbt. In notfällen sind hellinger und seine Kollegen auch nachts erreichbar.

8 DonBoScomagazin 4/2013

Thema

Ein Platz am Bett und ein kleiner Notizblock sind alles, was Klemens Hellinger für seine Arbeit braucht. Als Klinikseelsorger gibt er Patienten Halt, wenn die Krankheit ihnen den Boden ihres gewohnten Lebens wegzieht. Das DON BOSCO magazin hat den Pastoral-referenten bei seinen Besuchen begleitet.

text: Hannah-Magdalena Pink, Fotos: Klaus D. Wolf

An diesem Tag verweist der Pfleger ihn an Elke Peters*. Die Frau Mitte sechzig ist erst seit zwei Tagen auf der Station. Sie wirkt nervös und aufgebracht. Nachdem der Seelsorger sich vorgestellt hat, setzt er sich zu ihr ans Bett. „Wie geht es Ih-nen?“, fragt er. „Ach, bei mir sucht man ohne Ende“, sprudelt

es aus ihr heraus. Die Nerven ihres rechten Arms sind verletzt und das Lid hängt tief über dem rechten Auge. Aufmerksam hört Hellinger ihr zu.

Viele Gespräche mit Patienten drehen sich zunächst um die Krankheit. „Die Men-schen sind verunsichert in ihrem Selbst-bild“, erklärt der Seelsorger. „Sie fühlen sich hilflos, weil sie nicht wissen, was ih-nen fehlt oder wie es weitergeht. Jüngere Menschen beschäftigt dagegen häufig die Frage, ob sie ihrem Beruf wieder so nach-gehen können wie vor der Erkrankung.“

Es kommt aber auch vor, dass Sorgen um Familienangehörige daheim die Gedan-

ken an die eigene Situation verdrängen: Klappt alles mit dem Babysitter? Kommt der Ehemann alleine zurecht? „Wenn Pati-enten die Gedanken an ihre Krankheit ausblenden, hat auch das Gesundwerden keinen Platz“, sagt Klemens Hellinger. Gemeinsam geht er dann mit ihnen die bestehenden Lösun-gen durch. „Die Menschen müssen ihre Sorgen um die Ange-hörigen ein Stück weit loslassen, solange sie im Krankenhaus sind. Außerdem ist es ja nur vorübergehend.“ Wichtig ist für die Kranken vor allem das soziale Netz. Im Gespräch versucht Hellinger, herauszuhören, „wer in der Krankheit mitgeht“, wie er sagt, also wer die Patienten anruft und nach ihnen schaut.

„Folgen Sie der gelben Linie“, steht auf dem Wegweiser zum Neuro-Kopf-Zentrum im Klinikum rechts der Isar in München. Mit großen, schnellen Schritten geht Klemens Hellinger einen langen Kellergang entlang. Ein Aufzug bringt ihn schließlich hinauf in den dritten Stock. Auf den Fluren ist viel Betrieb. Ärzte sind zur Visite unterwegs, Schwestern bringen Patienten zu Untersuchungen. Jedes Jahr werden hier rund 55.000 Men-schen stationär behandelt, 220.000 erhalten eine ambulante Versorgung.

Klemens Hellinger ist einer von neun hauptamtlichen Seelsorgern im Uniklinikum der Technischen Universität in München. Regelmäßig betreut er vier Stationen, eine Inten-sivstation für Herzpatienten, zwei chi-rurgische Abteilungen und das Neuro-Kopf-Zentrum. Hier werden Patienten mit unterschiedlichsten Nerven- und Hirnerkrankungen behandelt. Einige leiden an Bandscheibenvorfällen, an-dere haben Multiple Sklerose oder war-ten noch auf eine Diagnose.

Erster Anlaufpunkt für den 55-Jäh-rigen in Jeans, kariertem Hemd und Anzugweste ist das Schwesternzimmer. Beim Stationspfleger erkundigt sich der Seelsorger, welche Patienten er mit einem Gespräch unterstützen könnte. Auf einem kleinen Block notiert sich der Pastoralreferent die genannten Namen und Zimmernum-mern. Oft besucht er Menschen, die psychisch belastet sind. „Manchen zieht es den Boden weg, weil sie vor einer Operation stehen oder eine schwere Diagnose bekommen haben“, sagt Klemens Hellinger. Andere fühlen sich einsam, wenn Ange-hörige und Freunde weiter weg wohnen und nicht zu Besuch kommen können.

*Name von der Redaktion geändert

DonBoScomagazin 4/2013 9

Thema

Viele Menschen sind verunsichert in ihrem Selbstbild. Sie fühlen sich hilflos,

weil sie nicht wissen,wie es weitergeht.

Stärkungfür die Seele

Elke Peters* auf der Neuro-Kopf-Station hat bereits Besuch von Freunden bekommen, auf der Fensterbank stehen zwei Blumensträuße. Angehörige hat sie keine mehr. Ihr Mann starb vor wenigen Jahren an Krebs, erzählt sie weiter. „Und ich? Ich werde immer lahmer. Da hilft beten auch nichts mehr“, sagt sie frustriert und schiebt hinterher: „Naja, vielleicht doch. Den Glauben habe ich noch nicht verloren.“ Nach dem Gespräch wirkt Elke Peters ruhiger. Am Ende bietet Klemens Hellinger ihr noch an, sie für die Krankenkommunion am Wochenende anzumelden.

Möchten Patienten beichten oder die Krankensalbung emp-fangen, gibt der Pastoralreferent die Wünsche an die beiden Pfarrer der Krankenhausseelsorge weiter. Die Krankensalbung wird außerdem jeden Samstag im Rahmen der Vorabendmesse gespendet. Seelsorger und ehrenamtliche Helfer bringen die Patienten dann mit Rollstühlen oder sogar im Krankenbett zum Gottesdienst.

Die schlichte Kirche mit PVC-Boden ist ein Zufluchtsort der Ruhe im Krankenhausbetrieb. Vor dem Marienbild in der Sei-tenkapelle zündet eine Frau eine Kerze an. Viele der kleinen Lichter werden jeden Tag von Patienten und Angehörigen hier aufgestellt. Auch Klemens Hellinger kommt manchmal her, um zu beten. „Für mich ist das eine Wei-sung, um etwas von dem abzugeben, was mich beschäftigt“, erklärt der 55-Jährige.

Bei der Verarbeitung der Begegnun-gen und Erlebnisse hilft dem Seelsorger, dass er mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt. Von seinem Wohnort aus sind es etwa 15 Kilometer bis nach München. „Da bleiben viele Gedanken auf der Strecke zurück“, sagt Hellinger und macht eine wegwischende Handbewegung.

Meistens trifft der Pastoralreferent einen Patienten nur ein Mal zum Gespräch. Denn die Verweildauer im Krankenhaus beträgt im Durchschnitt eine Woche, je nach Erkrankung oder Operation nur zwei bis vier Tage. Wenn ein Patient aber psy-chisch sehr belastet ist, besucht Hellinger ihn häufiger. „Dann ist es wichtig, dass die Menschen einen konkreten Halt haben. Ich kann zwar nicht 24 Stunden lang bei ihnen bleiben“, sagt er ernst, „aber ich kann ihnen versprechen: Ich komme mor-gen wieder zu Ihnen.“

So wie bei Georg Traubl, einem Mann um die 70. Der ältere Herr hat starke Konzentrationsstörungen und kann schlecht sprechen. Der Seelsorger beugt sich vor, um ihn besser zu ver-stehen. Georg Traubl muss noch mindestens eine Woche in der Klinik bleiben, da die Ursache für seine Störungen noch nicht gefunden ist. Am Morgen hat er vergeblich versucht, in einer Zeitschrift zu lesen, aber die Buchstaben wollten sich nicht

zu Wörtern und Sätzen formen. „Schauen wir mal, was wird“, murmelt der Mann. „Na, das klingt doch immerhin schon ein bisschen positiv“, ermuntert Hellinger ihn mit fester Stimme, doch Traubl winkt niedergeschlagen ab. Schon nach einer kur-zen Unterhaltung ist er erschöpft. Hellinger wirkt besorgt. Am Nachmittag will er wiederkommen, um mit der Ehefrau des äl-teren Herrn zu sprechen.

Immer wieder geht es in der Arbeit des Seelsorgers darum, die Patienten zu ermutigen und ihnen zu helfen, ihre Zuver-sicht wiederzufinden. Eine Frage, die Klemens Hellinger häufig stellt, ist: „Was gibt Ihnen Kraft?“ Die Antworten fallen sehr

unterschiedlich aus. Mal sind es die Fami-lie oder Freunde, mal der Glaube an Gott. „Dass ein Mensch an gar nichts glaubt, habe ich bisher nur selten erlebt“, sagt der Pastoralreferent.

In seinen Gesprächen hört er viele Le-bensgeschichten. Durch die Unsicherheit, die mit einem Krankenhausaufenthalt ver-bunden ist, werden oft Geschichten wieder wach, die lange weggepackt waren. Gerade ältere Menschen erinnern sich an Erlebnisse aus dem Krieg oder an Flucht und Vertrei-

bung. „Diese Zeit ist sehr präsent, wenn an dem Leben gekratzt wird, das die Menschen sich eingerichtet haben“, sagt Hellin-ger.

Der Seelsorger kümmert sich aber nicht nur um Patienten und ihre Angehörigen. Gelegentlich bittet ihn eine Kranken-schwester um ein Gespräch. Vor Kurzem fiel eine überarbeitete Pflegerin aus der Rolle und beschimpfte einen Patienten. Die Folge waren Konflikte auf der Station. Hellinger half bei der Schlichtung des Streits.

In Notfällen, egal ob es um Patienten oder Mitarbeiter geht, sind die Seelsorger auch nachts erreichbar. Vor einigen Jahren begleitete Hellinger die Familie eines Mädchens, das an einer Hirnhautentzündung erkrankt war. Schon nach wenigen Stun-den zeichnete sich ab, dass das Kind sterben würde. „Wie kann man Menschen in einer Situation trösten, in der es keinen Trost mehr gibt?“, fragte sich Hellinger damals. Auf dem Weg zur In-tensivstation fiel ihm ein Zitat aus der Offenbarung des Johan-nes ein: Und Gott wird alle Tränen von ihren Augen abwischen (Offb 21,4). „Da musste ich daran denken, dass in den letzten 2000 Jahren Christen mit dieser Zusage lebten. Dieses Gefühl, Teil einer Gemeinschaft von Gläubigen zu sein, hat mir damals Kraft gegeben.“

*Name von der Redaktion geändert

10 DonBoScomagazin 4/2013

Thema

Eine Frage, die Klemens Hellinger

häufig stellt, ist: „Was gibt Ihnen Kraft?“

Die Klinikkirche maria heil der Kranken ist ein ort der Ruhe im täglichen Krankenhausbetrieb. mitarbeiterinnen und mitarbeiter, patientinnen und patienten sowie Angehörige können ihre Gedanken in ein Buch eintragen (Bild oben) oder persönliche Bitten und Gebete auf einen Zettel schreiben und auf der „Klagemauer“ hinterlegen (Bild unten). Die kurzen Botschaften werden einmal im monat während der messe mit Weihrauch verbrannt.

DonBoScomagazin 4/2013 11

Thema

12 DonBoScomagazin 4/2013

„Wir müssen immer wieder aufs Neue stimmige Rituale finden“

»Im Interview

Taufe, Kommunion und Hochzeit – diese Sakramente sind in der Gesellschaft nach wie vor etabliert. Doch Krankensalbung oder Beichte nimmt kaum noch jemand in Anspruch. Das DON BOSCO magazin spricht mit dem Klinikseelsorger Thomas Kammerer über Sakramente bei Kranken und veränderte Bedürfnisse im Umgang mit christlichen Traditionen.

Herr Pfarrer Kammerer, was ist ein Sakrament?Ein Sakrament ist ein starkes Zeichen. Es bringt den Men-schen durch ein Symbol und ein Deutungswort nahe, dass die Liebe Gottes in einer konkreten Lebenssituation jetzt wirksam ist. Etwa wenn jemand in der Beichte die Zusage erhält: „Deine Sünden sind dir vergeben“ oder „ich spreche dich los von deiner Schuld“ – das ist schon was. Oder wenn ein Firmling in der Unsi-cherheit der Pubertät, im Übergang vom Kind zum Erwachsenen, mit dem Heiligen Geist besiegelt wird, um damit auszudrücken, dass Gott ihm oder ihr die Kraft gibt, das Leben zu meistern.

Welchen Stellenwert haben Sakramente heute in der Ge-sellschaft?Es kommt darauf an, welche Sakramente Sie meinen. Denn die Sakramente der Lebenswenden sind nach wie vor sehr wichtig und den Menschen trotz zunehmender Säkularisierung immer noch bedeutsam. Deshalb kommen Menschen heute immer

noch mit ihren Kindern zur Taufe, zur Erstkommunion und zur Firmung. Und viele Paare heiraten immer noch kirchlich. Was sehr lange Zeit in Vergessenheit geraten war, ist das Sakrament der Krankensalbung. Sie war über Jahrhunderte hinweg mit dem Tod verbunden. Deshalb hat man sich lange Zeit nicht ge-traut, dieses Sakrament zu wünschen.

Welche Bedeutung hat die Krankensalbung?Die Krankensalbung ist uns im Jakobusbrief biblisch überlie-fert. Daraus hat sich die Tradition begründet, dass dann, wenn Leben durch Krankheit in Gefahr gerät, ein Zeichen dagegen steht. Es dient dem Heil des Menschen, sowohl dem seelischen als auch dem körperlichen Heil. Die Krankensalbung ist ganz klar ein heiliges Zeichen für Leib und Seele, das im Kampf ge-gen die Krankheit unterstützen soll. Also auch gegen Todes-gefahr.

Welche Sakramente begegnen Ihnen als Klinikseelsorger noch?Natürlich die Beichte, als Sakrament der Versöhnung. Men-schen, die krank sind oder sogar mit der Möglichkeit des Ster-bens konfrontiert werden, denken noch einmal über ihr Leben nach. Das darf man nicht unterschätzen. Dabei entdecken sie manches, was schiefgegangen ist und Versöhnung braucht. Es muss nicht immer die Versöhnung mit Gott oder mit anderen sein. Es kann auch um Versöhnung mit sich selbst und dem Scherbenhaufen des eigenen Lebens gehen.

Sie haben im Krankenhaus rechts der Isar auch ein eigenes Verabschiedungsritual entwickelt. Warum gehen Sie da ei-nen eigenen Weg?Die Kirche hat zwei Sakramente des Abschieds: Zum einen das Sakrament der Wegzehrung, und das der Versöhnung. Die

pfarrer thomas Kam-merer leitet das Seel-sorgeteam im Klinikum rechts der Isar in mün-chen. Eine seiner Auf-gaben ist es, die Ange-bote der Seelsorge für patienten, Angehörige und mitarbeiter wei-terzuentwickeln.

DonBoScomagazin 4/2013 13

Thema

Die Krankensalbung dient dem Heil des Menschen, sowohl dem seelischen als

auch dem körperlichen.

Sakramente sind nur für Katholiken. Denn du musst einen be-stimmten Bezug haben dazu. Das ist kein magisches Ritual, das aus sich heraus ohne jede Beziehung wirkt. Unlängst bat mich jemand: Ich bin nicht getauft, aber ich möchte beichten. Ich habe mit ihm darüber gesprochen, was er mit der Beichte verbindet und was wichtig für ihn ist. So haben wir einen Weg gefunden, etwas Passendes zu ge-stalten. Das kommt heute häufiger vor, weil wir in einer mul-tikulturellen Gesellschaft leben, in der Menschen oft nicht mehr von klein auf kirchlich sozialisiert sind. Wir müssen

daher immer wieder aufs Neue stimmige Rituale finden.

Was ist Ihnen persönlich wichtig an der Krankenhausseelsorge?Das hat sich gewandelt. Ich arbeite jetzt seit 15 Jahren im Krankenhaus. Am An-fang war mir der einzelne Mensch das Wichtigste. Das ist er auch heute noch, aber ich habe mehr die Gesamtdimension des Krankenhauses im Blick. Am Anfang habe ich die Patienten gesehen, dann ka-men die Mitarbeiter in den Blick, und heu-

te beschäftige ich mich viel mit ethischen Fragen. Ich merke außerdem, dass die Mitarbeitenden sich nach Menschen seh-nen, die ihnen einen konstruktiven Input aus einem anderen Blickwinkel bieten. Einen Blickwinkel, den sie der Routine des Krankenhauses und der Medizin hinzufügen. Das macht mir Freude. Wir stehen noch ganz am Anfang damit, zu sehen, was Spiritualität auch für Heilung bedeuten kann.

Interview: Hannah-Magdalena Pink; Fotos: Klaus D. Wolf

Beichte setzt voraus, dass ein Mensch sprechen kann und bei Bewusstsein ist, die Kommunion, dass er schlucken kann. Oft ist das jedoch nicht möglich. Auch die Krankensalbung ist für Sterbende eigentlich nicht das Richtige, man würde dieses stärkende Sakrament eher missbrauchen. Von daher finde ich, braucht es andere Antworten der Kirche. Dazu kommt, dass die Menschen, die Abschied nehmen, in den traditionellen Ritualen nur am Rande eine Rolle spielen. Deshalb ist es wichtig, dass wir neue Symbole des Abschieds finden. Wir verwenden dazu ein Öl aus Aloe und Myrrhe, so wie es im Johannesevangelium bei der Kreuzabnahme Jesu beschrieben ist. Die Salbung mit Öl hat sich über viele Kulturen hinweg bewährt. So haben wir ein Ritual entwickelt, in dem durch das Öl der Segen Gottes vorkommt und der Segen der Familie. Es ist ein Versuch, auf eine neue Le-benssituation eine Antwort zu geben, die an die Traditionen der Kirche anknüpft.

Wie sieht so eine Verabschiedung aus?Es ist etwas ganz Schlichtes. Wir lesen ei-nen Abschnitt aus der Bibel und zeichnen dem Sterbenden mit Myrrhe und Aloe ein Kreuzzeichen auf die Stirn zum Zeichen des Segens. Auch die Angehörigen sind dazu eingeladen, ein Kreuzzeichen zu machen. Anschließend wird ein Vaterunser gebetet. Die Verabschiedung hat die Grundstruktur eines Got-tesdienstes, aber alles ohne Eile, sodass auch die Patienten und die Angehörigen mitgenommen werden.

Spenden Sie Sakramente wie die Krankensalbung nur Katholiken – oder spielt das keine Rolle?

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Früher spielte max am Wochenende den ganzen tag. Von seinen Spielerkollegen im Internet fühlte er sich akzeptiert, während er in der Schule gemobbt wurde.

Max sitzt am Schreibtisch in seinem Zimmer und bastelt. Mit viel Geduld trennt er kleine Plastikarme, -köpfe und -gewehre aus ei-nem Kunststoffrahmen und ordnet die Teile

auf seiner Schreibtischunterlage. Auf einer leeren Ver-packung stehen schon einige fertige Figuren. „Das sind Necrons, Maschinenmenschen für ein Strategiespiel“, erklärt der 21-Jährige. Die beiden Computerbildschirme auf dem Tisch neben ihm in der Ecke sind schwarz, der PC ist ausgeschaltet.

Vor einem Jahr wäre das für Max noch unvorstellbar gewesen. Denn noch im Herbst 2011 saß er jeden Tag sechs bis acht Stunden am Computer und hat gespielt: Strategie- und Online-Rollenspiele wie „Mass Effect“, „Star Wars – The Old Republic“ oder „Skyrim“. „Man kann da alles machen, was man will“, sagt Max und lä-chelt schüchtern. „Man kann sich seine eigene Welt er-schaffen, wie man sie in der Realität meistens nicht hin-bekommt. Außerdem gibt es im Spiel keine Sorgen und Probleme.“

Seine eigene Welt erschaffen und Verteidigungsstrategien entwickeln –

das faszinierte Max Klais so sehr, dass er Stunden und Tage in den

Fantasywelten von PC-Spielen verbrachte. Das DON BOSCO magazin

hat den einst exzessiven Computerspieler besucht.

text: Hannah-Magdalena Pink

„Alten Republik“aus der

Zurück

Thema

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14 DonBoScomagazin 4/2013

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heute geht max lieber mit seinen Freunden klettern oder spielt Strategie-spiele in der echten Welt, wofür er selbst Figuren bastelt und bemalt.

Schon mit sechs Jahren interessierte sich Max für Computerspiele. Mit 13 oder 14 spielte er dann immer mehr. In der Schule war er ein Außenseiter und wurde gemobbt, „wahrscheinlich, weil ich Metal-Musik moch-te und gerne Fantasy-Bücher las“, vermutet er. In den Spielewelten fand er einen Rückzugsort, wo er Teil eines Teams war. „Am PC wirst du akzeptiert. Da sind alle, die spielen, genau so wie du selbst“, sagt Max, während er sich eine Strähne seiner dunkelbraunen Haare aus den Augen streicht.

Irgendwann tauchte Max nachmittags nach der Schu-le dann komplett in die virtuelle Welt ab. Auch während seiner Ausbildung zum Mechaniker hörte er nicht auf. Meistens zockte er bis nach Mitternacht, und samstags ging der ganze Tag dafür drauf. Wenn seine Eltern ver-langten, doch mal den PC auszumachen, wurde Max ner-vös. „Ich hab dann versucht, was Anderes zu machen, hatte aber keine Lust, weil ich ja weiterspielen wollte. Das war ein innerer Kampf“, erzählt er und trommelt mit den Fingern auf den Tisch.

„Man kann sich seine eigene Welt erschaffen,

wie man sie in der Realität meistens nicht

hinbekommt. Außerdem gibt es im Spiel keine

Sorgen und Probleme.“

DonBoScomagazin 4/2013 15

Familie

Bücher von Don Bosco gibt es in jeder Buchhandlung oder direkt bei: Don Bosco medien Gmbh, Sieboldstr. 11, 81669 münchen, tel.: 089/ 48008 330, [email protected]

„Manche Jugendliche, die exzessiv Computer spie-len, haben so etwas wie Entzugserscheinungen“, erklärt der Sozialpädagoge Benjamin Grünbichler, der bei der Präventions- und Suchthilfe „neon“ in Rosenheim Ju-gendliche berät, die sich nicht vom PC losreißen kön-nen. „Einige werden sehr nervös oder aggressiv, wenn sie nicht spielen dürfen. Aber exzessive Mediennutzung ist nicht mit einer Sucht wie Alkoholabhängigkeit oder

Drogensucht vergleichbar. Beim Spielen gerät man zwar in einen Flow, aber man ist trotzdem bei vollem Bewusst-sein. Es ist kein Rausch wie von Alkohol oder Cannabis.“

Wenn Max am Computer saß, rückte alles andere in den Hintergrund. War am Wochenende ein Familientref-fen, registrierte er zwar, dass er zum Kaffeetrinken geru-fen wurde, verdrängte das aber und verpasste schließlich den Besuch. Wollten seine Eltern ihn zu einem Ausflug mitnehmen, blieb er zu Hause am PC. Sie machten sich Sorgen um Max. Nach einer erfolglosen Therapie stieß Max’ Vater schließlich auf einen Aussteigerkurs für ex-zessive Computerspieler von „neon“.

Kletterhalle statt Bildschirm

„Wir greifen in unserem Logout-Kurs das Interesse der Jugendlichen an Fantasy, Gruppenerlebnissen und Strategiespielen auf und helfen ihnen, das ins wirkli-che Leben zu übertragen“, sagt Benjamin Grünbichler. „Sie brauchen Alternativen zum PC-Spielen.“ Teil des Programms ist zum Beispiel ein Rollenspiel mit allen Kursteilnehmern in einer Kletterhalle. Die Jungs müssen dann gemeinsam eine Mission erfüllen, wobei jeder im Team eine eigene Aufgabe hat.

Im Logout-Kurs hat Max auch das Strategiespiel mit selbst gebauten Kunststofffiguren kennengelernt. Statt vorm Computer zu sitzen, ist er jetzt fast jeden Samstag mit seinen neuen Kumpels aus dem Kurs unterwegs. Auf großen Tischen bauen sie ihre Figuren auf, gehen Paint-ball spielen oder klettern. Auch unter der Woche ist Max oft in der Kletterhalle, mit Freunden oder seinen Eltern.

Das PC-Spielen wollte Max aber nie ganz aufgeben. „Es macht mir eben Spaß. Warum sollte ich mit etwas aufhören, das ich gerne mache?“, sagt Max, als er nach einem neuen Rahmen mit grauen Figurenteilen greift. „Man muss es halt in Maßen genießen.“

„Im Logout-Kurs helfen wir den Jugendlichen, ihr Interesse

an Strategiespielen ins echte Leben zu übertragen.“

Bei Strategie- und online-Rollenspielen vergessen manche Spieler alles andere um sich herum. Aber dieser „Flow“ ist kein Rausch wie bei Alkohol oder Drogen.

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Klare regelnKindern und Jugendlichen fällt es oft schwer, ein Spiel zu unterbrechen und den Computer auszuschalten. Deshalb müssen Sie als Eltern klare Regeln verein-baren – denn Spielverbote helfen wenig. Sprechen Sie mit den Kindern darüber, wie lange und oft sie Computer spielen dürfen. Achten Sie auch darauf, dass sich alle an die Absprachen halten, und seien Sie konsequent. Aber: Loben Sie Ihr Kind, wenn es die Spielzeit richtig einhält.

Als Empfehlung gilt: Täglich sollten Kin-der bis sieben Jahre nicht länger als eine halbe Stunde, Acht- und Neunjährige maximal 45 Minuten, Zehn- und Elfjähri-ge höchstens eine Stunde und Zwölf- bis 13-Jährige bis 75 Minuten vor dem Bild-schirm verbringen – egal ob Fernsehen, Spiele oder Internet. Bei älteren Kindern können Eltern auch ein bestimmtes Zeit-kontingent pro Woche vereinbaren, das sie sich dann selbstständig einteilen.

InformIeren sIe sICh, was Ihr KInd spIelT

Spielen Sie ab und zu gemeinsam mit den Kindern ihr Lieblingsspiel. Zeigen Sie Inte-resse und lassen Sie sich die Spiele von Ihren Kindern erklären. Sie sind oft stolz, wenn sie ihren Eltern etwas beibringen können. Probieren Sie selbst das Spiel aus, um zu sehen, ob es für Ihr Kind geeig-net ist. Und: Sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, warum Sie nicht mit dem Spiel einverstanden sind.oft fragen Kinder nach einer Verlänge-rung der vereinbarten Spielzeit, weil sie gerade eine neue Runde begonnen ha-

ben. Wenn Sie das Spiel kennen, können Sie rechtzeitig ein Signal geben, bevor die Spielzeit abgelaufen ist.Prüfen Sie außerdem, welche Sicherheits-einstellungen Computer, Spielkonsole oder das Lieblingsspiel bieten und nutzen Sie diese.

welChes spIel IsT das rIChTIge für meIn KInd?

Generell sollten die Spiele Ihrer Kinder keine Gewalt enthalten und sie nicht mit Effekten überfordern. Achten Sie bei Com-puterspielen auf die USK-Alterskennzeich-nung, die in Deutschland auf der Verpa-ckung der Spiele angebracht sein muss. Onlinespiele bewertet die USK nicht, hier müssen Sie sich selbst ein Bild machen. Die Internetseiten www.spielbar.de, www.internet-abc.de oder www.spieleratgeber-nrw.de helfen Ihnen weiter. Sogenannte Ego-Shooter sollten Sie frü-hestens ab 16 Jahren erlauben.

aChTen sIe auf KosTen und daTen-sChuTZ

Spiele, die mit Onlineerweiterungen wer-ben, oder Aktualisierungen sind häufig mit Kosten verbunden. Auch für Onlinespiele und Spiele in sozialen Netzwerken wer-den oft regelmäßige Gebühren verlangt. Sprechen Sie mit Ihrem Kind im Vorfeld darüber. Kostenlose Spiele für Grundschul-kinder können Sie zum Beispiel unter www.blinde-kuh.de, www.fragfinn.de oder für äl-tere Kinder unter www.klicksafe.de finden. Achten Sie auch darauf, dass Ihr Kind keine persönlichen Daten weitergibt. Gerade bei Spielen in sozialen Netzwerken sollten Sie überprüfen, ob Ihr Kind die richtigen Si-cherheitseinstellungen gewählt hat.

Worauf Sie bei computerspielen achten sollten

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Machen Sie Ihrem Kind deutlich, dass nicht nur die virtuelle Spielwelt besonders ist. Denn die digitale Welt kann das „ech-te Leben“ nicht ersetzen. Schaffen Sie ge-meinsame Aktivitäten mit Ihrem Kind, die Sie in den Familienalltag integrieren. Ver-mitteln Sie den Kindern, dass es wichtig ist, Freunde zu treffen oder draußen aktiv zu sein. Bieten Sie attraktive Alternativen an und führen Sie zum Beispiel computer-freie Tage ein, sodass auch andere Aktivi-täten geschätzt werden. Benutzen Sie den Computer oder die Kon-sole nicht als Mittel für Belohnung oder Strafe. Damit geben Sie den Spielen eine viel zu große Bedeutung.

Weitere Informationen und hilfreiche tipps zum umgang mit Internet, computerspielen und medien:

www.schau-hin.info SCHAU HIN! hilft Eltern und Erziehenden mit zahlreichen alltagstauglichen Tipps und Empfehlungen, ihre Kinder im Um-gang mit Medien zu stärken.

www.klicksafe.de Im Auftrag der Europäischen Kommission gibt diese Seite nützliche Sicherheits-tipps im Internet.

www.erfurter-netcode.de Der Erfurter Netcode e. V. ist ein Verein, der sich für die Qualität von Kindersei-ten im Internet einsetzt und ein Siegel vergibt. Internetseiten, die das Siegel des Erfurter Netcode tragen, haben aus-schließlich kindgerechte Inhalte.

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Familie

Kolumne von Gesa Rensmann: überLeben in der Familie

Jakob ruft mich im Büro an, um seine Empörung über eine gemeine Frage in der letzten HSU-Probe (HSU = Heimat- und Sachkundeunterricht = bayerische Vari-

ante von Sachkunde) zu äußern. „Mama, woher soll ich denn wissen, warum es früher weniger Müll gab?“ Ge-nau. Woher soll er das denn wissen! Jakob ist neun Jahre alt und hineingeboren in unseren Wohlstand. Er ist da-ran gewöhnt, dass alle, die er kennt, alles haben. Haus mit Garten, Garten mit Riesentrampolin, neues Moun-tainbike, 101 Spiele, Kinderleben all inclusive. Das Ein-kaufen im Supermarkt legt für Kinder nahe, dass einfach jederzeit für alle alles zu haben ist. Und erst die riesigen Spielwarentempel! Vieles, was man dort kaufen kann, ist tatsächlich nur Plastikmüll, Kindern kommt es dennoch paradiesisch vor. Kein Wunder also, dass es Nerven zer-rende Szenen in diesen Läden gibt, weil die Kinder noch mehr wollen.

Von wem sie das bloß haben? Ich komme selten zu Gast in eine Familie, in der nicht ein neuer Flachbild-schirm in Kinoleinwandgröße an der Wohnzimmerwand hängt und nicht mindestens ein Smartphone alle bei Laune hält. Sind da die alten Fernseher alle urplötzlich kaputtgegangen? Oder sollte doch der Wunsch nach mehr, schöner, größer auch die Welt der Erwachsenen beherrschen, und die Kinder sind einfach nur lernwillig?

Das ist die schwierigste Aufgabe, die man heute als Eltern hat: den Kindern klar zu machen, dass man nicht alles haben muss und haben kann, was man sich wünscht, auch wenn der Freund oder die Freundin scheinbar immer alles schon hat. Wir üben uns hin und wieder darin, dem vorwurfsvollen Blick unserer Kinder standzuhalten, die uns manchmal signalisieren, dass andere es besser haben: „Mama, die Sabrina hat einen Swimmingpool im Garten und zwei eigene Kinderzim-mer.“ Darauf ich, ziemlich genervt: „Und, möchtest du jetzt lieber dort wohnen?“ Die Frage hat Jakob ziemlich entgeistert und er hat gleich gerufen: „Nein, Quatsch.“ Aha. Eigentlich wissen Kinder nämlich ziemlich gut, dass auch der größte Pool im Garten nicht zwangsläufig zum Glück führt.

Als wir neulich mit Jakob und Ines und einer Freun-din der Kinder einen Ausflug machten, tauschten sich die beiden Großen darüber aus, wer was zur Kommunion geschenkt bekommen hat. Jakob war mit dem Aufzählen seiner fünf Geschenke schnell fertig, während die Liste seiner Freundin endlos schien. Das weckte in mir als Mutter anfallsartig seltsame Gefühle. Kommt mein Kind zu kurz? Fühlt es sich benachteiligt? Sollten wir nicht auch endlich das alte Kinderfahrrad durch ein schickes Mountainbike ersetzen? Handle ich etwa verantwor-tungslos, wenn mein Kind noch kein Handy hat?

Nach solchen Gedankengewittern bin ich vor allem wütend auf mich selbst, weil mir die Geschenkorgie der Freundin nicht einfach egal ist. Ines war es, die mich in dieser Situation wieder erdete: „Mama, wir machen heu-te einen schönen Ausflug. Wir machen oft schöne Aus-flugs.“ Ich muss lachen über die „Ausflugs“ und weiß in dem Moment wieder, dass unsere Überzeugung „weniger ist mehr“ richtig für uns ist. Wir versuchen, den Kindern vor allem unsere Zeit zu schenken, indem wir ganz be-wusst Schönes mit ihnen erleben.

Aber unter uns: Auch wir haben unserem Großen ein Geschenk gemacht, das nicht ganz billig war. Er hat eine eigene Fotokamera bekommen. Damit macht er nun flei-ßig Erinnerungsfotos von all den schönen „Ausflugs“.

Gesa Rensmann (44) ist Lektorin in einem Fachverlag für Frühpädagogik und Religion. Mit ihrem Mann Kruno Ilakovac (42) und ihren beiden Kindern Jakob (10) und Ines (5) lebt sie in der Nähe von München. Im DON BOSCO magazin berichtet sie regelmäßig aus ihrem familiären Alltag. Ill

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Weniger ist mehr

18 DonBoScomagazin 4/2013

Familie

Unsere Familie hat 50 Rinder, mit denen ich jeden Tag zum Fluss gehe um sie zu tränken. Die Stöcke brauche ich, um sie anzutreiben, aber ich schlage sie nicht damit, das mag ich nicht. Meine Lieblingskuh ist weiß und heißt Fayola, das bedeu-tet „Fee“.

Kio (10) lebt in einem Dorf im Südwesten Nigerias, an der Gren-ze zu Kamerun. Gemeinsam mit seinem Bruder hütet er die Rinder seiner Familie. Eine Schule besu-chen die beiden nicht, da sie zu weit entfernt ist.

Mein Haustier

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Unser Kater Findus ist die meiste Zeit draußen. Er schläft gerne bei unseren Nachbarn in der Scheune, dann riecht er immer ganz toll nach Heu. Zum Fressen kommt Findus aber immer zu uns ins Haus. Dann lässt er sich gerne von uns strei-cheln und kraulen.

Jakob (9) und Paul (10) leben mit ihren Geschwistern und ihren Eltern bei Erding in der Nähe von München.

Mit offenen Armen aus Stahl und Fiberglas

Was einstmals lebendig war, landet irgendwann im Museum. Früher zumindest, heutzutage gibt es noch eine andere Form der Konservierung: den Nachbau im Freizeitpark. Die polnische Stadt Tschenstochau hat nicht nur ein Paulinerkloster mit dem Gnadenbild der „Schwarzen Madonna“, das jedes Jahr drei Millionen Pilger besuchen, sondern auch den Heiligen Berg.So heißt zumindest ein Vergnügungspark, in dem sich die Ba-siliken von Lourdes, Fatima und Altötting aneinanderschmie-gen. So viel Wallfahrtsatmosphäre wie dort, scheinen die Be-treiber zu glauben, ist nirgends. Aber das Sakrale lässt sich nun mal nicht so einfach reproduzieren, und der lebendige Glaube lässt sich nicht aus schnödem Stein pressen. So sind die Kirchen von Tschenstochaus „Heiligem Berg“ wenig mehr als Monumente der Erstarrung.Ihnen zur Seite gestellt wurde jüngst eine riesenhafte Statue von Johannes Paul II., sieben Tonnen Fiberglas und Stahl, bei-nahe 14 Meter hoch, die größte ihrer Art weltweit. Hoch, höher, am höchsten, ein Wettlauf, der mit viel Idealismus geführt wird: Nach lauten Protesten der Bürger von Tschenstochau kehrt die Statue der Stadt nun doch nicht den Rücken zu, son-dern breitet ihre Arme über den Einwohnern aus. Die Betreiber des Freizeitparks hoffen auf einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde.Größe an sich ist nichts Schlechtes: Cristo Redentor, Christus der Erlöser, der über Rio de Janeiro wacht, misst gar 30 Meter von der Sohle bis zum Schopfe. Aber für Gegenwart und Zu-kunft der Kirche viel bedeutender sind die Millionen kleiner, lebendiger, beweglicher Gläubigen, die im Juli die Stadt beim Weltjugendtag in einen wahren Festort verwandeln. Und zur Statue, immerhin, dürfen sie auch, und das sogar rund um die Uhr.

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mittendrin

Bingo für den Weltjugendtag

Ende Juli in Rio mit Menschen aus der ganzen Welt singen, tanzen, beten und Papst Franziskus sehen, das wünschen sich derzeit viele junge

Christen in Brasilien. Aber der Eintritt für den Weltjugendtag ist teuer. Das DON BOSCO magazin berichtet über kreative Spendenveranstaltungen und die Vorbereitungen der Salesianer auf das internationale Jugendtreffen.

Text: Claudia Steiner; fotos: Florian Kopp/Don Bosco Mission

Der Hammer saust mit voller Wucht auf die Tisch-platte, während der Moderator mit sonorer Stimme „Bingo“ über den Platz schreit. Eduarda hat als

Erste ihre Bingokarte komplett, und Roberto, der Bingo-Schreier, überreicht ihr ein Huhn als Gewinn. Schon dreht sich die Glasbox mit den Bingokugeln weiter, und die gezo-genen Zahlen hallen in schneller Folge durch den Innenhof

des Pfarrzentrums in Itaquera. Dort sitzen 60 Menschen al-len Alters über Ihre Bingokarten gebeugt und kreuzen in Windeseile die ausgerufenen Zahlen durch. Keiner der gel-ben Plastikstühle bewegt sich, kein Windhauch lässt die Hitze dieses Sonntages erträglicher erscheinen. Jeder der fünf Dutzend Bingospieler möchte einen der attraktiven Gewinne mit nach Hause nehmen. Raymundo spekuliert

Vorbereitungen zum Mega-Event

Zum Weltjugendtag in Rio werden mehr als zwei millionen teil- nehmer erwartet, um gemeinsam zu singen, zu tanzen und zu beten.

Don Bosco

22 DonBoScomagazin 4/2013

auf einen neuen Mixer, Adriana auf schicke Flip-Flops. Die Spielleidenschaft der Brasilianer kommt Rita, Zenildo und Luciana gerade recht. Die drei Organisatoren des Abends sind Mitglieder der Katechesegruppe in der Pfarrei, die plant, mit den Einnahmen aus dem Bingospiel zum Welt-jugendtag nach Rio zu fahren. Dafür haben sie Bingokarten gedruckt und verkauft, Preise eingeworben, Menschen in der Pfarrei zum Spenden von Getränken, Würstchen und Kuchen animiert und natürlich den erfahrenen Bingo-Schreier Roberto engagiert.

Ähnlich kreative Aktionen kann man seit Anfang des Jahres überall in Brasiliens Pfarrgemeinden erleben. „Der Eintritt zum Weltjugendtag ist sehr hoch, da Brasilien ge-meinsam mit den Staaten Mitteleuropas in die Länder-gruppe mit dem höchsten Beitrag eingruppiert wurde“, erklärt Padre Marcio aus dem Provinzialat der Salesia-ner. „Deshalb können sich viele Jugendliche die Teilnah-me nicht so einfach leisten und versuchen, die 600 Reais (umgerechnet ca. 230 €) für die Woche durch Charity-Aktivitäten zusammenzukratzen.“ In Poxoréu im Westen des Landes organisieren die Jugendlichen ein großes Fischessen, in Belo Horizonte verkaufen sie Kuchen und Süßigkeiten. Im Juli wird Brasiliens Jugend dann in tau-senden Bussen unterwegs nach Rio sein. „Mein Traum ist es, den neuen Papst zu sehen“, schwärmt Evelyn aus Rio, „und dieses Feeling zu erleben, mit lauter Menschen aus anderen Ländern zu singen, zu tanzen und zu beten.

Deshalb will ich unbedingt hin zum Weltjugendtag.“ Ob sie das Geld zusammenbekommt, weiß sie noch nicht. Auf jeden Fall wird sie am Fest der salesianischen Jugend in Niterói, einer Satellitenstadt von Rio, teilnehmen. „Wir erwarten hier zwischen 8.000 und 10.000 Jugendliche aus aller Welt“, erläutert Padre Marcio die Vorbereitun-gen der Salesianer zum weltweiten Glaubenstreffen der Jugend. „Und natürlich den Generaloberen, Don Pascual Chàvez, der drei Tage mit den Jugendlichen verbringen wird.“ Ein Team aus 150 Ehrenamtlichen organisiert Übernachtungsplätze bei Familien, in Turnhallen und Klassenräumen, bestellt das Mittagessen, macht Ein-satzpläne und freut sich darauf, der Welt zu zeigen, wie gastfreundlich Brasilien ist.

Fünf Tage lang, von 23. bis 28. Juli, feiern junge Christen aus allen Kon-tinenten unter dem Leitwort „Geht hin und macht zu Jüngern alle Völ-ker der Erde“ (Mt 28,19) den Weltjugendtag in Rio de Janeiro. Erwartet werden mehr als zwei Millionen Teilnehmer, darunter etwa 2.000 Jugendliche und junge Erwachsene aus Deutschland. Ab dem 25. Juli wird auch Papst Franziskus den Weltjugendtag begleiten, mit einer Willkommensfeier, verschiedenen Treffen und Gesprächen und einer großen Abschlussmesse. Der Besuch in Brasilien ist die erste Auslandsreise von Papst Franziskus. Informationen zum Programm in Rio de Janeiro und Aktionen rund um den Weltjugendtag in Deutschland gibt es unter www.wjt.de.

Weltjugendtag in Rio de Janeiro

Viele Jugendliche sammeln mit Aktionen wie Spielenachmitta-gen, Kulturveranstaltungen oder Kuchenverkauf Geld, um eine Karte für das christentreffen bezahlen zu können.

Obwohl er nur wenige Kilometer vom Zentrum des Groß-ereignisses entfernt wohnt, wird der zwölfährige Gabriel nichts von dieser Gastfreundschaft erleben. In der Favela Jacarezinho kann sich kaum einer der Jugendlichen den Eintritt zum Weltjugendtag leisten, die meisten hier ha-ben andere Probleme.

Durch dunkle, schmale Gassen, über müllübersäte Treppen und unter heillosem Stromkabelgewirr hin-durch gelangen wir zu Gabriels Haus. Wir steigen bis in den dritten Stock hinauf, wo uns der Zwölfjährige mit seiner Tante empfängt. Seit vier Jahren besucht Gabriel die Don Bosco Schule in der Favela. „In der staatlichen Schule gab es keine Struktur, jeder konnte machen, was er wollte, die Lehrer sind nicht mit den Jugendlichen klarge-kommen“, erzählt uns Maria, die Tante, bei der Gabriel seit seinem siebten Lebensjahr

Gabriel lebt bei seiner tante in Rios Armenvier-tel Jacarézinho. Den Weltjugend-tag will er sich im Fernsehen an-schauen.

lebt. „Seit Gabriel zu Don Bosco geht, hat er sich geän-dert“, sagt sie freudestrahlend. „Zu Beginn war er sehr anstrengend, hat andere geschlagen und sich nicht kon-zentriert. Aber die Don Bosco Lehrer haben es mit viel Geduld geschafft, dass er jetzt gerne zur Schule geht. Er hat auch psychologische Unterstützung bekommen. Ich bin so froh, dass ich diese Schule gefunden habe.“

Gabriel hatte Glück. Seine alkoholabhängige Mutter hat ihn regelmäßig geschlagen und alleine gelassen. Der

Junge fand keinen Halt für seine kindlichen Bedürfnisse, bis ihn seine Tante zu sich nahm und ihm ein Stipendium für die Don Bosco Schule besorgte. Auch wenn Maria ihn immer wieder an die Hausaufgaben erinnern muss, ist er nun ein begeisterter Schüler. „Am liebsten möch-te ich Fußballspieler werden“, schwärmt Gabriel. „Und wenn das nicht klappt, weil ich doch manchmal am Tor vorbeischie-

Alltag in Brasilien

24 DonBoScomagazin 4/2013

thamiris (re.), hier mit ihrer mutter und ihrem Bruder, besucht Abend-kurse im Don Bosco Jugend-zentrum inpoxoréu.

ße, dann werde ich Buchhalter. Ich war schon ein paar Mal bei meiner Cousine im Büro, das hat mir gut gefal-len.“ Und der Weltjugendtag? „Den werde ich mir im Fernsehen anschauen.“

Auch die 14-jährige Thamiris aus Poxoréu im Osten des wirtschaftlich stärksten Landes Lateinamerikas wird von dieser besonderen Glaubenserfahrung höchstens aus zweiter Hand erfahren. Wir treffen sie abends in ei-nem kleinen Häuschen am Rande der ehemaligen Gold-sucherstadt. Putz bröckelt von den speckigen Wänden, auf dem Sofa liegt ein großer Haufen ungebügelter Wä-sche. Thamiris Mutter bringt ihre zwei Kinder mit Gele-genheitsjobs durch. Der Vater hat die Familie nach der Geburt des zweiten Kindes verlassen. Mit Kinderhüten und Wäschewaschen verdient sie genug zum Überleben, aber das Geld für die Medikamente ihres an Epilepsie lei-denden Sohnes kann sie oft nicht aufbringen. Ein Glück, dass die Don Bosco Schwestern aushelfen, wenn es gar nicht mehr weitergeht. Der Besuch des Weltjugendtags im 2.000 Kilometer entfernten Rio bleibt da ein uner-reichbarer Traum.

Thamiris ist froh, dass sie ihre Nachmittage im Don Bosco Jugendzentrum verbringen und dort ihrer Leidenschaft, dem Fußballspielen, nachgehen kann. Außerdem nimmt sie abends an den Computerkur-sen im Zentrum teil. „Ich mache verschiedene Kurse

im Jugendzentrum, damit ich viel lerne. Ich denke, das hilft mir, wenn ich später arbeiten will“, erklärt das Mädchen. „Ich möchte Ärztin werden. Dafür brau-che ich ein Stipendium. Mit meinen guten Noten in der Schule und allem, was ich bei Don Bosco gelernt habe, schaffe ich das!“, sagt sie mit Überzeugung. So wie sie dort sitzt und herausfordernd in die Runde blickt, sind wir überzeugt, dass Thamiris ihren Lebens-traum erreichen wird – auch ohne auf dem Weltjugend-tag gewesen zu sein. Und vielleicht wird eines der rei-cheren Mädchen aus der Schule ihr von den Erlebnissen in Rio berichten und sie auf diese Weise an dem großen Ereignis ihres Landes teilhaben lassen.

Die Arbeit der Salesianer Don Boscos hat in Brasilien be-reits 1883 begonnen. Heute sind 816 Salesianer in allen Teilen des Landes tätig. Sie wirken in über 600 Einrich-tungen an 128 verschiedenen Standorten. Dazu gehören unter anderem Straßenkinderzentren in den größeren Städten, landwirtschaftliche Ausbildungszentren (etwa im Mato Grosso), Jugendheime, Schulen und medizini-sche Versorgungseinrichtungen. An allen Standorten des Ordens gibt es große Berufsbildungszentren, in denen Jugendliche eine Berufsausbildung absolvieren können. Darüber hinaus sind die Salesianer in der Arbeit mit der indigenen Bevölkerung Brasiliens aktiv und haben an der Universität Campo Grande ein Institut zur Erfor-schung und Bewahrung der lokalen indigenen Kulturen gegründet.

Die Salesianer Don Boscos in Brasilien

claudia Steiner arbeitet als Bil-dungsreferentin bei Don Bosco Mis-sion in Bonn. Im Frühjahr 2013 be-suchte sie die Don Bosco Einrichtun-gen in Brasilien, um für eine neue Schulkampagne Hintergründe zu re-cherchieren. Ab Herbst 2013 wird es zum Thema Gewaltprävention Hand-reichungen für Lehrer und Vorschlä-

ge für Unterricht und Jugendarbeit geben. Das Material kann kostenlos bei Don Bosco Mission angefordert wer-den. Fragen zur Schulzusammenarbeit und den Unter-richtsmaterialien beantwortet Claudia Steiner.

Weitere Informationen und Kontakt:Claudia Steiner, [email protected] Tel.: 0228/539 65 73 www.donboscomission.de/schule

26 DonBoScomagazin 4/2013

Don Bosco Brennpunkt

Kein Platz für Kinder?Kein Kinderspiel:

Viel Zeit bleibt nicht mehr: Ab August 2013 haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für Kinder ab dem vollendeten ersten Lebensjahr. Schätzungen zufolge werden für den Kita-Ausbau rund 65.000 Vollzeitstellen benötigt. Wie viele Eltern aber tatsächlich das Angebot in Anspruch nehmen werden, ist noch unklar. Der Druck auf Bund und Länder wächst. Seit Jahresbeginn haben sie deshalb Kommunen und freien Trägern rund 1,1 Milliarden Euro für 46.500 zusätzliche Kita-Plätze bewilligt. Während einer Umfrage des Nachrichtenmagazins „Focus“ zufolge in Köln, Bonn und Bielefeld mehr Plätze vorhanden sind, als vermutlich benötigt werden, fehlt es in anderen Großstädten noch an Betreuungsangeboten. In Nürnberg

liegt der errechnete Bedarf bei etwa 60 Prozent, die Stadt verfügte Anfang Juni jedoch nur über ein Angebot für 36 Prozent der Kinder. In Frankfurt am Main werden Plätze für 70 Prozent der Ein- bis Dreijährigen gesucht, hier sind für rund 50 Prozent Betreuungsangebote vorhanden.Der Unmut ist groß – und auch die Ratlosigkeit bei den Einrichtungen, wie sie den möglichen Andrang bewältigen sollen. Denn es fehlt nicht nur an Platz, es fehlt auch an ausgebildetem Personal. Der Vorschlag der Bundesagentur für Arbeit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und ehemalige Schlecker-Angestellte oder Langzeitarbeitslose umzuschulen und an Kindertageseinrichtungen zu vermit-teln, stößt auf Unverständnis.

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Don Bosco

Don Bosco Aktuell

Volontäre

Don Bosco

Vier Fragen an Sr. maria theresia Friedl

»Erzieherinnen brauchen eine solide Ausbildung«Laut Prognosen werden in Kitas und in der Tagespflege rund 65.000 Vollzeitkräfte benötigt. Vorgesehen ist, Krippenplätze für 35 Prozent aller ein- bis dreijährigen Kinder anzubieten. Die Einrichtungen stellt dies vor große Herausforderungen, wollen sie die Kinder nicht nur betreuen, sondern auch in ihrer Entwicklung fördern. Seit 15 Jahren leitet Sr. Maria Theresia Friedl die Kindertagesstätte „Don Bosco“ in Augsburg. Das Don Bosco magazin sprach mit ihr über den Ausbau der Kitas, fehlende Fachkräfte und den Erziehungsanspruch der Don Bosco Schwestern.

Sr. Maria Theresia Friedl, was wird sich bis Anfang August in der Kita Don Bosco ändern?Bei uns wird derzeit um- und angebaut. Bereits im Jahr 2012/2013 hatten wir eine Krippengruppe mit 13 bis 15 Kindern als Übergangslösung. Bis zum 1. August wer-den nun zwei Gruppen mit insgesamt 30 Plätzen entstehen. Wir sind also gerüstet und bisher haben wir noch Plätze frei.

Deutschlandweit fehlen etwa noch 145.000 Plätze. Das klingt, als würde ein großer Ansturm auf die Kitas zu-kommen. Wie sieht es bei Ihnen aus?Ich bin keine Prophetin – ich kann nicht voraussagen, wie es sich entwickeln wird. Aber die Nachfrage nach Krippenplätzen wird je nach Region sehr unterschiedlich sein. Das gilt nicht nur für Stadt und Land, sondern auch für unterschiedliche Stadt-viertel. Ob ein Kind die Krippe besucht, hängt meiner Erfahrung nach ganz stark

von den familiären Strukturen vor Ort ab. Es gibt Eltern, die beide arbeiten müssen und ihr Kind deshalb in die Krippe geben. Aber es gibt auch Familien, die sich dafür entscheiden, ihr Kind erst mit drei Jahren in den Kindergarten gehen zu lassen. Mehr Plätze bedeutet auch, dass mehr Fachkräfte gebraucht werden. Was hal-ten Sie davon, Menschen mit einem an-deren Beruf umzuschulen?An die fehlenden Fachkräfte hätte man viel früher denken müssen. Inzwischen gibt es die Möglichkeit, eine Fortbildung zu machen und so das Zertifikat als päd-agogische Fachkraft zu erwerben. Bei den Erzieher/innen in Ausbildung hat man zudem überlegt, die Praktika zu kürzen. Aber ich frage mich, ob eine Kurzausbil-dung den gleichen Stellenwert hat wie die Erzieherausbildung an einer Fachakade-mie. Erzieherinnen brauchen eine gute und solide Ausbildung. Und wenn sich

z.B. Kinderpflegerinnen zur Erzieherin fortbilden, fehlen sie an anderer Stelle als Pflegerinnen. Die Don Bosco Schwestern wollen in ihren Einrichtungen „beziehungsfähi-ge, wertorientierte, schöpferische Men-schen“ bilden – wie werden Sie diesem Anspruch gerecht?Indem wir unsere Arbeit, unsere Bil-dungs-, Erziehungs- und Betreuungs-aufgabe immer wieder reflektieren. Und indem wir Werte auf die heutigen Bedürf-nisse ummünzen und auf das heutige Tun anwenden. Das heißt für mich, gute Beziehungen zu schaffen, Werte aufzuzeigen und schöp-ferische Anforderungen umzusetzen. Als Don Bosco Schwester ist es mir auch wich-tig, meine Mitarbeiterinnen zu motivie-ren. Denn so können sie ebenfalls schöp-ferisch arbeiten und gute Beziehungen zu den Kindern aufbauen.

Die Don Bosco Schwestern in Deutschland

Die Don Bosco Schwestern sind seit 1922 mit derzeit 74 Schwestern in Deutsch-land vertreten. Sie kümmern sich in acht Einrichtungen in Bayern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen um Kinder und Jugendliche. Ein Wirkungsschwerpunkt der Don Bosco Schwestern ist die Arbeit in Kindertagesstätten und -horten. Da-bei folgen sie dem Leitziel Don Boscos, Kinder zu beziehungsfähigen, wertorien-tierten und schöpferischen Menschen zu erziehen. Darüber hinaus leiten die Don Bosco Schwestern zwei Jugendzentren, Begegnungsstätten, ein Wohnheim für Studentinnen und Auszubildende und sie sind an ihren Standorten in der Pfarrseelsorge engagiert.

Seit Jahren sind die Don Bosco Schwestern in der Arbeit mit jungen Menschen engagiert. Für weitere In- formationen über ihre Einrichtungen stehen Ihnen die Don Bosco Schwestern gerne zur Verfügung.Bitte wenden Sie sich per E-Mail an:[email protected]

So können Sie helfen

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Schlechte Noten in Mathe, Probleme beim Lesen oder Schwierigkeiten mit den Eltern – im Zirkus Giovanni des Don

Bosco Jugendwerks Bamberg spielt das keine Rolle. Hier zählt für Kinder und Jugendliche nur der Spaß am Balancieren, Jonglieren

und gemeinsam Organisieren. Das DON BOSCO magazin hat eine Vorstellung besucht und hinter die Kulissen geschaut.

Text: Hannah-Magdalena Pink, Fotos: Gregor Gugala/Bene S. Schmidt

„Wir wollen bei den Stärken ansetzen“

Im Zirkus Giovanni haben probleme keinen platz. hier zählt nur der Spaß der Kinder und Jugendli-chen am Artistsein, clownspielen und Jonglieren.

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Konzentriert lässt der Jugendliche das Diabolo auf einer Schnur entlanggleiten. Dann steigt der 14-Jährige über das Seil, sodass der Dop-pelkegel um sein Bein kreist. „Hey, Frau Jahn,

schauen Sie mal, ich hab einen neuen Trick gelernt!“, ruft der Junge stolz der Bereichsleiterin der Wohngruppen zu, die gerade über den Hof des St. Josephsheims in Bam-berg geht. Geduldig lässt sie sich das neue Kunststück vorführen. „Super!“, lobt die Erzieherin ihren Schütz-ling, streckt den Daumen nach oben und nickt ihm mit einem anerkennenden Lächeln zu. Der Junge übt für das Zirkustraining, das zwei Mal in der Woche im Zelt des hauseigenen Mitmachzirkus Giovanni stattfindet. Schon seit fast 20 Jahren ist der Zirkus fest in die Arbeit des Don Bosco Jugendwerks in Bamberg integriert. Hier können die Kinder und Jugendlichen, die in einer Wohngruppe des Jugendwerks leben oder eine Tagesstätte besuchen, sich ausprobieren und ihre Sorgen vergessen.

Die jungen Bewohner erlebten zu Hause zum Teil Ver-nachlässigung, weil ein Elternteil krank ist oder an einer Sucht leidet. Andere Jugendliche sind hyperaktiv und haben Schwierigkeiten in der Schule, sodass die Eltern mit der Erziehung überfordert waren. „Diese Kinder und Jugendlichen werden fast ausschließlich über ihre Defi-zite wahrgenommen. Man schaut immer nur, wo es nicht klappt“, sagt Volker Traumann, der Projektleiter des Zir-kus Giovanni. „Wir im Don Bosco Jugendwerk erleben sie als junge Menschen mit einem starken Bedürfnis nach Erfolg.“

Der Sozialpädagoge erinnert sich besonders an ei-nen Jungen aus der heilpädagogischen Tagesstätte des Jugendwerks, der sehr wenig Selbstvertrauen hatte. „Für meine Kollegen im Zirkus und mich war es schwer, das Kind zum Mitmachen zu bewegen“, sagt der Spiel- und Theaterpädagoge. „Die üblichen Zirkusdisziplinen wie Jonglage oder Clownerie traute es sich nicht zu.“ Aber der Junge erzählte, dass er besonders gut Fußball spie-len könne. Also entwickelte das Zirkusteam mit ihm eine ganz eigene Nummer: den Fußballer, der immer trifft. Das Kind trat dann gemeinsam mit einem Betreuer auf, der den Ball jedes Mal mit einem Schmetterlingsnetz auf-fing. So entstand eine humorvolle, aber auch selbstiro-nische Zirkusnummer. „Wir wollen bei den Stärken der Kinder ansetzen“, erklärt Volker Traumann. „Denn Erfol-ge im körperlichen Bereich wirken sich stark auf die Psy-che aus. Die Kinder nehmen das für sich mit und stärken so ihr Selbstbewusstsein.“

Diese Erfahrung macht auch die Grundschullehrerin Doris Bomhard, die mit ihrer Klasse an einem Schul-

Für die Vorstellungen und nummern müssen die Kinder vieles gemeinsam planen. So wird der Zu-sammenhalt in der Gruppe gefördert.

MANEGE FREI!

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Don Bosco

projekt im Zirkus Giovanni teilnimmt. Eine Woche lang dürfen die Jungen und Mädchen aus der 2a der Rupp-rechtschule in Bamberg Artisten sein. Vom Rand der Manege aus beobachtet die Lehrerin gerade zwei Jungen und Mädchen, die für eine Fakir-Nummer ein Nagelbrett ins Zirkusrund tragen. Ema, eines der Mädchen, betas-tet die stumpfen Metallspitzen zunächst skeptisch, legt sich dann aber doch auf das Brett. „Ich hatte erst ein bisschen Angst vor den Nägeln. Das hat ganz schön ge-piekst!“, sagt Ema später und verzieht lachend das Ge-sicht. „Dann war’s aber doch nicht so schlimm“, sagt sie.

Mit der Projektwoche im Zirkus Giovanni möchte Doris Bomhard zudem die Beweglichkeit und Koordina-tionsfähigkeit der Kinder fördern. „Manche meiner Schü-lerinnen und Schüler haben noch Schwierigkeiten mit der Feinmotorik“, sagt sie. „Den Kindern fällt es schwer, zu schreiben oder im Sportunterricht zu balancieren.“ Für das Projekt durfte sich deshalb jedes der 20 Kinder zwei Disziplinen aussuchen – vom Balancieren über Clownerie und Jonglage bis zu Akrobatik. Zum Abschluss zeigen sie in einer eigenen Zirkusvorstellung, was sie ge-lernt haben.

Auf einmal ganz bei der SacheIn der Manege proben inzwischen die Clowns. Als ei-ner von ihnen theatralisch in Ohnmacht fällt, rückt das Clown-Notfallteam aus. Der siebenjährige Taoufik zieht aus seinem Arztkoffer eine Gummipizza und hält sie sei-nem Patienten unter die Nase. Schnell kommt der Ohn-mächtige wieder auf die Beine. „Ich finde am Zirkus toll, dass man sich verkleiden kann!“, sagt Taoufik fröhlich. Seine Augen strahlen. Das Kostüm aus einer gestreiften Hose mit Hemd, bunter Krawatte und der Clownsnase hat er sich selbst ausgesucht. Auch die Idee, ein verrück-tes Notfallteam zu spielen, haben die Kinder alleine ent-wickelt.

Die jungen Artisten sollen im Zirkus Giovanni mög-lichst viel untereinander aushandeln. Sie besprechen, wer welche Aufgabe übernimmt, und suchen sich einen Namen zu ihrem Auftritt aus. Für die Vorstellung legen die Kinder fest, in welcher Reihenfolge die Gruppen ihre Kunststücke vorführen und was die Schlussnummer sein wird. Lehrer und Zirkustrainer übernehmen dabei ledig-lich die Rolle der Berater.

Während bei der Generalprobe die Trainer hier und da noch einen Tipp geben, läuft bei der Abschlussvor-stellung mit Eltern, Großeltern und Geschwistern im Publikum alles glatt. Die Kinder ernten begeisterten Ap-plaus und bewundernde Blicke, eine Mutter wischt sich heimlich über die Augen.

Die Wirkung der Zirkusarbeit ist für Eltern und Leh-rer immer wieder eine Überraschung. Das beobachten Volker Traumann und seine Kollegen vor allem bei den Jungen und Mädchen aus dem Don Bosco Jugendwerk. Manche Kinder und Jugendliche, die in der Schule un-motiviert sind oder sich nur schwer konzentrieren kön-nen, sind im Zirkus auf einmal ganz bei der Sache. „Oft liegt es einfach am Inhalt, wenn eine Schülerin oder ein Schüler keine Lust hat, und nicht am Kind selbst“, sagt Volker Traumann. „Das ist für viele Eltern und Lehrer eine neue Erfahrung.“

Zirkus zum lernen und mitmachen

Der Zirkus Giovanni des Don Bosco Jugendwerks wurde 1994 gegründet. Im großen, dauerhaft installierten Zirkuszelt in Bamberg sind vormittags meist Schulklassen für ein einwöchiges Schulprojekt zu Gast. Nachmittags wird zwei Mal pro Woche ein offenes Zirkustraining für Kinder und Jugendliche angeboten, an dem sowohl Kinder aus Bamberg als auch Bewohnerinnen und Bewohner der Wohngrup-pen und Kinder aus den Tagesstätten des Don Bosco Jugendwerks Bamberg teilnehmen können.

Don Bosco, der Artist

Bereits Don Bosco selbst verband Zirkuselemente und Erziehung miteinander. Als Junge führte er sonntags für die Bewohner seines Heimatdorfes Kunststücke auf dem Seil vor, jonglierte oder ließ Münzen verschwinden. Vor der letzten Nummer bat er die Zuschauer regelmäßig, den Rosenkranz mit ihm zu beten, und trug die Predigt vor, die er am Morgen in der Kirche gehört hatte.

30 DonBoScomagazin 4/2013

Sport ohne Grenzen

Zagreb/Essen/Sannerz Rund 1.100 Jugendli-che aus 13 Nationen haben in diesem Jahr an den 24. Internationalen Jugendsportspielen der Salesianer in Zagreb teilgenommen. Dar-unter auch Schüler/innen des Don Bosco Gymnasiums in Essen und Jugendliche des Jugendhilfezentrums in Sannerz. Von 27. Ap-ril bis 2. Mai konnten sich die jungen Sport-ler/innen in den Disziplinen Basketball, Fuß-ball, der Kleinfeldvariante Futsal, Volleyball und Tischtennis messen.Mehrere gute Platzierungen erreichten die Vertreter/innen des Don Bosco Gymnasiums in Essen: Im Fußball und Futsal erlangten sie jeweils den dritten Platz, im Volleyball den vierten und fünften Platz und im Basketball den fünften Platz.

„Diener der Jugend sein“

Zu Beginn der fünftägigen Versammlung informierte Provinzial P. Josef Grünner die 61 Delegierten aus rund 30 Ordens-niederlassungen in Deutschland und der Schweiz über die Lage der Ordenspro-vinz. Als ein Schwerpunkt in der Arbeit mit jungen Menschen habe sich die Ar-beit mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen (UMF) entwickelt. „Junge Migranten brauchen Don Bosco ganz be-sonders, weil sie zu den am meisten Be-nachteiligten in unserem Land zählen“, so P. Josef Grünner.Auch auf die Arbeit mit minderjährigen Straffälligen wurde in den vergangenen Jahren ein verstärkter Akzent gelegt. In mehreren Einrichtungen werden junge Menschen betreut und begleitet, die auf-grund verschiedener Delikte mit dem Ge-setz in Konflikt geraten sind und Hilfe

Was bedeutet ein leben und Arbeiten im Geiste Don Boscos heute und in den nächsten Jahren? Das von 20. bis 24. mai 2013 im oberbayerischen Kloster Benediktbeuern tagende provinzkapitel der Salesianer Don Boscos hat sich mit dieser und weiteren Fragestellungen beschäftigt und nach möglichen perspektiven Ausschau gehalten.

brauchen. „Mir scheint gerade diese Ziel-gruppe ganz im Sinne Don Boscos, der seine Arbeit in Turin damit begann, in Jugendgefängnisse zu gehen und junge Menschen, die keine Zukunftschancen hatten, aus ihrer Perspektivlosigkeit her-auszuholen“, erinnerte P. Josef Grünner an die Anfänge der Arbeit des großen Ju-gendapostels. Eine weitere Zielgruppe, die verstärkt in den Einrichtungen prä-sent ist und viel Aufmerksamkeit und Betreuung braucht, seien die psychisch kranken Jugendlichen.In Fragen der strukturellen und inhaltli-chen Weiterentwicklung setzt der Orden in den kommenden Jahren noch stärker als bisher auch auf seine über 1.600 an-gestellten Mitarbeiter/innen, mit denen eine gute Zusammenarbeit längst Alltag geworden ist. „Um das Don Bosco Werk

Blickwinkel Deutschland

nürnberg Unbegleitete minderjährige Flücht-linge aus dem Don Bosco Jugendwerk Nürn-berg haben Deutschland durch ihre Fotoka-mera beobachtet. Die Jugendlichen der Wohngruppe Mosaik nahmen am Fotoprojekt „Blickwinkel – Wie jugendliche Flüchtlinge Deutschland sehen“ teil, das im März 2012 von Studierenden der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg ins Leben gerufen wur-de. Auf Einladung von Brigitte Meyer, Vorsit-zende des Sozialausschusses im bayerischen Landtag, waren die Fotos ab dem 19. März 2013 vier Wochen lang im Bayerischen Land-tag in München zu sehen. Das Projekt soll dazu beitragen, unbegleiteten minderjähri-gen Flüchtlingen eine Stimme in der Gesell-schaft zu verleihen. Alicia Königer

An den Sportspielen nahmen u.a. Gruppen aus Deutschland, der ukraine und Spanien teil.

in eine gute Zukunft zu führen, braucht es passende Strukturen der Leitung und Begleitung. Da gilt es, nach vorne zu denken und neue Formen zu ermögli-chen“, so P. Josef Grünner. Die Arbeit der Umsetzung der Beschlüsse beginne zwar jetzt erst richtig, „die Pro-vinz hat sich aber entschlossen, die Her-ausforderungen anzugehen – für die Ju-gend“, fasste der Provinzial die Ergebnis-se des Kapitels zusammen. kh

Sie vertreten die Deutsche provinz beim Gene-ralkapitel 2014: p. Reinhard Gesing, p. Josef Grünner und p. hatto von hatzfeld (vorne v.l.). p. Stefan oster und Br. christian Kunze (hinten v.l.) wurden als Ersatzdelegierte gewählt.

Während des Gottesdienstes erinnerte Don Marek Chrzan, Regionalrat der Salesianer für Nordeuropa, an die Zusammengehörigkeit der salesianischen Gemeinschaft: „Salesiani-sche Familie zu sein, ist nicht nur ein Auftrag, sondern gleichzeitig ein wichtiges Moment der Pädagogik Don Boscos.“ pon/sh/sts

DonBoScomagazin 4/2013 31

Don Bosco

Don Bosco Aktuell

ProvinzKaPitel

Jubiläen

25 Jahre profess FmA: Sr. Petra Egeling, Pro-vinzoberin (5.8.1988, München), Sr. Gabriele Beylebens (5.8.1988, Essen-Borbeck)50 Jahre Profess FMA: Sr. Anna Behringer (5.8.1963, Rottenbuch)60 Jahre Profess FMA: Sr. Maria Seidl (5.8.1953, Rottenbuch)25 Jahre profess SDB: P. Clemens Schliermann (15.8.1988, Bonn), P. Aloys Hülskamp (15.8.1988, Trier), P. Cezary Liwinski (22.8.1988, Reichenkirchen)40 Jahre Profess SDB: P. Bernhard Seggewiß (15.8.1973, Calhorn), P. Alfred Lindner (15.8.1973, Ensdorf), P. Boguslaw Dys (22.8.1973, Haidlfing)

Ehemaligentreffen

Benediktbeuern Rund 150 ehemalige Studie-rende, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen tra-fen sich am 25. Mai zum Ehemaligentreffen im Kloster Benediktbeuern. Das Treffen be-gann mit Informationen über die Entwicklun-gen in den letzten zwei Jahren im Kloster, der Katholischen Stiftungsfachschule, der Philo-sophisch-Theologischen Hochschule und dem Zentrum für Umwelt und Kultur. Im Anschluss nutzten die Teilnehmer des Tref-fens unterschiedliche Angebote auf dem Ter-rain des Klosters. Ob Kletterwand, Tischten-nis oder eine Kräuter-Führung im Klostergar-ten – für jeden Geschmack und jedes Alter war etwas dabei. Das Treffen klang mit einer Vesper und Wiedersehensgesprächen aus. Dr. Jürgen Werlitz

Update meines Glaubens

Seit einigen Jahren schon nimmt eine Gruppe von Jugendlichen aus meiner Heimatpfarrei Herz Jesu Loope aus dem Bergischen Land am Pfingstfestival in Calhorn teil. Eine regelrechte Begeiste-rung machte sich in der Gemeinde breit, und der Geist des Pfingstfestivals über-trug sich auf eine immer größer werden-de Gruppe. Dieses Jahr wollte auch ich endlich kennenlernen, wovon ich in der Vergangenheit schon so viel gehört hatte.So machte ich mich bereits freitags vor dem Festival auf, um als einer von 60 Pfingsthelfern die Vorbereitungen zu un-terstützen. Ab Samstagmittag füllten sich dann die Wiesen mit Zelten, und immer mehr Jugendliche trafen in Calhorn ein. Insgesamt reisten bis Samstagabend 750 Mädchen und Jungen an, um beim Pfingstfestival 2013 dabei zu sein.

Rund 750 Jungen und mädchen trafen sich in diesem Jahr zum pfingstfestival in calhorn. Von 18. bis 20. mai waren sie in die nördlichste Einrichtung der Salesianer Don Boscos gekommen, um unter dem motto „update meines Glaubens“ gemeinsam zu feiern. Ein pfingsthelfer berichtet von seinen Eindrücken.

Nach der offiziellen Eröffnung und der Vorstellung der teilnehmenden Gemein-den begann das abwechslungsreiche Programm mit Musik, Gebet und jeder Menge Spaß. Für mich persönlich waren die beiden großen Festgottesdienste an den Pfingst-tagen eine besondere Erfahrung. Mit den vielen jungen Menschen, aber auch mit weiteren Gästen aus den umliegenden Gemeinden ergab sich ein buntes Bild von Kirche, das mich hoffnungsvoll in die Zukunft schauen lässt. Der gemein-sam gelebte Glaube sowie die Freude da-ran werden mir noch lange in guter Erin-nerung bleiben.In den Ansprachen und auch in weiteren Aktionen wurde das Thema „Pfingsten – Update meines Glaubens“ zum Pro-gramm, und so hatte jeder Gelegenheit,

über seinen persönlichen Glauben nach-zudenken. Erfüllt von den vielen Aktio-nen und den Gesprächen und Begegnun-gen am Rande des Festivals bin ich am Pfingstmontag in die Heimat aufgebro-chen. Das Pfingstfestival ist ein Ereignis des gelebten Glau bens, das viele junge Menschen verbindet und mit Freude er-füllt. Schon so kurz nach dem Festival steht eines jetzt schon fest: Ich persön-lich bin sicher nicht das letzte Mal dabei gewesen. Matthias Haas

Beim pfingstfestival in calhorn feierten rund 750 Kin-der und Jugendliche gemeinsam das Glaubensfest.

Zusammenwachsen für 2014

magdeburg Von 31. Mai bis 2. Juni trafen sich in Magdeburg zum ersten Mal 24 Don Bosco Schwestern der Altersgruppe bis 60 Jahre aus Deutschland und Österreich. Bei diesem Tref-fen ging es darum, einander kennen zulernen. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer deutsch-österreichischen Provinz, die im März 2014 neu errichtet werden wird. Sr. Birgit Baier

32 DonBoScomagazin 4/2013

Don Bosco

Don Bosco Aktuell

PfingStfeStival

Erweitertes Schulangebot in Sannerz

Z. ist 14 Jahre alt. Vor etwa einem Jahr ist er in eine Wohngruppe im Jugendhilfe-zentrum Don Bosco Sannerz aufgenom-men wor den und besucht die Johann-Au-gust-Waldner-Schule, eine staatlich aner-kannte Ersatzschule für Erziehungshilfe. Die Mutter von Z. ist Prostituierte und seit einigen Jahren drogenabhängig, sei-nen Vater kennt er nicht. Z. wurde zwar liebe voll von mehreren Frauen im Um-feld seiner Mutter großgezo gen, aber von ihm wurde nichts gefordert. Ob er zur Schule geht, hat er in der Vergangenheit täglich selbst entschieden. Z. ist ein typi-sches Beispiel für Schüler an der Johann-August-Waldner-Schule. Häufig kommen bei den Schülern noch straffälliges Ver-halten oder Suchtmittelmissbrauch dazu. Bisher war das Aufnahmealter an der Schule 14 Jahre. Doch seit einiger Zeit

um den Kreislauf aus Armut, Frustration, Gewalt und Bindungslosigkeit zu durchbrechen, bietet das Jugendhilfezentrum Don Bosco Sannerz bereits Wohnmöglichkeiten für Kinder ab zehn Jahren an, die aus benachteiligten Familen stammen. nun wird mit hilfe des Don Bosco Stiftungszentrums auch die August-Waldner-Schule für unter 14-Jährige erweitert.

häufen sich die Anfragen der Jugendäm-ter für Zehn- bis 13-jährige. Nun soll die Schule ausgebaut werden. Stiftungen aus dem Don Bosco Stiftungs-zentrum haben die Erweiterung des Schulangebots in Sannerz bereits mit 18.000 Euro unterstützt. Dieser Betrag hilft bei der Anschubfinanzierung für

50 Jahre Profess SDB: Br. Georg Bayerl (15.8.1963, Ensdorf), Br. Willibald Ritter (15.8.1963, Ensdorf), Br. Dieter Rippberger (15.8.1963, München)60 Jahre Profess SDB: P. Pawel Banot (15.8.1953, Oskarström, Schweden), P. Karl Oerder (15.8.1953, Jünkerath), Br. Georg Artmann (15.8.1953, Ensdorf), P. Guido Lemma (15.8.1953, Dortmund), P. Karl Fox (15.8.1953, Hannover), P. Josef Schwarz (15.8.1953, Jünkerath), P. Heinz Bernhard Schuh (15.8.1953, Köln), Br. Josef Kneidl (15.8.1953, München)65 Jahre Profess SDB: P. Jerzy Barganowski (2.8.1948, Berlin)75 Jahre Profess SDB: P. Alois Haller (15.8.1938, Legau)25 Jahre priester: P. Karl Geißinger (3.7.1988, Benediktbeuern), P. Hans-Peter

In der Johann-August-Waldner-Schule erhalten Schulverweigerer eine neue chance.

Berger (3.7.1988, Essen), P. Joachim Aretz (3.7.1988, Hannover) 40 Jahre priester: P. Johannes Wielgoß (3.8.1973, Essen)

Verstorben

p. herbert Kuptzwirkte zunächst als Lehrer an der Schule Marienhausen in Aulhausen bei Rüdesheim. Von 1983 bis 1988 war er Direktor der Salesi-anergemeinschaft in Jünkerath und bis 1994 in Sannerz. Später war er als Pfarrer in Velbert und als Pfarrvikar in Köln-Worringen tätig. Geboren: 10.06.1936 in Stargard (Pommern)profess: 25.03.1956priesterweihe: 29.06.1965Verstorben: 08.04.2013

Wenn auch Sie sich für die Gründung einer eigenen Stiftung interessieren, ein projekt unterstützen oder an einer Veranstaltung des Don Bosco Stiftungszentrums teilnehmen möchten, wenden Sie sich bitte an:

Don Bosco StiftungszentrumLandshuter Allee 11, 80637 München Tel.: 089 / 744 200 270Fax: 089 / 744 200 [email protected]/stiftungszentrum

Räumlichkeiten, Ausstattung, Unter-richts- und Werkmaterial, die Konzept-entwicklung sowie die Fort- und Weiter-bildung der Lehrkräfte. „Über weitere Stifter und Förderer, die uns bei diesem Projekt helfen, würden wir uns natürlich sehr freuen“, so P. Herbert Bihlmayer, Vorstandsvorsitzender des Don Bosco Stiftungszentrums.

p. Edmund Schulztrat 1956 in die Norddeutsche Provinz der Sa-lesianer Don Boscos ein, und war als Missio-nar in Manaus (Brasilien) tätig.Geboren: 18.12.1931 in Stüdnitz (Schlesien)profess: 25.03.1956priesterweihe: 31.07.1966Verstorben: 30.04.2013

Sr. margareta nickelarbeitete als Lehrerin in Schongau und am Seminar für Kindergärtnerinnen in Rotten-buch. Von 1985 bis 1991 war sie Provinzobe-rin der Deutschen Provinz der FMA und Direk-torin der Berufsfachschule für Kinderpflege in Rottenbuch.Geboren: 04.09.1924profess: 05.08.1951Verstorben: 02.06.2013

DonBoScomagazin 4/2013 33

Don Bosco

Don Bosco Aktuell

Don BoSco StiftungSzentrum

Br. Jean paul muller ist seit 2011 Generalökonom der Salesianer Don Boscos in Rom. In seiner Kolumne für das DON BOSCO maga-zin schreibt der ehemalige leiter der missionsprokur in Bonn, welche themen den orden aktuell weltweit beschäftigen.

ROMA

Ihr

Br. Jean Paul Muller SDB

p o S t A u S R o m

Pflicht zum WiderspruchTausende Menschen strömen in den Monaten Juni, Juli und August nach Rom. Das Bild der Stadt ist geprägt von Touristen, die auf dem Petersplatz, vor dem Forum Romanum oder den Eisdielen Schlange stehen. In den Büros unseres Generalates sind es die Mo-nate, in denen die letzten großen Diskussionen um die Vorbereitungsdokumente für das nächste Generalkapitel stattfinden. Die Auswertung der 92 weltweit organisierten Mitbrü-derkonferenzen sorgt für viel Arbeit. Stets geht es darum, dass der Traum Don Boscos von der ganzheitlichen Sorge um die jungen Menschen möglichst viele Männer und Frauen findet, die diesen realisieren.

In den Beratungen des Generaloberen mit seinem Rat nimmt die Sorge um die fehlen-den Ausbildungsplätze für die Jugendlichen viel Platz ein. Nicht nur in Südeuropa, son-dern auch in Lateinamerika und im asiatischen Raum sind junge Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, um irgendwo auf der Welt einen Job zu finden. Statt einer festen Arbeitsstelle ist dies dann meist eine schlecht bezahlte und oft befristete Anstellung. Als Salesianer wollen wir, dass jeder Jugendliche, der arbeiten will und kann, durch seine Arbeit genug zum Leben hat. Deswegen sehen wir es als unsere Pflicht an, in unseren Begegnungen mit Politikern und Vertretern der Wirtschaft sachlichen Widerspruch zu leisten – ganz im Sinne der „Obligation to dissent“, wenn es gegen die Diskriminierung von Migranten oder Randgruppen geht, denen man den Willen zum Arbeiten abspricht.

Hier in Rom überwiegen trotz der Sorgen die guten Nachrichten: Vor einigen Tagen habe ich unsere italienischen Vornovizen getroffen, 28 junge Männer, die im Septem-ber ihr Noviziat in Pinerolo oder Genzano beginnen werden. Alle haben entweder eine Berufsausbildung absolviert oder ein Studium an einer Universität begonnen. Ihre Fragen und Ausführungen zeugen von reifen Überlegungen, einigen noch offenen Zweifeln und einem enorm starken Willen, ihr Leben für die jungen Menschen ganz einzubringen.

Blicke ich nach Kambodscha, so haben wir dort nun die ersten zwei Salesianer, welche aus dem Volk der Khmer stammen. In Sao Paulo haben sich vor Kurzem zwölf Salesianer für immer durch die ewige Profess an den Orden gebunden. Dies alles sind Zeichen, dass Gott aktiv ist und dass wir auch unterwegs sein müssen, um mitzugestalten und um zu verhindern, dass der Glaube in unseren Gesellschaften seine Überzeugungs-kraft verliert oder esoterisch aufgeladen wird.

Die Auswertung der Eingaben unserer Mitbrüder an das Generalkapitel zeigt, dass die wachsenden Städte neue Kreativität in unseren sozialen und Bildungsangeboten verlangen, dies ebenso in Liturgie und Katechese. Die Liturgie spricht junge Menschen kaum noch an. Die salesianische Jugendpastoral ist hier gefordert, kreativ neue Ideen zu entwickeln. Ich kann das Empfinden von Jugendlichen gut nachvollziehen, welche unsere Seelsorge als zu behutsam und meditativ erleben. Die Welt der Ausgegrenzten braucht Salesianer, die zugreifen, sie muss uns erleben, wie wir ein Teil ihres Alltags sind – manchmal auch fragend und provozierend, damit die Jugendlichen Antwort auf ihre Lebensfragen erhalten und die Jugend somit Vertrauen haben kann in uns, in die Kirche und folglich in Christus.

34 DonBoScomagazin 4/2013

Don Bosco

M e i n T i P P

Die 50 besten Spiele zum Umgang mit Konflikten„Genau dieses Buch brauche ich“, dachte ich mir, als ich es im Katalog sah. Streitende Kinder kommen mir täglich unter, sowohl in der Schule als auch zu Hause. Oft bin ich rat-los und frage mich, was ich machen müsste, damit sie sich besser verste-hen.

Einander verstehen – das ist die Intention des Buches. Die Idee ist, dass man besser miteinander aus-kommt, wenn man weiß, wie es dem anderen geht. Daher dienen die ers-ten Spiele dazu, zu lernen, die Ge-fühle des anderen wahrzunehmen und sich in den anderen hineinzufühlen. Doch es endet nicht bei einem, gerade bei Kindern unrea-listischen „Ich kann dich jetzt verstehen und mag dich deshalb.“ Konflikte haben oft handfeste Ursa-chen. Wut ist dabei ein wichtiges Gefühl, und die Wut braucht ihren Platz. Zehn Spiele sind dafür im Buch reserviert. „Super!“, freute sich mein Neun-jähriger. „Endlich darf ich mal so richtig schimp-fen!“ – „Unter Anleitung“, bremste ich. Das machte ihm nichts aus. Im Erfinden von Schimpfwörtern, während er Luftballons zerplatzte, war er äußerst kreativ. „Wütend sein dürfen ist super“, meinte er danach, bestens gelaunt.

In Kooperationsspielen geht es darum, mitein-ander etwas zu schaffen. Weiter sollen die Kinder lernen, einander zuzuhören und schließlich das Gehörte wiederzugeben. Nicht schlecht staunte ich, als ich unter den Kommunikationsspielen „Flaschendrehen“ entdeckte. Ich kenne es ja als, sagen wir mal, „Kennenlernspiel“ zwischen Ju-gendlichen. Wie es zu Konfliktlösungen beitragen kann? Lesen Sie selbst!

haben auch Sie eine Frage an unsere Experten? Dann schreiben Sie uns:

DON BOSCO magazin Ratgeber, Sieboldstr. 11, 81669 München, [email protected] Ausgewählte Fragen und Zuschriften werden wir an dieser Stelle mit Ihrer Zustimmung veröffentlichen; ansonsten bleiben Sie anonym.

L e S e R F R A G e

Streit um GrabpflegeUnsere Familie hat ein Gemeinschaftsgrab. Vor Jahren gab es Streit darüber, wie das Grab unserer Großeltern gepflegt werden sollte. Seitdem ist es zweigeteilt: Die Familie mütterlicherseits, zu der auch ich gehöre, be-pflanzt die linke Seite. Die rechte Seite, also die mei-nes Großvaters, ist mittlerweile ziemlich verwildert. Auf einen Brief von uns, in dem wir anboten, die rech-te Grabseite neu zu bepflanzen, reagierte mein Onkel abweisend. Dennoch habe ich bei meinem letzten Be-such einige Büsche entfernt und einen Rosenstock ge-pflanzt. Habe ich richtig gehandelt? Annemarie S., Steyr

P. Erich Modosch: In dem Streit geht es weniger um das „wer pflegt“, sondern um das „wie wird gepflegt“. Auf ihr Angebot wurde abweisend reagiert. Nun denke ich, dass die Probleme innerhalb Ihrer Familie bleiben und gelöst werden sollten. Vielleicht kann Ihnen auch eine neutrale Person helfen, diese zu lösen. Denn Ihre Frage „Hab ich richtig gehandelt?“ ist ohne die Lösung der Uneinigkeit in Ihrer Familie so nicht zu beantworten. Ich könnte Ihnen hier nur raten: Falls es Ihnen ein An-liegen war, dass die Uneinigkeit in der Familie nicht alle sehen müssen, haben Sie den Rosenstock gesetzt – wenn das Ihr Motiv war, müssen Sie es eventuell gelas-sen hinnehmen, wenn Ihr Onkel den Rosenstock wieder rauszieht. Daher mein dringender Rat: Lösen Sie Ihre Probleme der Uneinigkeit in der Familie, denn das wäre wahrscheinlich auch der Wunsch Ihrer verstorbenen An-gehörigen. Manches kann man mit Blumen nicht zude-cken, sondern nur, indem man sich unter den Lebenden die Hände reicht.

Die 50 besten Spiele zum umgang mit Konflikten978-3-7698-1936-6Don Bosco€ 5,00

p. Erich modosch († 71) ist sehr überraschend am 7. Juni, dem Herz-Jesu-Fest, nach schwe-rer Krankheit verstorben. Wir danken ihm für seinen Einsatz als Salesianer, Seelsorger und Pädagoge sowie für seinen Dienst im Don BoSco magazin. Mit viel Engagement und Interesse hat er die Fragen unserer Leserin-nen und Leser beantwortet, eine Aufgabe, die er gerne übernommen hatte.

Bernadette Spitzer (39) ist Journalistin und unterrichtet an einem Gymnasi-um. Sie hat zwei Kinder und lebt mit ihrer Familie in Wien.

DonBoScomagazin 4/2013 35

Ratgeber

Hallo Kinder!Eigentlich fast unglaublich: In Deutschland gibt es mehr als 3.000 verschiedene Brotsorten. Ich

könnte also acht Jahre lang täglich ein anderes Brot essen. Für uns ist es ganz normal, jeden tag Brot zu

essen, deshalb ist es bei uns auch ein Grundnahrungsmittel. In anderen ländern dagegen gehört das Brot nicht unbedingt auf den täglichen Speiseplan. Aber so richtig selbst gemachtes Brot ist schon wirklich was tolles, oder nicht? Frisch gebacken duf-tet es einfach am besten, dazu hat es eine knusprige Rinde, und ich kann es belegen, wie ich möch-te. und es macht so richtig satt. Aber damit wir Brot überhaupt backen können, brauchen wir neben Wasser und hefe als triebmittel vor allem Getreide für das mehl. und darum geht es heute. Denn bis das Getreide ins Brot kommt, müssen manche menschen sehr viel arbeiten. Ich habe die Getreidebauern-Familie Bals besucht und beobachtet, wie sie das ganze Getreide von ihren Feldern ernten. Seht selbst!

Eure

Aus Getreide werden Körner Gewusst wie!

Steffi & Tobi

Das sind Georg und Christi-ane Bals. Sie sind Landwir-te, genauer gesagt Getrei-debauern. Im Frühjahr bau-en sie Weizen und im Spät-sommer Wintergerste an.

Der große Mähdrescher kann zwei Sachen auf einmal: Er schneidet erst die Getreide-halme ab und trennt dann die Körner heraus. Das nennt man Dreschen.

In den Mähdrescher passen fast sechs Tonnen Getreidekörner – so viel wiegen ungefähr 80 Menschen zusammen. Wenn er voll ist, wird das Getreide durch ein dickes Rohr in einen Anhän-ger geleitet, der neben dem Mähdrescher fährt.

1. 2. 3.

36 DonBoScomagazin 4/2013

Buntes »

Das Getreide kommt natürlich nicht als Korn ins Brot, sondern wird in der Getreidemühle

zu Mehl gemahlen.

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Aus einem gesäten Getreidekorn entstehen mehr als 40 neue Körner. Bauer Bals verkauft aber nie sein ganzes Getreide. Einige Körner hebt er als Saatgut für das nächste Jahr auf und lagert sie so lange in einer großen Halle. Damit die Körner nicht anfangen, zu keimen, muss es dort immer schön kühl sein. Dazu pumpt er kalte Luft in den Getreideberg.

Hier seht ihr Bauer Bals in seinem Traktor beim soge-nannten Grubbern. Mit den Klingen an seinem Anhänger wird die Erde der gemähten Felder gelockert. Das ist wich-tig, damit er dort später die Wintergerste aussäen kann.

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b.d.

Kannst du erkennen, welcher Schatten

zu mir passt?

Schattensuche

4. 5.

a.

c.

DonBoScomagazin 4/2013 37

„10“ lautete die Lösungszahl aus dem letzten DON BOSCO magazin. Je ein Kinderspiel „Mein Tier-Alphabet Memo“ haben Loretta Becker aus Stein, Mila und Levi Junger aus Peißenberg, Merle Wolf aus Alt Rupin, Julia Hartmann aus Adorf/Diemelsee und Christian Wolff aus Wolfenbüttel gewonnen. Herzlichen Glückwunsch!

Schreibe den lösungsbuchstaben in eine E-mail oder auf eine postkarte und schicke sie bis zum 31. Juli 2013 an: DON BOSCO magazin Kinderrätsel, Sieboldstr. 11, 81669 München [email protected]

Zu gewinnen gibt es fünf Mal „Kleine Verse zu Sonne, Wind und Regen“

Unser Preis:

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Schreiben Sie das Lösungswort auf eine Postkarte oder in eine E-Mail und schicken Sie diese bis zum 31. Juli 2013 an: DON BOSCO magazin, Sieboldstr. 11, 81669 München, [email protected]

R äT S e L

SonnenblumeWenn Sie die Bildstreifen in die richtige Reihenfolge bringen, ergeben die Buch-staben unter den einzelnen Streifen das Lösungswort.

Miträtseln und gewinnen!

Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir fünf Mal das Gebetskartenset „Gebetskarten zur Schöpfung“.

3.000 Jugendliche aus der ganzen Welt diskutierten in Valdocco beim „confronto Don Bosco 1988“ über ihre hoffnungen für Veränderungen in der Kirche.

Zurückgeblättert: 28. August 1988

Confronto Don Bosco 1988

3.000 Jugendliche aus Einrichtungen der Salesianer Don Boscos in der ganzen Welt trafen sich vor 25 Jahren zu „Confronto Don Bosco 1988“. Anlass des Treffens in Valdocco war der 100. Todestag Don Boscos. Zum Thema „Jugendliche in der Kirche für die Welt“ diskutierten die jungen Menschen über ihre Hoffnungen für eine Kirche, in der sie sich selbst noch mehr einbringen wollen. Ergebnis des Treffens war eine Botschaft, in der die Jugendlichen deutlich Kirche und Erwachsene kritisierten: „Allzu oft bleiben unsere Träume auf der Strecke, immer noch werden die Benachteiligten erniedrigt und vergessen […].“

Der Wunsch nach Veränderung wurde an „alle Jugendli-chen der Welt“ gerichtet. Zum Abschluss besuchte Papst Johannes Paul II. das „Confronto“. Er nahm sich für die Jugendlichen Zeit und bezeichnete sie als Hoffnungsträ-ger. Höhepunkt war die Mitfeier der Seligsprechung Laura Vicunas und das Treffen mit dem Papst und weiteren 60.000 Jugendlichen im Turiner Stadion.

Herzlichen Glückwunsch! Das Lösungswort aus unserem letzten Preisrätsel lautete „Lebensabend“. Über je ein Buch „Adagio. Ein lyrisches Konzertprogramm“ können sich Elisabeth Koopmeiners aus Visbek, Bodo Grofl aus Donaueschingen, Maria Held aus Balzhausen, Stephan Buder aus Ottersweier und Kerstin Gurmann aus Berlin freuen.

Lösungswort

E M R S M O

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38 DonBoScomagazin 4/2013

Buntes

Buchtipp aus der Redaktion

Vernunft, Religion und LiebenswürdigkeitDon Boscos Pädagogik der Vorsorge damals und heuteVon P. Reinhard Gesing (Hrsg.)€ 19,95 / *sFr 28,50, ISBN 978-3-7698-1996-0

Das DON BOSCO magazin erscheint in der Don Bosco Medien GmbH.Verlag und Redaktion: Don Bosco Medien GmbH, Sieboldstraße 11, 81669 München,Tel.: 089 / 48008 360,[email protected], www.donbosco-magazin.de

Herausgeber: Salesianer Don Boscos St.-Wolfgangs-Platz 10 81669 München Tel.: 089 / 48008 421 [email protected]

Don Bosco Schwestern Schellingstraße 72 80799 München Tel.: 089 / 38 15 80 31 [email protected]

Chefredakteur: P. Alfons Friedrich SDB Redaktion: Katharina Hennecke, Claudia Klinger, Angelika Luderschmidt, Hannah-Magdalena Pink, Stefanie Singer (Volontärin), Sophie LauringerVerwaltung: Angela Gully, Brigitte Sonn-bergerTitelfoto: Klaus D. Wolf Alle nicht gekennzeichneten Fotos stammen aus den Archiven der Don Bosco Medien GmbH und der beiden Orden.Grafik: ReclameBüro, München, Gabriele Pohl und Margret Russer Satz: Don Bosco Medien GmbH, München, Joe MöschlDruck: Bonifatius GmbH, Paderborn

Impressum

Die Ausgabe 5/2013 erscheint Anfang September.

Im nächsten Heft lesen Sie:

Nachdruck ist nur mit schriftlicher Geneh- migung des Verlags gestattet. Dies gilt auch für die Aufnahme in elektronische Daten-banken und Vervielfältigungen auf CD-ROM. Teilen der Auflage liegen der Informations-dienst der Don Bosco Schwestern, das ECHO, und eine Beilage der Kinderzeitschrift SPATZ bei.

Das DON BOSCO magazin erscheint 2013 im 118. Jahrgang. Das DON BOSCO magazin erscheint zweimonatlich. Es wird gegen Entgelt abgegeben.

Abo-ServiceProvinzialat der Salesianer Don BoscosAdressverwaltung St.-Wolfgangs-Platz 1081669 München Tel.: 089 / 480 08-457 [email protected]

Das DON BOSCO magazin beteiligt sich an der Initiative GOGREEN der Deutschen Post. Dabei wird gemessen, wie viel CO2 beim Transport der Zeitschrift entsteht – und entsprechend in ausgewählte Klimaschutz-projekte investiert. Wir übernehmen Verant-wortung, weil wir die Schöpfung schätzen und sie schützen wollen.

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DonBoScomagazin 4/2013 39

Service

• Verantwortlich leben Unser Einsatz für die Schöpfung

• Weltweit Brunnenbau für Indios

• Kinderseite Steffi und Tobi im Kinderparlament

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Einen Tag lang wäre ich gerne ...

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… wenn Leute ständig dumme und unnötige Kommentare ablassen.

Wenn ich einen Rat brauche, …

… frage ich meinen Vater oder wende mich an die Erzieher.

Mein Name: Kilian Schröder

Ich bin: 17 Jahre alt

Ich wohne im: Jugendhilfezentrum Helenenberg

Ich mache gerade: eine Ausbildung zum Tischler

Daran erkennt man mich: an meinen vielen Armbändern und

meinem Talent als Musiker.

Das bin ich!

Euer Kilian