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Farbstoffsensibilisierte Solarzellen
Vorgetragen von: Markus Thiemann13.03.12
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Übersicht
• Wie funktioniert die Farbstoffsensibilisierte Solarzelle?
• Was sind die Materialanforderungen?• Warum Farbstoffsensibilisierte Solarzellen?• Wo steht die Zelle im Vergleich zur Si-
Solarzelle?
3
Motivation• 1991 berichtet M. Grätzel über Farbstoffsensibilisierte Solarzelle (DSSC=Dye sensitized solar cell)
• 2010 erhielt M. Grätzel Millenium
Preis für DSSC
• kostengünstigere Alternative zur Si-Solarzelle
• Absorbtionsbereich leicht anpassbar
Quelle: http://earth2tech.files.wordpress.com/2008/06/dssc.jpg?w=343&h=227
4
Elektrode
Elektrolyt
Halbleiter mit FarbstoffGlaselektrode
Aufbau der DSSC
hν
h≈20-40μm
d≈10μm
5
FunktionsweiseAblauf
1. Farbstoff D wird durch sichtbares Licht in Zustand D* gehoben
2. e- wird in Leitungsband von TiO2 injiziert
3. D+ wird durch Elektrolyt R/R- reduziert
4. Elektrolyt diffundiert zur Pt-Elektrode und wird reduziert
5. Leerlaufspannung Voc bestimmt durch Ef
n und Redoxpotential R/R-
EFn
D*/D+
D/D+
R/R-
Halbleiter Elektrode
1.
3.
4.Voc
e- p+
LUMO
HOMO
2.
6
VerlustmechanismenLadungsrekombinationen
1. Zerfall des Angeregten Farbstoffs D* vor Ladungsinjektion
2. Rekombination mit D+
3. Ladungsrekombination mit Elektrolyt (Dunkelstrom)
Potentialverluste sorgen für kleineres Voc.
1.
EFn
D*/D+
D/D+
Halbleiter Elektrode
3.
R/R-
2.
7
Zeitskalen
• Ladungsinjektionszeit τi≈10-12s
• Farbstoffzerfallszeit τz≈50ns
• Farbstoffreduktion τR≈10ns
• Farbstoffrekombination τrekom≈10-6-10-3s
EFn
D*/D+
D/D+
R/R-
Halbleiter Elektrode
τi
τzτrekom
τR
8
Halbleiter/Elektrolytkontakt
Rox/Rred
Rox
Rred
Solvathülle
Fluktuationen in Solvathülle
Rox
Rred
Efn
Ec
Ev
Halbleiter ElektrolytRred
Rox
Efn
Ec
Ev
Halbleiter ElektrolytRred
Rox
Efn
Ec
Ev
Halbleiter Elektrolyt
e-
Rox
Rred
9
Halbleiter
Anforderungen
• Efn sollte deutlich über Redoxpotential
des Elektrolyten liegen• Hohe Elektronenmobilität• Transparent im sichtbaren
Spektralbereich (hohe Bandlücke)
Verwendete Halbleiter
• gesintertes TiO2, ZnO, SnO2 => deutliche Vergrößerung der Oberfläche
Quelle:M.Grätzel, Photochemistry Reviews 4 (2003) 145–153
10
Halbleiter
• Elektron wandert von Partikel zu Partikel• Hüpfwahrscheinlichkeit abhängig vom
Abstand der Partikel• Elektron nimmt nicht direkten Weg durch
den Halbleiter (τ≈10ms)=> geringe effektive Elektronenmobilität=> nur begrenzte Schichtdicken möglich
Elektronentransport durch poröse Medien
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Optimierungsansatz: Nanotubes\-wires
Vorteile• Höhere Elektronenmobilität• dickere Schichten möglich• niedrigere Rekombinationsraten
Nachteil• geringere effektive Oberfläche
Quelle: Mor et al.,Nano Lett., Vol. 6, No. 2, 2006
Quelle: Law et al., nature materials, Vol. 4, June 2005
Quelle: Law et al., nature materials, Vol. 4, June 2005
12
Farbstoffe
EFn
D*/D+
D/D+
Halbleiter Elektrode
R/R-
Anforderungen• starkes Absorptionsvermögen über
sichtbaren und nahinfraroten Spektralbereich
• LUMOniveau muss im Leitungsband von TiO2 liegen
• HOMOniveau muss unter Redoxpotential des Elektrolyten liegen
• Injektionszeit schneller als Zerfallszeit
• benötigt Ankergruppe (Carbon-, Phosphorsäuregruppe)
13
Verwendete Farbstoffe
Organische Farbstoffe
Übergangsmetallkomplexe
14
Verwendete Farbstoffe
N3
Black Dye
Übergangsmetallkomplexe Organische Farbstoffe
TiO2
Quelle: M. Grätzel / Journal of Photochemistry and Photobiology C: Photochemistry Reviews 4 (2003) 145–153
Quelle: Hara et al., Adv. Func. Mater. 2005, 15 , No.2, February
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Optimierung des Absorptionsspektrums
Kombination mehrerer Farbstoffe (Concerto-Effekt)
Voraussetzung:
• kein Wechselwirkungen zwischen den Farbstoffen
•Farbstoffe haften an möglichst unterschiedlichen Stellen am TiO2
Vorteile:
• Farbstoffe können Cluster verhindern => höherer Quantenwirkungsgrad
Quelle: Ogura et al. Appl. Phys. Lett. 94, 073308 2009
16
Optimierung des Absorptionsspektrums
Relais-Farbstoff FRET (Förster-Resonanzenergietransfer)
Quelle: Hardin et al. NATURE PHOTONICS | VOL 3 | JULY 2009
Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/FRET
17
Verhinderung von Ladungsrekombination
TiO2
Chromophor
Triphenylamin-Ketten (Donatoren)
hνe-
e- e-
p+ p+
e--Donatorketten
Chromophor absorbiert Licht und injiziert e- in TiO2
Donatorketten sorgen für große räumliche Trennung der Ladungen
=> Ladungsrekombination wird unwahrscheinlicher
Rekombinationszeiten im Bereich von 10-3<τr <1s
p+
e-
18
Verhinderung von Ladungsrekombination
Hydrophobe Farbstoffe
Hydrophobe Ketten bildenhydrophobes Netzwerk um TiO2
Þ H2O-Spuren im Elektrolyt zerstören Säurelinker nicht
Netzwerk hemmt Wechselwirkung zwischenElektrolyt und HalbleiterÞ Geringerer Dunkelstrom
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Elektrolyte
Anforderungen:
Möglichst hohe Ladungsträgerbeweglichkeit
Gute elektrische Konversation zwischen Elektrolyt und Farbstoff
Transparent im sichtbaren Spektralbereich
Redoxniveau höher als HOMO-Niveau des Farbstoffs
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ElektrolyteFlüssige ElektrolyteI-/I3
- ,Co(II/III)Redoxpaar in organischen Lösemittel
Vorteile:• Gutes Eindringen in porösen Halbleiter• Hohe Ladungsträgerbeweglichkeit
Nachteile:• Schwierigkeiten bei Abdichtung der DSSC• I-/I3
- reagiert mit Pt-Elektrode
Feststoff LochleiterPolymerhalbleiter
Vorteile:• Keine Schwierigkeiten bei Abdichtung
Nachteile:• Dringt schlecht in Poren des Halbleiters ein
• Hohe Rekombinationsverluste mit e- aus dem Halbleiter
ÞNiedrigerer Wirkungsgrad
Quelle:M.Grätzel, Photochemistry Reviews 4 (2003) 145–153
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HerstellungsprozessAufbringen der TiO2 Paste auf Glaselektrode mit anschließendem Sintern
Eintauchen in Farbstoffbad für einige Stunden
Anbringen der Polymerfolie als Abdichtung/Abstandshalter
Auflegen der Gegenelektrode und anschließendes Backen zum Abdichten der Zelle
Einfüllen des Elektrolyten durch Loch in Gegenelektrode
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RekordzelleFarbstoff Elektrolyt
Wirkungsgrad: η=12,3%
Hoher Wirkungsgrad durch:
Angepasstes Redoxniveau an HOMOniveau
Hoher Quantenwirkungsgrad der Farbstoffkombination
Quelle: Grätzel et al., nature photonics, Vol.6, March 2012
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Vergleich mit Si-SolarzelleUnterschied zu Si-Zelle:
• Ladungstrennung und Ladungstransport finden in Unterschiedlichen Medien statt.
• Alle Komponenten können/müssen einzeln optimiert werden.
hν-
+
EF
EV
EC
p+
e-
DSSC Si-Zelle
Max. Wirkungsgrad
12,3% 19%
VOC 0,7V 0,6V
JSC 20mA/cm² 35mA/cm²
e--
+
Farbstoff
EC
EF
EV
p+
Halbleiter Elektrolyt
hν
-
n-Si
p-Si
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Vor-/Nachteile von DSSC
Vorteile
• Kostengünstig in Produktion• Gute Effizienz unter diffusem
Lichteinfall• Mechanisch flexible Zellen
möglich• Geringes Gewicht
Nachteile• Kürzere Lebensdauer• Geringere Effizienz bei
senkrechtem Lichteinfall• Probleme bei Nutzung im Alltag
Quelle:http://iphone-inside.com/2011/01/13/apple-bekommt-solarzellen-patent/
vs.
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Besondere Anwendungen
Quelle: http://click.eon-thueringerenergie.com/images/bilder/energie/artikel/energie_bionik.jpg
Transparente Solarzellen Neue Designmöglichkeiten
Quelle: http://www.20min.ch/dyim/5993e7/B.M600,1000/images/content/1/4/3/14315468/2/topelement.jpg
Quelle: http://www.sony.net/SonyInfo/technology/technology/theme/8ido18000001pozy-img/8ido18000001pp92.jpg
Quelle: http://www.blogcdn.com/www.engadget.com/media/2010/06/solar-glass-20100609.jpg
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Zusammenfassung
• In DSSC Trennung von Ladungsseparation und Ladungstransport
• DSSC erlaubt neue Designmöglichkeiten:- Anpassung der Absorbtionsspektren- Formgebung, mechanische Flexibilität- geringes Gewicht
• Für breite kommerzielle Nutzung trotz geringem Preis weitere Optimierungen notwendig (Lebensdauer, Effizienz)