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FLZ Nr. 68 Mittwoch, 23. März 2011 Der Kleine Chor und das Klarinettenquartett beeindruckten mit ihrem Auftritt in Diespeck Keine Wünsche blieben an diesem Abend offen Sehr gut besuchtes Benefizkonzert in der Johanneskirche - Spenden für den Orgel-Neubau gesammelt DIESPECK - Seit über fünf Jahren wirbt der „Freundes- kreis Orgel Diespeck" um Spenden für einen dringend notwendigen Neubau der Or- gel in der Johanneskirche. Da- zu sind die von ihm initiierten Benefizkonzerte eine sehr gu- te Möglichkeit, durch Öffent- lichkeitsarbeit Spendengelder zu sammeln. Etwa 100000 Euro konnten seit Gründung des Freundes- kreises bereits eingenommen werden, so dass das große Ziel des Orgelneubaus bereits in greifbare Nähe gerückt ist und im Jahre 2012 realisiert wer- den soll. Wieder einmal bewie- sen die Verantwortlichen mit dem Engagieren der Künstler für das Konzert am Sonntag „Reminiszere" eine glückliche Hand: Sowohl der „Kleine Chor" als auch das Klarinet- tenquartett „Scorzonera" erfreuen sich in der Region eines ausgezeichne- ten Rufes, so dass sämtliche Sichtplät- ze der Kirche von einem musikinteres- sierten und begeisterungsfähigen Publikum besetzt waren. Die Sängerinnen und Sänger des Vo- kalensembles überzeugten durch ei- nen perfekt ausgewogenen Chorklang: Sopranstimmen mit großer Strahl- kraft und müheloser Bewältigung der geforderten Höhen, ein Alt mit war- mem und tragfähigem Timbre, ein so- lides und profundes Bassfundament, darüber hinaus als Tenorsolist Daniel Eppelein,'dessen geschmeidige und tragfähige Stimme sowie seine absolut reine Intonation besonders hervorge- hoben werden müssen. Der Chor reagierte aufmerksam auf die kleinste Nuance im Dirigat seiner in jeder Phase engagiert und souverän agierenden Leiterin Britta Köstner. Britta Kästner dirigiert den kleinen Chor und das Klarinettenquartett „Scorzonera" in der St. -Johannes-Kirche in Diespeck mit einem Programm zur Passionszeit. Ein Schwerpunkt in der Programm- gestaltung des „Kleinen Chores" bil- deten Werke von J. S. Bach und F. Men- delssohn Bartholdy, wobei die übrigen Chorkomponisten nicht unerwähnt bleiben dürfen. Der frühbarocke Meister H. L. Haß- ler, die Romantiker A.E. Grell, A. Bruckner und auch S. Rachmaninov, der mit einem Werk der orthodoxen Li- turgie vertreten war, gaben dem En- semble viel Gelegenheit, sein ausge- zeichnetes Niveau zu zeigen. Immer wieder eindrucksvoll die meisterhaf- ten Choralsätze von J. S. Bach, die - auch wenn die Stimmung dem Text entsprechend düster ist - die unbe- dingte Glaubenszuversicht und Le- bensbejahung des großen Komponis- ten ausdrücken. Zu einem Höhepunkt in der Inter- pretation des „Kleinen Chores" wur- den die Motetten von Felix Mendels- söhn Bartholdy: „Wer bis an das Ende beharrt", „Zum Abendsegen", „Herr, nun lässest du" und „Verleih uns Frie- den". Hierbei wurde die ganze Band- breite der chorischen Ausdrucksfähig- keit möglich - vom zartesten Pianissi- mo, bei dem mühelos die Akkorde sta- bil blieben, bis hin zum stärksten For- tissimo. Bewegende und ergreifende Werk. Die Klarinettisten des Quartetts „Scorzonera", Martin Holzapfel, Man- fred Krebelder, Wolfgang und Ludwig Dietz bilden ein bestens aufeinander eingespieltes Ensemble, dessen beson- derer Reiz zum einen die wunderschö- ne Klangfarbe der Klarinetten, zum anderen aber der Wechsel zwischen den verschiedenen Instrumenten ist, bis hin zur sonoren Bassklarinette. Das Repertoire'von „Scorzonera" spannt einen weiten Bogen von der Klassik bis zum 20. Jahrhundert, wo- bei natürlich auch ein „Aus- flug" in die Welt des Jazz nicht fehlen darf. Gab sich die „Bagatelle" von C. Grundman noch sehr musi- kantisch spielfreudig, erinner- te „Air scandinave" von J. Zemp in seiner schwermüti- gen, nur durch interessante rhythmische Einschübe unter- brochenen Stimmung an E. Grieg. Zwei Sätze der berühm- ten „Gran Partita" KV 361 von W A. Mozart in einer Bearbei- tung für Klarinettenquartett stellten unter anderem mit dem häufigen Wechsel von So- lopartien und Begleitungshar- monik sehr hohe Ansprüche an die Interpreten, denen sich diese mit Bravour entledigten. „Rondino" von L.v.Beethoven ist ganz der frühen Klassik ver- pflichtet, in welcher der Klang der Klarinette entwickelt und in vielen Kompositionen diffe- renziert verwendet wurde. Zwei inter- essante Bearbeitungen, Allegro molto und Adagio von Mendelssohns „Lie- dern ohne Worte" führten nochmals in die Klangwelt dieses großen Romanti- kers und gaben den Klarinettisten Ge- legenheit, ihr großes Können zu zei- gen. Entzückend darüber hinaus drei heitere „Nocturnos" (eines davon als Zugabe) von Wolfgang Amadeus Mo- zart. Hier wirkten beide Klangkörper gemeinsam, wobei sich der in italieni- scher Sprache singende Chor mit der Klangfarbe der Klarinetten besonders apart mischte. Der lang anhaltende und begeisterte Schlussapplaus erforderte immerhin drei Zugaben. Ein Benefizkonzert, das sowohl durch seine musikalische Aus- strahlung als auch durch die großzügi- gen Orgelspenden der sehr zahlrei- chen Hörerinnen und Hörer keine Wünsche offen ließ. U. Hünefeld Foto: Dlugoß

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FLZ Nr. 68 Mittwoch, 23. März 2011

FLZ Nr. 68 Mittwoch, 23. März 2011

Der Kleine Chor und das Klarinettenquartett beeindruckten mit ihrem Auftritt in Diespeck

Keine Wünsche blieben an diesem Abend offen Sehr gut besuchtes Benefizkonzert in der Johanneskirche - Spenden für den Orgel-Neubau gesammelt

DIESPECK - Seit über fünf Jahren wirbt der „Freundes-kreis Orgel Diespeck" um Spenden für einen dringend notwendigen Neubau der Or-gel in der Johanneskirche. Da-zu sind die von ihm initiierten Benefizkonzerte eine sehr gu-te Möglichkeit, durch Öffent-lichkeitsarbeit Spendengelder zu sammeln. Etwa 100000 Euro konnten seit Gründung des Freundes-kreises bereits eingenommen werden, so dass das große Ziel des Orgelneubaus bereits in greifbare Nähe gerückt ist und im Jahre 2012 realisiert wer-den soll. Wieder einmal bewie-sen die Verantwortlichen mit dem Engagieren der Künstler für das Konzert am Sonntag „Reminiszere" eine glückliche Hand: Sowohl der „Kleine Chor" als auch das Klarinet-tenquartett „Scorzonera" erfreuen sich in der Region eines ausgezeichne-ten Rufes, so dass sämtliche Sichtplät-ze der Kirche von einem musikinteres-sierten und begeisterungsfähigen Publikum besetzt waren. Die Sängerinnen und Sänger des Vo-kalensembles überzeugten durch ei-nen perfekt ausgewogenen Chorklang: Sopranstimmen mit großer Strahl-kraft und müheloser Bewältigung der geforderten Höhen, ein Alt mit war-mem und tragfähigem Timbre, ein so-lides und profundes Bassfundament, darüber hinaus als Tenorsolist Daniel Eppelein,'dessen geschmeidige und tragfähige Stimme sowie seine absolut reine Intonation besonders hervorge-hoben werden müssen. Der Chor reagierte aufmerksam auf die kleinste Nuance im Dirigat seiner in jeder Phase engagiert und souverän agierenden Leiterin Britta Köstner.

Britta Kästner dirigiert den kleinen Chor und das Klarinettenquartett „Scorzonera" in der St. -Johannes-Kirche in Diespeck mit einem Programm zur Passionszeit. Ein Schwerpunkt in der Programm-gestaltung des „Kleinen Chores" bil-deten Werke von J. S. Bach und F. Men-delssohn Bartholdy, wobei die übrigen Chorkomponisten nicht unerwähnt bleiben dürfen. Der frühbarocke Meister H. L. Haß-ler, die Romantiker A.E. Grell, A. Bruckner und auch S. Rachmaninov, der mit einem Werk der orthodoxen Li-turgie vertreten war, gaben dem En-semble viel Gelegenheit, sein ausge-zeichnetes Niveau zu zeigen. Immer wieder eindrucksvoll die meisterhaf-ten Choralsätze von J. S. Bach, die -auch wenn die Stimmung dem Text entsprechend düster ist - die unbe-dingte Glaubenszuversicht und Le-bensbejahung des großen Komponis-ten ausdrücken. Zu einem Höhepunkt in der Inter-pretation des „Kleinen Chores" wur-den die Motetten von Felix Mendels-

söhn Bartholdy: „Wer bis an das Ende beharrt", „Zum Abendsegen", „Herr, nun lässest du" und „Verleih uns Frie-den". Hierbei wurde die ganze Band-breite der chorischen Ausdrucksfähig-keit möglich - vom zartesten Pianissi-mo, bei dem mühelos die Akkorde sta-bil blieben, bis hin zum stärksten For-tissimo. Bewegende und ergreifende Werk. Die Klarinettisten des Quartetts „Scorzonera", Martin Holzapfel, Man-fred Krebelder, Wolfgang und Ludwig Dietz bilden ein bestens aufeinander eingespieltes Ensemble, dessen beson-derer Reiz zum einen die wunderschö-ne Klangfarbe der Klarinetten, zum anderen aber der Wechsel zwischen den verschiedenen Instrumenten ist, bis hin zur sonoren Bassklarinette. Das Repertoire'von „Scorzonera" spannt einen weiten Bogen von der Klassik bis zum 20. Jahrhundert, wo-

bei natürlich auch ein „Aus-flug" in die Welt des Jazz nicht fehlen darf. Gab sich die „Bagatelle" von C. Grundman noch sehr musi-kantisch spielfreudig, erinner-te „Air scandinave" von J. Zemp in seiner schwermüti-gen, nur durch interessante rhythmische Einschübe unter-brochenen Stimmung an E. Grieg. Zwei Sätze der berühm-ten „Gran Partita" KV 361 von W A. Mozart in einer Bearbei-tung für Klarinettenquartett stellten unter anderem mit dem häufigen Wechsel von So-lopartien und Begleitungshar-monik sehr hohe Ansprüche an die Interpreten, denen sich diese mit Bravour entledigten. „Rondino" von L.v.Beethoven ist ganz der frühen Klassik ver-pflichtet, in welcher der Klang der Klarinette entwickelt und in vielen Kompositionen diffe-renziert verwendet wurde. Zwei inter-essante Bearbeitungen, Allegro molto und Adagio von Mendelssohns „Lie-dern ohne Worte" führten nochmals in die Klangwelt dieses großen Romanti-kers und gaben den Klarinettisten Ge-legenheit, ihr großes Können zu zei-gen. Entzückend darüber hinaus drei heitere „Nocturnos" (eines davon als Zugabe) von Wolfgang Amadeus Mo-zart. Hier wirkten beide Klangkörper gemeinsam, wobei sich der in italieni-scher Sprache singende Chor mit der Klangfarbe der Klarinetten besonders apart mischte. Der lang anhaltende und begeisterte Schlussapplaus erforderte immerhin drei Zugaben. Ein Benefizkonzert, das sowohl durch seine musikalische Aus-strahlung als auch durch die großzügi-gen Orgelspenden der sehr zahlrei-chen Hörerinnen und Hörer keine Wünsche offen ließ. U. Hünefeld

Foto: Dlugoß

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Dienstag, 14. Dezember 2010FLZ Nr. 289

FLZ Nr. 289 Dienstag, 14. Dezember 2010

Zuhörern wurde wunderbare Vokalmusik zur Weihnachtszeit geboten

Die Fröhlichkeit steckte an "Ad libitum" und der Kleine Chor veranstalteten ein gemeinsames Konzert in Baudenbach

Zwei Chöre taten sich für ein Konzert in der Baudenbacher Kirche zusammen. Eine stattliche Zuhörerschar genoss die Darbietung. Foto: Geißendörfer

BAUDENBACH - Keine schlechte Idee angesichts der Inflation von Weihnachtsfeiern und -konzerten in der Kreisstadt, dass sich zwei Chöre zusammentun, einen gemeinsamen Termin finden und in die intime Atmo-sphäre einer heimeligen Dorfkirche ausweichen. So konnte Bürgermeister Reinhold Kestler in der Baudenbacher Kirche St. Lambert eine stattliche Zu-hörerschar zu dem Konzert begrüßen, zu dem der Chor „Ad libitum" aus Wil-helmsdorf unter Leitung von Jutta Schnappauf-Weiß und der Kleine Chor aus Neustadt unter Leitung von Britta Köstner eingeladen hatten.

Auf dem Programm fanden sich pro-minente Komponisten der Vokalmu-sik, aber auch interessante Zeitgenos-sen, Folklore und Spirituals. Das hohe Niveau des Konzerts zeigte sich bereits im ersten Werk des Abends, der be-kannten Adventsmotette „Machet die Tore weit" von Andreas Hammer-schmidt, von beiden Chören gemein-sam wunderschön homogen und präzi-se gesungen unter der aufmerksamen

Leitung von Britta Köstner. Der Kleine Chor setzte das Programm fort mit dem ebenso schlichten wie reizvollen Satz von Michael Praetorius zu „Es ist ein Ros entspringen", blitzsauber into-niert und perfekt artikuliert. Harmo-nisch sehr interessant darauf eine zeit-genössische Vertonung von „Maria durch ein Dornwald ging" und das englische Weihnachtslied „Mid-Winter".

Es folgte von Agatha Christie die an-rührende Geschichte des unfolgsamen Esels, der im Stall von Bethlehem lan-det und das Jesuskind nach Ägypten trägt, einfühlsam vorgetragen von Ga-bi Rupsch. Darauf präsentierte sich der Chor „Ad libitum" mit einem Früh-werk Mozarts, dem „Kyrie" KV 90, und dem herrlichen Choral „Ich steh an deiner Krippen hier" aus Bachs Weih-nachtsoratorium, sorgfältig einstu-diert von Jutta Schnappauf-Weiß und engagiert vorgetragen. Im besten Sin-ne romantisch dann die „Heilige Nacht" von Johann Friedrich Rei-chardt. Beide Chöre gemeinsam into-nierten darauf das spätmittelalterliche

Weihnachtslied „Quem pastores lau-davere" in einem höchst originellen Satz von Carl Loewe, in lateinisch-deutschem Wechselgesang frisch und beschwingt gestaltet, fürwahr „ein lieblich Lied", wie es im Text heißt.

Der Kleine Chor allein dann in „Wie soll ich dich empfangen" noch einmal aus Bachs Weihnachtsoratorium, au-thentisch und kompetent vorgetragen. Dass dieser Chor auch im Bereich Folklore zu Hause ist, bewies er in dem alt-walisischen Lied „Deck the hall" und der alt-französischen Weise „DingDong! Merrily on high", gefällig arrangiert und mit ansteckender Fröh-lichkeit flott und fröhlich gesungen.

Darauf noch einmal Gabi Rupsch mit einer anonymen Weihnachtsfabel, in der wieder der Esel die Hauptrolle spielte, weil ausgerechnet er den übri-gen Tieren erklären muss, dass nicht der materielle Rummel, sondern das Kind das Wichtigste an Weihnachten ist. Sehr beschwingt dann zwei Spiri-tuals: „Go, teil it on the mountain" und „Hallelujah", letzteres mit Britta Köst-ner am Klavier.

Ein anspruchsvoller Satz von John Rutter, wieder gemeinsam gesungen, beschloss das Konzert: „Rejoice andbe merry", gleichsam das Motto des Abends, von Jutta Schnappauf-Weiß schwungvoll dirigiert und von Britta Köstner stimmig begleitet. Für den herzlichen Applaus der Zuhörer be-dankten sich die beiden Chöre mit ei-nem dreiteiligen Zugabe-Reigen, an dessen Ende eine erstaunliche Kurio-

sität stand: eine gefühlvolle englische Weihnachtslegende von Lilly C. Ohl-sen zur Thema-Melodie aus Mozarts Klaviersonate A-Dur KV 331. Bewiesen hat dieses Konzert zweierlei. Erstens: Es gibt wunderbare Vokalmusik zur Weihnachtszeit ohne rotnasige Rentie-re und klingelnde Glöckchen. Zwei-tens: Vokalchöre finden sowohl Mit-glieder als auch Zuhörer, wenn sie auf eben dies verzichten. Chapeau! D. G.

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Dienstag, 21. September 2010FLZ Nr. 218

FLZ Nr. 218 Dienstag, 21. September 2010

Die seltene Kombination von Klarinette und Chor überzeugte

Wohldosierter Klangwechsel Ensembles spielten niveauvolles Konzert mit Augenzwinkern

NEUSTADT - Eine ebenso unge-wöhnliche wie originelle Besetzung präsentierte sich am frühen Samstag-abend auf der Bühne der NeuStadt-Halle: „Der Kleine Chor" unter der Leitung von Britta Köstner, Pianist Alexander Löschel und das zum Quin-tett erweiterte Klarinetten-Ensemble Scorzonera (deutsch: „Schwarzwur-zel" für Klarinette).

Der Kontakt zwischen den Klarinet-ten und der Chorleiterin kam zustan-de, als Klarinettist Martin Holzapfel in einem „pro musica"-Konzert zusam-men mit Letzterer musizierte. Als be-sonderer Gast wirkte, wie tags zuvor bei Marcus Marr, der Holländer Hein van Maarschalkerwaart, Künstlerna-me: Art Marshall, mit, der auch einige der fälligen Arrangements schrieb. Denn Originalkompositionen für Chor und Klarinetten sind rar.

Zu Beginn stellte sich der Chor mit Mozarts „Abendruhe" vor. Schon hier beeindruckte ein ausgewogener, sau-ber intonierter, quasi runder Chor-klang, gepaart mit sorgfältig einstu-dierter Artikulation. Das Klarinetten-quintett antwortete mit einem Adagio

- man wüsste gern, woher es stammt -desselben Meisters in einem Arrange-ment von P. Newhill. Und genau dieser wohldosierte Wechsel der Klänge machte den besonderen Reiz dieses Konzerts aus: Es folgten drei Haydn-Lieder, kompetent am herrlichen Bö-sendörfer-Flügel begleitet von Alexan-der Löschel und das Klarinettenquar-tett F-Dur von Carl Böhm, exakt into-niert und rhythmisch perfekt akzentu-iert. Als einzige Originalkomposition des Abends erklangen die sechs Noc-turnes für Chor und Klarinetten von W. A. Mozart, der ja der Klarinette be-deutende Werke gewidmet hat. Die ita-lienischen Texte handelten von allerlei Emotionen und stolzen Momenten. Zusammen mit den Klarinetten ergab sich ein zauberhaftes Klangbild voller Anmut und Sinnlichkeit.

Den Klarinetten auf die schlanken Leiber geschrieben - obgleich nicht für sie komponiert - erschien die Straußsche Tritsch-Tratsch-Polka, ein buchstäblich witziges Stück, virtuos interpretiert. Henry Mancini war mit „Moon River" vertreten, Charlie Cha-plin mit „Smile", zwei Stücken, in de-nen „Der Kleine Chor" seine weitge-

Der 68-jährige Art Marshall (Zweiter von links) erfreute sowohl das Klarinettenensemble „Scorzonera" als auch den „Klei-nen Chor" mit neuen Arrangements. Foto: Geißendörfer

spannte Bandbreite demonstrieren konnte. Swing pur war angesagt in zwei von Art Marshall meisterhaft für Chor und Quintett arrangierten Titeln: „Somebody loves me" und „Oh Lady be good". Chor und Klavier präsentier-ten „My funny Valentine" von Richard Rodgers und „Summertime" von Ge-orge Gershwin, letzteres hinreißend arrangiert vom niederländischen Meister. Gegen Ende des Konzerts war Chorleiterin Britta Köstner als Solistin zu hören mit dem schwedisch gesun-genen Titel „Gabriellas Sang" von

Sven Nilsson, warm timbriert und sehr ausdrucksvoll interpretiert. Nicht feh-len durfte in einem Konzert mit so vie-len Klarinetten Sidney Bechets „Peti-te Fleur". Art Marshall hatte es für sei-ne Frau, die er als „kleine Blume" vor-stellte, höchst originell arrangiert. Die fünf Herren an den „Schwarzwurzeln" zelebrierten es hingebungsvoll.

Sehr effektvoll zum Schluss „Mack the Knife" aus Brechts Dreigroschen-oper, komponiert von Kurt Weill und weltweit ein Dauer-Hit: noch einmal der spezielle Sound dieses Konzerts, in

dem sich die Stimmen der Singenden mit denen der Blasenden auf faszinie-rende Weise verbanden. Das Publikum applaudierte begeistert und feierte die Ausführenden mit stehenden Ovatio-nen.

Was dann kam, war allein schon das Eintrittsgeld wert: Der Haifisch mit den Zähnen mutierte zum „Aisch-fisch, der hat Gräten": ein köstlicher Spaß, genau passend zur eben begon-nenen Karpfensaison und ein klingen-der Beweis dafür, dass Musikanten auch Humor haben können. D.G.

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Samstag, 18. - Sonngat, 19. September 2010FLZ Nr. 216

FLZ Nr. 216 Samstag, 18. - Sonntag, 19. September 2010

„Der Kleine Chor", das Klarinettenquartett „Scorzonera" und „Art Marshall" bieten Musik und Gesang vom Feinsten

Eine bunte Formation mit Vorgeschichte Extra Arrangements für das Heimatfest geschrieben - Programm von Joseph Haydn bis Henry Mancini

NEUSTADT (pm) - „Der Kleine Chor", „Scorzonera" und „Art Mar-shall" - sind eine seltene, bunte Formation mit Vorgeschichte. Sie sind am heutigen Samstag in der NeuStadtHalle zu erleben.

Im Jahre 1999 fanden sich in Neu-stadt vier Klarinetten-Begeisterte zum Quartett „Scorzonera" zusammen. Spätestens wenn der abweisende bota-nische Name ins Deutsche übersetzt ist und dabei das Ergebnis „Schwarz-wurzel". Klassik, Romantik, Jazz, Volksmusik, zeitgenössische Komposi-tionen aus dem Bereich der E- und U-Musik liefern unendlich viel Stoff für ein Klarinettenquartett.

Die Personalunion zweier Mitglieder des Quartetts mit den Firmeninhabern einer renommierten Neustädter Firma für Holzblasinstrumentenbau bedeu-

tet ein weiteres Glied in der Zufallsket-te - die Verbindung zu Hein van Maar-schalkerwaart. Auf den fernen nieder-ländischen Antillen (vor der Küste Ve-nezuelas) suchte dieser im vergange-nen Jahr Neustädter Klarinetten.

Schnell stellt sich heraus, dass Scor-zonera seit vielen Jahren Arrange-ments von Art Marshall, dem Pseud-onym Heins, im Programm hat - jetzt lernt Scorzonera und das Neustädter

Publikum den Arrangeur persönlich kennen: Anlässlich des Konzertes am 18. September zum Neustädter Hei-matfest beschließt Hein extra Arran-gements zu schreiben, er erweitert vie-le seiner Quartette zu Quintetten -mehr noch - er reist mit seiner Klari-nette also um die halbe Welt, um das Quartett Scorzonera am Heimatfest in Neustadt zu einem Quintett zu erwei-tern.

Seit 15 Jahren begeistert „Der Klei-ne Chor" in Neustadt und Umgebung sein Publikum mit abwechslungsrei-chen Programmen. Von Ingrid Kasper gegründet, liegt die Leitung seit 2003 in den Händen von Britta Köstner.

A-capella-Literatur und Werke mit unterschiedlichen Instrumentalbeset-zungen - Sologesang, Harfe, Streich-quartett, Orgel - machen die Konzerte des „Kleinen Chores" interessant.

Im Mozartjahr 2006 führt - nicht ganz zufallig - eine renommierte Neustädter Konzertreihe die Pianistin und Chorlei-terin des „Kleinen Chors" Britta Köst-ner mit einem Ensemblemitglied von Scorzonera zusammen; Klarinette und Klavier harmonieren, es folgten weitere Konzerte. Bald war die Idee geboren, Chorgesang mit Klarinettenbegleitung auf die Beine zu stellen - Mozart hat so eine Besetzung bei einigen Nocturnes für Gesang und drei Bassetthörner vor-gedacht. Art Marshall hat kurzerhand Gershwin und Weill für Chor und Klari-nettenquintett passend arrangiert und spielt als fünfter Klarinettist selbst mit.

Das Chorprogramm umfasst A-capella-Werke von Joseph Haydn bis Henry Mancini. Die Klarinettisten spielen Werke von Mozart bis Gershwin in Quartett- und Quintettbe-setzung.

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FLZ Nr. unbekannt Mittwoch, 11. November 2009FLZ Nr. unbekannt

Mittwoch, 11. November 2009

Kleiner, aber feiner Chor Britta Köstner zeigte mit ihren Sängern großes Können

„Der Kleine Chor" aus Markt Erlbach muss den Vergleich mit professionellen Formatio-nen nicht scheuen. Foto: Heinsch

MARKT ERLBACH (wpg) - „Der Kleine Chor" nennen sich die Sänge-rinnen und Sänger des 1995 von In-grid Kaspar gegründeten Ensem-bles, das am Sonntag in der Markt Erlbacher Rangauhalle im Rahmen des Markt Erlbacher Kulturpro-gramms zu hören war. „Der Kleine Chor"! Nein, da fehlt mittlerweile noch was im Namen: „Der Kleine, Feine Chor" müsste es eigentlich richtig heißen. Denn da hat sich - in der Tat - im Laufe der Jahre, stetig wachsend, ein kleiner, feiner Kam-merchor entwickelt, der den Ver-gleich mit professionellen Forma-tionen durchaus nicht zu scheuen braucht.

John Rutters „All things bright and beautiful" und einen Auszug aus seinem Volksliedzyklus „A sprig of thyme" singen sie, Deutsche Volkslieder„(„Es klappert die Mühle am rauschenden Bach", „Im schöns-ten Wiesengrunde" und „Kuckuck, ruft's aus dem Wald") in espritvoll originellen Sätzen, außerdem des amerikanischen Chormusikpapstes Morten Lauridsens Chorvertonun-gen französischer Gedichte von Rai-ner Maria Rilke („Les chansons des roses"). Ein anspruchsvolles, viel-leicht darf man sogar sagen, ein wa-gemutiges Programm. Die ausdruk-ks-, artikulations-, intonations-, ge-sangs- und klangtechnischen Anfor-derungen der Kompositionen und Bearbeitungen sind hoch.

Ein Wagemut allerdings, der sich in sich selbst durch perfekte musi-kalische Vorträge aufhob. Das be-trifft einerseits das Technische: Ob man nun auf die klangliche Feinab-stimmung der Register schaut, auf die präzise Artikulationsführung

(bei Orchesterstreichern wäre das der gemeinsame Bogenstrich) oder auf die eindrucksvollen dynami-schen Schattierungswelten, in der selbst das Verlöschen der Stimmen zum pianissimo hin noch klangvolle Gestaltung erhält. Das betrifft aber davor noch das Musikalische: Ak-zente, bis hin zum keck Persiflieren-den, wie in der „Mühle" oder dem „Kuckuck", weich fließende melodi-sche Linien, erfüllt von verständnis-inniger Phrasenbindung wie in Rutters Volksliedern, (melodisierte) Klangschwebungen wie in Laurid-sens Rilke-Vertonungen schaffen musikgeformte Seelengänge.

Britta Köstner, die derzeitige Chorleiterin, hat da Eindrucksvol-les und Überzeugendes mit „ihrer Frau/Mannschaft" geschaffen und zeigt sich im Verlauf selbst als praktizierende Künstlerin von be-achtlichem Format. Als Klavier-partnerin begleitet sie Friederike Lange (Sopran) in den programm-auflockernden „Zigeunermelodien op. 55" von Antonin Dvorak und vereinigt sich mit der Soprankolle-gin im „Blumenduett" aus der Oper „Lakme" von Leo Delibes. Hier von Martin Hanns (Klavier) begleitet, der auch die übrigen Pianoparte des Abends, sich gespürvoll einbindend, übernommen hatte.

Es wäre kaum zutreffend, an die-ser Stelle - vordergründig - von ei-nem großen Abend der Chormusik zu sprechen - solche Plakation darf außen vor bleiben - wer den Kern des Konzerts treffen will, muss an-deres in den Vordergrund heben: Es war ein Konzert musikalischer See-lenmassage auf hohem künstleri-schem Niveau.

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Donnerstag, 22. Oktober 2009FLZ Nr. 244

FLZ Nr. 244 Donnerstag, 22. Oktober 2009

,Der Kleine Chor" war zu Gast bei der Camphill-Gemeinschaft in Hausenhof

Programm war anspruchsvoll ausgewählt Volkslieder von Rutter, Zigeunerlieder von Dvorak, Rosenlieder von Rilke

HAUSENHOF -So ganz klein ist „Der Kleine Chor" inzwischen gar nicht mehr: Immerhin elf Sängerinnen und sechs Sänger traten im Novalis-Saal des Hausenhofs auf und stellten damit sei-nen Namen in Frage. Das Programm des Konzerts war ebenso anspruchs-voll wie klug ausge-wählt: zu Beginn John Rutter mit „All things bright and be-autifull" (Alles hei-ter und schön) sowie Liedern aus dem Volksliederzyklus „ A spring of thyme" (Ein Thymianzweig) für gemischten Chor und Klavier, darauf Dvoräks Zi-geunermelodien op. 55 für Sopran und Klavier und schließlich „Les chansons des roses" von Morien Lauridsen nach Originaltexten von Rainer Maria Rilke für gemischten Chor, teils a capella, teils mit Klavierbegleitung. John Rutter und Morien Lauridsen sind fast gleichaltrig, Rutter ist Brite, Lauridsen Amerikaner mit dänischen Wurzeln. Rutter ist einer der populärs-ten und bedeutendsten Komponisten von Vokalmusik der Postmoderne, er verbleibt im traditionellen Kadenzrah-men, nutzt ihn aber höchst originell und eigenwillig. Seine Klavierparts -sehr einfühlsam und stets zuverlässig Martin Hanns - sind Programm-Musik im besten Sinn, bald samtweiche Ak-kordtupfer wie in „O can we sew cus-hions?" (O können wir Kissen nähen?), bald shantyhaft robust wie in „The milier of Dee" (Der Müller des Flusses Dee), bald flirrend und plätschernd wie in „ Afton water" (Abendwasser). Dass der Chor in allen Stimmen

Der Kleine Chor" bewies nicht nur personell, dass er so klein nicht ist. F.: D.G. gleichmäßig gut besetzt ist, zeigte sich, als zunächst nur die Frauen, dann nur die Männer, dann wieder der gan-ze Chor zu hören waren. Den Dvoräk-Zyklus gestalteten Frie-derike Langer, Sopran, und Britta Köstner, Klavier. Besungen wird das freie, geheimnisvolle und stets von Musik getragene Leben der Zigeuner, ähnlich wie Dvorak in den Slawischen Tänzen den Nationalcharakter der Tschechen dargestellt hat. Höhepunkt und Abschluss ist das Lied „Darf des Falken Schwinge", in dem der abge-richtete Falke und das zugerittene Foh-len dem unbezähmbaren Zigeuner ge-genüberstehen. Beide Interpretinnen erwiesen sich als kompetente und en-gagierte Künstlerinnen, Britta Köst-ner mit subtiler Anschlagskultur und sensibler Deutung der einzelnen Lie-der, Friederike Lange mit vorbildlicher Artikulation und wohldosierter Stimmführung.

Dass Rilke ein bedeutender deut-scher Lyriker ist, weiß man. Dass er auch wunderschöne französische Ge-dichte geschaffen hat, konnte man im Hausenhof lernen. Seine Rosenlieder

besingen ihren Gegenstand höchst in-dividuell und fantasievoll, etwa wenn in „Contre qui, rose" gefragt wird, ge-gen wen sich die Rose mit so vielen Dornen wappnet. Das volksliedhafte „Dirait-on" handelt von der Narziss-haftigkeit der Rose und verwebt zwei melodische Ideen der vorhergegange-nen Lieder zu einem faszinierenden Klanggemälde. Morten Lauridsen hat diese Lieder 1993 vertont und dabei ih-re sinnlich-delikate Verspieltheit mei-sterlich eingefangen. Lauridsen hat ausschließlich Vokalmusik kompo-niert und dafür die National Medal of Arts der USA erhalten. Die Auffüh-rung der Rosenlieder im Hausenhof zeugte von der hohen Gesangskultur des Chors und gründlicher Einstudie-rung durch Leiterin Britta Köstner. Hier stimmte jedes Detail, auch schwierigste Passagen wurden makel-los bewältigt. Stürmischer Applaus der zahlrei-chen Zuhörer dankte den Akteuren, die sich mit der Zugabe eines schlich-ten Volkslieds revanchierten: „Ade nun zur guten Nacht". Ein rundum stimmiges Konzert. D.G.

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Dienstag, 2. Dezember 2008FLZ Nr. 281

Lieder des Chores "wärmten"

MARKT BIBART (rf) - Im Jahr 1995 wurde „Der Kleine Chor" von Ingrid Kasper gegründet und erreichte schnell einen großen Bekanntheits- grad. Auch unter Britta Köstner, die den Chor vor fünf Jahren übernahm, gab es anfangs noch zahlreiche Konzerte. Durch die vielen anderen Tätigkeiten der rund 20 Aktiven hat sich die Zahl der Auftritte mittlerweile auf zwei reduziert. Markt Bibarts Bürgermeister Ludwig Günther konnte das Ensemble für ein Adventskonzert in der renovierten Julius-Echter-Kirche gewinnen. In der nicht beheizbaren Kirche - und daher bei frostigen Temperaturen - sorgten die zwölf Sängerinnen und sieben Sänger aus dem gesamten Landkreis unter Köstners Leitung dafür, dass es den rund 140 Zuhörern zumindest warm ums Herz wurde. Mit gefühlvollen, träumerischen, aber auch mit schwungvollen Liedern

füllten sie das Gotteshaus. So erklang zum Beispiel ein aufwallendes „Ehre sei Gott in der Höhe" oder, als Stim-mungsvolle Ballade vorgetragen, das bekannte, „Maria durch den Dornwald ging" und „Es ist ein Ros entsprungen". Fröhlich und rhythmisch betont schallten „Deck the Hall" und „Ding Dong" durch die Kirche. Sanft und verträumt war „Always in a manger" zu hören. Besonders eindrucksvoll wirkte der „Kleine Chor" bei seinen mehrstimmigen Liedern wie „Cradle Song" oder „Machet die Tore weit". Pastoralreferent Josef Otto Bräutigam freute sich über eine volle Kirche und wünschte allen eine bewusst gelebte Adventszeit. Erst zum Schluss durften sich die Besucher noch so richtig lange warm klatschen, wobei es bei der Zugabe „Leise rieselt der Schnee" musi-kalisch noch einmal richtig winterlich wurde. Foto: Fritsch

FLZ Nr. 281 Dienstag. 2. Dezember 2008

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Dienstag, 24. Juni 2008FLZ Nr. 145

FLZ Nr. 145 Dienstag, 24. Juni 2008

EMSKIRCHEN (gs) - In der Kir-che St. Kilian veranstaltete „Der Kleine Chor" zusammen mit dem Elisenquartett ein anspruchsvolles Sommerabendkonzert. Die Leitung oblag Britta Köstner, die Orgel ließ Ingrid Kasper ertönen. Das Emskir-chener Chormitglied Jochen Satzin-ger konnte die über 100 Besucher willkommen heißen, die sich trotz vieler anderweitiger Veranstaltun-gen eingefunden hatten. Auf dem Programm standen Werke von Gui-seppe Ottavio Pitoni, Johann Sebas-tian Bach, Wolfgang Amadeus Mo-zart, Felix Mendelssohn-Bartholdy,

Philip Glas, Sergei Rachmaninov, Max Reger, Gabriele Faure und John Rutter. Sie wurden vom Chor A Capella, und mit Unterstützung durch die Streicher und Orgel sowie gesanglich von den Sopransolistin-nen Friederike Langer und Miriam Geyer vortragen. Die Mitwirkenden im Elisenquartett waren Anja Schal-ler (Violine), Marie Schalk (Violine) Karoline Hofmann (Viola) und Irene von Fritsch (Violoncello). Am Schluss der Veranstaltung sparten die Zuhörer nicht mit Beifallbekun-dungen für ihren großen Konzertge-nuss. Foto: Gras

Feiner Konzertgenuss

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Montag, 9. Juli 2007FLZ Nr. 155

FLZ Nr. 155 Montag, 9. Juli 2007

Volkslieder und Musik der Romantik lockten viele Besucher an: Sehnsucht nach unseren Wurzeln noch lebendig

Stimmen in unverfälschter Klarheit zu erlauschen Johann Brahms Liebeslieder bildeten das Herzstück des Konzertes mit dem „Kleinen Chor" im Rahme n der Schlosshofreihe

NEUSTADT - Wenn ein Veranstal-tungsraum bei einem Konzert voll be-setzt ist, in dessen Programm stilisier-te Volkslieder und Lieder der Roman-tik prangen, so gibt das Hoffnung. Hoffnung, dass in unserer digitalen Gesollschaft die Sehnsucht nach unse-ren Wurzeln noch lebendig ist.

Natürlich wird auch die hohe Popu-larität des „Kleinen Chores" viele Be-sucher zum dritten Schlosshofkonzert der Saison in das Evangelische Ge-meindehaus gelockt haben. Klavierbe-gleitete Vokalmusik hat die Heimelig-keit von Hausmusik in geschmückten Salons und bietet den Genuss, die menschliche Stimme in unverfälsch-ter Klarheit zu erlauschen.

Der geschlossene Raum kommt in diesem Falle der Musik zugute, verflie-gen doch unter freiem Himmel viele Feinheiten.

Unter Britta Köstners Leitung hat der Chor seinen Stil leicht modifiziert. Großangelegte Legatobögen wurden von Textbetonung abgelöst, doch der homogene Gesamtklang ist nach wie vor ungebrochen, was bei der geringen Sängeranzahl eine hohe Leistung ist und des sorgfältigen Schulens bedarf.

Volkslieder werden von ihrer Melo-die charakterisiert. Interessant wer-den sie durch den Satz. So stehen auf der einen Seite Friedrich Silchers Sät-

ze mit ihrer anrüh-renden Schlicht-heit, auf der ande-ren kecke Aufberei-tungen, die sogar das Kinderlied vom Kuckuck zum origi-nellen Reißer wer-den lassen.

Herzstück des Konzerts waren zweifellos Johannes Brahms' Liebeslie-der, ein ursprüng-lich für Klavier zu vier Händen kompo-nierter Walzer, über den der düstere Ro-mantiker polnische, russische und unga-rische Dichtungen gelegt hat, die mit wienerischer Wal-zerseligkeit Liebes-freud und -leid beschreiben. Brahms ist nie belanglos.

Vielleicht ist er der introvertierteste seiner Epoche. Seine Liebeslieder las-sen einen Teil der Persönlichkeit des Komponisten ahnen, die schwungvolle Leichtigkeit lässt immer wieder ein-mal ein ahnungsschweres memento mori aufflackern. Anna Buschke und Martin Hanns begleiteten zuverlässig am Flügel die Sänger, die weder über-

Der „ Kleine Chor" trat im Rahmen des dritten Schlosshofkonzertes vor vielen Besuchern im Evange-lischen Gemeindezentrum in Neustadt auf. Foto. Auer

trieben noch gleichförmig die Drei-vierteltakte zum Ohrenschmaus ver-wandelten.

Aufgelockert wurde der Chorgesang durch Klavierstücke von Anna Bauer-eiß und vokale Soloeinlagen: Das von Friederike Langer und Britta Köstner gesungene bezaubernde Duett aus Lakme, sogar Nichtliebhabern der Oper häufig im Ohr, klang so schmel-zend wie Inge Gebhardts russisches

Volkslied „Schwarze Augen" leiden-schaftlich. Anmutig-kokett trillerte Friederike Langer das Vilja-Lied aus der „Lustigen Witwe" - viel Applaus belohnte die Solistinnen.

Bürgermeisterin Claudia Platzöder belohnte jedes einzelne Chormitglied mit einem Präsent: Eine Anerkennung der Leistung des Einzelnen, des Enga-gements für die Musik und natürlich das Können. Heike Auer

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FLZ Nr. unbekannt Mittwoch, 15. November 2006

Mittwoch, 15. November 2006

MARKT ERLBACH - Dass sich ein Gutteil der Freuden und Gelüste der Menschen wohl immer schon an Essen, Trinken und Geselligkeit aus-gerichtet haben, davon berichtete das „Martinskonzert", das „Der Kleine Chor" unter der Leitung von Britta Köster am Sonntagnachmit-tag in der Markt Erlbacher Rangau-halle gab. Vom 14. Jahrhundert bis zu Wolfgang Amadeus Mozart spannten die elf Sängerinnen und sieben Sänger des Chores den Bogen musikalischer Phantasien rund um die menschlich, allzu menschlichen Lustbarkeiten am Genuss von Bier, Wein und - wie sollte es bei einem Martinskonzert auch anderes sein -der (gebratenen) Gans.

Da fragt Erasmus Widmann (1572 -1634) „Was haben uns die Gäns' ge-tan, dass sie müssen das Leben lan", wird ein Lob „Auf die Martinsgans" angestimmt und Melchior Frank (1580-1639) singt ein Lied auf die „Martinsnacht". Aber was ist eine Gans schon ohne flüssige Beglei-tung. „Herbei, wer lustig sein will hier" fordert Johann Hermann Schein (1586-1630) auf, ein Volkslied aus dem 17. Jahrhundert ruft „Heia, Frau Wirtin", in Kleriker kreisen heißt es „Frischauf, ihr Klosterbrü-der mein" und schließlich treten auch noch „Drey Sauff-Brüder" aus dem „Augsburger Ikfelkonfekt" von Johann Valentin Rathgeber (1682-1750) auf. Kein Wunder, wenn Wolf-gang Amadeus Mozart da in einem seiner insgesamt so berüchtigten Kanons lästert: „O du eselhafter Martin".

Was Britta Köster hier mit ihrem Chor gelingt, ist: Ein lebendiges Bild einer Zeit zu zeichnen, die ihre Feste aus sich selbst umsetzte. Ohne Event, Fernsehen, DJ, Konsum-

zwang durch gruppendynamisch greifende Werbung, sondern als ge-nießendes Eigengestalten mit Essen, Trinken, Musik und sicher auch Thnz. Vor allem aber ausgestalten durch selbst Tun. Die aufgeführten Sätze der alten Meister im Pro-gramm sind überwiegend so genann-te Chorlieder. Bestimmt für verabre-detes und geprobtes, aber auch spon-tanes Musizieren (die Damaligen konnten das noch). Und da kam und kommt es auf die eine oder andere kleine sequenzielle chorische Unsi-cherheit nicht an. Gemeinsames Vergnügen ist wesentlicher Bestand-teil und auch Ziel.

„Der Kleine Chor" trägt dieses Vergnügen in das Publikum, lässt es teilhaben, zieht es mit harmonischer Klangfiguration hinein in eine im-mer noch tragende Erwartung von -wenn auch äußerlich gewandelter -Freude, Gleichklang und gemeinsa-men Wohlbefinden als Erlebniswelt.

Doch auch die Lustbarkeit am in-strumentalen Hörvergnügen fehlt nicht in diesem Programm. Britta Köster trug insgesamt vier Klavier-sonaten von Domenico Scarlatti (1685-1757) vor, der als der erste ei-gentliche Klaviervirtuose gilt. Aber, das waren Ausflüge! Dazwischen wurden dann immer wieder, wenn auch nur musikalisch, die Gläser ge-leert und zum Schluss hieß es mit chorischem Neun-Uhr-Glocken-schlag und dem Zitat des alt-überkommenen Nachtwächterliedes („Hört ihr Herrn und laßt euch sa-gen ...") „Wohlauf, ihr lieben Gäste".

Eine „rundere" Musikstunde und zugleich Einstimmung auf sich mög-licherweise anknüpfende weltliche Gaumenfreuden ist schwer vorstell-bar.

WOLFGANG G.P. HEINSCH

Musikalische Phantasien Der „Kleine Chor" in der Markt Erlbacher Rangauhalle

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FLZ Nr. unbekannt Sonntag, 12. November 2006

MARKT ERLBACH (rf) - Gefühl-und stimmungsvoll mit warmen, sanf-ten Tönen, aber auch schwungvoll, rhythmisch betont und sehr heiter ge-staltete „Der Kleine Chor" mit seinen elf Sängerinnen und sieben Sängern unter der Leitung von Britta Köstner ein „Martinskonzert" im vollbesetz-ten Foyer der Markt Erlbacher Ran-gauhalle.

Da es nicht genügend „Martinslie-der" zum Tagesthema gab, hatte Britta Köstner für die 18 Sängerinnen und Sänger auch noch andere, nämlich Trink- und Sauflieder, eingeübt, die temperamentvoll und mit einem ge-wissen Augenzwinkern den rund 150 Besuchern vorgetragen wurde.

Dabei setzte ein Sängertrio bei dem Lied „Drey Sauff-Brüder" aus dem Augsbuger Tafelkonfekt auch bildlich gut in Szene, denn sie ließen sich Wein nicht nur einschenken, sondern auch gut schmecken.

Romantische Stimmung Mit einem fröhlich im mehrstimmi-

gen Gesang vorgetragenen „Wohlauf, ihr Gäste" eröffnete der Chor das rund zweistündige Abendkonzert, bei dem Kerzenlicht für eine romantische Stim-mung im Foyer sorgte. In sanften, ge-fühlvollen und warmen Klängen, die aber auch immer wieder zu einem dy-namischeren Vortrag anschwollen, stellte der Chor das Lied „Wir lieben sehr im Herzen" aus dem 17. Jahrhun-dert vor.

Melancholisch und träumerisch ent-stand die Komposition „Tourdion" von E Attaingnant aus dem 16. Jahrhun-

dert. Kräftige Solostimmen, zwei Sän-gerinnen und zwei Sänger, hörte man bei „Quodlibeticum" aus dem Augs-burger Tafelkonfekt.

Teils sehr zärtliche Klänge, die im-mer wieder von kräftigen Anschlägen unterbrochen wurde, stellte Britta Köstner bei der Klavier Sonata C- Dur von Domenico Scarlatti aus dem 18. Jahrhundert vor. Kurze und leichte Tonwirbel lockerten den Vortrag in le-bendiger Weise auf.

Mit lieblichen Tönen und einigen sehr guten Soloeinsätzen kam das Lied „Die Martinsgans" zur Aufführung. Munter und heiter, das Schnattern der Gänse mit in das Lied einbauend hörte die Besucher „Heia, Frau Wirtin". Mit temperamentvollen Schwung setzten die Sängerinnen und Sänger im Alter von 20 bis 36 Jahren das Lied „Runbda-dinella" in Töne um.

Einerseits in einem geistlichen Grundton, aber auch im schwungvol-len weltlichen Klängen brachte der Chor dann das Lied „Frischauf, ihr Klosterbrüder mein" zur Aufführung und gab so musikalisch einen Einblick in das wechselvolle Leben in einem Kloster.

Wie ein Chanson mit sanften, mit-fühlenden, warmen Tönen, erklang „So da mein liebes Brüderlein". Viel Beifall gezollt

Viel Beifall zollten die Zuhörer dem Chor, und unter ihnen auch den fünf Aktiven aus Markt Erlbach (Anke Täu-ber, Regine Hörl, Irmi Bauereiß, Danie-la Finnberg, Helmut Röderns) für die Leistungen.

Das Foyer der Rangauhalle in Markt Erlbach war beim Konzert des Kleinen Chors voll besetzt. Foto: Fritsch

„Der Kleine Chor" sang in Markt Erlbach - Das Programm:

Martins- und Sauflieder begeisterten das Publikum Geistliche Grundtöne, aber auch weltlich heitere Klänge

FLZ Nr. 264 Dienstag, 14. November 2006

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FLZ Nr. unbekannt Sonntag, 2. April 2006

Feierliches Passionskonzert in der Johanniskirche mit musikalischen Kunstwerken

Glanzvolle Klänge in der Fastenzeit Der Chor verzichtete auf romantische Ausfeilung und setzte dagegen auf liturgische Klarheit

Der Kleine Chor versetzte in andächtige Stimmung. Foto: Auer

NEUSTADT - Tod und Finsternis be-herrschen die Passionszeit, sind Worte, die beim Aufschlagen des Programms des Kleinen Chores den Blick auf sich ziehen. Unter der Leitung von Britta Köstner und Wolf-Dieter Kalt an der Orgel konnte das zahlreich erschiene-ne Publikum in der Johanniskirche ei-nem feierlichen Passionskonzert lau-schen.

Ruhige Chorwerke der Romantiker August Eduard Grell (Dem in der Fins-ternis wandelnden Volke) und Anton Bruckner (Vexilla regis prodeunt) leite-ten das Konzert ein, schufen die der Jahreszeit angemessene Andacht.

Das Bruckner-Werk, obwohl kurz, ließ dennoch die Eigenheit, die die Kir-chenmusik jenes Komponisten unver-wechselbar macht, mit Pathos auf-leuchten: Strahlendes Fortissimo kon-trastiert mit zartem Pianissimo.

Bachs Duett „Wir eilen mit schwa-chen, doch emsigen Schritten", von Friederike Langer (Sopran) und Britta Köstner (Alt) und Wolf-Dieter-Kalt (Or-gel) interpretiert, erwies sich als kris-tallklarer Edelstein, der mit seinem Glanz Licht in die Fastenzeit brachte.

Johann Sebastian Bachs „Fantasie und Fuge in g-moll" beschloss den ers-ten Teil des Konzerts. Es ist ein wuchti-ges Werk, dessen Charakter Kalt mit seiner Registrierung zur vollen Gel-tung verhalf.

Helle Trompeten- und Zungenregis-ter gaben das Metall, das den Pomp der Fantasie und die quirligen Stimmen

der Fugenläufe zu einem strahlenden Kleinod machten und die Möglichkei-ten der Orgel ausschöpften.

Höhepunkt und auch Thema des Konzerts aber war die „Messe in D" von Antonin Dvorak. Dieses wohlbe-dachte Kunstwerk ist eine Landmesse, das heißt, eine kleine Besetzung ist ausreichend: Die Begleitung erschöpft sich in der Orgel, ein Kammerchor ver-mag sich dem vokalen Teil in ausrei-chender Stimmfülle zu stellen.

Die kleineren Solopartien konnten aus den eigenen Reihen besetzt wer-den. Dvorak schöpft bei dieser Messe aus der Fülle böhmischer und tsche-chischer Traditionen und die Einflüsse der Gregorianik, welche jene Volkslie-der oft prägen, sind auch teilweise in

diesem Werk, wie beim „Sanctus", deutlich zu hören, wogegen sich beim „Gloria" Dissonanzen in Wohlklang auflösen - ganz wie im Leben des gläu-bigen Christen, in dem die Hoffnung auf die Auferstehung das Leben be-stimmen sollte.

Damit ist das Werk ein wunderbares Passionsstück. Der Chor verzichtete hier wie auch im ersten Teil auf überzo-gene romantische Ausfeilung, sondern setzte auf liturgische Klarheit und Schlichtheit.

Frenetischer Beifall setzte der an-dächtigen Stimmung ein Ende, aber es war ja auch ein Konzert eines be-liebten und geschätzten einheimi-schen Chores für ein großes Stamm-publikum. Heike Auer

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Dienstag, 14. Juni 2005FLZ Nr. 134

FLZ Nr. 134 Dienstag, 14. Juni 2005

„Der Kleine Chor" präsentierte in Markt Erlbach Qintessenz aus seinem vielerlei Genres umfassenden Repertoire

Fröhliche Unbeschwertheit der Choristen kam an Britta Köstner führt Sänger im Sinne der Gründerin Ingrid Kasper weiter - Authentische Wiedergabe alter und neuer Musik MARKT ERLBACH - „Jubiläums-konzert" hat eine gewisse altertümeln-de Konnotation, die an Betagtes, wenn nicht gar Schwerfälliges denken lässt. Doch nichts dergleichen passt auf das jüngste Konzert der Sängerschar „Der Kleine Chor": In Eschenbach geboren, feiert der Kammerchor in der Rangau-halle mit 300 Gästen und Büfett und natürlich mit einer Aufwartung der Quintessenz aus dem vielerlei Genres umfassenden Repertoire. An Dirigentenpult und Klavier wechselt sich Chorgründerin Ingrid Kasper, die wegen ihrer Tätigkeit als Dekanatskantorin in Bamberg die Lei-tung abgegeben hat, mit ihrer Nachfol-gerin Britta Köstner ab: Diese mit großangelegten Bewegungen, jene mit wohlberechneten kleinen Gesten. Köstner führt den Chor in Kaspers Sinn weiter: Authentische Wiedergabe von alter und neuer Musik, ein makel-loser Chorklang, über dem Friederike Langer mit ihrem silbrigen Soubret-tensopran liegt. Das ausgewogene Ver-hältnis der einzelnen Stimmen macht die Interpretation anspruchsvoller Chorliteratur wie auch Untermalung von Sologesang möglich. Die andäch-tig-herzensvolle Motette Leonhard Lechners „Gott behüte dich" wird mit derselben Hingabe ausmusiziert wie das hebräische „L'dor vador" von Meir Finkelstein, ein Traum jüdischer Fröm-migkeit. Mühelosigkeit in extremen Lagen zeichnen die Sänger und Sängerinnen ebenso aus wie exakte Artikulation, so dass die textbetonten Evergreens und die andächtig-naiven alten Volkslieder

„ Der Kleine Chor" gab kürzlich ein Konzert in der Markt Erlbacher Rangauhalle. Foto: Auer vollauf die angelegte kompositori-schen Intention erfüllen. Die Programmzusammenstellung, anlässlich des zehnjährigen Bestehens lebt von Gegensätzen: Dem wohlbe-kannten „My fair Lady"-Hit „Es grünt so grün", von Friederike Langer und Bernd Schaarschmidt hingebungsvoll komödiantisch vorgetragen, folgen Zi-geunerlieder von Johannes Brahms. Diese romantischeri Kiemode sind nun wahrlich der schwierigste Teil: Süß

und tränenschwer, schwermütig und verinnerlicht, aber nie effekthasche-risch-banal ist dieser Romantiker und daher sehr behutsam anzugehen. Schlichtheit ist hier angemessener als Übertreibung. Volksliedhaft klingen sie zum Publikum hinüber, Wehmut erweckend und tröstlich in ihrer Innig-keit. Johann Sebastian Bachs Gotteslob spricht in seiner geradlinigen Strenge dasselbe an wie die Gospels, mit Inge

Gebhardts Altsolo „Mary had a baby" rhythmisch-temperamentvoll in Szene gesetzt: Wie es euch gefällt, könnte man resümieren, Hauptsache, die Bot-schaft kommt bei jedem an. An kam auf jeden Fäll die fröhliche Unbeschwertheit sämtlicher Choris-ten, deren Freude am Singen sich mit vorhandenem Material die Waage hält. Schade nur, dass die letzte Zugabe un-ter dem begeisterten Applaus unter-ging. Heike Auer

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Mittwoch, 1. Dezember 2004FLZ Nr. 279

FLZ Nr. 279 Mittwoch, 1. Dezember 2004

Auf den Advent eingestimmt

GUTENSTETTEN (nig) - Mit dem wunderschön ausgewählten Pro-gramm „Winterzauber" des „Klei-nen Chores" ließen sich die Zuhörer in der vollbesetzten St.-Johan-nis-Kirche in Gutenstetten auf die vorweihnachtliche Zeit einstimmen. Unter der Leitung von Britta Köst-ner präsentierten die 16 Sängerin-nen und Sänger eine gelungene Mi-

schung aus deutschen und engli-scher Adventsliedern, die sich mit ei-nem Sophran- und einem Orgelsolo abwechselten. Im nächsten Jahr wird der 1995 in Markt Erlbach ge-gründete „Kleine Chor" sein zehnjähriges Bestehen mit einem großen Jubiläumskonzert in Markt Erlbach feiern, wurde schon einmal verraten. Foto: Gunkel

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FLZ Nr. unbekannt Samstag, 15. Mai 2004

Erstes Konzert des „Kleinen Chors" unter der Leitung von Britta Köstner

Kunstvoll ineinander verwoben Werke berühmter Komponisten aus fünf Jahrhunderten - Orgel- und Sopransoli

NEUSTADT - Im Jahr 1995 wurde von der Kirchemusikerin Ingrid Kas-per aus Markt Erlbach „Der Kleine Chor" mit jungen Sängerinnen und Sängern aus dem gesamten Landkreis gegründet. Nach neun Jahren kam es nun in der St.-Johannes-Kirche in Neustadt zur Premiere mit der neuen Leiterin Britta Köstner aus Neustadt. Ingrid Kasper wohnt seit zwei Jah-ren in Bamberg und ist dort als Be-zirkskantorin und Leiterin eines Cho-res so beschäftigt, dass sie den „Klei-nen Chor" an Britta Köstner übergab, die bereits fast drei Jahre lang in dem Chor singt. Der Chor besteht derzeit aus 16 Akti-ven im Alter von 20 bis 35, von denen 14 das Konzert in Neustadt mitgestalte-ten. Mit nur fünf Männerstimmen wer-den nach den Worten von Britta Köst-ner junge engagierte Sänger dringend gesucht. An den insgesamt zwölf Pro-grammteilen beteiligte sich auch Orga-nist Wolf-Dieter Kalt, sowie als Sop-ran-Solistin Friederike Langer. Die rund 100 Besucher konnten bei dem über einstündigen Konzert Werke berühmter Komponisten aus fünf Jahr-hunderten hören. Das älteste, „ Cantate domino" von Hans Leo Haßler aus dem 16. Jahrhundert ließ der Chor in einem mehrstimmigen Vortrag erklingen, wo-bei die einzelnen Stimmen überaus kunstvoll ineinander glitten und ver-woben wurden. Fingerfertig, in einem schnellen, temperamentvollen Spiel stellte Wolf-Dieter Kalt eine Toccata g-moll von Alessandro Scarlatti vor. Sehr gut der Kontrast zwischen den hellen Orgeltönen und den dazu teil-weise begleitenden tiefen Bässen. Von einem zunächst zierlich und elegant wirkenden Klangbild, baute der Orga-nist immer wieder wuchtige, imposan-te, schwer wirkende Klangbilder auf. Sehr abwechslungsreich, innerlich be-rührend -erklang vom Chor das be-kannte „Ehre sei Gott in der Höhe" von Heinrich Schütz. Das langgezoge-ne Amen wirkte dabei besonders fest-

lich und tief. Melancholisch mit sehr guter Artikulation und mit immer ef-fektvoll eingesetzten Betonungen kam das Lied „Herr, nun lässest du" von Fe-lix Mendelssoh-n-Bartholdy zu Gehör. Melodisch, teils verträumt mit eingän-gigen Melodien spielte Wolf-Dieter Kalt eine Prelude von Cesar Franck. Punktiert gesetzte Töne wurden da-bei mit sehr stimmungsvoll wirkenden Klangharmonien ummantelt . Sehr freudig, enagiert und mit zum Teil überschwenglichen Gesang war das Lied „Lobe den Herren" von Hugo Distler zu hören. Innere Harmonie, Freude und auch Festlichkeit strahlte das Chorlied ..Die güldne Sonne voll Freud und Wonne" aus. • Von der Empore herab, mit Orgelbe-gleitung sang Friederike Langer mit glasklarer Sopranstimme die Arie „ Hö-re, Israel" aus dem Oratorium „Elias"

von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Die Sängerin glänzte dabei vor allem mit einer sehr wandlungsfähigen und emo-tionsgeladener, mitfühlender Stimme. Wolf-Dieter Kalt begleitete mit einer sehr dezent im Hintergrund gespielten Orgel, hob wichtige Passagen aber auch musikalisch kräftig heraus. Sanft dahinwogende Klänge kennzeichne-ten meist das Lied „Verleih uns Frie-den" von Heinrich Schütz. In einem wiederum sehr wirkungsvoll gestalte-ten mehrstimmigen Gesang wurde die flehentliche Bitte um Frieden sehr deutlich herausgearbeitet. Mit sehr großen Beifall bedankte sich das Publikum, das wie der Chor fast aus dem gesamten Landkreis kam bei den Mitwirkenden des eindrucks-vollen Kirchenkonzerts. Rainer Fritsch

Foto: Fritsch Gab ein eindrucksvolles Konzert: „Der Kleine Chor".

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FLZ Nr. unbekannt Sonntag, 3. Dezember 1995

Rundum gelungene Premiere des Vokalensembles unter der Stabführung von Ingrid Kasper

„Der kleine Chor" mit einer großen Zukunft Großartige Besetzung in allen Stimmen - Mitreißende „Weihnachtsreise durch verschiedene Nationen"

Konnten sich jetzt über einen großartigen Premierenerfolg in Neustadt freuen: Ingrid Kasper (links) und ihr „Kleiner Chor". Foto: Munzinger BIRKENFELD (zi) - „Der kleine „Chor" nennt sich ein neues Ensem-ble in der Musikszene des Landkrei-ses. Daß er eine große Zukunft ha-ben kann, das bewies er bereits bei seiner Premiere. „Eine Weihnachts-reise durch verschiedene Nationen" begeisterte die Zuhörer, die Ingrid Kasper mit ihrem ersten „eigenen Chor" feierten. Pfarrer Roth mochte sich die Klo-sterkirche in Birkenfeld häufiger so voll gewünscht haben, wie sie es am Wochenende zur ganz besonderen Einstimmung in die Adventszeit war. Mit Sätzen von Johann Sebastian Bach, Michael Praetorius, Andreas Hammerschmidt oder Thomas Seile wurde die weltumspannende Nach-richt der Geburt Christi ebenso ver-

kündet, wie mit Liedern aus Ungarn, Spanien, Schweden, England, Frank-reich oder Amerika. Ob vom gesam-ten Chor mit acht Sängerinnen und fünf Sängern, einem Soloquartett oder Solisten dargeboten, wurde das Kon-zert zu einem im wahrsten Sinn des Wortes mitreißenden Erlebnis. Kaum war der letzte Ton eines Liedes im Ge-wölbe der romantischen Kirche ver-klungen, brannte Applaus auf. Eine aufmunternde Anerkennung für das junge Ensemble unter der Stabführung von Ingrid Kasper, die an der Musikhochschule in München evangelische Kirchenmusik studiert und von Prof. Michaek Gläser ganz of-fensichtlich bereits ein ausgezeichne-tes Rüstzeug für die Chorleitung er-hielt. Die versierte Organistin (die vor dem Konzert noch den Einführungs-

gottesdienst des neuen Dekan in Neu-stadt musikalisch ausgestaltet hatte) scharte in erster Linie Mitglieder eines früheren Kammerchores aus dem Friedrich-Alexander-Gymnasium um sich, die das „Gerüst" bilden sollten. Dazu kamen noch einige ebenfalls musikalisch versierte Freunde. Im September begann sie damit, den „Kleinen Chor" zu formen, in dem großartige Stimmen bestechen. Auch wenn nur wenig Zeit zum Pro-ben bleibt, sind auch schon weitere Pläne geschmiedet. Im März will man mit dem Bläserensemble Paul Schemm ein Gospel-Konzert gestal-ten und sich im Sommer nächsten Jahres „a capella" vorstellen. Nach der rundum gelungenen Premiere am Wochenende darf man sich darauf be-reits jetzt freuen.